Preta

Aus Yogawiki

Preta (Sanskrit: प्रेत preta adj. u. m.) fortgegangen, aufgebrochen, von dieser Welt gegangen, verstorben, tot; ein Verstorbener, die Seele eines Verstorbenen; Geist, Gespenst; erdgebundener Geist; ein böser Geist in der Form eines Skeletts, der Friedhöfe und andere Plätze heimsucht.

Brahma, Vishnu und Shiva, die Hindu Dreifaltigkeit

Video zum Thema Preta

Preta ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Preta vom Standpunkt von Yoga, Meditation und Spiritualität

Swami Sivananda über Preta

Swami Sivananda fasst in seinem Buch "What Becomes of the Soul After Death" Vorstellungen des Hinduismus zu Pretas zusammen:

Vasishta sagt in seiner Yoga Vasishta:

"Es gibt sechs Arten von Pretas und zwar: die leicht sündhaften, die allgemein sündhaften, die schwer sündhaften, die wenig tugendhaften, die mittelmäßig tugendhaften und die sehr tugendhaften. In einigen der sündhaftesten Pretas wird die vollständige Fühllosigkeit des Todes noch für ein Jahr fortdauern. Wenn die Seelen das Bewußtsein wiedererlangen, erfahren sie, daß sie dazu verdammt sind, für lange Zeit die endlosen Qualen der Hölle zu erleiden, die ihnen ihre Vasanas eingebracht haben. Hunderte von Geburten müssen sie noch durchleben, bis sie sich schließlich von den weltlichen Illusionen freimachen und Frieden finden. Dann gibt es noch andere in dieser Gruppe, die, nachdem die Starrheit des Todes vorüber ist, das unaussprechliche Leid der Empfindungslosigkeit in der Daseinsform unbeweglicher Bäume usw. erfahren müssen. Sie erdulden danach alle Qualen der Hölle und werden ihren irdischen Wünschen gemäß auf der Erde wiedergeboren. Die gewöhnlichen Sünder erfahren nur für einige Zeit nach dem Tod die Unbeweglichkeit eines Steines. Wenn sie zum Bewusstsein erweckt werden, erlangen sie nach einiger Zeit den Körper eines Vogels, Reptil oder eines anderen Tieres, bevor sie wieder zu ihrem gewöhnlichen Leben in die Welt zurückkehren können. Die wenig sündhaften Seelen nehmen oft unmittelbar nach der Fühllosigkeit des Todes irgendeinen menschlichen Körper an, um ihren früheren Wünschen gemäß ihr Erdenleben fortzuführen. Sie kommen kurz nach dem Tod zu irdischem Bewußtsein, und ihre früheren Wünsche und ihre Phantasie entwickeln in ihrer Erfahrung in einem traumähnlichen Zustand neue Welten. Die sehr tugendhaften Seelen erfahren nach der Fühllosigkeit des Todes die Welten der Götter. Nachdem sie als gottähnliche Wesen in himmlischen Welten die Früchte ihrer Tugenden genossen haben, werden sie auf dieser Welt in angesehenen und reichen Familien wiedergeboren. Die Seelen mit gewöhnlichen Tugenden werden kurz nach der Empfindungslosigkeit des Todes von den Winden fortgetragen und später in Kräuter und Pflanzen verwandelt. Nachdem sie sich für einige Zeit dieser Erfahrung unterzogen haben, fühlen sie, daß sie als Nahrung in menschliche Körper kommen, durch die sie in Samen verwandelt werden und dann in die Leiber (werdender) Mütter gelangen."

Preta Loka

Preta Loka ist die Ebene der Verstorbenen, die Ebene der erdgebundenen Geister. Swami Sivananda schreibt über Preta Loka:

Ein leidenschaftlicher Mensch, dessen Geist erfüllt ist mit niederen Neigungen und starken Begierden und der sich in seinem Erdenleben viel dem sinnlichen Genuß hingegeben hat, kommt nach seinem Tod in die Preta Loka. Für kurze Zeit nach dem Tod ist er bewußtlos. Er befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand, und wenn er erwacht, findet er sich in dieser Loka oder Welt wieder.

Sobald er erwacht, quälen ihn die sinnlichen Verlangen, die Begierden und Neigungen ungeheuer. Er möchte essen, trinken und sich mit Frauen amüsieren. Aber er kann mit seinem gewärtigen Körper nicht diese Wünsche befriedigen. Er lebt in dieser Welt wie ein Gefangener und ist unbeschreiblich elend und unglücklich, da er die machtvolle Leidenschaft und die Begierde seiner Sinne nicht befriedigen kann. Er fühlt sich wie ein Sterbender.

Die Leidenschaften habe ihre Wurzeln und Zentren in den Sinnen und im Geist. Sie sind nicht im physischen Körper, der nur den Sinnen und dem Geist als Werkzeug zur Befriedigung dient.

Du kann dem Leidenden in der Preta Loka helfen, wenn du Shraddha Totenritual verrichtest. Das hilft ihm, sich zu befreien und läßt ihn in den Himmel (Swarga) weitergehen. Die rezitierten Mantras erzeugen mächtige Schwingungen, die auf den Körper, der die individuelle Seele gefangenhält, einwirken und ihn zerstören.

Erkennst du nun die Bedeutung von Sraddha? Wer durch Unwissenheit und Unreinheit des Geistes, schlechte Gesellschaft und Anhören falscher Lehren, was durch schlechte Samskaras hervorgerufen wird, Sraddha vernachlässigt hat, sollte sofort damit beginnen. Rishis und Shastras nehmen sich seiner an wie liebevolle Mütter.

Wenn du nicht in die leidvolle Preta Loka kommen möchtest, lerne, weise zu sein und die Sinne zu beherrschen. Führe ein gutgeordnetes und diszipliniertes Leben. Laß die Sinne nicht in Aufruhr geraten! Gib das übermäßige Essen auf! Folge nicht der Philosophie des Materialismus! Leidenschaften und Begierden werden dich nach dem Tod nur quälen. Wenn du Selbstbeherrschung übst, wirst du in die Gefilde ewiger Seligkeit eingehen.

  • Quelle: Buch "What Becomes of the Soul after Death" von Swami Sivananda, Copyright Divine Life Society

Pretas (erdgebundene Seelen)

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- Abschnitt aus Karma und Reinkarnation von Sukadev Bretz -

Jetzt möchte ich ein paar Worte zu erdgebundenen Geistern, auf Sanskrit „Pretas“ genannt, sagen.

In manchen Fällen verweilt der Mensch länger als drei Tage in Bhur Loka. Dann kann er zum erdgebundenen Geist, zum Preta, werden. Dazu müssen zwei Dinge zusammen kommen: Das Eine ist ein plötzlicher Tod wie Unfall, Krieg, Mord oder Selbstmord. Das Zweite ist eine starke Verhaftung an etwas auf der physischen Ebene. Gerade bei einem plötzlichen Tod kann es sein, dass der Mensch gar nicht merkt, dass er gestorben ist. Er hatte gar keine Zeit, sich vorzubereiten. Er hatte keine Zeit gehabt, die Energien zu sammeln und dann kann es sogar so sein, dass im Moment des physischen Todes auch die Seele betäubt ist, ohnmächtig ist, und die Seele dann ein, zwei oder drei Tage später irgendwo aufwacht.

Angenommen, jemand namens Peter fährt mit dem Auto mit 100 km/h über die Landstraße. Plötzlich kommt ihm ein anderes Auto auf der falschen Straßenseite mit 180 km/h entgegen. Es kommt zum Frontalzusammenstoß, beide Fahrer sind sofort tot. Schon vor dem eigentlichen Tod schaltet sich der Geist ab. Denn das kann er nicht ertragen, diese Gewissheit des Todes. Dann wacht Peter ein paar Tage später irgendwo in einem Feld auf. Peter erinnert sich nur dumpf, dass er irgendwo über die Straße gefahren war und plötzlich ein Auto aufgetaucht ist. Peter weiß nicht, wie er jetzt hier aufs Feld gekommen ist. Er geht weiter, findet eine Straße. Es kommt ein Auto vorbei. Peter streckt den Daumen aus. Der Autofahrer macht keine Anstalten, stehen zu bleiben. Peter gestikuliert wild mit den Armen, auch der nächste Autofahrer bleibt nicht stehen. Peter geht die Straße entlang, kommt an eine Tankstelle. Er spricht dort einen Menschen an. Dieser missachtet ihn vollständig. Peter will in die Tankstelle hineingehen, greift zur Türklinke und greift durch die Türklinke hindurch. Vor lauter Verzweiflung wirft er sich gegen die Tür – und stürzt durch die Tür durch, findet sich im Inneren des Raumes wieder. So wird die Erfahrung beschrieben von Menschen, die einen plötzlichen Tod haben und zum erdgebundenen Geist werden.

Heutzutage gibt es eine ganze Reihe von Kinofilmen, die so etwas beschreiben. Das ist durchaus gut. Wenn jemand eine Erfahrung wie oben macht, denkt er vielleicht als Erstes, dass er träumt. Als Zweites zieht er in Erwägung, dass er durchgedreht ist. Irgendwann wird er sich an diese Filme erinnern wie „Ghost-Nachricht von Sam“ und überlegen, dass er vielleicht gestorben ist. Wenn du mal eine solche Erfahrung machst, ziehe es in Betracht, dass du gestorben sein könntest… Dann mache das Gleiche, was du machen würdest, wenn du noch im physischen Körper wärst und wüsstest, du stirbst gleich: Wiederhole ein Mantra, vorzugsweise dein persönliches Mantra oder auch ein Gebet. Denke an Gott oder an deinen Meister oder die kosmische Energie, universelles Licht. Dann kann es entweder passieren, dass du aus dem Traum oder Koma aufwachst und spirituell inspiriert bist. Oder es kann passieren, dass du plötzlich Lichtwesen siehst, welche dich in eine höhere Ebene führen – so hast du also einen guten Übergang in eine höhere Welt. Für jemand, der sein Leben mit spirituellen Praktiken verbracht hat und keine zu starken Verhaftungen hat, ist auch ein plötzlicher Tod kein Problem. Er geht damit um wie mit einem „normalen“ Tod. Und da der plötzliche Tod jederzeit auftreten kann, solltest du jederzeit darauf vorbereitet sein, diese Welt zu verlassen.

Du kannst dich fragen: Angenommen, dein Leben wäre in ein paar Minuten zu Ende: Wärst du bereit, diese Welt zu verlassen? Könntest du alles, was hier auf der Erde ist, loslassen? Könntest du alles Gott anvertrauen? Das ist eine gute geistige Übung: Dir immer wieder bewusst zu machen, dass du die nächste Stunde eventuell nicht erleben wirst. Der physische Körper ist wie eine Leihgabe mit ungewisser Mietdauer: Er kann dir jederzeit wieder genommen werden.

Wenn aber jemand ohne spirituelles Verständnis und mit starker Verhaftung an etwas in dieser physischen Welt stirbt, kann es passieren, dass er längere Zeit auf dieser erdgebundenen Ebene, Bhur Loka, verharrt.

Insbesondere ist das häufig bei Suizid: Jemand, der sein physisches Leben vorzeitig beendet, also Selbstmord begeht, hat im Normalfall sein Karma auf dieser physischen Ebene noch nicht ganz abgeschlossen. Deshalb wird er mindestens so lange erdgebunden sein, bis das physische Leben auf natürliche Weise zu Ende gekommen wäre. Erst dann öffnet sich der Lichtkanal zur höheren Ebene. Selbstmord ist daher keine Lösung von Problemen: Man bleibt eine Weile erdgebundener Geist. Dies ist keine schöne Erfahrung. Und man wird im nächsten Leben so geboren, dass man mit der gleichen Problematik konfrontiert wird, der man im vorigen Leben ausgewichen ist.

Was geschieht also nach dem plötzlichen Tod weiter?

Wenn es Menschen, die einen plötzlichen Tod hatten, nicht gelingt, ihre Energien zu sammeln und sich von dem zu lösen, was man unbedingt noch auf der Erdebene machen wollte, können sie längere Zeit in dieser Bhur Loka verweilen.

Diejenigen, die auf Bhur Loka längere Zeit bleiben, werden als erdgebundene Geister bezeichnet, auf Sanskrit „Pretas“ genannt. Und es heißt, dass diese Ebene keine schöne ist. Die Seele, der Preta, hat weiter alle Wünsche, die sie vorher auf der physischen Ebene hatte. Nur der physische Körper ist weggefallen. Die Persönlichkeit bleibt, das Unterbewusstsein bleibt, Wünsche bleiben, Ängste bleiben. All das bleibt, nur der physische Körper ist weg. Es kann sein, dass man etwas Bestimmtes essen oder trinken will. Aber ohne physischen Körper geht das nicht. Er will mit jemandem sprechen, niemand ist da. Er will Dinge ändern und kann es nicht.

In der griechischen Mythologie findet man mehrere Mythen, welche diese Erfahrungen von Pretas versinnbildlichen. Ich will hier zwei herausgreifen, die Tantalusqualen und die Sisyphusarbeit. Tantalus und Sisyphus hatten sich beide in ihrem physischen Leben falsch verhalten. Nach ihrem Tod mussten sie deshalb leiden und zwar folgendermaßen: Tantalus stand in einem See, über dem wunderbare Obstbäume standen. Wenn Tantalus Hunger hatte und die Hand nach dem Obst ausstreckte, gingen die Zweige nach oben. Wenn er Durst hatte und sich zum Wasser hinbeugte, versiegte das Wasser. Die Tantalusqualen symbolisieren eine Art des Leidens auf Bhur Loka: Die Wünsche sind da, aber keine Möglichkeit, sie zu befriedigen.

Sisyphus sollte einen Stein einen Berg hochschieben. Wenn er den Stein fast hochgerollt hatte, entglitt ihm der Stein und rollte wieder den ganzen Berg nach unten. Das symbolisiert die zweite Art von Leiden für Pretas: Sie würden gerne etwas tun, gerne etwas bewirken, sie können es aber nicht. Die dritte Art von Leiden ist, wie oben erwähnt, die Unfähigkeit, mit jemand anderem zu kommunizieren.

Die Zeit als Preta auf Bhur Loka ist eine große Lernlektion für die Seele: Sie wird sich ihrer Wünsche, Neigungen, etc. bewusst. Sie merkt, was ihr wichtig ist. Sie merkt ihre Abhängigkeiten vom Äußeren und wird sich bewusst, dass ihr Leben im Hamsterrad von Wünschen, Handlungstendenzen, Abhängigkeiten stand. Zwar ist auf der einen Seite die Erfahrung des Pretas großes Leid, auf der anderen Seite große Bewusstwerdung und Lernprozess. Irgendwann öffnet sich wieder dieser Lichttunnel, diese Jakobsleiter. Die Seele ist bereit, in die nächste Ebene, in Bhuvar Loka, aufzusteigen. Bis das geschieht, können Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte vergehen.

Verschiedene Schreibweisen für Preta

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Preta auf Devanagari wird geschrieben " प्रेत ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " preta ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " preta ", in der Velthuis Transliteration " preta ", in der modernen Internet Itrans Transkription " preta ".


Ähnliche Sanskrit Wörter wie Preta

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Preta oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Preta stehen:

Siehe auch

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Sanskrit Preta - Deutsch verstorben; m ein Toter Gespenst
Deutsch verstorben; m ein Toter Gespenst Sanskrit Preta
Sanskrit - Deutsch Preta - verstorben; m ein Toter Gespenst
Deutsch - Sanskrit verstorben; m ein Toter Gespenst - Preta

Siehe auch

Literatur

Seminare

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