Vijnana Yoga: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „Vijnana Yoga ==Swami Sivananda über Vijnana Yoga== thumb|Swami Sivananda '''Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivana…“)
 
K (Textersetzung - „/?type=1655882548</rss>“ durch „/rssfeed.xml</rss>“)
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Vijnana Yoga
Als '''Vijnana Yoga''' wird die direkte [[Erfahrung]] des Höchsten [[Selbst]] bezeichnet. Aus dieser direkten [[Wahrnehmung]] entsteht [[Wissen]] ([[Jnana]]) - ein unmittelbares, verwirklichtes Wissen. Die indische [[Weisheit]]slehre des [[Yoga]] umfasst verschiedene [[Weg]]e zum Höchsten Selbst. Das [[Ziel]] ist dasselbe: [[Selbstverwirklichung]].
 
[[Datei:RamanaMaha4.jpg|thumb|[[Ramana Maharshi]] - ein bedeutender und beliebter Jnani, ein [[Weise]]r des [[Jnana Yoga]]s]]


==Swami Sivananda über Vijnana Yoga==
==Swami Sivananda über Vijnana Yoga==
Zeile 6: Zeile 8:
'''Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 83-87'''
'''Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 83-87'''


Vijnana ist Wissen um das höchste Selbst. Es ist die direkte, intuitive Wahrnehmung des Selbstes durch Nirvikalpa Samadhi. Jnana ist das theoretische Wissen um Brahman, erlangt durch das Studium der Upanishaden und Vedantischer Schriften.
[[Vijnana]] ist das [[Wissen]] um das höchste [[Selbst]]. Es ist die direkte, intuitive [[Wahrnehmung]] des Selbst durch [[Nirvikalpa Samadhi]]. [[Jnana]] ist das theoretische Wissen um [[Brahman]], erlangt durch das Studium der [[Upanishaden]] und [[Vedanta|Vedantischer]] [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften].
Maya hängt von Gott ab. Sie ist eine Erscheinung Gottes. Sie ist die Energie, Shakti, Gottes. Wenn Maya das eigenschaftslose Brahman verhüllt, wird sie im Vedanta Avyakrita, unmanifestiert, genannt. Einige nennen sie Mulaprakriti (Urnatur), Bandha (Begrenzung).
 
Durch Gottes Impuls erschafft Maya Mahat-Tattva (gewaltige Intelligenz). Durch Gottes Impuls erschafft Mahat-Tattva Ahamkara. Bedeckt mit Mahat-Tattva wird Ahamkara zu den Gunas Sattva, Rajas, Tamas. Aus Tamas entstehen die fünf subtilen Tanmatras. Daraus entstehen die fünf grobstofflichen Elemente Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde. Jedes nimmt die Eigenschaften des vorangehenden an.  
[[Maya]] hängt von [[Gott]] ab. Sie ist eine [[Erscheinung]] Gottes. Sie ist die [[Energie]], [[Shakti]], Gottes. Wenn Maya das [[eigenschaft]]slose [[Brahman]] verhüllt, wird sie im [[Vedanta]] [[Avyakrita]], unmanifestiert, genannt. Einige nennen sie [[Mulaprakriti]] (Ur[[natur]]) oder auch  [[Bandha]] (Begrenzung).
Aus Rajas, verbunden mit Ahamkara, entstehen die Tatorgane. Aus Sattva, verbunden mit Ahamkara, entstehen die die Organe, Sinne und den Geist lenkenden Devas.  
 
Verbunden mit Sattva wird Gott Vishnu genannt, die das Universum erhaltende Kraft. Verbunden mit Tamas wird Er Rudra genannt, die das Universum auflösende Kraft.
Durch Gottes Impuls erschafft [[Maya]] [[Mahat]]-[[Tattva]] (gewaltige [[Intelligenz]]). Durch Gottes Impuls erschafft Mahat-Tattva [[Ahamkara]]. Bedeckt mit Mahat-Tattva wird Ahamkara zu den [[Guna]]s [[Sattva]], [[Rajas]], [[Tamas]]. Aus [[Tamas]] entstehen die fünf [[subtil]]en [[Tanmatra]]s. Daraus entstehen die fünf grobstofflichen [[Element]]e [[Äther]], [[Luft]], [[Feuer]], [[Wasser]], [[Erde]]. Jedes nimmt die [[Eigenschaft]]en des vorangehenden an.
Wachen, Traum und Tiefschlaf hängen von Buddhi ab. Sie sind nicht im Atman, Er ist der Zeuge. Er ist Buddhi Selbst, unwandelbar.  
 
Maya erscheint stets zweifach, Vidya und Avidya. Die Avidya unterliegen, die gehen den Weg des Handelns. Die den Weg des Vedantas gehen, beenden den Weg des Handelns, jedoch nur, wenn ihr Herz vollkommen geläutert ist.
Aus [[Rajas]], verbunden mit [[Ahamkara]], entstehen die [[Tat]]organe. Aus [[Sattva]], verbunden mit Ahamkara, entstehen die die Organe, [[Sinne]] und den [[Geist]] lenkenden [[Deva]]s. Verbunden mit Sattva wird Gott [[Vishnu]] genannt, die das [[Universum]] erhaltende [[Kraft]]. Verbunden mit [[Tamas]] wird Er [[Rudra]] genannt, die das Universum auflösende Kraft. [[Wachzustand]], [[Traum]] und [[Tiefschlaf]] hängen von [[Buddhi]] ab. Sie sind nicht im [[Atman]]. Der Atman ist ihr Zeuge. Sein eigenes [[Wesen]] selbst ist unwandelbare Intelligenz.
Maya flieht vor denen, die den Namen des Herrn besingen.  
 
Die Avidya unterliegen verbleiben in Samsara. Die Innenschau, Japa, Kirtan und Meditation praktizieren und die heiligen Schriften studieren sind befreit.  
[[Maya]] erscheint stets zweifach, nämlich [[Vidya]] und [[Avidya]]. Diejenigen, die Avidya unterliegen, gehen den [[Weg]] des [[Handeln]]s. Diejenigen, die den Weg des [[Vedanta]]s gehen, beenden den Weg des Handelns, jedoch nur, wenn ihr [[Herz]] [[vollkommen]] geläutert ist. Maya flieht vor denen, die den Namen des Herrn besingen.
Das Wissen über das Selbst offenbart sich denen, die sich Gott hingeben und Ihn täglich verehren. Die Hingabe ihr eigen nennen sind zweifellos befreit. Die den Nektar der Hingabe nicht kosten, können nicht einmal im Traum Befreiung erlangen.  
 
Die Gesellschaft mit Heiligen ist der erklärte Grund für Befreiung. Heilige sind die, deren Geist unerschütterlich ist, die frei von Habsucht sind, die ihre Sinne unter Kontrolle haben, die sich Gott hingeben, die nichts begehren, die gleich bleiben in Freude und Leid.  
Diejenigen, die Avidya unterliegen, verbleiben in [[Samsara]]. Diejenigen, die [[Innenschau]], [[Japa]], [[Kirtan]] und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation] praktizieren und die [[heilig]]en Schriften studieren, sind befreit. Das [[Wissen]] über das [[Selbst]] offenbart sich denen, die sich Gott hingeben und Ihn täglich verehren. Diejenigen, die [[Hingabe]] ihr eigen nennen, sind [[zweifel]]los befreit. Diejenigen, die den Nektar der Hingabe nicht kosten, können nicht einmal im [[Traum]] [[Befreiung]] erlangen.
Wer in die Gesellschaft mit Heiligen kommt erfährt über die Lila Gottes. Daraus entsteht Hingabe und durch Hingabe stellt sich alles Wissen ein.
 
Der Gedanke eines Selbstes im Nichtselbst und der Gedanke an den Körper sind Maya. Die Welt existiert durch Maya. Die Illusion einer Welt entsteht im Geist, sie ist nicht wirklich.
Die Gesellschaft mit [[Heilige]]n ist der erklärte Grund für [[Befreiung]]. Heilige sind jene, deren [[Geist]] unerschütterlich ist, die frei von Habsucht sind, die ihre [[Sinne]] unter [[Kontrolle]] haben, die sich [[Gott]] hingeben, die nichts begehren, die gleich bleiben in [[Freude]] und [[Leid]]. Wer in die Gesellschaft mit Heiligen kommt, erfährt von der [[Lila]] Gottes. Daraus entsteht Hingabe, und durch Hingabe stellt sich alles [[Wissen]] ein.
Zwei Formen hat Maya, Avaranasakti (Verhüllung) und Vikshepasakti (Projektion). Erstere verschleiert das Wissen. Letztere erschafft das Lebensrad, indem sie alles in ‚fein‘ und ‚grob‘ unterteilt, von Mahat-Tattva und Brahma bis hin zum Grashalm. Die Welt wird von Maya überlagert, wie das Seil von der Schlange. Brahman ist ohne Zweiheit. Nichts ist außer Brahman. Alles Gehörte, Gesehene oder Erinnerte ist ein Traum.
 
Der Körper allein ist tief verwurzelt in der Welt. Anhaftung an Familie und Kind resultieren daraus. Ohne Körper entschwinden diese Anhaftungen. Der Körper ist feinstofflich und grobstofflich. Der grobstoffliche Körper wird aus den fünf groben Elementen, Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde, gebildet. Der feinstoffliche Körper wird aus den fünf feinen Elementen, Ego, Geist, Intelligenz, Tat- und Zeugungsorganen, gebildet. Die Reflektion von Chaitanya ist der Jiva (Chidabhasa).
{{#ev:youtube|sEBk8-yOUB0}}
Das höchste Selbst ist frei von Krankheit und Verfall. Es ist aus Sich Selbst leuchtend, ohne Geburt, ohne Tod, ewig, alldurchdringend und unteilbar. Es ist Eines ohne ein Zweites. Wenn die Unwissenheit überwunden ist, beginnt der Jiva die Einheit mit Brahman zu erkennen. Brahman ist verschieden von Intellekt, Prana, Körper und Ego. Es ist ewig rein. Es ist der Zeuge. Es ist die Intelligenz Selbst. Es ist Fülle. Es ist höchste Glückseligkeit Selbst. Es ist frei von Begrenzung. Es ist unwandelbar. Es ist jenseits von Zeit und Raum. Es erhellt den Körper durch Sein Ihm eigenes Licht. Es ist Wahrheit und Erkenntnis.
 
Nachfolgendes führt zur Erkenntnis des Selbstes. Aus den Gegensätzen erwächst Täuschung.
Der [[Gedanke]] eines [[Selbst]] im Nicht-Selbst und der Gedanke an den [[Körper]] sind [[Maya]]. Die Welt existiert durch Maya. Die [[Illusion]] einer Welt entsteht im [[Geist]]. Die Welt existiert in [[Wirklichkeit]] nicht. Zwei Formen hat Maya: [[Avarana]][[sakti]] (Verhüllung) und [[Vikshepa]][[sakti]] (Projektion). Erstere verschleiert das [[Wissen]]. Letztere erschafft das [[Lebensrad]], indem sie alles in ‚fein‘ und ‚grob‘ unterteilt, von [[Mahat]]-[[Tattva]] und [[Brahma]] bis hin zum Grashalm. Die Welt wird von Maya überlagert, wie das Seil von der Schlange. [[Brahman]] ist ohne Zweiheit. Nichts ist außer Brahman. Alles Gehörte, Gesehene oder Erinnerte ist ein [[Traum]].
Vermeiden von Heuchelei und Töten. Verleumdung mit Geduld ertragen. Nicht betrügen. Dem Guru mit Hingabe dienen in Gedanken, Worten, Taten. Innere und äußere Reinheit. Ausdauer. Kontrolle von Geist, Sprache, Körper. Sinnesobjekte umgehen. Frei sein von Ego. Erforschung der Ursache von Geburt, Alter, Tod. Frei sein von Anhaftung an Kinder, Familie, Wohlstand. Gleichmut in Freude und Leid. Hingabe an Gott mit klarem Geiste. Leben an einem einsamen Ort, der frei von Menschen ist. Vermeiden der Gesellschaft von weltlich ausgerichteten Menschen. Streben nach Erkenntnis des Selbstes. Kontemplieren über die Bedeutung des Vedantas.
 
Das Wissen über das Höchste Selbst führt zu direkter Erkenntnis. Ohne Bindung ist der aus sich strahlende Seher. Wenn das Wissen über die Einheit der verkörperten Seele und der Höchsten Seele erwacht, durch Belehrungen von befreiten Weisen, dann werden die Wurzeln der Unwissenheit ausgerissen und die verkörperte Seele geht in die Höchste Seele ein. Das ist Befreiung. Die Überwindung der falschen Sicht der Dualität ist Befreiung. Das ist keine Erkenntnis von etwas Neuen, es ist lediglich die Erkenntnis des Atmans, so wie Er ist.
Der Körper allein ist tief verwurzelt in der Welt. Anhaftung an [[Familie]] und [[Kind]] resultieren daraus. Ohne Körper entschwinden diese Anhaftungen. Der Körper ist [[feinstofflich]] und grobstofflich. Der grobstoffliche Körper wird aus den fünf groben [[Element]]en, [[Äther]], [[Luft]], [[Feuer]], [[Wasser]] und [[Erde]], gebildet. Der feinstoffliche Körper wird aus den fünf feinen Elementen, [[Ego]], [[Geist]], [[Intelligenz]], [[Tat]]- und Zeugungs[[organ]]en, gebildet. Die [[Reflektion]] von [[Chaitanya]] ist der [[Jiva]] ([[Chid]][[abhasa]]).
Schwierig zu erreichen ist das Wissen für die, die keine Hingabe an Gott kennen. Bei Nacht sehen auch die Sehenden den Weg nicht. Doch die, die eine Lampe mit sich tragen erkennen den Weg. Solch eine Lampe ist die Hingabe, der Atman erscheint in seinem wahren Licht.  
 
Gesellschaft mit Heiligen, das Dienen dem Herrn und Seinen Gläubigen, Fasten an Ekadasi, Heilighaltung der dem Herrn geweihten Tage, wie zum Beispiel Sivaratri und Sri Krishna Janmashtami, stetes Hören, Lesen und Weitergeben der Geschichten über den Herrn, wie zum Beispiel das Ramayana und das Bhagavatam, Glaube, Verehrung und Rezitation der Namen des Herrn sind Mittel zum Erlangen von Hingabe.  
Das Höchste [[Selbst]] ist frei von [[Krankheit]] und Verfall. Es leuchtet aus sich selbst heraus. Es ist ohne [[Geburt]] und [[Tod]], ewig, alldurchdringend und unteilbar. Es ist Eines ohne ein Zweites. Wenn die [[Unwissenheit]] überwunden ist, beginnt der [[Jiva]] die [[Einheit]] mit [[Brahman]] zu erkennen. Brahman ist verschieden von [[Intellekt]], [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana], [[Körper]] und [[Ego]]. Es ist ewig rein. Es ist der Zeuge. Es ist die Intelligenz selbst. Es ist [[Fülle]]. Es ist höchste [[Glückseligkeit]]. Es ist frei von Begrenzung. Es ist unwandelbar. Es ist [[jenseits]] von [[Zeit]] und [[Raum]]. Es erhellt den Körper durch Sein Ihm eigenes [[Licht]]. Es ist [[Wahrheit]] und [[Erkenntnis]].
Wahre Liebe zu Gott erwacht in dem Menschen, der sich Gott hingibt. Er wird frei von Anhaftung, erlangt das Wissen über das Selbst und letztendlich Befreiung.  
 
Der Weise ist ausgestattet mit Hingabe an Gott und bleibt in Gesellschaft mit denen, die ebenfalls Gott in Hingabe dienen. Er meditiert über Gott, er besitzt ein reines Herz und einen ruhigen Geist. Er dient der Menschheit mit Freude. Er ist eine befreite Seele, ein Bhagavata, ein dynamischer Yogi.
{{#ev:youtube|fqdpxVrK114}}
 
Zu [[Erkenntnis]] des [[Selbst]] führen: Vermeiden von Heuchelei und Töten, Verleumdung mit [[Geduld]] ertragen, nicht betrügen, dem [[Guru]] mit [[Hingabe]] dienen - in [[Gedanke]]n, [[Wort]]en, Taten; innere und äußere [[Reinheit]], Ausdauer, [[Kontrolle]] von [[Geist]], [[Sprache]] und [[Körper]]; [[Sinne]]s[[objekt]]e umgehen, vom [[Ego]] frei sein, [[Selbsterforschung|Erforschung]] der [[Ursache]] von [[Geburt]], [[Alter]] und [[Tod]]; frei sein von [[Anhaftung]] an [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kinder], [[Familie]] und [[Wohlstand]]; [[Gleichmut]] in [[Freude]] und [[Leid]]; [[Hingabe]] an Gott mit klarem Geist; Leben an einem einsamen Ort, der frei von [[Mensch]]en ist; Vermeiden der Gesellschaft von weltlich ausgerichteten Menschen; Streben nach [[Erkenntnis]] des [[Selbst]]; [[Kontemplation]] über die Bedeutung des [[Vedanta]] - Aus den Gegensätzen dieser [[Handlung]]en erwächst [[Täuschung]].  
 
Das [[Wissen]] über das Höchste Selbst führt zu direkter [[Erkenntnis]]. Ungebunden ist der aus sich heraus strahlende [[Seher]]. Wenn durch Belehrungen von befreiten [[Weise]]n das Wissen über die [[Einheit]] der verkörperten [[Seele]] und der Höchsten Seele erwacht, dann werden die Wurzeln der [[Unwissenheit]] ausgerissen und die verkörperte Seele geht in die Höchste Seele ein. Das ist [[Befreiung]]. Die Überwindung der falschen Sicht der [[Dualität]] ist Befreiung. Das ist keine Erkenntnis von etwas Neuem, es ist lediglich die Erkenntnis des [[Atman]]s, so wie Er ist.
 
Schwierig zu erreichen ist das Wissen für die, die keine [[Hingabe]] an Gott kennen. Wie bei Nacht sogar die Sehenden den [[Weg]] nicht sehen können, nur jene, die eine Lampe mit sich tragen - so erscheint der [[Atman]] auch nur jenen in seiner wahren [[Natur]], die [[Hingabe]] an [[Gott]] besitzen.
 
Gesellschaft mit [[Heilige]]n, [[Dienst]] für Gott und Seine Verehrer, [[Fasten]] an [[Ekadashi]], Beten und andere [[spirituell]]e [[Handlung]]en zu den Feiertagen Gottes, wie etwa [[Shivaratri]] und [[ Krishna Jayanti|Krishna Janmashtami]], stetes Hören, Lesen und Weitergeben der Geschichten über das Göttliche, wie zum Beispiel das [[Ramayana]] und das [[Bhagavatam]], [[Glaube]], [[Verehrung]] und [[Rezitation]] der Namen Gottes - all dies sind Mittel zum Erlangen von [[Hingabe]].
 
Wahre [[Liebe]] zu Gott erwacht in dem Menschen, der sich Gott hingibt. Er wird frei von Anhaftung, erlangt das Wissen über das Selbst und letztendlich Befreiung. Der Weise ist ausgestattet mit Hingabe an Gott und bleibt in Gesellschaft mit denen, die ebenfalls Gott in Hingabe dienen. Er meditiert über Gott, er besitzt ein reines [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herz] und einen ruhigen [[Geist]]. Er dient der [[Menschheit]] mit [[Freude]]. Er ist eine befreite [[Seele]], ein [[Bhagavata]], ein dynamischer [[Yogi]].
 
{{#ev:youtube|Vc0BSvIGH5A}}


==Siehe auch==
==Siehe auch==
Zeile 81: Zeile 95:
==Seminare==
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga und Philosophie]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga und Philosophie]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/?type=2365</rss>
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/rssfeed.xml</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365</rss>
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/rssfeed.xml</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister/ Indische Meister]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister/ Indische Meister]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister/?type=2365</rss>
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister/rssfeed.xml</rss>
==Multimedia==
==Multimedia==
===Jnana Yoga und Vedanta - Einführung===
===Jnana Yoga und Vedanta - Einführung===
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3</mp3player>
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3}}
===Vedanta - Grundbegriffe===
===Vedanta - Grundbegriffe===
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/02-vedanta-grundbegriffe-konzepte.mp3</mp3player>
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/02-vedanta-grundbegriffe-konzepte.mp3}}
===Satchidananda – deine Wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit===
===Satchidananda – deine Wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit===
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/20-satchidananda-sein-wissen-glueckseligkeit.mp3</mp3player>
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/20-satchidananda-sein-wissen-glueckseligkeit.mp3}}
===Wer bin ich? Was ist die Welt?===
===Wer bin ich? Was ist die Welt?===
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/14-was-ist-die-welt.mp3</mp3player>
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/14-was-ist-die-welt.mp3}}
===Vedanta Tiefenentspannung: Wer bin ich?===
===Vedanta Tiefenentspannung: Wer bin ich?===
<mp3player>http://daricha.podspot.de/files/85_Jnana_Yoga_Tiefenentspannung.mp3</mp3player>
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/85_Jnana_Yoga_Tiefenentspannung.mp3}}


[[Kategorie:Sivananda Jnana Yoga]]  
[[Kategorie:Sivananda Jnana Yoga]]  
[[Kategorie:Jnana Yoga]]
[[Kategorie:Jnana Yoga]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Vedanta]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:26 Uhr

Als Vijnana Yoga wird die direkte Erfahrung des Höchsten Selbst bezeichnet. Aus dieser direkten Wahrnehmung entsteht Wissen (Jnana) - ein unmittelbares, verwirklichtes Wissen. Die indische Weisheitslehre des Yoga umfasst verschiedene Wege zum Höchsten Selbst. Das Ziel ist dasselbe: Selbstverwirklichung.

Ramana Maharshi - ein bedeutender und beliebter Jnani, ein Weiser des Jnana Yogas

Swami Sivananda über Vijnana Yoga

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 83-87

Vijnana ist das Wissen um das höchste Selbst. Es ist die direkte, intuitive Wahrnehmung des Selbst durch Nirvikalpa Samadhi. Jnana ist das theoretische Wissen um Brahman, erlangt durch das Studium der Upanishaden und Vedantischer Schriften.

Maya hängt von Gott ab. Sie ist eine Erscheinung Gottes. Sie ist die Energie, Shakti, Gottes. Wenn Maya das eigenschaftslose Brahman verhüllt, wird sie im Vedanta Avyakrita, unmanifestiert, genannt. Einige nennen sie Mulaprakriti (Urnatur) oder auch Bandha (Begrenzung).

Durch Gottes Impuls erschafft Maya Mahat-Tattva (gewaltige Intelligenz). Durch Gottes Impuls erschafft Mahat-Tattva Ahamkara. Bedeckt mit Mahat-Tattva wird Ahamkara zu den Gunas Sattva, Rajas, Tamas. Aus Tamas entstehen die fünf subtilen Tanmatras. Daraus entstehen die fünf grobstofflichen Elemente Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde. Jedes nimmt die Eigenschaften des vorangehenden an.

Aus Rajas, verbunden mit Ahamkara, entstehen die Tatorgane. Aus Sattva, verbunden mit Ahamkara, entstehen die die Organe, Sinne und den Geist lenkenden Devas. Verbunden mit Sattva wird Gott Vishnu genannt, die das Universum erhaltende Kraft. Verbunden mit Tamas wird Er Rudra genannt, die das Universum auflösende Kraft. Wachzustand, Traum und Tiefschlaf hängen von Buddhi ab. Sie sind nicht im Atman. Der Atman ist ihr Zeuge. Sein eigenes Wesen selbst ist unwandelbare Intelligenz.

Maya erscheint stets zweifach, nämlich Vidya und Avidya. Diejenigen, die Avidya unterliegen, gehen den Weg des Handelns. Diejenigen, die den Weg des Vedantas gehen, beenden den Weg des Handelns, jedoch nur, wenn ihr Herz vollkommen geläutert ist. Maya flieht vor denen, die den Namen des Herrn besingen.

Diejenigen, die Avidya unterliegen, verbleiben in Samsara. Diejenigen, die Innenschau, Japa, Kirtan und Meditation praktizieren und die heiligen Schriften studieren, sind befreit. Das Wissen über das Selbst offenbart sich denen, die sich Gott hingeben und Ihn täglich verehren. Diejenigen, die Hingabe ihr eigen nennen, sind zweifellos befreit. Diejenigen, die den Nektar der Hingabe nicht kosten, können nicht einmal im Traum Befreiung erlangen.

Die Gesellschaft mit Heiligen ist der erklärte Grund für Befreiung. Heilige sind jene, deren Geist unerschütterlich ist, die frei von Habsucht sind, die ihre Sinne unter Kontrolle haben, die sich Gott hingeben, die nichts begehren, die gleich bleiben in Freude und Leid. Wer in die Gesellschaft mit Heiligen kommt, erfährt von der Lila Gottes. Daraus entsteht Hingabe, und durch Hingabe stellt sich alles Wissen ein.

Der Gedanke eines Selbst im Nicht-Selbst und der Gedanke an den Körper sind Maya. Die Welt existiert durch Maya. Die Illusion einer Welt entsteht im Geist. Die Welt existiert in Wirklichkeit nicht. Zwei Formen hat Maya: Avaranasakti (Verhüllung) und Vikshepasakti (Projektion). Erstere verschleiert das Wissen. Letztere erschafft das Lebensrad, indem sie alles in ‚fein‘ und ‚grob‘ unterteilt, von Mahat-Tattva und Brahma bis hin zum Grashalm. Die Welt wird von Maya überlagert, wie das Seil von der Schlange. Brahman ist ohne Zweiheit. Nichts ist außer Brahman. Alles Gehörte, Gesehene oder Erinnerte ist ein Traum.

Der Körper allein ist tief verwurzelt in der Welt. Anhaftung an Familie und Kind resultieren daraus. Ohne Körper entschwinden diese Anhaftungen. Der Körper ist feinstofflich und grobstofflich. Der grobstoffliche Körper wird aus den fünf groben Elementen, Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde, gebildet. Der feinstoffliche Körper wird aus den fünf feinen Elementen, Ego, Geist, Intelligenz, Tat- und Zeugungsorganen, gebildet. Die Reflektion von Chaitanya ist der Jiva (Chidabhasa).

Das Höchste Selbst ist frei von Krankheit und Verfall. Es leuchtet aus sich selbst heraus. Es ist ohne Geburt und Tod, ewig, alldurchdringend und unteilbar. Es ist Eines ohne ein Zweites. Wenn die Unwissenheit überwunden ist, beginnt der Jiva die Einheit mit Brahman zu erkennen. Brahman ist verschieden von Intellekt, Prana, Körper und Ego. Es ist ewig rein. Es ist der Zeuge. Es ist die Intelligenz selbst. Es ist Fülle. Es ist höchste Glückseligkeit. Es ist frei von Begrenzung. Es ist unwandelbar. Es ist jenseits von Zeit und Raum. Es erhellt den Körper durch Sein Ihm eigenes Licht. Es ist Wahrheit und Erkenntnis.

Zu Erkenntnis des Selbst führen: Vermeiden von Heuchelei und Töten, Verleumdung mit Geduld ertragen, nicht betrügen, dem Guru mit Hingabe dienen - in Gedanken, Worten, Taten; innere und äußere Reinheit, Ausdauer, Kontrolle von Geist, Sprache und Körper; Sinnesobjekte umgehen, vom Ego frei sein, Erforschung der Ursache von Geburt, Alter und Tod; frei sein von Anhaftung an Kinder, Familie und Wohlstand; Gleichmut in Freude und Leid; Hingabe an Gott mit klarem Geist; Leben an einem einsamen Ort, der frei von Menschen ist; Vermeiden der Gesellschaft von weltlich ausgerichteten Menschen; Streben nach Erkenntnis des Selbst; Kontemplation über die Bedeutung des Vedanta - Aus den Gegensätzen dieser Handlungen erwächst Täuschung.

Das Wissen über das Höchste Selbst führt zu direkter Erkenntnis. Ungebunden ist der aus sich heraus strahlende Seher. Wenn durch Belehrungen von befreiten Weisen das Wissen über die Einheit der verkörperten Seele und der Höchsten Seele erwacht, dann werden die Wurzeln der Unwissenheit ausgerissen und die verkörperte Seele geht in die Höchste Seele ein. Das ist Befreiung. Die Überwindung der falschen Sicht der Dualität ist Befreiung. Das ist keine Erkenntnis von etwas Neuem, es ist lediglich die Erkenntnis des Atmans, so wie Er ist.

Schwierig zu erreichen ist das Wissen für die, die keine Hingabe an Gott kennen. Wie bei Nacht sogar die Sehenden den Weg nicht sehen können, nur jene, die eine Lampe mit sich tragen - so erscheint der Atman auch nur jenen in seiner wahren Natur, die Hingabe an Gott besitzen.

Gesellschaft mit Heiligen, Dienst für Gott und Seine Verehrer, Fasten an Ekadashi, Beten und andere spirituelle Handlungen zu den Feiertagen Gottes, wie etwa Shivaratri und Krishna Janmashtami, stetes Hören, Lesen und Weitergeben der Geschichten über das Göttliche, wie zum Beispiel das Ramayana und das Bhagavatam, Glaube, Verehrung und Rezitation der Namen Gottes - all dies sind Mittel zum Erlangen von Hingabe.

Wahre Liebe zu Gott erwacht in dem Menschen, der sich Gott hingibt. Er wird frei von Anhaftung, erlangt das Wissen über das Selbst und letztendlich Befreiung. Der Weise ist ausgestattet mit Hingabe an Gott und bleibt in Gesellschaft mit denen, die ebenfalls Gott in Hingabe dienen. Er meditiert über Gott, er besitzt ein reines Herz und einen ruhigen Geist. Er dient der Menschheit mit Freude. Er ist eine befreite Seele, ein Bhagavata, ein dynamischer Yogi.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga und Philosophie

16.06.2024 - 21.06.2024 Yoga der drei Gunas
Die Gunas sind die drei Grundqualitäten, aus denen sich laut der alten Yoga-Schriften das Universum mit all seinen materiellen und immateriellen Erscheinungsformen zusammensetzt. Soweit die Theorie,…
Premala von Rabenau
30.06.2024 - 05.07.2024 Erneuere dein Leben
Höre auf, dich als Opfer der Umstände zu fühlen und nimm’ dein Leben aktiv in die Hand. Du bist Schöpfer/in deines Schicksals. Lerne in diesem außergewöhnlichen Seminar, wie du Zugang zu dieser Schöp…
Chitra Sukhu

Meditation

02.06.2024 - 07.06.2024 Meditations Coach Ausbildung
Du lernst Menschen in Meditationsgruppen und im Einzel-Coaching noch individueller, bedürfnisorientierter auf ihrem spirituellen Weg zu begleiten und zu beraten. So kannst du beispielsweise spirituel…
Beate Menkarski
02.06.2024 - 07.06.2024 Mantra Meditation Retreat
Mantrameditation ist die am häufigsten angewandte Meditationstechnik. Im Retreat nutzen wir das laute und geistige Rezitieren von Mantras auf verschiedene Weisen als Werkzeug, den Geist zur Einpünkti…
Katyayani

Indische Meister

30.06.2024 - 05.07.2024 Themenwoche: Nada Yoga mit Ram Vakkalanka - Kraft des Klanges
In dieser Woche ist Ram Vakkalanka, indischer Sanskrit Experte, begnadeter Sitar Spieler und erfahrener Meditationsleiter, zu Gast bei Yoga Vidya. Ram leitet jeden Morgen eine Nada Yoga Meditation mi…
Ram Vakkalanka
30.06.2024 - 28.07.2024 Yogalehrer Ausbildung English
Intensives Training in allen Aspekten des Yoga in Theorie und Praxis. Systematische Unterrichtsmethodik. Anerkanntes Zertifikat. Diese Ausbildung ist auf Englisch. Ohne deutsche Übersetzung. Der Ausb…
Harilalji

Multimedia

Jnana Yoga und Vedanta - Einführung

Vedanta - Grundbegriffe

Satchidananda – deine Wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit

Wer bin ich? Was ist die Welt?

Vedanta Tiefenentspannung: Wer bin ich?