Vedanta Praxis: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:25 Uhr

Wie sieht Vedanta Praxis aus? Vedanta ist die Philosophie des Absoluten.

Vedanta fragt: Wer bin ich

Tägliche Yoga-Praxis

, woher komme ich und wohin gehe ich.

Vedanta fragt: Ist die Welt wirklich oder nicht. Was ist wahres Glück Vedanta ist aber nicht nur eine Philosophie, sondern Vedanta ist auch praktisch. Es gibt einige Aspekte der Vedanta Praxis.

Vedanta Praxis

Vedanta Selbsterforschung als Praxis

Zunächst einmal wird in Vedanta gesagt, es gibt 3 Dinge, die dich abhalten die höchste Wahrheit zu erfahren:

     •	Das erste ist Mala
     •	Das zweite ist Vikshepa
     •	Das dritte ist Avarana

1. Mala ist die Unreinheit. Diese Unreinheit, Ego wie auch niedere Emotionen und so weiter, die gilt es zu bewältigen, um Mala zu überwinden. Das wäre Teil der Vedanta Praxis. Gilt es:

     •	zu dienen, 
     •	Uneigennützigkeit zu entwickeln 
     •	im Alltag das Leben zu gestallten

Du musst schon bestimmte Selbstverantwortung haben, um auf dem Vedanta Weg voran zu schreiten.

Meditation ist ein wichtiger Baustein der Vedanta Praxis

2. Vikshepa (Unruhe des Geistes): Die Unruhe des Geistes kannst du mit Asanas, mit Pranayama und mit Mantra Wiederholungsritualen überwinden. Wenn du diese praktiziert hast und einen konzentrierten Geist hast, dann geht es zur Avarana.

3. Avarana ist der Schleier der Unwissenheit. Diesen Schleier der Unwissenheit überwindest du mit Vedanta Praxis im engeren Sinne.

Vedanta Sadhana als Praxis im engeren Sinne

Um den Schleier der Unwissenheit zu überwinden gibt es 4 Dinge. Das sind:

    1.	Shravana - hören
    2.	Manana - nachdenken
    3.	Nididhyasana - meditieren
    4.	Anubhava – verwirklichen

Der erste Schritt ist Shravana (hören). Höre den Erläuterungen eines Meisters zu oder lies Heilige Schriften. Darüber denke nach Manana. Dann meditiere darüber Nididhyasana und das führt dann zu Anubhava zur Verwirklichung der Einheit.

Vedanta Praxis im Alltag

Vedanta ist aber nicht nur Hören, Nachdenken, Meditieren und Verwirklichen fernab vom Alltag. Vedanta Praxis ist auch etwas Alltägliches. Vedanta Praxis heißt z.B.:

     •	Erkenne, du bist das Selbst in allen Wesen. Du brauchst von niemandem Angst zu haben, weil du eins bist mit allem. Du kannst allumfassende Liebe üben 
     •	Die Praxis des  uneigennützigen Dienens, des uneigennützigen Handelns im Bewusstsein ein Selbst in allen Wesen
     •	Angstfreiheit, weil du weißt, du bist nicht der Körper, du bist nicht die Psyche und das ganze Universum ist eine Illusion.
     •	Das Bewusstsein: dass du die reine Freude bist
     •	Dir immer wieder bewusst zu machen, ich bin Wonne – Anandoham. Egal was passiert, das was du wirklich bist Ananda (Wonne) kann dir keiner wegnehmen. Daher heißt  Vedanta Praxis Anandoham – ich bin Wonne.
     •	Liebevoll mit allen umgehen. Niemandem Angst erzeugen, denn jeder bist du. 

In diesem Sinne sind das einige Aspekte von Vedanta Praxis.

Willst du da etwas ergänzen, schreibe es in die Kommentare, danke.

Video Vedanta Praxis

Hier ein Vortragsvideo zum Thema Vedanta Praxis :

Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Vedanta Praxis Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Vedanta Praxis :

Angewendeter Vedanta oder Vedantapraxis

Swami Sivananda

- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -

1. Du musst ein ausübender oder praktizierender Vedantin sein. Bloßes Theoretisieren und Vorträge halten ist nur intellektuelle Künstelei und Wortestreit. Damit erreicht man nichts. Wenn man Vedanta nicht praktisch leben kann, hat auch eine Theorie darüber keinen Wert. Du musst Vedanta in jeder deiner alltäglichen Handlungen in die Praxis übertragen. Vedanta lehrt Einssein oder Einheit mit dem Selbst. Du musst Liebe auf alle ausstrahlen. Mit dem Geist des Vedanta musst du alle Zellen, Gewebe, Adern, Nerven und Knochen durchtränken. Er muss ein wesentlicher Bestandteil deiner Natur werden. Du musst immer an Einheit denken, von Einheit reden und in Einheit handeln. Wenn du vom Rednerpult aus einen begeisternden Vortrag über Vedanta hältst und sagst: „Ich bin alles. Ich bin das eine Selbst in allem, es gibt nichts anderes als mein Selbst" — und wenn dein Handeln im nächsten Augenblick eine entgegengesetzte Haltung der Selbstsucht und Absonderung zeigt, wirst du keinerlei Eindruck auf die Zuhörer machen. Man wird dich höchstens einen trockenen Vedantin nennen. Niemand wird dich weiter beachten.
2. Sieh dir an, wie Raja Janaka lebte. In der Regierung seines Königreiches bewies er das Leben eines ausübenden Vedantin. Man kann sich keinen eifrigeren Menschen vorstellen als Raja Janaka. Er war Herrscher über Millionen und war dennoch daneben ein weiser, tiefer Denker, ein scharfsinniger Philosoph und ausübender Vedantin. Er hatte keine Bindung an Eigentum oder Körper oder Familienangehörige. Alles, was er hatte, teilte er mit anderen. Er verkehrte mit allen. Er achtete jeden gleich und hatte ein ausgeglichenes Gemüt. Inmitten des größten Luxus versah er von früh bis abends seine Regierungspflichten. Äußere Einflüsse konnten ihn nicht im geringsten berühren. Er war immer bei heiterer Stimmung. Mit verschiedenen Weisen diskutierte er über transzendente Fragen. Deshalb lebt er noch heute in unseren Herzen.
3. Vedanta oder Erkenntnis des Selbst ist nicht etwa nur Sannyasins oder Einsiedlern in den Wäldern und Höhlen des Himalaya vorbehalten. Wenn du die Upanishaden studierst, wirst du feststellen können, dass viele Kshatriya-Könige, die mit ihren Regierungspflichten voll beschäftigt im täglichen Leben standen, Brahmaerkenntnis (Brahma Jnana) hatten. Sie unterwiesen sogar Brahmanenpriester darin.
4. Svetaketu Aruneya, der Enkel Arunas, ging oft zur Versammlung der Panchalas. Der König von Panchala, Pravahana Jaivali, ein Kshatriya, fragte ihn: „Junge, hat dein Vater dich unterwiesen?" — „Ja, Herr," antwortete er.
5. „Weißt du also, wohin die Menschen von hier gehen?"—„Nein, Herr," erwiderte er. — „Oder weißt du, wie sie wiederkehren?" — „Nein, Herr." — „Weißt du vielleicht, wo der Pfad der Himmlischen (Devas) und der Pfad der Ahnen sich scheiden?" — „Nein, Herr," antwortete er. — „Weißt du, warum diese Welt, die Welt der Väter, niemals überfüllt wird?" — „Nein, Herr," antwortete er. — „Wie kannst du dann behaupten, du seiest unterwiesen? Wie ist es möglich, dass jemand, der das alles nicht weiß, behauptet, er sei unterwiesen?"
Der Knabe ging bedrückten Gemütes zu seinem Vater Gautama und sagte: „Obwohl du mich ja nicht unterwiesen hast, sagtest du, du hättest mich alles gelehrt. Dieser Kerl von einem König stellte mir fünf Fragen und ich konnte nicht eine einzige beantworten."
6. Darauf ging Gautama zum Königspalast und als er im Palast ankam, behandelte ihn der König mit besonderer Achtung. Am nächsten Morgen ging er zum König, der wieder in seiner Versammlung war. Der König sagte zu ihm: „ Herr, Gautama, erbitte dir eine Gabe von Dingen, welche zur Welt der Menschen gehören." Er antwortete: „Behalte alles selber, was Menschen zu eigen haben. Wiederhole mir alles noch einmal, was du zu meinem Jungen gesagt hast."
7. Der König war verblüfft und hieß ihn: „Warte eine Weile hier." Dann sagte er: „Die Erkenntnis, Gautama, von der du da sprichst, hat noch nie zuvor ein Brahmane empfangen. Deshalb wurde dieses Wissen unter allen Menschen allein dem Kshatriya zu Teil."
8. Sukadeva musste zu Raja Janaka gehen, um sich seine Erkenntnis und ihre Verwirklichung von ihm bestätigen zu lassen. Janaka prüfte ihn bei seinem Galaempfang. Raja Janaka ließ rings um seinen Palast Musiker und Tanzgruppen auftreten, um die Aufmerksamkeit Sukadevas abzulenken. Es gab allerlei Schauspiele und Belustigungen. Man forderte Sukadeva auf, eine bis an den Rand mit Milch gefüllte Tasse dreimal um den Palast zu tragen, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu verschütten. Das gelang Sukadeva fehlerlos, weil er fest in seinem Selbst begründet war. Nichts konnte seine Gedanken ablenken.
9. Ein Engländer, der oberste Verwaltungsbeamte eines Bezirks, sah einen Kranken, dem Tode nah, am Straßenrand liegen. Er hatte ein mitfühlendes Herz und trug den Kranken auf seinen Schultern ins nächste Krankenhaus. So stark fühlte er das Einssein. Er war ein ausübender Vedantin, gleichviel, ob er die Upanishaden kannte oder nicht. Viele Leute, sogar Sannyasins 'behaupten: „Mahatma Gandhiji ist nur ein einfacher Yogi. Er ist kein Vedantin." Kein Vedantin übertrifft Gandhiji. Er führt in jedem Augenblick das Leben eines wirklichen Vedantin, denn er lebt ja nur für die Wohlfahrt der Welt. Er ist ein wahres Nervenzentrum dieser Welt. Er ist Eines mit allen. Er umfasst alle mit reiner Liebe. Sein Glaubensbekenntnis lautet: Selbstaufopferung, Dienst, Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit, Einheit. Er gebraucht für sich nie die Bezeichnung Vedantin. Er macht kein Geschrei in der Öffentlichkeit davon: „Ich bin ein Brahmane. Aham Brahmasmi."
10. Sonne, Blumen, Ganges, Sandelbaum, alle Fruchtbäume, die Kühe — sie alle lehren die Welt praktisches Vedanta. Ihr Lebensinhalt ist: selbstloser Dienst an der Menschheit. Die Sonne strahlt ihr Licht gleicherweise über die Hütte eines Bauern und über den Palast eines Maharaja. Die Blumen duften für alle, ohne Dank zu erwarten. Die kühlen erfrischenden Fluten des Ganges tränken alle. Der Sandelbaum duftet auch für den Menschen, der ihn mit seiner Axt fällt. Alle Fruchtbäume verhalten sich ebenso. Sie erfreuen den Gärtner, der sie pflegt, ebenso wie den, der sie abhaut. Die Kühe leben nur, um die Säuglinge, die Kinder, die Krüppel und die Genesenden zu ernähren. Stelle dir nur einen Augenblick vor, es gebe sechs Monate lang keine Kühe auf der Welt oder die Rasse der Milchkühe sei ausgestorben. Wie elend und schwach würden wir alle. Die Welt wäre voll bleichsüchtiger Kranker. Du selbstsüchtiger unwissender Mensch, lerne von diesen wirklichen Vedantins und werde weise!
11. Wenn ein Yogi oder ein Sannyasi, der in seiner Waldhöhle ein heiteres Gemüt bewahren kann, sich über Störung seines Inneren beklagt, sobald er im Gewühl der Stadt weilt, ist er noch nicht Herr seiner Gedanken. Er besitzt noch keine innere geistige Kraft. Er ist noch kein wirklicher Vedantin. Er hat noch nicht Selbstverwirklichung, das Ziel des Lebens, erlangt. Er lebt noch im Herrschaftsbereich der Maya. Nur wer vollkommene Gemütsruhe bewahren kann, während er inmitten der Unrast der Stadt aufs angespannteste tätig ist, ist ein wirklicher Yogi oder ein wahrer Vedantin. Das ist die Zentrallehre der Gita. Krishna der Herr sagt: „Gedenke zu allen Zeiten meiner und kämpfe!" Diese Lehre gab er Arjuna auf dem Schlachtfeld. Obwohl Arjuna im Anfang mutlos war, gewann er geistige Kraft und kämpfte ruhigen Gemütes in der Schlacht. Am Ende war er ein wirklicher Vedantin.
12. Schaue das eine, einheitliche Selbst in allen. Wiederhole jedesmal, wenn du eine irdische Gestalt wahrnimmst, in Gedanken die heilige Formel oder das Mantra: ,,Om Ek Sat-Chit-Ananda Atma." Verneine die täuschenden Namen und Formen und versuche eins zu sein mit dem dahinter stehenden unsterblichen Wesen. Diene allen mit dem Gefühl, dass alles Atma ist (Anna Bhav). Gleiche alle täuschenden Unterschiede aus. Vernichte das Trennende. Rotte alle unvernünftigen Abneigungen oder Vorurteile aus. Verbinde dich mit allen. Umschließe alle. Umfasse alle. Teile mit allen, was du physisch, mental, moralisch und geistig hast. Sei niemals auch nur einen Augenblick untätig. Führe ein Leben intensivster Tätigkeit, bewahre aber dabei immer ein ruhiges Gemüt und werde so ein wirklicher Vedantin. Ehre sei allen solchen Vedantins. Möchten sie doch Freude, Frieden und Liebe überallhin ausstrahlen. Möchten sie als Fackelträger der Wahrheit, göttlichen Lichtes und göttlichen Glanzes durch die Welt gehen. Möchten sie ein wirkliches Vedantaleben durch ihr beispielhaftes Verhalten vorleben.

Vedānta-Praxis im Alltag

Werde so weit wie das Universum

Meditation

Meditiere jeden Tag. Du hast viele abstrakte Meditationstechniken gelernt. Wähle dir eine aus und meditiere damit täglich. Oder nimm eine Haupttechnik und meditiere auch ab und zu mit anderen. Tägliche Meditation ist wichtig - sei es mit den abstrakten Vedānta-Techniken, sei es mit Mantra Meditation, Atembeobachtung und so weiter.

Lebe Vedānta im Alltag

Lerne aus dem Geist von Vedānta zu leben. Und wie machst du das? Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Vedanta für Anfänger“, dass Vedānta eine Praxis sein muss. Nicht nur eine Theorie. Vedānta ist nicht einfach nur etwas Intellektuelles, was man im Geist verstehen lernen muss. Es sollte in der Tiefe des Wesens verankert sein. Es sollte zu dem werden, aus dessen Urgrund heraus du handelst.

Und wie kommst du dahin?

Jeden Tag lebe bewusst. Frage dich: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Löse dich von Identifikationen. Hier nochmals die wichtigsten praktischen Implikationen von Vedānta:

Nichtidentifikation und Bewusstheit des unsterblichen Selbst

Mache dir im Alltag immer wieder bewusst: Ich bin das unsterbliche Selbst.

  • Der Körper geht durch verschiedene Zustände. Es geht dem Körper mal besser und mal weniger gut.
  • Wann immer du geistigen Schmerz erfährst, sei dir bewusst: Hier war eine Anhaftung. Geistigen Schmerz ohne Anhaftung gibt es nicht wirklich.
  • Emotionen haben ihren Sinn. Kleine Ängste, kleiner Ärger oder eine kleine Trauer über einen kleinen Verlust. Das sind Reaktionen der Psyche. Sei dankbar, wenn du auf diese Weise auf eine Identifikation aufmerksam wirst. Löse dich davon und erfahre dich selbst als Brahman.

Mut statt Angst

Wer aus dem Geist von Vedānta lebt, hat Mut und keine Angst.

  • Dem Körper kann etwas passieren, ohne Frage. Dem Körper passiert viel im Laufe seines Lebens. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Krankheiten haben wirst. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Unfälle haben wirst. Der Körper wird irgendwann sterben. Und vorher wirst du höchstwahrscheinlich die eine oder andere Krankheit haben. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.
  • Zweifellos wird alles was du besitzt dir irgendwann genommen werden. Spätestens wenn du stirbst, vielleicht auch schon vorher. Du brauchst keine Angst zu haben. Habe Mut!

Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst.

In dir ist alles Glück – Ānando‘ham

Du brauchst nicht hin und her zu rennen, um glücklich zu sein.

  • Löse dich von der Besessenheit, dass du dieses und jenes brauchst und haben musst.
  • Höre auf, dich zu beschweren, dass jemand nicht freundlich genug behandelt.

Das ist unsinnig. Glück ist nicht in den Objekten zu finden. Glück ist nicht in einzelnen Menschen zu finden. Glück ist nicht in der Bestätigung durch andere zu finden. Glück hängt auch nicht von deiner Tätigkeit ab. Ānando‘ham – ich bin Wonne.

Aber das kleine Glück in kleinen Ereignissen ist auch eine Reflexion des tiefen Glücks.

  • So kannst du das Zusammensein mit anderen Menschen genießen und darin Brahman aufleuchten sehen.
  • Du kannst einzelne Menschen besonders lieben und darin leuchtet Brahman auf.
  • Du kannst dir Wünsche erfüllen und vorübergehend glücklich sein und darin leuchtet Brahman auf.
  • Lerne konzentriert zu sein bei dem, was du tust und Freude, Brahman, leuchtet auf.
  • Du brauchst nichts, du kannst dich aber an kleinen Freuden erfreuen.

Und die größte Freude ist die Erfahrung deines höchsten Selbst - Saccidānanda. Schrittweise kommst du dorthin.

In dir ist alle Kraft

Alles ist in dir. Saccidānanda svarūpo‘ham. Schöpfe Kraft aus diesem Wissen. Unendliche Energie kann so strömen, durch dich hindurch fließen und vieles bewirken.

Du bist das unendliche Selbst mit allen Fähigkeiten und allen Kräften. Es ist alles in dir angelegt und du kannst dein Potential erheblich weiter entfalten als du denkst, wenn du die Beschränkungen durch Konditionierungen, Vorurteile, Identifikationen und so weiter ausdünnst.

Und du kannst die Kraft bewundern, die in anderen fließt, zum Beispiel, wenn jemand ein besonderes Talent hat oder besonders viel Power.

Vom höchsten Standpunkt aus ist es natürlich nicht so wichtig. Aber im Relativen, im praktischen Leben, ist es schön, das göttliche Potential, das du geschenkt bekommen hast, auch zu nutzen.

Die Welt ist eine Illusion

Die Welt als separat von Brahman ist eine Illusion. Die Welt als Brahman ist wirklich. Die Welt ist wie ein Schauspiel Gottes, Līlā, ein Traum Gottes. Spiele das Spiel mit, aber mache dir nicht so viele Sorgen. Selbst wenn du Sorgen hast, Emotionen, Ärger, und so weiter ist das ein Teil des Spiels. Körper, Psyche und so weiter sind alles Kostüme. Spiele deine Rolle so gut du kannst, genieße sie, freue dich daran. Aber identifiziere dich nicht damit.

Das Selbst aller Wesen ist eins

Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit, die sich in jedem manifestiert. Denke nicht nur an dich und die Bedürfnisse deines Körpers und deiner Psyche. Eine logische Konsequenz aus dem Vedānta ist auch uneigennütziges Dienen. Wenn du weißt, du bist das unsterbliche Selbst, das sich in jedem manifestiert, dann ergibt es sich von selbst, dass du Mitgefühl und Liebe zu allen Geschöpfen entwickelst und dich auch um das Wohlergehen anderer Wesen kümmerst.

  • Kümmere dich um deinen Körper und deine Psyche und auch um den Körper und die Psyche anderer.
  • Und wie es deinem Körper auf der relativen Ebene nie dauerhaft hundertprozentig gut geht, so weißt du auch, dass du anderen physisch nie vollständig helfen kannst.
  • Und so wie du auch deine Psyche nicht dazu bringen kannst, sich dauerhaft wohl zu fühlen, kannst du auch anderen nicht ermöglichen, sich dauerhaft wohl zu fühlen. Körper und Psyche unterliegen Schwankungen. Daher: Übe uneigennütziges Dienen, aber sei dir auch bewusst, auf der relativen Ebene hat alles seine Grenzen und du kannst nicht allen und nicht immer helfen.
  • Der höchste uneigennützige Dienst ist, Menschen die höchste Wahrheit zu lehren. Aber natürlich geht das nur bei Menschen, die dafür auch tatsächlich bereit sind. Wenn Menschen dazu bereit sind, ist das Lehren von Yoga, Meditation, Vedānta, das Großartigste was du tun kannst.

Erfahre Brahman hier und jetzt

Du bist umgeben von Brahman. Alles ist Brahman. Brahma satyam. Spüre immer wieder die göttliche Gegenwart. Du musst nicht warten bis zur Meditation, obgleich die Meditationspraxis im engeren Sinn natürlich essentiell ist. Es gibt nur Brahman, also ist überall und jederzeit Brahman erfahrbar.

  • Du kannst immer wieder einen Moment innehalten, einen Moment in die Stille gehen und Brahman erfahren.
  • Selbst inmitten äußerer Geräusche und Betriebsamkeit kannst du deine Bewusstheit ausdehnen und überall Brahman erfahren.
  • Wenn du dein Bewusstsein zu einem Menschen ausdehnst, auch dann ist Brahman erfahrbar.
  • Wenn du dein Bewusstsein nach innen richtest, auch dort ist Brahman
  • Wenn du aufhörst Grenzen zu sehen, wenn du aufhörst, in Vergangenheit und Gegenwart zu gehen, im Hier und Jetzt bist, ist Brahman da.
Löse dich von Anhaftungen und richte dein Leben auf das Höchste aus.
Lebe aus diesem Geist des Vedānta und setze es um. Dann wirst du immer mehr erfahren:
Aham brahmāsmi – ich bin Brahman. 
Saccidānanda svarūpo‘ham – meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. 
Brahma satyam – es gibt nur Brahman.
So verwirklichst du einiges von dem, worum es in diesem Kurs geht - das Wertvollste auf der Welt überhaupt – die Erfahrung des Selbst.

Und wie geht es weiter?

Wie kannst du jetzt weiter praktizieren und Vedānta vertiefen? – Hier ein paar Empfehlungen dazu.

  • Gehe die 20 Kurseinheiten dieses Buches nochmals durch. Solche Lehren liest man nicht einfach einmal wie einen Roman. Man liest sie vielleicht einmal oder arbeitet einmal damit. Dann praktiziert man selbst. Und dann liest man es nochmals, denkt darüber nach, praktiziert. Und mit jedem Mal versteht man etwas von neuem, etwas in der Tiefe, etwas auf einer anderen Ebene. Und so geschieht ein allmählicher Prozess der Transformation und Entwicklung.
  • Meditiere nochmals mit den verschiedenen Vedānta Meditationstechniken. Vielleicht nochmals eine Woche oder länger mit jeder Technik.
  • Setze parallel die Vedānta-Lehren in die Praxis um, wie oben zusammengefasst und in den einzelnen Lektionen empfohlen.

Hinweise

  • Zu jedem der 68 Verse des Atma Bodha gibt es eine Kommentarreihe im Yoga Vidya Schriften Blog und jeweils ein 3-5-minütiges Video zu jedem Vers, ebenso zum Viveka Chudamani mit Vortragsreihe zu jedem Vers. Wenn du dir jeden Tag eines dieser insgesamt 550 Kurzvideos anschaust, hast du für 1-2 Jahre jeden Tag eine neue Inspiration.
  • Es gibt auch eine Vortragsreihe über die Bhagavad Gita, das Yoga Sutra, die Hatha Yoga Pradipika und das Bhakti Sutra.
  • Alle 9-tägigen Yogalehrer Intensiv Weiterbildungen bei Yoga Vidya, die mit „A“ oder „F“ gekennzeichnet sind, behandeln Vedānta-Themen wie die Upanishaden, Atma Bodha, Viveka Chudamani, Aparoksha Anubhuti, Tattva Bodha, Upadesh Sahasri, Yoga Vasishtha. – Dort bekommst du einige der wichtigsten Vedānta-Schriften interpretiert, kannst Fragen stellen und 9 Tage intensiv in diese Gedankenwelt eintauchen.

Am einfachsten findest du das alles, indem du den entsprechenden Begriff in das interne Suchfeld unter Yoga Vidya eingibst, also zum Beispiel „Atma Bodha Video“ oder „Viveka Chudamani Weiterbildung“ oder ähnlich.

oṃ oṃ oṃ
So’ham haṃsa paramahaṃsa ‘ paramātmā cinmayo’ham /
saccidānanda svarūpo’ham ‘ so‘ham brahma oṃ
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ.
Oṃ Frieden, Frieden, Frieden

Siehe auch

Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema

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Literatur

Seminare

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