Sevaka
Sevaka ist ein Aspirant, Lernender, Yoga-Schüler, Übender, der sich schon als Dank dem selbstlosen Dienst (Seva) widmet; meist ein Mitglied einer Gemeinschaft. Die weibliche Form ist Sevaka mit langem a am Ende, manchmal geschrieben Sevakā: Die spirituelle Aspirantin, die Dienende, die in einem Ashram Wohnende, Dienende, Praktizierende.
Das Sanskritwort Sevaka
Sevaka ist im Sanskrit ein Substantiv und ein Adjektiv:
- Sevaka als Substantiv: Sevaka, सेवक sevaka m.. Sevaka ist ein Nomen Agentis der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) sev und bedeutet Verehrer, Diener, Praktizierender, Anhänger, Ashram Bewohner
- Sevaka, Sanskrit सेवका sevakā f., Verehrerin, im Ashram Wohnende, Dienende, spirituell Praktizierende
- Sevaka als Adjektiv: Sevaka, सेवक sevaka Adj., wohnend, verehrend, dienend, spirituell praktizierend, bewohnend, erhörend, hegend, übend.
Sevaka kommt vom Substantiv Seva, welches wiederum von der Verbalwurzel Sev kommt:
- Seva, सेवा sevā f.: Dienst, Dienstverrichtung, Tätigkeit, die der höheren göttlichen Wirklichkeit gewidmet ist; Verehrung; rücksichtsvolles oder hingebungsvolles Verhalten; das Sich-Hingeben an Gott; Besuch, das Aufsuchen.
- Sev, सेव् sev: dienen, ehren, spirituell praktizieren, sich ganz hingeben, pflegen, hegen, lieben, folgen, benutzen, genießen, gebrauchen, kultivieren, bewohnen, frequentieren, schützen.
Ashram Sevaka
Jemand der in einem Ashram lebt, weil er Yoga lernen will, praktiziert und daher uneigennützigen Dienst (Seva) verrichtet, wird Ashram Sevaka oder einfach Sevaka genannt. Ashram Sevaka wird im Englischen häufig als "Ashramite" oder auch "Inmate" übersetzt.
Ein Ashram Sevaka ist ein Schüler, der sein Leben seiner ganzheitlichen Entwicklung widmet. Das religiöse Leben eines Ashram Sevakas richtet sich ganz aus auf seine Ausbildung, Praxis und uneigennützigen Dienst. Ein Ashram Sevaka lebt nach dem Motto "Einfach leben, erhaben denken". So verzichten Ashram Sevakas bewusst auf materiellen Komfort, geben sich zufrieden mit dem Notwendigsten und engagieren sich im uneigennützigen Dienst.
Das Leben eines Sevakas in einem hinduistischen Ashram ist geprägt von:
- Satsang: Gemeinsame religiöse Praxis, typischerweise gemeinsame Meditation, Mantrasingen oder Rezitation, Rituale wie Arati, Puja
- Sadhana: Eigene Praxis, z.B. eigene Meditation, Asanas, Pranayama, eigene Rituale, Rezitationen etc.
- Sattwa: Reiner Lebensstil, typischerweise Verzicht auf Fleisch, Fisch, alkoholische Getränke, oft Verzicht auf sogenannte "rajassige" Vergnügen (wie Restaurantbesuch, Kino, Fernsehen etc.)
- Seva: Uneigennütziger Dienst an der Gemeinschaft. Dieser uneigennützige Dienst wird auch als Praxis angesehen: "Work done in the right spirit is worship", Arbeit mit der rechten Einstellung ist Gottesverehrung. Uneigennütziger Dienst bedeutet auch, dass kein Gegenwert erwartet wird. Manche indische Ashrams sind sozial engagiert, betreiben Waisenheime, Armenschulen, Krankenhäuser, Katastrophenhilfe etc. Andere Ashrams engagieren sich in der Verbreitung spirituellen Wissens, bilden Yogalehrer und andere spirituelle Lehrer aus, die die Lehren dann weitergeben. Seva kann dabei alles umfassen, von Putzen bis Kochen, von der Buchführung bis zum Leiten von Pujas (Ritualen). Es gilt das Ideal, dass jedes Seva gleich wertvoll ist.
In Ashrams bekommen Ashram Sevakas typischerweise kein Geld. Der Ashram kümmert sich um Essen, Trinken, Kleidung etc. des Ashram Sevaka. In manchen Ashrams bekommen die Sevakas auch ein (geringes) Taschengeld wie bei uns, in anderen haben die Sevakas gar keine privaten Geldmittel. Die Ashramgemeinschaft kümmert sich um die Grundbedürfnisse des Sevakas, einschließlich medizinische Kosten etc. Oft bleiben Sevakas bis ins hohe Alter, bis zu ihrem physischen Tod, im Ashram - die anderen Ashrambewohner übernehmen auch die Pflege. In einem westlichen Kontext würde man das als "umfassende Daseinsfürsorge" bezeichnen.
Sevakas und Swamis
Bei Yoga Vidya sind wir Swamis (Nonnen, Mönchen), Brahmacharis (Novizen) und zumeist Laien.
In Indien gibt es Ashrams, in denen die langfristigen Bewohner hauptsächlich zölibatäre Mönche, also Swamis bzw. Sannyasins, (seltener auch Nonnen) sind. Es gibt andere Ashrams, in denen auch solche leben, die kein Gelübde der Entsagung abgelegt haben, im westlichen Religionsverständnis also "Laien" sind.
Sevaka bei Yoga Vidya
Bei Yoga Vidya werden die Mitglieder unserer hinduistischen Gemeinschaft Sevakas genannt. Wie in indischen Ashrams widmen die Sevakas ihr Leben der spirituellen Entwicklung durch
- Satsang: täglich gemeinsame Praxis von Meditation, Mantrasingen, Vortrag, Arati Lichtzeremonie
- Sadhana: eigene Praxis z.B. Asanas, Pranayama, eigene Meditation, Puja, Homa, Mantrarezitation etc.
- Sattwa: Verzicht auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak - und auch sonst Führen eines reinen, auf die spirituellen Ideale ausgerichteten Lebenswandels
- Seva: Uneigennütziger Dienst, der von Toilettenputzen bis Computerprogrammierung, von Datenbankeingabe bis Ausführung der Rituale, von Gartenarbeit bis Yoga-Unterricht reicht
Mehr darüber, was es heißt bei Yoga Vidya Sevaka zu sein, findest du auf hier.
Immer wieder anfangen! Interview mit einem der dienst-ältesten Sevakas in Bad Meinberg und jetzt Rentner
Interview aus dem Yoga Vidya Journal 12/2016
Vasudev Thies (72), ein Mitarbeiter der ersten Stunde, erzählt, wie er bereits 1994 zu Yoga Vidya gefunden hat und von den Anfängen der Häuser Westerwald und Bad Meinberg.
Lieber Vasudev, wie lange kennst du schon Yoga Vidya ?
V: Angefangen hat es 1994. Da habe ich zum ersten Mal von Yoga Vidya gehört. Zu der Zeit habe ich schon über 10 Jahre Yoga praktiziert. Ich habe damals einen Ort gesucht, wo ich Yogastunden besuchen konnte, das war in Lütjen- westedt bei Itzehoe. Ich habe in der Nähe von Pinneberg gewohnt. Sonst hatte ich keine Möglichkeit Yoga zu prak tizieren, nur zuhause. Wie bist du überhaupt zum Yoga gekommen?
V: Meine Schwester hat mich 1979 bereits zum Yoga in die Volkshochschule mitgenommen. Da war ich schon 36 Jahre alt. Dieser Kurs lief über 10 Jahre mit immer demselben Lehrer. Der musste dann fortziehen. Ab 1989 gab es kein Angebot mehr. In Lütjenwestedt existierte ein Seminarhaus, dort konnte man Seminare in Transzendentaler Meditation (TM) belegen. Ein Freund von mir, der auch Installateur von Beruf war, hatte eine Yogalehrerausbildung gemacht, und zwar beim BDY (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland). An den Wochenenden bin ich im- mer wieder bei ihm in diesem Seminarhaus gewesen und habe die Transzendentale Meditation geübt. Das ging so mehrere Jahre. Da habe ich auch vegetarisches Essen kennen gelernt und viele Yogalehrer aus diesem Verband usw. Und an einem BDY Yogaseminar habe ich auch teilgenommen. Viele Yogalehrer aus ganz Deutschland waren ge- kommen. Der Leiter hat mir prophezeit, dass ich auch einmal Yogalehrer werden würde. Dass ich bei unserem BYV (Berufsverband der Yogalehrer/innen), also der „Konkurrenz“ landen würde, daran hat er natürlich nicht gedacht. An einem Wochenende fand ich ein Prospekt, in dem die 4 Wochen Yogalehrerausbildung von Yoga Vidya beworben wurde. Das war im Jahr 1994. Da habe ich mich sofort an- gemeldet, als erster überhaupt! Andere haben mich gewarnt, dass das sehr anstrengend werden könnte, aber wenn ich will, kann ich alles. Lord Krishna ist ja mein Freund. Wenn er mir Kraft gibt, kann ich alles. Die Yogalehrer Ausbildung fand also auch in Lütjenwestedt statt. Zu der Zeit hatte ja Yoga Vidya noch keinen Ashram, sondern nur ein Schule in Frankfurt. Es mussten also Räume gesucht und angemietet werden. So kam Yoga Vidya nach Schleswig Holstein.
Wer hat die Ausbildung geleitet?
V: Wer wohl? Sukadev Bretz hat fast alles selber gemacht: fordernde Yogastunden gegeben, Vorträge gehalten, jeden Satsang geleitet. Eva-Maria Kürzinger hat ihm assistiert und auch Einheiten übernommen. Sie kommt ja noch oft nach Bad Meinberg zum Übersetzen von Narayani. Yoga Vidya ist sozusagen zu mir gekommen, nicht umgekehrt ich zu Yoga Vidya!
Wie ging es nach der Ausbildung weiter? Bist du direkt Sevaka geworden?
V: Nach den 4 Wochen hat mich Sukadev mit seinem Auto noch nach Hause gefahren. Es hatten 52 Personen an der Ausbildung teilgenommen. Dabei waren u.a. Manohara (Leipzig), Krishna aus Rostock, der später auch Sevaka geworden ist, Christine aus Frankfurt, Nirmala aus Berlin u.v.a. In der Zeit ist auch mein Bruder plötzlich gestorben, und diese Yogis haben mir beigestanden. Später habe ich mir geschworen, dass ich nicht mehr lange Wege zur Yogastunde in Kauf nehmen möchte.
Was hast du in den folgenden Jahren nach der Yogalehrerausbildung gemacht?
V: Ich habe zu Hause etwas Yoga unterrichtet. Später wurde mir eine Versicherung ausgezahlt. Da hatte ich genug Geld, um zu Yoga Vidya Frankfurt zu fahren für eine Weiterbildung. Das war 1996. Dort habe ich gehört, dass im Westerwald ein Haus gekauft werden sollte. Da habe ich gesagt, dass ein Leben im Ashram etwas für mich sein könnte. Bei dieser Ausbildung habe ich Narendra Hübner kennengelernt, ebenso Rafaela Sauter. Ende 1996 hörte ich, dass der Ashram gekauft worden war. Ich bin ja Klempner und Installateur von Beruf. Im Winter war ich in der Regel freigestellt. In dieser Zeit kam mir wieder die Idee, in den Ashram zu ziehen. Aber mir fehlte noch der Mut. Täglich habe ich weiter Yoga praktiziert, weil ich ja arbeitslos war.
Was hat dich bewogen, in den Ashram zu gehen?
V: 1997, eines Morgens, erschien mir Swami Sivananda. Er hat mir gesagt, dass ich zum Ashram kommen soll. 4 Tage später war ich im Westerwald, das war am 10. März. Ich war schon 54 Jahre alt. Im Ashram war ich als Hausmeister für alles Mögliche zuständig. Teams im heutigen Sinne gab es noch nicht. Es waren nur 5 andere Sevakas im Ashram: Christiane, Günter, Viveka, Danielle und Andrea.
Es gab auch noch keine Seminare. Die Räume mussten erst mal hergerichtet werden. Eine Woche später besuchte uns ein gewisser Hermann Schütz (jetzt Keshava, ehemaliger Ashramleiter an der Nordsee), der sich das Haus einmal ansehen wollte. Yogalehrer war er damals noch nicht. Er hatte in Oberlahr gewohnt und ein Sportzentrum geleitet. Er war Handwerker und hat an den Wochenenden bei uns im Ashram mitgeholfen. Keshava kam also als Mithelfer zu Yoga Vidya. Yogalehrer wurde er erst 2 Jahre später. Etwa 3 Wochen nach meiner Ankunft fand um Ostern das erste Seminar statt. Da waren auch schon ein paar bekannte Meister zu Gast: Narayani, von ihr hatte ich übrigens schon Anfang der 80er Jahre ein Buch, mit dem ich in der Volkshochschule geübt hatte. Dann Yogi Hari, der Ex-Mann von Leela Mata. Von 1997 bis 2003 bin ich also Sevaka im Westerwald gewesen. 2003 wurde dann das Haus Bad Meinberg gegründet.
Was war deine Rolle?
V: Mit Dieter Hehn bin ich zur sogenannten Chakra-Pyramide gekommen. Das Haus war eine einzige große Baustelle, Zutritt unmöglich. Meine erste Aufgabe war, beim Ablesen der Verbrauchsuhren zu helfen, davon verstand ich ja was. Erst mussten alle Zähler abgelesen werden, bevor die ersten Yogis überhaupt einziehen durften. Später als Mitglied des Bautrupps war ich für alle Wasserleitungen und Spülungen zuständig, eine Mammutaufgabe. Sämtliche Spülkästen haben wir damals ausgetauscht, mindestens 50 Stück in der ganzen Chakra-Pyramide, das Haus Shanti gehörte uns damals noch nicht. 2003 wurden auch schon die ersten Teams gebildet. Es gab das Bauteam, Haridas war der Teamleiter, er ging später nach Hamburg-Harburg. Gayatri wurde seine Nachfolgerin. Was hast du noch gemacht?
V: Ich habe überall die Fenster kontrolliert und verstopfte Rohre und Abflüsse gereinigt. Deshalb war mein Mantra auch „Haare, Haare“... 2005 bin ich Rentner geworden. Neu war bei uns die Regelung der stundenweisen Mithilfe für Sevakas in Rente. So konnte ich kostenlos weiter hier in Bad Meinberg wohnen bleiben. Dieter Hehn war mein Freund und Teamleiter, mit ihm konnte ich alles regeln. Ich habe abends den Schließdienst übernommen und bei Bedarf geholfen.
Wie hast du deinen jahrzehntelangen Seva (Dienst) verstanden?
V: Ich bin kein „Angestellter“, ich bin selber ein Teil von Yoga Vidya. Denn als Sevaka gelte ich nicht als normaler Angestellter. 1995 wurde der Yoga Vidya e.V. gegründet und ich war bei der Gründungsversammlung dabei. Ich lebe hier im Ashram und bin ein Teil der Gemeinschaft. Es geht mir nicht darum, Geld zu verdienen, sondern um die Ziele des Vereins zu unterstützen.
Du bist ja nun einer der ältesten Sevakas. Was kannst du Anfängern mit auf den Weg geben?
V: Immer wieder anfangen! Wer aus einem Grund wie Krankheit oder ähnlichem eine Pause beim Sadhana (spirituelle Praktiken) oder Seva gemacht hat und aus der Schwingung gefallen ist, der darf nicht gleich aufhören und aufgeben. Fange auch nach Jahren wieder neu an,stehe immer wieder auf. 2002 im Westerwald hatte ich einen Herzinfarkt. Nach dem Vorfall wurde ich notoperiert. 3 Monate war ich krank geschrieben, danach folgte eine zweite komplizierte Herzoperation. Nach der Operation kam noch eine Rehabilitationszeit. Ich konnte viele Monate lang kein Yoga praktizieren bzw. wusste nicht genau, was ich mir zutrauen konnte. Später war ich auch ein paar Mal in Indien, u.a. in Rishikesh. Aber das war ja keine echte Unterbrechung. In Bombay habe ich 2002 zum ersten Mal Ravi Persche getroffen, der dort an einer Massage Ausbildung teilgenommen hat. Ich wurde sein erster „Patient“... Ich könnte noch stundenlang weiter erzählen...
Danke dir für dieses kurzweilige Gespräch!
Yoga Vidya Sevakas stellen sich vor
Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr.35 - Herbst 2017
Ein Interview mit Jana
Seit knapp zehn Jahren liebt und praktiziert sie Yoga. Sie lebt seit zwei Jahren im Ashram. In Bad Meinberg fühlt sie sich sehr wohl. Sie arbeitet im Event-Team, für Xperience und als Yogalehrerin.
Wie sieht ein typischer Tag im Ashram für dich aus?
„Einen typischen Arbeitstag von mir zu beschreiben, ist gar nicht so einfach, da dieser sehr unterschiedlich sein kann – je nachdem, ob aktuell ein Event ist, Termine anliegen oder wir uns in der Planungsphase befinden. Heute früh habe ich z.B. meinen Tag begonnen, indem ich um 7 Uhr eine Ausdehnungsmeditation angeleitet habe. Fast wäre ich jedoch auch spontan zum „Yoga Gipfel“ nach Hamburg gefahren...
Nach der Meditation habe ich Einiges an Büroarbeit erledigt und weitere Gestaltungsdetails für das Foyer Café Maya mit der Designerin Claudia besprochen. Neben weiterer Mail- und Büroarbeit habe ich mir anschließend erste Gedanken für ein großes selbstgebasteltes Origami-Mobile für das Xperience-Festival gemacht. Heute Nachmittag werde ich bei Videoaufnahmen einer Yogastunde auf Spanisch mitmachen. Da freue ich mich schon sehr darauf, denn ich habe selbst zwei Jahre in Südamerika gelebt und liebe die spanische Sprache!
Abends werde ich in den Satsang von Sukadev gehen und freue mich schon auf das Mantra-Singen. Meinen Tag werde ich schließlich mit einer Osho-Meditation abschließen, die eine Freundin von mir als offenes Angebot anbietet.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Der integrale Yoga nach Sivananda entspricht meinem vielfältigen Verständnis von Yoga sehr. Zurzeit gefällt es mir sehr zu meditieren, z.B. mit verschiedenen Formen der Energieoder Ausdehnungsmeditation oder mich mit Klang- oder Fantasiereisen in die Tiefenentspannung zu bringen. Asanas (Körperübungen) praktiziere ich gern fließend und variationsreich und freue mich über Mantras und Klänge in der Yogastunde. Als spirituelle und dynamische Ergänzung zum Yoga praktiziere ich den brasilianischen Kampftanz Capoeira.“
Ein Interview mit Manuel
Manuel (43 Jahre) lebt seit 3 1/2 Jahren im Bad Meinberger Ashram. Manuel ist ökologischer Agrarwissenschaftler und Schreiner und arbeitet zum einen als Tischler in unsrer hauseigenen Schreinerei. Er hat die tollen Palettensofas und -sessel gebaut im Foyer vom Haus Shanti. Zum anderen gibt er Massagen in unserer Ayurveda-Oase und unterrichtet als Yogalehrer.
Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du im Ashram lebst?
„Seitdem ich im Ashram lebe, fühle ich mich mehr in meiner Mitte. Die Hochs und Tiefs haben sich mehr in der Mitte eingependelt. Meistens habe ich eine grundlegende Zufriedenheit und eine entspannte Einstellung zu den meisten Dingen. Dafür bin ich dankbar.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Ich mag den integralen Yoga von Swami Sivananda sehr, da ich alle Yogaarten mag. Müsste ich mich entscheiden, welche spirituelle Praxis ich am liebsten mache, dann sage ich mal bhaktivolles Vedanta (indische Philosophierichtung).“
Ein Interview mit Nathalie
Nathalie ist 30 Jahre alt. Sie lebt seit 1 ¼ Jahren im Ashram und leistet ihren Seva, d.h. ihren Beitrag für die Gemeinschaft, im Yoga Wiki Team und als Yogalehrerin. Sie hat Sportwissenschaften studiert. Gemeinsam mit ihr lebt ihr Hund Barney im Ashram.
Wofür bist du dankbar?
„Ich bin dankbar, dass ich hier das integrale Yoga in allen Facetten leben und lernen darf und dass ich so vielen inspirierenden Menschen hier begegne. Ich bin auch dankbar für die Erfahrung, in einer so großen Gemeinschaft zu leben. Für mich ist es ein spannendes Feld, das mir auch immer wieder neue Seiten an mir selbst zeigt und mir ständig die Möglichkeit bietet, mich weiter zu entwickeln.“
Womit beschäftigst du dich gerade?
„Im Moment arbeite ich am „Bewusst leben – Lexikon“, ein Lexikon des Yoga Wiki. Zudem unterstütze ich die Crew der Yogalehrerausbildung im Bereich Anatomie und Physiologie. Privat gehe ich viel mit meinem Hund laufen und spiele auch gerne Handball.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Ich mag Mantra-Singen und alles, was mit herzöffnendem Bhakti Yoga (Yoga der Hingabe) zu tun hat. Bei der Asana Praxis liebe ich den fließenden Vinyasa Stil, aber auch die energetisierende Wirkung der Yoga Vidya Grundreihe und der Kundalini-Techniken.“
Ein Interview mit Sureshwara
Er lebt seit 1 ¼ Jahren im Ashram und leistet seinen Seva im Bereich Social Media und Online-Marketing. Auch gibt er Yogastunden und leitet Seminare. Er organisierte und leitete in diesem Jahr das „Move Camp“.
Wie sieht ein ‚typischer‘ Tag hier im Ashram für dich aus?
„Mein typischer Tag besteht aus vielseitigen Aufgaben wie z.B. die Organisation des Move Camps. Ich mache täglich Yoga, meinen Seva (Dienst) im Büro oder als Yogalehrer. Abends bin ich im Satsang, wenn ich keine Kurse gebe oder in Ausbildung bin.“
Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du im Ashram lebst?
„Mein ganzer Alltag hat sich geändert. Ich lebe an einem Ort, an dem ständig Faszinierendes geschieht - ob Feste, Feiertage, Themenwochen oder Yoga-VIPs, hier ist immer etwas los. Man nennt Bad Meinberg das „Hollywood des Yoga“ –und irgendwie ist das ein ganz guter Vergleich. Die Zeit hier im Ashram gehört zu den intensivsten in meinem Leben, das Lernen, das Über-sich-selbst-Lernen, das Miteinander und all die vielen Feinheiten, die an diesem einzigartigen Ort entstehen, machen ihn zu etwas ganz, ganz Besonderem.“
Das war eine persönliche Entscheidung, welche durch meine Zeit in Afrika sehr vertieft wurde. Ich begann danach nicht nur meine Augen, sondern auch mein Herz zu öffnen und alternative Lebenswege zu suchen - was mich letztlich zu Yoga Vidya geführt hat.“
Womit beschäftigst du dich gerade?
„Ich beschäftige mich gerade mit Yoga, in all seinen Formen: Sadhana (spirituelle Übungen), Seva (Dienst), Bhakti (Hingabe). Alles im Leben kann Yoga sein. Ich beschäftige mich damit, dass Gute in der Welt zu mehren. Das ist meiner Meinung nach auch Yoga. Daher mache ich gerade „einfach nur Yoga“. Ich habe das vorher schon getan, nur jetzt gibt es eine Bezeichnung dafür.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Zu meinen spirituellen Lieblingspraktiken gehört das Meditieren. Es zeigt mir, wer ich wirklich bin, es lässt mich Frieden und Glück erfahren - aus mir heraus. Und natürlich Bhakti Yoga – Mantra singen und Mantrayogastunden geben. Die Menschen tief zu berühren und sie zu sich führen - das liebe ich besonders!“
Ein Interview mit Lisa
Sie ist seit November 2013 bei Yoga Vidya in Bad Meinberg und arbeitet als Teamleiterin an der Rezeption.
Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du im Ashram lebst?
„Ich genieße hier im Ashram das kunterbunte Gemeinschaftsleben - besonders der Austausch in Gesprächen oder über Fähigkeiten, die man miteinander teilen kann. Man kann so viel Neues kennenlernen! Seitdem ich hier lebe, hat sich bei mir viel entwickelt und verändert. Besonders das Vertrauen anderer in mich und das Anvertrauen von mir bisher unbekannten Aufgaben, hat mich innerlich wachsen lassen und mein Selbstvertrauen gestärkt. Auch das Unterrichten von Yoga oder Anleiten von Meditationen bereichert mich. Und ich fühle mich körperlich und geistig fitter.“
Wofür bist du dankbar?
„Ich bin für jede bisherige Begegnung in meinem Leben dankbar und für die wundervolle Natur, die uns geschenkt ist! In allem sehe ich eine höhere Kraft und einen Sinn, der oft erst später erkennbar wird.“
Womit beschäftigst du dich gerade?
„Ich beschäftige mich in meinem Seva als Teamleiterin seit 1 ½ Jahren damit, ein liebevolles Miteinander, Klarheit, Offenheit, Aufgaben und Zielorientierung mit meinem Team gemeinsam zu verwirklichen und auch Hürden als Entwicklungsstufen gemeinsam zu meistern. Außerdem übernehme ich Vertrauensaufgaben und beratende Tätigkeiten in der Gemeinschaft.
Privat beschäftige ich mich mit der Herausforderung, immer mehr im Hier und Jetzt anzukommen sowie mit Kommunikation, Wildkräuter- und Pflanzenheilkunde. Ich bin gern zu Fuß im Wald oder auf dem Rad unterwegs und lerne momentan das Autofahren.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Ich praktiziere die Achtsamkeitsmeditation, außerdem mag ich Yoga, die Herzchakra-Meditation, Ausdruckstanz, Mantras und andere Gesangsformen. Auch das Wandern in der Natur ist eine spirituelle Praxis für mich.“
Ein Interview mit Claudia
Sie lebt als Shantivasi und „Yogastädlerin“ seit 9 Jahren im Ashram – zeitweise mit eigenem Atelier in Bad Meinberg. Sie arbeitet als selbstständige Designerin und Illustratorin für ihr Label „ Mandalala“. Für den Ashram übernimmt sie regelmäßig Gestaltungsaufgaben, wie aktuell bei der Umgestaltung des Cafés Maya zum Beispiel auch die Gestaltung der Fensterfolien. Auch einen neuen Schriftzug für unser Café Maya hat sie für uns gestaltet.
Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du im Ashram lebst?
„Mhhmmm... das kann ich glaube ich in ein paar Sätzen gar nicht zusammenfassen. Es ist wohl eher ein innerer Prozess, der einsetzt, wenn man hier wohnt. Ich kann viel besser aussieben, was gut und was schlecht für mich ist. Ich kann noch mehr als früher außerhalb der Box denken. Ich empfinde mein Leben als reicher und bunter als zuvor.“
Wofür bist du in deinem Leben dankbar?
„In erster Linie immer wieder für alles, was für Viele auf dieser Erde immer noch nicht selbstverständlich ist: sauberes Wasser, ärztliche Versorgung, ein Dach über dem Kopf und Nahrung. Das ist jetzt keine Koketterie. Ich mache mir das wirklich immer wieder klar. Und hier konkret vor Ort? Natürlich die vielen bunten, kreativen Menschen, die ich im Umfeld von Yoga Vidya Bad Meinberg treffe. Das hier ist ein ganz besonderer Ort, an dem ich viel geschenkt bekommen habe.
Man bekommt eine Fülle von Werkzeugen an die Hand, die zu einem bewussteren Leben führen können - wenn man sie nutzt. Vielleicht kann man nur einen Bruchteil umsetzen, aber es ist ein Reichtum an Wissen vorhanden und der Wille, es zu teilen.“
Womit beschäftigst du dich gerade?
„Als Grafikdesignerin beschäftige ich mich mit illustrativen Projekten. Im Ort Bad Meinberg habe ich ein Atelier, in dem ich meine Kreativität voll leben kann. Das spirituelle Umfeld hier genieße ich als Inspiration und Kraftquelle. Im Moment arbeite ich an Illustrationen für Sunlight Kids Yoga und an einem CD-Design für Karmalicious.
Auch für Yoga Vidya habe ich viel gearbeitet, z.B. stammen das Shiva Motiv für die neuen T-Shirts und viele visualisierte Ideen für den nun modernisierten Gästebereich im Haus Shanti von mir. Am liebsten kreiere ich Designs für nachhaltige und ethische Projekte. Wer neugierig ist, kann gern auf meine Website schauen: www.mandalala.de.
Ein Interview mit Lisa
Sie ist seit Oktober 2016 bei Yoga Vidya in Bad Meinberg und macht ihren Seva in der Grafik.
Wofür bist du dankbar?
„Ich bin dankbar dafür, dass ich an einem solchen Ort wie hier mit vielen lieben Menschen zusammen leben und lernen kann. Hier gibt es viele spannende Seminare und Ausbildungsmöglichkeiten. Das finde ich super.“
Was ist deine spirituelle Lieblingspraxis?
„Mantras singen, die Mantra-Yogastunde-Spiritualität finde ich sehr schön und faszinierend.“
So, jetzt habt ihr einige der tollen Menschen, die hier bei Yoga Vidya Bad Meinberg leben, etwas näher kennengelernt. Kommt doch einfach mal (wieder) vorbei und überzeugt euch selbst, welch schönen Ort für Yoga, Meditation und wunderbare Begegnungen es hier in Bad Meinberg gibt!
Verschiedene Schreibweisen für Sevaka
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sevaka auf Devanagari wird geschrieben " सेवक ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sevaka ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sevaka ", in der Velthuis Transkription " sevaka ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sevaka ".
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sevaka
Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sevaka oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sevaka stehen:
Siehe auch
Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen
- Sanskrit Wörterbuch
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