Eigenständigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eigenständigkeit''' ist innere Autonomie, Ich-Stärke und Mündigkeit. Eigenständigkeit bedeutet, dass man selbst nachdenkt, zu einer eigenen Meinung kommt, nicht von den Aussagen anderer abhängig ist. Eigenständigkeit bedeutet auch, dass man in der Lage ist, sich um sich selbst zu kümmern. Eigenständigkeit kann auch eine Gruppe von Menschen, Eine Region, ein Land haben. So kann eine Minderheit eine kulturelle Eigenständigkeit besitzen oder nach Eigenständigkeit, auch nach wirtschaftlicher und politischer Eigenständigkeit, streben. Auch ein literarisches Werk kann die Eigenständigkeit des Autors zeigen. Einzelne Kirchengemeinden wollen manchmal ihre Eigenständigkeit gegenüber der Landeskirche bewahren, ähnlich wie einzelne Bistümer gegenüber Rom. Um spirituelle Praktiken inmitten einer säkularisierten Welt zu üben, braucht es eine gewisse innere Eigenständigkeit und Kraft.
'''Eigenständigkeit''' ist innere [[Autonomie]], [[Ich]]-[[Stärke]] und [[Mündigkeit]]. Eigenständigkeit bedeutet, dass man [[selbst]] nachdenkt, zu einer eigenen [[Meinung]] kommt, nicht von den [[Aussage]]n anderer abhängig ist. Eigenständigkeit bedeutet auch, dass man in der Lage ist, sich um sich [[selbst]] zu kümmern.
 
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Eigenständigkeit kann auch eine Gruppe von [[Mensch]]en, Eine [[Region]], ein [[Land]] haben. So kann eine [[Minderheit]] eine kulturelle Eigenständigkeit besitzen oder nach Eigenständigkeit, auch nach wirtschaftlicher und politischer Eigenständigkeit, streben. Auch ein literarisches [[Werk]] kann die Eigenständigkeit des Autors zeigen. Einzelne Kirchengemeinden wollen manchmal ihre Eigenständigkeit gegenüber der Landeskirche bewahren, ähnlich wie einzelne Bistümer gegenüber [[Rom]]. Um [[spirituell]]e Praktiken inmitten einer säkularisierten [[Welt]] zu üben, braucht es eine gewisse innere Eigenständigkeit und [[Kraft]].


Eigenständigkeit - eine [[Tugend]]. Was bedeutet Eigenständigkeit? Woher kommt das Wort? Wozu ist Eigenständigkeit ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Eigenständigkeit? Über all das erfährst du hier in diesem Artikel.
Eigenständigkeit - eine [[Tugend]]. Was bedeutet Eigenständigkeit? Woher kommt das Wort? Wozu ist Eigenständigkeit ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Eigenständigkeit? Über all das erfährst du hier in diesem Artikel.
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'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''


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Sattvige, rajasige und tamasige Eigenständigkeit. Eigenständigkeit hat etwas Sattviges, Rajasiges und Tamasiges. Im [[Yoga]] teilen wir ja gerne Dinge ein in [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]]. Tamas ist das, was träge ist, das, was starr macht, das, was in die [[Unwissenheit]] führt. Rajas ist das, was das [[Ego]] ist. Und [[Sattva]] ist das, was rein ist. Und so kann man fast alles auf der [[Welt]] in sattvig, rajasig und tamasig einteilen und so ist es manchmal gut, auch die [[Eigenschaft]]en in [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]] einzuteilen.
 
Eigenständigkeit gibt es tamasig, rajasig und sattvig. Es gibt die tamasige Eigenständigkeit, die eine Art [[Borniertheit]] ist. Man lässt sich nicht helfen, schon aus Prinzip heraus nicht, man hat sich zwar irgendwo verrannt und man ist irgendwo im [[Leid]]en und man weiß nicht weiter, aber man lässt sich nicht helfen.
 
Diese Art von [[Borniertheit]] kann man deuten als tamasige [[Form]] von Eigenständigkeit. Man könnte sie aber auch respektieren und kann sagen: "Ok, der [[Mensch]] erscheint mir borniert, erscheint mir tamasig, aber es ist auch wertzuschätzen, er will [[selbst]] rauskommen." Also, anstatt ihn zu verurteilen, könntest du auch sagen: "Aha, da ist eine Eigenständigkeit."
 
Also, das [[Sattva]], [[Rajas]], [[Tamas]] kann auch manchmal helfen, aus einem [[Verurteilen]] zur [[Wertschätzung]] zu kommen. Erst sagst du, "bornierter Typ", dann stellst du fest, "ist doch eine [[Form]] von Eigenständigkeit", vielleicht sagst du erst, "tamasige Eigenständigkeit", dann, "nein, eigentlich ist es einfach Eigenständigkeit und er will [[selbstständig]] wachsen". Wenn du es in dir siehst, wirst du vielleicht sagen: "Es wäre vielleicht doch besser, um Hilfe zu bitten und Hilfe zuzulassen."
 
Dann gibt es die rajasige Eigenständigkeit, du willst dir von niemandem etwas sagen lassen, du willst dein eigener [[Herr]] und [[Meister]] sein. Und wenn irgendjemand dir etwas sagt, schimpfst du gleich, du bist sofort gekränkt. Also, diese [[Form]] von Eigenständigkeit ist eine rajasige Eigenständigkeit, du willst dein [[Ego]] behaupten und willst zeigen, du brauchst keine Hilfe. Das ist ein Unterschied zu tamasiger Eigenständigkeit, denn mit tamasiger Eigenständigkeit ist man im [[Leid]]en drin und packt es nicht.
 
Rajasige Eigenständigkeit packt es ja eigentlich, aber du willst es so machen, wie du es gerne hättest, du willst es nicht machen, wie es andere gerne hätten, du willst dir nicht reinreden lassen. Das macht zwischenmenschliche [[Kommunikation]] manchmal schwierig und das schafft auch immer wieder Konflikte, überflüssige Konflikte.
 
Überlege manchmal: "Bin ich gerade in so eine rajasige Eigenständigkeit hinein gerutscht und sollte ich vielleicht [[loslassen]] und andere irgendwo berücksichtigen?" Und dann gibt es sattvige Eigenständigkeit. Eine sattvige Eigenständigkeit ist auch so etwas wie [[Selbstwirksamkeit]] und [[Handlungskompetenz]]. Sattvige Eigenständigkeit ist das Gegenteil von [[Opfermentalität]], du fragst irgendwo [[Gott]]: "Was soll ich tun?" Du bittest um [[Führung]], du fragst deine [[Intuition]], du erwirbst [[Kompetenz]]en und dann tust du das, was zu tun ist.
 
Wenn dir jemand hilft, gut, dann akzeptiere die Hilfe. Wenn ein anderer andere [[Meinung]]en hat, dann überlege: "Wie kann man das zusammen gut machen?" Wenn andere dran beteiligt sind, dann überlegt zusammen: "Wie kommen wir zusammen zu diesem [[Ziel]]?" Du hast eine gewisse Eigenständigkeit, aber eben auch eine [[Offenheit]] für andere. Das ist eine sattvige Eigenständigkeit, du bist bereit, es auch alleine zu machen, wenn nötig, wenn andere dir helfen wollen, dann lässt du sie dir helfen, wenn andere sich einbringen wollen, dann schaue, wie es geht. Wenn dein Chef dir etwas sagt, dann schaue, wie du das berücksichtigst. Diese Art von sattviger Eigenständigkeit ist auch die reife Eigenständigkeit. Tamasige und rajasige Eigenständigkeit ist letztlich Kinderkram, sei dir dessen bewusst.


Sattvige, rajasige und tamasige Eigenständigkeit. Eigenständigkeit hat etwas Sattviges, Rajasiges und Tamasiges. Im Yoga teilen wir ja gerne Dinge ein in Sattva, Rajas und Tamas. Tamas ist das, was träge ist, das, was starr macht, das, was in die Unwissenheit führt. Rajas ist das, was das Ego ist. Und Sattva ist das, was rein ist. Und so kann man fast alles auf der Welt in sattvig, rajasig und tamasig einteilen und so ist es manchmal gut, auch die Eigenschaften in Sattva, Rajas und Tamas einzuteilen. Eigenständigkeit gibt es tamasig, rajasig und sattvig. Es gibt die tamasige Eigenständigkeit, die eine Art Borniertheit ist. Man lässt sich nicht helfen, schon aus Prinzip heraus nicht, man hat sich zwar irgendwo verrannt und man ist irgendwo im Leiden und man weiß nicht weiter, aber man lässt sich nicht helfen. Diese Art von Borniertheit kann man deuten als tamasige Form von Eigenständigkeit. Man könnte sie aber auch respektieren und kann sagen: „Ok, der Mensch erscheint mir borniert, erscheint mir tamasig, aber es ist auch wertzuschätzen, er will selbst rauskommen.“ Also, anstatt ihn zu verurteilen, könntest du auch sagen: „Aha, da ist eine Eigenständigkeit.“ Also, das Sattva, Rajas, Tamas kann auch manchmal helfen, aus einem Verurteilen zur Wertschätzung zu kommen. Erst sagst du, „bornierter Typ“, dann stellst du fest, „ist doch eine Form von Eigenständigkeit“, vielleicht erst sagst du, „tamasige Eigenständigkeit“, dann, „nein, eigentlich ist es einfach Eigenständigkeit und er will selbstständig wachsen“. Wenn du es in dir siehst, wirst du vielleicht sagen: „Es wäre vielleicht doch besser, um Hilfe zu bitten und Hilfe zuzulassen.“ Dann gibt es die rajasige Eigenständigkeit, du willst dir von niemandem etwas sagen lassen, du willst dein eigener Herr und Meister sein. Und wenn irgendjemand dir etwas sagt, schimpfst du gleich, du bist sofort gekränkt. Also, diese Form von Eigenständigkeit ist eine rajasige Eigenständigkeit, du willst dein Ego behaupten und willst zeigen, du brauchst keine Hilfe. Das ist ein Unterschied zu tamasiger Eigenständigkeit, denn mit tamasiger Eigenständigkeit ist man im Leiden drin und packt es nicht. Rajasige Eigenständigkeit packt es ja eigentlich, aber du willst es so machen, wie du es gerne hättest, du willst es nicht machen, wie es andere gerne hätten, du willst dir nicht reinreden lassen. Das macht zwischenmenschliche Kommunikation manchmal schwierig und das schafft auch immer wieder Konflikte, überflüssige Konflikte. Überlege manchmal: „Bin ich gerade in so eine rajasige Eigenständigkeit hinein gerutscht und sollte ich vielleicht loslassen und andere irgendwo berücksichtigen?“ Und dann gibt es sattvige Eigenständigkeit. Eine sattvige Eigenständigkeit ist auch so etwas wie Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz. Sattvige Eigenständigkeit ist das Gegenteil von Opfermentalität, du fragst irgendwo Gott: „Was soll ich tun?“ Du bittest um Führung, du fragst deine Intuition, du erwirbst Kompetenzen und dann tust du das, was zu tun ist. Wenn dir jemand hilft, gut, dann akzeptiere die Hilfe. Wenn ein anderer andere Meinungen hat, dann überlege: „Wie kann man zusammen das gut machen?“ Wenn andere dran beteiligt sind, dann überlegt zusammen: „Wie kommen wir zusammen zu diesem Ziel?“ Du hast eine gewisse Eigenständigkeit, aber eben auch eine Offenheit für andere. Das ist eine sattvige Eigenständigkeit, du bist bereit, es auch alleine zu machen, wenn nötig, wenn andere dir helfen wollen, dann lässt du sie dir helfen, wenn andere sich einbringen wollen, dann schaue, wie es geht. Wenn dein Chef dir etwas sagt, dann schaue, wie du das berücksichtigst. Diese Art von sattviger Eigenständigkeit ist auch die reife Eigenständigkeit. Tamasige und rajasige Eigenständigkeit ist letztlich Kinderkram, sei dir dessen bewusst. Und jetzt überlege selbst, hast du genügend Eigenständigkeit? Ist deine Eigenständigkeit eine tamasige, eine rajasige oder eine sattvige? Oder lebst du lieber ganz anders und gibst dich einfach Gott vollständig hin und sagst: „Ich will gar nicht eigenständig sein, ich will ganz Gott durch mich wirken lassen.Auch das ist eine Form der Spiritualität, die zur höchsten Verwirklichung führen kann.  
Und jetzt überlege [[selbst]], hast du genügend Eigenständigkeit? Ist deine Eigenständigkeit eine tamasige, eine rajasige oder eine sattvige? Oder lebst du lieber ganz anders und gibst dich einfach [[Gott]] vollständig hin und sagst: "Ich will gar nicht eigenständig sein, ich will ganz Gott durch mich wirken lassen." Auch das ist eine Form der [[Spiritualität]], die zur höchsten [[Verwirklichung]] führen kann.  


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Version vom 9. Mai 2016, 11:40 Uhr

Eigenständigkeit ist innere Autonomie, Ich-Stärke und Mündigkeit. Eigenständigkeit bedeutet, dass man selbst nachdenkt, zu einer eigenen Meinung kommt, nicht von den Aussagen anderer abhängig ist. Eigenständigkeit bedeutet auch, dass man in der Lage ist, sich um sich selbst zu kümmern.

Arbeit Geschäftsleute.JPG

Eigenständigkeit kann auch eine Gruppe von Menschen, Eine Region, ein Land haben. So kann eine Minderheit eine kulturelle Eigenständigkeit besitzen oder nach Eigenständigkeit, auch nach wirtschaftlicher und politischer Eigenständigkeit, streben. Auch ein literarisches Werk kann die Eigenständigkeit des Autors zeigen. Einzelne Kirchengemeinden wollen manchmal ihre Eigenständigkeit gegenüber der Landeskirche bewahren, ähnlich wie einzelne Bistümer gegenüber Rom. Um spirituelle Praktiken inmitten einer säkularisierten Welt zu üben, braucht es eine gewisse innere Eigenständigkeit und Kraft.

Eigenständigkeit - eine Tugend. Was bedeutet Eigenständigkeit? Woher kommt das Wort? Wozu ist Eigenständigkeit ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Eigenständigkeit? Über all das erfährst du hier in diesem Artikel.

Eigenständigkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Kaffee arbeit.jpg

Sattvige, rajasige und tamasige Eigenständigkeit. Eigenständigkeit hat etwas Sattviges, Rajasiges und Tamasiges. Im Yoga teilen wir ja gerne Dinge ein in Sattva, Rajas und Tamas. Tamas ist das, was träge ist, das, was starr macht, das, was in die Unwissenheit führt. Rajas ist das, was das Ego ist. Und Sattva ist das, was rein ist. Und so kann man fast alles auf der Welt in sattvig, rajasig und tamasig einteilen und so ist es manchmal gut, auch die Eigenschaften in Sattva, Rajas und Tamas einzuteilen.

Eigenständigkeit gibt es tamasig, rajasig und sattvig. Es gibt die tamasige Eigenständigkeit, die eine Art Borniertheit ist. Man lässt sich nicht helfen, schon aus Prinzip heraus nicht, man hat sich zwar irgendwo verrannt und man ist irgendwo im Leiden und man weiß nicht weiter, aber man lässt sich nicht helfen.

Diese Art von Borniertheit kann man deuten als tamasige Form von Eigenständigkeit. Man könnte sie aber auch respektieren und kann sagen: "Ok, der Mensch erscheint mir borniert, erscheint mir tamasig, aber es ist auch wertzuschätzen, er will selbst rauskommen." Also, anstatt ihn zu verurteilen, könntest du auch sagen: "Aha, da ist eine Eigenständigkeit."

Also, das Sattva, Rajas, Tamas kann auch manchmal helfen, aus einem Verurteilen zur Wertschätzung zu kommen. Erst sagst du, "bornierter Typ", dann stellst du fest, "ist doch eine Form von Eigenständigkeit", vielleicht sagst du erst, "tamasige Eigenständigkeit", dann, "nein, eigentlich ist es einfach Eigenständigkeit und er will selbstständig wachsen". Wenn du es in dir siehst, wirst du vielleicht sagen: "Es wäre vielleicht doch besser, um Hilfe zu bitten und Hilfe zuzulassen."

Dann gibt es die rajasige Eigenständigkeit, du willst dir von niemandem etwas sagen lassen, du willst dein eigener Herr und Meister sein. Und wenn irgendjemand dir etwas sagt, schimpfst du gleich, du bist sofort gekränkt. Also, diese Form von Eigenständigkeit ist eine rajasige Eigenständigkeit, du willst dein Ego behaupten und willst zeigen, du brauchst keine Hilfe. Das ist ein Unterschied zu tamasiger Eigenständigkeit, denn mit tamasiger Eigenständigkeit ist man im Leiden drin und packt es nicht.

Rajasige Eigenständigkeit packt es ja eigentlich, aber du willst es so machen, wie du es gerne hättest, du willst es nicht machen, wie es andere gerne hätten, du willst dir nicht reinreden lassen. Das macht zwischenmenschliche Kommunikation manchmal schwierig und das schafft auch immer wieder Konflikte, überflüssige Konflikte.

Überlege manchmal: "Bin ich gerade in so eine rajasige Eigenständigkeit hinein gerutscht und sollte ich vielleicht loslassen und andere irgendwo berücksichtigen?" Und dann gibt es sattvige Eigenständigkeit. Eine sattvige Eigenständigkeit ist auch so etwas wie Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz. Sattvige Eigenständigkeit ist das Gegenteil von Opfermentalität, du fragst irgendwo Gott: "Was soll ich tun?" Du bittest um Führung, du fragst deine Intuition, du erwirbst Kompetenzen und dann tust du das, was zu tun ist.

Wenn dir jemand hilft, gut, dann akzeptiere die Hilfe. Wenn ein anderer andere Meinungen hat, dann überlege: "Wie kann man das zusammen gut machen?" Wenn andere dran beteiligt sind, dann überlegt zusammen: "Wie kommen wir zusammen zu diesem Ziel?" Du hast eine gewisse Eigenständigkeit, aber eben auch eine Offenheit für andere. Das ist eine sattvige Eigenständigkeit, du bist bereit, es auch alleine zu machen, wenn nötig, wenn andere dir helfen wollen, dann lässt du sie dir helfen, wenn andere sich einbringen wollen, dann schaue, wie es geht. Wenn dein Chef dir etwas sagt, dann schaue, wie du das berücksichtigst. Diese Art von sattviger Eigenständigkeit ist auch die reife Eigenständigkeit. Tamasige und rajasige Eigenständigkeit ist letztlich Kinderkram, sei dir dessen bewusst.

Und jetzt überlege selbst, hast du genügend Eigenständigkeit? Ist deine Eigenständigkeit eine tamasige, eine rajasige oder eine sattvige? Oder lebst du lieber ganz anders und gibst dich einfach Gott vollständig hin und sagst: "Ich will gar nicht eigenständig sein, ich will ganz Gott durch mich wirken lassen." Auch das ist eine Form der Spiritualität, die zur höchsten Verwirklichung führen kann.

Eigenständigkeit - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Eigenständigkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Eigenständigkeit - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Eigenständigkeit, also Synonyme zu Eigenständigkeit sind z.B. Selbstbestimmung, Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Autonomie.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Eigenständigkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Enthemmung, Rücksichtslosigkeit, Willkür, Belieben, Selbstsucht. Daher braucht Eigenständigkeit als Gegenpol die Kultivierung von Gemeinschaftlichkeit, Brüderlichkeit, Gemeinsinn, Liebe, Mitgefühl, Respekt, Hingabe.

Gegenteil von Eigenständigkeit - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Eigenständigkeit, Antonyme zu Eigenständigkeit :

Eigenständigkeit Antonyme

Antonyme Eigenständigkeit sind, kurz zusammengefasst, Gemeinschaftlichkeit, Brüderlichkeit, Gemeinsinn, Liebe, Mitgefühl, Respekt, Hingabe, Fremdbestimmtheit, Opfermentalität, Abhängigkeit, Unselbständigkeit.

Eigenständigkeit im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG

Entwicklung von Eigenständigkeit

Eigenständigkeit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das man stärken kann, sofern man es will. Vielleicht willst du ja Eigenständigkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Eigenständigkeit zu stärken.
  • Du kannst dir z.B. vornehmen: "Während der nächsten Woche will ich die Fähigkeit Eigenständigkeit bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein eigenständigerer Mensch zu sein."
  • Triff den Vorsatz, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Eigenständigkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du normalerweise nicht tun würdest, was aber dieses Persönlichkeitsmerkmal in die Tat umsetzt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: Ich entwickle Eigenständigkeit.
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin eigenständig.

Affirmationen zum Thema Eigenständigkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Eigenständigkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Eigenständigkeit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin eigenständig.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin eigenständig. Om Om Om.
  • Ich bin ein Eigenständiger, eine Eigenständige OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Eigenständigkeit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin eigenständig " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Eigenständigkeit.
  • Ich werde eigenständig.
  • Jeden Tag werde ich eigenständiger.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Eigenständigkeit.

Dankesaffirmation für Eigenständigkeit

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag eigenständiger werde.

Wunderaffirmationen Eigenständigkeit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr eigenständig. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Eigenständigkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr eigenständig zu sein.
  • Ich bin jemand, der eigenständig ist.

Gebet für Eigenständigkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Eigenständigkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Eigenständigkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein eigenständiger Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Eigenständigkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Eigenständigkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Eigenständigkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich eigenständig werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Eigenständigkeit.
  • Angenommen, ich will eigenständig sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre eigenständig, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Eigenständigkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als eigenständiger Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Eigenständigkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Eigenständigkeit

Literatur

Weblinks

Seminare

Selbsterfahrung und Psychotherapie

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Yogalehrer Ausbildung

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