Svarajya

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Shankaracharya - Meister des Vedanta

1. Svarajya (Sanskrit: स्वराज्य sva-rājya n.) eine unabhängige Herrschaft; das eigene (Sva) Reich (Rajya).


2. Svarajya (Sanskrit: स्वाराज्य svā-rājya adj. u. n.) unbeschränkte Herrschaft verschaffend; selbständige Herrschaft, unbeschränkte Herrschaft, unbeschränktes Regiment; Himmelskönigtum (Svar-Rajya).


Sukadev über Svarajya

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Svarajya

Svaraj bzw. Svarajya ist ein Sanskrit-Wort und heißt Eigenregierung. "Rajya" ist Regierung, und "Swa" heißt selbst, eigen. Svarajya war die indische Unabhängigkeitsbewegung. In der indischen Unabhängigkeitsbewegung ging es ab dem 19. Jahrhundert um Svarajya, das heißt, sich selbst zu regieren. Indien war ja englische Kolonie und seit dem 18. Jahrhundert herrschten die Engländer über den größten Teil von Indien und ab Anfang des 19. Jahrhunderts über ganz Indien. Und die Engländer haben innerhalb von hundert Jahren Indien aus dem reichsten Land der Erde zu einem der ärmsten Länder der Erde gemacht.

So wollten die Inder Svarajya erreichen, die Unabhängigkeit. Und die englische Herrschaft wird heute noch als British Raj, also die Zeit der englischen Herrschaft bezeichnet. Rajya, auf Hindi abgekürzt Raj, British Raj, also die Zeit der englischen Herrschaft. Und dann gab es 1947 Svarajya oder Swaraj, die eigene Unabhängigkeit. Auf eine gewisse Weise ist Svarajya ist auch ein spirituelles Prinzip, gerade im Raja Yoga geht es ja darum, zum "Raja" zu werden. Es geht darum, dich selbst zu beherrschen, nicht ein Sklave deiner Emotionen, deiner Gefühle, deiner Eingebungen, deiner Wünsche, Instinkte usw. zu sein und auch nicht zu sehr abhängig zu sein von den Meinungen anderer.

Svarajya heißt Eigenregierung in deinem eigenen Königreich. Raja Yoga ist ja der Yoga, zum Selbstherrscher zu werden. Und so kannst du selbst überlegen, gibt es in deinem Körper-Geist-System Svarajya, das heißt, bist du selbst, mindestens bis zu einem gewissen Grad, derjenige, der dich selbst regiert, oder von was wirst du regiert? Stehst du unter Fremdherrschaft? Svarajya, darum geht es auch im Yoga. Kaivalya – Befreiung, Moksha – Freiheit, sind nicht umsonst die Ausdrücke, die man verwendet für die Befreiung.

Und dabei sind jetzt weniger die gesellschaftlichen Zwänge gemeint, obwohl es auch wichtig ist, dass man in einem freiheitlichen Staat lebt, auch weniger wichtig, dass man sich von Äußerlichkeiten zu sehr frei macht. Wichtig ist die innere Freiheit. Lerne, dich mehr und mehr selbst zu regieren, weniger abhängig zu sein von automatisierten Reiz-Reaktionsketten, von Instinkten usw. Aus Svarajya kommt letztlich wahres Kaivalya, Moksha, Befreiung.

Werde ein Svaraja, ein König deiner selbst

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 55-57

Gruß dem Sadguru. Er ist Satchidananda, er ist der stille Zeuge aller Vrittis des Geistes, er ist die Essenz des Vedantas, er ist Brahman gleich, er ist eins mit Brahman, er ist eingegangen in den Ozean ewiger Glückseligkeit. Parabrahman ist ewig, alldurchdringend, rein, allwissend, frei, Fülle, Eins ohne ein Zweites.

In der Stadt mit den neun Toren weilt der Jiva, die individuelle Seele. Durch Avidya hat er seine Quelle vergessen. Er kann das Höchste Selbst nicht erkennen, denn ein Schleier trennt ihn von Brahman. Vikshepa Sakti hält seinen Geist gefangen, weshalb er sich nicht auf sein Selbst konzentrieren kann.

Ahamkara ist sein Minister. Die vierundzwanzig Tattvas sind seine Familie. Pramatra, Pramana und Prameya sind seine drei Kinder. Vitteshana, Dareshana, Putreshana und Shadripu, die sechs Feinde Ärger, Verlangen, Zorn, Gier, Leidenschaft, Eifersucht, haben ihm den Wohlstand, Atma Jnana, geraubt. Er wurde zum Sklaven der Anhaftung. Die drei Feuer haben ihn verbrannt. Hoffnungslosigkeit hat von ihm Besitz ergriffen. Er ist umgeben vom Nebel der Anhaftung an den Körper. Er ist der Täuschung verfallen: ‚Ich bin der Handelnde (Karta). Ich bin der Genießer (Bhokta).‘ Er wurde vom Fieber der Pancha Koshas (fünf Hüllen) ergriffen. Er ist den Sinnesobjekten verfallen.

Oh ihr Menschen! Ich zeige euch nun, wie ihr euch von Leid befreien und das höchste Ziel, ewige Glückseligkeit, erreichen könnt. Hört mir gut zu. Praktiziert regelmäßig Japa. Praktiziert selbstlosen Dienst, trachtet nicht nach den Früchten eurer Handlungen. Wisset, dass ihr nicht die Handelnden seid. Weiht alles, was ihr tut, Gott. Entwickelt Bhakti. Nehmt Zuflucht zu den Lotusfüßen des Sadgurus, der stets in Nirvikalpa Samadhi weilt und die Gnade Gottes erfahren hat. Werft euch vor ihm nieder. Er wird euch emporheben. Er wird euch inspirieren und euer Leid und eure Schwierigkeiten auf dem Weg von euch nehmen. Er wird euch helfen, das Königreich von Atma Svarajya zu erreichen. Er wird euch befreien.

Oh geliebter Rama! Du hast aufgrund von Ego und Wünschen dein wahres Wesen vergessen. Du bist eine unsterbliche, ewige Seele. Das bist du. Tat Tvam Asi. Erhebe dich über die Illusion. Gib die Identifikation mit diesem unreinen, vergänglichen Körper auf. Nimm ein Bad in der Ganga und gib dich dem Sadguru hin. Töte die Diebe wie Lust, Ärger usw. Gib die Vorstellung. "Ich bin der Handelnde. Ich bin der Genießer." auf. Sei in der Erkenntnis, dass die Welt unwirklich ist, gefestigt. Dies ist Deine Pranayama-Praxis. Freunde Dich mit Mudita, Karuna, Upeksha, Sama und Dama an. Fixiere den Manonasa-Pfeil auf dem Bogen der Vasana Kshaya. Brenne den Wald der drei Hindernisse, Pratibandhatraya, nieder. Vairagya sei dein Schutzschild, Viveka dein Helm, Uparati dein Schmuck, Samadhana dein mutiger Gefährte, Brahmanusandhana deine Waffe, Satsang dein Minister und Jivanmukti dein Lebenspartner. Besteige den Thron von Nirvikalpa Samadhi. Werde ein Svaraja, ein König deiner selbst. Trinke den Nektar der Unsterblichkeit, der ewigen Glückseligkeit Brahmans. Das Wissen um Brahman sei deine Krone. Wisse, dass du der ewige, reine, alldurchdringende Atman bist. Außer dir gibt es nichts. Das bist du.

Verschiedene Schreibweisen für Svarajya

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Svarajya auf Devanagari wird geschrieben " स्वराज्य ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " svarājya ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " svarAjya ", in der Velthuis Transkription " svaraajya ", in der modernen Internet Itrans Transkription " svarAjya ".

Video zum Thema Svarajya

Svarajya ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga. Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Svarajya

Siehe auch

Krishna als kleines Kind liebte Süßigkeiten

Quelle

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
  • Das Yoga-Lexikon von Huchzermeyer, Wilfried
  • Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch von Mittwede, Martin

Weblinks

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

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