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'''Corona''' und Yoga: Wie kann man Corona von einem Yoga Standpunkt aus sehen? Was für Tipps kann Yoga geben? Und wie können Yogalehrende Hilfen bekommen in der Zeit, wo ihre Studios geschlossen sind oder nur eingeschränkten Betrieb haben? | '''Corona''' und Yoga: Wie kann man Corona von einem Yoga Standpunkt aus sehen? Was für Tipps kann Yoga geben? Und wie können Yogalehrende Hilfen bekommen in der Zeit, wo ihre Studios geschlossen sind oder nur eingeschränkten Betrieb haben? | ||
[[Datei:Asanas helfen in Zeiten von Corona.jpg|thumb|Asanas helfen in Zeiten von Corona]] | [[Datei:Asanas helfen in Zeiten von Corona.jpg|thumb|Asanas helfen in Zeiten von Corona]] | ||
== Volles Programm im Ashram == | |||
[[Datei:Luft Himmel Wolken.jpg|thumb|Vayu Mudra aus [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Sicht]] | |||
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Sukadev Bretz - | |||
Im Ashram in Bad Meinberg ist eigentlich immer etwas los. Von 5 Uhr morgens beginnend mit der Homa (Feuerzeremonie), über die Yogastunden bis zum 22 Uhr KirtanSingen (Wechselgesang) ist eigentlich immer irgendetwas zu erleben. | |||
Gerade am Anfang, wenn man alles mitnehmen möchte, ist das gar nicht so einfach den Tag unter einen Hut zu bekommen. Energie ist eine endliche Ressource und die will bei all dem Tatendrang gut eingeteilt sein. Wie ich gelernt habe, das meiste mitzunehmen und trotzdem zu schlafen, möchte ich gerne mit euch teilen. | |||
=== Tatendrang = Tatenzwang? === | |||
In meinen ersten zwei Wochen hier im Ashram war ich jeden Morgen um 5 bei der Homa, dann ging es zum Pranayama (Atemübungen), anschließend in den Satsang(Zusammentreffen, um die Wahrheit zu erfahren) von 7 bis 8, auf zum Seva(Dienst) in die Küche bis 14 Uhr und dann ging das eigentliche Programm los. Jeden Tag war etwas anderes auf dem Plan von Kung Fu über Mandala malen bis hin zu Spielenachmittagen war alles drin. Wenn mal eine Stunde laut Plan frei ist, kann man sich sicher sein, dass irgendwer zum Singen, Tanzen oder Spielen einlädt. Der Alltag im Ashram ist also so bunt und vielfältig, wie man es sich nur wünschen kann, vorausgesetzt man ist ein Energiebündel, das keinen Schlaf braucht. | |||
Okay, Energie bekommt man hier viel, aber ein guter Schlaf ist für viele besonders wichtig. Wenn der Abendsatsang bis 21 Uhr im Programm drin bleiben will, sollte irgendwo ein Mittagsschlaf eingebaut werden. Ich habe dafür verschiedene Strategien erprobt. Eine Idee ist es, sich zu erlauben jeden Tag „nur“ fünf oder sieben Veranstaltungen einzuplanen. Also morgens die drei, eine Yogastunde, ein extra Programmpunkt vorher oder danach, sowie den Satsang am Abend. Zwischendurch passt dann noch die halbe Stunde Mittagsschlaf auf der Obstwiese ins Programm. Wenn einem etwas wirklich Spaß macht, braucht es keine Energie. Es passiert wie von allein. Zumindest die ersten drei Tage. Aber irgendwann merkt man doch den Schlafentzug. | |||
=== Strategisches Vorgehen === | |||
Es ist ja nicht so, dass man nach dem Satsang direkt um 21:15 Uhr schläft. Oder erst um 5 Uhr aufwacht für die Homa. Mir ist aufgefallen, dass ich morgens immer eine halbe Stunde und abends eine dreiviertel Stunde, wenn ich schnell bin, hinzurechnen muss. Es war gut mich selbst kennenzulernen, um diese Zeit für mich anzupassen. Manche schlafen schnell ein, manche langsamer. Wer morgens duscht, braucht prinzipiell einige Minuten länger. Seine eigenen Gewohnheiten und Routinen kann man zwar ändern, die Frage ist allerdings, wie viel Kraft es kostet. Morgens 10 Minuten im Bett liegen klaut jede Woche mehr als eine Stunde, aber wenn direkt aufstehen so viel Kraft kostet, dass man die erste Stunde nur genervt ist, ist es das nicht wert. Der erste wichtige Punkt ist also auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. | |||
Außerdem sind die Wege hier im Haus nicht zu unterschätzen. „Nur mal schnell was vom Zimmer holen“ dauert meist mindestens 10 Minuten. Nicht nur die Wege sind lang, zwischendurch trifft man auf Menschen, die man kennt. Hier gibt es so unglaublich viele liebe Menschen, dass es fast unmöglich ist, nicht kurz stehenzubleiben und zu quatschen. Auch wenn die Zeit eigentlich gerade keinen Spielraum lässt, um trotzdem noch pünktlich zu kommen. Die Angst unhöfl ich zu wirken, verstärkt das Stehenbleiben-Bedürfnis. Wenn nun jedes Mal dieser innere Konfl ikt entsteht, sobald jemand grüßt, raubt das sehr viel Kraft. Ein Kompromiss muss her! | |||
=== Von kleinen Wegen und stillen Gedanken === | |||
Wie immer gibt es mehrere Strategien. Eine könnte sein, die weniger stark benutzten Wege zu laufen. Wo weniger Menschen, da weniger Ablenkung. Alternativ ist es möglich, sich jeden Tag zwei oder drei Veranstaltungen rauszusuchen, zu denen man nicht zu spät kommen will und bei den anderen drückt man ein Auge zu. Beispielsweise ist mir die Anfangsentspannung vor einer Yogastunde besonders wichtig, da will ich nie unpünktlich sein. Aber zum Mandala malen ist es durchaus okay etwas später aufzutauchen. Man setzt also den Anspruch an sich selbst, überall rechtzeitig zu sein, etwas runter. Wer dazu nicht bereit ist, könnte sich auf bestimmte Personen konzentrieren, für die man sich dann auch wirklich Zeit nimmt. Denn sein wir mal ehrlich: Viele von diesen zwischen Tür und Angel Gesprächen sind zwar nett, aber nicht so qualitativ wertvoll, wie wenn wir uns wirklich Zeit nehmen für 10 Minuten, um zu reden, nicht zu quatschen. Ist man dann pünktlich oder etwas später bei einer Veranstaltung eingetroffen, sollten die Gedanken auch vor Ort sein. Meditieren hilft, wie in den Studien von Alexandra Michel von der Universität Heidelberg (2014) nachgewiesen, die Gedanken an andere Aufgaben loszulassen. Schon kurze Meditationen können einen großen Effekt erzielen. Beispielsweise drei tiefe Atemzüge vor dem Eintreten in den Raum helfen, präsent zu sein. Sich selbst | |||
zu sagen: Ich bin ganz im hier und jetzt und nehme mir nach dieser Stunde Zeit für alle Gedanken, die in der Zwischenzeit aufgetaucht sind, kann ebenfalls Wunder bewirken. | |||
=== Sich selbst zuhören === | |||
Damit die Gedanken tatsächlich Aufmerksamkeit bekommen, kann ein Tagebuch helfen. Immer nur zu sagen „daran denke ich später“ führt zu sehr vielen halbreifen Gedanken, was den Geist ebenfalls unruhig machen kann. Einige sagen, dass es beim yogischen Leben um die Selbsterkenntnis geht. Dazu gehört auch sich selbst zuzuhören, wann es zu viel ist. Wenn Gedanken und Gefühle aus Zeitdruck nicht zu Ende gelebt werden, ist es sicher nicht das Ziel der Übung. Kein Vortrag der Welt kann es wert sein, sich selbst nicht die Ruhe zu schenken, die man braucht. Wurde das einmal verinnerlicht, kommt es einem nicht mehr so vor, als würde man etwas verpassen. Die Einstellung gegenüber Veranstaltungen ändert sich: Klar, war das Konzert bestimmt auch super. Aber der Gedanke, den ich dort unter dem Apfelbaum hatte, der ist mir wirklich wichtig. Oder ja, ich wäre gerne zum Tanzen auf der Wiese gewesen, aber der Tee den ich hatte, entspannte mich und gab mir mehr Energie. Manchmal geht es gar nicht darum zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Tollste zu erleben, sondern ganz im Moment dort zu sein, wo man gerade ist. Hätte es anders kommen sollen, wäre es auch anders gekommen. | |||
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Des Weiteren heißt Hatha Yoga auch, dass wir gesund leben. Das bedeutet zu Zeiten von Corona auch, dass wir mindestens 1,50 m Abstand halten, in den Innenräumen Masken aufsetzen und die Räume lüften. Seit [[Pfarrer Kneipp]] ist bekannt, dass wir die Fenster öffnen und an die frische Luft gehen müssen, um uns nicht zu erkälten. [[Erkältung]] hat nichts mit Kälte zu tun, sondern mit stickigen Räumen, mit Viren und Bakterien. | Des Weiteren heißt Hatha Yoga auch, dass wir gesund leben. Das bedeutet zu Zeiten von Corona auch, dass wir mindestens 1,50 m Abstand halten, in den Innenräumen Masken aufsetzen und die Räume lüften. Seit [[Pfarrer Kneipp]] ist bekannt, dass wir die Fenster öffnen und an die frische Luft gehen müssen, um uns nicht zu erkälten. [[Erkältung]] hat nichts mit Kälte zu tun, sondern mit stickigen Räumen, mit Viren und Bakterien. | ||
===Fazit: Yoga und die | ===Fazit: Yoga und die sechs Yogawege=== | ||
In diesem [[Sinn]]e können wir aus den 6 Yogawegen einiges entnehmen, um Corona aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Hinter allem ist die höchste göttliche [[Wirklichkeit]]. Hinter allem ist [[göttliches Spiel]]. Hinter allem ist göttliche Kraft. Auch wenn wir es nicht immer verstehen, können wir trotzdem darauf vertrauen. Und wir können davon ausgehen, dass wir daran wachsen und davon lernen. Es ist für die [[spirituelle Entwicklung]] von uns allen wichtig. Wir können unsere [Energielevel] hochhalten, indem wir intensiv praktizieren. Wir gehen freundlich mit unseren Mitmenschen um und wir sind auch nicht hilflos unserem Gemütszustand ausgeliefert. Wir können einen gewissen Einfluss darauf haben. | In diesem [[Sinn]]e können wir aus den 6 Yogawegen einiges entnehmen, um Corona aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Hinter allem ist die höchste göttliche [[Wirklichkeit]]. Hinter allem ist [[göttliches Spiel]]. Hinter allem ist göttliche Kraft. Auch wenn wir es nicht immer verstehen, können wir trotzdem darauf vertrauen. Und wir können davon ausgehen, dass wir daran wachsen und davon lernen. Es ist für die [[spirituelle Entwicklung]] von uns allen wichtig. Wir können unsere [Energielevel] hochhalten, indem wir intensiv praktizieren. Wir gehen freundlich mit unseren Mitmenschen um und wir sind auch nicht hilflos unserem Gemütszustand ausgeliefert. Wir können einen gewissen Einfluss darauf haben. | ||
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Version vom 18. Juli 2021, 15:18 Uhr
Corona und Yoga: Wie kann man Corona von einem Yoga Standpunkt aus sehen? Was für Tipps kann Yoga geben? Und wie können Yogalehrende Hilfen bekommen in der Zeit, wo ihre Studios geschlossen sind oder nur eingeschränkten Betrieb haben?
Volles Programm im Ashram
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Sukadev Bretz -
Im Ashram in Bad Meinberg ist eigentlich immer etwas los. Von 5 Uhr morgens beginnend mit der Homa (Feuerzeremonie), über die Yogastunden bis zum 22 Uhr KirtanSingen (Wechselgesang) ist eigentlich immer irgendetwas zu erleben.
Gerade am Anfang, wenn man alles mitnehmen möchte, ist das gar nicht so einfach den Tag unter einen Hut zu bekommen. Energie ist eine endliche Ressource und die will bei all dem Tatendrang gut eingeteilt sein. Wie ich gelernt habe, das meiste mitzunehmen und trotzdem zu schlafen, möchte ich gerne mit euch teilen.
Tatendrang = Tatenzwang?
In meinen ersten zwei Wochen hier im Ashram war ich jeden Morgen um 5 bei der Homa, dann ging es zum Pranayama (Atemübungen), anschließend in den Satsang(Zusammentreffen, um die Wahrheit zu erfahren) von 7 bis 8, auf zum Seva(Dienst) in die Küche bis 14 Uhr und dann ging das eigentliche Programm los. Jeden Tag war etwas anderes auf dem Plan von Kung Fu über Mandala malen bis hin zu Spielenachmittagen war alles drin. Wenn mal eine Stunde laut Plan frei ist, kann man sich sicher sein, dass irgendwer zum Singen, Tanzen oder Spielen einlädt. Der Alltag im Ashram ist also so bunt und vielfältig, wie man es sich nur wünschen kann, vorausgesetzt man ist ein Energiebündel, das keinen Schlaf braucht.
Okay, Energie bekommt man hier viel, aber ein guter Schlaf ist für viele besonders wichtig. Wenn der Abendsatsang bis 21 Uhr im Programm drin bleiben will, sollte irgendwo ein Mittagsschlaf eingebaut werden. Ich habe dafür verschiedene Strategien erprobt. Eine Idee ist es, sich zu erlauben jeden Tag „nur“ fünf oder sieben Veranstaltungen einzuplanen. Also morgens die drei, eine Yogastunde, ein extra Programmpunkt vorher oder danach, sowie den Satsang am Abend. Zwischendurch passt dann noch die halbe Stunde Mittagsschlaf auf der Obstwiese ins Programm. Wenn einem etwas wirklich Spaß macht, braucht es keine Energie. Es passiert wie von allein. Zumindest die ersten drei Tage. Aber irgendwann merkt man doch den Schlafentzug.
Strategisches Vorgehen
Es ist ja nicht so, dass man nach dem Satsang direkt um 21:15 Uhr schläft. Oder erst um 5 Uhr aufwacht für die Homa. Mir ist aufgefallen, dass ich morgens immer eine halbe Stunde und abends eine dreiviertel Stunde, wenn ich schnell bin, hinzurechnen muss. Es war gut mich selbst kennenzulernen, um diese Zeit für mich anzupassen. Manche schlafen schnell ein, manche langsamer. Wer morgens duscht, braucht prinzipiell einige Minuten länger. Seine eigenen Gewohnheiten und Routinen kann man zwar ändern, die Frage ist allerdings, wie viel Kraft es kostet. Morgens 10 Minuten im Bett liegen klaut jede Woche mehr als eine Stunde, aber wenn direkt aufstehen so viel Kraft kostet, dass man die erste Stunde nur genervt ist, ist es das nicht wert. Der erste wichtige Punkt ist also auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Außerdem sind die Wege hier im Haus nicht zu unterschätzen. „Nur mal schnell was vom Zimmer holen“ dauert meist mindestens 10 Minuten. Nicht nur die Wege sind lang, zwischendurch trifft man auf Menschen, die man kennt. Hier gibt es so unglaublich viele liebe Menschen, dass es fast unmöglich ist, nicht kurz stehenzubleiben und zu quatschen. Auch wenn die Zeit eigentlich gerade keinen Spielraum lässt, um trotzdem noch pünktlich zu kommen. Die Angst unhöfl ich zu wirken, verstärkt das Stehenbleiben-Bedürfnis. Wenn nun jedes Mal dieser innere Konfl ikt entsteht, sobald jemand grüßt, raubt das sehr viel Kraft. Ein Kompromiss muss her!
Von kleinen Wegen und stillen Gedanken
Wie immer gibt es mehrere Strategien. Eine könnte sein, die weniger stark benutzten Wege zu laufen. Wo weniger Menschen, da weniger Ablenkung. Alternativ ist es möglich, sich jeden Tag zwei oder drei Veranstaltungen rauszusuchen, zu denen man nicht zu spät kommen will und bei den anderen drückt man ein Auge zu. Beispielsweise ist mir die Anfangsentspannung vor einer Yogastunde besonders wichtig, da will ich nie unpünktlich sein. Aber zum Mandala malen ist es durchaus okay etwas später aufzutauchen. Man setzt also den Anspruch an sich selbst, überall rechtzeitig zu sein, etwas runter. Wer dazu nicht bereit ist, könnte sich auf bestimmte Personen konzentrieren, für die man sich dann auch wirklich Zeit nimmt. Denn sein wir mal ehrlich: Viele von diesen zwischen Tür und Angel Gesprächen sind zwar nett, aber nicht so qualitativ wertvoll, wie wenn wir uns wirklich Zeit nehmen für 10 Minuten, um zu reden, nicht zu quatschen. Ist man dann pünktlich oder etwas später bei einer Veranstaltung eingetroffen, sollten die Gedanken auch vor Ort sein. Meditieren hilft, wie in den Studien von Alexandra Michel von der Universität Heidelberg (2014) nachgewiesen, die Gedanken an andere Aufgaben loszulassen. Schon kurze Meditationen können einen großen Effekt erzielen. Beispielsweise drei tiefe Atemzüge vor dem Eintreten in den Raum helfen, präsent zu sein. Sich selbst zu sagen: Ich bin ganz im hier und jetzt und nehme mir nach dieser Stunde Zeit für alle Gedanken, die in der Zwischenzeit aufgetaucht sind, kann ebenfalls Wunder bewirken.
Sich selbst zuhören
Damit die Gedanken tatsächlich Aufmerksamkeit bekommen, kann ein Tagebuch helfen. Immer nur zu sagen „daran denke ich später“ führt zu sehr vielen halbreifen Gedanken, was den Geist ebenfalls unruhig machen kann. Einige sagen, dass es beim yogischen Leben um die Selbsterkenntnis geht. Dazu gehört auch sich selbst zuzuhören, wann es zu viel ist. Wenn Gedanken und Gefühle aus Zeitdruck nicht zu Ende gelebt werden, ist es sicher nicht das Ziel der Übung. Kein Vortrag der Welt kann es wert sein, sich selbst nicht die Ruhe zu schenken, die man braucht. Wurde das einmal verinnerlicht, kommt es einem nicht mehr so vor, als würde man etwas verpassen. Die Einstellung gegenüber Veranstaltungen ändert sich: Klar, war das Konzert bestimmt auch super. Aber der Gedanke, den ich dort unter dem Apfelbaum hatte, der ist mir wirklich wichtig. Oder ja, ich wäre gerne zum Tanzen auf der Wiese gewesen, aber der Tee den ich hatte, entspannte mich und gab mir mehr Energie. Manchmal geht es gar nicht darum zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Tollste zu erleben, sondern ganz im Moment dort zu sein, wo man gerade ist. Hätte es anders kommen sollen, wäre es auch anders gekommen.
Corona und die sechs Yoga Wege: Corona Pandemie, SARS COV2 und Covid19 spirituell gesehen
Erster Yoga Weg: Jnana Yoga – Yoga des Wissens und Corona
Jnana Yoga besagt, dass es eine allumfassende Wirklichkeit, ein einziges Brahman, ein Bewusstsein gibt. Im Herzen sind wir eins mit diesen Bewusstsein.
Es gibt unterschiedliche Ausprägungen des Jnana Yoga. Jnana Yoga sagt z.B. auch, dass die Welt, wie wir sie erleben ist nicht so wie wir sie erleben. Die Welt, wie wir sie erleben ist eine Illusion (Maya).
So ist es eine Möglichkeit Corona vom Standpunkt des Jnana Yoga aus zu sehen: Da können wir ein unendliches Brahman sehen, das sich als dieses Universum manifestiert hat. Und da manifestierte sich ein Virus, manifestierte sich in einer Pandemie, manifestiert sich darin, dass Millionen von Menschen zum Teil schwer daran erkranken und auch daran sterben. Darüber hinaus führt es Menschen in alle möglichen speziellen Gemütszustände.
Als Jnana Yogi können wir uns bewusst machen: Ich bin das Unsterbliche Selbst. Mir kann nichts etwas anhaben. Der Körper kann vergehen. Die Psyche kann in Schwierigkeiten kommen und Höhen und Tiefen haben. Aber ich selbst ich bleibe unsterblich. Sat-Chit-Ananda.
Denn manchmal kann man aus genau diesem Bewusstsein heraus Menschen am besten helfen. Auf einer Ebene durch Mitgefühl und auf der anderen Ebene kann man jemanden der leidet tief im Inneren spüren. Wir spüren in ihm oder ihr diesen göttlichen Funken, diesen göttlichen Kern. In dem Moment, indem wir das in einem anderen Menschen spüren, kann es sein, dass der Andere plötzlich Trost spürt, ohne zu wissen warum, denn der Funke kann überspringen.
Viele wissen, dass die Welt eine Illusion ist. Gerade in dieser Zeit sehen wir, dass viele Menschen ihre eigenen Illusionen aufbauen. Die Menschen haben die unterschiedlichsten Vorstellungen wo das alles her kommt und schaffen dadurch eine zusätzliche Maya.
Von einem Jnana Yoga Standpunkt aus ist alles Maya. Wie wir es sehen ist es nicht.
Darüber hinaus sieht Vedanta das Ganze von einer größeren Zeitperspektive aus. So gilt es manchmal aus der Froschperspektive rauszukommen und Vogelperspektive einzunehmen. Sich bewusst zu machen - so viele Leben habe ich schon gehabt und so viele Leben sind vielleicht noch vor mir. So viele Jahre habe ich schon gehabt und so viele Jahre sind noch vor mir.
Auf einer anderen Ebene ist das alles Illusion. Ich bin das unsterbliche Brahman. Und jeder andere ist auch Brahman. Egal, ob seine oder ihre Ansichten mir liegen oder auch nicht liegen. Wir alle sind Brahman.
In der modifizierten Vedantalehre gehen wir davon aus, dass in jedem der göttliche Funke ist. Da wir alle göttliche Funken sind, können wir auch alle Mitgefühl empfinden und wir können auch ein bißchen über uns selbst lächeln. Ein Zeichen Vedanta verstanden zu haben ist über sich selbst lächeln und lachen zu können. Ein Vedantin hat verstanden - auch meine Gedanken sind Illusion und ich lebe in meinen eigenen Illusionen. Und das einfachste aus den eigenen Illusionen rauszukommen ist ein bißchen Selbstheiterkeit, die Fähigkeit über sich selbst zu lächeln.
Bhakti Yoga - Yoga der Hingabe und Corona
Der Yoga der Hingabe, der zweite Yogaweg, der Yoga der Gottesliebe und das Vertrauen zu Gott.
Wir sagen - ich bin klein, Gott ist groß. Ich weiß wenig, Gott weiß alles. Er ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend. Und dabei ist es egal, ob wir Gott als „Er“, „Sie“ oder „Es“ bezeichnen. Es geht um eine persönliche Gottesbeziehung.
Bei Corona können wir davon ausgehen, dass sich Gott etwas dabei gedacht haben muss. Aus der Theologie und Philosophie kommt in dem Zusammenhang wieder die Fragestellung - Wenn Gott so gütig und gleichzeitig allmächtig ist, wieso lässt er so viel Leid zu?
Swami Sivananda hat mal humorvoll gesagt: “Wenn ich Gott wäre hätte ich schon einiges in dieser Welt geändert. Aber glücklicherweise bin ich es nicht und vertraue, dass Gott sich etwas dabei denkt.“
Im Yoga haben wir den Vorteil, dass wir an verschiedene Reinkarnationen glauben. Wir wachsen über tausende von Inkarnationen und in jedem Leben ist irgendetwas scheinbar ungerecht. Wir dürfen einfach vertrauen.
Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz hat mal gesagt: “Wir müssen in der besten aller möglichen Welten leben“. Das ist eine geniale Aussage! Diese Welt ist so riesengroß, die kann folglich nur jemand geschaffen haben, der unendliche Intelligenz hat. Und wenn dieser Jemand unendliche Intelligenz hat, dann wäre er doch dumm eine Welt zu schaffen, die minderwertig ist. Oder? Würdet ihr gerne etwas schaffen, was minderwertig ist?
Natürlich erschaffen wir häufig Dinge, die unsinnig sind. Glücklicherweise nicht immer und andauernd. Und glücklicherweise können wir die Fehler korrigieren.
Aber wenn Gott allmächtig ist, dann wird er natürlich die beste aller möglichen Welten schaffen. Und dann bleibt immer noch die Frage - Warum gibt es so viel Leid?
Dann müssen wir sagen - wir verstehen es nicht. Wir vertrauen aber darauf, dass Gott es versteht und wir können es für uns selbst verstehen - Gott hat mich in diese Situation hineingebracht, damit ich daran wachsen kann. Und dabei ist es irrelevant, was wir davon halten. Wir sind in dieser Situation und müssen das Beste daraus machen.
Bhakti Yoga - wir tun was immer wir können, wir bleiben demütig und bitten Gott um Führung. Wir fühlen uns als Instrument und sagen - Oh Gott, dein Wille geschehe und bitte führe mich. Dabei ist es egal ob wir „Gott“, „lieber Gott“, „göttliche Mutter“ oder „göttliche kosmische Intelligenz“ sagen. Vom Yoga Standpunkt aus ist egal, wie wir diese höheren Wirklichkeit bezeichnen. Es ist aber gut, dass wir uns an sie, ihn oder es wenden. Dann spüren wir diese Verbundenheit, woran es sich immer wieder zu wenden gilt.
Im Bhakti Yoga gibt es verschiedene Beziehungen, die wir zu Gott haben können.
- Shanti Bhava - Gott ist hinter allem zu spüren. Das ist ähnlich wie im Vedanta. Gott ist hinter allem, ohne es genau benennen zu können.
- Dasya Bhava - Gott ist mein Meister, ich bin Diener/in, Gott ist mein/e Lehrer/in, ich bin Schüler/in. Das ist vielleicht für die Mehrheit im Alltag besonders gut.
- Sakhya Bhava – Freundschaft. Gott ist mein/e Freund/in.
Mit Freunden darf man auch mal schimpfen oder auch Spaß haben. Man kann denken, dass Gott gerade ein paar Streiche spielen will. Und dann dürfen wir auch mal sagen - Gott, das hättest du mir auch vorher sagen sollen. Gott nimmt es dir nicht übel. Gott kann nicht gekränkt werden. Es geht darum Gott dienen zu wollen und schauen, was wir tun können. Hingabe.
Karma Yoga – Yoga des selbstlosen Dienens und Corona
Der dritte Yogaweg, Karma Yoga, hat verschiedene Aspekte:
Ein Aspekt des Karma Yoga ist den Sinn im Leben zu sehen. Wir können uns sagen - was auch immer kommt, ich wachse daran.
Da sind aktuell Yogalehrende, die aktuell nicht wissen, ob sie ihr Yogastudio fortführen können. Manche überlegen die ganze Lebensversicherung auflösen, um das Yogacenter zu erhalten. Andere überlegen jetzt eine Yogalehrer Ausbildung anzufangen. Einige nehmen Live Online am Satsang teil und müssen danach um 22 Uhr als Krankenschwester oder Pfleger auf eine Intensivstation und so viel Leid sehen.
Gehen wir davon aus die Welt ist eine Schule, Schicksal ist eine Chance und was auch immer kommt, das kommt, damit wir daran wachsen. Mache dir bewusst, in welcher Situation du gerade bist. Viele Menschen sind jetzt in der Situation, dass sie niemanden treffen können. Manche sind alleine zuhause oder im Krankenhaus. Wieder andere sind in der Situation, dass sie in einem Fertigungsbetrieb arbeiten, wo es nicht möglich ist Masken zu tragen, weil es harte körperliche Arbeit ist. Sie wissen das könnte gefährlich werden für sich selbst und für andere. Es ist genau diese Unsicherheit, die wir immer haben, denn unser Leben kann jederzeit zu Ende sein. Und so können wir sagen - das ist Karma und das nehme ich so an, im Bewusstsein, dass auch dieses Karma vorüber geht.
Es gibt ein kollektives und ein individuelles Karma. In der selben Krise, gibt es unterschiedliche Menschen, die unterschiedlich reagieren. Und so kann es hilfreich sein zu hinterfragen, welche Auswirkungen diese Situation auf mich hat. Welche Auswirkungen habe ich und was kann ich daraus lernen? Oder im Zusammensein mit anderen zu fragen, welche Auswirklungen es auf uns hat. Was sind unsere Lernaufgaben?
Die aktuelle Corona-Situation hat Auswirkungen auf Paarbeziehungen, auf Kinder und auf Eltern-Kind Beziehungen. An all dem können wir lernen und wachsen.
Zweiter Aspekt des Karma Yoga ist uneigennützig zu dienen und seine Aufgaben zu tun. Dieses hat wieder zwei verschiedene Aspekte. Das eine ist sein Dharma zu tun. Ein zweites ist spontane Nächstenliebe.
Wir alle haben bestimmte Dharmas, die wir in puncto Corona zu erledigen haben. Aber wir haben natürlich noch mehr als das. Wir haben Aufgaben als Mutter, als Vater und als Kind. Als Yogalehrer, als Centerleiter und als jemand, der generell mit Menschen zu tun hat, die er beruhigen kann. Wir können uns überlegen, was unsere jeweilige Aufgabe und Pflicht ist.
Ahimsa Paramo Dharma: Nichtverletzen ist die Höchste Pflicht. Sieh es wie einen neuen Kantschen Imperativ - jeder verhalte sich so, als ob er Corona hätte und niemanden anstecken will. Dies wäre dann das Dharma.
Oder wer von der ganzen Corona-Sache und den Corona-Maßnahmen nichts hält, dessen Dharma ist es anderen keine Angst einzujagen und aus Rücksichtnahme auf andere und auf die Situation das Yogacenter nicht zu gefährden. Dharma heißt eben auch Verantwortung zu übernehmen. Es heißt nicht dem zu folgen, was einfach und bequem ist und wozu man gerade Lust hat. Sondern immer zu fragen - was ist meine Aufgabe, was ist mein Dharma. Das ist nicht immer einfach zu beantworten.
Ein weiterer Aspekt im Sinne von Karma Yoga ist spontane, herzliche Nächstenliebe. Ist jemand in Schwierigkeiten, so schaut, wie ihr ihm oder ihr helfen könnt. Auch wenn zulächeln gerade schwierig ist, kann man es auch mit den Augen machen. Man kann einen Moment lang stehen bleiben und dem Menschen in die Augen schauen. Wir können gucken, was er oder sie braucht und helfen.
Eltern müssen gerade jetzt in der Coronakrise vielleicht ein bißchen mitfühlender und weniger konsequent in manchem sein. Kinder haben derzeit eine sehr schwierige Situation. Und es gilt auch gegenüber den eigenen Eltern, die man vielleicht häufiger anruft, weil man sie nicht verantwortungsbewusst besuchen kann. So rufen wir häufiger an und dürfen ein bisschen mitfühlender sein und lassen Abstand davon unsere Eltern jetzt erziehen zu wollen.
Viele Ältere vereinsamen in dieser Zeit. Trauen sich aus guten Gründen nicht raus.
Mitgefühl und tätige Nächstenliebe; schauen, wer meine Unterstützung in diesen Coronazeiten gebrauchen kann.
Yogalehrende können schauen, was mit den normalen Teilnehmenden ist, ob dort jemand Hilfe benötigt. Aber manchmal müssen wir auch erkennen, dass wir nicht allen helfen können. Denn wir müssen auch dafür sorgen, dass wir langfristig helfen.
Raja Yoga – Yoga der Geisteskontrolle und der Selbstbeherrschung und die Corona-Pandemie
Raja Yoga als vierter Yogaweg bedeutet letztendlich Verantwortung für unsere Gedanken und unseren Gemütszustand zu übernehmen und ebenso darauf Einfluss zu nehmen. Und das gilt in der Corona Pandemie noch mehr als sonst.
Es gilt Mitgefühl mit sich selbst zu haben. Das ist ebenso ein Aspekt von Raja Yoga. Auch im Christentum heißt es: „Liebe deinen nächsten wie dich selbst.“ In früheren Zeiten wurde Selbstliebe - Amor Sui - als eine Sünde angesehen, was sich inzwischen geändert hat. In modernen christlichen Predigten heißt es, man solle sich auch um sich selbst kümmern. Das ist etwas sehr wichtiges. Man kann anderen nur so weit helfen, wie wir dafür sorgen, dass wir das selbst auch langfristig tun können.
Manchmal muss man sich aus Mitgefühl mit anderen einen Tag lang regenerieren, ein Wochenende in den Ashram kommen oder ein Live Online Yoga Seminar mitmachen, um so wieder in die eigene Kraft zu kommen und weiter helfen zu können.
Wichtig ist den eigenen Gemütszustand zu erkennen und sich dort nicht reinfallen zu lassen, sondern etwas zu tun, um sich wieder zu regenerieren. Gerade wenn man feststellt, dass man schnell mit jemandem schimpft oder jemanden verurteilt, weil er sich nicht so verhält, wie man es gerne hätte oder andere Überzeugungen hat. Es ist gewiss schwierig, da man auch ein Dharma hat und nicht alles dulden kann, denn es gibt definitiv Grenzen. Aber zum Teil werden Menschen intolerant und das gilt es zu erkennen.
Ahimsa paramo dharma. Nicht verletzten ist die höchste Aufgabe. Hier gilt es die 5 Yamas zu leben, eine gewisse Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und Zuversicht zu hegen. Dazu gibt es Affirmationen und Visualisierungen und vieles andere.
Kundalini Yoga – Yoga der Energie in Zeiten von Corona
Der fünfte Yogaweg, Kundalini Yoga ist besonders in dieser Corona-Zeit wichtig: Denn gerade in Pandemiezeiten, im Lockdown, gilt es, unsere Energie, unser Prana hochzuhalten. Wenn wir Zeit haben, praktizieren wir also intensiv Pranayama. Asanas, Meditieren, Mantra Rezitation und Kirtan helfen, mit Erhöhung der Energien über Coronawahnsinn hinauszuwachsen. Wenn wir nicht singen können, dann rezitieren wir oder meditieren länger. Wenn es wegen dem Lockdown keine Yogastunden mehr gibt, die wir vor Ort besuchen können, dann üben wir alleine oder klicken uns in Live Online Programme rein, kaufen eine Yoga DVD oder gucken auf den Seiten unseres Yogacenters nach Live Online Yogastunden. Es fällt leichter, wenn es angeleitet ist und da jemand ist, den man kennt, der es anleitet.
Dadurch können wir unsere Energien hochhalten. Das ist insbesondere auch wichtig, weil dann unsere Gedanken stärker werden und wir mehr Freude empfinden. Die Welt ist jetzt gerade nicht so, dass wir von selbst mit spiritueller Kraft aufgeladen werden oder dass wir nur mit ein paar Menschen sprechen und automatisch mit spiritueller Kraft aufgeladen werden.
Also müssen wir selbst dafür sorgen und praktizieren. So heißt Kundalini Yoga hier, das Energielevel hochzuhalten, insbesondere mit spirituellen Praktiken. Lass dich nicht von Corona-News so sehr runterziehen, dass du das Gefühl für die Höhere Wirklichkeit verlierst.
Hatha Yoga – körperorientierter Teil des Yoga
Hatha Yoga als sechster Yogaweg hat verschiedene Aspekte, vorbeugend gegen Covid19 bei Corona-Infektion, heilend bei Long-Covid und Post-Covid sowie insgesamt gesunderhaltend für Körper und Psyche..
Hatha Yoga beinhaltet zum einen die Praktiken, die wir brauchen, um im Kundalini Yoga die Energien hoch zu halten. Hatha Yoga bedeutet aber auch Gesundheitslehre.
Da gibt es in puncto Corona eine Menge zu beleuchten:
Inzwischen ist bekannt, dass Menschen, die sich gesund ernähren eine höhere Wahrscheinlichkeit haben im Falle einer Corona Infektion einen sanfteren Verlauf zu durchleben.
Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Menschen, die sich mit pflanzenbasierter Vollwertkost ernähren leichtere Covid Verläufe zu verzeichnen haben. Daher gilt es dies umzusetzen; für uns selbst und für andere.
Darüber hinaus gibt es hilfreiche präventive Techniken eine Corona Infektion zu vermeiden, wie zum Beispiel Neti, das Spülen der Nase und gurgeln mit Salzwasser, was inzwischen sogar vom Gesundheitsminister empfohlen wird. Normalerweise wird diese Technik früh am Morgen eingesetzt. Allerdings ist es jetzt klug dies zu praktizieren, wann immer wir mit Menschen zusammen waren und nicht ganz sicher sind, ob ausreichend gelüftet worden ist. Das reduziert die Anzahl von Keimen. Es gab sogar bereits eine kleine Studie diesbezüglich, die das belegt.
Ansonsten stärken auch alle Gesundheitsregeln, die wir im Yoga haben, das Immunsystem und harmonisieren es. Das müssen wir jetzt nicht nur für uns selbst tun, sondern auch für unsere Mitmenschen: Wenn wir selbst eine Corona-Infektion vermeiden, können wir auch andere nicht anstecken.
Des Weiteren heißt Hatha Yoga auch, dass wir gesund leben. Das bedeutet zu Zeiten von Corona auch, dass wir mindestens 1,50 m Abstand halten, in den Innenräumen Masken aufsetzen und die Räume lüften. Seit Pfarrer Kneipp ist bekannt, dass wir die Fenster öffnen und an die frische Luft gehen müssen, um uns nicht zu erkälten. Erkältung hat nichts mit Kälte zu tun, sondern mit stickigen Räumen, mit Viren und Bakterien.
Fazit: Yoga und die sechs Yogawege
In diesem Sinne können wir aus den 6 Yogawegen einiges entnehmen, um Corona aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Hinter allem ist die höchste göttliche Wirklichkeit. Hinter allem ist göttliches Spiel. Hinter allem ist göttliche Kraft. Auch wenn wir es nicht immer verstehen, können wir trotzdem darauf vertrauen. Und wir können davon ausgehen, dass wir daran wachsen und davon lernen. Es ist für die spirituelle Entwicklung von uns allen wichtig. Wir können unsere [Energielevel] hochhalten, indem wir intensiv praktizieren. Wir gehen freundlich mit unseren Mitmenschen um und wir sind auch nicht hilflos unserem Gemütszustand ausgeliefert. Wir können einen gewissen Einfluss darauf haben.
Und so können wir Corona, wie alles andere auch, spirituell interpretieren. Darüber hinaus kann man große Visionen kreieren. Bislang gab es immer nach jeder Krise einen neue Yogawelle.
Vor einem Jahr hat man noch gesagt, man darf den Umweltschutz nicht übertreiben. Sonst hält die Wirtschaft das nicht aus. Inzwischen wissen wir wie sehr man Dinge ändern kann, wenn es nötig ist. Das kann auch Zuversicht für die Zukunft geben, wenn wieder irgendwelche größeren Katastrophen drohen. Die Menschheit kann durchaus darauf reagieren.
Und Menschen sehen auch wie schnell alles in Gefahr ist. Wir können hoffen, dass in ein paar Jahren die Menschheit mitfühlender und ökologischer wird und weniger nur danach strebt immer mehr zu haben. Natürlich kann es auch anders kommen. Aber wir können hoffen und darauf hinarbeiten. Wenn sich genügend Menschen eine Welt vorstellen, die von Rücksicht auf Umwelt, auf Tiere und auf Menschen geprägt ist. Wo es wichtiger ist Freude durch Mitgefühl zu anderen Menschen zu empfinden, als durch äußeren Erfolg und mehr Geld. Stellen wir uns eine solche Welt vor und arbeiten darauf hin.
Videos zum Thema Corona und Yoga
Video Vortrag: 6 Yogawege und Corona - Möglichkeiten, die Corona Herausforderungen spirituell zu sehen
Sukadev spricht über die 6 Yogawege und Corona. Momentan (Dezember 2020) sterben über 500 Menschen täglich in Deutschland mit Corona. Die Republik ist im harten Lockdown. Ängste, Unsicherheiten, Wut oder auch Resignation machen sich breit.
Sukadev gibt hier spirituelle Möglichkeiten, Corona zu betrachten. Und gibt einige Tipps für den Alltag. Natürlich müssen die AHA-L Regeln die Grundlage sein für einen verantwortungsbewussten Umgang. Aber es gibt weitere Gesundheitstipps für die es einiges an Evidenz aus Studien gibt. Und noch wichtiger: Wir sollten hinter das Offensichtliche blicken.
Pranayama in Zeiten von Corona
Welche Pranayama Übungen sind in Zeiten von Corona angesagt? Was hilft? Hier ein paar Tipps für solche, die mit Yoga Vidya vertraut sind. Hier werden keine Yoga Übungen angeleitet. Vielmehr gibt Sukadev ein paar Tipps.
Gesunde Lebensführung und Hygiene zur Corona Vorbeugung - Worte zur Mund-Nasen-Bedeckung
In Zeiten von Corona ist gesunde Lebensführung nicht nur gut für dich sondern auch für andere. Einige kleine Studien zeigen, dass der Gesundheitszustand einen Einfluss hat, ob jemand Corona Infektion und bekommt - und wenn man sie bekommt, wie schwer Covid19 werden wird. Es gilt das Gesundheitssystem nicht zu belasten - daher lebe gesund, für dich und andere. Und wenn du gesund lebst, inspirierst du auch andere. Sukadev gibt ein paar Tipps dazu.
Er spricht auch über Maskenpflicht bzw. Mund-Nasen-Bedeckung. Im Bad Meinberger Ashram wird auch Mund-Nasen-Bedeckung von Gästen erwartet beim Einchecken, bei der Essensausgabe, im Shop und beim Singen im Satsang. Er rät, es von der kreativen Seite zu sehen - und auf deine eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Ujjayi ist eine gute Atemtechnik, um Mund-Nasen-Bedeckung zu einer positiven Energie-Übung zu machen.
Angst vor dem Tod in Zeiten von Corona - Kleshas - Antwort von Sukadev auf eine Frage
Positive Aspekte des Abstand-Haltens in Zeiten von Corona
In der aktuellen Corona-Zeit gilt das Abstandsgebot von 1,50 Meter. Yoga Übende können schauen, wie sie daraus das Beste machen:
Genieße, dass du deine Aura, dein Energiefeld, weit ausdehnen kannst.
Genieße Weite und Offenheit.
Schicke Herzensgedanken und Freude.
Physical Distancing - Heartfeld Closeness.
Ein Virus hält die Welt in Atem
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 40 Frühjahr 2020 von Vicara Shakti Müller -
...oder wie kann ich als Yogalehrer/in neue Wege beschreiten?
Seit einigen Monaten ist der Alltag in Deutschland und auch in vielen anderen Teilen der Welt, nicht mehr so, wie wir ihn bis zum Ausbruch des Virus kannten.
Über die Entstehung und Ausbreitung des Virus, oder das Ausmaß der von der Regierungen verordneten Maßnahmen, ist schon viel gesprochen und geschrieben worden. Darauf möchte ich mich in meinem Artikel nicht weiter beziehen ...
Mir geht es um die YogalehrerInnen, um die TherapeutInnen und Menschen, die in anderen Heilberufen ihr täglich Brot verdienen und diesen Beruf oft auch als Berufung leben, deren Einnahmen auch vor Corona schon oft sehr knapp waren.
In meiner Funktion als Leiterin der Geschäftsstelle der Yoga Vidya Berufsverbände hatte ich in den letzten Wochen viele telefonische Gespräche mit Menschen, die von einem auf den anderen Tag keine Einnahmequellen mehr hatten. Auch die Yoga Vidya Seminarhäuser und Zentren standen vor einer großen Aufgabe, da wir als gemeinnütziger Verein keinen Anspruch auf Fördergelder der Rettungsschirme haben.
In den Gesprächen ging es für mich hauptsächlich darum, ein Ohr für eure Nöte zu haben und die spärlichen Informationen an euch weiterzugeben. Das ist gar nicht so einfach, wenn es keine klaren Aussagen von Seiten der Regierung gibt, die bundesweit gelten - da hieß es für mich und mein Team dann recherchieren, regelmäßig Nachrichten verfolgen und bei verschiedenen Institutionen nachfragen.
Unser Wissen haben wir euch in einigen „Sonder-Corona-Newslettern“ gebündelt zur Verfügung gestellt. Folgende Fragen waren dabei besonders wichtig:
- Wo bekomme ich Geld? An welche Stelle kann ich mich wenden?
- Wann und wie kann der Unterricht wieder beginnen? Wie kann ich Online unterrichten?
Im Rahmen unserer Arbeit als Berufsverband haben wir Briefe an Politiker verschickt, auf die Not der YogalehrerInnen und anderer Heilberufe aufmerksam gemacht und mit der ZPP und anderen Institutionen verhandelt, um eine Anerkennung für die Online Präventionskurse und die Online Ausbildungen zu erwirken. Präventionskurse dürfen ohne weitere Beantragung auch Online unterrichtet werden, die Yoga Alliance erkennt die Yoga Vidya Online Ausbildungen, die bis Ende September 2020 von euch besucht werden, formlos an.
Leider haben wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Rückmeldung von der ZPP und dem GKV Spitzenverband, wie es sich mit der Anerkennung von Online Yogalehrer-Aus und Weiterbildungen verhält, um damit dann Präventionskurse unterrichten zu können. Hierüber halten wir euch auf dem Laufenden.
Einige Verbandsmitglieder sind in dieser besonderen Zeit neue Wege gegangen und haben ihr Angebot durch die Möglichkeit des Online Unterrichtens erweitert - dies ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber entspricht aus meiner Sicht der yogischen Haltung „aus Krisen neue Fertigkeiten zu entwickeln und das Beste aus einer herausfordernden Zeit“ zu machen.
Sehr berührend fand ich auch die Rückmeldungen von verschiedenen Verbandsmitgliedern, die mir erzählt haben, dass ihre TeilnehmerInnen sie finanziell in Form von Spenden unterstützen. Von diesem besonderen Spirit der Yogis hat auch Yoga Vidya profitiert. Nachdem die Quarantänezeit in Bad Meinberg einigermaßen überstanden war, haben wir hier begonnen, die Satsangs und Yogastunden live zu übertragen und dadurch Spenden zu sammeln. Mittlerweile gibt es auch Online Ausbildungen, die angeboten werden und auch in Zukunft als Alternative zu dem Unterricht vor Ort unser Angebot erweitern.
Von einigen Verbandsmitgliedern habe ich auch gehört, dass sie diese Zeit genutzt haben, um intensiver zu praktizieren und ihre Arbeit für die Zeit nach Corona neu auszurichten - es kamen besonders viele Anfragen von BYV Mitgliedern, die nun endlich mal Zeit hatten, sich um die Zertifizierung bei der ZPP zu kümmern oder ihre Internetauftritte zu überarbeiten.
Eine interessante Sache, um die ich mich auch persönlich gekümmert habe, ist die Möglichkeit der BAFA Förderung durch die Bundesregierung:
Hier werden Unternehmen und Selbstständige, die von Corona besonders betroffen sind, durch die Bundesregierung in Form einer Unternehmensberatung unterstützt. Ziel ist es, die Unternehmen/ Selbstständigen für zukünftige Krisen - besonders im digitalen Bereich, besser aufzustellen:
Infos zu dem Förderprogramm der BAFA findest du unter folgendem Link:
bafa.de/DE/Wirtschafts_Mittelstandsfoerderung/Beratung_Finanzierung/Unternehmensberatung/unternehmensberatung_node.html
Da es sich nun dahingehend entwickelt, dass wir langsam wieder mit dem Unterrichten beginnen dürfen, möchte ich euch noch einige Informationen an die Hand geben, die euch den Einstieg erleichtern. Mit dem letzten Newsletter wurde der Hygieneplan verschickt, den du nutzen kannst, um ihm beim Ordnungsamt vorzulegen.
- Wende dich vor der Wiederaufnahme deiner unterrichtenden Tätigkeit an dein Ordnungsamt, um zu erfragen, wie genau die Vorgaben für deinen Kreis/deine Stadt sind.
- Überlege, ob es sinnvoll ist, gleichzeitig Präsenz- und Online Unterricht anzubieten, damit du die Einnahmen degenerieren kannst, die du zum Leben benötigst.
- Hast du mit dem Finanzamt eine Stundung deiner Vorsteuer vereinbart?
- Hast du alle Fördergelder ausgeschöpft?
Viele Betreiber von Yoga Studios denken, dass für sie die Vorgaben für Fitness Studios gelten.
Vielmehr sind Yoga Zentren aber Stätten der Erwachsenenbildung. Auch der Leitfaden ZPP erkennt Yoga nur als Prävention auf dem Gebiet der Entspannung, nicht jedoch auf dem Gebiet Sport an.
In diesem Sinn wünsche ich euch weiterhin Gesundheit, Freudeam Unterrichten und Gelassenheit für diese besondere Situation.
Siehe auch
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