Antrieb

Aus Yogawiki

Antrieb ist das was antreibt. Im Menschen ist Antrieb eine Motivation, etwas zu tun. Antrieb ist dabei die innere Kraft, während man bezüglich der Motivation von intrinsischer und extrinsischer Motivation spricht.

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Antrieb ist auch eine technische Vorrichtung, die Kraft überträgt. So gibt es Raketenantrieb, Elektroantrieb etc. Hier in diesem Yoga Wiki soll mehr über Antrieb als psychische Energie gesprochen werden. Man kann aus freiem Antrieb etwas tun.

Ein Lob kann einem neuen Antrieb geben. Manchmal tut man etwas nicht aus freiem Antrieb. Antrieb ist also in der Psychologie die Bezeichnung für alle Kräfte, die psychische Aktivitäten und Handlungen auslösen. Dazu gehören Triebe, Instinkte, aber auch Inspirationen, tiefe Motivationen und göttliche Inspiration.

Antrieb - eine Tugend. Was versteht man unter Antrieb? Was ist der ethymolgische Ursprung dieses Wortes? Wozu ist Antrieb ein guter Begriff? Was sind Synonyme, was Gegenteile von Antrieb?

Antrieb als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Was treibt Menschen an, die in einer spirituellen Lebensgemeinschaft leben und wohnen wollen? Was ist der Antrieb, in eine spirituelle Lebensgemeinschaft zu ziehen und was ist der Antrieb für Menschen, eine spirituelle Lebensgemeinschaft überhaupt zu gründen?

Es gibt viele Gründe und es gibt viele Antriebe, denn Menschen sind unterschiedlich. Unterschiedliche Menschen leben unterschiedlich, unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Antriebe. Es gibt einige spirituelle Lebensgemeinschaften in Deutschland, in Europa, es gab ja mehrere Gründungswellen, eigentlich schon immer.

Man kann sagen, schon in uralten Zeiten haben Menschen sich zusammengetan, um zusammen zu leben und spirituell zu praktizieren. Es gab bei den alten Griechen die Philosophenschulen, z.B. um Pythagoras herum, es gab in Indien die alten Ashrams und Gurukulas, also praktisch die Familie des Gurus, wo auch andere dazukommen konnten, es gab in der Antike immer wieder spirituelle Lebensgemeinschaften, es gab im Mittelalter natürlich die christlichen Klöster, es gibt die christlichen Orden, es gibt auch die Beginen, also Frauen, die sich zusammengetan haben in Städten, nicht formell als Nonnen, aber doch irgendwo in spirituellen Lebensgemeinschaften.

Luther hat zwar zunächst mal für die Evangelischen das Konzept des Klosters verneint, aber es gibt auch evangelische Klöster, es gibt die Diakonissenstifte, es gibt die Bruderschaften usw. Dann gab es im 19. Jahrhundert die erste, man könnte sagen, Kommunenbewegung, wo Menschen sich zusammengetan haben im Zuge der Reformbewegung, wo es solche spirituellen Gemeinschaften gab, es gab in den 20er Jahren neue Bewegungen, es ist in den 50er Jahren neu belebt worden und in den 60er/70er Jahren wiederum.

Und so gibt es immer wieder spirituelle Lebensgemeinschaften. Menschen wollen zusammenleben, Menschen wollen ihren höheren Idealen folgen, Menschen haben das Bedürfnis, für andere etwas Gutes zu tun. All das sind verschiedene Antriebe. Und es gibt Antriebe desjenigen, meistens ist es einer, zwei oder drei, die eine Lebensgemeinschaft gründen oder eine ganze Bewegung gründen, dort ist meistens irgendwo ein tieferes Berührtsein, dort ist irgendwo eine tiefere Erfahrung.

Und aus diesem tiefen inneren Berührtsein und dieser inneren Erfahrung kommt dann der Wunsch, auch anderen das zu ermöglichen. Spirituelle Gemeinschaft kommt aus mehrfachen Antrieben heraus. Ein Antrieb ist sicherlich, man will eine ideale Umgebung schaffen für sich und für andere, um spirituell zu wachsen, um Gott zu erfahren, eine höhere göttliche Wirklichkeit zu erfahren.

Ein zweiter Antrieb ist sicherlich aus, man will es nicht nur für sich, man will es für andere, man will Gutes tun für andere. Ein drittes ist auch, man weiß, man will mit anderen zusammen wachsen und nicht nur alleine. Nicht nur will man etwas für andere tun, sondern eben auch mit anderen.

Der Mensch ist ein geselliges Wesen, indem er etwas mit anderen zusammen macht, geht das leichter, als wenn er es allein macht. Als nächstes, spirituelle Lebensgemeinschaften haben oft auch so innerlich die Überzeugung, wie sind Vorreiter für eine neue Weltkultur, meistens hat man das.

Wir bei Yoga Vidya haben das auch, wir gehen davon aus, mindestens ich gehe davon aus und manche von uns, sie ist ja sehr groß die Gemeinschaft und ganz unterschiedliche Antriebe, ich gehe davon aus, dass langfristig das Wirtschaftssystem, in dem wir jetzt sind, nicht weiter existieren kann.

Das erfordert nicht allzu große Einsichten, denn die Wirtschaft ändert sich ja ständig, die heutige Wirtschaftsordnung ist nicht die gleiche wie vor zwanzig Jahren, vor vierzig Jahren, vor hundert Jahren. Aber ich meine, gerade auch dieser Konkurrenzkampf, dieser Leistungsdruck, dieses Anspruchsdenken und Leistungsdenken, das zusammen ist nicht etwas, was auf die Dauer menschlich ist, es braucht etwas anderes.

Und so ist unser Antrieb, mit den Yoga Vidya Lebensgemeinschaften, ein anderes Konzept zu entwickeln. Zwar gehen wir nicht davon aus, dass es das Modell ist für andere, aber es ist ein anderes Konzept. Und so sind Lebensgemeinschaften immer etwas gewesen, was andere inspiriert hat.

Durch die christlichen Klöster im Mittelalter hat sich viel entwickelt in der mittelalterlichen Kultur. Oder auch, die Gemeinschaften der Puritaner und der Quäker, die sich in Amerika gebildet haben, haben großen Einfluss auf andere gehabt.

So ähnlich auch, die Lebensgemeinschaften, auch im 19. Jahrhundert und in den 20er Jahren, hatten auch viel Auswirkung gehabt, insbesondere auf Literatur, Poesie und die entwickelnde Psychotherapie, da gibt es noch eine Menge zu erforschen, auch ebenso auf die Reformpädagogik, die sich auch in die allgemeine Pädagogik mit hinein begeben hat.

Also, Lebensgemeinschaften sind Pioniere, sie haben den Antrieb, auch Pioniere zu sein, Gutes zu bewirken für andere. Die einzelnen Menschen, die in eine Lebensgemeinschaft kommen, können unterschiedliche Antriebe haben. Bei manchen überwiegt der Wunsch, spirituell zu wachsen und in einer Umgebung zu sein, wo auch eine hohe spirituelle Schwingung ist.

Für manche ist es irgendwie der Wunsch, mit anderen zusammen zu sein, die die gleichen Ideale haben. Für andere überwiegt tatsächlich dieser gesellschaftliche Anspruch, Vorreiter zu sein. Für die nächsten ist vielleicht die normale Gesellschaft mit ihrem Leistungsanspruch irgendwo nicht menschlich genug.

Viele kommen aus einer Enttäuschung in eine Lebensgemeinschaft, viele haben ökologisches Interesse und manche haben einfach innerlich so eine Erfahrung gehabt, wo sie gesagt haben: "Ich gehöre da einfach hin." Also, wir haben einige Menschen, die zu uns gekommen sind, die gesagt haben:

"Vor einem Monat hatte ich irgendwo eine Vision von Swami Sivananda. Der hat mir gesagt, ich soll alles irgendwo aufgeben und zu Yoga Vidya gehen." Und in gar nicht mal wenigen Fällen sind das Menschen, die dann viele Jahre da sind. Es gibt manchmal auch Enttäuschungen, wo der Antrieb nicht so lange anhält, aber in vielen Fällen, der ursprüngliche Antrieb ergänzt sich mit anderem und trägt dann auch langfristig.

Antrieb - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Antrieb in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Antrieb - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Antrieb, also Synonyme zu Antrieb sind z.B. Eifer, Fleiß, Tatendrang.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Antrieb übertrieben kann ausarten z.B. in Betriebenheit, Ruhelosigkeit, Unruhe. Daher braucht Antrieb als Gegenpol die Kultivierung von Loslassen, Entspannung, Bedingungslosigkeit, Leichtigkeit, Lebensfreude.

Gegenteil von Antrieb - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Antrieb, Antonyme zu Antrieb :

Antrieb Antonyme auf einen Blick

Antonyme Antrieb, also Gegenteile, sind Loslassen, Entspannung, Bedingungslosigkeit, Leichtigkeit, Lebensfreude, Antriebslosigkeit, Trägheit, Faulheit.

Antrieb im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG

Kultivierung von Antrieb

Antrieb ist eine Tugend, die man stärken kann. Vielleicht willst du ja Antrieb in deinem Charakter, in deiner Persönlichkeit, stärker zum Vorschein zu bringen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Antrieb mehr zu leben, in dir stärker werden zu lassen.
  • Du kannst dir vornehmen: "Während der nächsten Woche werde ich Antrieb bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein angetriebenerer Mensch zu sein."
  • Tu wirklich jeden Tag etwas, was Antrieb ausdrückt. Tue jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Antrieb."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin angetrieben."

Affirmationen zum Thema Antrieb

Hier einige Affirmationen für mehr Antrieb. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Antrieb

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin angetrieben.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin angetrieben. Om Om Om.
  • Ich bin ein Angetriebener, eine Angetriebene OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Antrieb

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin angetrieben " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Antrieb.
  • Ich werde angetrieben.
  • Jeden Tag werde ich angetriebener.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Antrieb.

Dankesaffirmation für Antrieb

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag angetriebener werde.

Wunderaffirmationen Antrieb

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr angetrieben. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Antrieb entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr angetrieben zu sein.
  • Ich bin jemand, der angetrieben ist.

Gebet für Antrieb

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Antrieb:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Antrieb.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein angetriebener Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Antrieb mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Antrieb zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Antrieb zu entwickeln?
  • Wie könnte ich angetrieben werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Antrieb.
  • Angenommen, ich will angetrieben sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre angetrieben, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Antrieb kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als angetriebener Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Antrieb

Eigenschaften im Alphabet nach Antrieb

Literatur

Weblinks

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