Sucht

Aus Yogawiki

Sucht - überwinden - wie geht das? Sucht ist in einer Wortbedeutung ein besonders starkes Verlangen nach etwas, das nicht nachlässt, wenn man es bekommt. In diesem Sinne ist es insbesondere ein übersteigertes, zeitlich andauerndes Verlangen nach etwas.

Sucht - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Sucht

Es gibt die Putzsucht, die Spielsucht, die Vergnügungssucht, die Streitsucht, die Genusssucht, ja auch die Herrschsucht usw.. In einem konkreteren Sinn ist Sucht eine Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch die Abhängigkeit von einer Substanz, die auf die Psyche wirkt. So gibt es die Alkoholsucht, die Heroinsucht, Tablettensucht. Inzwischen werden auch weitere Süchte als behandlungsbedürftige Krankheiten eingestuft wie z.B. Spielsucht. Inwieweit Sexsucht eine Krankheit ist, wird in Medizinkreisen diskutiert. Abenteuersucht, Schwatzsucht und Yogasucht werden dagegen nicht als Krankheit klassifiziert.

Das Wort Sucht bedeutet also krankhaft gesteigertes Verlangen, Bedürfnis, Gier. Das Wort in der Schreibweise suht, auch sucht und socht, gibt es schon im Althochdeutschen im 8. Jahrhundert. Schon im Althochdeutschen bedeutete sucht Krankheit, starke Begierde. Um Suchtkrankheiten zu überwinden brauchen viele Menschen Hilfe. Manchmal hilft es, den richtigen Partner zu finden, der einem die Kraft gibt, aus einer Sucht herauszukommen.

Manchmal hilft die Übung von Yoga und Meditation. Manche Süchte sind Ausdruck einer tiefen spirituellen Suche - wenn man auf den spirituellen Weg kommt, verschwindet die Sucht. Viele brauchen Hilfe durch eine Suchttherapie oder durch eine Selbsthilfegruppe wie z.B. die Anonymen Alkoholiker. Manche brauchen eine Kombination aus alledem.

Mit Yoga raus aus der Sucht

Ein Artikel, von Stefanie Kinter, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.36 - Sommer 2018

Dort treffe ich stets aufs Neue auf junge Männer und Frauen, meist zwischen 20 und 40 Jahren alt, die noch nie in ihrem Leben Kontakt mit Yoga hatten. Das ist natürlich eine Herausforderung, die Rehabiltanten fürs Yoga zu begeistern. Wenn ich mit OM anfange, kichern sie oft und finden es voll peinlich“, berichtet die Yogalehrerin. Einfacher geht es am Ende der Stunde, nachdem sie durch Pranayama (Atemübungen), Asanas (Körperübungen) und der Endentspannung mehr geerdet und entspannt sind.

Suchttherapie und Yoga

Die Patienten der Suchttherapie Klinik „Do it!“ haben einen mehrwöchigen klinischen Drogen-Entzug hinter sich und nehmen nun in Travemünde an einer 6 monatigen, stationären Suchttherapie teil. Teile des Klinikkonzeptes sind u.a. Arbeits- und Gruppentherapie, Ergotherapie, Einzeltherapie sowie Freizeitgestaltung, Sport, Musik, Gruppenaktivitäten und Berufsberatung. Die Klinik bereitet die Patienten auf ein anschließendes Praktikum und die Wiedereingliederung in ein selbstständiges Leben vor. Oft gehen die Rehabilitanten danach noch für einige Monate in die „Adaption“, ein betreutes Wohnen, bei dem sie weiterhin therapeutische Unterstützung bekommen, um sicher „Fuß zu fassen“ in einem suchtfreien Leben.

Yogastunden in der Klinik

Die Yogastunden in der „Do it!“ Klinik finden dienstags und donnerstags vor dem Abendessen für jeweils eine Stunde statt. Dienstags liegt der Schwerpunkt auf kraftvollem Yoga, das insbesondere auch Menschen mit Depressionen gut tut. Sie lernen dabei sich wieder zu spüren, jedes Körperteil und die Dehnungsgrenzen wahrzunehmen. Wenn man Drogen konsumiert, verdrängt man das eigene Wahrnehmen von Körper und Gefühlen und läuft vor Situationen weg, die man nicht ertragen oder erleben möchte.

Donnerstags liegt der Schwerpunkt der Yogastunde eher auf der Meditation, dem Wahrnehmen von Gefühlen und Gedanken. Manchmal wird auch getönt oder wir singen Mantras. Die Teilnehmer lernen dabei die inneren Bewegungen, Gefühle und Gedanken zu beobachten, ohne sich mit ihnen zu identifizieren oder reagieren zu müssen. Außerdem üben wir einen liebevollen, annehmenden Umgang mit uns selbst. Oder auch sich etwas Höherem hinzugeben und dem Positiven im Leben zu vertrauen. Dies wird über Affirmationen in den Asanas und Visualisierungen erzielt.

Authentisch unterrichten

Für mich als Yogalehrerin hat das Unterrichten von Suchtkranken besonders viel mit der Einstellung authentisch zu sein und ihnen mit offenem Herzen zu begegnen, zu tun. Wahrhaftigkeit und Humor sind auch ein Schlüssel, um die Teilnehmer zum regelmäßigen Yogastundenbesuch zu motivieren. Wir lachen viel, entweder über meine Versprecher beim Ansagen oder wenn wir aus den Balancehaltungen fallen oder wenn jemand einen Lachflash hat. Gefühle sind willkommen, dürfen sein und müssen raus!

Freude über den ersten Preis

Dass dieses Projekt den ersten Preis gewonnen hat auf dem Yogakongress war für mich sehr überraschend und hat mich und meine Yogaschüler sehr gefreut! Wir haben neue Yogamatten (jeder in seiner Lieblingsfarbe), Zubehör und verschiedene Bücher zum Ausleihen von dem Preisgeld gekauft. Eine Kompakt-Yogawoche fand Anfang Januar statt. Das noch übrige Geld wird nun zur Produktion einer Meditations- CD sowie einer DVD mit Yogaübungen, die die Rehabilitanten selbst mitgestalten, verwendet.

Damit dieses Projekt nachhaltig weitere ehemalige Suchtkranke begeistern kann. Laut Vorher-Nachher-Fragebogen der regelmäßigen Yogateilnehmer, wollen alle mit Yoga nach der Klink auf jeden Fall weiter machen, weil sie sehr viel für ihr Leben daraus ziehen. Ein junger Mann interessiert sich z.B. für ein Praktikum in meiner Yogaschule, ein anderer könnte sich vorstellen, später eine Yogalehrer Ausbildung zu machen, um Yoga weiterzugeben.

Nikotinsucht - Yoga hilft

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Nikotinsucht - Yoga hilft

Sucht in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Sehnsucht nach Schönheit, ein Grund für Sucht

Sucht gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Sucht - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Sucht sind zum Beispiel Abhängigkeit, Besessenheit, Drang, Gelüst, Gier, Hang, Hunger, Laster, Lust, Manie, Neigung, Interesse, Vorliebe, Neigung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Sucht - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Sucht sind zum Beispiel Enthaltsamkeit, Askese, Leidenschaftslosigkeit, Ablehnung, Abneigung, Zurückweisung . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Sucht, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Sucht, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Sucht stehen:

Eigenschaftsgruppe

Sucht kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Sucht sind zum Beispiel das Adjektiv süchtig , sowie das Substantiv Süchtiger.

Wer Sucht hat, der ist süchtig beziehungsweise ein Süchtiger.

Siehe auch

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