Astrologie

Aus Yogawiki
(Weitergeleitet von Planetenkunde)

Astrologie ist die Lehre, die sich mit den Himmelskörpern beschäftigt und aufgrund ihrer Positionierung im Universum eine bestimmte Auswirkung auf alle anderen Objekte und Wesen des Universums haben. Ein Astrologe kann im Idealfall aus der Position der Planeten Gegebenheiten und ihre Entwicklung voraussagen.

Brüder von Limburg: Homo signorum (Mensch mit Sternzeichen) aus der Handschrift "Très Riches Heures" des Herzogs von Berry (1412–1416), Chantilly, Musée Condé

Astrologie intuitiv – die innere Planetenkonferenz

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Heute will ich über die Konferenz der Planeten sprechen. Wir sind gerade bei diesem Gebiet, dass du in dir die verschiedenen Kräfte und Fähigkeiten siehst und dass du von verschiedener Warte aus erkennst, du hast so viele großartigen Fähigkeiten, so viele großartigen Helfer, so viele großartigen Minister, Mitarbeiter, Familienmitglieder, wie auch immer du es ausdrücken willst. Du brauchst vor keinem Angst zu haben, jeder meint es gut, jeder will dir helfen. Erst dann, wenn du einen nicht beachtest, dann wird er sich manifestieren. Er wird sich manifestieren über Emotionen, wie Ärger, Ängste, Depressionen, Neid, Eifersucht, Gier, wird sich manifestieren über Süchte, über unkontrollierbare Handlungen. Er wird sich manifestieren über Destruktivität, auch über Mangel an Energie usw.

Anteile annehmen und wertschärtzen

Es gilt, dass du deine Anteile in dir erkennst, dass du sie würdigst und dass du sie wertschätzt und zu Wort kommen lässt. Indem du den verschiedenen Anteilen in dir Aufmerksamkeit schenkst, sie zu Wort kommen lässt, kannst du zu mehr Gelassenheit kommen. Du brauchst vor nichts Angst zu haben in dir, du brauchst auch nicht wirklich Angst zu haben vor den inneren Anteilen anderer. Du kannst sehr wohl auch Angst haben vor dem, was Menschen tun und dich dann zur Wehr setzen, du kannst dich sehr wohl engagieren bei allem Möglichen, aber es gibt weder in dir noch in anderen das Böse. In dir gibt es nur alle möglichen guten Kräfte und Fähigkeiten, und so haben sich im Laufe der Zeit auch in den verschiedenen Kulturen Systeme entwickelt, die die verschiedenen Anteile klassifizieren.

Und eine Möglichkeit ist eben, du schaust sie dir an in den verschiedenen Situationen: Was sagen sie über dich? Was sagen sie zu dir? Wie kommunizieren sie miteinander? Und heute will über das System der sieben Planeten sprechen. Eigentlich müsste man sagen, der sieben beweglichen Himmelskörper, der Himmelskörper, die im Verhältnis zur Erde beweglich sind, denn dazu gehören die Sonne und der Mond, die im engeren Sinne ja keine Planeten im modernen Sinne sind, aber eben im astrologischen Sinne sowohl in der klassischen Astrologie im Westen, wie auch der indischen Astrologie. Da gibt es Sonne und Mond, ein Gegensatzpaar. Venus und Mars ist ein zweites Gegensatzpaar. Jupiter und Saturn ist ein drittes Gegensatzpaar. Und Merkur als siebter, der Verbindende. Du kannst alle sieben in dir wirken sehen. Wer sich mit Astrologie auskennt, wird da vielleicht noch sehr viel mehr dazu wissen, und natürlich, die einzelnen Menschen haben auch die einzelnen Planeten in unterschiedlichem Maße in sich, aber letztlich hat jeder alle sieben in sich.

Und es kann hilfreich sein, dass du dir in bestimmten Situationen dieser sieben bewusst wirst. Oder wenn du in dir bemerkst, dass irgendwo etwas komisch ist, dann kannst du auch schauen: „Ah, da ist gerade dieser Planet am Werk.“ Im Griechischen, wie auch im Sanskrit, also im Indischen, werden die Planeten nicht nur als Himmelskörper angesehen, sondern als Götter und als Engel und als Kräfte im Menschen. Sie wirken im Äußeren, und sie wirken im Inneren. Sie sind in dir und sie treten von außen auf dich zu. Und manchmal kommen äußere Ereignisse, um einen dieser Planeten oder zwei oder drei in dir stärker werden zu lassen. Gut, gehen wir durch diese sieben hindurch.

Die sieben "Planeten"

Planeten

Sonne steht für Strahlen, Sonne steht für nach außen gehen, steht für etwas bewirken, die Sonne steht für aktiv sein. Manchmal merkst du, etwas in dir will wirklich etwas bewirken. Du willst in den Mittelpunkt treten. Wie eine Sonne, die ausstrahlt und andere auch zum Leuchten bringt, zum Leben erweckt. Diese Sonne ist auch in dir. Der Mond, oder eigentlich müsste die Mondin man sagen. Der Mond gilt ja in den meisten Kulturen als weiblich. Bei der Sonne müsste man eher "der Sonnengott" sagen, der oft als männlich gilt, aber das sind ja Geschlechtsstereotypen, die man auch andersherum sehen kann. Also, Mond steht für Empfangen, steht für sensibel sein, steht für Verbundenheit spüren, Liebe, steht dafür, Emotionen, Gefühle sprechen zu lassen, währenddessen Sonne oft für Ratio steht.

Das nächste Gegensatzpaar ist Mars und Venus. Sie sind durchaus ähnlich wie Sonne und Mond. Aber Mars, man kann sagen, ist wie die etwas fokussierte Sonne. Mars steht für etwas angehen, sich durchsetzen, auch gegen Widerstände, loslegen. Mars gilt ja auch als der Kriegsgott. Ich bin ein friedvoller Mensch und will nicht, dass irgendwelche Kriege entstehen, aber es ist auch gut, dieses Marsprinzip in sich zu leben. Es gilt, etwas anzugehen. Manchmal musst du dich durchsetzen, manchmal auch gegen Widerstände, manchmal auch loslegen. Manchmal ist auch das Venusprinzip angesagt. Die Venus steht für Schönheit, Genießen, Liebe, Weiblichkeit, Natur - einfach sein und genießen. Venus kann auch wiederum die Gemütlichkeit sein, sie kann das Sinnliche sein.

Nächste Polarität ist Jupiter und Saturn. Jupiter ist in der indischen Astrologie der Guru, der Lehrer, in der griechischen Astrologie ist Jupiter ja Zeus, also der Herrscher der Götter, der König der Götter, der Göttervater. Jupiter symbolisiert das Expansive, das Ausdehnende, das Verbindende, das Lehrende. Jupiter kann auch heißen, dass du andere etwas lehren willst. Es kann auch heißen, dass in dir jemand ist, der auf andere zugehen will. Jupiter kann auch heißen, dass du eine Führungspersönlichkeit sein willst, dass du andere unterstützen willst, dass du willst, dass andere sich gut entwickeln. Und der andere Pol zum Jupiter ist Saturn. Saturn ist der Kontrahierende, die Disziplin, der Skeptiker, der die Hohlheit sieht, die Oberflächlichkeit meidet, zur Spiritualität zurückführen will, zum Ursprung, zum Göttlichen, der alles abschneiden will, was nicht göttlich ist, der auch andere maßregeln will, der auf Regeln besteht und will, dass Regeln eingehalten werden. Saturn ist ein sehr wichtiger Aspekt, der auch das Leiden letztlich annimmt und als wichtiges Prinzip nimmt.

Dann gibt es Merkur. Merkur als siebter Planet, der alle zusammenführt. Er ist der Verbindende, er ist auch der Händler, er ist der Abwägende, der Kommunikator, er gilt als der Götterbote. Was kannst du jetzt damit anfangen, wenn du das jetzt weißt? Gut, du kannst auch selbst überlegen: Angenommen, du bist Mitglied eines Vereins, du bist im Vorstand eines Vereins, und irgendwo gibt es Probleme. Die Mitglieder engagieren sich nicht wirklich, du fühlst dich frustriert, du musst immer den Karren aus dem Dreck ziehen, du weißt nicht, wie soll es weitergehen. Was sollst du machen? Du kannst jetzt in dir eine Planetenkonferenz einberufen oder eine Götterkonferenz oder eine Planetengötterkonferenz, wie auch immer du es nennen willst.

Planeten bei Entscheidungen berücksichtigen

Mosaik mit Tierkreiszeichen aus dem 6. Jahrhundert in der Synagoge in Beth Alpha, Israel

Da kannst du alle erst mal fragen: „Sonne, was meinst du?“ Du kannst auch fragen: „Wäre es jetzt an der Zeit, wirklich zu strahlen, eine enthusiastische Rede zu halten, nach außen zu gehen, aktiv zu werden, über die Großartigkeit zu sprechen, was im Verein alles stattfindet, möglich ist?“ Oder ist jetzt vielleicht eine Mondphase angesagt. Vielleicht mal zuhören, vielleicht einen runden Tisch einzuberufen und vielleicht den zu beginnen mit etwas Schönem, vielleicht gemeinsam sich am Anfang umarmen oder einen großen Kreis bilden, sich gegenseitig anschauen und ein bisschen etwas Meditatives machen, oder einfach jeden mal zu Wort kommen lassen. Man kann einen Kreis bilden, im Indianischen gibt es ja den Talking Stick, man lässt einen heiligen Stock oder einen besonderen Stock herumgehen oder einfach das Wort herumgehen, jeder kann etwas sagen. Oder ist vielleicht das Venusprinzip angesagt? Das Genießen, vielleicht auch das Genießen des Erreichten, oder etwas Schönes zusammen tun. Anstatt jetzt gleich wieder aktiv zu sein, einfach eine kleine Feier feiern. Oder vielleicht ist Marsprinzip angesagt.

Vielleicht gibt es ein oder zwei Blockierer. Du kannst dort überlegen, die zwei Blockierer, solltest du die öffentlich bloßstellen? Solltest du sagen: „Entweder ihr, oder entweder die oder ich.“ Es dort anzugehen, wirklich zu kämpfen. Oder vielleicht gibt es einen anderen Bewerber für den Vorstand, der sagt: „Ja, jetzt geht es los.“ Vielleicht will der Jupiter in dir etwa dazu sagen. „Jupiter, was ist los? Sollte ich etwas lehren? Sollte ich auf andere zugehen? Sollte ich verbindend sein? Soll ich dort die Führungsrolle in diesem Sinne annehmen? Bin ich vielleicht der Guru? Ist jetzt vielleicht angesagt, dass ich diese Gururolle, diese Lehrerrolle übernehme?“ Oder Saturn, im Sinne von, kontrahieren, Disziplin, Skeptiker. „Soll ich anderen eine Standpauke halten? Sollte ich mich vielleicht auch zurückziehen?“ Auch das kann Saturn sein. „Soll es einfach heißen, die Zeit im Verein als leitendes Mitglied ist zu Ende und es gilt, sich zurückzuziehen? Oder soll es allen sagen, es ist Zeit, sich zu besinnen, es ist Zeit, mal aus der Expansion herauszugehen? Wir müssen uns auf unsere Wurzeln besinnen. Wir müssen schauen, was haben wir alles gemacht, was wir vielleicht sein lassen sollten. Wir müssen zu unserer Corporate Identity gehen, oder wir müssen uns auf unsere Kernkompetenz zurückziehen.“ Das ist alles Saturn.

Man kann sagen, diese Krise ist eine Chance, wieder zurückzukehren zu den Wurzeln, wer wir wirklich sind. Und natürlich der Merkur: „Sollte es vielleicht etwas mehr Verbindendes sein? Sollten wir uns im Gegenteil etwas ausdehnen? Sollen wir auf andere Gruppen zugehen? Sollten wir vielleicht manche alten Zöpfe abschneiden? Sollten wir mit anderen kommunizieren?“ All das kannst du überlegen und so, allein dadurch, dass du alle zu Wort kommen lässt, wird deine Intuition plötzlich merken: „Ja, es gibt viele Alternativen.“ Gelassenheit heißt auch, eine gewisse Freiheit. Gelassenheit heißt auch, wegkommen von Zwängen. Gelassenheit heißt auch, vertrauen auf deine Intuition, vertrauen auf das Göttliche.

Du kannst die nächste Woche überlegen, ob diese Konferenz der sieben Planeten hilfreich für dich sein kann. Es kann sowohl im Inneren hilfreich sein, du könntest aber auch z.B. in der Familie das überlegen, wenn über wichtige Dinge in der Familie gesprochen wird. Du kannst diese sieben auch ansprechen, wenn du in einer politischen Partei eine Führungsrolle hast oder in einem Verein oder in der Arbeit oder in einer Arbeitsgruppe. Wo auch immer Menschen zusammen sind, es kann helfen, zu überlegen in einer bestimmten Phase, welche dieser sieben dort das sein könnte. Es gibt sogar das Spielerische, dass jeder in einer Gruppe einen dieser sieben Planeten vertreten kann. Sie können alle zu Wort kommen, und sie können alle etwas sagen.

Indem alle etwas sagen, bleibt nichts ungesagt und braucht nichts unter der Oberfläche zu bleiben, trotzdem braucht sich keiner letztlich nachher als Rebell manifestieren oder als irrationale Ängste oder als Blockierer oder als Süchte usw. Jeder hat seinen Platz. Und obgleich jeder seinen Platz hat, du behältst immer im Hinterkopf, du bist das unsterbliche Selbst, du bist Satchidananda, du bist Sein, Wissen und Glückseligkeit, nicht gebunden an irgendetwas, nicht identifiziert. Gerade indem du spielerisch mit verschiedenen Konzepten umgehst, hängst du dich nicht fest, sondern du merkst, es gibt viele Weisen, wie du deine innere Welt sehen kannst. Es gibt viele Weisen, sie zu strukturieren. Es gibt viele Weisen, wie du dich auf dich selbst beziehen kannst. Und indem du das so anerkennst, kannst du größere Gelassenheit haben, weniger Identifikationen, und dabei dennoch engagiert und voller Energie im Leben stehen.

Audio - innere Planetenkonferenz

Yoga und Astrologie

Astrologie und Yoga Planeten Sterne.jpg

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 39, II/2019 von Joerg Arjuna Wingen -

Astrologie und Yoga weisen einige Gemeinsamkeiten auf. Beide sind uralte Wissenschaften aus den Zeiten der Hochkulturen der Erleuchtung.

Yoga des Webens

Leben ist Gerinnung: Zwischen der Feinheit der Seele(n), der Weltenseele und ihrer physischen, irdischen Ausprägung herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Betrachten wir beispielsweise die Chakras (Vitalzentren, Energieräder, Fusionspunkte im Energiekörper), erkennen wir

7. Das Gestaltlose, Ewige (Sahashara, die tausendblättrige Krone)
6. Raum (Ajna, die Kontrollinstanz, das Prisma), der den
5. Klang (Vishuddhi, das Reine/Reinigende) füllt. Dieser (potenzielle) Klang oder Äther gerinnt zu
4. Luft und allem Gasförmigen (Anahata, Mitte / der Klang, der keinen Anschlag braucht). Gas wird zu
3. Feuer und allem Brennenden oder Strahlendem (Manipura, die Juwelenstadt, das Leuchten). Strahlen wird flüssig, unter anderem zu
2. Wasser, (Svadhisthana, der Selbst-Sitz) und Flüssiges wird fest, zu
1. Erde (Muladhara, die Wurzel).

Betrachten wir den Körper des Menschen, manifestiert sich die Seele mit verschiedenen Stufen ins Irdische hinein

5. das Kausale (Anandamayakosha, die durch Wonne Verhüllte),
4. das „Aufgetragene“ Gestalt in Intuition, Weisheit und Unterscheidungskraft (Vijnanamayakosha, Feingeisthülle). Dieser „höhere Geist“ wiederum wird zu
3. Emotionen und Gedanken (Manomayakosha, Geistig-Fühlendes). Verdichtet in einem konkreten
2. Energiefeld (Pranamayakosha, die mit Vitalenergie Verhüllte), gespürt und gemessen bildet seit Jahrtausenden die Grundlage für Akupressur sowie energetisches Heilen und ist auch fester Bestandteil der Anschauung des Schamanismus. Aus diesem Teil wächst schließlich die
1. Physis (Annamayakosha, die durch Stoff Verhüllte), die durchtränkt ist von all diesen genannten Ebenen.

Yoga der Götter

Wie innen, so außen; Wie oben, so unten. Immer das Oben, das gibt, und das Unten, das nimmt: Yang (austreibend) und Yin (einkehrend) und der Yoga in Tat darum oder dahinter, darüber, hindurch wirkend – im chinesischen Verständnis das Dao oder Tao (der Weg, Das Ganze) – als Zusammengeführtes, harmonisches Ganzes, All-Erleuchtetes oder Integriertes. Und ebenso ist es auch am Himmel selbst, innerhalb des Himmels. Dieser besteht aus:

  • dem Weltall als Ganzem
  • auf kleinerer Ebene den Galaxien darin
  • darin existieren wiederum zahlreiche Sonnensysteme und natürlich
  • „unsere“ Sonne – und die Gestirne unmittelbar darum.

Zu früheren Zeiten wurden diese Kräfte in Form von Göttern verehrt: Tempel der neueren Zeit in Griechenland und Italien, aber auch in Indien und natürlich Ägypten, Mittel- und Südamerika (bei denen heute kaum ein Mensch mehr versteht, wie sie eigentlich gebaut, geschweige denn genutzt wurden) zeugen hiervon.

Diese Götter sind bis heute konkret wirkende Kräfte In-Persona: gerade auch in Gestirn- oder Sternen-Form. Äußere (das heißt exoterische) Wirkungen von Gestirnen kennen wir alle: Jahreszeiten, Meeresgezeiten, Naturereignisse, Licht evetera. Aber esoterisch, also nach innen gerichtet, zeigt sich erst der wahre Wert der Astrologie. Als Wissenschaft und Kunst der Deutung kann sie im psychologischen Kontext genutzt werden: Psychologie, die sich den himmlischen, also galaktischen, sonnensystemischen Archetypen, Stimmungen, inneren Bildern und Mustern ecetera der Sterne, der „Götter“, bedient. Westlich-psychologisches Wissen durchdringend und übersteigend gibt uns die Astrologie durch unmittelbare Schau relevanter Kräfte ebenfalls Zugang zu zum Beispiel Sinnlichem, Konstitution/Dosha (Naturell, Typ), Körperbau, Temperament ecetera bis hin zu Geisteshaltung, beseeltem und nicht-sinnlich Erfahrbaren – und, wofür sie prominent ist, zum Verständnis von Zeitgeist und dem Terminieren von Ereignissen im Leben wie Schwangerschaft/Geburt, Heirat, Umzug oder Unternehmensgründung.

Yoga des Verstehens/der Annäherung

Die Bilder des Tierkreises, des „galaktischen Mantels“, sind diejenigen unseres kollektiven Unterbewusstseins. Sie zeigen Grundspannungen und -lösungen des ganzen Lebens auf der Erde auf. Dabei sind diese Bilder gleichzeitig Repräsentanten unserer Mythologie, denn die gesamte Geschichte der Welt und damit der Menschheit ist am Himmel als Rahmen oder Fundament festgehalten.

Die Gestirne sind die Spieler auf diesem Hintergrund oder Mantel, egal ob hinduistisch mit Lakshmi und Co, germanisch mit Thor und Co., altgriechisch mit Zeus und Co. oder auch in den so zahlreichen entsprechenden Gestalten anderer Hochkulturen. Die Gestirne, Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn weben individuelle Bilder für jeden Moment. So sind sie ebenfalls Ausdruck des kollektiven Unterbewusstseins. Wir alle kennen sie als konkrete „Spieler“ oder Figuren, zum Beispiel aus Unterbewusstem wie Träumen oder Märchen: Der Held, die Prinzessin, der alte Weise, die Hexe usw.

Die Gestirne zeigen uns somit, was passiert, welches Theaterstück mit welchen Spielern in welcher Konstellation auf welcher Bühne (Tierkreis, Galaxie) aufgeführt wird.

Als wichtige Prinzipien der Astrologie kommen dann noch:

a. die Häuser oder Felder dazu: Aus dem Verhältnis zwischen Erde und Sonne beziehungsweise dem Sonnenumlauf heraus zeigen diese zwölf Felder auf, wo Energie gerinnt, wo sich die Ebenen des Was und Wie auswirken, welche Kräfte (Gestirne) wie (Tierkreis) in den „Räumen“ (Häusern) von Kindern, Finanzen, Karriere, Gesundheit und allen anderen Lebensbereichen wirken. Weiterhin kommen
b. die Beziehungen, sogenannte Aspekte, die die Gestirne eingehen, hinzu. Gestirne können sich anziehen, sich abstoßen, „eng miteinander“ oder isoliert/vereinzelt sein und so weiter.
Ein graphisches Beispiel: Die Eröffnung von Maha Meru 7. April 2019, 10:00 Uhr, in Horn-Bad Meinberg

Meine Glückwünsche an dieser Stelle für eine recht glückverheißende Eröffnung und andauernde Strahlkraft! Beispielweise zeigt sich Jupiter (pink), der „Glücksplanet“ oder Guru (Meisterlehrer) am rechten Bildrand (in Schütze, Haus 7) stark, insbesondere für Beziehungen im Maha Meru. Sonne und Mond zeigen, kurz nach Neumond in dieser Phase, Nährboden für oder Aufkeimen von Gemeinschaft (Haus 11). Am linken Kreisrand zeigt sich Mars (rot) vom Tierkreiszeichen (Stier, hier ein Bild wie ein kräftiger Pflug in der Erde) her stark, vor allem in Isolation oder an einem besonderen oder abgelegenen Ort (Haus 12).

Grundsätzlich eine sehr nach außen gerichtete und strahlkräftige Konstellation, bei der alle Gestirne in der oberen Hälfte (Außenwelt) des Bildes stehen.

Dem Prinzip von Geben und Nehmen folgend – das genauso ist „wie oben, so unten“ und „wie innen so außen“ – ist auch gemeint, dass dieser Raum als Ganzes mit der Zeit tanzt, mit Zeit einhergeht: Nur so macht beides Sinn.

Astrologie, die Kunst und Wissenschaft um die Sprache der Sterne in Zeit, erkennt das Wesen von Kräften in Zeit, also den Zeitgeist.

Yoga des Aufräumens

Sternenkunde gibt Siddhis (höhere geistige Fähigkeiten), gibt Macht. Gepaart mit kommerziellem Auflage-machen-wollen – das heißt Verkaufen – hat sich in der Astrologie Verwässerung, Banalität, Abschneiden und sogar Verruf eingestellt. Sie teilt damit heute das Schicksal auch einiger anderer reiner, schöner, in sich perfekter Künste und Wissenschaften. Bei der Astrologie speziell kommt hier noch die zunehmende sogenannte „Lichtverschmutzung der Nacht“ hinzu beziehungsweise letztlich generell alles „Klima-Manipulative“, was den Menschen (gefühlt, sehend) vom Sternenkontakt entfernt: Gerade in den (spirituell) so wichtigen Phasen von Dämmerung und der Nacht.

Dass die himmlischen Kräfte ebenso wie die Zeit, der Zeitgeist aber dennoch wirken müssen, – denn das ist ihre Urnatur, ihr Sinn, Zweck, Wesen, ihre Aufgabe und ihr höherer Geist – bleibt wahr. Gut darum zu wissen. Es ist wie im Yoga: Erfahrungen machen ist gut, bewusste Erfahrungen machen ist besser; insbesondere wenn man zum Höchsten will.

Gute Astrologen als Zeugen und Dolmetscher dieser Urnatur und ihrer Wesen stehen fernab von Boulevardpresse und sonstigen leeren Hülsen und bloßen Showbühnen.

Auch haben sie alle versuchten Zerrüttungen der Astrologie integriert und überkommen. Lügen haben „kurze Beine“, Wahrheit ist fortwährend, ist ewig.

Die Wahlfreiheit hier – was wähle ich, und wähle ich überhaupt? Der Umgang mit diesem Schatz ist hohe Ethik. Diese Wahlfreiheit führt zu Gott, ist in ihm. Sterne und Zeit lassen dich hierbei nicht allein: Sie leuchten deinen Weg aus und geben dir Mitgift.

Yoga der Erleuchtung

Auch Yoga in diesem Sinne ist eine Einladung: dein Weg.

Yoga und Astrologie sind heute die wohl einzigen vollständig systemisch, wissenschaftlich und künstlerisch überlieferten großen Disziplinen von „einst“, der Zeit der alten Hochkulturen1, zur Erleuchtung.

Sie bieten dir ein geschlossenes (vollständiges, bewährtes) und gleichzeitig offenes (flexibles, Neues begrüßendes) System, das seit Jahrtausenden funktioniert, Milliarden von Menschen beschenkt und immer wieder Meister und Meisterinnen hervorbringt. Schon zu Anbeginn unserer neueren Zeit waren beide Systeme voll ausgereift. Eine gute Beratung ist dabei nicht unbedingt festlegend oder beengend, sondern sie erweitert deinen Horizont. Kein deterministisches „so muss es sein“, sondern ein Bewusstsein für Kraft und ihre Entwicklung, ihre Aufgabe und deshalb Erlösung. Sie zeigt dir mögliche Tendenzen, nennt deine Themen in einem Satz oder Bild und sagt dir, wie deine Chancen bei diesem und jenem jeweils stehen.

Indische Astrologie und Persönlichkeit

Surya, die Sonne

Surya - die Sonne in der indischen Astrologie

Surya heißt Sonne und symbolisiert das Strahlen. Die Sonne wird oft als Symbol für die göttliche Kraft gesehen. Zum einen, weil die Sonne der Mittelpunkt unseres Planetensystems ist. Zum anderen, dass die innere Sonne in uns ist. Und so wollen wir im spirituellen Leben lernen, unseren Geist nach innen zu bringen, zu unserem wahren Wesen und aus diesem inneren Wesen heraus zu handeln. Das Göttliche ist in uns. Wenn wir keinen Zugang zur Sonne haben, dann sind wir so wie Pluto. So weit entfernt, verkühlt. Dagegen, wenn wir uns der Sonne zuwenden, dann bekommen wir Licht, Kraft und Strahlen. Das ist ein Aspekt des spirituellen Weges. Die Sonne strahlt Licht und Liebe aus. Und so ist ein weiterer wichtiger Aspekt des spirituellen Weges, das Geben und das Teilen.

Die Sonne ist das kosmische Selbst. Die Sonne ist das innere Selbst. Die Sonne ist Gott. Unser Geist im Sinne unseres Denkens, unserer Psyche ist wie der Mond. Der Mond spiegelt diese Sonne wieder und gibt sie dann wieder. Vielleicht wird der Mond erheblich weniger Licht ausstrahlen als die Sonne aber er wird auch das Licht der Sonne ausstrahlen. Und so ist ein Aspekt des spirituellen Weges auch, dass wir wie der Mond werden wollen. Wir wollen das Licht der Sonne ausstrahlen und weitergeben. Wir wollen uns berühren lassen von dieser Liebe des Göttlichen, von der Liebe des Kosmischen. Wir wollen ein kleines Licht in den Händen der Sonne sein. Da mag es sein, dass die Sonne sehr viel strahlender ist als wir als Mond aber angenommen die Menschen wären in der Lage sich direkt der Sonne zuzuwenden, dann bräuchten sie uns sowieso nicht. Aber gerade wenn die Menschen sich nicht direkt der Sonne zuwenden können, dann ist der Mond besonders wichtig und kann besonders gut strahlen.

Das Gleichnis von den verschiedenen Talenten

Wenn man etwas bekommen hat, dann gilt es, es zu mehren und zum Wohl anderer einzusetzen. Wer also das große Glück hat, wie eine Sonne zu strahlen, der sollte die Sonne auch strahlen lassen. Und nicht überlegen, ob er vielleicht von Montag bis Freitag von 9-17.00 Uhr strahlt und ansonsten vielleicht ein verkühlter Planet ist. Auf eine andere Weise ist die Sonne ein Symbol für Licht auf unserem Weg.

Schwarze Löcher in der indischen Astrologie

Wenn wir egoistisch sind und alles für uns behalten, dann werden wir wie ein schwarzes Loch. Es gibt kein Strahlen mehr. Es gibt Menschen, die wie schwarze Löcher geworden sind. Sie absorbieren alles. Sie wollen immer mehr aufnehmen. Glücklich werden sie nicht. Sie nehmen und nehmen nur. „Das brauche ich noch. Das will ich noch. Das steht mir noch zu. Warum kriege ich das nicht. Warum kriegt jemand anderes mehr als ich?“

Angenommen die Sonne würde denken, dass sie den ganzen Tag strahlt und sie weiß der Merkur strahlt nicht und sie überlegt sich dann: „Der Merkur strahlt nicht. Warum soll ich den ganzen Tag strahlen? Sollen die anderen doch mal strahlen.“ So heißt es auch im Paulusbrief: „Wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel verlangt.“

Der Mond in der indischen Astrologie

Mal ist Neumond, mal ist Vollmond, mal ist abnehmender und mal ist zunehmender Mond. So ist auch der Mensch. Wir sind nicht immer gleich, nicht immer in der gleichen Stimmung. Manchmal sind wir wie der Vollmond. Wir können die Dinge weitergeben. Wenn wir jetzt in diesen Planteten Allegorien fortfahren, dann gibt es auch noch zwei weitere wichtige Planeten in der indischen Astrologie: Jupiter und den Saturn.

Jupiter in der indischen Astrologie

Der Jupiter symbolisiert das Überschwängliche, das Freudevolle, das Großartige, in der indischen und der westlichen Astrologie, ohne, dass man an Astrologie glauben muss, man könnte sie als Urprinzipien in uns ansehen. Es ist das Jupiterprinzip in der griechischen Mythologie, dass der Zeus, Göttervater ist, der es sich gutgehen lässt. Zeus in der griechischen Mythologie entspricht nicht unbedingt dem Urbild eines Heiligen. Obgleich der Sanskritname für Jupiter Guru ist. So gilt der Guru paradoxerweise als Symbol des Gurus. Der Guru nimmt die Dunkelheit weg. Das ist eine andere wörtliche Bedeutung des Wortes Guru. Und hilft uns zu überschwänglicher Freude. So können wir Gott im Schönen sehen und auch unseren eigenen spirituellen Weg darin sehen, dass wir Freude weitergeben, dass wir dankbar sind für die Freuden und die Schönheit des Lebens in der sich Gott offenbart. Es gibt aber nicht nur Jupiter, sondern auch den Saturn.

Saturn in der indischen Astrologie

Der Saturn in der indischen Astrologie

Saturn ist in der indischen und der griechischen Astrologie nicht so nett. Er ist derjenige, der uns einschränkt, uns diszipliniert, uns Krankheiten gibt, Verderben bringt. Das haben wir nicht so gern. In der griechischen Mythologie gilt er als der Hüter der Schwelle. Der Saturn gibt uns die Prüfungen. Er hilft uns in die nächste höhere Ebene zu gehen. Er ist wie das Fegefeuer, das zwischen zwei Himmeln immer wieder ist. Es heißt, wenn wir den physischen Körper verlassen haben, dann stellt uns der Saturn die eine oder andere Frage. Manchmal steht er in Verbindung mit Yama dem Totengott. Dann müssen wir sie bestehen. Ich will euch jetzt keine Angst machen. In diesem Leben gibt es oft genug Saturn. Und manchmal denken wir „O Gott, warum hast du mich verlassen?“ Aber er hat uns nicht verlassen. Er kommt in der Gestalt von Saturn auf uns zu.

Auf einer gewissen Weise entspricht Saturn auch dem Tapas-Prinzip. Tapas ist Askese. Saturn ist auch Vairagya. Vairagya heißt auch Entsagung. Saturn heißt auch zu erkennen, dass im Leben Leiden ist. In der modernen Spiritualität versuchen wir das etwas heraus zu interpretieren. Auch die modernen buddhistischen Lehrer lassen oft die ersten vier großen Buddhistischen Weisheiten erst einmal weg. Wie heißt die erste der vier großen Weisheiten? „Alles Leben ist Leiden.“

Woher kommt alles Leiden? Es kommt aus den Wünschen und aus der Vergänglichkeit, der Bedingtheit. Manchmal sind wir in einer Jupiterphase und dann scheint alles sehr schön zu sein und dann kommt wieder eine Saturnphase und Dinge sind in Krise und weniger schön. Aber Saturn ist der Hüter der Schwelle. Wenn wir nur Schönwetteryogis sind, dann kommen wir nicht weit.

Mars in der indischen Astrologie

Der Planet Mars in der indischen Astrologie

Manchmal wird gesagt, dass der Mars Aggression ist. Und Aggression in der deutschen Bedeutung ist nichts Gutes. Im Gegenteil ist es dem Ahimsa-Gedanken, dem Nicht-Verletzen entgegengesetzt. Aber Aggression stammt vom lateinischen Wort agredere und das heißt „etwas angehen“. „Gredere“ heißt gehen und „Ad“ heißt hin, und agredere heißt „etwas Angehen“. Manchmal muss man Dinge angehen und voranbringen, auch wenn es mal schwierig ist. Es gibt ja den Flucht-Kampf-Totstellmechanismus. Die meisten kennen ihn mehr als Flucht-Kampf-Mechanismus. Fühlt sich der Mensch unter Bedrohung, dann reagiert er mit drei Möglichkeiten:

  • Fliehen
  • Kämpfen
  • Totstellen

Meine Beobachtung ist, dass sehr viele spirituelle Aspiranten recht häufig mit Fliehen reagieren. Wenn es schwierig ist, dann haut man ab. Das Kämpfen ohne andere zu verletzen aber sich durch zu setzten scheint insgesamt etwas seltener geworden zu sein. Vielleicht aus gutem Grund, weil der gewaltsame Kampf außer Mode gekommen ist. Das war früher üblicher. Im wenn jemand alten Rom Kaiser wurde, dann hat er erst einmal alle, die ihm gefährlich werden konnten, umgebracht. In einem Land war es üblich, dass alle Geschwister umgebracht werden, weil sie einem auch gefährlich werden konnten. Das sind sicherlich nicht die Formen von aggredere, die sattvigen Marsprinzipien entsprechen. Es wäre aber gut, wenn wir öfters sattviges Marsprinzip haben, öfters Dinge anzugehen, durchaus weiterzumachen, wenn es schwierig wird. Durchaus voranzuschreiten auf verschiedene Weisen.

Venus in der indischen Astrologie

Das Venusprinzip ist das Prinzip der Liebe. Im Westen ist oft nur eine bestimmte Form von Liebe gemeint. Aber im Griechischen steht Venus für mehr als das. So gilt auf dem spirituellen Weg, dass das, was wir tun, wir mit Liebe machen sollen. Und Liebe heißt nicht nur, schwärmerisch in Liebesgefühlen zu ergehen.

Merkur in der indischen Astrologie

Sonne und Mond sind zwei Pole, Saturn und Jupiter sind zwei Pole, Mars und Venus sind zwei Pole. Der siebte Planet ist der Merkur und der hat keinen gegensätzlichen Pol. Merkur ist der Vermittler zwischen all diesen Planeten. Er ist der Bote, der dafür sorgen muss, dass alle anderen Planeten in uns im richtigen Maß wirken können. Denn ansonsten gibt es vielleicht Krieg in uns, und eine Planetenkraft überwiegt. Der Merkur steht manchmal für die Buddhi in uns und die Buddhi ist schwer zu übersetzen.

Im Grunde genommen kann man sagen, dass die anderen sechs Planetenkräfte auch jedes Tier besitzt. Wer einen Hund hat, der weiß, er kann mal bellen – Marsprinzip – oder er kann sich auch mal ganz lieb an einen kuscheln - Venusprinzip. Der kann mal irgendwo breit werden – Jupiterprinzip oder er kann auch mal traurig sein - Saturnprinzip. Er kann Sonnenprinzip sein, etwas ausstrahlen, Mondprinzip sein, etwas empfangen. Aber eines hat er weniger und das ist das Merkurprinzip, das eigenständige Entscheiden und Unterscheiden. Die anderen Dinge laufen mehr oder weniger ab. Der Mensch hat eine andere Möglichkeit. Er kann durchaus wertschätzen, dass diese verschiedenen Seiten in einem zum Vorschein kommen. Manchmal auch mehrere gleichzeitig und parallel, das macht dann die Zerrissenheit des Menschen aus. Vielleicht ein zweiter Aspekt des Menschen, wo wir annehmen, dass die Tiere das nicht so haben.

Meist wird sie als Intellekt übersetzt. Das stimmt aber nicht, es ist eher so, dass die Intellektuellen viel Buddhi besitzen, wobei es hier aber nicht auf die erworbene intellektuelle Bildung ankommt, um viel Buddhi zu besitzen.

Manchmal wird Buddhi auch übersetzt als Vernunft, als Einsicht. Manchmal als freier Wille, als Intuition. Sie vereinigt in sich spirituelle Unterscheidungskraft und praktische Vernunft. Letztlich ist der Merkur ein komplexer Planet. Manchmal haben wir intuitive Einsichten, manchmal intellektuelle Erkenntnisse, manchmal gilt es praktische Vernunft walten zu lassen, manchmal abstrakte spirituelle Unterscheidungskraft, manchmal philosophische Urteilskraft.

Die verschiedenen Planetenkräfte im Alltag

Wenn wir mit Menschen zu tun haben, dann gilt es manchmal das Jupiterprinzip walten zu lassen. Manchmal Saturnprinzip walten zu lassen. Manchmal ist das Schicksal saturnmäßig, manchmal jupitermäßig. Manchmal gilt es in unserem eigenen spirituellen Sadhana zu entsagen und loszulassen. Manchmal kommen Krankheiten, manchmal werden uns Dinge weggenommen. Manchmal verlassen Menschen uns. Manchmal sind wir hoffnungslos enttäuscht, das ist Saturnprinzip. Manchmal werden wir von unglaublichen Segnungen überhäuft, Jupiter. In der Elternrolle muss man manchmal Jupiter und manchmal auch Saturn sein. Und im täglichen Leben muss der Mars dabei sein und die Venus dabei sein, dieses Liebesprinzip, diese Weisheit.

Wie wirken die Planetenkräfte im Alltag?

Die Sonne kann das uneigennützige Dienen sein, die Fähigkeit, sich zum Göttlichen zu richten und zu strahlen. Sonne könnte aber auch sich sonnen in seinem eigenen Ruhm, in seiner eigenen Großartigkeit sein. Oder das Anbeten von einer Illusion.

Mond kann geben und annehmen sein. Es kann aber auch in Verbindung mit Venus die Gefühlsduselei sein. Jeder Laune irgendwo folgen.

Jupiter kann überschäumende Freude sein. Es kann aber auch Verschwendung, Eitelkeit, Arroganz sein.

Saturn kann die Bereitschaft zur Disziplin sein, mit einem einfachen Leben umzugehen. Das ist das Positive. Saturn kann aber auch abgrundtiefes Leiden, abgrundtiefes Alleinsein, abgrundtiefe Verzweiflung sein.

Mars kann die Bereitschaft erwecken, aktiv tätig zu werden, im selbstlosen Dienst für andere aufzugehen, bei Widerständen weiterzumachen und gerade wenn es schwierig wird mit verdoppelter Anstrengung weitermachen. Aber Mars kann sich auch manifestieren als zerstörerische Aggression, die andere Menschen vernichtet. Venus kann die reine, die treue, die aufopferungsvolle Liebe sein. Es kann aber auch die ständig wechselnde Liebe sein, die nach egoistischer Genusssucht strebt, die letztlich mit Mars vereinigt, andere ständig verletzt.

Wir sind diesen ganzen Kräften nicht hilflos ausgeliefert. Wir haben einen Merkur in uns und damit die Buddhi. Damit können wir unterscheiden und uns bewusst sein, was da in uns vorgeht. Wir können zum einen erkennen, dass jedes dieser Prinzipien eigentlich gut ist. Dass alles, was in uns ist, eigentlich auch gut ist. Dass es sich zwar auch verkehren kann und dass es nicht immer angemessen für die Situation ist, aber dass es grundsätzlich göttliche Prinzipien sind, die werden ja auch als Planetengötter bezeichnet.

Es gibt in Indien Anbetungsverse für jeden dieser Planeten und dafür für alle wichtigen Eigenschaften in uns. Und wir wollen darum bitten, dass sie sich als positiv in uns [[manifestieren, dass sie uns auf dem spirituellen Weg voranbringen, auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung, dass sie uns helfen, anderen Menschen zu dienen, dass sie uns helfen, unsere Bestimmung zu erfahren und unserer Bestimmung gerecht zu werden. Darum können wir beten oder unsere Unterscheidungskraft üben und bewusst an uns arbeiten und uns so zum Höchsten hinwenden.

Siehe auch

Literatur

  • Frawley, David: Astrologie der Seher, Die große Einführung in die spirituellen und yogischen Grundlagen vedischer Astrologie, Windpferd: 2003.
  • Großes Handbuch Vedische Astrologie

Weblinks

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

24.01.2025 - 26.01.2025 Raja Yoga 3
Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
07.02.2025 - 09.02.2025 Mut - der Weg des Vertrauens
Meditation ist der Mut, allein und still zu sein. Durch Yoga und Meditation kannst du mit Mut, Vertrauen und Liebe ins Unbekannte gehen, trotz Angst. Vertrauen ist das Auge des Herzens! (Osho) Wovor…
Radhika Siegenbruk

Spiritualität

24.01.2025 - 26.01.2025 Raja Yoga 3
Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
31.01.2025 - 07.02.2025 Spirituelle Sterbebegleiter Ausbildung
Immer mehr Menschen wollen sich aktiv und offen mit Sterben und Tod beschäftigen und dabei zu einem neuen spirituellen Verständnis von Vergänglichkeit, Sterben und Tod gelangen. Sich der eigenen Verg…
Sukhavati Kusch

Seminare mit Bernd Rössler

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