Tägliche Lesung Sivananda Juni 02: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf dieser Seite sind Inspirationen von [[Swami Sivananda]] gesammelt, die aus sehr verschiedenen Quellen stammen. Diese wurden bereits im Juni 2002 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht. Leider sind viele Texte nicht mehr vorhanden. Diese Tage fehlen.


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==08.06.02 Gott dienen==
==08.06.02 Gott dienen==


Padasevana bedeutet, den Füßen des Herrn zu dienen. Eigentlich kann dies nur
[[Datei:Erste Shivalingam Puja.jpg|mini|Dient dem Herrn durch Verehrung]]
durch Lakshmi oder Parvati geschehen. Kein sterbliches Wesen hat bisher das
 
[[Pada]]sevana bedeutet, den Füßen des Herrn zu dienen. Eigentlich kann dies nur
durch [[Lakshmi]] oder Parvati geschehen. Kein sterbliches Wesen hat bisher das
Glück gehabt, diese Form des bhakti (Hingabe) praktizieren zu können, da der
Glück gehabt, diese Form des bhakti (Hingabe) praktizieren zu können, da der
Herr für die physischen Augen nicht sichtbar ist.
Herr für die physischen Augen nicht sichtbar ist.


Dennoch ist es möglich, dem Abbild Gottes in Figuren und Bildern zu dienen,
Dennoch ist es möglich, dem Abbild [[Gott]]es in Figuren und Bildern zu dienen,
oder, besser noch, indem man die Menschheit als Ganzes als Gott betrachtet.
oder, besser noch, indem man die Menschheit als Ganzes als Gott betrachtet.
Padasevana ist Dienst an den Kranken, Dienst an den Armen - Dienst an der
Padasevana ist Dienst an den Kranken, Dienst an den Armen - Dienst an der
gesamten Menschheit im weitesten Sinne des Wortes. Dienst an den Füßen des
gesamten [[Mensch]]heit im weitesten Sinne des Wortes. Dienst an den Füßen des
Herrn kann durch formale Verehrung von murtis (Götterbildern oder -figuren)
Herrn kann durch formale Verehrung von [[murtis]] (Götterbildern oder -figuren)
oder eines geistigen Bildnisses Gottes geschehen.
oder eines geistigen Bildnisses Gottes geschehen.


Die heiligen Füße des Herrn mit verehrenden und begierigen Augen wieder und
Die heiligen [[Füße]] des Herrn mit verehrenden und begierigen Augen wieder und
wieder betrachten, sie verehren, ihnen dienen, das geheiligte Wasser trinken,
wieder betrachten, sie verehren, ihnen dienen, das geheiligte Wasser trinken,
mit dem die Füße des Herrn gewaschen wurden, verehren der hölzernen Sandalen
mit dem die Füße des Herrn gewaschen wurden, verehren der hölzernen Sandalen
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Herrn abnehmen und auf die eigene Stirn auftragen, das Herz mit dem Staub der
Herrn abnehmen und auf die eigene Stirn auftragen, das Herz mit dem Staub der
Füße des Herrn waschen, die heiligen Schreine und Orte besuchen, an denen
Füße des Herrn waschen, die heiligen Schreine und Orte besuchen, an denen
sich Gott zum Wohle der Menschheit inkarnierte, den Ganges als direkt von den
sich Gott zum Wohle der Menschheit inkarnierte, den [[Ganges]] als direkt von den
Füßen des Herrn fließend betrachten, verehren, baden und trinken von derart
Füßen des Herrn fließend betrachten, verehren, baden und trinken von derart
geheiligtem Wasser des Ganges - all dies sind verschiedene Formen des
geheiligtem Wasser des Ganges - all dies sind verschiedene Formen des
Dienstes an den Füßen des Herrn. Diese Form der Hingabe zerstört alle
Dienstes an den Füßen des Herrn. Diese Form der Hingabe zerstört alle
weltlichen Anhaftungen und erlaubt dem Geist, ausschließlich an Gott zu
weltlichen Anhaftungen und erlaubt dem [[Geist]], ausschließlich an Gott zu
denken.
denken.


Verehrt Gott. Lobt Ihn. Sucht Erleuchtung. Verwirklicht göttliche
Verehrt Gott. Lobt ihn. Sucht [[Erleuchtung]]. Verwirklicht göttliche
Glückseligkeit. Stellt Gott keinerlei Bedingungen - verehrt ihn der Verehrung
Glückseligkeit. Stellt Gott keinerlei Bedingungen - verehrt ihn der Verehrung
wegen. In der Verehrung verliert sich das Gefühl der Individualität in der
wegen. In der Verehrung verliert sich das Gefühl der Individualität in der
Kontemplation über das verehrte Objekt.
Kontemplation über das verehrte [[Objekt]].


Das konzentrierte Betrachten der göttlichen Bilder, selbst nur für einige
Das konzentrierte Betrachten der göttlichen Bilder, selbst nur für einige
Augenblicke täglich, ist ein großer Segen. Es wird euren Geist läutern.
Augenblicke täglich, ist ein großer Segen. Es wird euren Geist läutern.
Meditation ist geistige Verehrung des Herrn. Singen des Namens des Herrn
[[Meditation]] ist geistige Verehrung des Herrn. Singen des Namens des Herrn
(kirtan) ist stimmliche Verehrung. Dienen der lebenden Geschöpfen mit Liebe
([[kirtan]]) ist stimmliche Verehrung. [[Dienen]] der lebenden Geschöpfe mit Liebe
und bhava ist physische Verehrung. Wenn der Verehrer einer Gottheit denkt,
und bhava ist physische Verehrung. Wenn der Verehrer einer Gottheit denkt,
dass er von der Gottheit getrennt ist, ist er nur ein wildes Tier.
dass er von der [[Gottheit]] getrennt ist, ist er nur ein wildes Tier.
Hingebungsvolle Verehrung der Lotusfüße des Herrn bedeutet vollkommene
Hingebungsvolle Verehrung der Lotusfüße des Herrn bedeutet vollkommene
Freiheit von aller Furcht.
Freiheit von aller Furcht.
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==09.06.02 VEREHRUNG GOTTES 1==
==09.06.02 VEREHRUNG GOTTES 1==


Ein Idol (murti - Götterfigur oder vigraha - "Verkörperung"), Sonne, Feuer,
Ein Idol ([[murti]] - Götterfigur oder vigraha - "Verkörperung"),[[Sonne]], Feuer,
Wasser, Ganges, saligram (Symbol Vishnu´s), linga (Symbol Siva´s), sind alles
Wasser, [[Ganges]], saligram (Symbol Vishnu´s), [[linga]] (Symbol [[Shiva]]´s), sind alles
Symbole Gottes, die dem Aspiranten helfen, einen fokusierten Geist und ein
Symbole Gottes, die dem [[Aspirant]]en helfen, einen fokussierten Geist und ein
geläutertes Herz zu erlangen. Ein Symbol oder Zeichen ist absolut
geläutertes Herz zu erlangen. Ein Symbol oder Zeichen ist absolut
unentbehrlich, um den Geist zu fixieren. Auch die Christen haben ein Symbol -
unentbehrlich, um den [[Geist]] zu fixieren. Auch die Christen haben ein Symbol -
das Kreuz. Ein roher Geist benötigt ein konkretes Symbol; ein verfeinerter
das Kreuz. Ein roher Geist benötigt ein konkretes Symbol; ein verfeinerter
Geist benötigt ein abstraktes Symbol. Selbst ein vedantin (Anhänger der
Geist benötigt ein abstraktes Symbol. Selbst ein [[veda]]ntin (Anhänger der
Vedanta-Philosophie) hat das Symbol Om, um den wandernden Geist zu fixieren.
[[Vedanta]]-[[Philosophie]]) hat das Symbol Om, um den wandernden Geist zu fixieren.
Am Anfang ist Konzentration oder Meditation ohne ein Symbol nicht möglich.
Am Anfang ist [[Konzentration]] oder Meditation ohne ein Symbol nicht möglich.


Der Geist wird am Anfang durch das Fixieren auf ein konkretes Objekt oder
Der Geist wird am Anfang durch das Fixieren auf ein konkretes Objekt oder
Symbol diszipliniert. Später, nachdem er beständig und verfeinert wurde, kann
Symbol diszipliniert. Später, nachdem er beständig und verfeinert wurde, kann
er auf eine subtile Idee, wie z.B. Aham Brahma Asmi (Ich bin das Unendliche),
er auf eine subtile Idee, wie z.B. [[Aham]] [[Brahma]] Asmi (Ich bin das Unendliche),
fixiert werden.
fixiert werden.


Der devotee (Verehrer, Anhänger) überträgt die Eigenschaften des Herrn auf
Der [[devotee]] (Verehrer, Anhänger) überträgt die Eigenschaften des Herrn auf
das konkrete Idol. Er vollzieht für das Idol die sodasopacara puja - die
das konkrete Idol. Er vollzieht für das Idol die sodasopacara puja - die
sechzehn Arten der Achtung oder Dienstes am Herrn. Diese bestehen aus: padyam
sechzehn Arten der Achtung oder Dienstes am Herrn. Diese bestehen aus: padyam
(Wasser zum Waschen der Füße), arghyam (Wasser zum Waschen der Hände), asana
(Wasser zum Waschen der Füße), arghyam ([[Wasser]] zum Waschen der Hände), [[asana]]
(Sitzplatz), snana (Baden), Opfern von Bekleidung, Auftragen von Sandelpaste,
(Sitzplatz), snana (Baden), [[Opfer]]n von Bekleidung, Auftragen von Sandelholzpaste,
Opfern von Blumen (arcan), Verbrennen von Räucherwaren, Schwenken von Licht
Opfern von Blumen (arcan), Verbrennen von Räucherwaren, Schwenken von Licht
und Kampfer, Opfern von Nahrung (maha naivedyam), etc. Der umherwandernde
und Kampfer, Opfern von [[Nahrung]] (maha naivedyam), etc. Der umherwandernde
Geist wird jetzt durch diese Form der Verehrung fixiert.Der Aspirant fühlt
Geist wird jetzt durch diese Form der Verehrung fixiert. Der [[Aspirant]] fühlt
allmählich die Nähe des Herrn. Er erlangt einen geläuterten Geist und
allmählich die Nähe des Herrn. Er erlangt einen geläuterten Geist und
zerschlägt langsam seine Selbstsucht.
zerschlägt langsam seine Selbstsucht.


Wer eine Zeitlang mit Blumen und anderen Gegenständen puja (Verehrung Gottes)
Wer eine Zeitlang mit [[Blume]]n und anderen Gegenständen [[puja]] (Verehrung Gottes)
praktiziert hat, kann zu geistiger Verehrung fortschreiten. Bei der geistigen
praktiziert hat, kann zu geistiger Verehrung fortschreiten. Bei der geistigen
Verehrung bietet der devotee alle Opfer an den Herrn rein geistig dar. Das
Verehrung bietet der devotee alle Opfer an den Herrn rein geistig dar. Das
ist
ist
eine fortgeschrittene Form der Verehrung. Sie läutert das Herz und festigt
eine fortgeschrittene Form der Verehrung. Sie läutert das Herz und festigt
den Geist. Sie füllt den Geist mit reiner Liebe für den Herrn und verwandelt
den Geist. Sie füllt den Geist mit reiner [[Liebe]] für den Herrn und verwandelt
den Menschen schrittweise in ein göttliches Geschöpf.
den Menschen schrittweise in ein göttliches Geschöpf.


Selbst in der Verehrung eines kleinen Idoles hat er das Purusa Sukta (eine
Selbst in der Verehrung eines kleinen Idols hat er das [[Purusha]] [[Sukta]] (eine
heilige Hymne) zu wiederholen und an den virat purusa (kosmische Form) zu
heilige [[Hymne]]) zu wiederholen und an den virat purusa (kosmische Form) zu
denken - mit unzähligen Händen, unzähligen Köpfen, unzähligen Augen,
denken - mit unzähligen Händen, unzähligen Köpfen, unzähligen Augen,
unzähligen Händen, der sich über das Universum hinaus ausdehnt - und auch an
unzähligen Händen, der sich über das Universum hinaus ausdehnt - und auch an
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Der Aspirant beginnt allmählich zu fühlen, dass der Herr, den er verehrt, im
Der Aspirant beginnt allmählich zu fühlen, dass der Herr, den er verehrt, im
Idol ist, in den Herzen aller Lebewesen und in den Namen und Formen des
Idol ist, in den Herzen aller [[Lebewesen]] und in den Namen und Formen des
Universums. Er beginnt, überall Seine Gegenwart zu spüren.
Universums. Er beginnt, überall seine Gegenwart zu spüren.


==10.06.02 VEREHRUNG GOTTES 2==
==10.06.02 VEREHRUNG GOTTES 2==


Man kann Gott durch die Verehrung einer murti (Götterfigur) verwirklichen.
Man kann Gott durch die Verehrung einer [[murti]] (Götterfigur) verwirklichen.
Die Verehrung des Herrn in saguna (konkreter) Form ist auch für die
Die Verehrung des Herrn in saguna (konkreter) Form ist auch für die
vedantische Verwirklichung und für die Verwirklichung des Herrn in Seinem
vedantische Verwirklichung und für die Verwirklichung des Herrn in Seinem
alldurchdingenden, formlosen Aspekt, eine große Hilfe. Die Verehrung einer
alldurchdingenden, formlosen Aspekt, eine große Hilfe. Die Verehrung einer
murti ist, vor allem am Anfang, sehr wesentlich in Hinblick auf Konzentration
murti ist, vor allem am Anfang, sehr wesentlich in Hinblick auf [[Konzentration]]
und Meditation. Deratige Verehrung ist keineswegs ein Hindernis im Versuch,
und Meditation. Derartige Verehrung ist keineswegs ein Hindernis im Versuch,
Gottverwirklichung zu erlangen. Diejeningen, die vehement die murti puja
Gottverwirklichung zu erlangen. Diejenigen, die vehement die murti puja
(Verehrung) attakieren, bewegen sich tastend in der Dunkelheit extremer
(Verehrung) attackieren, bewegen sich tastend in der Dunkelheit extremer
Unwissenheit. Sie haben kein echtes Wissen. Sie begeben sich in sinnlose
Unwissenheit. Sie haben kein echtes [[Wissen]]. Sie begeben sich in sinnlose
Debatten, um zu zeigen, dass sie gelehrte Leute sind, haben aber keinerlei
Debatten, um zu zeigen, dass sie gelehrte Leute sind, haben aber keinerlei
sadhana (spirituelle Praxis) praktiziert. Nutzloses Geschwätz ist deren
[[sadhana]] (spirituelle Praxis) praktiziert. Nutzloses Geschwätz ist deren
wahrer Beruf. Sie haben den Geist unzähliger Personen durcheinander
wahrer Beruf. Sie haben den Geist unzähliger Personen durcheinander
gebracht. Die ganze Welt verehrt Symbole und murtis in der einen oder der
gebracht. Die ganze Welt verehrt Symbole und murtis in der einen oder der
anderen Form. Wenn einer in der Meditation voranschreitet, schmilzt die Form
anderen Form. Wenn einer in der [[Meditation]] voranschreitet, schmilzt die Form
in das Formlose und der Aspirant wird eins mit der formlosen Essenz.
in das Formlose und der Aspirant wird eins mit der formlosen Essenz.


Leere Gefäße tönen nur. Ein praktisch veranlagter Mensch, der meditiert und
Leere Gefäße tönen nur. Ein praktisch veranlagter [[Mensch]], der meditiert und
verehrt, der voller Wissen und echter Hingabe ist, bleibt immer still. Er
verehrt, der voller Wissen und echter Hingabe ist, bleibt immer still. Er
beeinflußt und lehrt andere durch Stille. Er weiß nur, ob eine murti am
beeinflusst und lehrt andere durch Stille. Er weiß nur, ob eine murti am
Anfang notwendig ist oder nicht.
Anfang notwendig ist oder nicht.


Prasada ist "das, das Frieden gibt". Während des kirtan (singendes Rezitieren
Prasada ist "das, das [[Frieden]] gibt". Während des kirtan (singendes Rezitieren
von mantras) wird der Herr durch Gottesdienste (wie puja, havan und arati)
von mantras) wird der Herr durch Gottesdienste (wie puja, havan und arati)
und die Opferung von Milch, Süßigkeiten und Früchten verehrt. Puja´s werden
und die [[Opfer]]ung von Milch, Süßigkeiten und Früchten verehrt. [[Puja]]s werden
mit Bael-Blättern (Blätter des Holzapfel-Baumes), Blumen, tulsi (Basilikum)
mit Bael-Blättern (Blätter des Holzapfel-Baumes), Blumen, tulsi (Basilikum)
und heiliger Asche gemacht, welche später als prasada des Herrn verteilt
und heiliger Asche gemacht, welche später als prasada des Herrn verteilt
werden. Sie sind durch das Singen von mantras (heiligen Hymnen) während puja
werden. Sie sind durch das Singen von [[mantra]]s (heiligen Hymnen) während puja
und havan (Verehrung mit dem Feuer als heiligem Symbol) mit geheimnisvollen
und [[havan]] (Verehrung, mit dem Feuer als heiligem Symbol), mit geheimnisvollen
Kräften geladen.
Kräften geladen.


Prasada ist ein großartiges Mittel zur Läuterung. Prasada ist ein Heilmittel
Prasada ist ein großartiges Mittel zur Läuterung. [[Prasad]]a ist ein Heilmittel
für alle Krankheiten; es ist ein spirituelles Elixier. Prasada ist die Gnade
für alle Krankheiten; es ist ein spirituelles Elixier. Prasada ist die Gnade
des Herrn. Es ist eine Verkörperung von sakti (göttliche Energie). Prasada
des Herrn. Es ist eine Verkörperung von [[shakti]] (göttliche Energie). Prasada
ist manifestierte Göttlichkeit. Viele ernsthafte Aspiranten machen alleine
ist manifestierte Göttlichkeit. Viele ernsthafte Aspiranten machen alleine
durch prasada wundervolle Erfahrungen. Viele unheilbare Krankheiten werden
durch prasada wundervolle Erfahrungen. Viele unheilbare Krankheiten werden
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die in einer modernen Kultur mit einer modernen Erziehung aufgewachsen sind,
die in einer modernen Kultur mit einer modernen Erziehung aufgewachsen sind,
haben die Herrlichkeit von prasada vergessen. Prasada gibt allen gute
haben die Herrlichkeit von prasada vergessen. Prasada gibt allen gute
Gesundheit, langes Leben, Frieden und Erfolg. Die heilige Asche ist das
Gesundheit, langes Leben, [[Frieden]] und Erfolg. Die heilige Asche ist das
prasada von Lord Siva. Sie wird auf der Stirn aufgetragen. Kumkum
prasada von Lord [[Shiva]]. Sie wird auf der Stirn aufgetragen. Kumkum
(zinnoberrotes Pulver) ist das prasada von Sri Devi oder Shakti. Es wird auf
(zinnoberrotes Pulver) ist das prasada von Sri [[Devi]] oder [[Shakti]]. Es wird auf
den Punkt zwischen den Augenbrauen aufgetragen.
den Punkt zwischen den Augenbrauen aufgetragen.


==11.06.02 VEREHRUNG GOTTES 3==
==11.06.02 VEREHRUNG GOTTES 3==


Ein devotee wiederholt das mantra (mystische Formel) des Herrn während der Verehrung und berührt dabei sein Herz, seinen Kopf, Haarschopf, Arme und Hände. In jedem Buchstaben des mantra ist caitanya (Bewusstsein, Kraft) vorhanden. Durch das Wiederholen des mantra und das Berühren der Körperteile während der Wiederholung wird der Aspirant allmählich vergöttlicht. Es findet ein spirituelles Erwachen statt. Spirituelle Strömungen werden erzeugt - tamas (Trägheit) und rajas (Unreinheit) werden zerstört und der devotee füllt sich mit reinem sattva (Reinheit). Er wird mit dem Objekt der Verehrung identisch. Er erreicht die gleiche Welt von, oder Nähe zu, oder die gleiche Form von, oder Aufnahme in dem Herrn. Für einen Weisen gibt es keine empfindungslose Materie. Alles ist Vasudeva oder caitanya. Der devotee sieht den Herrn wirklich in dem Idol. Aber die Verehrung hört hier nicht auf. Der sadhaka (Sucher) wird durch die Verehrung des Idoles Schritt für Schritt zu höheren Stufen der Hingabe geführt. Obwohl er das Idol verehrt, hat er vor seinem geistigen Auge den alldurchdringenden Herrn zu bewahren. Er hat die Gegenwart des Herrn in seinem Herz, aber auch in allen Objekten, zu fühlen. Die Wege und Regeln der Verehrung, wie sie in den Hindu-Schriften beschrieben werden, sind wissenschaftlich präzise und höchst rational.
Ein devotee wiederholt das mantra (mystische Formel) des Herrn während der Verehrung und berührt dabei sein Herz, seinen Kopf, Haarschopf, Arme und Hände. In jedem Buchstaben des mantra ist [[caitanya]] (Bewusstsein, Kraft) vorhanden. Durch das Wiederholen des mantra und das Berühren der Körperteile während der Wiederholung wird der Aspirant allmählich vergöttlicht. Es findet ein spirituelles Erwachen statt. Spirituelle Strömungen werden erzeugt - [[tamas]] (Trägheit) und [[rajas]] (Unreinheit) werden zerstört und der devotee füllt sich mit reinem [[sattva]] (Reinheit). Er wird mit dem Objekt der Verehrung identisch. Er erreicht die gleiche Welt von, oder Nähe zu, oder die gleiche Form von, oder Aufnahme in dem Herrn.
 
Für einen Weisen gibt es keine empfindungslose Materie. Alles ist [[Vasudeva]] oder caitanya. Der devotee sieht den Herrn wirklich in dem Idol. Aber die Verehrung hört hier nicht auf. Der [[sadhaka]] (Sucher) wird durch die Verehrung des Idoles Schritt für Schritt zu höheren Stufen der Hingabe geführt. Obwohl er das Idol verehrt, hat er vor seinem geistigen Auge den alldurchdringenden Herrn zu bewahren. Er hat die Gegenwart des Herrn in seinem Herz, aber auch in allen Objekten, zu fühlen. Die Wege und Regeln der Verehrung, wie sie in den [[Hindu]]-Schriften beschrieben werden, sind wissenschaftlich präzise und höchst rational.


Nur unwissende Leute, die die Schriften nicht studiert haben und sich nicht anderen devotees oder `Großen Seelen´ angeschlossen haben, verunglimpfen die Verehrung von Idolen oder murtis. Der Aspirant, der anfangs Idole verehrt, sieht den Herrn überall und entwickelt para bhakti (höchste Hingabe); er sieht die ganze Welt als den Herrn. Alle Vorstellungen von gut und böse, richtig und falsch, etc., verschwinden. Seine Sicht ist jenseits jeder Beschreibung. Ruhm solch erhabenen devotees, die wahrhaftig Götter auf dieser Erde sind, die leben, um andere aus dem Sumpf von samsara (weltliche Existenz) zu ziehen und sie vor den Klauen des Todes bewahren.
Nur unwissende Leute, die die Schriften nicht studiert haben und sich nicht anderen devotees oder `großen [[Seele]]n´ angeschlossen haben, verunglimpfen die Verehrung von Idolen oder murtis. Der Aspirant, der anfangs Idole verehrt, sieht den Herrn überall und entwickelt para [[bhakti]] (höchste Hingabe); er sieht die ganze Welt als den Herrn. Alle Vorstellungen von gut und böse, richtig und falsch, etc., verschwinden. Seine Sicht ist jenseits jeder Beschreibung. Ruhm solch erhabenen devotees, die wahrhaftig [[Götter]] auf dieser Erde sind, die leben, um andere aus dem Sumpf von samsara (weltliche Existenz) zu ziehen und sie vor den Klauen des Todes bewahren.


Tulsidas realisierte die alldurchdringende Essenz. Er hatte kosmisches Bewusstsein. Er kommunizierte mit dem alldurchdringenden, formlosen Herrn. Und doch verschwand dadurch nicht seine Leidenschaft für Lord Rama, mit dem Bogen in dessen Hand. Als er nach Brindavan ging und dort die murti Lord Krishna´s mit der Flöte in der Hand sah, sagte er: "Ich werde meinen Kopf nicht vor dieser Form verneigen". Sofort nahm die murti Lord Krishna´s die Form von Lord Rama an. Erst dann beugte Tulsidas sein Haupt. Auch Mira realisierte ihre Identität mit dem alldurchdringenden Lord Krishna und doch wurde sie nie müde, wieder und wieder: "Mein Giridhar Nagar" * zu wiederholen. * Giridhara ist ein Name Lord Krishna´s und bedeutet soviel wie: `der, der den Berg trägt´. Er spielt auf die Geschichte aus dem Srimad Bhagavatam an, in der Lord Krishna als Kind die am Ufer des Flusses Yamuna gelegene Stadt Gokula, in der Er Seine Kindheit verbrachte, vor einem gewaltigen Regen und den hiervon hervorgerufenen Zerstörungen dadurch bewahrte, dass er den nahegelegenen Berg Govardhana hochhob und schützend über die Stadt hielt (Srimad Bhagavata, Skandha 10, Kapitel 25, Vers 14-33); Nagar = Stadt; d.Ü.
Tulsidas realisierte die alldurchdringende [[Essenz]]. Er hatte kosmisches Bewusstsein. Er kommunizierte mit dem alldurchdringenden, formlosen Herrn. Und doch verschwand dadurch nicht seine Leidenschaft für Lord [[Rama]], mit dem Bogen in dessen Hand. Als er nach Brindavan ging und dort die [[murti]] Lord Krishnas mit der Flöte in der Hand sah, sagte er: "Ich werde meinen Kopf nicht vor dieser Form verneigen". Sofort nahm die murti Lord [[Krishna]]s die Form von Lord Rama an. Erst dann beugte Tulsidas sein Haupt. Auch Mira realisierte ihre Identität mit dem alldurchdringenden Lord Krishna und doch wurde sie nie müde, wieder und wieder: "Mein Giridhar Nagar" * zu wiederholen. * Giridhara ist ein Name Lord Krishnas und bedeutet soviel wie: `der, der den Berg trägt´. Er spielt auf die Geschichte aus dem Srimad Bhagavatam an, in der Lord Krishna als Kind die am Ufer des Flusses [[Yamuna]] gelegene Stadt Gokula, in der er seine Kindheit verbrachte, vor einem gewaltigen Regen und den hiervon hervorgerufenen Zerstörungen dadurch bewahrte, dass er den nahegelegenen Berg Govardhana hochhob und schützend über die Stadt hielt (Srimad [[Bhagavat]]a, [[Skandha]] 10, Kapitel 25, Vers 14-33); Nagar = Stadt; d.Ü.


==18.06.02 HÖCHSTE LIEBE IST SELBSTERKENNTNIS==
==18.06.02 HÖCHSTE LIEBE IST SELBSTERKENNTNIS==


Ein devotee (Anhänger, Verehrer) vom Typ des para bhakti (höchste Hingabe)
Ein [[devotee]] (Anhänger, Verehrer) vom Typ des para [[bhakti]] (höchste Hingabe)
ist all-umarmend und all-umfassend. Er hat kosmische Liebe und die ganze Welt
ist all-umarmend und all-umfassend. Er hat kosmische Liebe und die ganze Welt
ist für ihn heilig. Er besucht für den Gottesdienst keine Tempel, sondern
ist für ihn heilig. Er besucht für den Gottesdienst keine [[Tempel]], sondern
sieht den Herrn in allem. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation des
sieht den Herrn in allem. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation des
Herrn ist und dass alle Bewegungen und Handlungen Sein Spiel sind. Er hat
Herrn ist und dass alle Bewegungen und Handlungen Sein Spiel sind. Er hat
keine Abneigung gegen Fäkalien oder Schmutz, gegen die Ausgestoßenen, die
keine Abneigung gegen Fäkalien oder Schmutz, gegen die Ausgestoßenen, die
Lumpensammler, die Flickschuster, die Bettler, die Prostituierten oder den
Lumpensammler, die Flickschuster, die Bettler, die Prostituierten oder den
Dieb. Er sagt: "Ich sehe meinen süßen Herrn überall. Es ist Hari *, der die
Dieb. Er sagt: "Ich sehe meinen süßen Herrn überall. Es ist [[Hari]] *, der die
Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Räubers oder des Lumpensammlers
Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Räubers oder des Lumpensammlers
spielt!". Er lebt in einem alles umarmenden, alles umfassenden, erhöhtem
spielt!". Er lebt in einem alles umarmenden, alles umfassenden, erhöhtem
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erfreuten sich an diesem Zustand.
erfreuten sich an diesem Zustand.


Namdev sagte zu dem Hund: "Oh Vittala*, mein Lieber, in der Gestalt eines
Namdev sagte zu dem Hund: "Oh Vittala*, mein [[Liebe]]r, in der Gestalt eines
Hundes, renne nicht mit dem trockenen Brot davon. Es wird Deine zarte Kehle
Hundes, renne nicht mit dem trockenen Brot davon. Es wird Deine zarte Kehle
verletzen. Ich bitte Dich, lass mich ghee (geklärte Butter, Butterreinfett)
verletzen. Ich bitte Dich, lass mich ghee (geklärte Butter, Butterreinfett)
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darum.
darum.


Para bhakti ist Selbsterkenntnis. Sri Sankara, der in dem Wissen
Para bhakti ist [[Selbsterkenntnis]]. Sri [[Shankara]], der in dem Wissen
des reinen Non-Dualismus (A-dvaita) etabliert war, war ein großer bhakta Lord
des reinen Non-Dualismus (A-dvaita) etabliert war, war ein großer bhakta Lord
Hari´s und Devi´s. Sri Ramakrishna verehrte Kali und erlangte
Haris und Devis. Sri Ramakrishna verehrte Kali und erlangte
Selbsterkenntnis durch Swami Totapuri, seinen guru. Appayya Dikshitar war ein
Selbsterkenntnis durch [[Swami]] Totapuri, seinen guru. Appayya Dikshitar war ein
hingebungsvoller bhakta von Lord Siva. Para bhakti und Selbsterkenntnis sind
hingebungsvoller bhakta von Lord [[Shiva]]. Para bhakti und Selbsterkenntnis sind
eins. Der einzige, geringfügige Unterschied ist, dass ein bhakta Emotionen
eins. Der einzige, geringfügige Unterschied ist, dass ein bhakta Emotionen
benutzt, während ein Weiser seinen Willen und Intellekt gebraucht. Bhakti
benutzt, während ein Weiser seinen Willen und Intellekt gebraucht. Bhakti
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==19.06.02 GNADE LÄUTERT DAS HERZ==
==19.06.02 GNADE LÄUTERT DAS HERZ==


Nehmt die Gnade des Herrn in jedem Zentimeter Seiner Schöpfung wahr. An einem
Nehmt die [[Gnade]] des Herrn in jedem Zentimeter seiner [[Schöpfung]] wahr. An einem
heißen Sommertag erfreut ihr euch an dem süßen Saft von Trauben, Gurken,
heißen Sommertag erfreut ihr euch an dem süßen Saft von Trauben, Gurken,
Orangen und Granatäpfeln und an dem kühlen Wasser des Ganges in Rishikesh und
Orangen und Granatäpfeln und an dem kühlen Wasser des [[Ganges]] in [[Rishikesh]] und
Hardwar. Das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr unter einer ernsthaften
[[Haridwar]]. Das ist die [[Gnade]] des Herrn. Wenn ihr unter einer ernsthaften
Krankheit leidet, erfahrt ihr durch Kräuter sofortige Linderung und Heilung -
Krankheit leidet, erfahrt ihr durch Kräuter sofortige Linderung und Heilung -
das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr in dunkler Nacht herumlauft, blinken
das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr in dunkler Nacht herumlauft, blinken
die Sterne und werfen Licht auf euren Weg - das ist die Gnade des Herrn. Wenn
die Sterne und werfen Licht auf euren Weg - das ist die Gnade des Herrn. Wenn
ihr nicht in der Lage seid, extremen Schmerz zu ertragen, werdet ihr
ihr nicht in der Lage seid, extremen [[Schmerz]] zu ertragen, werdet ihr
ohnmächtig - das ist die Gnade des Herrn. Wenn das Wetter drückend und schwül
ohnmächtig - das ist die Gnade des Herrn. Wenn das Wetter drückend und schwül
ist und eine milde Brise aufkommt und euch erfrischt - das ist die Gnade des
ist und eine milde Brise aufkommt und euch erfrischt - das ist die Gnade des
Herrn.
Herrn.


Die subtile Form von Lust, Ärger, Selbstsucht, Stolz, usw, kann nur durch die
Die subtile Form von Lust, Ärger, Selbstsucht, Stolz, usw., kann nur durch die
Gnade des Herrn völlig zerstört werden. So sehr ihr euch auch immer bemüht
Gnade des Herrn völlig zerstört werden. So sehr ihr euch auch immer bemüht
und sadhana (spirituelle Praxis) praktiziert, diese subtilen Formen können
und sadhana ([[spirituell]]e Praxis) praktiziert, diese subtilen Formen können
nicht alleine durch euer sadhana mit ihrer Wurzel ausgerissen werden. Nur
nicht alleine durch euer [[sadhana]] mit ihrer Wurzel ausgerissen werden. Nur
durch die Gnade des Herrn wird euer Herz vollkommen geläutert.
durch die Gnade des Herrn wird euer Herz vollkommen geläutert.


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Übungen auszuführen. Also setzt euch nicht untätig hin und sagt: "Oh, die
Übungen auszuführen. Also setzt euch nicht untätig hin und sagt: "Oh, die
Gnade des Herrn wird alles für mich tun; warum sollte ich sadhana machen?"
Gnade des Herrn wird alles für mich tun; warum sollte ich sadhana machen?"
Das ist die falsche Philosophie. Gott hilft denen, die sich selbst zu helfen
Das ist die falsche [[Philosophie]]. [[Gott]] hilft denen, die sich selbst zu helfen
wissen. Gottes Gnade wird nur über jene Personen kommen, die sich selbst
wissen. Gottes Gnade wird nur über jene Personen kommen, die sich selbst
bemühen. Ihr könnt nicht erwarten, dass der Herr sich euch ergibt. Macht euch
bemühen. Ihr könnt nicht erwarten, dass der Herr sich euch ergibt. Macht euch
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seiner Gnade überschütten.
seiner Gnade überschütten.


Es ist die Gnade des Herrn, die das Entstehen von aufrichtigem satsankalpa
Es ist die Gnade des Herrn, die das Entstehen von aufrichtigem [[satsankalpa]]
(gute und wahrhafte Gedanken und reine Entschlüsse) bewirkt. Ihr könnt im
(gute und wahrhafte Gedanken und reine Entschlüsse) bewirkt. Ihr könnt im
Moment eines Augenzwinkerns verwandelt werden. Im einen Moment mögt ihr in
Moment eines Augenzwinkerns verwandelt werden. Im einen Moment mögt ihr in
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erlangen.
erlangen.


Es gibt einen Zündpunkt der Seele. Wenn er verbunden ist, ist der Mensch
Es gibt einen Zündpunkt der [[Seele]]. Wenn er verbunden ist, ist der Mensch
transformiert. Sein Leben wendet sich von den früheren, weltlichen Wegen hin
transformiert. Sein Leben wendet sich von den früheren, weltlichen Wegen hin
zu einem neuen, göttlichen Leben. Er ist spirituell erwacht.
zu einem neuen, göttlichen Leben. Er ist spirituell erwacht.


Diese Klarheit wird sich in einen unerschütterlichen Frieden, inmitten der
Diese Klarheit wird sich in einen unerschütterlichen [[Frieden]], inmitten der
Mühen und Schwierigkeiten des Lebens, vertiefen. Nur dann werden Einsicht und
Mühen und Schwierigkeiten des Lebens, vertiefen. Nur dann werden Einsicht und
Intuition dämmern. Nur dann werdet ihr Weisheit, Vollkommenheit und Freiheit
Intuition dämmern. Nur dann werdet ihr Weisheit, Vollkommenheit und [[Freiheit]]
erlangen.
erlangen.


==21.06.02 DIE SICHTWEISE DES DEVOTEES==
==21.06.02 DIE SICHTWEISE DES DEVOTEES==


Der bhakta ist zu allen Zeiten glückselig. Sein Geist kann an nichts denken,
[[Datei:Bhakti Puja Verehrung Hingabe Fest.jpg|mini|Werdet gute Bhaktas]]
 
Der bhakta ist zu allen Zeiten glückselig. Sein [[Geist]] kann an nichts denken,
weil alles Gott ist. "Yatra yatra mano yati tatra tatra samadhayah - Wohin
weil alles Gott ist. "Yatra yatra mano yati tatra tatra samadhayah - Wohin
auch immer der Geist geht, erfährt er samadhi " - weil er kein Objekt des
auch immer der Geist geht, erfährt er samadhi " - weil er kein Objekt des
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der Böse, der Mensch und das Tier, alle sind Formen Gottes. Wie kann der
der Böse, der Mensch und das Tier, alle sind Formen Gottes. Wie kann der
Geist mit ihnen auf irgendeine unheilige Weise umgehen? Dort erfährt der
Geist mit ihnen auf irgendeine unheilige Weise umgehen? Dort erfährt der
Geist samadhi - er hat Bewusstsein, aber kein Objekt. Samadhi ist
Geist [[samadhi]] - er hat [[Bewusstsein]], aber kein Objekt. Samadhi ist
gedankenloses Bewusstsein - das ist para bhakti. Das ist das gleiche wie die
gedankenloses Bewusstsein - das ist para bhakti. Das ist das gleiche wie die
Verwirklichung eines vedantins (Anhänger der Vedanta-Philosophie). Das
Verwirklichung eines vedantins (Anhänger der [[Vedanta]]-[[Philosophie]]). Das
Ergebnis ist die Auflösung des Ego´s bzw. die Zerstörung des Geistes.
Ergebnis ist die Auflösung des Egos bzw. die Zerstörung des Geistes.


Gott, der höchst mächtig, höchst weise und höchst glückselig ist, durchdringt
Gott, der höchst mächtig, höchst weise und höchst glückselig ist, durchdringt
die gesamte Atmosphäre und die Erde. Er ist die Erde und der Himmel; Er ist
die gesamte Atmosphäre und die Erde. Er ist die Erde und der [[Himmel]]; Er ist
Vater, Mutter, Bruder, Schwester; Er ist die Vollendung aller Liebe und allen
Vater, Mutter, Bruder, Schwester; er ist die Vollendung aller Liebe und allen
Strebens, aller Wünsche und allen Ehrgeizes; Er ist das Anhalten aller
Strebens, aller Wünsche und allen Ehrgeizes; er ist das Anhalten aller
geistigen vrttis (Gedankenwellen) und Er ist das zu erreichende Ideal.
geistigen vrttis (Gedankenwellen) und er ist das zu erreichende Ideal.


Kontrolliert den Geist und zerstört das Ego - das ist die Essenz von allen
Kontrolliert den [[Geist]] und zerstört das [[Ego]] - das ist die Essenz von allen
yogas. Es ist das Ideal im bhakti yoga, das eine sehr süße und einfache
yogas. Es ist das Ideal im bhakti [[yoga]], das eine sehr süße und einfache
Methode oder Vorgehensweise ist. Man muss dafür nicht seine Emotionen zügeln
Methode oder Vorgehensweise ist. Man muss dafür nicht seine Emotionen zügeln
und man muss dafür nicht in die Wälder wegrennen. Man muss dafür nur die
und man muss dafür nicht in die Wälder wegrennen. Man muss dafür nur die
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betrachten. Das ist die Essenz von bhakti sadhana (Praxis).
betrachten. Das ist die Essenz von bhakti sadhana (Praxis).


Bhakti ist somit nur eine Reflektion der Liebe für das Selbst, welches in den
[[Bhakti]] ist somit nur eine Reflektion der [[Liebe]] für das Selbst, welches in den
Upanishaden verkündet wird. Nur die Namen sind verschieden: der eine nennt es
[[Upanishaden]] verkündet wird. Nur die Namen sind verschieden: Der eine nennt es
das Selbst, der andere nennt es Gott. Namen machen nichts aus; es ist das
das Selbst, der andere nennt es Gott. Namen machen nichts aus; es ist das
Gefühl, das zählt und das ist bei beidem das gleiche.
Gefühl, das zählt und das ist bei beidem das Gleiche.


Selbsthingabe ist die höchste Form von bhakti. Es ist die Hingabe des Ego´s
Selbsthingabe ist die höchste Form von bhakti. Es ist die Hingabe des Egos
bzw. der Individualität. Was danach verbleibt, ist das `Absolute´ der
bzw. der Individualität. Was danach verbleibt, ist das `Absolute´ der
vedantins. Bhakti gibt das Ego hin und ein vedantin löst das Ego auf. In
vedantins. [[Bhakti]] gibt das Ego hin und ein vedantin löst das Ego auf. In
beiden Fällen ist das Ego nicht mehr da - ihre Ideale sind die selben. Ob
beiden Fällen ist das Ego nicht mehr da - ihre Ideale sind dieselben. Ob
einer nun Reis isst, oder Weizen - es ist dasselbe - der Zweck von beiden
einer nun Reis isst, oder Weizen - es ist dasselbe - der Zweck von beiden
ist, den Hunger zu stillen. Ob ihr also dem Weg des bhakti oder des vedanta
ist, den Hunger zu stillen. Ob ihr also dem Weg des bhakti oder des [[vedanta]]
folgt, das Ergebnis ist die Vernichtung des Ego. Das ist die Wahrheit.
folgt, das Ergebnis ist die Vernichtung des Ego. Das ist die Wahrheit.
==22.06.02 SUCHT GOTT IN EUCH==
Sucht Gott in euch, in euren [[Herz]]en. Sucht ihn nirgendwo anders. Sucht ihn
mit Glauben. Sucht Gott nicht wegen Gefälligkeiten. Solche Gefälligkeiten
werden euch Gott nicht näher bringen. Kultiviert niskamya [[bhakti]]
(absichtslose [[Hingabe]]) -  schmachtet nach seiner Gnade und seinem Erbarmen.
Beflügelt und belebt euren Glauben in Gott. Lasst die Flamme des Glaubens
täglich heller und heller werden. Fühlt Seine [[Gegenwart]] überall. Gewinnt
Seine Gnade durch euren Glauben, Verehrung und völlige Selbsthingabe.
Klammert euch an die Füße des Herrn. Führt das göttliche Leben. Rollt die
Perlen (der [[mala]] = Rosenkranz) und wiederholt geistig seinen Namen. Sing
Seine Lobpreisungen und erinnert euch jederzeit an Ihn. Fixiert euren Geist
zu allen Zeiten auf die Lotusfüße des Herrn. Seht den Herrn in allen
Gegenständen. Singt des Herrn [[Name]]n.
Meditiert zuerst auf seine Form und dann auf Seine all-durchdringende [[Essenz]].
Zieht eure Sinne von ihren Objekten zurück und schaut nach innen.
Konzentriert euch auf das Herz - sucht dort nach Ihm.
Praktiziert [[ahimsa]], [[satyam]] und [[brahmacarya]] (Gewaltlosigkeit, Wahrheit und
Reinheit). Sagt vom Grunde eures Herzens: "Ich bin Dein. Dein Wille soll
geschehen, oh Herr." Haltet am [[dharma]] (rechtes Verhalten) fest. Kontrolliert
den Geist und die Sinne. Tötet Selbstsucht, [[Lust]], Gier, Hass, etc.
Dient den Heiligen. Dient eurem [[guru]] - guru und Gott sind eins. Rezitiert den
Namen und das Lob des Herrn. Meditiert auf Seine göttlichen Eigenschaften.
Erinnert euch beständig des Herrn und Seiner Gegenwart. Dient dem Herrn und
verehrt Ihn.
Haltet an dem Namen des Herrn fest. Praktiziert die [[Religion]] der Aufopferung.
Weiht euch dem Herrn. Geht in Bescheidenheit und Liebe durch euer Leben. Das
ist der Weg zur [[Gottverwirklichung]].
Hier sind ein paar Hilfsmittel für [[bhakti]]:
Studiert das Leben der [[Heilige]]n, wieder und wieder. Ihr werdet neue
Inspiration erhalten und werdet erhöht, erneuert und transformiert.
Japa (Wiederholung des Namens Gottes), [[kirtan]] (rhythmisches Rezitieren),
Gebete, Dienst an heiligen Personen, Meditation, [[smarana]] (Erinnern Gottes),
sind alles Hilfen zur Gottverwirklichung. Meidet schlechte Gesellschaft. Lebt
in der Gesellschaft von Heiligen. Dient den Kranken und Armen. Führt ein
einfaches Leben.
Kultiviert göttliche Tugenden wie Demut, Toleranz, Barmherzigkeit,
Freundlichkeit, Mut, Selbstlosigkeit, kosmische Liebe, Wahrheitsliebe,
Reinheit und Keuschheit.
==23.06.02 UNIVERSELLE LIEBE==
Die einzige sara-[[vastu]] (Sache von Wert) in dieser Welt ist [[prema]] (oder
göttliche Liebe). Sie ist ewig, unendlich und niemals alternd. Physische
Liebe ist [[moha]] (Leidenschaft oder Verblendung). Universelle Liebe ist
göttliche Liebe. Kosmische Liebe (visva prema) und universelle Liebe sind
gleichbedeutende Begriffe. Gott ist [[Liebe]]. Liebe ist Gott. [[Eigennutz]], Gier,
[[Egoismus]], Eitelkeit, Stolz und Hass ziehen das Herz zusammen und stehen der
Entwicklung universeller Liebe im Weg.
Entwickelt schrittweise universelle Liebe durch selbstloses Dienen, [[satsang]]a
(Gemeinschaft mit Heiligen), [[Gebet]]e, Rezitation des guru-mantra (mantra
oder ein heiliges Wort, das einem von einem [[guru]] gegeben wurde), etc. So
werden alle Barrieren zerbrochen und das Herz wird sich jetzt unendlich
erweitern.
Es ist sehr einfach, von universeller Liebe zu sprechen. Aber wenn ihr
versucht, sie in die [[Praxis]] umzusetzen, wird es extrem schwierig.
Kleinlichkeiten aller Art stellen sich euch in den Weg. Alte, falsche
[[samskara]]s (Eindrücke), die ihr durch euren falschen Lebensstil in der
Vergangenheit geschaffen habt, wirken als Stolpersteine. Durch eiserne
Entschlossenheit, starke Willenskraft, Geduld, [[Ausdauer]] und [[vicar]] (rechtes
Nachforschen), könnt ihr die Hindernisse einfach überwinden. Wenn ihr
aufrichtig seid, wird die Gnade des Herrn auf euch herabsteigen, meine lieben
Freunde!
Fühlt, dass die ganze Welt euer [[Körper]] ist, euer eigenes Zuhause. Schmelzt
oder zerstört alle Barrieren, die Mensch von Mensch trennen. Jede Idee von
Überlegenheit ist Unwissenheit oder Täuschung. Entwickelt allumfassende
Liebe. Vereint euch mit allem. Spürt den Körper als den sich bewegenden
Tempel Gottes. Wo immer ihr seid, ob Zuhause, im Büro, dem Bahnhof oder dem
Markt, spürt, dass ihr in diesem [[Tempel]] seid.
Weiht jede eurer Handlungen als eine Opferung dem Herrn. Wandelt jede Arbeit
in [[yoga]], indem ihr die Früchte davon Gott opfert. Habt akarta-saksi-[[bhava]]
(fühlend, dass ihr nicht der Handelnde seid, sondern der Zeuge der
Handlungen), wenn ihr ein Student des [[vedanta]] seid. Habt nimitta bhava
(fühlend, dass ihr das Werkzeug Gottes seid), wenn ihr ein Student des bhakti
seid. Fühlt, dass alle Geschöpfe Ebenbilder Gottes sind, dass diese Welt vom
Herrn bewohnt wird. Fühlt, dass eine Kraft, oder Gott, durch alle Hände
arbeitet, durch alle Augen sieht, durch alle Ohren hört. Ihr werdet ein
völlig verändertes Wesen werden. Ihr werdet euch an Frieden und
Glückseligkeit erfreuen.
Möge Lord [[Hari]] euch an Seine Brust nehmen und euch in den Wassern Seiner
süßen Liebe baden! Mögen eure Herzen mit kosmischer Liebe gefüllt sein.
==24.06.02 DAS GÖTTLICHE GEHEIMNIS==
Wahre Weisheit ist [[Liebe]]. Es gibt nur einen Weg - göttliche Liebe - das ist
alles. Göttliche Liebe ist eine großartige Kraft; sie ist die Grundlage allen
religiösen Lebens. Göttliche Liebe hat keinen [[Sex]]. Sie sieht Gott in allem
und alles in Gott. Wo Liebe ist, da ist Gott. Aus der Liebe wurde die [[Welt]]
geboren, durch Liebe wird sie erhalten und in die Liebe wird sie eingehen.
Der, der die Liebe nicht kennt, kennt Gott nicht, weil Gott Liebe ist.
Öffnet die Schleusentore eures Herzens für die einfließende göttliche Liebe.
Der Weg führt durch die Liebe - jeder Moment der [[Trennung]] ist wie der Schmerz
des Todes für den Liebenden und den devotee (Verehrer, Anhänger). Tag und
Nacht brennt die Flamme der Liebe in den Herzen der devotees. Trost erfährt
der devotee im Fluss seiner [[Träne]]n. Der wilde Wein der Liebe wird durch die
Augen genährt.
Liebe ist keine vergängliche Stimmung und kein schwaches Gefühl - sie ist
stark, tief, dauerhaft. Wahre [[Liebe]] gibt es nur, wenn es wirkliche,
innerliche [[Identifikation]] mit dem Leben eines anderen Wesens gibt. Reine
göttliche Liebe kommuniziert mit dem Geliebten, mit der Einheit, mit der
einen, der alles durchdringenden Essenz der [[Glückseligkeit]].
Der wichtigste Aspekt des spirituellen Lebens ist bhakti ([[Hingabe]]) und das
Geheimnis von bhakti ist Liebe, eine Liebe, die alle umarmt. Gesellschaft mit
Heiligen, [[kirtan]] (singendes Rezitieren) der Namen des Herrn, Studium des
Bhagavatam und Dienst an den Heiligen wird Liebe für den Herrn schaffen.
Liebe des Körpers oder der Haut ist [[Leidenschaft]]. Liebe für Gott ist prema
(oder Hingabe). Es ist reine Liebe, Liebe der Liebe wegen. Jemanden zu
lieben, um selbstsüchtigen Gewinn daraus zu ziehen, ist selbstsüchtige Liebe.
Sie bindet euch an diese [[Erde]]. Alle Wesen als [[Manifestation]]en des Herrn zu
lieben, ist reine Liebe und führt zur Befreiung. Reine Liebe erlöst und
läutert das Herz und verwandelt euch in Göttlichkeiten. Gott ist eine
Verkörperung der Liebe - ein Ozean der Liebe. Wenn ihr [[Gottverwirklichung]] zu
erlangen wünscht, müsst ihr auch eine Verkörperung der Liebe werden. Liebe
inspiriert, erleuchtet und führt euch auf dem Weg. Liebe ist Geben und nicht
Nehmen. Liebe kittet das zerbrochene Herz. Sie ist der Schlüssel, um die Tür
von [[moksha]] (Befreiung, Erleuchtung) zu öffnen.
Liebe erweckt Liebe. Sie ist ein göttliches Elixier; sie verleiht
Unsterblichkeit, höchsten [[Frieden]] und immerwährende Freude. Liebe ist das
goldene Bindeglied, das Herz und Herz verbindet, Geist und Geist, [[Seele]] und
Seele. Liebe urteilt nicht vernünftig, aber gibt immer reichlich. Sie wird
nicht durch Angriffe oder Beleidigungen beeinträchtigt. Sie schaut nur mit
dem Herzen.
==27.06.02 DAS LIED VON VIBHUTI YOGA==
Bhajo Radhe [[Krishna]], Bhajo Radhe Shyama [[Soham]] Soham, Sivoham Soham.<br />
Om Om Om Om Om, Om Om Om Om Om. Ich bin weder der Geist, noch der Körper,<br />
Unsterbliche Seele bin ich, ich bin der Zeuge von drei Zuständen ([[gunas]]), ich<br />
bin absolutes Wissen.<br />
(Om Om......)
Ich bin der Duft des [[Jasmin]]s, die Schönheit der Blumen, ich bin die Kühle im<br />
Eis, der Geschmack im Kaffee.<br />
(Bhajo Radhe Krishna......)<br />
Ich bin das Grün der Blätter, die Farben des Regenbogens, ich bin die<br />
Geschmacksknospen der Zunge, die Essenz der Orange.<br />
(Om Om......)
Ich bin das Mental aller Mentale,[[prana]] aller pranas, ich bin die Seele aller<br />
Seelen, das Selbst aller Selbste.<br />
(Bhajo Radhe Krishna......)<br />
Ich bin der [[atman]] (das Selbst) in allen Geschöpfen, Augapfel aller Augen, ich<br />
bin die Sonne aller Sonnen, das Licht allen Lichtes.<br />
(Om Om......)<br />
Ich bin das [[Pranava]] ([[Om]]) aller [[Veden]], [[Brahman]] der [[Upanishaden]], ich bin die<br />
Stille in den Wäldern, der Donner aller Wolken.<br />
(Bhajo Radhe Krishna......)<br />
Ich bin die Zeit, Raum, der Deich und dessen Kontrolleur, ich bin der Gott<br />
der Götter, [[guru]] und der Direktor.<br />
(Om Om......)
Ich bin die Melodie in der Musik, in [[rag]] und raginins (Tonfolgen i. d. ind.<br />
Musik), ich bin der Klang im Äther, die sakti (Energie) des [[virya]] (Mut).<br />
(Bhajo Radhe Krishna......)<br />
Ich bin die Energie der Elektrizität, die Intelligenz des Geistes, ich bin der<br />
Schein des Feuers, die Buße der Asketen.<br />
(Om Om......)
Ich bin die `[[Ursache]]´ der [[Philosoph]]en, der `Wille´ der jnanis, ich bin das<br />
prem (Liebe) der bhaktas, das [[samadhi]] der yogis.<br />
(Bhajo Radhe Krishna......)<br />
Ich bin dieses `Ich Bin´, ich bin dieses `Ich Bin´, ich bin dieses `Ich Bin´,<br />
ich bin dieses `Ich Bin´.<br />
(Om Om......)
==28.06.02 DAS GEHEIMNIS VON YOGA SADHANA==
Ich versichere euch feierlich, dass die Krankheit von Geburt und Tod nur
durch das göttliche Wundermittel, nämlich [[Meister]]n des Geistes und durch
kein anderes Mittel, beseitigt werden kann. Der Pfad der Beseitigung des
Geistes wird für euch höchst nützlich sein und niemals auch nur den
geringsten Schmerz verursachen. Wenn der Geist durch  das
Unterscheidungsvermögen zerstört wurde, kann [[maya]] (Illusion) euch nicht mehr
heimsuchen. Es gibt kein anderes Schiff auf dieser Erde, um den Ozean der
[[Wiedergeburt]]en zu durchsegeln, als das Meistern des turbulenten Geistes.
Zähmt den Geist. Sammelt die Gedanken. Haltet den Geist ruhig. Denkt an
nichts böses. Ihr werdet das Reich der Unsterblichkeit betreten,
Herrschaftsgebiet ewiger Glückseligkeit. Zieht die Sinne von deren Objekten
zurück. Sammelt die Strahlen des Geistes. Lenkt den Geist in Richtung des
[[Ajna Chakra]] (der Raum zwischen den Augenbrauen) und haltet ihn ständig dort.
Versteht den Geist; wisst, wie ihr ihn zu steuern habt. Der Geist verabscheut
die Leere. Abneigung und Begierden sind zwei Affen, die euch binden und auf
dem Baum eures Herzens sitzen. Solange sie diesen schütteln und hin- und
herbewegen, kann es keinen [[Frieden]] geben.
Der [[Mensch]] fällt durch seine eigenen Gedanken, durch seine eigene
Unwissenheit, in den Kreislauf von [[Geburt]] und Tod. Befreiung bedeutet nichts
anderes, als die Beseitigung der Unreinheiten des Geistes. Wenn euer Geist
frei und rein ist, werdet ihr in keine neue Geburt mehr eintreten.
Kontrolle des Geistes erreicht man nicht an einem Tag, sondern durch
konstante Praxis und fortwährende [[Leidenschaft]]slosigkeit. Der Sieg wird euer
sein. Werdet zu einem wahren Helden. Meistert den Geist. Betretet das
unermessliche Reich der [[Glückseligkeit]]. Gesegnet ist der, der seinen Geist
kontrolliert und sich selbst überwunden hat.
Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidungsvermögen, Entsagung und [[Meditation]]
sind Feinde des Geistes. Ihr könnt den Geist ganz leicht zerstören, wenn ihr
diese Tugenden besitzt. Der Geist manifestiert sich selbst als die externe
Welt, in der Form von Schmerz und Vergnügen. Der Geist ist subjektiv gesehen
das [[Bewusstsein]], aber objektiv gesehen ist er das Universum. Der Geist hat
die Fähigkeit, die Welt im Handumdrehen zu erschaffen oder aufzulösen.
==29.06.02 DER URSPRUNG DES GEISTES==
[[Datei:Meditation Geist Befreiung.jpg|mini|Wie entsteht der menschliche Geist?]]
Erschaffung, Erhaltung, Zerstörung, Verschleierung und Segnung sind Gottes
fünf Formen der Handlung. [[Gott]] ist der Herrscher, der Kenner des Herzens und
der Souffleur. Er hilft den Studenten auf vielfältige Art - durch Träume, die
innere Stimme, Sprechen durch die Münder anderer im Gespräch und in
Ratschlägen von Freunden.
Ewige [[Glückseligkeit]], höchsten Frieden, ewige Befriedigung, unendliche und
ungebrochene [[Freude]] kann man nur in Gott haben. Erlangt durch
ausschließliche Hingabe zu einem Aspekt Gottes oder durch Selbsterforschung,
Gottbewusstsein bzw. [[Selbstverwirklichung]].
Wenn ihr durch das Analysieren eures Geistes von Angesicht zu Angesicht mit
etwas kommt, das niemals zerstört werden kann, etwas, das aus seiner eigenen
Natur heraus ewiglich rein, vollkommen, selbstleuchtend und unveränderlich
ist, werdet ihr euch nicht länger jämmerlich oder unglücklich fühlen. Die
Natur [[Brahman]]s ist [[sat]]-[[cit]]-[[ananda]] (absolutes Sein - Wissen -
Glückseligkeit). Was beschränkt die Sicht der individuellen Seele? Es ist nur
der Geist.
Zwischen dem [[atman]] (Selbst) und den Sinnesorganen ist ein verbindendes Glied
nötig. Wir anerkennen die Existenz eines inneren [[Organ]]s, den Geist, durch
welchen die Wahrnehmung erfolgt. Wenn es das innere Organ nicht gäbe, würde
daraus entweder andauernde Wahrnehmung oder andauernde Nicht-Wahrnehmung
resultieren.
[[Wahrnehmung]] findet statt, wenn zwischen dem atman, den Sinnen und dem Geist
(das sind die drei Instrumente der Wahrnehmung) eine Verbindung existiert.
Würde diese Wirkung ausbleiben, würde daraus fortdauerndes Nicht-Wahrnehmen
resultieren.
Wie auch immer, keines von beidem ist der Fall. Wir müssen daher die Existenz
eines inneren Organs anerkennen, aufgrund dessen [[Aufmerksamkeit]] oder
Unaufmerksamkeit Wahrnehmung oder Nicht-Wahrnehmung stattfinden. Dies ist der
Beweis für die Existenz des Geistes.
Der [[Geist]] ist nichts anderes als eine Ansammlung von Eindrücken. Er ist ein
Bündel aus Gewohnheiten. Er ist eine Sammlung von Begierden, die durch den
Kontakt mit verschieden Objekten entstehen. Er ist eine Ansammlung von
Gefühlen, die aus weltlichen Beschäftigungen erwachsen sind; von Vorstellungen,
gesammelt von verschiedenen Objekten. Diese Begierden, Vorstellungen und
Gefühle verändern sich konstant.
Manche alte Begierden und Gefühle verlassen ständig das Lagerhaus, den Geist,
und werden durch andere ersetzt. Dieser ständige Wechsel wirkt keineswegs
störend auf die Harmonie der geistigen Vorgänge. Manche Vorstellungen und
Gefühle vergehen und die, die verbleiben, arbeiten in gesunder Kooperation
mit den neu ankommenden. Sie arbeiten in [[Harmonie]] und diese Harmonie erhält
die Identität der geistigen Existenz.
==30.06.02 DER GEIST IST ALLES==
Der Geist (mind) alleine ist die ganze Welt, mit den damit verbundenen
Schmerzen, Alter, [[Tod]], [[Sünde]]n, Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther und all
den inneren Organen. Der Geist bindet den Menschen. Derjenige, der seinen
Geist unter Kontrolle gebracht hat, ist ein wahrhaftiger Gott auf Erden. Wir
leben in einer Welt der Gedanken. Zuerst gibt es den Gedanken und dann folgt
der Ausdruck dieses Gedankens durch das Sprachorgan.
Gedanke und [[Sprache]] sind vertraulich miteinander verbunden. Liebende Gedanken
erheben und ermutigen andere Menschen. Unfreundliche Gedanken, Gedanken des
Ärgers, der Verbitterung und der Arglist verletzen andere. Gedanken sind
Dinge. [[Klang]], Berührung, Geschmack, Form und Geruch, die Zustände des
Wachens, Träumens und des Tiefschlafes - alle sind lediglich Produkte des Geistes.
Gedanken wie [[Leidenschaft]], Ärger, Bindung, Zeit - wisst, dass diese alle aus
dem Geist resultieren. Das einzige wahre Laboratorium ist der Geist. Studiert
ihn, prüft ihn und geht dann über ihn hinaus. Dann werdet ihr die Wahrheit
realisieren; dann werdet ihr die verborgene [[Seele]] entdecken. Nur wenn euer
Geist still ist, werdet ihr euch des Friedens in eurem eigenen Zuhause
erfreuen können, so wie ihr euch dieses Friedens in den Wäldern erfreut.
Der Mensch hat ein Mental (engl.: mind). Aber das Mental ist nicht der
Mensch. Das Mental, der Geist, ist ein guter [[Diener]]. Er ist lediglich ein
Instrument. Nutzt es taktvoll und richtig. Die erste Voraussetzung für
Glücksgefühle ist die Kontrolle über den Geist oder das niedere Selbst. Euer
Gedanke ist auf eurem Gesicht abgedruckt. Das Mental ist die Brücke, die den
Menschen mit dem Göttlichen verbindet.
Euer Körper, euer Geschäft, euer Haus, sind alles nur Vorstellungen innerhalb
eures eigenen Geistes. Gedanken sind eine dynamische Kraft. Gute Gedanken
sind die erste Vervollkommnung; sie sind der wahre Reichtum. [[Emotion]]en sind die
treibende Kraft auf dem Rücken des Geistes. Willenskraft ist der
Universalschlüssel zum Erfolg. [[Wissen]], Gedanken, Intellekt und Verstand sind
Eins.
Appetit, Instinkt, Reiz und Begierde sind eins. Gefühle, Ambition, [[Stimmung]]
und Mut sind eins. Das Mental (mind) ist der Herr des Körpers. Die Seele ist
der Herr des Mental. Ihr seid, essenziell, die unsterbliche Seele. Ihr seid
höher als Körper und Mental (mind). Erinnert euch stets dieser höchsten
Tatsache und lebt in dem Bewusstsein eurer spirituellen Natur.
==Siehe auch==
[[Kategorie:Inspiration]]

Aktuelle Version vom 4. April 2023, 01:39 Uhr

Auf dieser Seite sind Inspirationen von Swami Sivananda gesammelt, die aus sehr verschiedenen Quellen stammen. Diese wurden bereits im Juni 2002 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht. Leider sind viele Texte nicht mehr vorhanden. Diese Tage fehlen.

08.06.02 Gott dienen

Dient dem Herrn durch Verehrung

Padasevana bedeutet, den Füßen des Herrn zu dienen. Eigentlich kann dies nur durch Lakshmi oder Parvati geschehen. Kein sterbliches Wesen hat bisher das Glück gehabt, diese Form des bhakti (Hingabe) praktizieren zu können, da der Herr für die physischen Augen nicht sichtbar ist.

Dennoch ist es möglich, dem Abbild Gottes in Figuren und Bildern zu dienen, oder, besser noch, indem man die Menschheit als Ganzes als Gott betrachtet. Padasevana ist Dienst an den Kranken, Dienst an den Armen - Dienst an der gesamten Menschheit im weitesten Sinne des Wortes. Dienst an den Füßen des Herrn kann durch formale Verehrung von murtis (Götterbildern oder -figuren) oder eines geistigen Bildnisses Gottes geschehen.

Die heiligen Füße des Herrn mit verehrenden und begierigen Augen wieder und wieder betrachten, sie verehren, ihnen dienen, das geheiligte Wasser trinken, mit dem die Füße des Herrn gewaschen wurden, verehren der hölzernen Sandalen des Herrn, über sie meditieren, zu ihnen beten, den Staub von den Füßen des Herrn abnehmen und auf die eigene Stirn auftragen, das Herz mit dem Staub der Füße des Herrn waschen, die heiligen Schreine und Orte besuchen, an denen sich Gott zum Wohle der Menschheit inkarnierte, den Ganges als direkt von den Füßen des Herrn fließend betrachten, verehren, baden und trinken von derart geheiligtem Wasser des Ganges - all dies sind verschiedene Formen des Dienstes an den Füßen des Herrn. Diese Form der Hingabe zerstört alle weltlichen Anhaftungen und erlaubt dem Geist, ausschließlich an Gott zu denken.

Verehrt Gott. Lobt ihn. Sucht Erleuchtung. Verwirklicht göttliche Glückseligkeit. Stellt Gott keinerlei Bedingungen - verehrt ihn der Verehrung wegen. In der Verehrung verliert sich das Gefühl der Individualität in der Kontemplation über das verehrte Objekt.

Das konzentrierte Betrachten der göttlichen Bilder, selbst nur für einige Augenblicke täglich, ist ein großer Segen. Es wird euren Geist läutern. Meditation ist geistige Verehrung des Herrn. Singen des Namens des Herrn (kirtan) ist stimmliche Verehrung. Dienen der lebenden Geschöpfe mit Liebe und bhava ist physische Verehrung. Wenn der Verehrer einer Gottheit denkt, dass er von der Gottheit getrennt ist, ist er nur ein wildes Tier. Hingebungsvolle Verehrung der Lotusfüße des Herrn bedeutet vollkommene Freiheit von aller Furcht.

09.06.02 VEREHRUNG GOTTES 1

Ein Idol (murti - Götterfigur oder vigraha - "Verkörperung"),Sonne, Feuer, Wasser, Ganges, saligram (Symbol Vishnu´s), linga (Symbol Shiva´s), sind alles Symbole Gottes, die dem Aspiranten helfen, einen fokussierten Geist und ein geläutertes Herz zu erlangen. Ein Symbol oder Zeichen ist absolut unentbehrlich, um den Geist zu fixieren. Auch die Christen haben ein Symbol - das Kreuz. Ein roher Geist benötigt ein konkretes Symbol; ein verfeinerter Geist benötigt ein abstraktes Symbol. Selbst ein vedantin (Anhänger der Vedanta-Philosophie) hat das Symbol Om, um den wandernden Geist zu fixieren. Am Anfang ist Konzentration oder Meditation ohne ein Symbol nicht möglich.

Der Geist wird am Anfang durch das Fixieren auf ein konkretes Objekt oder Symbol diszipliniert. Später, nachdem er beständig und verfeinert wurde, kann er auf eine subtile Idee, wie z.B. Aham Brahma Asmi (Ich bin das Unendliche), fixiert werden.

Der devotee (Verehrer, Anhänger) überträgt die Eigenschaften des Herrn auf das konkrete Idol. Er vollzieht für das Idol die sodasopacara puja - die sechzehn Arten der Achtung oder Dienstes am Herrn. Diese bestehen aus: padyam (Wasser zum Waschen der Füße), arghyam (Wasser zum Waschen der Hände), asana (Sitzplatz), snana (Baden), Opfern von Bekleidung, Auftragen von Sandelholzpaste, Opfern von Blumen (arcan), Verbrennen von Räucherwaren, Schwenken von Licht und Kampfer, Opfern von Nahrung (maha naivedyam), etc. Der umherwandernde Geist wird jetzt durch diese Form der Verehrung fixiert. Der Aspirant fühlt allmählich die Nähe des Herrn. Er erlangt einen geläuterten Geist und zerschlägt langsam seine Selbstsucht.

Wer eine Zeitlang mit Blumen und anderen Gegenständen puja (Verehrung Gottes) praktiziert hat, kann zu geistiger Verehrung fortschreiten. Bei der geistigen Verehrung bietet der devotee alle Opfer an den Herrn rein geistig dar. Das ist eine fortgeschrittene Form der Verehrung. Sie läutert das Herz und festigt den Geist. Sie füllt den Geist mit reiner Liebe für den Herrn und verwandelt den Menschen schrittweise in ein göttliches Geschöpf.

Selbst in der Verehrung eines kleinen Idols hat er das Purusha Sukta (eine heilige Hymne) zu wiederholen und an den virat purusa (kosmische Form) zu denken - mit unzähligen Händen, unzähligen Köpfen, unzähligen Augen, unzähligen Händen, der sich über das Universum hinaus ausdehnt - und auch an den Herrn oder atman, der in den Herzen aller wohnt.

Der Aspirant beginnt allmählich zu fühlen, dass der Herr, den er verehrt, im Idol ist, in den Herzen aller Lebewesen und in den Namen und Formen des Universums. Er beginnt, überall seine Gegenwart zu spüren.

10.06.02 VEREHRUNG GOTTES 2

Man kann Gott durch die Verehrung einer murti (Götterfigur) verwirklichen. Die Verehrung des Herrn in saguna (konkreter) Form ist auch für die vedantische Verwirklichung und für die Verwirklichung des Herrn in Seinem alldurchdingenden, formlosen Aspekt, eine große Hilfe. Die Verehrung einer murti ist, vor allem am Anfang, sehr wesentlich in Hinblick auf Konzentration und Meditation. Derartige Verehrung ist keineswegs ein Hindernis im Versuch, Gottverwirklichung zu erlangen. Diejenigen, die vehement die murti puja (Verehrung) attackieren, bewegen sich tastend in der Dunkelheit extremer Unwissenheit. Sie haben kein echtes Wissen. Sie begeben sich in sinnlose Debatten, um zu zeigen, dass sie gelehrte Leute sind, haben aber keinerlei sadhana (spirituelle Praxis) praktiziert. Nutzloses Geschwätz ist deren wahrer Beruf. Sie haben den Geist unzähliger Personen durcheinander gebracht. Die ganze Welt verehrt Symbole und murtis in der einen oder der anderen Form. Wenn einer in der Meditation voranschreitet, schmilzt die Form in das Formlose und der Aspirant wird eins mit der formlosen Essenz.

Leere Gefäße tönen nur. Ein praktisch veranlagter Mensch, der meditiert und verehrt, der voller Wissen und echter Hingabe ist, bleibt immer still. Er beeinflusst und lehrt andere durch Stille. Er weiß nur, ob eine murti am Anfang notwendig ist oder nicht.

Prasada ist "das, das Frieden gibt". Während des kirtan (singendes Rezitieren von mantras) wird der Herr durch Gottesdienste (wie puja, havan und arati) und die Opferung von Milch, Süßigkeiten und Früchten verehrt. Pujas werden mit Bael-Blättern (Blätter des Holzapfel-Baumes), Blumen, tulsi (Basilikum) und heiliger Asche gemacht, welche später als prasada des Herrn verteilt werden. Sie sind durch das Singen von mantras (heiligen Hymnen) während puja und havan (Verehrung, mit dem Feuer als heiligem Symbol), mit geheimnisvollen Kräften geladen.

Prasada ist ein großartiges Mittel zur Läuterung. Prasada ist ein Heilmittel für alle Krankheiten; es ist ein spirituelles Elixier. Prasada ist die Gnade des Herrn. Es ist eine Verkörperung von shakti (göttliche Energie). Prasada ist manifestierte Göttlichkeit. Viele ernsthafte Aspiranten machen alleine durch prasada wundervolle Erfahrungen. Viele unheilbare Krankheiten werden alleine durch prasada geheilt. Prasada energetisiert, belebt, kräftigt und flößt Hingabe ein. Es sollte mit großem Glauben genommen werden. Diejenigen, die in einer modernen Kultur mit einer modernen Erziehung aufgewachsen sind, haben die Herrlichkeit von prasada vergessen. Prasada gibt allen gute Gesundheit, langes Leben, Frieden und Erfolg. Die heilige Asche ist das prasada von Lord Shiva. Sie wird auf der Stirn aufgetragen. Kumkum (zinnoberrotes Pulver) ist das prasada von Sri Devi oder Shakti. Es wird auf den Punkt zwischen den Augenbrauen aufgetragen.

11.06.02 VEREHRUNG GOTTES 3

Ein devotee wiederholt das mantra (mystische Formel) des Herrn während der Verehrung und berührt dabei sein Herz, seinen Kopf, Haarschopf, Arme und Hände. In jedem Buchstaben des mantra ist caitanya (Bewusstsein, Kraft) vorhanden. Durch das Wiederholen des mantra und das Berühren der Körperteile während der Wiederholung wird der Aspirant allmählich vergöttlicht. Es findet ein spirituelles Erwachen statt. Spirituelle Strömungen werden erzeugt - tamas (Trägheit) und rajas (Unreinheit) werden zerstört und der devotee füllt sich mit reinem sattva (Reinheit). Er wird mit dem Objekt der Verehrung identisch. Er erreicht die gleiche Welt von, oder Nähe zu, oder die gleiche Form von, oder Aufnahme in dem Herrn.

Für einen Weisen gibt es keine empfindungslose Materie. Alles ist Vasudeva oder caitanya. Der devotee sieht den Herrn wirklich in dem Idol. Aber die Verehrung hört hier nicht auf. Der sadhaka (Sucher) wird durch die Verehrung des Idoles Schritt für Schritt zu höheren Stufen der Hingabe geführt. Obwohl er das Idol verehrt, hat er vor seinem geistigen Auge den alldurchdringenden Herrn zu bewahren. Er hat die Gegenwart des Herrn in seinem Herz, aber auch in allen Objekten, zu fühlen. Die Wege und Regeln der Verehrung, wie sie in den Hindu-Schriften beschrieben werden, sind wissenschaftlich präzise und höchst rational.

Nur unwissende Leute, die die Schriften nicht studiert haben und sich nicht anderen devotees oder `großen Seelen´ angeschlossen haben, verunglimpfen die Verehrung von Idolen oder murtis. Der Aspirant, der anfangs Idole verehrt, sieht den Herrn überall und entwickelt para bhakti (höchste Hingabe); er sieht die ganze Welt als den Herrn. Alle Vorstellungen von gut und böse, richtig und falsch, etc., verschwinden. Seine Sicht ist jenseits jeder Beschreibung. Ruhm solch erhabenen devotees, die wahrhaftig Götter auf dieser Erde sind, die leben, um andere aus dem Sumpf von samsara (weltliche Existenz) zu ziehen und sie vor den Klauen des Todes bewahren.

Tulsidas realisierte die alldurchdringende Essenz. Er hatte kosmisches Bewusstsein. Er kommunizierte mit dem alldurchdringenden, formlosen Herrn. Und doch verschwand dadurch nicht seine Leidenschaft für Lord Rama, mit dem Bogen in dessen Hand. Als er nach Brindavan ging und dort die murti Lord Krishnas mit der Flöte in der Hand sah, sagte er: "Ich werde meinen Kopf nicht vor dieser Form verneigen". Sofort nahm die murti Lord Krishnas die Form von Lord Rama an. Erst dann beugte Tulsidas sein Haupt. Auch Mira realisierte ihre Identität mit dem alldurchdringenden Lord Krishna und doch wurde sie nie müde, wieder und wieder: "Mein Giridhar Nagar" * zu wiederholen. * Giridhara ist ein Name Lord Krishnas und bedeutet soviel wie: `der, der den Berg trägt´. Er spielt auf die Geschichte aus dem Srimad Bhagavatam an, in der Lord Krishna als Kind die am Ufer des Flusses Yamuna gelegene Stadt Gokula, in der er seine Kindheit verbrachte, vor einem gewaltigen Regen und den hiervon hervorgerufenen Zerstörungen dadurch bewahrte, dass er den nahegelegenen Berg Govardhana hochhob und schützend über die Stadt hielt (Srimad Bhagavata, Skandha 10, Kapitel 25, Vers 14-33); Nagar = Stadt; d.Ü.

18.06.02 HÖCHSTE LIEBE IST SELBSTERKENNTNIS

Ein devotee (Anhänger, Verehrer) vom Typ des para bhakti (höchste Hingabe) ist all-umarmend und all-umfassend. Er hat kosmische Liebe und die ganze Welt ist für ihn heilig. Er besucht für den Gottesdienst keine Tempel, sondern sieht den Herrn in allem. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation des Herrn ist und dass alle Bewegungen und Handlungen Sein Spiel sind. Er hat keine Abneigung gegen Fäkalien oder Schmutz, gegen die Ausgestoßenen, die Lumpensammler, die Flickschuster, die Bettler, die Prostituierten oder den Dieb. Er sagt: "Ich sehe meinen süßen Herrn überall. Es ist Hari *, der die Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Räubers oder des Lumpensammlers spielt!". Er lebt in einem alles umarmenden, alles umfassenden, erhöhtem geistigen Zustand. Dies kann nicht akkurat in Worte gefasst, sondern muss gefühlt werden. Mira, Gouranga, Hafiz, Tulsidas, Kabir, Ramdas - alle erfreuten sich an diesem Zustand.

Namdev sagte zu dem Hund: "Oh Vittala*, mein Lieber, in der Gestalt eines Hundes, renne nicht mit dem trockenen Brot davon. Es wird Deine zarte Kehle verletzen. Ich bitte Dich, lass mich ghee (geklärte Butter, Butterreinfett) auf Dein Brot auftragen." Er rannte mit ghee in einem Becher zu dem Hund. Sri Ramakrishna warf sich vor einem Mädchen von der Kaste der Ausgestoßenen nieder: "Oh Mutter Kali, ich sehe Dich in dem Mädchen." Eknath, ein bhakta aus Maharashtra, gab seinen Ring freiwillig dem Dieb, als letzterer in das Haus eindrang. "Oh Dieb, nimm auch den Ring. Deine Pflicht ist es, Dinge zu stehlen. Du bist Krishna. Führe dieses Spiel fort." Habt ihr den verfeinerten Zustand dieser erhöhten bhaktas begriffen, die einen neuen Blickwinkel in ihrer Sicht hatten? Eines Tages wird er auch zu euch kommen. Bemüht euch darum.

Para bhakti ist Selbsterkenntnis. Sri Shankara, der in dem Wissen des reinen Non-Dualismus (A-dvaita) etabliert war, war ein großer bhakta Lord Haris und Devis. Sri Ramakrishna verehrte Kali und erlangte Selbsterkenntnis durch Swami Totapuri, seinen guru. Appayya Dikshitar war ein hingebungsvoller bhakta von Lord Shiva. Para bhakti und Selbsterkenntnis sind eins. Der einzige, geringfügige Unterschied ist, dass ein bhakta Emotionen benutzt, während ein Weiser seinen Willen und Intellekt gebraucht. Bhakti beginnt mit Liebe, während jnana oder Selbsterkenntnis mit Denken und Selbstanalyse beginnt. Das Ende von beiden ist das gleiche: Einheit mit dem Göttlichen.

19.06.02 GNADE LÄUTERT DAS HERZ

Nehmt die Gnade des Herrn in jedem Zentimeter seiner Schöpfung wahr. An einem heißen Sommertag erfreut ihr euch an dem süßen Saft von Trauben, Gurken, Orangen und Granatäpfeln und an dem kühlen Wasser des Ganges in Rishikesh und Haridwar. Das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr unter einer ernsthaften Krankheit leidet, erfahrt ihr durch Kräuter sofortige Linderung und Heilung - das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr in dunkler Nacht herumlauft, blinken die Sterne und werfen Licht auf euren Weg - das ist die Gnade des Herrn. Wenn ihr nicht in der Lage seid, extremen Schmerz zu ertragen, werdet ihr ohnmächtig - das ist die Gnade des Herrn. Wenn das Wetter drückend und schwül ist und eine milde Brise aufkommt und euch erfrischt - das ist die Gnade des Herrn.

Die subtile Form von Lust, Ärger, Selbstsucht, Stolz, usw., kann nur durch die Gnade des Herrn völlig zerstört werden. So sehr ihr euch auch immer bemüht und sadhana (spirituelle Praxis) praktiziert, diese subtilen Formen können nicht alleine durch euer sadhana mit ihrer Wurzel ausgerissen werden. Nur durch die Gnade des Herrn wird euer Herz vollkommen geläutert.

Nur durch die Gnade des Herrn wird der Aspirant dazu bewegt, die richtigen Übungen auszuführen. Also setzt euch nicht untätig hin und sagt: "Oh, die Gnade des Herrn wird alles für mich tun; warum sollte ich sadhana machen?" Das ist die falsche Philosophie. Gott hilft denen, die sich selbst zu helfen wissen. Gottes Gnade wird nur über jene Personen kommen, die sich selbst bemühen. Ihr könnt nicht erwarten, dass der Herr sich euch ergibt. Macht euch auf und tut was. Strebt. Bemüht euch. Seid beharrlich. Der Herr wird euch mit seiner Gnade überschütten.

Es ist die Gnade des Herrn, die das Entstehen von aufrichtigem satsankalpa (gute und wahrhafte Gedanken und reine Entschlüsse) bewirkt. Ihr könnt im Moment eines Augenzwinkerns verwandelt werden. Im einen Moment mögt ihr in völliger Dunkelheit herumtasten und im nächsten Moment könnt ihr Erleuchtung erlangen.

Es gibt einen Zündpunkt der Seele. Wenn er verbunden ist, ist der Mensch transformiert. Sein Leben wendet sich von den früheren, weltlichen Wegen hin zu einem neuen, göttlichen Leben. Er ist spirituell erwacht.

Diese Klarheit wird sich in einen unerschütterlichen Frieden, inmitten der Mühen und Schwierigkeiten des Lebens, vertiefen. Nur dann werden Einsicht und Intuition dämmern. Nur dann werdet ihr Weisheit, Vollkommenheit und Freiheit erlangen.

21.06.02 DIE SICHTWEISE DES DEVOTEES

Werdet gute Bhaktas

Der bhakta ist zu allen Zeiten glückselig. Sein Geist kann an nichts denken, weil alles Gott ist. "Yatra yatra mano yati tatra tatra samadhayah - Wohin auch immer der Geist geht, erfährt er samadhi " - weil er kein Objekt des Vergnügens findet. Gott füllt jeden Fleck des Raumes und die ganze Welt ist in die Herrlichkeit Gottes gekleidet.

Der Heilige und der Sünder, der Tugendhafte und der Lasterhafte, der Gute und der Böse, der Mensch und das Tier, alle sind Formen Gottes. Wie kann der Geist mit ihnen auf irgendeine unheilige Weise umgehen? Dort erfährt der Geist samadhi - er hat Bewusstsein, aber kein Objekt. Samadhi ist gedankenloses Bewusstsein - das ist para bhakti. Das ist das gleiche wie die Verwirklichung eines vedantins (Anhänger der Vedanta-Philosophie). Das Ergebnis ist die Auflösung des Egos bzw. die Zerstörung des Geistes.

Gott, der höchst mächtig, höchst weise und höchst glückselig ist, durchdringt die gesamte Atmosphäre und die Erde. Er ist die Erde und der Himmel; Er ist Vater, Mutter, Bruder, Schwester; er ist die Vollendung aller Liebe und allen Strebens, aller Wünsche und allen Ehrgeizes; er ist das Anhalten aller geistigen vrttis (Gedankenwellen) und er ist das zu erreichende Ideal.

Kontrolliert den Geist und zerstört das Ego - das ist die Essenz von allen yogas. Es ist das Ideal im bhakti yoga, das eine sehr süße und einfache Methode oder Vorgehensweise ist. Man muss dafür nicht seine Emotionen zügeln und man muss dafür nicht in die Wälder wegrennen. Man muss dafür nur die Emotionen auf Gott richten. Man muss Gott als in der Welt gegenwärtig betrachten. Das ist die Essenz von bhakti sadhana (Praxis).

Bhakti ist somit nur eine Reflektion der Liebe für das Selbst, welches in den Upanishaden verkündet wird. Nur die Namen sind verschieden: Der eine nennt es das Selbst, der andere nennt es Gott. Namen machen nichts aus; es ist das Gefühl, das zählt und das ist bei beidem das Gleiche.

Selbsthingabe ist die höchste Form von bhakti. Es ist die Hingabe des Egos bzw. der Individualität. Was danach verbleibt, ist das `Absolute´ der vedantins. Bhakti gibt das Ego hin und ein vedantin löst das Ego auf. In beiden Fällen ist das Ego nicht mehr da - ihre Ideale sind dieselben. Ob einer nun Reis isst, oder Weizen - es ist dasselbe - der Zweck von beiden ist, den Hunger zu stillen. Ob ihr also dem Weg des bhakti oder des vedanta folgt, das Ergebnis ist die Vernichtung des Ego. Das ist die Wahrheit.

22.06.02 SUCHT GOTT IN EUCH

Sucht Gott in euch, in euren Herzen. Sucht ihn nirgendwo anders. Sucht ihn mit Glauben. Sucht Gott nicht wegen Gefälligkeiten. Solche Gefälligkeiten werden euch Gott nicht näher bringen. Kultiviert niskamya bhakti (absichtslose Hingabe) - schmachtet nach seiner Gnade und seinem Erbarmen.

Beflügelt und belebt euren Glauben in Gott. Lasst die Flamme des Glaubens täglich heller und heller werden. Fühlt Seine Gegenwart überall. Gewinnt Seine Gnade durch euren Glauben, Verehrung und völlige Selbsthingabe.

Klammert euch an die Füße des Herrn. Führt das göttliche Leben. Rollt die Perlen (der mala = Rosenkranz) und wiederholt geistig seinen Namen. Sing Seine Lobpreisungen und erinnert euch jederzeit an Ihn. Fixiert euren Geist zu allen Zeiten auf die Lotusfüße des Herrn. Seht den Herrn in allen Gegenständen. Singt des Herrn Namen.

Meditiert zuerst auf seine Form und dann auf Seine all-durchdringende Essenz. Zieht eure Sinne von ihren Objekten zurück und schaut nach innen. Konzentriert euch auf das Herz - sucht dort nach Ihm.

Praktiziert ahimsa, satyam und brahmacarya (Gewaltlosigkeit, Wahrheit und Reinheit). Sagt vom Grunde eures Herzens: "Ich bin Dein. Dein Wille soll geschehen, oh Herr." Haltet am dharma (rechtes Verhalten) fest. Kontrolliert den Geist und die Sinne. Tötet Selbstsucht, Lust, Gier, Hass, etc.

Dient den Heiligen. Dient eurem guru - guru und Gott sind eins. Rezitiert den Namen und das Lob des Herrn. Meditiert auf Seine göttlichen Eigenschaften. Erinnert euch beständig des Herrn und Seiner Gegenwart. Dient dem Herrn und verehrt Ihn.

Haltet an dem Namen des Herrn fest. Praktiziert die Religion der Aufopferung. Weiht euch dem Herrn. Geht in Bescheidenheit und Liebe durch euer Leben. Das ist der Weg zur Gottverwirklichung.

Hier sind ein paar Hilfsmittel für bhakti:

Studiert das Leben der Heiligen, wieder und wieder. Ihr werdet neue Inspiration erhalten und werdet erhöht, erneuert und transformiert.

Japa (Wiederholung des Namens Gottes), kirtan (rhythmisches Rezitieren), Gebete, Dienst an heiligen Personen, Meditation, smarana (Erinnern Gottes), sind alles Hilfen zur Gottverwirklichung. Meidet schlechte Gesellschaft. Lebt in der Gesellschaft von Heiligen. Dient den Kranken und Armen. Führt ein einfaches Leben.

Kultiviert göttliche Tugenden wie Demut, Toleranz, Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Mut, Selbstlosigkeit, kosmische Liebe, Wahrheitsliebe, Reinheit und Keuschheit.

23.06.02 UNIVERSELLE LIEBE

Die einzige sara-vastu (Sache von Wert) in dieser Welt ist prema (oder göttliche Liebe). Sie ist ewig, unendlich und niemals alternd. Physische Liebe ist moha (Leidenschaft oder Verblendung). Universelle Liebe ist göttliche Liebe. Kosmische Liebe (visva prema) und universelle Liebe sind gleichbedeutende Begriffe. Gott ist Liebe. Liebe ist Gott. Eigennutz, Gier, Egoismus, Eitelkeit, Stolz und Hass ziehen das Herz zusammen und stehen der Entwicklung universeller Liebe im Weg.

Entwickelt schrittweise universelle Liebe durch selbstloses Dienen, satsanga (Gemeinschaft mit Heiligen), Gebete, Rezitation des guru-mantra (mantra oder ein heiliges Wort, das einem von einem guru gegeben wurde), etc. So werden alle Barrieren zerbrochen und das Herz wird sich jetzt unendlich erweitern.

Es ist sehr einfach, von universeller Liebe zu sprechen. Aber wenn ihr versucht, sie in die Praxis umzusetzen, wird es extrem schwierig. Kleinlichkeiten aller Art stellen sich euch in den Weg. Alte, falsche samskaras (Eindrücke), die ihr durch euren falschen Lebensstil in der Vergangenheit geschaffen habt, wirken als Stolpersteine. Durch eiserne Entschlossenheit, starke Willenskraft, Geduld, Ausdauer und vicar (rechtes Nachforschen), könnt ihr die Hindernisse einfach überwinden. Wenn ihr aufrichtig seid, wird die Gnade des Herrn auf euch herabsteigen, meine lieben Freunde!

Fühlt, dass die ganze Welt euer Körper ist, euer eigenes Zuhause. Schmelzt oder zerstört alle Barrieren, die Mensch von Mensch trennen. Jede Idee von Überlegenheit ist Unwissenheit oder Täuschung. Entwickelt allumfassende Liebe. Vereint euch mit allem. Spürt den Körper als den sich bewegenden Tempel Gottes. Wo immer ihr seid, ob Zuhause, im Büro, dem Bahnhof oder dem Markt, spürt, dass ihr in diesem Tempel seid.

Weiht jede eurer Handlungen als eine Opferung dem Herrn. Wandelt jede Arbeit in yoga, indem ihr die Früchte davon Gott opfert. Habt akarta-saksi-bhava (fühlend, dass ihr nicht der Handelnde seid, sondern der Zeuge der Handlungen), wenn ihr ein Student des vedanta seid. Habt nimitta bhava (fühlend, dass ihr das Werkzeug Gottes seid), wenn ihr ein Student des bhakti seid. Fühlt, dass alle Geschöpfe Ebenbilder Gottes sind, dass diese Welt vom Herrn bewohnt wird. Fühlt, dass eine Kraft, oder Gott, durch alle Hände arbeitet, durch alle Augen sieht, durch alle Ohren hört. Ihr werdet ein völlig verändertes Wesen werden. Ihr werdet euch an Frieden und Glückseligkeit erfreuen.

Möge Lord Hari euch an Seine Brust nehmen und euch in den Wassern Seiner süßen Liebe baden! Mögen eure Herzen mit kosmischer Liebe gefüllt sein.

24.06.02 DAS GÖTTLICHE GEHEIMNIS

Wahre Weisheit ist Liebe. Es gibt nur einen Weg - göttliche Liebe - das ist alles. Göttliche Liebe ist eine großartige Kraft; sie ist die Grundlage allen religiösen Lebens. Göttliche Liebe hat keinen Sex. Sie sieht Gott in allem und alles in Gott. Wo Liebe ist, da ist Gott. Aus der Liebe wurde die Welt geboren, durch Liebe wird sie erhalten und in die Liebe wird sie eingehen. Der, der die Liebe nicht kennt, kennt Gott nicht, weil Gott Liebe ist.

Öffnet die Schleusentore eures Herzens für die einfließende göttliche Liebe. Der Weg führt durch die Liebe - jeder Moment der Trennung ist wie der Schmerz des Todes für den Liebenden und den devotee (Verehrer, Anhänger). Tag und Nacht brennt die Flamme der Liebe in den Herzen der devotees. Trost erfährt der devotee im Fluss seiner Tränen. Der wilde Wein der Liebe wird durch die Augen genährt.

Liebe ist keine vergängliche Stimmung und kein schwaches Gefühl - sie ist stark, tief, dauerhaft. Wahre Liebe gibt es nur, wenn es wirkliche, innerliche Identifikation mit dem Leben eines anderen Wesens gibt. Reine göttliche Liebe kommuniziert mit dem Geliebten, mit der Einheit, mit der einen, der alles durchdringenden Essenz der Glückseligkeit.

Der wichtigste Aspekt des spirituellen Lebens ist bhakti (Hingabe) und das Geheimnis von bhakti ist Liebe, eine Liebe, die alle umarmt. Gesellschaft mit Heiligen, kirtan (singendes Rezitieren) der Namen des Herrn, Studium des Bhagavatam und Dienst an den Heiligen wird Liebe für den Herrn schaffen.

Liebe des Körpers oder der Haut ist Leidenschaft. Liebe für Gott ist prema (oder Hingabe). Es ist reine Liebe, Liebe der Liebe wegen. Jemanden zu lieben, um selbstsüchtigen Gewinn daraus zu ziehen, ist selbstsüchtige Liebe. Sie bindet euch an diese Erde. Alle Wesen als Manifestationen des Herrn zu lieben, ist reine Liebe und führt zur Befreiung. Reine Liebe erlöst und läutert das Herz und verwandelt euch in Göttlichkeiten. Gott ist eine Verkörperung der Liebe - ein Ozean der Liebe. Wenn ihr Gottverwirklichung zu erlangen wünscht, müsst ihr auch eine Verkörperung der Liebe werden. Liebe inspiriert, erleuchtet und führt euch auf dem Weg. Liebe ist Geben und nicht Nehmen. Liebe kittet das zerbrochene Herz. Sie ist der Schlüssel, um die Tür von moksha (Befreiung, Erleuchtung) zu öffnen.

Liebe erweckt Liebe. Sie ist ein göttliches Elixier; sie verleiht Unsterblichkeit, höchsten Frieden und immerwährende Freude. Liebe ist das goldene Bindeglied, das Herz und Herz verbindet, Geist und Geist, Seele und Seele. Liebe urteilt nicht vernünftig, aber gibt immer reichlich. Sie wird nicht durch Angriffe oder Beleidigungen beeinträchtigt. Sie schaut nur mit dem Herzen.

27.06.02 DAS LIED VON VIBHUTI YOGA

Bhajo Radhe Krishna, Bhajo Radhe Shyama Soham Soham, Sivoham Soham.
Om Om Om Om Om, Om Om Om Om Om. Ich bin weder der Geist, noch der Körper,
Unsterbliche Seele bin ich, ich bin der Zeuge von drei Zuständen (gunas), ich
bin absolutes Wissen.
(Om Om......)

Ich bin der Duft des Jasmins, die Schönheit der Blumen, ich bin die Kühle im
Eis, der Geschmack im Kaffee.
(Bhajo Radhe Krishna......)
Ich bin das Grün der Blätter, die Farben des Regenbogens, ich bin die
Geschmacksknospen der Zunge, die Essenz der Orange.
(Om Om......)

Ich bin das Mental aller Mentale,prana aller pranas, ich bin die Seele aller
Seelen, das Selbst aller Selbste.
(Bhajo Radhe Krishna......)
Ich bin der atman (das Selbst) in allen Geschöpfen, Augapfel aller Augen, ich
bin die Sonne aller Sonnen, das Licht allen Lichtes.
(Om Om......)

Ich bin das Pranava (Om) aller Veden, Brahman der Upanishaden, ich bin die
Stille in den Wäldern, der Donner aller Wolken.
(Bhajo Radhe Krishna......)
Ich bin die Zeit, Raum, der Deich und dessen Kontrolleur, ich bin der Gott
der Götter, guru und der Direktor.
(Om Om......)

Ich bin die Melodie in der Musik, in rag und raginins (Tonfolgen i. d. ind.
Musik), ich bin der Klang im Äther, die sakti (Energie) des virya (Mut).
(Bhajo Radhe Krishna......)
Ich bin die Energie der Elektrizität, die Intelligenz des Geistes, ich bin der
Schein des Feuers, die Buße der Asketen.
(Om Om......)

Ich bin die `Ursache´ der Philosophen, der `Wille´ der jnanis, ich bin das
prem (Liebe) der bhaktas, das samadhi der yogis.
(Bhajo Radhe Krishna......)
Ich bin dieses `Ich Bin´, ich bin dieses `Ich Bin´, ich bin dieses `Ich Bin´,
ich bin dieses `Ich Bin´.
(Om Om......)

28.06.02 DAS GEHEIMNIS VON YOGA SADHANA

Ich versichere euch feierlich, dass die Krankheit von Geburt und Tod nur durch das göttliche Wundermittel, nämlich Meistern des Geistes und durch kein anderes Mittel, beseitigt werden kann. Der Pfad der Beseitigung des Geistes wird für euch höchst nützlich sein und niemals auch nur den geringsten Schmerz verursachen. Wenn der Geist durch das Unterscheidungsvermögen zerstört wurde, kann maya (Illusion) euch nicht mehr heimsuchen. Es gibt kein anderes Schiff auf dieser Erde, um den Ozean der Wiedergeburten zu durchsegeln, als das Meistern des turbulenten Geistes.

Zähmt den Geist. Sammelt die Gedanken. Haltet den Geist ruhig. Denkt an nichts böses. Ihr werdet das Reich der Unsterblichkeit betreten, Herrschaftsgebiet ewiger Glückseligkeit. Zieht die Sinne von deren Objekten zurück. Sammelt die Strahlen des Geistes. Lenkt den Geist in Richtung des Ajna Chakra (der Raum zwischen den Augenbrauen) und haltet ihn ständig dort.

Versteht den Geist; wisst, wie ihr ihn zu steuern habt. Der Geist verabscheut die Leere. Abneigung und Begierden sind zwei Affen, die euch binden und auf dem Baum eures Herzens sitzen. Solange sie diesen schütteln und hin- und herbewegen, kann es keinen Frieden geben.

Der Mensch fällt durch seine eigenen Gedanken, durch seine eigene Unwissenheit, in den Kreislauf von Geburt und Tod. Befreiung bedeutet nichts anderes, als die Beseitigung der Unreinheiten des Geistes. Wenn euer Geist frei und rein ist, werdet ihr in keine neue Geburt mehr eintreten.

Kontrolle des Geistes erreicht man nicht an einem Tag, sondern durch konstante Praxis und fortwährende Leidenschaftslosigkeit. Der Sieg wird euer sein. Werdet zu einem wahren Helden. Meistert den Geist. Betretet das unermessliche Reich der Glückseligkeit. Gesegnet ist der, der seinen Geist kontrolliert und sich selbst überwunden hat.

Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidungsvermögen, Entsagung und Meditation sind Feinde des Geistes. Ihr könnt den Geist ganz leicht zerstören, wenn ihr diese Tugenden besitzt. Der Geist manifestiert sich selbst als die externe Welt, in der Form von Schmerz und Vergnügen. Der Geist ist subjektiv gesehen das Bewusstsein, aber objektiv gesehen ist er das Universum. Der Geist hat die Fähigkeit, die Welt im Handumdrehen zu erschaffen oder aufzulösen.

29.06.02 DER URSPRUNG DES GEISTES

Wie entsteht der menschliche Geist?

Erschaffung, Erhaltung, Zerstörung, Verschleierung und Segnung sind Gottes fünf Formen der Handlung. Gott ist der Herrscher, der Kenner des Herzens und der Souffleur. Er hilft den Studenten auf vielfältige Art - durch Träume, die innere Stimme, Sprechen durch die Münder anderer im Gespräch und in Ratschlägen von Freunden.

Ewige Glückseligkeit, höchsten Frieden, ewige Befriedigung, unendliche und ungebrochene Freude kann man nur in Gott haben. Erlangt durch ausschließliche Hingabe zu einem Aspekt Gottes oder durch Selbsterforschung, Gottbewusstsein bzw. Selbstverwirklichung.

Wenn ihr durch das Analysieren eures Geistes von Angesicht zu Angesicht mit etwas kommt, das niemals zerstört werden kann, etwas, das aus seiner eigenen Natur heraus ewiglich rein, vollkommen, selbstleuchtend und unveränderlich ist, werdet ihr euch nicht länger jämmerlich oder unglücklich fühlen. Die Natur Brahmans ist sat-cit-ananda (absolutes Sein - Wissen - Glückseligkeit). Was beschränkt die Sicht der individuellen Seele? Es ist nur der Geist.

Zwischen dem atman (Selbst) und den Sinnesorganen ist ein verbindendes Glied nötig. Wir anerkennen die Existenz eines inneren Organs, den Geist, durch welchen die Wahrnehmung erfolgt. Wenn es das innere Organ nicht gäbe, würde daraus entweder andauernde Wahrnehmung oder andauernde Nicht-Wahrnehmung resultieren.

Wahrnehmung findet statt, wenn zwischen dem atman, den Sinnen und dem Geist (das sind die drei Instrumente der Wahrnehmung) eine Verbindung existiert. Würde diese Wirkung ausbleiben, würde daraus fortdauerndes Nicht-Wahrnehmen resultieren.

Wie auch immer, keines von beidem ist der Fall. Wir müssen daher die Existenz eines inneren Organs anerkennen, aufgrund dessen Aufmerksamkeit oder Unaufmerksamkeit Wahrnehmung oder Nicht-Wahrnehmung stattfinden. Dies ist der Beweis für die Existenz des Geistes.

Der Geist ist nichts anderes als eine Ansammlung von Eindrücken. Er ist ein Bündel aus Gewohnheiten. Er ist eine Sammlung von Begierden, die durch den Kontakt mit verschieden Objekten entstehen. Er ist eine Ansammlung von Gefühlen, die aus weltlichen Beschäftigungen erwachsen sind; von Vorstellungen, gesammelt von verschiedenen Objekten. Diese Begierden, Vorstellungen und Gefühle verändern sich konstant.

Manche alte Begierden und Gefühle verlassen ständig das Lagerhaus, den Geist, und werden durch andere ersetzt. Dieser ständige Wechsel wirkt keineswegs störend auf die Harmonie der geistigen Vorgänge. Manche Vorstellungen und Gefühle vergehen und die, die verbleiben, arbeiten in gesunder Kooperation mit den neu ankommenden. Sie arbeiten in Harmonie und diese Harmonie erhält die Identität der geistigen Existenz.

30.06.02 DER GEIST IST ALLES

Der Geist (mind) alleine ist die ganze Welt, mit den damit verbundenen Schmerzen, Alter, Tod, Sünden, Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther und all den inneren Organen. Der Geist bindet den Menschen. Derjenige, der seinen Geist unter Kontrolle gebracht hat, ist ein wahrhaftiger Gott auf Erden. Wir leben in einer Welt der Gedanken. Zuerst gibt es den Gedanken und dann folgt der Ausdruck dieses Gedankens durch das Sprachorgan.

Gedanke und Sprache sind vertraulich miteinander verbunden. Liebende Gedanken erheben und ermutigen andere Menschen. Unfreundliche Gedanken, Gedanken des Ärgers, der Verbitterung und der Arglist verletzen andere. Gedanken sind Dinge. Klang, Berührung, Geschmack, Form und Geruch, die Zustände des Wachens, Träumens und des Tiefschlafes - alle sind lediglich Produkte des Geistes.

Gedanken wie Leidenschaft, Ärger, Bindung, Zeit - wisst, dass diese alle aus dem Geist resultieren. Das einzige wahre Laboratorium ist der Geist. Studiert ihn, prüft ihn und geht dann über ihn hinaus. Dann werdet ihr die Wahrheit realisieren; dann werdet ihr die verborgene Seele entdecken. Nur wenn euer Geist still ist, werdet ihr euch des Friedens in eurem eigenen Zuhause erfreuen können, so wie ihr euch dieses Friedens in den Wäldern erfreut.

Der Mensch hat ein Mental (engl.: mind). Aber das Mental ist nicht der Mensch. Das Mental, der Geist, ist ein guter Diener. Er ist lediglich ein Instrument. Nutzt es taktvoll und richtig. Die erste Voraussetzung für Glücksgefühle ist die Kontrolle über den Geist oder das niedere Selbst. Euer Gedanke ist auf eurem Gesicht abgedruckt. Das Mental ist die Brücke, die den Menschen mit dem Göttlichen verbindet.

Euer Körper, euer Geschäft, euer Haus, sind alles nur Vorstellungen innerhalb eures eigenen Geistes. Gedanken sind eine dynamische Kraft. Gute Gedanken sind die erste Vervollkommnung; sie sind der wahre Reichtum. Emotionen sind die treibende Kraft auf dem Rücken des Geistes. Willenskraft ist der Universalschlüssel zum Erfolg. Wissen, Gedanken, Intellekt und Verstand sind Eins.

Appetit, Instinkt, Reiz und Begierde sind eins. Gefühle, Ambition, Stimmung und Mut sind eins. Das Mental (mind) ist der Herr des Körpers. Die Seele ist der Herr des Mental. Ihr seid, essenziell, die unsterbliche Seele. Ihr seid höher als Körper und Mental (mind). Erinnert euch stets dieser höchsten Tatsache und lebt in dem Bewusstsein eurer spirituellen Natur.

Siehe auch