Ayurveda Ernährung: Unterschied zwischen den Versionen

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von Parvati Ruth Burbach
von Parvati Ruth Burbach
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Unsere Ernährung hat einen elementaren Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit, unsere innere Zufriedenheit und unsere ganzheitliche Schönheit. Je nachdem, welches Dosha dominant ist, sollten bestimmte Nahrungsmittel in bestimmten Mengen gegessen werden, spezielle Kräuter eingenommen und ayurvedische Rezepte in unterschiedlicher Weise zubereitet werden. Mit den richtig zubereiteten Mahlzeiten geben wir uns alles, was uns fehlt, und kommen so wieder in unser inneres Gleichgewicht. Ja nach Konstitutionstyp neigen wir zu bestimmten Beschwerden und haben spezifische Eigenschaften und Vorlieben, welche sich in unserem Lebensstil und unseren Ernährungsgewohnheiten widerspiegeln. Diese richtig zu interpretieren und liebevoll in Harmonie zu bringen, ist die Kunst der ganzheitlichen Ernährungslehre. Ziel der ayurvedischen Ernährung ist es, die drei Doshas ins individuelle Gleichgewicht zu bringen und das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken. Mit der Auswahl, Zusammenstellung und Zubereitungsart seiner Speisen beeinflusst jeder die Vermehrung oder Verminderung der Dosha-Anteile im Körper. Dabei ist es unerheblich, ob ein Dosha konstitutionsbedingt ständig erhöht oder nur kurzzeitig durch eine Störung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die spezielle doshaausgleichende Kost sollte so lange praktiziert werden, bis die jeweiligen Symptome verschwunden sind.
Unsere Ernährung hat einen elementaren Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit, unsere innere Zufriedenheit und unsere ganzheitliche Schönheit. Je nachdem, welches Dosha dominant ist, sollten bestimmte Nahrungsmittel in bestimmten Mengen gegessen werden, spezielle Kräuter eingenommen und ayurvedische Rezepte in unterschiedlicher Weise zubereitet werden. Mit den richtig zubereiteten Mahlzeiten geben wir uns alles, was uns fehlt, und kommen so wieder in unser inneres Gleichgewicht. Ja nach Konstitutionstyp neigen wir zu bestimmten Beschwerden und haben spezifische Eigenschaften und Vorlieben, welche sich in unserem Lebensstil und unseren Ernährungsgewohnheiten widerspiegeln. Diese richtig zu interpretieren und liebevoll in Harmonie zu bringen, ist die Kunst der ganzheitlichen Ernährungslehre. Ziel der ayurvedischen Ernährung ist es, die drei Doshas ins individuelle Gleichgewicht zu bringen und das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken. Mit der Auswahl, Zusammenstellung und Zubereitungsart seiner Speisen beeinflusst jeder die Vermehrung oder Verminderung der Dosha-Anteile im Körper. Dabei ist es unerheblich, ob ein Dosha konstitutionsbedingt ständig erhöht oder nur kurzzeitig durch eine Störung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die spezielle doshaausgleichende Kost sollte so lange praktiziert werden, bis die jeweiligen Symptome verschwunden sind.

Version vom 27. Januar 2023, 02:03 Uhr

Ayurveda Ernährung ist eine ganzheitliche und vollwertige Art der Ernährung, die sich an den verschiedenen Konstitutionstypen des Menschen, den sogenannten Doshas orientiert. Sie spielt im Ayurveda bei der Harmonisierung der individuellen Konstitution (Prakriti) ein große Rolle.

Ganzheitliche Ernährung spielt im Ayurveda eine wichtige Rolle

Ayurvedische Ernährungslehre

Im Ayurveda gilt Nahrung als Medizin. Gesundheit bedeutet, dass alle Körperfunktionen (Stoffwechsel, Verdauung etc.) im Gleichgewicht befinden. Krankheit dagegen ist Ausdruck eines Ungleichgewichts. Die Anhänger der ayurvedischen Lehre vertreten die Ansicht, dass sich durch die richtigen Speisen viele Beschwerden bessern oder sogar ganz beheben lassen. Laut der ayurvedischen Lehre besteht der Mensch aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum/Äther. Auch die Nahrung setzt sich aus den fünf Elementen, den sogenannten Bhutas zusammen; sie garantieren den Bestand dieser Elemente im Körper und füllen sie immer wieder auf.

Die drei Doshas

Der Lotus als Symbol der Reinheit und Harmonie

Grundlage für das Verständnis des Ayurveda sind die drei Doshas. Dosha bedeutet wörtlich übersetzt "(den Körper) beeinflussende Faktoren", vereinfacht werden sie auch "Konstitutionstypen" genannt. Bei den drei Doshas handelt es sich um energetische Grundprinzipien, die die Wechselbeziehung des Menschen mit seiner Ernährung und der gesamten Umwelt erklären und die miteinander im Austausch stehen. Jeder Mensch hat von Geburt an alle drei Doshas zur Verfügung, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Meist überwiegen ein oder zwei Doshas.

Vata-Typ

Vata (Wind, Luft und Äther, Pneuma)

Die Persönlichkeit des Vata-Typs ist durch Luft und Äther geprägt. Es steht für Bewegung, Aktivität und Kommunikation. Sein Körperbau ist leicht und sehnig, er handelt und denkt schnell, ist spontan und phantasievoll.

Pitta-Typ

Pitta (Feuer und Wasser, Chole)

Das feurige Pitta ist für Emotion, [[[Intelligenz]] und Energie verantwortlich. Die Persönlichkeit des Pitta-Typs ist durch Feuer und Wasser bestimmt. Er hat einen ausgewogenen, muskulösen Körperbau, liebt Wettkampfsportarten und Herausforderungen.

Kapha-Typ

Kapha (Erde und Wasser, Phlegma)

Der Kapha-Typ wird durch Erde und Wasser dominiert. Kapha bringt Ausdauer, Kraft und Stabilität mit sich.Er ist von kräftiger und gedrungener Statur und neigt zu Übergewicht, ist eher bedächtig und schläft gern und viel.

Die acht Faktoren gesunder Ernährung

Ayurveda beschreibt acht verschiedene Faktoren, welche dafür verantwortlich sind, den Körper gesund und vital zu halten. Aus diesen bilden sich die ayurvedischen Ernährungsregeln, welche als Basis der gesamten Ayurveda-Heilkunde dienen.

Prakriti - Eigenschaften der Nahrung

Prakriti heisst ubersetzt „Natur“ und beschreibt die individuellen Eigenschaften des Menschen, aber auch von Nahrungsmittel. Die Nahrung wird entsprechend ihrer Eihenschaften für die Bedürfnisse des Essers ausgewählt und zubereitet. Dies ist die Grundlage einer jeden ayurvedischen Therapie.

Karana – Zubereitung der Nahrung

Die Kunst des ayurvedischen Kochens basiert auf dem Wissen der richtigen Zubereitung. Dies macht den Koch zum Heiler, denn mit der Art des Kochens kann die Qualität von Nahrung verändert werden. Grundsätzlich dient im Ayurveda das Kochen dazu, Speisen leichter verdaulich zu machen, also sozusagen vorzukochen. Rohe und ungekochte Nahrung wird als schwer verdaulich betrachtet und benötigt ein starkes Verdauungsfeuer, um verwertet zu werden. Ebenso helfen verdauungsförderbde Gewürze, die Speisen leichter verdaulich zu machen.

Samyoga – Kombination von Nahrung

Ob eine Mahlzeit bekömmlich ist oder zu Verdauungsbeschwerden und Schlackenbildung führt, hängt auch von der Kombination der einzelnen Nahrungsmittel ab. Speziell die falsche Mischung von Kuhmilch mit Fisch, Fleisch, Eiern und rohen Früchten wird als Ama-Produzent eingestuft und ist für viele ernährungbedingte Krankheitsbilder verantwortlich.

Rashi – Menge der Nahrung

Nicht nur was wir essen entscheidet über Gesundheit und Krankheit, sondern auch wie viel wir essen. So zählt die übermäßige und zu häufige Nahrungsaufnahme zu den meist verbreiteten Krankheitsfaktoren, die durch das eigene Verhalten verschuldet werden.

Desha – Herkunft der Nahrung

Die wörtliche Übersetzung von Desha lautet „Ort“. Damit sind sowohl der Ursprungsort der Nahrung sowie der Ort des Konsumierens gemeint. Regionales bevorzugen Viele denken, die ayurvedische Ernährung sei eine indische, vegetarische Diät. Entsprechend der persönlichen Esskultur können die ayurvedischen Ernährungsregeln den landestypischen Gewohnheiten angepasst werden.

Kala - Zeit der Nahrungseinnahme

Kala heisst übersetzt „die Zeit“ und kann als Saison oder das Stadium der Krankheit gesehen werden. Die Berücksichtigung der Tages - und Jahreszeiten gehört bei der Auswahl und Zubereitung der Speisen zu den wichtigsten Faktoren für eine gesunde Ernährung: Speisen die im Winter als gesund und verträglich angesehen werden, können im Sommer völlig unpassend sein. Oftmals entscheidet auch der Zeitpunkt der Einnahme über die Verträglichkeit von Nahrung: Frische Früchte sind am Morgen weit besser verdaulich als am Nachmittag, Joghurt am Abend bildet Ama und blockiert die Srotas, in der ersten Tageshälfte dagegen stärkt es Agni und fördert die Verdauung.

Upayogasamstha - Ernährungsregeln

In der Ayurvedalehre gilt es folgende Regeln bei der Ernährung zu beachten: Die Nahrung sollte warm, fett, nicht-antagonistisch, in der richtigen Menge, nach Verdauung der vorhergehenden Mahlzeit, am rechten Ort, nicht zu schnell, nicht zu langsam und mit voller Konzentration eingenommen werden.

Upayoktr - Bekömmlichkeit der Nahrung

Upayoktr ist derjenige der die Nahrung zu sich nimmt. Die Verträglichkeit der verschiedenen Speisen hängt von ihm ab.

Umsetzung

Unabhängig von den individuellen Konstitutionstypen gilt nach dem Ayurveda, dass die Nahrung ausgewogen und vollwertig sein und alle Bausteine des Lebens enthalten sollte. Um nun die "richtige" Ernährung nach dem Ayurveda bestimmen zu können, ist das Wissen um den Konstitutionstyp entscheidend. Anhand von Charaktereigenschaften, dem äußeren Erscheinungsbild und Krankheitsdispositionen eines Menschen lässt sich erkennen, welches Dosha überwiegt. Durch die individuell auf den jeweiligen Konstitutionstyp abgestimmte Ernährung können die Doshas ausbalanciert bzw. das optimale individuelle Gleichgewicht der Doshas wiederhergestellt und aufrechterhalten werden.

Eigenschaften der Nahrung

Gewürze in der ayurvedischen Küche

Durch die in der Nahrung enthaltenen verschiedenen Eigenschaften, die sogenannten Gunas

  • schwer und leicht
  • trocken und ölig
  • heiß und kalt

findet eine Kommunikation zwischen der Nahrung und den Doshas des Menschen statt.

Die Hauptinformation der Lebensmittel liegt jedoch in den sechs grundsätzlichen Geschmacksrichtungen, die sogenannten Rasas:

Jedes Nahrungsmittel hat sein eigenes Geschmacksprofil. Aus Sicht der ayurvedischen Ernährungslehre sollte eine ausgewogene Ernährung bei jeder Mahlzeit alle sechs Rasas beinhalten. Der Geschmack kann beim Ausbalancieren eines gestörten Doshas sehr hilfreich sein, d.h. jedes Dosha wird durch einen bestimmten Geschmack zurück ins Gleichgewicht gebracht. Sämtliche Nahrungsmittel und Gewürze sind im Ayurveda über ihre Geschmacksqualitäten in ihrer energetischen Wirkung auf das Tri-Dosha-System des Menschen abgestimmt.

Darüber hinaus schreibt der Ayurveda dem Verdauungsfeuer (Agni) sehr große Bedeutung zu. Von ihm hängen Lebensdauer, Ausstrahlung, Gesundheit und Energie des Menschen ab. Je hochwertiger die Nahrung ist, und je genauer sie auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist, desto besser brennt das Verdauungsfeuer und desto gesünder lebt der Mensch.

Der Ayurveda empfiehlt in der Regel vegetarische Kost, jedoch ist dies nicht zwingend. Bei den tierischen Nahrungsmitteln sind Fisch und Geflügel zu bevorzugen, da diese leichter verdaulich sind. Vorwiegend sollten frische Produkte aus heimischen Regionen verwendet werden.

Ayurveda und Ernährung

Ein Interview mit Julia Lang, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.34 - Sommer 2017

In diesem Interview mit Julia Lang, Leiterin der Ayurveda Oase in Bad Meinberg, gibt sie uns einen Einblick in die Ernährung aus dem Blickpunkt des Ayurveda.

Im Ayurveda werden je nach Konstitutionstyp bestimmte Nahrungsmittel empfohlen. Kannst du uns das etwas näher erklären?

Im Ayurveda gehen wir davon aus, dass jeder Mensch mit einer individuellen Zusammensetzung der drei Bioenergien Vata, Pitta, Kapha, auch Doshas genannt, geboren wird. Diese Zusammensetzung bestimmt seine Grundkonstitution, die Prakriti. Leben wir gemäß unserer Prakriti, hilft uns das, im Gleichgewicht zu bleiben. Die auf unseren Typ abgestimmte [Ernährung] spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Was ist das Besondere an der ayurvedischen Ernährung?

Dass sie eben ganz individuell auf den jeweiligen Menschen abgestimmt wird - es gibt keine Pauschalen. Jemand mit gutem Agni (Verdauungsfeuer), verträgt zum Beispiel wesentlich mehr Rohkost, als jemand mit schwachem. Es macht also keinen Sinn, pauschal Rohkost für alle, als die Heilnahrung schlechthin, zu empfehlen. Unser Ziel ist aber in jedem Fall, Agni so zu stärken, dass auch immer mehr vitale Kost vertragen wird.

Wie viele Mahlzeiten täglich sollte man nach dem Ayurveda zu sich nehmen?

Auch das ist sehr unterschiedlich. Es ist grundsätzlich gut, lange Fastenperioden einzurichten, wie z.B. bei Yoga Vidya zwischen 18:00 Uhr und 11:00 Uhr. In dieser Zeit können sich die Organe regenerieren und das ganze System kann sich verjüngen. Ama (Stoffwechselzwischenprodukte) werden abgebaut. Für einen Menschen mit starker Pittadominanz und gut funktionierendem Agni kann das jedoch zu einer großen Herausforderung werden. Diese Menschen brauchen in der Regel alle 3-4 Stunden etwas zu essen, sonst fühlen sie sich nicht wohl und werden selbst zu einer Herausforderung für ihre Umgebung. Die meisten Menschen essen allerdings tendenziell eher zu viel und zu oft.

Welche Getränke werden im Ayurveda empfohlen?

Ist Trinken während der Mahlzeiten ratsam?

Wenigstens zimmerwarme Getränke sind empfehlenswert. Nichts aus dem Kühlschrank. Für Vata und Kapha gerne gut warm, für Pitta auf keinen Fall heiß. Etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, empfiehlt es sich, ein Glas warmes Wasser zu trinken, während der Mahlzeiten nicht oder nur ganz wenig, wenn sehr trockene Nahrung verzehrt wird. Idealerweise wird auch 1,5h - 2h nach der Mahlzeit nicht getrunken. Über den Tag schluckweise getrunkenes, warmes Ayurvedawasser (15-20 min abgekocht) hilft zu entgiften und Vata zu harmonisieren.

Warum sollte man das Wasser heiß trinken?

Wie schon erwähnt, ist heißes Wasser für Menschen mit viel Feuer (Pitta Dosha) nicht förderlich. Auch Ingwerwasser darf von ihnen nur sehr vorsichtig und verdünnt genossen werden. Warmes Wasser ist für sie gut, zimmerwarmes eventuell noch besser. Da warmes Wasser Vata harmonisiert, hilft es zu entspannen und trägt morgens getrunken auch zu einer guten Verdauung bei.

Es gibt viele, auch ayurvedische, Nahrungsergänzungsmittel. Warum benötigen wir Nahrungsergänzungsmittel?

Eine ausgewogene Ernährung sollte uns doch mit allem versorgen, was wir benötigen, um gesund zu bleiben

Es kommt immer darauf an, wie ich den Begriff Nahrungsergänzungsmittel verwende. Chlorella, z.B., ist eine getrocknete Mikroalge, die ich als Lebensmittel und nicht als Nahrungsergänzungsmittel bezeichnen würde. Bei Amlaki handelt es sich um eine getrocknete Frucht, also auch ein Lebensmittel. Im Sinne von Nahrung als Heilmittel können wir den Verzehr dieser extrem vitalstoff- und enzymreichen, sogenannten Superfoods, in unseren Speiseplan einbauen. Ursprünglich bestand die Nahrung des Menschen aus über 500 verschiedenen Wildpflanzen, die die ganze Energie der Erde und des Universums in sich trugen. Heutzutage beschränkt sich die Nahrung oft auf einige wenige, hochgezüchtete Arten, die auf ausgelaugten Böden mithilfe künstlichen Düngers gezogen werden.

Auch im Bioanbau finden wir einen verminderten Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen, zumal auch hier viel gezüchtet wird und fast nur noch so genannte Hybride angebaut werden. Das ist leichter als samenfeste Sorten anzupflanzen, aber diese Pflanzen tragen nicht mehr die Kraft in sich, gesunde Nachfahren zu produzieren. Ayurvedische Heilmittel dürfen darüber hinaus in Deutschland nur als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, da sie keine Zulassung als Medikamente haben.

Besonders in unserem Haus Yoga Vidya wird veganes Ayurveda angeboten

Milch, Butter, Honig und Joghurt hingegen werden im Ayurveda als wertvolle Nahrungsmittel eingeschätzt und in vielerlei Form zubereitet

Kann man diese Nahrungsmittel einfach ersetzen und die gleichen Wirkungen erzielen?

Selbstverständlich gibt es genug Alternativen zu den genannten tierischen Substanzen. Außerdem werden diese nirgendwo pauschal als empfehlenswert bezeichnet. Joghurt und Butter werden für Pitta und Kapha auch in der nicht veganen Ayurveda Literatur als nicht förderlich beschrieben. Überhaupt dürfen wir hier nicht vergessen, dass es sich bei Kuhmilch um eine Substanz handelt, die auf Kuhbabys abgestimmt ist und nicht auf (erwachsene) Menschen. Sie entspricht durch das damit verknüpfte Leid auch in keiner Weise mehr der sattwigen (reinen) Substanz, von der in den alten Schriften die Rede ist.

Also was nutzt es, erfolgreich ein Dosha, z.B. Vata, zu besänftigen, wenn ich auf der anderen Seite schädige? Unseren Mitwesen wird dafür unermessliches Leid zugefügt, eine enorme Verschwendung von Ressourcen ist damit verknüpft und es ist in den letzten Jahren sehr deutlich geworden, wie sehr alle so genannten zivilisationskrankheiten in Zusammenhang mit dem Verzehr tierischer Produkte stehen. Also schädige ich mit der Empfehlung, diese Substanzen zu verzehren auch die Person, der eigentlich geholfen werden soll.

Wie hältst du dich fit?

Ich esse viel Rohkost, was sich in den letzten Jahren ganz selbstverständlich so entwickelt hat. Diese mache ich mir mithilfe wärmender und Agni stärkender Gewürze und auch durch Anwärmen besser verträglich. Meinen Rohkostteller mittags versehe ich z.B. immer mit frischem Ingwer, Kurkuma, schwarzem Pfeffer und Paprika und in den Smoothie kommt warmes Wasser. Außerdem praktiziere ich möglichst täglich Asanas und Pranayama und tanze und laufe gerne. Das Laufen und auch das Tanzen halte ich eher meditativ, so entspannt es und erhöht mein Vata nicht.

Was sind deine Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und ein gesundes Leben speziell für den Sommer?

Da im Sommer Pitta durch die Jahreszeit bereits erhöht ist, dürfen Pitta - Menschen besonders darauf achten, diese Bioenergie nicht weiter zu übersteuern. Speziell scharfe, saure und fettig-salzige Nahrung, kann dazu führen. Im Sommer können wir durch direkte Sonneneinstrahlung unseren Vitamin D–Speicher auffüllen, immer jedoch so, dass wir weit unter der Dosis bleiben, die einen Sonnenbrand auslösen würde. Natürlich ist alles Eiskalte nicht empfehlenswert, aber bei einem veganen Bioeis kann man sicher auch mal eine unayurvedische Ausnahme machen

Über die Autorin

Julia Lang, seit 13 Jahren als Heilpraktikerin tätig, leitet den seit 2012 rein veganen Ayurveda Wellness- und Therapiebereich bei Yoga Vidya, Bad Meinberg. Neben ihrer Tätigkeit als Yoga-und Ayurvedatherapeutin hat sie eine Ausbildung zum/zur veganen Ernährungsberater/in kreiert und vereint das Wissen aus diesen Bereichen mit dem der europäischen Naturheilkunde und der energetischen Medizin. Seit vielen Jahren gibt sie Vorträge, Seminare und Ausbildungen.

Ernährung für Körper, Geist und Seele

- Ein Einblick in die ayurvedische Küche -

von Parvati Ruth Burbach

Der Mensch ist, was er isst!

Unsere Ernährung hat einen elementaren Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit, unsere innere Zufriedenheit und unsere ganzheitliche Schönheit. Je nachdem, welches Dosha dominant ist, sollten bestimmte Nahrungsmittel in bestimmten Mengen gegessen werden, spezielle Kräuter eingenommen und ayurvedische Rezepte in unterschiedlicher Weise zubereitet werden. Mit den richtig zubereiteten Mahlzeiten geben wir uns alles, was uns fehlt, und kommen so wieder in unser inneres Gleichgewicht. Ja nach Konstitutionstyp neigen wir zu bestimmten Beschwerden und haben spezifische Eigenschaften und Vorlieben, welche sich in unserem Lebensstil und unseren Ernährungsgewohnheiten widerspiegeln. Diese richtig zu interpretieren und liebevoll in Harmonie zu bringen, ist die Kunst der ganzheitlichen Ernährungslehre. Ziel der ayurvedischen Ernährung ist es, die drei Doshas ins individuelle Gleichgewicht zu bringen und das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken. Mit der Auswahl, Zusammenstellung und Zubereitungsart seiner Speisen beeinflusst jeder die Vermehrung oder Verminderung der Dosha-Anteile im Körper. Dabei ist es unerheblich, ob ein Dosha konstitutionsbedingt ständig erhöht oder nur kurzzeitig durch eine Störung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die spezielle doshaausgleichende Kost sollte so lange praktiziert werden, bis die jeweiligen Symptome verschwunden sind.

Die sechs Geschmacksrichtungen Nahrung sollte aus ayurvedischer Sicht gut bekömmlich, warm, frisch gekocht, nährstoffreich und schmackhaft sein. Warme und gekochte Speisen sind besonders in den Morgen- und Abendstunden leichter verdaulich als rohe und kalte Nahrungsmittel. So sollte mindestens die Hälfte, besser noch drei Viertel, der Nahrung in frisch gekochter Form verspeist werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass alle sechs Geschmacksrichtungen - süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb - über den Tag verteilt in den Mahlzeiten enthalten sind. Die Ausgewogenheit der sechs Geschmacksrichtungen sorgt für Zufriedenheit beim Essen.

Süß: anregend auf die Bauspeicheldrüse, beruhigend
Sauer: anregend und kräftigend auf die Magendrüsen, stimuliert am stärksten die Speichelsekretion, stellt zufrieden
Salzig: appetitanregend und den Wasserhaushalt beeinflussend, stabilisierend
Scharf: anregend für den Stoffwechsel, wärmeerzeugend und reinigend, aktivierend
Bitter: reinigend und klärend, stimuliert Leber und Galle, belebt
Herb: zusammenziehend, schleimhautberuhigend, trocknend, belebend

Diese sechs Rasas sollten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen und alle in einer Mahlzeit enthalten sein. Ist dies nicht möglich, sollten diese Geschmacksrichtungen zumindest über den Tag verteilt aufgenommen werden. Bei einem vollständigen ayurvedischen Menü sind Reis, Getreide und Nudeln das Grundnahrungsmittel. Salat, Gemüse, Dahl, Chutneys, Raitas, Obst und süße Speisen gruppieren sich herum.

Sattvige Nahrung Sattviges Essen enthält alle sechs Geschmacksrichtungen und fördert gesunde geistige und körperliche Qualitäten. Es macht zufrieden und fördert die Ausgewogenheit des Menschen, schenkt innere Ruhe und Gelassenheit. Gutes sattviges Essen stärkt auch die Stimme, unterstützt die Entwicklung von Selbstvertrauen, nährt Körper und Geist und verleiht Stärke. Um unsere sattvigen Eigenschaften zu fördern, sollten die in der ayurvedischen Küche verwendeten Nahrungsmittel immer frisch zubereitet, frei von chemischen Zusätzen und Konservierungs- oder Farbstoffen sowie naturbelassen sein. Als besonders sattvige Nahrungsmittel gelten Reis und andere Getreide wie Dinkel und Weizen sowie frisches Gemüse und Blattsalate, Tofu, Mungbohnen und Linsen. Auch Mandeln und Nüsse, süße, reife Früchte, frische Säfte, Milch, Ghee und Honig zählen dazu.

Rajasige Nahrung Zu rajasigen Nahrungsmitteln gehören Lauch, Asafoetida, salziger Käse, Schokolade, Konservierungsstoffe, Eingemachtes, Tiefkühlprodukte und Ketchup. Diese Lebensmittel fördern, im Übermaß genossen, emotionale Unausgeglichenheit, Gefühlswallungen, Ärger und Reizbarkeit, Missgunst, psychische Gereiztheit, Neid und Unwohlsein. Im Ayurveda gilt Nahrung vor allem auch dann als rajasig, wenn sie zu trocken, zu heiß oder einseitig sauer, oder salzig und scharf ist.

Tamasige Nahrung Hierzu gehören Alkohol, Pilze, Essig, Zwiebeln sowie Knoblauch. Auch verdorbenes, verschimmeltes, aufgewärmtes, geschmackloses, zerkochtes und warm gehaltenes Essen besitzt Tamas-Eigenschaften. Ebenso extrem kalte oder heiße, trockene, schwere, saure oder ungesund süße Speisen. Tamasige Nahrungsmittel machen Geist und Körper träge, stumpfen ab und fördern die Entstehung ernsthafter Krankheiten.

Besondere Empfehlungen Bereiten Sie alle Speisen in Ruhe, mit Liebe und Sorgfalt zu. Das verstärkt die energiespendende Wirkung der Nahrung und harmonisiert VATA. Essen Sie vielseitig und abwechslungsreich und versuchen Sie über den Tag verteilt alle Geschmacksrichtungen zu sich zu nehmen (hauptsächlich Ihrem Dosha entsprechend, aber auch in ganz kleinen Mengen der anderen Doshas). Essen Sie erst wieder etwas, wenn die vorhergehende Mahlzeit verdaut ist. Achten Sie auf gründliches Kauen und Einspeicheln bei jedem Bissen. Essen Sie langsam und in Ruhe und achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre. Trinken Sie genügend stilles Quellwasser regelmäßig über den Tag verteilt, und achten Sie darauf, dass es nicht zu kalt ist. Die optimale Flüssigkeitsmenge pro Tag liegt bei 2,07 l bei einem Körpergewicht von 69 kg, (Gewicht x 0,03 = Menge an Flüssigkeit pro Tag in Liter). Vermeiden Sie ungünstige Lebensmittelkombinationen, da sonst die Verdauungsvorgänge behindert werden und der Speisebrei faulen oder gären kann. Kohlenhydrate und Eiweiß nicht miteinander verbinden, und kein saures Obst mit Joghurt vermischen. Keine kalten Getränke während den Mahlzeiten trinken. Die besten Getränke sind heißes Wasser oder Ingwerwasser. Vermeiden Sie möglichst energielose Nahrungsmittel wie Cola, Bier, Margarine, Süßstoffe, Alkohol, Kaffe und schwarzen Tee und verzichten Sie auch weitgehend auf folgende Lebensmittel: kernloses Obst (ist besonders mangan- und mineralarm), Geschmacksverstärker, homogenisierte Milch (greift die Gefäßwände an), Weichkäse (enthält Schnellreifer, belastet den Organismus), Fleisch (besonders Wurst und Schweinefleisch belasten den Organismus und die geistige Entwicklung). Beachten Sie die richtige Reihenfolge der Speisen: 1. süße Speisen, 2. saure und salzige Speisen, 3. scharfe, bittere und herbe Speisen.

Nahrungsmittel die nicht miteinander kompatibel sind: - Rohes Gemüse und rohe Früchte
- Milchprodukte untereinander gemischt
- Früchte mit Milchprodukten (außer Banane)
- Milch mit Salz

Unbedingt vermeiden:
- Schwer verdauliche Nahrung, Überessen.
- Nahrung, gegen die man eine starke Abneigung verspürt,
- sehr heiße, oder sehr kalte Nahrung und Getränke,
- unsaubere Nahrung,
- zu trockene Nahrung,
- Nahrung die zu lange im Wasser eingeweicht wurde,
- Intensive Emotionen, Stress, Fasten, unregelmäßige Essenszeiten, Nahrungsallergien.
- Abends keine Sauermilchprodukte wie Jogurt, Quark, Käse und kein tierisches Eiweiß.
- Keinen Honig erhitzen.

Ganzheitlichkeit der ayurvedischen Küche Zur Kunst des Kochens gehört aber ebenso untrennbar die Kunst des Anrichtens, Garnierens und Dekorierens. Die verschiedenen Farben der Gemüse und Salate, der Obstsorten, Getreide, Dhals oder Desserts wie auch der Gewürze und Kräuter sind selektive Stimulantia für die verschiedenen Verdauungs- oder Stoffwechselaktivitäten auf den verschienen Ebenen im Körper. Sie wirken unterschiedlich überall dort, wo Stoffwechsel und Verdauung stattfindet: im Magen-Darmstrakt, auf Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Ein ayurvedisches Menü, in Harmonie mit den persönlichen Bedürfnissen zubereitet, lebt von der Kunst der Komposition. Die einzelnen Zutaten und Gänge sind in Geschmack, Farbe, Konsistenz und Zubereitungsart gekonnt aufeinander angestimmt. Das Essen duftet angenehm, regt den Appetit an und enthält alle sechs Geschmacksrichtungen. Es ist ausgewogen und in jeder Hinsicht vollwertig, denn alle notwendigen Bausteine des Lebens sind darin enthalten: Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Durch die Art der Zubereitung und die Speisenkombination ist es besonders bekömmlich und leicht verdaulich. Ayurvedisches Essen erfreut Herz und Sinne, stärkt Körper und Geist, gibt Energie, Frische und Ausgeglichenheit. Gutes ayurvedisches Essen ist Nahrung für Leib und Seele.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Kochseminare und Ausbildungen

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Ernährung

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