Reinigen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Reinigen‏‎ Ergänzungen==
== Reinigen‏‎ Ergänzungen==



Version vom 2. August 2022, 09:58 Uhr

Reinigen‏‎ heißt etwas säubern. Reinigen heißt etwas vom Schmutz befreien. In den spirituellen religiösen Traditionen spielt Reinigung immer wieder eine wichtige Rolle.

Reinigen‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Reinigen

Philosophische Grundlage der Reinigungen des Reinigens vom spirituellen Standpunkt aus

Im Yoga und in den meisten religiösen Traditionen wird gesagt, dass der Mensch von Natur aus göttlich ist. Tief im Inneren ist der Mensch eins mit Gott. Im Christentum wird gesagt, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat. Der Mensch ist Abbild Gottes, er wird auch die Krone der Schöpfung genannt. Und Jesus sagt in der Bibel: „Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ Das gehört zu den Seligpreisungen aus der Bergpredigt. Und auch im Yoga sagt man, dass wenn man sich ausreichend reinigt man seine wahre Natur erkennen wird. Und die wahre Natur ist SatchidanandaSein, Wissen, Glückseligkeit. In der Glückseligkeit ist die Liebe enthalten. Im Sein ist das Gefühl der Verbundenheit mit allem enthalten. Und im Wissen ist das spirituelle Wissen enthalten. So gilt es als wichtig sich zu reinigen. Wenn man sich reinigt, erfährt man Gott. Es ist wie die Analogie vom Spiegel. Ist der Spiegel voller Schmutz sieht man nichts. Reinigt man den Spiegel, hat man nichts am Spiegel geändert, der Spiegel ist weiter da, dann kann man sich klar erkennen. Ein weiteres Gleichnis ist der Diamant. Der Diamant ist jetzt schon wunderschön, aber bevor er geschliffen ist siehst du das nicht. Der Diamant muss gereinigt werden und geschliffen werden. Dann sieht er wunderschön aus. Oder auch das Gold – wenn du Gold irgendwo unter der Erde findest, dann musst du das Gold reinigen. Du musst es erhitzen - dann kommt das reine Gold heraus.

Reinigung im Yoga

Neti ist eine der yogischen Reinigungsübungen, auch Kriyas genannt

Im Yoga wird auch gesagt, dass alles was wir auf dem spirituellen Weg tun, ist eine Form des Reinigens. Wir reinigen aktiv und wir werden passiv gereinigt. Aktiv reinigen wir den Körper durch die Yogaübungen, durch Asanas, durch Tiefenentspannung und durch gesunde Ernährung. Reinigen heißt ja zum einen Spannungen abbauen. Es heißt auch Schlacken abzubauen, Stoffwechselprodukte abzubauen, so dass der Körper von selbst zur Gesundheit kommt. Die Gesundheitsideen von Ayurveda und Yoga besagen: Wenn man den Körper lässt, dann heilt er sich selbst. Wir müssen also den Körper reinigen und dann wird der Körper von selbst zur Gesundheit kommen. Es gibt das Reinigen des Astralkörpers. Im Yoga spricht man von Nadis, von Energiekanälen, von Chakras. Diese will man reinigen. Auch dabei spielen Asanas, Pranayama und Ernährung eine wichtige Rolle. Es gibt bestimmte Aussagen, welche Übung welches Chakra, oder Nadi reinigt. Die Ernährungsempfehlungen im Yoga sind nicht nur gesund für den physischen Körper und sie sind nicht nur wichtig aus ethischen Gründen für andere Lebewesen und die Umwelt, sondern eben auch damit der Astralkörper gereinigt werden kann. Es gibt es auch spezielle Reinigungsübungen wie Nadi Shodana, für die Nadis, oder die Kriyas welche den physischen und den Astralkörper reinigen.

Reinigen‏‎ Video

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Reinigen‏‎:

Verstehe etwas mehr über das Thema Reinigen‏‎ in diesem Vortragsvideo. Der Yogalehrer und spirituelle Lehrer Sukadev Bretz interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Reinigen‏‎ aus dem Geist des ganzheitlichen Yoga.

Geistige Reinigungsübungen

Als geistige Reinigungsübungen werden zum einen die Mantras bezeichnet. Die Rituale wie Puja und Arati, aber auch das Arbeiten an der ethischen Entwicklung – auch das heißt Reinigen. Karma gibt dir Reinigung. Wenn du auf dem spirituellen Weg voran schreitest, wirst du auch öfters schmerzhafte Erfahrungen machen. Du wirst in Krisen kommen, in Emotionen kommen. Auch das sind Formen der Reinigung. Schicksal reinigt dich. Damit dein spiritueller Weg beständig ist, gilt es dass du dir immer wieder bewusst machst – Erfahrungen die kommen sind auch eine Reinigung. Angenommen, du willst deinen Fußboden saubermachen, dann musst du ihn schrubben. Du brauchst auch bestimmte Reinigungsmittel und damit muss Schmutz gelöst werden. So ähnlich kommen immer wieder Wünsche in dir hoch, kommen wieder Emotionen hoch und das heißt Schmutz wird gelöst. Sieh vieles was in dir geschieht als Reinigung an und dann lasse los und sei dir bewusst, wenn die Reinigung vorbei ist, oder mindestens einen Schritt voran geschritten ist, dann wird es schön und wunderbar.

Viveka Chudamani - Reinige dich, so kannst du die Befreiung erreichen

Mit einem gereinigten Geist ist Befreiung erreichbar

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 181 von Sukadev Bretz -

Deshalb sollte sich derjenige, der nach Befreiung strebt, bemühen, seinen Geist unablässig zu reinigen. Ist der Geist rein /bereinigt, ist die Befreiung erreichbar, wie eine Frucht, in der Hand liegend, greifbar ist.

Reinige deinen Geist und Meditiere

Shankara sagt hier, dass du dich reinigen sollst. Reinige deinen Geist und meditiere. Wenn dein Geist erstmal so richtig gereinigt ist, dann fällt es dir leicht, die Befreiung zu erreichen. Er hatte ja zu Beginn des Viveka Chudamani gesagt, dass Jnana - Wissen - die Ursache für die Befreiung ist. Danach hatte er gesagt, dass Bhakti die Ursache für die Befreiung ist.

In diesem Vers empfiehlt er, sich zu reinigen. Letztlich ist der Mensch vollkommen perfekt in sich. Angenommen du willst auf den Grund eines Sees schauen und auf dem Grund des Sees ist ein großer Schatz. Wenn du diesen Schatz sehen willst, dann musst du den See reinigen. Wenn er voller Schmutz, Schlamm und Algen ist, dann kannst du den Grund des Sees nicht sehen. Und deshalb ist es wichtig, dass du den Schatz am Grunde des Sees anschaust. Und um diesen Schatz am Grunde des Sees anzuschauen, musst du dich reinigen. Reinige dich und meditiere.

Enthalte dich allem Unethischen

Vielleicht magst du jetzt einen Moment inne halten und überlegen, was du noch tun musst, um mehr Reinigung zu haben, um dich mehr zu reinigen. Was müsste ich tun, um den Schatz heben zu können? Enthalte dich von dem, was wir im Yoga als rajasig oder tamasig bezeichnen, von allem Unethischen und all dem, was dich in der Unwissenheit hält.

Bring dich selbst in einen sattwigen Zustand

Du willst Befreiung, aber wie kommst du dorthin? Shankara schreibt: durch Reinigung. Viveka ist die Unterscheidungskraft, und daraus kommt Jnana, das höchste Wissen. Jnana führt zur Befreiung. Aber wie kannst du deine Unterscheidungskraft nutzen? Indem du dich reinigst:

Wenn du so in einen Zustand von Sattva gekommen bist, geht vieles leicht, fast von selbst. Überlege:

Sich selbst ins Sattva bringen.

Wann immer du dich über Sachen ärgerst, wann immer du voller Gier bist, dich getrieben fühlst und so weiter, überlege nicht, was alles falsch läuft, warum Menschen so handeln, `warum geschieht mir das?`… Überlege viel mehr: Wie kann ich mich wieder ins Sattva bringen? Ist dein Geist im Sattva, sind die Probleme schwächer. Anstatt zu überlegen `warum bin ich so deprimiert, warum geht es mir schlecht?`, überlege `wie komme ich aus dem tamas wieder heraus? Wie werde ich wieder sattvig?`

Wenn du lange genug überlegst, wirst du immer Gründe finden, warum du ärgerlich bist, warum du Ängste hast, warum du eine innere Unruhe verspürst. Auch wenn du depressiv bist, wirst du immer gute Gründe dafür finden. Es sind nicht die wirklichen Gründe aber du findest welche.

Schaffst du es nicht allein: suche sattvige Gesellschaft

Es wäre viel klüger, dich zu reinigen. Reinige dich und meditiere. So wie Swami Sivananda gesagt hat: „Serve, love, give, purify, meditate, realise“. Diene, liebe, gib, und dann reinige dich und dann kommst du zur Meditation und zur Verwirklichung.

Wenn du also in einem rajasigen oder tamasigen Gemütszustand bist, also entweder Unruhe, Angst, Ärger, Gier, Wünsche, Getriebenheit verspürst, oder in tamas eher Antriebslosigkeit und Depressivität, dann folge nicht deinen Gedanken und Emotionen sondern tue etwas, um wieder zum Sattva zu kommen. Wenn du es allein nicht schaffst:

Wenn dein Geist sattvig ist, ist vieles leichter. Und du kommst leichter zur Erfahrung Aham Brahmasmi – Ich bin das unsterbliche Selbst.

Sie reinigen heilige Stätten und ihr Leben bestätigt die Schriften

Arunachala - Wirkungsstätte von Ramana Maharshi

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Gläubige dualistische bhaktas lassen ihre Sünden an den heiligen Stät⁠ten zurück, aber nichtduale bhaktas reinigen die heiligen Stätten, weil sie nicht von Gott verschieden sind. Was auch immer sie tun, ist ein Segen für die Welt. Die Orte, an denen sie verweilen, werden zu Pil⁠gerzentren. Ihr Leben ist eine Bestätigung der Schriften.

oṃ tat-sat

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Reinigen‏‎

Einige Ausdrücke die vielleicht nur sehr lose zu tun haben mit Reinigen‏‎, aber für dich vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Reiher‏‎, Reifen‏‎, Reich‏‎, Reinlich‏‎, Reitkunst‏‎, Relevanz‏‎.

Literatur

Seminare

Business Yogalehrer Ausbildung Seminare

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Reinigen‏‎ Ergänzungen

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Zusammenfassung

Das Verb Reinigen‏‎ kann genauer betrachten aus dem Blickwinkel von Reinigung und Hygiene und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.