Vergeben: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Vergeben ''': Was ist Vergeben? Woher stammt dieser Begriff? Wozu ist Vergeben eine gute Bezeichnung? Was sind Synonyme und Antonyme von Vergeben? Hier eine kurze Zusammenfassung: Vergeben ist die Fähigkeit, begangenes Unrecht und Fehler zu verzeihen. [[Irren ist menschlich]], vergeben ist göttlich, so lautet ein Sprichwort, eine [[Weisheit]]. Natürlich kann man auch einen Auftrag vergeben und Karten vergeben. Hier in diesem Yoga Wiki Artikel soll es aber um Vergeben in der Bedeutung von Verzeihen gehen.
''' Vergeben ''': Was ist Vergeben? Woher stammt dieser Begriff? Wozu ist Vergeben eine gute Bezeichnung? Was sind [[Synonym]]e und [[Antonym]]e von Vergeben? Vergeben ist die [[Fähigkeit]], begangenes [[Unrecht]] und [[Fehler]] zu verzeihen. [[Irren ist menschlich]], vergeben ist göttlich, so lautet ein Sprichwort, eine [[Weisheit]]. Natürlich kann man auch einen [[Auftrag]] vergeben und Karten vergeben. Hier in diesem Yoga Wiki Artikel soll es aber um Vergeben in der Bedeutung von [[Verzeihen]] gehen.
 
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==Nicht vergeben als Ursache von Leiden==
==Nicht vergeben als Ursache von Leiden==


Wenn man nicht vergeben kann, kann das ein lang andauerndes [[Leiden]] zur Folge haben. Schon die [[Würde]] gebietet es zu vergeben: Warum sollte man jemandem, der einem Schlechtes angetan hat, soviel [[Macht]] über einen geben? Wenn man jemandem nicht vergeben kann, dann führt das dazu, dass man immer wieder über diesen Menschen nachdenkt. Sowie man vergibt, denkt man weniger an den anderen.
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Oft ist es eine wichtige [[Erkenntnis]], dass das Nicht-Vergeben einem selbst mehr schadet als dem Peiniger. Wenn man das erkannt hat, kann man schauen, wie man aus dem Nicht-Vergeben ins Vergeben kommt.  
Wenn man nicht vergeben kann, kann das ein lang andauerndes [[Leiden]] zur Folge haben. Schon die [[Würde]] gebietet es zu vergeben: Warum sollte man jemandem, der einem Schlechtes angetan hat, soviel [[Macht]] über einen geben? Wenn man jemandem nicht vergeben kann, dann führt das dazu, dass man immer wieder über diesen [[Mensch]]en nachdenkt. Sowie man vergibt, denkt man weniger an den anderen.


Natürlich ist Vergeben oder Nicht Vergeben keine reine innere intellektuelle Frage. Vergeben bzw. nicht vergeben berührt die [[Emotion]]en, die Tiefe des [[Geist]]es. Jedoch gibt es sowohl in der Psychotherapie als auch in den [[spirituell]]en Traditionen Methoden, wie man in die Vergebung kommen kann.
Oft ist es eine wichtige [[Erkenntnis]], dass das Nicht-Vergeben einem [[selbst]] mehr schadet als dem Peiniger. Wenn man das erkannt hat, kann man schauen, wie man aus dem Nicht-Vergeben ins Vergeben kommt.  


Besonders wichtig ist auch die [[Selbstliebe]], die [[Eigenliebe]], die hilft, sich selbst zu vergeben. Menschsein heißt oft auch, sich schuldig zu machen, [[Leid]] zu verursachen. Man muss lernen, mit solcher [[Schuld]] zu leben, sich selbst zu vergeben. Und man kann sich vornehmen, so viel Gutes wie möglich zu tun, mit so viel [[Liebe]] wie möglich zu handeln.  
Natürlich ist Vergeben oder Nicht Vergeben keine reine innere intellektuelle [[Frage]]. Vergeben bzw. nicht vergeben berührt die [[Emotion]]en, die [[Tiefe]] des [[Geist]]es. Jedoch gibt es sowohl in der [[Psychotherapie]] als auch in den [[spirituell]]en [[Tradition]]en Methoden, wie man in die [[Vergebung]] kommen kann.
 
Besonders wichtig ist auch die [[Selbstliebe]], die [[Eigenliebe]], die hilft, sich selbst zu vergeben. [[Menschsein]] heißt oft auch, sich schuldig zu machen, [[Leid]] zu verursachen. Man muss lernen, mit solcher [[Schuld]] zu leben, sich [[selbst]] zu vergeben. Und man kann sich vornehmen, so viel [[Gutes]] wie möglich zu tun, mit so viel [[Liebe]] wie möglich zu handeln.  


==Vergeben als hilfreiche Tugend==
==Vergeben als hilfreiche Tugend==
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''


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Vergeben, eine wichtige [[Fähigkeit]] auf dem [[spirituell]]en Weg, eine wichtige [[Fähigkeit]] für inneren [[Frieden]] und für Frieden innerhalb einer [[Gemeinschaft]] und innerhalb der ganzen [[Schöpfung]]. Vergeben ist ein wichtiger [[Ausdruck]]. Man sagt auch so schön, alles vergeben heißt alles verzeihen. Kann man alles vergeben? Das kann ich [[jetzt]] nicht so einfach sagen, aber du kannst mindestens dir vornehmen, nicht so leicht kränkbar zu sein und wenn du gekränkt wirst, es auch wiederum zu vergeben.
 
Es gibt verschiedene Grundlagen für Vergebung. Eine Grundlage wäre z.B. vom christlichen [[Glaube]]n her, wo man sagt: "Vergib mir meine [[Schuld]], daher will ich vergeben meinen Schuldigern." Das heißt also vom christlichen Standpunkt aus, [[Gott]] vergibt dir, also solltest du auch anderen vergeben. Und wenn du erwartest, dass [[Gott]] dir vergibt, dann ist es logisch, dass du auch anderen vergibst, das wäre [[jetzt]] eine christliche [[Erläuterung]].
 
Vom [[Yoga]] her kennen wir noch weitere [[Erläuterung]]en. Wir können zum einen sagen, einfach von einem psychologischen Standpunkt aus, wenn du einen [[Groll]] gegenüber [[Mensch]]en ständig hegst, sind diese Menschen ständig in deinem [[Geist]] drin und es belastet dich. Aus der [[Psychologie]] weiß man, dass [[Mensch]]en dann in [[Frieden]] sind und dann in [[Harmonie]] mit sich [[selbst]] sind und [[glücklich]]er sind und auch andere Menschen lieben können, wenn sie aus einem [[Groll]] herauskommen und vergeben können.
 
Und so ist es durchaus in den psychologischen [[Schule]]n und in der [[Psychotherapie]] üblich, dass man schaut, kann ein [[Mensch]] zur Vergebung kommen. Wer den [[Schritt]] zur Vergebung schafft, der ist in [[Frieden]] mit sich [[selbst]] und in Frieden mit anderen. Vom [[Yoga]] her haben wir noch weitere [[Quelle]]n der [[Vergebung]]. Zum einen können wir sagen, im Inneren von allen Wesen ist das gleiche [[Selbst]], "was in mir ist, ist auch in dem anderen", das gleiche Göttliche ist überall. Und daher, eigentlich kann niemand anders uns irgendetwas Schlimmes tun, "das bin letztlich ich [[selbst]]".
 
Eine Analogie sind z.B. die fünf Finger einer Hand. Wenn man nur die fünf Finger sieht, dann ist jeder Finger ein [[Individuum]]. Wenn man tiefer schaut, sind alle [[Finger]] von der gleichen [[Hand]]. Oder der [[Baum]], wenn man oberflächlich schaut, würde man sehen, jedes Blatt ist einzeln, wenn man genauer schaut, die Blätter eines [[Baumes]] sind alle Teil des gleichen Baumes. Oder angenommen, deine Hand rutscht dir irgendwo aus und verletzt die andere. Muss [[jetzt]] die linke Hand versuchen, der rechten Hand es zurückzugeben? Aus dem [[Einheitsbewusstsein]] heraus an sich gibt es sogar gar keine [[Notwendigkeit]] der [[Vergebung]], weil du nicht gekränkt werden kannst und niemandem böse sein kannst. Wenn du aber dem anderen böse bist, kann aus dem [[Bewusstmachen]] der [[Einheit]] die [[Kraft]], zu vergeben, entstehen.
 
Ein weiterer Aspekt ist der Aspekt des [[Karma]]s. Der Aspekt des Karmas besagt, jeder kann dir nur das zufügen, was auch in deinem Karma ist. Wenn dir also jemand Schlimmes zufügt, dann muss das irgendwo in deinem Karma gewesen sein, damit du daran wachsen kannst. Aber wenn jemand dir aus freiem [[Wille]]n Schlimmes antut, dann wird er sich neues [[Karma]] schaffen, daher ist es sogar gut, [[Mitgefühl]] zu haben, gegenüber dem [[Mensch]]en, der dir Schlimmes antut, er schafft sich damit [[selbst]] negatives [[Karma]]. Auch so geht die [[Vergebung]] leichter.
 
Oder wie [[Jesus]] gesagt hat am Kreuz: "[[Vater]] vergib ihnen, denn sie [[wissen]] nicht, was sie tun." Er wusste vorher, sein [[Karma]] wird es sein, ans Kreuz genagelt zu werden, gefoltert zu werden, gemartert zu werden und einen grausamen, schmerzhaften [[Tod]] zu erfahren. Ob das ist für die [[Vergebung]] der [[Sünde]]n der [[Welt]] oder ein anderer Grund ist, darüber möchte ich [[jetzt]] nicht sprechen. Aber er wusste, dass das sein [[Karma]] ist. Und dann haben [[Leute]] ihn eben gemartert und ans Kreuz genagelt und er wusste:
 
"Meine [[Aufgabe]] war es, diese [[Erfahrung]] zu machen. Aber die, die mir das [[jetzt]] antun, die schaffen sich ja neues [[Karma]]." Und so hatte er in all seinem [[Schmerz]] ein starkes [[Mitgefühl]] und hat gesagt: "[[Vater]] vergib ihnen, sie [[wissen]] nicht, was sie tun." Er wollte mit diesem [[Gebet]] das [[Karma]] der anderen abmildern. Da kann man darüber nachdenken, du kannst [[selbst]] überlegen, kannst du dich inspirieren lassen von dieser [[Kraft]] von [[Jesus]]? Er musste niemandem vergeben, er hat nur um [[Vergebung]] gebeten für diese [[Mensch]]en.


Vergeben, eine wichtige Fähigkeit auf dem spirituellen Weg, eine wichtige Fähigkeit für inneren Frieden und für Frieden innerhalb einer Gemeinschaft und innerhalb der ganzen Schöpfung. Vergeben ist ein wichtiger Ausdruck. Man sagt auch so schön, alles vergeben heißt alles verzeihen. Kann man alles vergeben? Das kann ich jetzt nicht so einfach sagen, aber du kannst mindestens dir vornehmen, nicht so leicht kränkbar zu sein und wenn du gekränkt wirst, es auch wiederum zu vergeben. Es gibt verschiedene Grundlagen für Vergebung. Eine Grundlage wäre z.B. vom christlichen Glauben her, wo man sagt: „Vergib mir meine Schuld, daher will ich vergeben meinen Schuldigern.“ Das heißt also vom christlichen Standpunkt aus, Gott vergibt dir, also solltest du auch anderen vergeben. Und wenn du erwartest, dass Gott dir vergibt, dann ist es logisch, dass du auch anderen vergibst, das wäre jetzt eine christliche Erläuterung. Vom Yoga her kennen wir noch weitere Erläuterungen. Wir können zum einen sagen, einfach von einem psychologischen Standpunkt aus, wenn du einen Groll gegenüber Menschen ständig hegst, sind diese Menschen ständig in deinem Geist drin und es belastet dich. Aus der Psychologie weiß man, dass Menschen dann in Frieden sind und dann in Harmonie mit sich selbst sind und glücklicher sind und auch andere Menschen lieben können, wenn sie aus einem Groll herauskommen und vergeben können. Und so ist es durchaus in den psychologischen Schulen und in der Psychotherapie üblich, dass man schaut, kann ein Mensch zur Vergebung kommen. Wer den Schritt zur Vergebung schafft, der ist in Frieden mit sich selbst und in Frieden mit anderen. Vom Yoga her haben wir noch weitere Quellen der Vergebung. Zum einen können wir sagen, im Inneren von allen Wesen ist das gleiche Selbst, „was in mir ist, ist auch in dem anderen“, das gleiche Göttliche ist überall. Und daher, eigentlich kann niemand anders uns irgendetwas Schlimmes tun, „das bin letztlich ich selbst“. Eine Analogie sind z.B. die fünf Finger einer Hand. Wenn man nur die fünf Finger sieht, dann ist jeder Finger ein Individuum. Wenn man tiefer schaut, sind alle Finger Finger der gleichen Hand. Oder der Baum, wenn man oberflächlich schaut, würde man sehen, jedes Blatt ist einzeln, wenn man genauer schaut, die Blätter eines Baumes sind alle Teil des gleichen Baumes. Oder angenommen, deine Hand rutscht dir irgendwo aus und verletzt die andere. Muss jetzt die linke Hand versuchen, der rechten Hand es zurückzugeben? Aus dem Einheitsbewusstsein heraus an sich gibt es sogar gar keine Notwendigkeit der Vergebung, weil du nicht gekränkt werden kannst und niemandem böse sein kannst. Wenn du aber dem anderen böse bist, kann aus dem Bewusstmachen der Einheit die Kraft, zu vergeben, entstehen. Ein weiterer Aspekt ist der Aspekt des Karmas. Der Aspekt des Karmas besagt, jeder kann dir nur das zufügen, was auch in deinem Karma ist. Wenn dir also jemand Schlimmes zufügt, dann muss das irgendwo in deinem Karma gewesen sein, damit du daran wachsen kannst. Aber wenn jemand dir aus freiem Willen Schlimmes antut, dann wird er sich neues Karma schaffen, daher ist es sogar gut, Mitgefühl zu haben, gegenüber dem Menschen, der dir Schlimmes antut, er schafft sich damit selbst negatives Karma. Auch so geht die Vergebung leichter. Oder wie Jesus gesagt hat am Kreuz: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Er wusste vorher, sein Karma wird es sein, ans Kreuz genagelt zu werden, gefoltert zu werden, gemartert zu werden und einen grausamen, schmerzhaften Tod zu erfahren. Ob das ist für die Vergebung der Sünden der Welt oder ein anderer Grund ist, darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Aber er wusste, dass das sein Karma ist. Und dann haben Leute ihn eben gemartert und ans Kreuz genagelt und er wusste: „Meine Aufgabe war es, diese Erfahrung zu machen. Aber die, die mir das jetzt antun, die schaffen sich ja neues Karma.“ Und so hatte er in all seinem Schmerz ein starkes Mitgefühl und hat gesagt: „Vater vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.“ Er wollte mit diesem Gebet das Karma der anderen abmildern. Da kann man darüber nachdenken, du kannst selbst überlegen, kannst du dich inspirieren lassen von dieser Kraft von Jesus? Er musste niemandem vergeben, er hat nur um Vergebung gebeten für diese Menschen. Schließlich gibt es noch eine weitere Vergebung, du musst nämlich auch dir selbst vergeben. Auf dem Weg zur Erleuchtung gibt es so viele Lektionen, so viele Aufgaben und immer wieder wirst du feststellen, du tust nicht das, was du hättest tun sollen, was du dir vorgenommen hast, bewusst oder unbewusst, versehentlich oder auch absichtlich verstößt du gegen die Grundsätze, die du dir vorgenommen hast. Auch da gilt es, du musst dir selbst vergeben können. Letztlich kannst auch du anderen nur das antun, was in ihrem Karma ist. Das soll nicht heißen, dass du jetzt einfach tun kannst, was du willst und was dir in den Sinn kommt und einfach Menschen verletzt, sondern es soll heißen, handle nach bestem Wissen und Gewissen. Und wenn es dir nicht gelingt, Gutes zu bewirken oder wenn etwas schiefgeht, gut, dann bringe es Gott dar, vergib auch dir selbst. Manche Fehler kann du ja auch wieder zurechtrücken, manchmal musst du auch andere um Vergebung bitten, manchmal musst du auch zugeben: „Ja, es tut mir leid, ich habe da einen Fehler gemacht. Das war nicht richtig und das hat dir Probleme bereitet. Kannst du mir vergeben?Wenn du so demütig dort sprichst, werden die meisten Menschen dir sagen: „Ja, kein Problem, ist in Ordnung.Aber nicht dir selbst Ausreden geben, im Sinne von: „Ja, ich habe dich dort verletzt, aber ich konnte ja auch nicht anders, ich hatte keine Zeit und irgendwo habe ich alles falsch gesehen.Das ist kein Bitten um Vergebung, das sind Ausreden. Eventuell kannst du dir das selbst sagen, damit du dir selbst vergeben kannst, aber wenn du willst, dass ein anderer dir vergibt, dann sage klar, was du getan hast, was für negative Konsequenzen es für den anderen hatte, dass du es bereust, dass es nicht richtig war und dass du dir vornimmst, es künftig besser zu machen. Überlege selbst, gibt es etwas, was du dir vielleicht noch vergeben solltest? Gibt es Groll, den du gegenüber anderen hegst? Wäre es vielleicht gut, zu schauen, könntest du daran arbeiten, zu vergeben? Hast du vielleicht Dinge anderen angetan, dass die gute Gründe haben, dir zu grollen? Könntest du sie um Vergebung bitten? Oder könntest du auch probieren, das angetane Unrecht irgendwo wieder gerade zu rücken, indem du anderen Gutes tust? Vielleicht nicht dem gleichen, der vielleicht nichts mehr mit dir zu tun haben will, aber vielleicht anderen. Vielleicht fallen dir auch noch andere Aspekte ein von Vergeben, Vergebung und was vielleicht für dein Leben jetzt in besonderem Maße relevant ist.  
Schließlich gibt es noch eine weitere [[Vergebung]], du musst nämlich auch dir [[selbst]] vergeben. Auf dem Weg zur [[Erleuchtung]] gibt es so viele [[Lektion]]en, so viele [[Aufgabe]]n und immer wieder wirst du feststellen, du tust nicht das, was du hättest tun sollen, was du dir vorgenommen hast, bewusst oder unbewusst, versehentlich oder auch absichtlich verstößt du gegen die Grundsätze, die du dir vorgenommen hast. Auch da gilt es, du musst dir [[selbst]] vergeben können. Letztlich kannst auch du anderen nur das antun, was in ihrem [[Karma]] ist. Das soll nicht heißen, dass du [[jetzt]] einfach tun kannst, was du willst und was dir in den [[Sinn]] kommt und einfach [[Mensch]]en verletzt, sondern es soll heißen, handle nach bestem [[Wissen]] und [[Gewissen]]. Und wenn es dir nicht gelingt, [[Gutes]] zu bewirken oder wenn etwas schiefgeht, gut, dann bringe es [[Gott]] dar, vergib auch dir [[selbst]].
 
Manche [[Fehler]] kannst du ja auch wieder zurechtrücken, manchmal musst du auch andere um [[Vergebung]] bitten, manchmal musst du auch zugeben: "Ja, es tut mir [[Leid]], ich habe da einen [[Fehler]] gemacht. Das war nicht richtig und das hat dir [[Problem]]e bereitet. Kannst du mir vergeben?" Wenn du so demütig dort sprichst, werden die meisten [[Mensch]]en dir sagen: "Ja, kein [[Problem]], ist in [[Ordnung]]." Aber nicht dir [[selbst]] [[Ausreden]] geben, im [[Sinne]] von: "Ja, ich habe dich dort verletzt, aber ich konnte ja auch nicht anders, ich hatte keine [[Zeit]] und irgendwo habe ich alles falsch gesehen." Das ist kein [[Bitten]] um [[Vergebung]], das sind [[Ausreden]]. Eventuell kannst du dir das [[selbst]] sagen, damit du dir selbst vergeben kannst, aber wenn du willst, dass ein anderer dir vergibt, dann sage klar, was du getan hast, was für negative [[Konsequenz]]en es für den anderen hatte, dass du es bereust, dass es nicht richtig war und dass du dir vornimmst, es künftig besser zu machen.
 
Überlege [[selbst]], gibt es etwas, was du dir vielleicht noch vergeben solltest? Gibt es [[Groll]], den du gegenüber anderen hegst? Wäre es vielleicht gut, zu schauen, könntest du daran arbeiten, zu vergeben? Hast du vielleicht Dinge anderen angetan, dass die gute Gründe haben, dir zu grollen? Könntest du sie um [[Vergebung]] bitten? Oder könntest du auch probieren, das angetane [[Unrecht]] irgendwo wieder gerade zu rücken, indem du anderen [[Gutes]] tust? Vielleicht nicht dem gleichen, der vielleicht nichts mehr mit dir zu tun haben will, aber vielleicht anderen. Vielleicht fallen dir auch noch andere Aspekte ein von Vergeben, [[Vergebung]] und was vielleicht für dein [[Leben]] [[jetzt]] in besonderem [[Maß]]e relevant ist.  
   
   
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== Vergeben - Antonyme und Synonyme==
== Vergeben - Antonyme und Synonyme==
Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Vergeben in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Vergeben in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
===Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben - Synonyme ===
===Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben - Synonyme ===
Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben, also Synonyme zu Vergeben sind z.B. [[abgeben]], [[verteilen]], [[austeilen]], [[begnadigen]], [[freisprechen]], [[verzeihen]].
Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben, also Synonyme zu Vergeben sind z.B. [[abgeben]], [[verteilen]], [[austeilen]], [[begnadigen]], [[freisprechen]], [[verzeihen]].
===Ausgleichende Eigenschaften===
===Ausgleichende Eigenschaften===
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer [[Untugend]], zu einem [[Laster]], einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Vergeben übertrieben kann ausarten z.B. in [[Willkür]], [[Vorliebe]], [[Vetternwirtschaft]], [[Eigenwilligkeit]], [[Inkonsequenz]], [[]]. Daher braucht Vergeben als Gegenpol die Kultivierung von [[Mitfühlen]], [[Einheitsdenken]], [[Toleranz]], [[Striktheit]].
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer [[Untugend]], zu einem [[Laster]], einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Vergeben übertrieben kann ausarten z.B. in [[Willkür]], [[Vorliebe]], [[Vetternwirtschaft]], [[Eigenwilligkeit]], [[Inkonsequenz]], [[]]. Daher braucht Vergeben als Gegenpol die Kultivierung von [[Mitfühlen]], [[Einheitsdenken]], [[Toleranz]], [[Striktheit]].
===Gegenteil von Vergeben - Antonyme ===
 
===Gegenteil von Vergeben - Antonyme===
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Vergeben, Antonyme zu Vergeben :
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Vergeben, Antonyme zu Vergeben :
* Positive Gegenteile von Vergeben, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: [[Mitfühlen]], [[Einheitsdenken]], [[Toleranz]], [[Striktheit]]
* Positive Gegenteile von Vergeben, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: [[Mitfühlen]], [[Einheitsdenken]], [[Toleranz]], [[Striktheit]]
* Negative Gegenteile von Vergeben, also [[Laster]], negative Eigenschaften, sind z.B. [[Gnadenlosigkeit]], [[Hartherzigkeit]], [[nicht vergeben]], [[nicht verzeihen können]], [[nachtragen]], [[]]
* Negative Gegenteile von Vergeben, also [[Laster]], negative Eigenschaften, sind z.B. [[Gnadenlosigkeit]], [[Hartherzigkeit]], [[nicht vergeben]], [[nicht verzeihen können]], [[nachtragen]],
=== Vergeben Antonyme auf einen Blick===
 
Antonyme Vergeben sind Mitfühlen, Einheitsdenken, Toleranz, Striktheit, Gnadenlosigkeit, Hartherzigkeit, nicht vergeben, nicht verzeihen können, nachtragen,.
===Vergeben Antonyme auf einen Blick===
=== Vergeben im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten===
Antonyme Vergeben sind Mitfühlen, Einheitsdenken, Toleranz, Striktheit, Gnadenlosigkeit, Hartherzigkeit, nicht vergeben, nicht verzeihen können, nachtragen.
 
===Vergeben im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten===
* Vergeben gehört zur [[Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit]]. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind [[Liebe]] und [[Empathie]]
* Vergeben gehört zur [[Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit]]. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind [[Liebe]] und [[Empathie]]
* Im Kontext des Persönlickeitsmodell der '''[[Big Five]]''' gehört Vergeben zum Persönlichkeitsfaktor '''A1 [[Verträglichkeit]] hoch''': [[kooperativ]], [[liebevoll]], [[freundlich]], [[mitfühlend]]
* Im Kontext des Persönlickeitsmodell der '''[[Big Five]]''' gehört Vergeben zum Persönlichkeitsfaktor '''A1 [[Verträglichkeit]] hoch''': [[kooperativ]], [[liebevoll]], [[freundlich]], [[mitfühlend]]
* Im Persönlichkeitsmodell '''[[DISG]]''' gehört Vergeben zur Grundverhaltenstendenz '''S - [[Stetigkeit]], [[Mitgefühl]], [[Teamfähigkeit]]'''
* Im Persönlichkeitsmodell '''[[DISG]]''' gehört Vergeben zur Grundverhaltenstendenz '''S - [[Stetigkeit]], [[Mitgefühl]], [[Teamfähigkeit]]'''
* Im '''[https://www.yoga-vidya.de/ayurveda Ayurveda]''' zählt man Vergeben zum [[Kapha]]-[[Vata]] [[Temperament]] bzw. [[Dosha]].
* Im '''[https://www.yoga-vidya.de/ayurveda Ayurveda]''' zählt man Vergeben zum [[Kapha]]-[[Vata]] [[Temperament]] bzw. [[Dosha]].
==Bewusste Kultivierung von Vergeben ==
 
==Bewusste Kultivierung von Vergeben==
Vergeben kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Vergeben stärker werden lassen in dir. Hierzu einige Tipps:
Vergeben kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Vergeben stärker werden lassen in dir. Hierzu einige Tipps:
* Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Vergeben zu entwickeln, stärker zum Ausdruck zu bringen.
* Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Vergeben zu entwickeln, stärker zum Ausdruck zu bringen.
* Fasse den Vorsatz: "Während der nächsten Woche will ich Vergeben kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein vergebenderer Mensch zu sein."
* Fasse den Vorsatz: "Während der nächsten Woche will ich Vergeben kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein vergebenderer Mensch zu sein."
* Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Vergeben ausdrückt. Lebe jeden Tag so, als ob du diese Eigenschaft besitzt - und handle entsprechend.
* Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Vergeben ausdrückt. Lebe jeden Tag so, als ob du diese Eigenschaft besitzt - und handle entsprechend.
* Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Vergeben ".
* Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Vergeben."
* Am Tag wiederhole immer wieder eine [[Autosuggestion]], Affirmation wie z.B.: Ich bin vergebend ".
* Am Tag wiederhole immer wieder eine [[Autosuggestion]], Affirmation wie z.B.: "Ich bin vergebend."
===Affirmationen zum Thema Vergeben ===
 
===Affirmationen zum Thema Vergeben===
Hier einige Affirmationen für mehr Vergeben. Unter dem Stichwort "[[Affirmation]]" und "[[Wunderaffirmationen]]" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.
Hier einige Affirmationen für mehr Vergeben. Unter dem Stichwort "[[Affirmation]]" und "[[Wunderaffirmationen]]" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.
'''Klassische Autosuggestion für Vergeben '''
'''Klassische Autosuggestion für Vergeben '''
Hier die klassische Autosuggestion:
Hier die klassische Autosuggestion:
* Ich bin vergebend
* Ich bin vergebend.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
* Ich bin vergebend. Om Om Om.
* Ich bin vergebend. Om Om Om.
* Ich bin ein Vergebender, eine Vergebende OM.
* Ich bin ein Vergebender, eine Vergebende OM.
'''Entwicklungsbezogene Affirmation für Vergeben '''
'''Entwicklungsbezogene Affirmation für Vergeben '''
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin vergebend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin vergebend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
* Ich entwickle Vergeben
* Ich entwickle Vergeben.
* Ich werde vergebend
* Ich werde vergebend.
* Jeden Tag werde ich vergebender
* Jeden Tag werde ich vergebender.
* Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Vergeben
* Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Vergeben.
 
'''Dankesaffirmation  für Vergeben ''':
'''Dankesaffirmation  für Vergeben ''':
* Ich danke dafür, dass ich jeden Tag vergebender werde.
* Ich danke dafür, dass ich jeden Tag vergebender werde.
'''Wunderaffirmationen Vergeben '''
'''Wunderaffirmationen Vergeben '''
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
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* Ich freue mich darauf, bald sehr vergebend zu sein.
* Ich freue mich darauf, bald sehr vergebend zu sein.
* Ich bin jemand, der vergebend ist.
* Ich bin jemand, der vergebend ist.
===Gebet für Vergeben ===
===Gebet für Vergeben ===
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Vergeben :
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Vergeben:
* Lieber [[Gott]], bitte gib mir mehr Vergeben.
* Lieber [[Gott]], bitte gib mir mehr Vergeben.
* Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein vergebender Mensch werde.
* Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein vergebender Mensch werde.
* Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Vergeben mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
* Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Vergeben mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
===Frage dich: Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?===
===Frage dich: Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?===
Du kannst dich auch fragen:
Du kannst dich auch fragen:
* Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?
* Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?
* Wie könnte ich vergebend werden?
* Wie könnte ich vergebend werden?
* Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Vergeben
* Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Vergeben.
* Angenommen, ich will vergebend sein, wie würde ich das tun?
* Angenommen, ich will vergebend sein, wie würde ich das tun?
* Angenommen, ich wäre vergebend, wie würde sich das bemerkbar machen?
* Angenommen, ich wäre vergebend, wie würde sich das bemerkbar machen?
* Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Vergeben kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als vergebender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
* Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Vergeben kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als vergebender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Tugend]]
* [[Tugend]]
* [[Raja Yoga]]
* [[Raja Yoga]]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/ Yoga Psychologie]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/ Yoga Psychologie]
===Eigenschaften im Alphabet vor Vergeben ===
* [https://www.yoga-vidya.de/meditation Meditation] - Viele Infos und praktische Anleitungen
* [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/ Yoga Übungen]
* [https://www.yoga-vidya.de/center/ Yogaschulen und Yoga Zentren]
 
===Eigenschaften im Alphabet vor Vergeben===
* [[Verantwortungsgefühl]]
* [[Verantwortungsgefühl]]
* [[Verbindung]]
* [[Verbindung]]
* [[Verbundenheit]]
* [[Verbundenheit]]
* [[Verehrung]]
* [[Verehrung]]
===Eigenschaften im Alphabet nach Vergeben ===
 
===Eigenschaften im Alphabet nach Vergeben===
* [[Vergebung]]
* [[Vergebung]]
* [[Vergnügen]]
* [[Vergnügen]]
* [[Vergnügtheit]]
* [[Vergnügtheit]]
* [[Verhaftungslosigkeit]]
* [[Verhaftungslosigkeit]]
===Vortragsmitschnitt zu Vergeben - Audio zum Anhören ===
 
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Vergeben, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden.
==Seminare==
Dieses Audio wird später eingefügt. Wir bitten um Verständnis
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/ Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie]===
=== Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie Yoga Vidya Seminare===
'''[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/ Seminare zum Thema Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie]:'''
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/?type=2365</rss>
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/?type=2365</rss>
===Weitere Informationen zu Yoga und Meditation===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung]===
* [https://www.yoga-vidya.de/meditation Meditation] - Viele Infos und praktische Anleitungen
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365</rss>
* [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/ Yoga Übungen]
 
* [https://www.yoga-vidya.de/center/ Yogaschulen und Yoga Zentren]
[[Kategorie:Tugend]]
[[Kategorie:Tugend]]
[[Kategorie:Persönlichkeitsmerkmal]]
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Version vom 9. September 2016, 09:41 Uhr

Vergeben : Was ist Vergeben? Woher stammt dieser Begriff? Wozu ist Vergeben eine gute Bezeichnung? Was sind Synonyme und Antonyme von Vergeben? Vergeben ist die Fähigkeit, begangenes Unrecht und Fehler zu verzeihen. Irren ist menschlich, vergeben ist göttlich, so lautet ein Sprichwort, eine Weisheit. Natürlich kann man auch einen Auftrag vergeben und Karten vergeben. Hier in diesem Yoga Wiki Artikel soll es aber um Vergeben in der Bedeutung von Verzeihen gehen.

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Nicht vergeben als Ursache von Leiden

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Wenn man nicht vergeben kann, kann das ein lang andauerndes Leiden zur Folge haben. Schon die Würde gebietet es zu vergeben: Warum sollte man jemandem, der einem Schlechtes angetan hat, soviel Macht über einen geben? Wenn man jemandem nicht vergeben kann, dann führt das dazu, dass man immer wieder über diesen Menschen nachdenkt. Sowie man vergibt, denkt man weniger an den anderen.

Oft ist es eine wichtige Erkenntnis, dass das Nicht-Vergeben einem selbst mehr schadet als dem Peiniger. Wenn man das erkannt hat, kann man schauen, wie man aus dem Nicht-Vergeben ins Vergeben kommt.

Natürlich ist Vergeben oder Nicht Vergeben keine reine innere intellektuelle Frage. Vergeben bzw. nicht vergeben berührt die Emotionen, die Tiefe des Geistes. Jedoch gibt es sowohl in der Psychotherapie als auch in den spirituellen Traditionen Methoden, wie man in die Vergebung kommen kann.

Besonders wichtig ist auch die Selbstliebe, die Eigenliebe, die hilft, sich selbst zu vergeben. Menschsein heißt oft auch, sich schuldig zu machen, Leid zu verursachen. Man muss lernen, mit solcher Schuld zu leben, sich selbst zu vergeben. Und man kann sich vornehmen, so viel Gutes wie möglich zu tun, mit so viel Liebe wie möglich zu handeln.

Vergeben als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Vergeben, eine wichtige Fähigkeit auf dem spirituellen Weg, eine wichtige Fähigkeit für inneren Frieden und für Frieden innerhalb einer Gemeinschaft und innerhalb der ganzen Schöpfung. Vergeben ist ein wichtiger Ausdruck. Man sagt auch so schön, alles vergeben heißt alles verzeihen. Kann man alles vergeben? Das kann ich jetzt nicht so einfach sagen, aber du kannst mindestens dir vornehmen, nicht so leicht kränkbar zu sein und wenn du gekränkt wirst, es auch wiederum zu vergeben.

Es gibt verschiedene Grundlagen für Vergebung. Eine Grundlage wäre z.B. vom christlichen Glauben her, wo man sagt: "Vergib mir meine Schuld, daher will ich vergeben meinen Schuldigern." Das heißt also vom christlichen Standpunkt aus, Gott vergibt dir, also solltest du auch anderen vergeben. Und wenn du erwartest, dass Gott dir vergibt, dann ist es logisch, dass du auch anderen vergibst, das wäre jetzt eine christliche Erläuterung.

Vom Yoga her kennen wir noch weitere Erläuterungen. Wir können zum einen sagen, einfach von einem psychologischen Standpunkt aus, wenn du einen Groll gegenüber Menschen ständig hegst, sind diese Menschen ständig in deinem Geist drin und es belastet dich. Aus der Psychologie weiß man, dass Menschen dann in Frieden sind und dann in Harmonie mit sich selbst sind und glücklicher sind und auch andere Menschen lieben können, wenn sie aus einem Groll herauskommen und vergeben können.

Und so ist es durchaus in den psychologischen Schulen und in der Psychotherapie üblich, dass man schaut, kann ein Mensch zur Vergebung kommen. Wer den Schritt zur Vergebung schafft, der ist in Frieden mit sich selbst und in Frieden mit anderen. Vom Yoga her haben wir noch weitere Quellen der Vergebung. Zum einen können wir sagen, im Inneren von allen Wesen ist das gleiche Selbst, "was in mir ist, ist auch in dem anderen", das gleiche Göttliche ist überall. Und daher, eigentlich kann niemand anders uns irgendetwas Schlimmes tun, "das bin letztlich ich selbst".

Eine Analogie sind z.B. die fünf Finger einer Hand. Wenn man nur die fünf Finger sieht, dann ist jeder Finger ein Individuum. Wenn man tiefer schaut, sind alle Finger von der gleichen Hand. Oder der Baum, wenn man oberflächlich schaut, würde man sehen, jedes Blatt ist einzeln, wenn man genauer schaut, die Blätter eines Baumes sind alle Teil des gleichen Baumes. Oder angenommen, deine Hand rutscht dir irgendwo aus und verletzt die andere. Muss jetzt die linke Hand versuchen, der rechten Hand es zurückzugeben? Aus dem Einheitsbewusstsein heraus an sich gibt es sogar gar keine Notwendigkeit der Vergebung, weil du nicht gekränkt werden kannst und niemandem böse sein kannst. Wenn du aber dem anderen böse bist, kann aus dem Bewusstmachen der Einheit die Kraft, zu vergeben, entstehen.

Ein weiterer Aspekt ist der Aspekt des Karmas. Der Aspekt des Karmas besagt, jeder kann dir nur das zufügen, was auch in deinem Karma ist. Wenn dir also jemand Schlimmes zufügt, dann muss das irgendwo in deinem Karma gewesen sein, damit du daran wachsen kannst. Aber wenn jemand dir aus freiem Willen Schlimmes antut, dann wird er sich neues Karma schaffen, daher ist es sogar gut, Mitgefühl zu haben, gegenüber dem Menschen, der dir Schlimmes antut, er schafft sich damit selbst negatives Karma. Auch so geht die Vergebung leichter.

Oder wie Jesus gesagt hat am Kreuz: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Er wusste vorher, sein Karma wird es sein, ans Kreuz genagelt zu werden, gefoltert zu werden, gemartert zu werden und einen grausamen, schmerzhaften Tod zu erfahren. Ob das ist für die Vergebung der Sünden der Welt oder ein anderer Grund ist, darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Aber er wusste, dass das sein Karma ist. Und dann haben Leute ihn eben gemartert und ans Kreuz genagelt und er wusste:

"Meine Aufgabe war es, diese Erfahrung zu machen. Aber die, die mir das jetzt antun, die schaffen sich ja neues Karma." Und so hatte er in all seinem Schmerz ein starkes Mitgefühl und hat gesagt: "Vater vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun." Er wollte mit diesem Gebet das Karma der anderen abmildern. Da kann man darüber nachdenken, du kannst selbst überlegen, kannst du dich inspirieren lassen von dieser Kraft von Jesus? Er musste niemandem vergeben, er hat nur um Vergebung gebeten für diese Menschen.

Schließlich gibt es noch eine weitere Vergebung, du musst nämlich auch dir selbst vergeben. Auf dem Weg zur Erleuchtung gibt es so viele Lektionen, so viele Aufgaben und immer wieder wirst du feststellen, du tust nicht das, was du hättest tun sollen, was du dir vorgenommen hast, bewusst oder unbewusst, versehentlich oder auch absichtlich verstößt du gegen die Grundsätze, die du dir vorgenommen hast. Auch da gilt es, du musst dir selbst vergeben können. Letztlich kannst auch du anderen nur das antun, was in ihrem Karma ist. Das soll nicht heißen, dass du jetzt einfach tun kannst, was du willst und was dir in den Sinn kommt und einfach Menschen verletzt, sondern es soll heißen, handle nach bestem Wissen und Gewissen. Und wenn es dir nicht gelingt, Gutes zu bewirken oder wenn etwas schiefgeht, gut, dann bringe es Gott dar, vergib auch dir selbst.

Manche Fehler kannst du ja auch wieder zurechtrücken, manchmal musst du auch andere um Vergebung bitten, manchmal musst du auch zugeben: "Ja, es tut mir Leid, ich habe da einen Fehler gemacht. Das war nicht richtig und das hat dir Probleme bereitet. Kannst du mir vergeben?" Wenn du so demütig dort sprichst, werden die meisten Menschen dir sagen: "Ja, kein Problem, ist in Ordnung." Aber nicht dir selbst Ausreden geben, im Sinne von: "Ja, ich habe dich dort verletzt, aber ich konnte ja auch nicht anders, ich hatte keine Zeit und irgendwo habe ich alles falsch gesehen." Das ist kein Bitten um Vergebung, das sind Ausreden. Eventuell kannst du dir das selbst sagen, damit du dir selbst vergeben kannst, aber wenn du willst, dass ein anderer dir vergibt, dann sage klar, was du getan hast, was für negative Konsequenzen es für den anderen hatte, dass du es bereust, dass es nicht richtig war und dass du dir vornimmst, es künftig besser zu machen.

Überlege selbst, gibt es etwas, was du dir vielleicht noch vergeben solltest? Gibt es Groll, den du gegenüber anderen hegst? Wäre es vielleicht gut, zu schauen, könntest du daran arbeiten, zu vergeben? Hast du vielleicht Dinge anderen angetan, dass die gute Gründe haben, dir zu grollen? Könntest du sie um Vergebung bitten? Oder könntest du auch probieren, das angetane Unrecht irgendwo wieder gerade zu rücken, indem du anderen Gutes tust? Vielleicht nicht dem gleichen, der vielleicht nichts mehr mit dir zu tun haben will, aber vielleicht anderen. Vielleicht fallen dir auch noch andere Aspekte ein von Vergeben, Vergebung und was vielleicht für dein Leben jetzt in besonderem Maße relevant ist.

Vergeben - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Vergeben in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Vergeben, also Synonyme zu Vergeben sind z.B. abgeben, verteilen, austeilen, begnadigen, freisprechen, verzeihen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Vergeben übertrieben kann ausarten z.B. in Willkür, Vorliebe, Vetternwirtschaft, Eigenwilligkeit, Inkonsequenz, [[]]. Daher braucht Vergeben als Gegenpol die Kultivierung von Mitfühlen, Einheitsdenken, Toleranz, Striktheit.

Gegenteil von Vergeben - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Vergeben, Antonyme zu Vergeben :

Vergeben Antonyme auf einen Blick

Antonyme Vergeben sind Mitfühlen, Einheitsdenken, Toleranz, Striktheit, Gnadenlosigkeit, Hartherzigkeit, nicht vergeben, nicht verzeihen können, nachtragen.

Vergeben im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Kultivierung von Vergeben

Vergeben kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Vergeben stärker werden lassen in dir. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Vergeben zu entwickeln, stärker zum Ausdruck zu bringen.
  • Fasse den Vorsatz: "Während der nächsten Woche will ich Vergeben kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein vergebenderer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Vergeben ausdrückt. Lebe jeden Tag so, als ob du diese Eigenschaft besitzt - und handle entsprechend.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Vergeben."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: "Ich bin vergebend."

Affirmationen zum Thema Vergeben

Hier einige Affirmationen für mehr Vergeben. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Vergeben Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin vergebend.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin vergebend. Om Om Om.
  • Ich bin ein Vergebender, eine Vergebende OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Vergeben Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin vergebend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Vergeben.
  • Ich werde vergebend.
  • Jeden Tag werde ich vergebender.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Vergeben.

Dankesaffirmation für Vergeben :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag vergebender werde.

Wunderaffirmationen Vergeben Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr vergebend. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Vergeben entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr vergebend zu sein.
  • Ich bin jemand, der vergebend ist.

Gebet für Vergeben

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Vergeben:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Vergeben.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein vergebender Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Vergeben mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Vergeben zu entwickeln?
  • Wie könnte ich vergebend werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Vergeben.
  • Angenommen, ich will vergebend sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre vergebend, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Vergeben kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als vergebender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Vergeben

Eigenschaften im Alphabet nach Vergeben

Seminare

Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie

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