Ayurveda Konstitutionslehre: Unterschied zwischen den Versionen

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– kümmert sich nicht um seine [[Gesundheit]], folgt medizinischen Ratschlägen nicht
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Physische (somatische) Konstitution
Diese Konstitution wird nach dem Vorherrschen der Elemente zum Zeitpunkt der Vereinigung von Samen und Ei bestimmt.
Durch die Eigenschaften der Doshas Kapha (wässrig), Pitta (feurig) und Vata (luftig) hängt die physische Konstitution mit der funktionellen Konstitution zusammen. Bei erdartiger  Konstitution dominiert Kapha und bei ätherischer Konstitution Vata.
Menschen mit erdartiger Konstitution haben
– dicke, massige, schwere, breite und kräftige Körper,
– große Knochen und
– stark behaarte Körper.
Menschen mit ätherischer Konstitution sind
– leicht und locker
– die Sinne klar und
– mit weiten Körperöffnungen
Die Untersuchung der Konstitution
Die eigene Konstitution zu bestimmen, ist etwas leichter, weil wir uns selbst sehr gut kennen. Bei anderen Menschen, Freunden, Bekannten usw. ist es manchmal schwie¬ri¬ger. Sogar hoch qualifizierte ayurvedische Ärzte sind nicht immer einer Meinung, das heißt aber nicht, dass einem von ihnen eine fehlerhafte Einschätzung unterlaufen ist. Es heißt sogar, dass die Empfindlichkeit gegenüber den Doshas ver¬schie¬den ausgeprägt ist, daher gibt es Ärzte, die auf die Behandlung nur eines der Doshas spezialisiert sind. Um die Konstitution zu bestimmen, soll am ehesten an den festen Eigenschaften des Körpers festgehalten werden: Körperbau, Gewicht, Haut¬farbe usw.
V = Vata
P = Pitta
K = Kapha
1. Körperbau:
V – ungewöhnlich groß oder klein, dünn, schwach entwickelter Körper
P – mittlere Körpergröße, mäßig entwickelter Körper
K – stämmig, untersetzt, klein, gut entwickelter Körper
Vata Menschen:
sind überdurchschnittlich groß oder klein. Menschen, deren Größe aus dem Rahmen fällt, sind typische Vata Menschen, sie sind jedoch im allgemeinen schlank.
Pitta Menschen
haben keinen ausgeprägten Körperbau als Merkmal, daher sind sie durch andere Merkmale zu erkennen
Kapha Menschen
sind korpulent, groß, aber auch untersetzt, sie haben einen breiten, schwer¬ge¬wich¬tigen Körperbau.
2. Körpergewicht
V    - leichtes Gewicht
- nimmt nicht an Gewicht zu
- hat hervortretende Knochen und Venen
      P - mittleres Gewicht
- muskulöser Körper
      K  - stämmig, untersetzt und klein
- gut entwickelter Körper
Vata Menschen
haben schwammiges Gewebe, nehmen daher immer zu und ab und können durch¬aus dick sein. Exzessives Essen führt nicht zu Gewichtszunahme.
Pitta Menschen
haben normalerweise ein gleichbleibendes Gewicht, sogar, wenn sie viel essen, es sei denn sie essen viel rotes Fleisch oder fettiges Essen, dann nehmen sie zu.
3. Hautfarbe
V – glanzlos, braun, eher dunkel
P – rot, rotwangig, leicht errötend, glühend
K – weiß, blass
Dies bedeutet nicht, dass alle Schwarzen mit dunkler Hautfarbe Vata-Menschen sind, denn man muss die Charakteristika der ethnischen Zugehörigkeit berück¬sich¬tigen. Dass die Nordeuropäer zu rötlicher Haut neigen, heißt auch nicht, dass sie alle Pitta-Menschen sind.
Die Haut des Vata-Typ hat wenig Glanz und erscheint deshalb dunkel und stumpf.
Der  Pitta-Typ hat heiße und leicht errötende Haut. Es scheint, als ob sie Licht abgibt.
Die Kapha-Haut ist weiß und perlmuttartig.
Krankheiten mit Hautverfärbungen sind im allgemeinen durch Pitta-Störungen her¬vorgerufen, sogar, wenn die Haut nur stellenweise pigmentiert (verfärbt) ist: Beispiel: Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Albinismus.
4. Beschaffenheit und Temperatur der Haut
Vata:
hat eine dünne, trockene, kalte, raue, rissige Haut mit ausgeprägten Venen
Pitta
ist warm, feucht, rosa, mit Muttermalen, Sommersprossen und Akne   
Kapha
ist glatt, dick, weich, kalt und weich
Die Beschaffenheit ist häufig ein verlässlicheres Merkmal als die Hautfarbe.
Von Vata dominierte Menschen neigen zu Sonnenbrand, leiden häufig unter Wunden und Hautausschlägen wie Akne. Akne kann aber auch durch unreines Blut bei jedem Konstitutionstyp ausgelöst werden.
Eine Pitta-Haut fühlt sich warm an.   
Vata-Menschen leiden unter einer chronischen Trockenheit von Haut und  Haaren.
Vata-Haut hat häufig Falten, Sprünge und Risse, ist kalt und nicht sehr dick.
Kapha-Haut ist ölig und unterhalb liegen häufig Fett- oder Wasserablagerungen. Die Haare sind fettig, die Haut fühlt sich kühl, feucht oder schwammig an.   
5. Haare
V – spärlich, grob, trocken, leicht gelockt
P – mäßig, fein, weich, frühzeitig ergraut oder glatzköpfig
K – reichlich, ölig, dick, sehr gelockt, glänzend
Die Haarfarbe variiert auch nach rassischen Eigenarten.
Aussagekräftig sind häufig daher Glanz, die Struktur und die Qualität des Haares.
Pitta-Menschen bekommen frühzeitig eine Glatze oder die Haare ergrauen, der Kopf wird dann rötlich und sonnenempfindlich.
Bei Vata-Menschen können auch die Haare frühzeitig ausfallen, weil sie Nahrung schlecht verwerten. Sie haben kräftige Schuppen und sind gegenüber Wind empfind¬lich. Sie haben eher eine dunkle Kopffarbe.
Empfehlungen, um Vata-Konstitution im Gleichgewicht zu halten:
– regelmäßige Anwendung von Ölen auf dem Körper (Massagen) mit anschließendem Schwitzbad
– Vivecana soll mit mildem, abführenden Mittel die mit Öl und warmen Substanzen von süßen, sauren und salzigen Geschmack vermischt werden, ausgerührt werden
Kapha-Haare wirken attraktiv und sind reichlich und dick.   
Der Kapha-Körper kann sehr stark behaart sein.
6. Kopf
V – klein, dünn, lang, unstet
P – mittelgroß
k – groß., untersetzt, ruhig
Die Größe des Kopfes zeigt eher die geistige Konstitution: Sattwa, Rajas oder Tamas.
Ein größerer Kopf kann auch ein Zeichen von mehr Intelligenz sein. 
Bei Menschen mit Vata-Dominanz fällt entweder ein steifer Nacken und ein starrer Kopf auf oder andererseits unkoordinierte, ziellose Kopfbewegungen.
Die Kapha-Menschen bewegen ihren Kopf sehr wenig und haben daher einen „Qua¬drat¬schädel“.
Pitta-Menschen sind in der Mitte von beiden Extremen.
7. Stirn:
V – hat eine kleine, gerunzelte Stirn
P – faltig
K – groß und breit
die Stirn spiegelt auch eher die geistige (psychische) Konstitution wieder.
Meistens steht eine ausgeprägte Stirn für einen guten Verstand und ein gutes Ge¬dächtnis, sogar bei einer Vata-Konstitution. Sonst gelten ähnliche Merkmale, wie beim Kopf.   
8. Gesicht:
Der Vata-Mensch hat ein dünnes, kleines, langes, zerfurchtes, ausdruckloses und langweiliges Gesicht.
Der Pitta-Mensch hat ein Gesicht von mittlerer Größe und Breite, ist rötlich, hat scharfkantige Züge
Der Kapha-Mensch hat ein großes, rundes, fettes, weißes oder blasses, weiches Gesicht
Die Gesichter von Pitta-Menschen sind eher eckig und ihr Blick durchdringend.
Die Gesichter von Vata-Typen wirken hager und vom Wetter gehärtet zu sein. Die Farbe des Gesichtes hat die gleichen Kriterien, wie für die Hautfarbe, d.h. sie unterliegen der Charakteristika der Rasse.
Ein guter ayurvedischer Arzt kann normalerweise aus dem Gesicht die Konstitution bestimmen.
9. Nacken
V – Vata-Nacken sind lang und dünn
P – Pitta-Nacken haben eine mittlere Länge und Dicke
K – Kapha-Nacken sind groß und dick.
Vata-Menschen haben starke Probleme mit zu lockeren Nacken-Sehnen, weil sie ein zu langes Genick haben.
Kapha-Nacken wirken kräftig, breit und derb durch ihre Größe und Dicke.
10. Augenbrauen
V – Vata-Augenbrauen sind ungleichmäßig, dünn und klein
P – Pitta-Augenbrauen sind mäßig und fein
K – Kapha-Augenbrauen sind sehr behaart, dick und buschig
11. Wimpern
Vata-Typen haben feste, trocken und kleine Wimpern
Pitta-Typen haben kleine, dünne, feine Wimpern
Kapha-Wimpern sind groß, dick, ölig und fest
12. Augen
Vata-Augen sind klein, dünn, trocken, stumpf, braun
Pitta-Augen sind schmal, mittelgroß, rot, leicht entzündet oder grün und durch¬drin¬gend.
Kapha-Augen sind hervorstechend, breit, dick, ölig, weiß und attraktiv.
Vata-Menschen blinzeln häufig, weil sie im allgemeinen trockene Augen haben. Die Augen zittern, besonders bei starken und ungerichteten Augenbrauenbewegungen. Es fällt ihnen schwer, ihre Augen lange auf einen bestimmten Punkt zu konzen¬trie¬ren.
Pitta-Menschen haben häufig einen durchdringenden und bohrenden Blick. Die Augen sind lichtempfindlich, daher bekommen sie auch leicht Kopfschmerzen und brauchen Brillen und Sonnenbrillen.
Kapha-Menschen haben große, breite und attraktive Augen, die wie Perlen aussehen mit großen Wimpern und Augenbrauen. Die Augenbewegungen sind regelmäßig aber nicht präzise. Sie weinen leicht und die Augen neigen zu Schleim¬ab¬sonderun¬gen.
13: Nase
Vata – die Nase ist dünn, klein, lang, trocken und gebogen
Pitta – die Nase ist mittelgroß
Kapha – die Nase ist dick, groß, fett und ölig
Obwohl zur Beurteilung vom Konstitutionstyp die Nase hilfreich sein kann, bestimmt die Menschenrasse die Nasenform. Die Größe, Breite und Farbe sind die wichtigsten Merkmale.
Pitta-Menschen haben häufig eine kantige und spitze Nase.
     
Vata-Menschen haben eine lange und spitze Nase.
14. Lippen:
Vata – sind dünn, klein, dunkel, trocken und unstet
Pitta – mitteldick, weich, rot
Kapha – dick, ölig, glatt, fest
Vata-Typen beißen sich sehr häufig auf ihre dünnen Lippen.
Pitta-Typen haben rote Lippen und ein rotes Gesicht.
Kapha-Typen haben große und attraktive Lippen.
15. Zähne und Zahnfleisch
Vata – dünn, klein, gebogen und rau, des Zahnfleisch ist wenig und trocken.
Pitta – die Zähne sind mittelgroß, das Zahnfleisch ist leicht blutend, weich und
          rosa.
Kapha – Die Zähne sind dick und groß, das Zahnfleisch ist weich, rosa und
              schleimig
Die allgemeine Struktur der Zähne, seine Farbe und Form sind wichtige Merkmale bei der Konstitutionsbestimmung. Der Zustand des Mundes hängt natürlich von der Ernährung und der Zahnhygiene ab.
Vata-Typen haben Zwischenräume zwischen den Zähnen.
 
Kapha-Typen haben große, weiße und attraktive Zähne.
16. Schultern:
Vata-Typen haben dünne, kleine, flache und krumme Schultern.
Pitta-Typen haben mittelgroße Schultern.
Kapha-Typen haben breite, docke, feste und ölige Schultern.
Vata-Menschen haben auf Grund häufiger Angstzustände bucklige Schultern, die zudem eher verspannt sind.
Pitta-Menschen haben im allgemeinen breit gebaute Schultern und sie sind normalerweise weder über- noch untergewichtig.
17. Brust:
Vata-Typen haben eine dünne, kleine, schmale, schwach entwickelte Brust, der Winkel zwischen dem Rippenbogen ist klein.
Pitta-Typen haben eine mittelbreite Brust und sind häufig drahtig gebaut
Kapha-Typen haben eine breite, große Brust. Sie ist gut oder zu stark entwickelt. Der Winkel zwischen den Rippenbogen ist groß.
18. Arme:
Vata-Arme sind dünn, übermäßig kurz oder lang und schwach entwickelt. Vata Typen können dünne, spindelartige Arme mit deutlich sichtbaren Ellbogen haben.
Pitta-Arme sind mitteldick und lang und drahtig.
Kapha-Arme sind groß, dick, rund und gut entwickelt und fleischig.
19. Hände:
Die Hände zeigen auch den geistigen Zustand, also den Anteil an Sattva. Feine Hände deuten auf einen höher entwickelten Charakter hin. Lange und elegante Hände spiegeln mehr Empfindsamkeit wieder als kleine, klobige Hände mit kurzen und dicken Fingern.
Vata-Hände sind rau, dünn, trocken, rissig, kalt, klein und unstet. Vata-Typen tendieren zu schmalen Händen mit vielen Linien, hervorstehenden Gelenken und eventuell unregelmäßig geformten Fingern. Die Venen auf den Händen sind so ausgeprägt wie überall.
Pitta-Hände sind mittelgroß, warm, rosa und die Pitta-Menschen haben selbst bei kaltem Wetter häufig warme Hände.
Kapha-Hände sind groß, dick, ölig und kalt und fest. Die Hände sind häufig groß und kräftig gebaut mit wenigen Linien.
20. Oberschenkel:
V - dünn, schmal
P – mittlere Stärke
K – sind gut entwickelt, rund und fett. Diese Typen haben häufig große und plumpe        Oberschenkel und neigen zu Celulitis.
Natürlich gilt es, dass Frauen mehr Körperfett und größere Oberschenkel haben als Männer, bei denen eher die Schultern stärker entwickelt sind. 
     
21. Beine
Vata-Beine sind dünn, außergewöhnlich lang oder kurz mit hervorstehenden Knieen.
Die Vata-Menschen gehen häufig und gerne. Sie haben häufig Koordinations¬störun¬gen  beim Gehen.
Pitta-Typen haben mittellange und dicke Beine.
Kapha-Typen haben große und stämmige Beine. Es macht ihnen nichts aus, länger zu stehen.
22. Waden
Vata-Waden sind klein, hart und verspannt.
Pitta-Waden sind weich und locker.
Kapha-Waden sind fest und wohlgeformt.
23. Füße:
Vata-Füße sind klein, lang, dünn, rau, trocken, rissig und unstet. Die Trockenheit von Vata manifestiert sich auf häufig an den Füßen, die dann einer regelmäßigen Ölung bedürfen. 
Pitta-Füße sind mittelgroß, weich und rosa. Die Typen haben selbst an den Füßen eine gesunde Hautfarbe und Durchblutung.
Kapha-Typen haben große, harte, dicke und feste Füße. Mit ihrer dicken Haut können sie auch leicht barfuss laufen.
24. Gelenke:
Vata – klein, unruhig, trocken, schlecht gepolstert und knackend. Herausstehende Gelenke sind typische Merkmale von Vata-Typen. Die Ursache ist häufig, dass die Gelenke durch das geringe Körpergewicht gut sichtbar werden.
Pitta-Gelenke sind mittelgroß, weich und locker. Die Gelenke sind geschmiert und daher weich.
Kapha-Typen haben große, dicke und gut gebaute Gelenke. Sie haben größere Gelenke, die aber durch das umgebende Gewebe verdeckt sein können.   
25. Nägel:
Vata-Menschen haben kleine, dünne, raue, trockene, dunkle Nägel mit Sprüngen und Rissen.  Sie haben die schlechtesten Nägel.
Pitta-Menschen haben mittelgroße, weiche und rosafarbene Nägel.
Kapha-Menschen haben große, dicke, weiße, weiche, ölige und feste Nägel.
Die Nägel zeigen an, wie unser allgemeiner Ernährungszustand ist, wie gut unser Kör¬per Mineralien aufnimmt und wie der Stoffwechsel des Knochengewebes be¬schaf¬fen ist.

Version vom 3. August 2012, 08:55 Uhr

A Die körperliche Ebene

Konstitution (PAKRITI)

Die Ermittlung der individuellen Konstitution (Pakriti) ist die Grundlage der ayurvedischen Behandlung. In der ayurvedischen Medizin steht der Patient mit seinem Lebensstil und seiner Veranlagung im Vordergrund und dies macht außergewöhnliche Stärke dieses Medizinsystems aus.

Eine Krankheit wird als Komplikation angesehen, wenn die Konstitution aus dem Gleichgewicht geraten ist und nicht eine eigenständige Kraft, die von außen angreift.

Die Konstitution (Pakriti) eines Menschen wird durch das Verhältnis der Elemente, Doshas und Gunas zum Zeitpunkt der Befruchtung festgelegt. Dieses Verhältnis in einem Menschen bleibt lebenslang konstant.

Die Konstitution eines Menschen hängt ab von:

– dem Zustand des Spermas und Eis zum Zeitpunkt der Empfängnis

– den Bedingungen in der Gebärmutter

– der Ernährung und anderen Verhaltensweisen der Mutter während der Schwangerschaft

und

– den Elementen, aus denen der Fötus zusammengesetzt ist

– der gesellschaftlichen Schicht

– den Merkmalen der Familie

– der Ernährung und anderen Verhaltensweisen des Menschen

– der Jahreszeit

– Ort und Zeit (Tageszeit)

– Alter (Lebensalter)

– individuellen Faktoren und

– Umwelteinflüssen

Außer der körperlichen Konstitution, die durch das Verhältnis der Elemente entsteht, gibt es noch die psychologische Konstitution, die durch die Zusammensetzung der 3 Gunas entsteht.

Zusätzlich gibt es noch die funktionelle oder energetische Konstitution, welche durch das Verhältnis der Doshas entsteht und dies ist das wichtigste Merkmal bei einer Untersuchung – sowohl von gesunden Menschen als auch von kranken Patienten.

Verschiedene Konstitutionen

Funktionelle (durch die Doshas bestimmte) Konstitution Es gibt 7 Arten von Konstitutionen entsprechend des vorherrschenden Dosha:

Vata (V)

Pitta (P)

Kapha (K)

– Vata-Kapha (V/K)

– Vata-Pitta (V/P)

– Pitta-Kapha (P/K)

– Vata-Pitta-Kapha (V/P/K)

Ein einziges vorherrschendes Dosha ist genau so selten, wie die ausgeglichene Konstitution mit allen Doshas im gleichen Verhältnis (Samaprakriti).

Diese ausgeglichene Konstitution ist am günstigsten und hat die höchste Immunität. Reine Vata-Konstitution ist im Allgemeinen ungünstig. Eine reine Kapha-Konstitution ist vorteilhaft und eine reine Pitta-Konstitution steht dazwischen. Die Vata-Kapha-Konstitution ist problematisch, Pitta-Kapha-Konstitution heikel und Vata-Pitta-Konstitution kritisch.

Eigenschaften der gemischten Konstitution

a) Vata Kapha Konstitution:

Sind im allgemeinen:

– sehr groß, athletisch

– sensibel

– Kapha´s Trägheit (Lethargie) wird durch die Hyperaktivität von Vata aufgehoben

– sie neigen zu Gefühlskälte aufgrund der gemeinsamen Kälteeigenschaften von Kapha und Vata

– fehlendes Feuer – Element wir durch regelmäßige Ölmassagen ersetzt und dies sorgt dafür, dass die Gewebefeuer funktionieren.

b) Vata Pitta Konstitution:

Diese Konstitution funktioniert so, als ob man Luft mit einem Blasebalg in ein Feuer bläst.

Die Menschen sind:

– aktiv

– intelligent

– sehr intensiv, in dem was sie tun

Sie neigen dazu sich selbst aufzubrauchen und aufzuopfern. Unruhige Typen müssen gebremst werden. Dieses kann man mit kapha-fördernder Ernährung tun, diese Ernährung hilft ihnen zu erden, sie dürfen viel Süßes essen und trinken. Durch die Unruhe im Leben können sie ihren Partnern und anderen Menschen auf die Nerven gehen. Sie müssen lernen ihr Temperament gegenüber anderen unter Kontrolle zu halten.

c) Kapha Pitta Konstitution:

Sie sind:

– von rundlicher Gestalt

– eher klein

– feurig, sozial und lebensfroh

– liebevolle Eltern und Partner und kommen mit jedem gut aus

– sie haben einen runden Kopf

Wenn das Vata-Element in ihrer Konstitution fehlt, können sie verbissen und unflexibel sein:

Ernährung:

Beim Essen sollten sie moderat sein, fettiges und öliges vermeiden, sie sollten Sport treiben und Yoga üben, um ihre Struktur zu kräftigen. Sie sind emotional und ausgeglichene Menschen. Das Feuer von Pitta gleicht die Trägheit von Kapha aus. Sie neigen zu Herzlichkeit, die sie allgemein beliebt macht. Kräftige Massagen mit leichtem Öl und Schwitzbad mit milden Temperaturen helfen dem Gewebe, zu entschlacken.

d) Tridosha Konstitution:

Diese ist selten. Menschen mit Tridosha Konstitution haben eine ausgeglichene Natur und haben eine gute Widerstandskraft gegenüber gesundheitlichen Faktoren. Trotzdem können auch durch äußere Einflüsse Störungen entstehen, welche der Gesundheit schaden. Daher ist es auch hier wichtig eine Vorsorge zu treffen durch:

– jahreszeitlich eingestellte Ernährung

– Ölbehandlungen

Durch die Tridosha Konstitution haben sie eine gute Immunität und sind gegenüber äußeren Einflüssen sehr sensibel.

Eigenschaften der 3 Reinformen der funktionellen Konstitution:

a) Vata Konstitution:

Vata-Konstitutionstypen sind

– im allgemeinen sehr groß

– nicht besonders kräftig

– dünn

und sie haben

– eine geringere Wiederstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten

– ein geringeres Körpergewicht

Sie bilden keine kräftigen und stabilen Gewebe, weil die Qualität ihrer Verdauung und ihres Stoffwechsels dauernd schwanken. Diese Instabilität in ihrem Leben führt dazu, dass sie ihre Aufgaben nicht gleichmäßig und kontinuierlich ausführen können. Sie sind nicht beständig. Sie haben im allgemeinen eine kürzere Lebenszeit als die anderen Konstitutionstypen. Sie brauchen körperlich nicht anstrengende Arbeit, die ohne große Konzentration oder Aufmerksamkeit ausgeführt werden kann. Diese Arbeit sollte nicht in einem kalten, klimatisierten Raum stattfinden, sonst erkranken sie

– an den Nerven

– den Knochen

– an Verstopfung

– durch Gewichtsverlust

Das Lebensalter dieser Konstitution ist das Kindesalter von der Geburt bis zum 16. Lebensjahr (Balya).

b) Pitta-Konstitution

Diese Typen sind

– dynamisch

– mittelmäßig stark

– arbeitsfähig

– intelligent

– kreativ

– wohlhabend

– Karrieretypen

sie haben:

– ein gutes Aufnahmevermögen

– ein gutes Fachwissen

– eine hohe Verdauungs- und Stoffwechselaktivität

Durch die hohe Stoffwechselaktivität müssen sie regelmäßig essen und kühlende und fetthaltige Getränke zu sich nehmen. Ihre Gewebestoffe sind von guter, umgewandelter Qualität. Ihre Lebenserwartung ist unterdurchschnittlich, weil ihr Körperstoffwechsel und die Umwandlung so schnell ablaufen. Ihre Haut ist weich, ölig und glatt, sie neigen zur frühzeitigem Haarausfall und Haarergrauen.

passende Arbeitstätigkeit:

– in einer kühlen oder klimatisierten Umgebung

– eine Arbeit, die Kreativität und Intelligenz braucht

– Arbeit mit Chemikalien oder in Färbereien oder im Öl produzierenden Gewerbe

Sie neigen zu allen Arten von Entzündungserkrankungen und zu Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Pitta herrscht in dem mittleren Lebensabschnitt (Mathy) vor.

c) Kapha-Konstitution:

Diese Typen sind:

– dick

– robust

– stämmig

und haben

– gut ausgebildete und ausdauernde Muskulatur

– große Körperabwehrkraft und große Körperkraft

– eine sanfte und tiefe Stimme

Sie sehen gut aus und leben länger und gesünder als andere Konstitutionstypen, sie machen einen ruhigen, leisen Eindruck. Sie brauchen wenig Nahrung und Getränke, weil ihre Verdauung und ihr Stoffwechsel sehr langsam sind. Kapha herrscht im Alter, also in den späteren Lebensabschnitten vor.

passende Arbeitstätigkeit:

– sie können schwere und anstrengende Tätigkeiten ausführen

– eignen sich besonders als PR-Menschen (Public Relations)

– keine Tätigkeit in einer kalten und feuchten Umgebung

Sie werden leicht dick und sind anfällig für Gelenkkrankheiten und Herzprobleme. Diese Konstitution wird durch das Verhältnis der 3 Gunas zum Zeitpunkt der Geburt bestimmt. Sie kann leicht verändert werden, da sie als geistiger Faktor durch das menschliche Verhalten und durch Lernen bestimmt wird.

Es gibt 3 Arten gemäß der 3 Gunas:

1. Sattwa-artige Konstitution

– Diese Menschen haben ausgeprägte intellektuelle[ [Fähigkeit]]en und ein gutes Gedächtnis

– sie haben viel Wissen und bemühen sich fortwährend noch mehr zu lernen

– sie neigen zu Reinlichkeit

– sie haben einen starken Willen

– sie fördern andere

– sie sind höflich

– sie glauben an das Göttliche

– sie haben sich dem Guten verpflichtet

Es 7 Untergruppen von Sattwa mit den Namen von 7 bekannten Halbgöttern. Brahma als die Reinste, Rishi, Indra, Yama, Varuna, Kubera und Gandharva, welche Eigenschaften leicht weltlich sind. (Für die detaillierte Ausführung siehe "Das Neue Ayurvedische Praxis Handbuch von Dr. Hans Rhyner" Seite 145, 146).

Die 6 Typen der Sattwigen-Konstitution

Psychische Konstitution: - 1. Brahma (der Schöpfergott)

Eigenschaften:

– liebt die Wahrheit, Selbstkontrolle und Reinheit

– hat materielles und spirituelles Wissen und Unterscheidungskraft

– hat gutes Gedächtnis, Ausdruckkraft und Argumentationsvermögen

– ist leidenschaftslos, ohne Ego, Wut, Gier, Ignoranz, Eifersucht, Niedergeschlagenheit und Engstirnigkeit

– sorgt sich um alle Lebewesen

Psychische Konstitution: - 2. Rishi (der Seher)

Eigenschaften:

– Hingabe zu heiligen Ritualen

Gastfreundschaft

– ist ohne Gier, Stolz, Ego, Hass, Ignoranz, Wut und ist unabhängig

– großartige intellektuelle Fähigkeiten

– hat Aufnahmevermögen und Verständnis

Psychische Konstitution: - 3. Indra (König der Götter)

Eigenschaften:

– königliches Auftreten, Autoritätssprechen

– führt gerne heilige Rituale durch

– hat Stärke, Mut und Ausstrahlung

– ist nicht hinterhältig

– hat Voraussicht

– Hingabe zu tugendhaften Handlungen, Erreichen von Wohlstand und Befriedigung der Sinne auf ethische Art und Weise

Psychische Konstitution: - 4. Yama (Gott des Todes)

Eigenschaften:

– striktes Einhalten korrekter Handlungsweisen

– Handeln im richtigen Augenblick

– Rücksichtnahme auf andere

– Bereitschaft für sofortiges Handeln

– Erinnerungsvermögen und Kapazität Verantwortung zu übernehmen

– ist unabhängig, neidlos, ohne Hass und Ignoranz

Psychische Konstitution: - 5. Varuna (König des Universums)

Eigenschaften:

– ist mutig und geduldig, makellos und hat eine Abneigung gegen Unreinlichkeit

– Einhaltung religiöser Rituale

– Freude an Wasser und Wassersport

– hasst gemeine Handlungen

– zeigt Freude und gerechte Wut zur richtigen Zeit und im richtigen Maß

Psychische Konstitution: - 6. Kubera (Gott der Schätze, Reichtümer und Hüter des Nordens

Eigenschaften:

– hat Freude an Grundbesitz, Ehre, Luxus und Bediensteten

– hat starke Zuneigung zu ethischer Handlungsweise, Reichtum und Zufriedenstellung der Sinne

– hat Freude an Reinheit des Körpers und des Geistes

– hat Freude an Freizeitvergnügen

Psychische Konstitution: - 7. Gandharva (himmlische Musikanten)

Eigenschaften:

– liebt Musik, Tanz, Singen und Lobpreisen

Poesieexperte und auch im Geschichten- und Sagenerzählen

– liebt Parfums, Blumen, Duftsalben, edle Kleidung

       und die Gesellschaft des anderen Geschlechts  

2. Rajas-artige-Konstitution:

Diese Personen bezwingen gerne die anderen.

– Sie sind sehr dynamisch und antreibend

– sie kritisieren gerne andere, nehmen aber selbst keine Kritik an

– sie sind mit sich, ihrer Stellung und ihrem Besitz nie zufrieden, sie wollen immer mehr

– sie sind egoistisch und heißblütig

– sie sind fleißig und ehrgeizig und können über Leichen gehen

– sie lassen Schmerzen und Vergnügen freien Lauf

– sie sind mutig, eifersüchtig und grausam.

Es gibt 6 Untergruppen von Rajasika benannt nach Namen von 6 Dämonen: Asura, Rakshas, Paisaca, Sarpa, Preta und Sakuna. Die Eigenschaften sind detailliert ausgeführt im neuen "Ayurveda Praxis Handbuch" von Dr. Hans Rhyner, Seite 147.

Die 6 Typen der rajassigen Konstitution:

1. Asura (dämonische Götterklasse)

Eigenschaften

Tapferkeit, Grausamkeit, Neid, sich verkleiden, kontrolliert andere gerne

– lobt sich gerne selbst

2. Rakshas (Wächter):

Eigenschaften:

– nicht tolerant, immer voller Wut, ist gewalttätig und grausam

– übermäßiges Essen und hat eine Vorliebe für Fleisch

– schläft zu viel und ist faul

– Neid

3. Paisaca (Dämon)

Eigenschaften:

– Vorliebe für das andere Geschlecht

– neigt zu unsauberen Gewohnheiten und hasst Sauberkeit

– ist feige und hat einen furchteinflößenden Charakter

– perverse Lebens- und Essgewohnheiten

– übermäßiges Essen und Trinken

4. Sarpa

Eigenschaften

– ist mutig, wenn er wütend ist und feige, wenn nicht

– hat ein schnelles Reaktionsvermögen

– ist faul

– er handelt, isst und bewegt sich unter Angst

5. Preta (Gespenst)

Eigenschaften:

– er wird von inneren Schmerzen getrieben in seinen Handlungen

– übermäßiger Wunsch nach Nahrung

– ist neidisch

– ist unentschlossen

– hat eine ausgeprägte Gier

– handelt ohne Diskriminierung

6. Sakuna

Eigenschaften

– extrem leidenschaftlich, extremer Lebensstil und extreme Ernährungsgewohnheiten

– ist instabil und rücksichtslos

– ist nicht dazu in der Lage, für sich zu sorgen

7. Tamas-artige Konstitution:

– sie sind faul und träge

– sie haben wenig Wissen

– sie haben kein Interesse an irgendetwas

– sie haben eine geringe Intelligenz

– sie arbeiten nicht gerne, wenn es nicht nötig ist

– sie haben großes Interesse an Essen und Schlafen

– Reinlichkeit und Gesundheit sind ihnen nicht wichtig

– sie fürchten sich vor vielen Dingen, zum Beispiel vor Misserfolg bei irgendwelchen Aktivitäten, daher ergreifen sie auch keine Initiative

Es gibt 3 Untergruppen, der erste Name, Pashava, bedeutet Tier, der zweite, Matsy, bedeutet Fisch und der dritte Konstitutionstyp, Vanaspatya, ist mit pflanzlichem Leben zu vergleichen – also ohne intellektuelle Fähigkeiten.

Pashava:

Eigenschaften

– hat ein gefährliches Temperament

– hat wenig Intelligenz

– abstoßendes Verhalten und schlechte Essgewohnheiten

– exzessive sexuelle Aktivität und exzessiver Schlaf


Matsya (Fisch):

Eigenschaften:

Feigheit, Mangel an Intelligenz, Gier nach Nahrung

– ist instabil

– ist ständig leidenschaftlich und aufgebracht

– ist ständig in Bewegung und durstig

Vanapatya:

Eigenschaften

– Mangel an intellektuellen Fähigkeiten

– große Faulheit

– übermäßige Nahrungsaufnahme

Die drei psychischen Konstitutionen

Überwiegend Sattwa:

- Wissensvermehrung mit fairen Mitteln

– sehr intelligent

- gutes Gedächtnis

– akzeptiert Status, Geld, Essen, kein starker Ehrgeiz

– gibt anderen ihren fairen Anteil uneigennützig

– entwickelt Reinheit von Körper, Geist und Sprache

– höflich und freundlich

– ruhig und leise

– glaubt an Gott oder die Wahrheit

– angeborene Gesundheit und ist sich seiner Belastbarkeit bewusst

– gibt Schmerz und Vergnügen angemessen Ausdruck

Überwiegend Rajas:

– Wissensvermehrung um jeden Preis

– durchschnittliche Intelligenz

– schwankendes Gedächtnis

– starker Ehrgeiz nach Status, Reichtum, daher vorantreibend und dynamisch

– bezwingt andere in eigennütziger Weise

– erregter Körper, Geist und Sprache

– manchmal grob und ärgerlich

– kühn, grausam und gierig

– hinterfragt Gott oder die Wahrheit

– folgt Gesundheitsratschlägen, wenn er überzeugt ist

– gibt Schmerz und Vergnügen übertriebenen Ausdruck

Überwiegend Tamas:

– kümmert sich nicht um Wissen

– nicht intelligent

– schlechtes Gedächtnis

– kein Ehrgeiz

– lethargisch

– eigennützig, aber kämpferisch

Körper, Geist und Sprache in Unreinheit

– besorgt und niedergeschlagen

– furchtsam und gemein

– glaubt an die Falschheit

– kümmert sich nicht um seine Gesundheit, folgt medizinischen Ratschlägen nicht

Physische (somatische) Konstitution Diese Konstitution wird nach dem Vorherrschen der Elemente zum Zeitpunkt der Vereinigung von Samen und Ei bestimmt.

Durch die Eigenschaften der Doshas Kapha (wässrig), Pitta (feurig) und Vata (luftig) hängt die physische Konstitution mit der funktionellen Konstitution zusammen. Bei erdartiger Konstitution dominiert Kapha und bei ätherischer Konstitution Vata.

Menschen mit erdartiger Konstitution haben – dicke, massige, schwere, breite und kräftige Körper, – große Knochen und – stark behaarte Körper.

Menschen mit ätherischer Konstitution sind – leicht und locker – die Sinne klar und – mit weiten Körperöffnungen


Die Untersuchung der Konstitution

Die eigene Konstitution zu bestimmen, ist etwas leichter, weil wir uns selbst sehr gut kennen. Bei anderen Menschen, Freunden, Bekannten usw. ist es manchmal schwie¬ri¬ger. Sogar hoch qualifizierte ayurvedische Ärzte sind nicht immer einer Meinung, das heißt aber nicht, dass einem von ihnen eine fehlerhafte Einschätzung unterlaufen ist. Es heißt sogar, dass die Empfindlichkeit gegenüber den Doshas ver¬schie¬den ausgeprägt ist, daher gibt es Ärzte, die auf die Behandlung nur eines der Doshas spezialisiert sind. Um die Konstitution zu bestimmen, soll am ehesten an den festen Eigenschaften des Körpers festgehalten werden: Körperbau, Gewicht, Haut¬farbe usw. V = Vata P = Pitta K = Kapha

1. Körperbau:

V – ungewöhnlich groß oder klein, dünn, schwach entwickelter Körper P – mittlere Körpergröße, mäßig entwickelter Körper K – stämmig, untersetzt, klein, gut entwickelter Körper

Vata Menschen: sind überdurchschnittlich groß oder klein. Menschen, deren Größe aus dem Rahmen fällt, sind typische Vata Menschen, sie sind jedoch im allgemeinen schlank.

Pitta Menschen haben keinen ausgeprägten Körperbau als Merkmal, daher sind sie durch andere Merkmale zu erkennen

Kapha Menschen sind korpulent, groß, aber auch untersetzt, sie haben einen breiten, schwer¬ge¬wich¬tigen Körperbau.

2. Körpergewicht

V - leichtes Gewicht - nimmt nicht an Gewicht zu - hat hervortretende Knochen und Venen

     P	 - mittleres Gewicht 

- muskulöser Körper

     K   - stämmig, untersetzt und klein 

- gut entwickelter Körper

Vata Menschen haben schwammiges Gewebe, nehmen daher immer zu und ab und können durch¬aus dick sein. Exzessives Essen führt nicht zu Gewichtszunahme.

Pitta Menschen haben normalerweise ein gleichbleibendes Gewicht, sogar, wenn sie viel essen, es sei denn sie essen viel rotes Fleisch oder fettiges Essen, dann nehmen sie zu.

3. Hautfarbe

V – glanzlos, braun, eher dunkel P – rot, rotwangig, leicht errötend, glühend K – weiß, blass

Dies bedeutet nicht, dass alle Schwarzen mit dunkler Hautfarbe Vata-Menschen sind, denn man muss die Charakteristika der ethnischen Zugehörigkeit berück¬sich¬tigen. Dass die Nordeuropäer zu rötlicher Haut neigen, heißt auch nicht, dass sie alle Pitta-Menschen sind. Die Haut des Vata-Typ hat wenig Glanz und erscheint deshalb dunkel und stumpf. Der Pitta-Typ hat heiße und leicht errötende Haut. Es scheint, als ob sie Licht abgibt. Die Kapha-Haut ist weiß und perlmuttartig. Krankheiten mit Hautverfärbungen sind im allgemeinen durch Pitta-Störungen her¬vorgerufen, sogar, wenn die Haut nur stellenweise pigmentiert (verfärbt) ist: Beispiel: Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Albinismus.

4. Beschaffenheit und Temperatur der Haut

Vata: hat eine dünne, trockene, kalte, raue, rissige Haut mit ausgeprägten Venen

Pitta ist warm, feucht, rosa, mit Muttermalen, Sommersprossen und Akne

Kapha ist glatt, dick, weich, kalt und weich

Die Beschaffenheit ist häufig ein verlässlicheres Merkmal als die Hautfarbe. Von Vata dominierte Menschen neigen zu Sonnenbrand, leiden häufig unter Wunden und Hautausschlägen wie Akne. Akne kann aber auch durch unreines Blut bei jedem Konstitutionstyp ausgelöst werden. Eine Pitta-Haut fühlt sich warm an.

Vata-Menschen leiden unter einer chronischen Trockenheit von Haut und Haaren.

Vata-Haut hat häufig Falten, Sprünge und Risse, ist kalt und nicht sehr dick.

Kapha-Haut ist ölig und unterhalb liegen häufig Fett- oder Wasserablagerungen. Die Haare sind fettig, die Haut fühlt sich kühl, feucht oder schwammig an.

5. Haare

V – spärlich, grob, trocken, leicht gelockt P – mäßig, fein, weich, frühzeitig ergraut oder glatzköpfig K – reichlich, ölig, dick, sehr gelockt, glänzend

Die Haarfarbe variiert auch nach rassischen Eigenarten. Aussagekräftig sind häufig daher Glanz, die Struktur und die Qualität des Haares.

Pitta-Menschen bekommen frühzeitig eine Glatze oder die Haare ergrauen, der Kopf wird dann rötlich und sonnenempfindlich.

Bei Vata-Menschen können auch die Haare frühzeitig ausfallen, weil sie Nahrung schlecht verwerten. Sie haben kräftige Schuppen und sind gegenüber Wind empfind¬lich. Sie haben eher eine dunkle Kopffarbe.

Empfehlungen, um Vata-Konstitution im Gleichgewicht zu halten: – regelmäßige Anwendung von Ölen auf dem Körper (Massagen) mit anschließendem Schwitzbad – Vivecana soll mit mildem, abführenden Mittel die mit Öl und warmen Substanzen von süßen, sauren und salzigen Geschmack vermischt werden, ausgerührt werden

Kapha-Haare wirken attraktiv und sind reichlich und dick.

Der Kapha-Körper kann sehr stark behaart sein.

6. Kopf

V – klein, dünn, lang, unstet P – mittelgroß k – groß., untersetzt, ruhig

Die Größe des Kopfes zeigt eher die geistige Konstitution: Sattwa, Rajas oder Tamas. Ein größerer Kopf kann auch ein Zeichen von mehr Intelligenz sein.

Bei Menschen mit Vata-Dominanz fällt entweder ein steifer Nacken und ein starrer Kopf auf oder andererseits unkoordinierte, ziellose Kopfbewegungen.

Die Kapha-Menschen bewegen ihren Kopf sehr wenig und haben daher einen „Qua¬drat¬schädel“.

Pitta-Menschen sind in der Mitte von beiden Extremen.


7. Stirn:

V – hat eine kleine, gerunzelte Stirn P – faltig K – groß und breit

die Stirn spiegelt auch eher die geistige (psychische) Konstitution wieder. Meistens steht eine ausgeprägte Stirn für einen guten Verstand und ein gutes Ge¬dächtnis, sogar bei einer Vata-Konstitution. Sonst gelten ähnliche Merkmale, wie beim Kopf.

8. Gesicht:

Der Vata-Mensch hat ein dünnes, kleines, langes, zerfurchtes, ausdruckloses und langweiliges Gesicht.

Der Pitta-Mensch hat ein Gesicht von mittlerer Größe und Breite, ist rötlich, hat scharfkantige Züge

Der Kapha-Mensch hat ein großes, rundes, fettes, weißes oder blasses, weiches Gesicht

Die Gesichter von Pitta-Menschen sind eher eckig und ihr Blick durchdringend.

Die Gesichter von Vata-Typen wirken hager und vom Wetter gehärtet zu sein. Die Farbe des Gesichtes hat die gleichen Kriterien, wie für die Hautfarbe, d.h. sie unterliegen der Charakteristika der Rasse. Ein guter ayurvedischer Arzt kann normalerweise aus dem Gesicht die Konstitution bestimmen.

9. Nacken

V – Vata-Nacken sind lang und dünn P – Pitta-Nacken haben eine mittlere Länge und Dicke K – Kapha-Nacken sind groß und dick.

Vata-Menschen haben starke Probleme mit zu lockeren Nacken-Sehnen, weil sie ein zu langes Genick haben.

Kapha-Nacken wirken kräftig, breit und derb durch ihre Größe und Dicke.


10. Augenbrauen

V – Vata-Augenbrauen sind ungleichmäßig, dünn und klein P – Pitta-Augenbrauen sind mäßig und fein K – Kapha-Augenbrauen sind sehr behaart, dick und buschig


11. Wimpern

Vata-Typen haben feste, trocken und kleine Wimpern Pitta-Typen haben kleine, dünne, feine Wimpern Kapha-Wimpern sind groß, dick, ölig und fest

12. Augen

Vata-Augen sind klein, dünn, trocken, stumpf, braun Pitta-Augen sind schmal, mittelgroß, rot, leicht entzündet oder grün und durch¬drin¬gend. Kapha-Augen sind hervorstechend, breit, dick, ölig, weiß und attraktiv.

Vata-Menschen blinzeln häufig, weil sie im allgemeinen trockene Augen haben. Die Augen zittern, besonders bei starken und ungerichteten Augenbrauenbewegungen. Es fällt ihnen schwer, ihre Augen lange auf einen bestimmten Punkt zu konzen¬trie¬ren.

Pitta-Menschen haben häufig einen durchdringenden und bohrenden Blick. Die Augen sind lichtempfindlich, daher bekommen sie auch leicht Kopfschmerzen und brauchen Brillen und Sonnenbrillen.

Kapha-Menschen haben große, breite und attraktive Augen, die wie Perlen aussehen mit großen Wimpern und Augenbrauen. Die Augenbewegungen sind regelmäßig aber nicht präzise. Sie weinen leicht und die Augen neigen zu Schleim¬ab¬sonderun¬gen.

13: Nase

Vata – die Nase ist dünn, klein, lang, trocken und gebogen Pitta – die Nase ist mittelgroß Kapha – die Nase ist dick, groß, fett und ölig

Obwohl zur Beurteilung vom Konstitutionstyp die Nase hilfreich sein kann, bestimmt die Menschenrasse die Nasenform. Die Größe, Breite und Farbe sind die wichtigsten Merkmale.

Pitta-Menschen haben häufig eine kantige und spitze Nase.

Vata-Menschen haben eine lange und spitze Nase.


14. Lippen:

Vata – sind dünn, klein, dunkel, trocken und unstet Pitta – mitteldick, weich, rot Kapha – dick, ölig, glatt, fest

Vata-Typen beißen sich sehr häufig auf ihre dünnen Lippen.

Pitta-Typen haben rote Lippen und ein rotes Gesicht.

Kapha-Typen haben große und attraktive Lippen.


15. Zähne und Zahnfleisch

Vata – dünn, klein, gebogen und rau, des Zahnfleisch ist wenig und trocken. Pitta – die Zähne sind mittelgroß, das Zahnfleisch ist leicht blutend, weich und

          rosa.

Kapha – Die Zähne sind dick und groß, das Zahnfleisch ist weich, rosa und

             schleimig

Die allgemeine Struktur der Zähne, seine Farbe und Form sind wichtige Merkmale bei der Konstitutionsbestimmung. Der Zustand des Mundes hängt natürlich von der Ernährung und der Zahnhygiene ab.

Vata-Typen haben Zwischenräume zwischen den Zähnen.

Kapha-Typen haben große, weiße und attraktive Zähne.


16. Schultern:

Vata-Typen haben dünne, kleine, flache und krumme Schultern.

Pitta-Typen haben mittelgroße Schultern. 

Kapha-Typen haben breite, docke, feste und ölige Schultern.

Vata-Menschen haben auf Grund häufiger Angstzustände bucklige Schultern, die zudem eher verspannt sind.

Pitta-Menschen haben im allgemeinen breit gebaute Schultern und sie sind normalerweise weder über- noch untergewichtig.

17. Brust:

Vata-Typen haben eine dünne, kleine, schmale, schwach entwickelte Brust, der Winkel zwischen dem Rippenbogen ist klein. Pitta-Typen haben eine mittelbreite Brust und sind häufig drahtig gebaut Kapha-Typen haben eine breite, große Brust. Sie ist gut oder zu stark entwickelt. Der Winkel zwischen den Rippenbogen ist groß.


18. Arme:

Vata-Arme sind dünn, übermäßig kurz oder lang und schwach entwickelt. Vata Typen können dünne, spindelartige Arme mit deutlich sichtbaren Ellbogen haben.

Pitta-Arme sind mitteldick und lang und drahtig.

Kapha-Arme sind groß, dick, rund und gut entwickelt und fleischig.

19. Hände:

Die Hände zeigen auch den geistigen Zustand, also den Anteil an Sattva. Feine Hände deuten auf einen höher entwickelten Charakter hin. Lange und elegante Hände spiegeln mehr Empfindsamkeit wieder als kleine, klobige Hände mit kurzen und dicken Fingern.

Vata-Hände sind rau, dünn, trocken, rissig, kalt, klein und unstet. Vata-Typen tendieren zu schmalen Händen mit vielen Linien, hervorstehenden Gelenken und eventuell unregelmäßig geformten Fingern. Die Venen auf den Händen sind so ausgeprägt wie überall.

Pitta-Hände sind mittelgroß, warm, rosa und die Pitta-Menschen haben selbst bei kaltem Wetter häufig warme Hände.

Kapha-Hände sind groß, dick, ölig und kalt und fest. Die Hände sind häufig groß und kräftig gebaut mit wenigen Linien.

20. Oberschenkel:

V - dünn, schmal P – mittlere Stärke K – sind gut entwickelt, rund und fett. Diese Typen haben häufig große und plumpe Oberschenkel und neigen zu Celulitis.

Natürlich gilt es, dass Frauen mehr Körperfett und größere Oberschenkel haben als Männer, bei denen eher die Schultern stärker entwickelt sind.

21. Beine

Vata-Beine sind dünn, außergewöhnlich lang oder kurz mit hervorstehenden Knieen. Die Vata-Menschen gehen häufig und gerne. Sie haben häufig Koordinations¬störun¬gen beim Gehen.

Pitta-Typen haben mittellange und dicke Beine.

Kapha-Typen haben große und stämmige Beine. Es macht ihnen nichts aus, länger zu stehen.

22. Waden

Vata-Waden sind klein, hart und verspannt. Pitta-Waden sind weich und locker. Kapha-Waden sind fest und wohlgeformt.

23. Füße:

Vata-Füße sind klein, lang, dünn, rau, trocken, rissig und unstet. Die Trockenheit von Vata manifestiert sich auf häufig an den Füßen, die dann einer regelmäßigen Ölung bedürfen.

Pitta-Füße sind mittelgroß, weich und rosa. Die Typen haben selbst an den Füßen eine gesunde Hautfarbe und Durchblutung.

Kapha-Typen haben große, harte, dicke und feste Füße. Mit ihrer dicken Haut können sie auch leicht barfuss laufen.


24. Gelenke:

Vata – klein, unruhig, trocken, schlecht gepolstert und knackend. Herausstehende Gelenke sind typische Merkmale von Vata-Typen. Die Ursache ist häufig, dass die Gelenke durch das geringe Körpergewicht gut sichtbar werden.

Pitta-Gelenke sind mittelgroß, weich und locker. Die Gelenke sind geschmiert und daher weich.

Kapha-Typen haben große, dicke und gut gebaute Gelenke. Sie haben größere Gelenke, die aber durch das umgebende Gewebe verdeckt sein können.


25. Nägel:

Vata-Menschen haben kleine, dünne, raue, trockene, dunkle Nägel mit Sprüngen und Rissen. Sie haben die schlechtesten Nägel.

Pitta-Menschen haben mittelgroße, weiche und rosafarbene Nägel.

Kapha-Menschen haben große, dicke, weiße, weiche, ölige und feste Nägel.

Die Nägel zeigen an, wie unser allgemeiner Ernährungszustand ist, wie gut unser Kör¬per Mineralien aufnimmt und wie der Stoffwechsel des Knochengewebes be¬schaf¬fen ist.