Beobachtung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „Kategorie: D“ durch „Kategorie:D“)
Zeile 122: Zeile 122:
[[Kategorie:Tugendgruppe 10 Klugheit, Bildung, geistige Fähigkeiten ]]
[[Kategorie:Tugendgruppe 10 Klugheit, Bildung, geistige Fähigkeiten ]]
[[Kategorie:Ayurveda Temperament Vata ]]
[[Kategorie:Ayurveda Temperament Vata ]]
[[Kategorie: DISG Grundtyp I - Initiativ ]]
[[Kategorie:DISG Grundtyp I - Initiativ ]]
[[Kategorie:Big 5 Persönlichkeitsmerkmal O1 Offenheit hoch]]  
[[Kategorie:Big 5 Persönlichkeitsmerkmal O1 Offenheit hoch]]  
[[Kategorie:Yoga Einführung]]
[[Kategorie:Yoga Einführung]]

Version vom 14. Juli 2017, 09:34 Uhr

Beobachtung heißt etwas wahrzunehmen. Beobachtung ist das bewusste Anschauen von etwas. Beobachtung ist dabei eher ein Wahrnehmen als ein Teilnehmen. Im Yoga, insbesondere im Raja Yoga und Jnana Yoga, spielt die Beobachtung eine wichtige Rolle:

Auge Feld.jpg

Anstatt sich von den Spielen des Geistes und Reiz-Reaktions-Mechanismen immer wieder aus der Bahn werfen zu lassen, lernt der Raja Yogi und der Jnana Yogi die Spiele des Geistes zu beobachten. Wer die Beobachtung des Geistes zu seiner Technik macht, wird zum Sakshi, zum Beobachter, zum Zeugen. Die Meditationstechnik der Beobachtung wird heutzutage meist als Achtsamkeitsmeditation bezeichnet. Im Sanskrit ist das die Sakshi Bhav Meditation, bei den Buddhisten ist sie als Vipassana Meditation bekannt.

Beobachtung heißt etwas zu betrachten, anzuschauen. Beobachtung ist auch das Ergebnis einer Betrachtung. Im Yoga wird oft das neutrale, wertfreie, nicht vergleichende, nicht analysierende, nicht beurteilende Gewahrsein als Beobachten, als Beobachtung, bezeichnet. In diesem Sinne ist Achtsamkeit und Beobachtung das gleiche. Auch die Ausdrücke Beobachtungs-Meditation und Achtsamkeitsmeditation haben eine ähnliche, ja eine gleiche Bedeutung.

Beobachtung - eine Tugend. Was ist Beobachtung? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beobachtung gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Beobachtung? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Beobachtung als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Beobachtung ist ein interessanter Ausdruck, da steht irgendetwas mit Achtung drin. Also, Achtung heißt, etwas beachten, Achtung heißt Aufmerksamkeit, und dann gibt es noch Beob-Achtung. Beobachtung heißt, dass man etwas wahrnimmt, dass man etwas genau wahrnimmt, dass man etwas genau anschaut.

Beobachtung ist eine Fähigkeit, die man durchaus entwickeln kann. Manche Menschen kommen zu schnell zu Schlüssen, sie sehen etwas und reagieren sofort, sie hören etwas, sie reagieren sofort. Oder sie schließen von sich auf andere. Viele Menschen nehmen gar nicht wahr, was dort ist, sie stecken so sehr in ihrem inneren Universum und projizieren alles nach außen.

Und dann manchmal, wenn dann ihre innere Projektion oder ihr inneres Bild mit dem Äußeren gar nicht mehr harmoniert, dann kommen sie dann in Konflikte. Es ist gut, öfters mal zu beobachten. Also, heute gibt es ja auch das nette Wort "Achtsamkeit". Z.B., aus dem Fenster zu schauen und Vögel beobachten, aus dem Fenster zu schauen, den Himmel zu beobachten, den Mond, den Regenbogen, den Sonnenaufgang, den Sonnenuntergang.

Wann hast du zum letzten Mal einen Sonnenuntergang bewusst gesehen? Ich hatte mal in einem Seminar die Frage gestellt: "Wer hat die letzte Woche einen Sonnenuntergang bewusst beobachtet?" Und zu meinem Erschrecken, unter vierzig Teilnehmern hat sich kein einziger gemeldet.

Und es war jetzt erstens nicht der 21. Juni, wo der Sonnenaufgang sehr früh ist und es war auch nicht irgendwo eine bewölkte Jahreszeit, sondern die Menschen hätten den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang bewusst beobachten können. Frage dich das selbst und nimm dir vor, den Sonnenuntergang zu beobachten und den Sonnenaufgang beobachten, die Wolken beobachten, Vögel zu beobachten.

Aber nicht nur das, auch Menschen zu beobachten. Es gibt so eine Aussage in der Hatha Yoga Pradipika, das ist eine Form der Shambhavi Mudra, das heißt, etwas anzuschauen und dabei die Konzentration auf eines der Chakras zu richten.

Z.B., du kannst einen Menschen anschauen und gleichzeitig mit deinem Herzen spüren. Das ist eine doppelte Beobachtung, du siehst und du spürst. Und wenn du so einen Menschen siehst und spürst, plötzlich ist Liebe da, plötzlich ist Verbindung da, plötzlich ist Harmonie da.

Oder wenn du einen Partner hast, wann hast du ihn das letzte Mal einfach angeschaut, nicht nur ein paar Sekunden? Oder dein Kind, wann hast du dein Kind einfach liebevoll beobachtet? Also, Beobachtung ist etwas, was man immer wieder bewusst tun kann, es führt zu einem intuitiven Verständnis, es führt zu Liebe, es führt zu Freude, Beobachtung führt ins Hier und Jetzt und hilft, aus dem Gedankenkarussell auszubrechen.

In diesem Sinne möchte ich dich ermutigen, überlege, wohin du deine Fähigkeit zur Beobachtung regelmäßig richten willst. Und ich möchte dich dazu motivieren, inspirieren, ermutigen, jetzt etwas zu beobachten, etwas, was du sehen kannst, hören kannst, spüren kannst. Richte einfach deine Aufmerksamkeit dorthin und schule so deine Beobachtungsgabe.

Die Beobachtung der Gedankenspiele

Erlebe während der Meditation den Geist als Instrument. Auch wenn deine Konzentrationsübung täglich nur von kurzer Dauer ist, empfindest du die Bewegung des Geistes und wie wenig du in der Gegenwart lebst. Aus dieser kurzen Erfahrung mit einer anderen Art von Wahrnehmung lernst du zu beobachten und dein Denkschema zu ändern.

Eine der nützlichsten Methoden zur Kontrolle des Geistes besteht darin, sich nicht länger von Gefühlen, Gedanken und Taten abhängig zu machen. Statt sich mit ihnen zu identifizieren, nimmt man sich selbst etwas zurück und versetzt sich in die Rolle eines Zeugen, eine Beobachters, so als ob man jemand anderen beobachtet.

Wenn man sich dann selbst leidenschaftslos betrachtet, ohne Urteil oder Lob, verlieren die Gedanken und Gefühle die Macht über einen – man fängt an, Geist und Körper als Instrumente zu sehen, die man kontrollieren kann. Durch das Loslösen von den Spielen des Ego lernt man, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Beobachtung in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Beobachtung in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Beobachtung

Ähnliche Eigenschaften wie Beobachtung, also Synonyme zu Beobachtung sind z.B. Wahrnehmung, Gewahrsam, Entdeckung, Überwachung, Musterung.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Beobachtung übertrieben kann ausarten z.B. in Unfreiheit, Zensur, auf der Lauer liegen, spionieren. Daher braucht Beobachtung als Gegenpol die Kultivierung von Vertiefung, innere Einkehr, Ruhe, Zentrierung.

Gegenteil von Beobachtung

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Beobachtung, Antonyme zu Beobachtung :

Beobachtung im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Beobachtung

Eigenschaften im Alphabet nach Beobachtung

Literatur

Weblinks

Seminare

Liebe entwickeln

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/achtsamkeit/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Yogalehrer Ausbildung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS