Samanadhikaranya

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Samanadhikaranya, (Sanskrit सामानाधिकरण्य sāmānādhikaraṇya), grammatische Congruenz oder Coordination. Samanadhikaranya ist ein Sanskrit Substantiv, Geschlecht Neutrum, und kann ins Deutsche übersetzt werden mit grammatische Congruenz oder Coordination.

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Verschiedene Schreibweisen für Samanadhikaranya

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Samanadhikaranya auf Devanagari wird geschrieben " सामानाधिकरण्य ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sāmānādhikaraṇya ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sAmAnAdhikaraNya ", in der Velthuis Transkription " saamaanaadhikara.nya ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sAmAnAdhikaraNya ".

Video zum Thema Samanadhikaranya

Samanadhikaranya ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Samanadhikaranya

Der Raum in einem Glas oder in einem Tempel ist identisch

- Auszug aus dem Buch "Vedanta für Anfänger" von Swami Sivananda -

Dies ist das Postulat über die Beziehung einer allen gemeinsamen Grundsubstanz/Grundlage wie beim Beispiel des Raumes im Glas und des Raumes in einem Tempel. Beide haben den Raum als Grundsubstanz. Beide Systeme unterscheiden sich durch die Begrenzung des Glases und des Tempels. Blenden wir allerdings die begrenzenden Eigenschaften, nämlich Glas und Tempel, aus, so finden wir in beiden Fällen denselben unveränderten Raum vor.

Das System Glas-Raum ist nicht mit dem System Tempel-Raum identisch. Aber, Glas-Raum abzüglich Glas ist mit Tempel-Raum abzüglich Tempel identisch. Raum ist gleich Raum.

Dies ist Samanadhikaranya und anwendbar auf “Tat” und “Tvam”, indem jeweils ihre bezeichnende (indikative) Bedeutung in Betracht gezogen wird. Um die Bedeutung eines Satzes zu begreifen, muss jedes einzelne Wort (Pada) verstanden werden. Jedes Wort bezieht sich auf seine Bedeutung. Dieses Verhältnis wird Vritti genannt.

Zwei Arten von Vrittis

Es gibt zwei Arten von Vrittis:

1. Shakti-Vritti (Kraft, Energie)
2. Lakshana-Vritti (Bezeichnung)

Shakti Vritti:

Dies ist die einem Wort innewohnende potentielle Energie, durch die dessen Bedeutung erfasst werden kann. Sobald man das Wort „Krug“ hört, versetzt einen die Shakti-Vritti in die Lage, über den Hals, die Rundungen ecetera des Kruges zu wissen. Abhängig von den Umständen, in denen ein Wort genutzt werden kann, besitzt ein Wort eventuell verschiedene Interpretationen. Dieser Art von Shakti-Vritti, bei der wir eine denkbare Bedeutung erhalten, nennt man Sakya („denkbar/möglich“). Die Bedeutung selbst bezeichnet man als „Sakyartha“ oder „Vachyartha“. Im Beispiel „Tat Tvam Asi“ interessieren uns nicht all die individuellen Fälle von „Tat“ und „Tvam“. Sie sind hier stattdessen beschreibende Pronomen für Gott und Jiva. Folglich ist „Vachyartha“ oder „Sakyartha“ von „Tat“ Gott und von „Tvam“ Jiva.

Wissen wir nicht um Vachyartha, so können wir nicht um die Bedeutung des Wortes wissen.

Lakshana Vritti:

Dies charakterisiert und beschreibt ein Wort.

Es gibt drei Arten:

1. Jahat-Lakshana,
2. Ajahat-Lakshana und
3. Bhagatyaga-Lakshana.
1. Jahat-Lakshana (nicht inbegriffene Bedeutung): Im Satz “Da ist ein Dorf im Ganges” können wir durch das Vachyartha (wörtliche Bedeutung) den Sinn des Satzes nicht erfassen, weil ein Dorf nicht im Fluss sein kann. Ignorieren wir aber die wörtliche Bedeutung von Ganges und meinen das Ufer, so erhalten wir die korrekte Bedeutung. Jahat-Lakshana des Wortes „Ganges“ ist Damm. Wird Jahat-Lakshana angewandt, so wird Vachyartha vernachlässigt, weil es etwas völlig anderes bezeichnet.
2. Ajahat-Lakshana (inbegriffene Bedeutung): Im Satz „Das Weiße galoppiert” können wir den Sinn durch Hinzufügen des Wortes „Pferd” erfassen. Dadurch erhalten wir: „Das weiße Pferd galoppiert“. Das alleinige Wort „weiß“ hat eine breitere Bedeutung. Das Ajahat-Lakshana von „weiß“ ist also Pferd. Bei Ajahat-Lakshana ist immer das ganze Vachyartha (wörtliche Bedeutung) inbegriffen und um etwas Zusätzliches ergänzt.
3. Bhaga-Tyaga-Lakshana oder Jahadajahat-Lakshana (Beschreibung, bei der ein Teil der Bedeutung beibehalten wird und ein anderer Teil weggelassen wird): Dies ist die Kombination aus Jahat und Ajahat, die wörtlich „verlassen” und „nehmen” bedeuten. Ein Teil von Vachyartha wird weggelassen und ein Teil verbleibt.

Wenn beispielsweise etwas früher Gesehenes nun an einem anderen Ort erkannt wird, so könnte jemand sagen: „Dieses hier ist das (von früher).” So könnte uns zum Beispiel die Person Devadatta noch aus vergangenen Jahren in Kalkutta bekannt sein und nun sehen wir ihn in Rishikesh. Wir erkennen ihn wieder und sagen: „Dies ist jener Devadatta.“ „Jener“ bezieht sich auf etwas in der Vergangenheit und an einem anderen Ort. „Dies“ bezieht sich auf den jetzigen Moment. Die beiden beschreibenden Pronomen beziehen sich auf Vergangenheit und Gegenwart und stehen im Widerspruch zueinander. Durch Weglassen der widersprüchlichen Beschreibungen hinter „jener“ und „dies“ werden alle Unstimmigkeiten beseitigt. Beide beziehen sich auf dieselbe Basis. Ihre Gemeinsamkeit ist Identität.

Algebraisch führt dies zu folgender Gleichung: Jener ist ungleich dies. Durch Betrachtung von “Vachyartha” (wörtliche Bedeutung) beider Worte finden wir: Devadatta + Vergangenheit ist ungleich Devadatta + Jetzt-Zeit.

Bhagatyaga angewandt erhalten wir: Devadatta = Devadatta. Bhagatyaga-Lakshana von „jener” ist Devadatatta, und Bhagatyaga-Lakshana von „dies” ist auch Devadatta. Diese Identität ist ihnen gemein.

Nun wollen wir herausfinden, welches Lakshana wir im Falle von “Tat Tvam” anwenden müssen.

1. Jahat-Lakshana kann nicht angewandt werden:

Vedanta folgert aus der Bedeutung von „das” und „du” die Nicht-Dualität beziehungsweise Einheit des inneren Zeugens in der individuellen Seele mit Brahman. Beide Worte „Tat“ und „Twam“ beinhalten jeweils „Brahman“ und „Atman“. Deuten wir mit Hilfe von Jahat-Lakshana, so wird Vachyartha ausgeblendet und wir ergänzen den Satz mit einem dritten Objekt. Dieses Objekt wäre frei von Intelligenz und würde somit der Absicht des Mahavakyas nicht dienen.

2. Ajahat Lakshana kann nicht angewandt werden:

Bei Ajahat-Lakshana bleibt die wörtliche Bedeutung vollständig erhalten und wird um etwas ergänzt. Beim Vachyartha von „Tat“ und „Tvam“ würden Gott und Jiva erhalten bleiben. Beide sind jedoch völlig verschieden und die Gleichsetzung wäre widersprüchlich. Somit ist auch diese Technik (Ajahat-Lakshana) nicht auf das Mahavakya anwendbar.

3. Bhaga-Tyaga-Lakshana kann angewandt werden:

Gemäß Abhasavada ist sowohl der in Maya reflektierte Schatten der Intelligenz als auch die ihr innewohnende Intelligenz gleichzusetzen mit Ishvara (persönlicher Gott), der die Eigenschaften Allmacht, Allwissenheit ecetera besitzt. Dies ist die Bedeutung von „Tat“. Dagegen ist Jiva (Individuum) der sowohl durch Unwissenheit reflektierte Schatten der Intelligenz als auch deren innewohnende Intelligenz. Seine Eigenschaften sind Endlichkeit, geringes Wissen ecetera. Dies ist mit „Tvam“ gemeint. Durch Anwendung von Bhaga-Tyaga-Lakshana müssen wir nun einen Teil der Bedeutung beider Worte weglassen. Daher wird durch Entfernung von Upadhi (Maya), Upadhi Dharma und Abhasa Chatanya (von seiner Vachyartha (wörtlichen Bedeutung) „Ishwara“) das Lakshyartha von „Tat“ zu Brahman. Auf ähnliche Weise wird durch Entfernung von Upadhi (Avidya), Upadhi-Dharma und Abhasa-Chaitanya seines Vachyartha „Jiva“ das Lakshyartha von „Tvam“ zu Kutastha, dem inneren Zeugen.

Wir setzen gleich:

TAT = TVAM
Wenn wir Bhagatyaga anwenden, führt das zu:
(Gott minus Upadhi + Upadhi Dharma + Abhasa Chaitanya) = Jiva minus Upadhi + Upadhi Dharma + Abhasa Chaitanya)

Wenn wir Lakshyartha anwenden, erhalten wir:

Chidakasa = Kutastha, durchdringende Intelligenz = Innerer Zeuge = Intelligenz

Auf gleiche Weise können wir Bhagatyaga-Lakshana vom Standpunkt von Bimba-Pratibimba-Vada, Karya-Karana-Upadhi-Vada, Avachhinna-Anvachhinnavada und Avachhedavada aus anwenden.

In allen Fällen wird die Nicht-Dualität des höchsten Selbst und der individuellen Seele bewiesen. Wie wir oben gesehen haben, geht das nur mit Bhagatyaga-Lakshana. Um dies nochmals zu verdeutlichen, können wir auf jeden der folgenden Ansätze zurückgreifen:

1. Vachyartha von Tat und Vachyartha von Tvam.
2. Lakshyartha von Tat und Vachyartha von Tvam.
3. Vachyartha von Tat und Lakshyartha von Tvam.
4. Lakshyartha von Tat und Lakshyartha von Tvam.

Die ersten drei führen zu absurden Aussagen. Nur der letzte Fall erfüllt den Zweck.

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Siehe auch

Quelle

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Literatur

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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch grammatische Congruenz oder Coordination. Sanskrit Samanadhikaranya
Sanskrit Samanadhikaranya Deutsch grammatische Congruenz oder Coordination.