Amrita

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1. Amrita (Sanskrit: अमृत amṛta adj., m. und n.) wörtl.: "nicht tot (Mrita)"; unsterblich, Unsterblichkeit, die Welt der Unsterblichkeit, auch der Unsterblichkeitstrank (Soma), Nektar der Unsterblichkeit, Wasser des Lebens. Amrita bezeichnet ein Heilmittel, Arznei, jedoch auch Gift sowie Wasser, Milch, geklärte Butter (Ghrita) sowie gekochter Reis, Speise, Birne, Nashi-Birne (Ruchiphala), Mattenbohne (Makushtaka), Himalaya-Eisenhut (Vatsanabha), Gold und Quecksilber; (m.) Süßkartoffel (Varahi).

2. Amrita (Sanskrit: अमृता amṛtā f.) die Unsterbliche; Amrita amṛtā ist ein Name für verschiedene ayurvedische Heilpflanzen: Herzblättriger Mondsame (Guduchi), Langer Pfeffer (Pippali), Koloquinte (Indravaruni), Indisches Basilikum (Tulasi), blau blühendes Durvagras sowie Myrobalanenbaum (Amalaki); Gelbe Myrobalane (Terminalia citrina, Amogha). Die beiden letztgenannten sind zwei der wichtigsten Heilpflanzen der traditionellen ayurvedischen Heilkunst.

3. Amrita(Sanskrit: amṛtā) ist auch ein spiritueller Name

Sukadev über Amrita

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Amrita

Amrita heißt Unsterblichkeit. Amara heißt der Unsterbliche. Es gibt einige Mantras, die Amrita enthalten. Zum Beispiel das Tryambakam: "Om Tryambakam Yajamahe Sugandhim Pushtivardhanam Urvaarukamiva Bandhanaan Mrityor Mukshiyaa Maamritat." Also heißt "Maamritat": "Führe mich zu Amrita, zur Erfahrung der Unsterblichkeit." Ma bedeutet mich, zu Amrita. Oder auch: "Om Purnamadah Purnamidam Purnat Purnamudachyate Purnasya Purnamadaya Purnamevavashisyate." Purnamadah – "führe mich zur Fülle". Aber eigentlich ist das Amrita nicht in diesem Mantra, sondern in dem, was vorher kommt: "Asato ma sad gamaya, Tamaso ma jyotir gmaya, Mrityor ma amritam gamaya." Amrita:"„Führe mich von Mrityor, vom Sterblichen, zu Amrita, zur Unsterblichkeit."

Deshalb ist übrigens auch wichtig, dass man sagt, "maamritat" und nicht "mamritat", ansonsten heißt es "ma mrita" und "mrita" heißt "Sterblichkeit". Amrita ist die Unsterbichkeit. Ma bedeutet mich. Maamritat: Führe mich zur Unsterblichkeit. Mamritat heißt, führe mich zur Sterblichkeit. Sage deshalb "maamritat" und nicht "mamritat". Letztlich, du bist schon unsterblich. Du musst nicht zur Unsterblichkeit kommen, eigentlich bist du unsterblich. Du bist das unsterbliche Selbst, du bist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit, du bist Atman, eins mit Paramatman, der höchsten Seele, eins mit Brahman, dem Absoluten. Du bist Amrita, du bist unsterblich, du bist es jetzt.

Aber es heißt: "Führe mich zur Verwirklichung dieses Unsterblichen." Das kannst du beten. Vor der Meditation kannst du sagen: "Bitte, lasse mich dieses Unsterbliche erfahren." Nach der Meditation kannst du sagen: "Lasse mich aus dem Unsterblichen heraus handeln." Am Tag sei dir bewusst, du bist unsterblich. Du brauchst keine Angst vor irgendetwas zu haben, du kannst voller Vertrauen sein, du kannst voller Liebe sein, denn du bist Amrita, unsterblich. Amrita ist auch der Unsterblichkeitstrunk.

Zum Beispiel im Ayurveda spielt das eine gewisse Rolle. Dort gibt es die Geschichte, wie der Milchozean gequirlt wurde. Und dann kam Dhanvantari aus dem Meer heraus und er hatte einen Pott von Amrita, vom Nektar der Unsterblichkeit. Und diesen Nektar hat er dann genommen und hat damit Ayurveda-Heilmittel angereichert. Er hat einige Pflanzen mit diesem Amrita angereichert. Und so gibt es einige Heilpflanzen, z.B. die Amalaka-Frucht, die mit diesem Amrita angereichert sind und deshalb lebensverlängernd wirken. Und der Dhanvantari hat auch bestimmte Energieformen mit Amrita aufgeladen, was auch heißt, bestimmte Massagetechniken, bestimmte Ayurveda-Heilmittel, die vermitteln auch diesen Amrita.

Amrita gibt es auch im Hatha Yoga. Im Hatha Yoga gibt es den Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit, für den wir uns öffnen wollen. Amrita ist zum einen göttliche Gnade, göttlicher Segen, auf den wir uns einstimmen, zum anderen ist es aber auch die Energie von Chandra Chakra, dem Mond. Und dieser Amrita, der hinunterträufelt, ist zum einen verbunden mit der Erfahrung der Kühle, einer angenehmen Kühle, er ist verbunden mit großer Freude, mit innerer ruhiger Ekstase, im Unterschied zur Feuerekstase. Das ist eine ruhige, aber doch überwältigende Ekstase, die Erfahrung von Amrita. Es ist auch eine Heilenergie, eine verjüngende Energie. Wer diesen Amrita in sich aktiviert hat, der merkt, dass plötzlich Körpersysteme heilen, der merkt, dass er sich wieder jünger anfühlt. Daher ist Amrita der Nektar der Unsterblichkeit, der Unsterblichkeitstrunk. Amrita - die Unsterblichkeit.

Amrita oder Ambrosia

Amrita oder Ambrosia ist der Nektar des Lebens und der Unsterblichkeit, den die Götter erhielten und tranken, um unsterblich zu sein, nachdem sie das Meer aufgequirlt hatten. Amrita, der Nektar der Unsterblichkeit, wurde im himmlischen Ozean aus Milch (Kshherasagram) durch Götter und Dämonen erzeugt. Die Geschichte, wie Amrita erzeugt wird, ist in historischen hinduistischen Schriften belegt. Die Legende ist im Shaivismus und im Vaishnavismus von großer Bedeutung.

Einst gab es ununterbrochen Krieg zwischen den Göttern und den Dämonen. Die Götter fürchteten sich davor, die Schlacht zu verlieren. Vishnu schlug ihnen vor, den Milchozean aufzuquirlen, um Amrita zu erhalten. Durch das Trinken von Amrita würden die Götter unsterblich werden. Devas und Asuras (Götter und Dämonen) vereinten ihre Anstrengungen in ihrem Streben nach dem Amrita und quirlten gemeinsam den Milchozean. Der Berg Mandara wurde als Quirl genutzt und die mythologische Schlange Vasuki als Seil, um den Quirl anzutreiben. Die Götter griffen den Schwanz von Vasuki, während die Dämonen die Seite mit dem Kopf der Schlange hielten. Vishnu nahm die Form von Kurma (einer Schildkröte) an, um den Berg Mandara an Ort und Stelle zu halten, damit er nicht im Meer versinkt.

Das Quirlen des Milchozeans: links die Götter, rechts die Dämonen

Viele kostbare Dinge wurden durch das Aufschäumen des Ozeans hervorgerufen. Lakshmi, die Göttin der Fülle kam aus dem Ozean, ebenso wie Chandra, der Gott des Mondes. Der göttliche Elefant Airavata enstand so, der vom König der Götter, von Indra in Besitz genommen wurde. Danach entstand der kostbare Stein Kaustuva, den Vishnu sich auf die Brust setzte. Nach all diesen Erscheinungen entstand das gefürchtete Gift Kalkoota, das so giftig war, dass die Schöpfung kurz vor der Zerstörung stand. Die Götter und Dämonen baten Vishnu dringend, sie vor den Dämpfen zu schützen, die das Gift abgab. Shiva trank das Gift, um die Welt zu retten, und behielt es in seiner Kehle, die sich aufgrund der Wirkung des Giftes blau verfärbte. Fortan war Shiva bekannt unter den Namen ‚Nilakantha‘ oder ‚Vishaapaharana Murthy‘.

Nachdem ihre Hindernisse überwunden waren, fuhren die Devas und Asuras damit fort, den Ozean aufzuwirbeln, um zu ihrem äußersten Ziel, dem ‚Amrita‘ zu gelangen. Schließlich erhielten sie ihre Belohnung, als der göttliche Arzt Dhanvantari dem Meer mit einem Topf entstieg, der den himmlischen Nektar der Unsterblichkeit enthielt.

Es kam zu einem heftigen Kampf zwischen den Göttern und den Dämonen, da jede Seite Amrita haben wollte. Wieder übernahm Vishnu die Verantwortung, um die Götter zu beschützen. Er nahm die Gestalt einer schönen, anmutigen Frau namens Mohini an. Mohini beeinflusste die Asuras mit ihrem Charm und gab den ganzen Nektar den Göttern. Damit hat Vishnu die Welt vor der Katastrophe gerettet, die eingetreten wäre, wenn die Asuras durch das Trinken von Amrita Unsterblichkeit erlangt hätten.

Zwei der Asuras erkannten allerdings den Trick von Mohini. Sie nahmen die Gestalt von Göttern an und bekamen so auch eine Portion Amrita. Vishnu merkte dies und als die Asuras erst die Hälfte der Portion verbraucht hatten, fuhr er fort sie zu zerstören. Die Dämonen nahmen die Gestalten von Rahu bzw. Ketu an. Rahu hatte einen Schlangenkopf und einen menschlichen Körper, während Ketu den menschlichen Kopf hatte und den Körper einer Schlange. Vishnu zerstörte Rahus Körper, der Kopf jedoch war sicher, da das Amrita schon bis zu Kehle gekommen war. Es wird angenommen, dass Rahu der Grund für die Sonnen- und Mondfinsternis ist. Er verschlang Sonne und Mond, da sie ihn trotz seiner Verkleidung erkannt hatten.

Eine andere Legende erzählt, dass die Schlange Vasuki das Amrita zu sich nahm. Sonne und Mond fanden das nicht gut. Deshalb wurde ihr Körper aufgeteilt in zwei Dämonen, Rahu und Ketu. Das machte sie zu dauerhaften Feinden von Sonne und Mond und verursachten deren zeitweise Finsternis.

Der spirituelle Name Amrita

Amrita, Sanskrit अमृत amṛṭa m, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Nicht gestorben, unsterblich, Unsterblicher, Gott, Name von Dhanvantari, Indra, Sonne, Prajapati, Vishnu, Shiva etc.,. Amrita kann Aspiranten gegeben werden mit Soham Mantra, Om Mantra, Tryambaka Mantra.

Amrita ist auch ein Beiname von Dhanvantari, auch von Vishnu und Shiva. Dhanvantari ist der Ayurveda Heilgott. Amrita ist auch die Bezeichnung von Gott an sich. Wenn du den Namen Amrita bekommst, dann soll das heißen, das du weißt, du bist unsterblich.

Du hast natürlich einen Körper, du hast eine Psyche. Körper und Psyche sind der Vergänglichkeit unterworfen. Körper und Psyche gehen durch Höhen und Tiefen, all dein Besitz wird sich verändern, wird dir genommen werden, du wirst sie irgendwann verlassen. All die Menschen, mit denen du was zu tun hast, sind auf der körperlichen Ebene sterblich, aber die Essenz von dir ist Amrita, in der Essenz bist du reines Bewusstsein, in der Essenz weißt du, dass du das unsterbliche Selbst bist.

Auch in den Menschen um dich herum ist die eine unsterbliche Essenz und auch hinter der ganzen Welt gibt es das reine unsterbliche Bewusstsein. Es gibt nichts anderes als das unsterbliche Bewusstsein. Identifiziere dich nicht mit dem Vergänglichen sondern mit dem Unsterblichen.

So gibt es ja auch verschiedene Mantras, die es beinhalten. Zum Beispiel das „Asato mā sat gamaya, tamaso mā jyotir gamaya, mrtyor mā amrita gamaya“. Das bedeutet: Führe mich von der Identifikation mit dem Vergänglichen zur Verwirklichung des Ewigen. Auch das „Om tryambakam“ endet mit „mām amrita“. Führe mich von der Erkenntnis zur Erfahrung der Unsterblichkeit.

Amrita im Hatha Yoga

Die Hathapradipika berichtet von einem solchen "Nektar" (Soma), den der fortgeschrittene Yogi in seinen Chakras erfahren kann, was zu einer Kräftigung des Körpers, Gesundheit und sogar Unsterblichkeit führen kann. Hier ein Kommentar zu den Versen 76-77 des dritten Kapitels der Hatha Yoga Pradipika


Unsterblichkeitsnektar und Viparita Karani

Im 55. bzw. 57. Vers der Version 1 des Goraksha Shataka heißt es im Zusammenhang mit Viparita Karani:


चन्द्रामृतमयीं धारां प्रत्याहारति भास्करः |
तत्प्रत्याहरणं तस्य प्रत्याहारः स उच्यते || ५५ ||
candrāmṛta-mayīṃ dhārāṃ pratyāhārati bhāskaraḥ |
tat-pratyāharaṇaṃ tasya pratyāhāraḥ sa ucyate || 55 ||

"Die (in der Nabelgegend befindliche) Sonne (Bhaskara) zieht den Strom (Dhara) des Mondnektars (Chandramrita) an sich. Das Zurückhalten (Pratyaharana) dieses (Nektarstroms) von der Sonne wird Pratyahara genannt." (GŚ 1, 55 ~ GP 2.30)


नाभिदेशे भवत्येको भास्करो दहनात्मकः |
अमृतात्मा स्थितो नित्यं तालुमूले च चन्द्रमाः || ५७ ||
nābhi-deśe bhavaty eko bhāskaro dahanātmakaḥ |
amṛtātmā sthito nityaṃ tālu-mūle ca candramāḥ || 57 ||

"In der Region (Desha) des Nabels (Nabhi) existiert eine immer brennende Sonne (Bhaskara), und an der Basis (Mula) des Gaumens (Talu) befindet sich ein Mond (Chandramas), der stets voller Unsterblichkeitsnektar (Amrita) ist." (GŚ 1, 57 ~ GP 2.32)

Diese beiden Verse erscheinen mit geringen Varianten als Verse 30 bzw. 32 des 2. Shataka der Goraksha Paddhati, die auch als Goraksha Samhita bekannt ist und eine weitere Sammlung (Samhita) von zweimal einhunder Versen (Shataka) des Yogameisters Goraksha Natha (ca. 10. Jh.) darstellt.

Amrita (Tinospora cordifolia) im Ayurveda

In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.11-12, 14, 17-18) gilt Amrita (Tinospora cordifolia, Guduchi) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Triptighna, Stanyashodhana, Trishnanigrahana, Dahaprashamana und Vayahsthapana.

Bilder zu Amrita (Herzblättriger Mondsame, Tinospora cordifolia)

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Herzblättriger Mondsame (Tinospora cordifolia)

Verschiedene Schreibweisen für Amrita

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Amrita auf Devanagari wird geschrieben " अमृत ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " amṛta ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " amRta ", in der Velthuis Transkription " am.rta ", in der modernen Internet Itrans Transkription " amR^ita ".

Amrita अमृत amṛṭa Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Amrita, अमृत, amṛṭa ausgesprochen wird:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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