Sinn des Lebens
Sinn des Lebens - was ist das? Gibt es vielleicht sogar mehr als einen Sinn des Lebens? Religion, Spiritualität und Philosophie beschäftigen sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Letztlich muss jeder seinen eigenen Sinn des Lebens herausfinden. In diesem Artikel bekommst du ein paar Anregungen.
Der fünffache Sinn des Lebens
Swami Sivananda sagte in seinen Büchern immer wieder: "Goal of Life ist God Realization" - das Ziel des Lebens ist Gottverwirklichung, bzw. Selbstverwirklichung. Jedoch kann man in den Yoga Schriften, insbesondere in der Bhagavad Gita und im Yoga Sutra, weitere Aspekte von dem Sinn des Lebens entdecken.
Der fünffachen Sinn im Leben:
- Erfahrungen machen
- Kräfte entfalten
- Etwas in dieser Welt bewirken
- Lernen und wachsen
- Die Erleuchtung erlangen.
Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev
Der fünffache Sinn des Lebens als feste Grundlage einer gelassenen Lebenseinstellung.
Vorwort
Wenn du einen Sinn im Leben siehst, kannst du mit allem, was dir geschieht, geschickt umgehen. Hier geht es jetzt um den fünffachen Sinn des Lebens, wie ihn das Yoga lehrt und wie du ihn in den Schriften findest, Raja Yoga Sutra und Bhagavad Gita. Wenn du diesen fünffachen Sinn des Lebens verinnerlicht hast, kannst du mit allen Wechselfällen des Lebens umgehen.
Hier die Zusammenfassung in Kurzform: Der fünffache Sinn des Lebens ist, erstens, Erfahrungen machen, zweitens, Kräfte entfalten, drittens, lernen und wachsen, viertens, etwas in dieser Welt bewirken, fünftens, die Erleuchtung erlangen. Vom Standpunkt der Reinkarnation und Karmalehre heißt es ja, du musst jede wichtige menschliche Erfahrung machen, bevor du zur Erleuchtung kommst.
Freue dich über jede schwierige Aufgabe und unangenehme Erfahrung, du hast das bald hinter dir. Und du kannst an allem wachsen und lernen, und du kannst bei jeder Schwierigkeit und bei jeder Herausforderung deine inneren Kräfte mobilisieren. Es gibt noch eine etwas komplexere Sache als das Leben als Schule anzusehen. Man spricht von einem fünffachen Sinn im Leben. Das ist ganzheitliches Yoga, man kann sagen, Bhagavad Gita und Yoga Sutra kombiniert.
Das erste ist, Erfahrungen machen. Das zweite ist, Kräfte entfalten. Das dritte ist, etwas bewirken. Und dann folgt, lernen, wachsen. Und das letzte, könnte man sagen, Erleuchtung erreichen. Wobei natürlich vieles miteinander in Bezug steht, aber die einzelnen Aufgaben, Ziele stehen im Yoga Sutra, 2. Kapitel so drin in verschiedenen Versen.
Sinn des Lebens
Wir sind hier, um Erfahrungen zu machen. Und manchmal kann der Sinn von etwas sein, dass wir genau diese Erfahrung machen. Also, ein Kollege wird einem vorgezogen in der Beförderung, obgleich man es verdient. Man ist wütend, eifersüchtig, neidisch oder wie auch immer. Und der Sinn der Erfahrung kann sein, diese Emotion zu erfahren. Und manchmal kann man sagen, wenn es nicht möglich ist, gelassen zu bleiben, dann ist der Sinn der Situation, dass man diese Emotion erfährt.
Zweiter Sinn des Lebens ist, Kräfte zu entfalten, Kräfte, Fähigkeiten usw., also da ist etwas Dynamisches dabei, weshalb ich ja auch kein Vertreter bin der ruhigen Gelassenheit, der Halbherzigkeit, des Lauwarmen. Da bin ich viel zu sehr geprägt von Hermann Hesse oder anderen, der das Mittelmaß verabscheut hat.
Obgleich, die großen Meister lehren oft den Mittelweg, sie sind ihn aber selten gegangen. Was aber nicht heißt, dass wir den nicht gehen können, es ist eine Temperamentfrage. Aber etwas Kräfte entfalten gehört dazu. Und Kräfte entfalten kann heißen, eine gute Mutter zu sein, es kann heißen, ein guter Ehemann, Ehefrau zu sein. Das sind auch Fähigkeiten. Es kann heißen, eine Emotion zu erleben, kann heißen, Verlust zu erleben, kann heißen, auf Hilfe angewiesen zu sein usw. Das sind alles wertvolle, wichtige Erfahrungen.
Erfahrungen und Kräfte dabei entfalten. In der Reinkarnationslehre, mindestens in manchen Ausprägungen, heißt es auch, bevor wir zurückkehren zu unserer wahren Natur, bevor wir die Erleuchtung erlangen, müssen wir jede wichtige Erfahrung einmal gemacht haben.
Wir können natürlich hoffen, wir haben schon vieles in den Tausenden und Millionen Inkarnationen vorher gemacht und so hoffen wir, dass nicht so viel noch vor uns liegt. Es heißt nicht, eine ganz konkrete Erfahrung muss unbedingt gemacht werden. Also, es muss jetzt nicht die Erfahrung sein, mit dem und dem Auto dort angekommen zu sein und daraufhin ist irgendjemand ins Auto reingefahren und das konkrete Auto ist kaputtgegangen.
Aber die grundsätzliche Erfahrung, dass etwas, an dem man hängt, kaputtgeht und man irgendwo in der Trauer, im Verlust hängenbleibt, das sind wichtige menschliche Erfahrungen, die schon die Steinzeitmenschen hatten, die wir heute auch haben können. Und so können wir auch sagen: "Ich freue mich, die Erfahrung ist jetzt gewesen." So können wir also auch sagen, auch schwierige Erfahrungen können wir annehmen, indem wir sagen: "Ich habe sie gemacht." Und dann kommt natürlich auch, wir lernen daraus und wachsen.
Gut, nächster Aspekt ist, etwas bewirken. Wir sind auch auf dieser Welt, um etwas zu bewirken. Wir haben auch eine Mission im Leben. Und manche Menschen haben eine klar übergeordnete Mission, der sie ihr ganzes Leben unterordnen. So wie ein Mahatma Gandhi.
Gut, er hatte auch mehrere, aber es war zunächst mal, Indien zur Unabhängigkeit zu führen und Religionen zur Harmonie zu führen und Ungerechtigkeit abzuschaffen. Das ist schon eine ganze Menge. Oder es gab eine Jane Goodall, die als Mission hatte, sich für Gorillas einzusetzen, und das war, wofür sie schließlich ihr Leben dargebracht hat.
Oder eine Elisabeth Kübler-Ross, ihre Lebensmission war, den Sterbenden ein würdevolles Ende zu ermöglichen.Und sie hat es bewirkt. Also heutzutage, glücklicherweise, werden Sterbende nicht mehr ins Sterbezimmer abgeschoben und keiner beachtet sie mehr, sondern es gibt jetzt diese Palliativstationen und es gibt die Hospize und es gibt auch ambulante Hospizpflege und es gibt vieles, was dadurch bewirkt wird.
Die Frau hat unglaublich viel bewirkt, man kann es gar nicht hoch genug schätzen, was sie dort bewirkt hat. Wahrscheinlich sind die Menschen auch sehr viel komplexer als es sich jetzt so anhört. Besonders beeindruckend in der Außenwirkung ist so eine einpünktige Zielsetzung. Andere Menschen haben viele kleine Dinge, die sie bewirken.
Und natürlich als letztes geht es darum, die Erleuchtung zu erreichen. Wenn man all das weiß, dann kann man das Schicksal leichter akzeptieren, dann muss man nicht mehr sagen: "Warum ich?" Ich weiß nicht, ob ihr solche Menschen seid, die öfters sagen: "Warum geschieht mir das?" Die Frage wäre nicht schlecht, wenn man sie als echte Frage stellen würde und sie spielerisch beantworten würde, aber sie taugt wenig, wenn man sagt: "Ich bin doch so ein guter Mensch, mir sollte so was nicht passieren."
Da scheint auch irgendwo in Menschen so eine Art kindlicher Gerechtigkeitsglaube drin zu sein. Man kann sagen, viele Menschen haben so eine kindliche optimistisch gerechte Lebensphilosophie. Und vermutlich sind achtzig Prozent der Menschen Anhänger davon. Vielleicht ist es sogar irgendwie genetisch programmiert, denn die scheint sogar kulturübergreifend zu sein.
Diese kindliche Lebensphilosophie besagt: "Wenn ich mich einigermaßen gut verhalte, dann dürfte mir nichts Schlimmes passieren." Und wenn einem etwas Schlimmes passiert, dann "muss ich entweder was Schlimmes gemacht haben oder es gibt keinen Gott oder mein Leben macht keinen Sinn." Dann wird man gründlich durcheinandergewirbelt.
Nur, schlimme Dinge passieren und sie passieren auch guten Menschen. Jeder Mensch ab einem gewissen Alter hat schon jemanden verloren und manche haben auch schon Geschwister verloren. Und das ist nicht neu. In früheren Zeiten war das sogar oft so, die durchschnittliche Frau hat früher zwölf Kinder zur Welt gebracht, von denen weniger als sechs ein Jahr alt geworden sind und von denen nur zwei Nachkommen gezeugt haben.
Ohne moderne Hygiene und ohne moderne Möglichkeit der Ernährung und medizinischen Versorgung und ohne natürlich auch Verhütung würde das Leben immer noch so aussehen. Katastrophen passieren und sie passieren, ohne dass man irgendwas falsch gemacht hat.
Katastrophen passieren aber, und von diesem erweiterten Bild kann man ausgehen, nicht sinnlos. Es sind wertvolle, wichtige Erfahrungen. Irgendwo vor ein paar Monaten war eine Teilnehmerin hier, die kam zu einer Yogalehrerweiterbildung. Und da war das besondere Thema "Fortgeschrittene Asanas".
Einen Tag, bevor sie hergekommen ist, ist sie gestürzt. Beim Sturz hat sie sich irgendwo einen Hexenschuss zugezogen. Sie hat sich so gefreut auf fortgeschrittene Asanas. Sie hat mich dann noch angerufen und gefragt: "Rentiert sich das überhaupt, dass ich komme?" Nach ein paar Worten, die ich gehört habe, war mir klar, das ist gerade für sie eine wichtige Aufgabe, mal zu lernen, auch in einer fortgeschrittenen Gruppe, sanft zu üben.
Und die Verletzung war auch nicht so gravierend, dass ich gesagt hätte: "Bleib besser zu Hause und kuriere dich aus." Es war so eine Art von Einschränkung, dass es mir schien, sie wird schon einiges mitmachen können. Gut, und sie hat mir dann am Ende so erzählt: "Ja, es war so gut, dass sie es mitgemacht hat.
Es war so wichtig für sie, dass sie so viele andere sieht, die so fortgeschritten sind, und sie kann es nicht mitmachen, dass sie auf ihren eigenen Körper hört. Und sie würde jetzt sehr viel mehr Mitgefühl haben mit den anderen Teilnehmerinnen in ihren Kursen, die sich nicht so anstrengen, wie die anderen, und denen sie bisher immer gesagt hat, sie sollen sich doch ein bisschen bemühen und die Gruppe nicht so aufhalten."
Und ich bin überzeugt, diese Frau wird die Qualität ihres Yogaunterrichts in einem solchen Maße verbessern, wie nichts anderes es hätte verbessern können. Man kann sagen, in dem Fall war es ja nicht tragisch, so nach Dreiviertel der Weiterbildung war ihr Rücken auch wieder ganz ok und die letzten zwei Tage war sie zwar noch vorsichtig, aber es war alles in Ordnung, aber das kann man auch sagen bei anderem.
Also, Erfahrungen machen, Kräfte sammeln. Dann kann man immer wieder überlegen: "Was kann ich damit bewirken?" Und in diesem Fall hat sie eben gesagt: "Weil mir das passiert ist, kann ich künftig bessere Yogastunden geben. Die Erfahrung, die ich hatte, hilft mir, mehr zu bewirken." Und in vielerlei Hinsicht, bei richtig schlimmen Erfahrungen, die einem passieren, kann man eben auch sagen: "Ich werde mitfühlender. Ich werde einfühlsamer."
Mir hat auch mal jemand erzählt, er hat immer über die Arbeitslosen geschimpft, bis er es selbst wurde und die ersten zwanzig Bewerbungsschreiben noch nicht mal beantwortet wurden. Und er hätte vorher nie gedacht, dass es ihm selber passieren könnte, dass er ein halbes Jahr lang keinen Job kriegt.
Und er hätte sich wirklich bemüht. Das war eine wichtige Erfahrung für ihn. Seit dem ist er nicht mehr so verurteilend gegenüber so genannten Sozialschmarotzern. Das war eine wichtige Erfahrung, eine wichtige Erfahrung, um etwas zu bewirken. Bei ihm kommt dann noch dazu, aus dieser Erfahrung hat er sich später selbständig gemacht und hat Leuten erzählt, wie man als Langzeitarbeitsloser wieder einen Job kriegt.
Das war schon eine ziemliche Wendung. Als jemand, der vorher über Sozialschmarotzer geschimpft hat, dann festgestellt hat, wie es ist, ein halbes Jahr keinen Arbeitsplatz zu kriegen, dann hat er zwar einen Arbeitsplatz gehabt, aber er konnte sich erinnern, wie es war, ein halbes Jahr lang ständig zum Arbeitsamt zu gehen und da musste man anscheinend lange warten, mit anderen ins Gespräch kommend, ist ein Mitgefühl entstanden und eine neue Berufung. Also, so kann man oft sagen, wer weiß, wozu es gut ist, und alles führt langfristig zur Erleuchtung.
Zusammenfassung
Nochmals in der Zusammenfassung: Fünffacher Sinn des Lebens. Erstens, Erfahrungen machen. Überlege also, in der Situation, die du gerade durchmachst, welche wertvollen Erfahrungen machst du. Zweitens, Kräfte entfalten. Welche Kräfte wollen in dir aktiviert werden? Welche Kräfte stecken noch in dir drin? Was könntest du durch diese Situation, durch diese Herausforderung in dir entfalten? Drittens, lernen und wachsen.
Du kannst überlegen: Was will wachsen? Wie kann ich lernen? Viertens, etwas in dieser Welt bewirken. Was willst du in dieser Welt bewirken? Was kannst du in der Welt bewirken? Was ist die Aufgabe dort? Wie kann das, was du gerade erfährst, dich stärken in deiner Fähigkeit, etwas zu bewirken? Fünftens, die Erleuchtung erlangen, dein Körperbewusstsein transzendieren.
Stelle dir diese Fragen am besten mit einer gelassenen Lebenseinstellung, mit ein bisschen zeitlichem Abstand, denn oft ist es nicht klar, warum etwas in diesem Moment geschieht und was der Sinn in diesem Moment ist. Du kannst auch als Arbeitshypothese davon ausgehen, dass du das langfristig schon herausfinden wirst.
Viveka Chudamani - Menschliche Geburt ist kostbar, nutze Deinen Lebenssinn voll
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 2 von Sukadev Bretz -
„Für alle Lebenswesen ist eine menschliche Geburt in der Tat wertvoll und selten. Noch schwieriger ist es im Zustand des Menschseins zu verweilen und noch seltener gelingt es, ein weises, nach hohen Idealen strebendes, ethisches Leben zu führen. Selbst dann, wenn einer diese seltene Möglichkeit bekommt, ist es schwierig, im Geist gefestigt, auf dem spirituellen Pfad der Veden und des Vedanta zu bleiben. Noch schwieriger ist es, ein korrektes Verständnis zu der tiefen Bedeutung der Schriften zu erlangen, wie zum Beispiel der Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht- Selbst und so durch die Erfahrung der Gottverwirklichung ruhend auf der Identität mit Brahman zur Befreiung zu kommen. Die Befreiung kann jedoch ohne die guten Taten vieler Millionen Leben und Wiedergeburten nicht erreicht werden."
Shankaracharya sagt uns im 2. Vers des Viveka Chudamani, dass du etwas sehr wertvolles bekommen hast, dass der spirituelle Weg nicht einfach ist, aber du ihn gehen kannst. Gehe ihn mit Konsequenz, Enthusiasmus und vor allem dauerhaft.
Menschliche Geburt ist selten
Zunächst sagt er: „Menschliche Geburt ist in der Tat selten.“
Man könnte jetzt denken, dass es Milliarden von Menschen auf der Welt gibt und dass menschliche Geburt nicht sehr selten ist. Es geht aber nicht nur um menschliche Geburt, sondern um ein menschenwürdiges Leben.
Shankaracharya schreibt „jantūnāṁ narajanma durlabham“. Jantunam bedeutet „schwer zu erreichen.“ Durlabham heißt übersetzt „unter allen Lebewesen, allen Daseinsformen“. „Nara“ bedeutet wortgetreu Mensch, daher könnte „narajanma“ als „menschenwürdige Geburt“ übersetzt werden.
Höchstwahrscheinlich lebst du irgendwo in einer westlichen Zivilisation, hast ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und musst keine Angst haben, dass am nächsten Tag mörderische, räuberische Banden dein Dorf überfallen und deine ganze Familie vernichten. Mit großer Wahrscheinlichkeit bist du gerade nicht in einem Kriegsgebiet und weißt, dass du bei Krankheit zu einem Arzt gehen kannst. Diese Gegebenheiten sind etwas sehr Wertvolles und Seltenes. Shankaracharya sagt, dass so ein menschenwürdiges Dasein selten sei.
Sei daher zunächst einmal dankbar dafür, denn du hast keine Garantie, dass es so bleibt. Jederzeit kann ein Bürgerkrieg ausbrechen, eine Klimakatastrophe kommen, ein Komet oder Meteor auf die Erde fallen. Wahrscheinlicher wäre es natürlich, du könntest einen Unfall oder eine schwere Krankheit bekommen.
Es ist vor allem etwas Wertvolles, wenn Du weißt, dass du etwas Wertvolles hast. Dann kannst du dich dafür entscheiden, es auch auf gute Weise zu verwenden.
Lebe ein weises, ethisches Leben
Er sagt auch, dass es noch schwieriger sei, in diesem Zustand zu verweilen. Demnach ist dir jetzt bewusst, dass du etwas Wertvolles hast. Allerdings weißt du nicht, dass es dauerhaft ist.
Shankaracharya erklärt auch, dass es noch seltener gelinge es, ein weises, nach hohen Idealen strebendes, ethisches Leben zu führen. Wenn du eine menschenwürdige Geburt hast und du nicht weißt, wie es zukünftig weitergeht, dann lebe ein ethisches Leben. Teile, was du hast, mit anderen. Kümmere dich um andere. Aber sei auch wahrhaftig und gütig zu anderen.
Weiter bemerkt Shankaracharya, dass es selbst dann, wenn einer diese Möglichkeit bekäme, gut sei, auf dem spirituellen Pfad der Veden, also auf einem spirituellen Weg, zu gehen, in besonderem Maße nach Vedanta.
Also sei dankbar für ein menschenwürdiges Dasein, führe ein ethisches Leben, kümmere dich auch um andere, teile, was du hast, mit anderen und strebe nach dem Höchsten. So kannst du die Befreiung erlangen. Sei dir aber bewusst, dass diese Befreiung, Moksha, die höchste Erkenntnis, die spirituelle Verwirklichung, die höchste Erkenntnis nicht einfach so kommt. Die höchste Verwirklichung kommt dann, wenn du dich bemühst.
Nimm dein Karma an - nutze und gestalte es
Aber wie kannst du dich bemühen? Schaffe gutes Karma, indem du deine Pflichten tust, ein ethisches Leben führst, für andere da bist, indem du die Wechselfälle des Lebens annimmst und das Beste daraus machst. Verharre nicht in der Opferrolle, auch wenn du große Gründe dafür hast. Nimm dein Karma an, nutze und gestalte es. Teile, was du hast, mit anderen, und strebe danach, die spirituelle Verwirklichung zu erlangen, die höchste Weisheit zu erfahren.
Swami Venkatesananda über den Sinn des Lebens
Swami Venkateshananda, ein Schüler von Swami Sivananda schrieb mal im Divine Life Magazine , Januar 2004 folgenden Artikel:
- Was ist der Sinn des Lebens?
- Warum werden wir als Menschen geboren?
- Existieren wir einfach nur, bis wir sterben?
- Was ist meine Verbindung zu dir?
- Warum leide ich manchmal, und warum bin ich manchmal glücklich?
- Was ist die Bedeutung der Begriffe ‚Vergnügen‘ und ‚Schmerz‘?
Diese und ähnliche Fragen erscheinen vielen von uns an dem einen oder anderen Punkt im Leben, doch die Tragödie ist, dass sie bei vielen Menschen nicht in den Gedanken aufkommen, bis diese von Schock, Verlust oder Schicksalsschlägen schwer erschüttert wurden. Sie haben geschlafen und waren sich daher nicht des Sinns des Lebens und den Tatsachen der Existenz bewusst. Es gibt einige Menschen, die nicht einmal nach vielen unglücklichen Erfahrungen im Leben erwachen!
Der ‚normale’ Mensch in der modernen Welt ist viel zu sehr mit dem Existenzkampf an sich beschäftigt, als dass er Zeit für solche Gedanken über das Leben hätte. Er ist zufrieden damit, einfach nur zu existieren, er lebt kaum. Es kommt eine Stufe der Unwissenheit, die fälschlicherweise für Wissen oder Weisheit gehalten wird. So wie ein lang eingesperrter Vogel, der sein Geburtsrecht vergaß, sich in den Himmel empor zu schwingen, und der darum kämpft, in seinem Käfig zu bleiben, so umarmt der Mensch die Unwissenheit und Begrenzung. Selbst das Elend schafft es nicht, ihn zu erwecken: er ändert seine Taktik, beschuldigt seine Nachbarn und bemüht sich, Glück durch andere Methoden zu finden. In diesem Prozess des Erwachens stehen uns zwei Wege offen: Wenn wir die Grundsätze des Yoga Meisters Swami Sivananda beherzigen, können wir spirituell geheilt und erweckt werden, was der leichte Weg ist. Doch wenn wir seine Botschaft missachten, muss Gott sich auf andere Methoden besinnen um uns die Wahrheit nahe zu bringen, dass wir in einer Welt aus Schmerz und Tod leben und hier kein wahres Glück finden können. Früher oder später, auf die leichte oder schwere Art, müssen wir uns selbst die große Frage stellen: ‚Was ist der Sinn des Lebens?‘ So sang unser Meister immer:
Gibt es keinen edleren Auftrag als zu essen, zu trinken und zu schlafen? Es ist schwer, als Mensch geboren zu werden, also gib dein Bestes, Gott in diesem Leben zu verwirklichen.
Es ist gut, diese flammenden Worte der Weisheit immer vor Augen zu haben, so dass unser Leben durch das Licht der Lehren und des Lebens unseres Meisters erhellt werden kann. Das Leben hat einen großartigen Auftrag, nämlich den, Gott zu finden, welcher erhabene Glückseligkeit ist. Das Leben ohne Begrenzung und Konditionierung ist Glückseligkeit: das ist der Sinn des Lebens. Seine Entdeckung ist Yoga.
Der Sinn des Lebens und die großen Spirituellen Traditionen
(in Bearbeitung)
Yoga und alle großen spirituellen Traditionen sagen ähnliches, drücken es jeweils mit anderen Worten aus:
- Christentum: Jesus sagt über den Sinn des Lebens: Liebe Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt. Liebe deinen Nächsten wie dich Selbst. Lukas 10.27, Markus 12.31
Sinn des Lebens aus Yoga Sicht - Quintessenz
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Was ist der Sinn des Lebens, kurz zusammengefasst. Hast du schon viele Videos von mir oder anderen gehört, über Karma und Sinn des Lebens und die verschiedenen Ebenen, hier will ich es kurz zusammenfassen.
Auf der Ebene des Karma, sage ich gerne, es gibt den Sinn des Lebens, wir sind hier um spirituell zu wachsen. Um spirituell zu wachsen gibt es Verschiedenes was das Leben uns an Aufgaben gibt. Und so spreche ich gerne vom sogenannten fünffachen Sinn des Lebens, was plötzlich eine Ausführung ist, von einer der fünf Ebenen des Karmas.
Das spirituelle Wachstum ist das erste des fünffachen Sinn des Lebens, der übergeordnete Sinn. Wir sind hier um spirituell zu wachsen, um irgendwann die Erleuchtung zu erlangen. Wie erreichen wir diese Erleuchtung und dieses spirituelle Wachstum?
Indem wir lernen. Ich sage gerne, wir kommen auf diese Welt auch um zu lernen. Und es durchaus für einen spirituellen Aspiranten auch wichtig, immer wieder neugierig zu sein, was kann ich lernen? In einer Situation zu schauen, was kommt dort Neues auf mich zu? Wenn du einen Menschen siehst, neugierig sein, was macht diesen Menschen aus? Also durch lernen wachsen wir.
Nächstes ist, Erfahrungen machen. Wir wachsen auch um Erfahrungen zu machen. Manchmal werden wir in Situationen gestoßen um mal zu lernen wie es ist mal verzweifelt zu sein, nicht zu wissen was zu tun ist, ärgerlich zu sein, traurig zu sein, Verlusterfahrungen usw. Jede menschliche Erfahrung hilft einem weiter auf dem spirituellen Weg zur Erleuchtung hin.
Vierter Sinn des Lebens ist, Kräfte und Fähigkeiten entfalten. Wir sind auch hier um unsere Fähigkeiten zu entfalten, unsere Kräfte zu entfalten. Yoga Leben ist nicht einfach ein Leben von Entspannung und Gelassenheit und Loslassen, so eine Art Halbleben. Im Gegenteil. Yoga Leben heißt auch Kräfte entfalten, Fähigkeiten entfalten, Herausforderungen anzunehmen, Neugierig sein, was das Leben in einem an neuen Fähigkeiten und Kräften herauskitzeln will und diese dann auch bewusst zu entfalten.
Und der fünffache Sinn des Lebens ist, etwas Bewirken. Wir sind auch hier, wir haben Aufgaben. Im Rahmen des kosmischen Dramas ist so viel zu machen und zu tun. Und wir sind auf der einen Seite Schauspieler, in dieses kosmische Drama geworfen um unseren Part zu spielen und dann wieder weg zu gehen. Und so sind wir auch hier um etwas zu bewirken. Auch das gilt es anzunehmen und bewusst zu gestalten.
Nimm also den fünffachen Sinn des Lebens an um übergeordnet:
- Spirituell zu wachsen, um zur Erleuchtung zu kommen. Und dieser übergeordnete Sinn manifestiert sich in den vier weiteren Unter-Sinnen
- Eben zum einen bewusst lernen, dann
- Erfahrungen machen
- Kräfte und Fähigkeiten entfalten
- etwas bewirken
Alles zusammen: der fünffache Sinn des Lebens.
Und jetzt überlege gerade, was kann das für dich jetzt heißen? Was lernst du momentan? In welcher Erfahrung steckst du drin und warum ist das wertvoll für deine spirituelle Entwicklung? Welche Kräfte und Fähigkeiten werden momentan entfaltet durch die Situation in der du bist. Welche Kräfte und Fähigkeiten entfaltest du bewusst? Und was bewirkst du gerade? Und was soll vielleicht noch mehr durch dich geschehen?
Dies ist ein Vortrag aus der Reihe, Quintessenz des Yoga, Zusammenfassung letztlich der Lehren des Karmas, in meiner Interpretation.
Mehr dazu findest du auch auf unseren Internetseiten, es gibt auch einen längeren Vortrag, fünffacher Sinn des Lebens, wo ich alles sehr ausführlicher behandle. Und auf unserer Internetseite gibt es auch ein Karma Portal.
Video - Sinn des Lebens aus Yoga Sicht - Quintessenz
Hier eine kurze Zusammenfassung vom Sinn des Lebens:
Siehe auch
Literatur
- Anne Givaudan und Antoine Achram: Gedankenformen und ihre Auswirkungen, Silberschnur Verlag, 2008
- Gary Renard: Die Illusion des Universums: Gespräche mit Meistern über Religion, Reinkarnation und das Wunder der Vergebung, Arkana, 2006.
- Peter Aziz: Pointholding - Die neue Heilmethode. Akupressur zur Selbstheilung, Silberschnur Verlag, 2013.
- Rüdiger Dahlke: Aggression als Chance: Be-Deutung und Aufgabe von Krankheitsbildern wie Infektion, Allergie, Rheuma, Schmerzen und Hyperaktivität, Goldmann Verlag, 2006.
- Rüdiger Dahlke: Die Lebensprinzipien: Wege zu Selbsterkenntnis, Vorbeugung und Heilung, Arkana, 2011.
- Swami Sivananda: Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung. Praktische Anweisungen und Übungen
- Swami Sivananada: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit.
- Swami Sivananada: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananada: Sivanandas Botschaft vom göttlichen Leben
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken
Weblinks
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
Seminare
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- Shankari Winkelbauer