Yoga Arten: Unterschied zwischen den Versionen
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BKS Iyengar ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten [[Yogameister]] unserer [[Zeit]]. Seit mehr als acht Jahrzehnten widmet er sich dem Studium und der Weiterbildung des [[Yoga]] und verfasste zahlreiche Bücher und Schriften, so „Der [[Baum]] des Yoga“ und „[[Licht]] auf Yoga“. Zudem war er einer der ersten, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts Yoga im Westen verbreitete. | BKS Iyengar ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten [[Yogameister]] unserer [[Zeit]]. Seit mehr als acht Jahrzehnten widmet er sich dem Studium und der Weiterbildung des [[Yoga]] und verfasste zahlreiche Bücher und Schriften, so „Der [[Baum]] des Yoga“ und „[[Licht]] auf Yoga“. Zudem war er einer der ersten, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts Yoga im Westen verbreitete. | ||
===Ashtanga Vinyasa=== | ===Ashtanga (Vinyasa)=== | ||
Ashtanga-Yoga nach dem Inder Sri K. Patthabhi Jois ist der Ursprung vieler verschiedener neuerer Yogastile und wird in Indien seit Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts gelehrt und fand in den 1970er Jahren seinen Weg in den Westen. Der achtgliedrige Yogaweg nach Patanjali, dessen Ziel die Ruhe der Gedanken im Geist ist, ist der Namenspatron des Ashtanga Yoga: ashta = Acht, anga = Glieder, Yoga = Ruhe des Geistes. Die philosophische Grundlage des Ashtanga Yoga findet sich in einem anderen Buch, dem „Yoga Sutra“. | |||
Es gibt sechs festgelegte Übungsserien, die sich in der Schwierigkeit von Stufe zu Stufe steigern. Erst wenn man eine Übungsserie perfekt beherrscht darf man zum nächsten Level vorstoßen. Dies kann manchmal viele Jahre dauern. Die anspruchsvollen Serien bestehen aus fließenden Sequenzen, bei denen die Körperhaltungen (Asanas) durch Sprünge miteinander verknüpft werden. Ashtanga Yoga ist dabei sehr exakt. Jede Position wird mit ihrer eigenen Vinyasa- Abfolge unterrichtet. Jede Bewegung wird in der uralten und heiligen Sprache des Sanskrit gezählt. Im Mysore-Stil, einer Variation des Ashtanga-Yoga, übt jeder die Reihenfolge für sich alleine und in seinem eigenen Tempo – ohne Anleitung durch den Lehrer. | |||
Wenn Atmung und Bewegung miteinander verschmelzen, dann entsteht Vinyasa. Daher wird auch häufig von Ashtanga-Vinyasa-Yoga (Hyperlink setzen) gesprochen. | |||
Inspiriert vom Ashtanga Yoga entstanden viele neue Yoga-Wege im Westen. Bei einigen von ihnen ging die traditionelle Form des Ashtanga verloren, das Grundprinzip jedoch, Einheit aus Bewegung und Atmung, blieb erhalten. Dieses Prinzip heißt Vinyasa. Folgende Stile gehören zum Vinyasa Yoga - ihre Begründer haben alle bei Pattabhi Jois gelernt: Prana Flow Yoga nach Shiva Rea, Jivamukti Yoga nach Sharon Gannon und David Life, Power Yoga nach Bryan Kest, Dynamic Yoga nach Godfried Devereux, It’s Yoga nach Larry Schulz. | |||
===Poweryoga=== | ===Poweryoga=== |
Version vom 6. November 2013, 10:09 Uhr
Yoga Arten - verschiedene Arten von Yoga. Yoga heißt Einheit, Yoga heißt Vereinigung, Yoga heißt Harmonie. Yoga hat eine sehr reiche Geschichte, bezieht sich auf Jahrtausende alte Yoga Schriften und ist ständig in Entwicklung begriffen. Es gibt Yoga Traditionen, die Sampradayas, die uralt sind. Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft: So haben sich verschiedene Yoga Arten für verschiedene Gruppen von Yoga Praktizierenden entwickelt. So gibt es Kinderyoga, Jugendlichenyoga, Schwangerenyoga, Seniorenyoga. Yoga hat eine Fülle von Techniken, von Übungen und Praktiken. Jede Gruppe von Yoga Übungen kann als Yoga Art bezeichnet werden. Im Yoga gibt es keine höchste Autorität. Die Yoga Bewegung in Indien war nie organisiert. Yoga war schon immer religionsübergreifend und ist es auch heute. Daher kann jeder Yoga Meister seinen eigenen Yoga lehren. Yoga macht kreativ: So entwickelt fast jeder Meister seinen speziellen Yoga Stil. Sobald es Schüler gibt, welche das Übungssystem eines Meisters als wirkungsvoll empfinden, entsteht ein neuer Yoga Stil.
Yoga Stile und Yoga Arten
Die im Westen populärste Yoga Art ist Hatha Yoga, also der Yoga der Körperübungen, bestehend aus Atemübungen, dynamischen Yoga Übungen, statisch gehaltenen Asanas und Tiefenentspannung. Heute haben sich verschiedene Hatha Yoga Arten heraus kristallisiert, die sogenannten Yoga Stile. Der Ausdruck "Yoga Stil" kommt aus dem Amerikanischen "Yoga Styles" und wird heute auch im Deutschen gebraucht als Name für die verschiedenen Arten, Hatha Yoga zu üben. Die meisten Yoga Stile sind benannt worden nach dem Begründer der entsprechenden Yoga Art. Manche, wie Yoga Vidya, Jivamukti Yoga, Sampoorna Yoga, benutzen klassische Sanskrit Ausdrücke, um ihren Yoga Stil zu benennen. Unten eine Aufzählung der im Westen verbreiteteren Hatha Yoga Arten bzw. Yoga Stile. Mehr findest du unter dem Stichwort Yoga Stile.
Sivananda Yoga Stil
Sivananda Yoga ist die wahrscheinlich weltweit populärste Form des Yoga. Das geht soweit, dass man oft unter "Klassischem Yoga" oder gar "Hatha Yoga" die von Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda populär gemachte Yoga Art meint. Swami Sivananda lebte von 1887-1963, war ein in Tamil Nadu (Südindien) geborener Arzt, der nach Malaysia auswanderte, dort ein Krankenhaus leitete und dort die Verbindung von westlicher Schulmedizin, Ayurveda, Naturheilkunde und Yoga in seine medizinische Praxis integrierte. 1923 zog er zurück nach Indien und praktizierte Yoga sehr intensiv. Es wir angenommen, dass er um 1930 das höchste Ziel des Yoga, die Erleuchtung erreichte. Er errichtete einen größeren Ashram, den Sivananda Ashram, zu dem Yoga Suchende aus der ganzen Welt kamen. Swami Sivananda ermunterte alle, das dort Gelernte freizügig weiterzugeben. Seine Schüler Swami Vishnu-devananda, Swami Chidananda, Swami Satchidananda, Swami Venkatesananda, Boris Sacharow und André van Lysebeth verbreiteten Yoga auf der ganzen Welt. Sivananda Yoga gilt als "Integraler Yoga", "Ganzheitlicher Yoga", der die verschiedenen Yoga Wege umfasst. Im engeren Sinn ist Sivananda Yoga eine bestimmte Form des Hatha Yoga. Die Sivananda Yoga Reihe wurde von André van Lysebeth auch als Rishikeshreihe bezeichnet, benannt nach dem Ort, an dem Swami Sivananda lebte und lehrte. Sivananda Yoga Stil als Hatha Yoga Art bezieht sich meist auf den Yoga, der von Swami Vishnu-devananda (1927-1993) gelehrt wurde und der in den von ihm begründeten Sivananda Yoga Vedanta Centers weiter gegeben wird.
Sivananda Yoga ist charakterisiert durch
- Aufbau auf der Sivananda Yoga Reihe, bestehend aus Anfangsentspannung, Atemübungen, Sonnengruß, 12 Grundstellungen, Tiefenentspannung
- Relativ starke Standardisierung, d.h. die Teilnehmer werden relativ zügig an die Sivananda Reihe herangeführt
- Spirituelle Ausrichtung: Es werden Mantras zu Anfang und zu Ende der Stunde rezitiert. Allerdings machen das nicht alle Yogalehrer, die eine Sivananda Yoga Ausbildung haben
Yoga Vidya Stil
Yoga Vidya ist ein Yoga Stil, der von Sukadev Volker Bretz (geb. 1963) begründet wurde und vom Yoga Vidya e.V. verbreitet wird. Yoga Vidya ist der populärste Yoga Stil in Deutschland: 2012 wurde der 10.000ste Yogalehrer ausgebildet, und etwa 500.000 der etwa 4 Millionen Yoga Übenden in Deutschland übten nach dem Yoga Vidya Stil.
Der Yoga Vidya Stil baut auf dem Sivananda Yoga Stil auf und hat diesen weiter entwickelt:
- Wie beim Sivananda Yoga Stil basiert der Yoga Vidya Stil auf einer Grundreihe (Yoga Vidya Grundreihe), die aus Anfangsentspannung, Atemübungen, Sonnengruß, Grundstellungen und Tiefenentspannung besteht. Auch beim Yoga Vidya Stil ist die Aufmerksamkeit des Yoga bei sich, es wird immer wieder betont, dass Yoga kein Wettbewerb sei, und dass der Teilnehmer auf seinen eigenen Körper hören solle
- Wie beim Sivananda Yoga Stil gibt es beim Yoga Vidya Stil eine spirituelle Ausrichtung, die sich aber nicht nur in Mantra-Rezitationen am Anfang und Ende der Yogastunde beschränkt. Vielmehr ist der Yoga Vidya Stil darin gekennzeichnet, dass durch bestimmtes Halten der Asanas, spezielle Konzentrationstechniken, Atemtechniken, Bewusstseinslenkung in den Hatha Yoga Übungen eine spirituelle Erfahrung, also eine Erfahrung der Freude, der Verbundenheit, der Bewusstseinserweiterung, des Erlebens des Hier und Jetzt entsteht. Yoga Vidya hat eine große Bandbreite von Yoga Arten und für jede Yoga Art eigenständige Ausbildungen. Bei allen liegt jedoch die Betonung auf Erfahrung und Erleben.
- Yoga Vidya gibt dem Yogalehrer eine große Freiheit: Um die Yoga Vidya Grundreihe herum gibt es eine Fülle von Variationsmöglichkeiten, die je nach Teilnehmergruppe, Zielsetzung und Intuition des Yogalehrers eingesetzt werden kann. * Der Teilnehmer hat beim Yoga Vidya Stil eine größere Verantwortung: Er entscheidet selbst, welche Variation für ihn am besten ist. Auch beim Yoga Vidya Stil gibt der Yogalehrer Hilfestellungen. Allerdings wird nicht vom Yogalehrer erwartet, dass er dem Übenden sagt, welche Variation für ihn am besten ist. Vielmehr soll der Yogalehrer dem Teilnehmer ermöglichen, Zugang zu seiner eigenen Körperintelligenz und Intuition zu bekommen, sodass der Teilnehmer selbst spürt, welche Übungsvariationen für ihn am besten ist
- Charakteristisch für den Yoga Vidya Stil ist die große Bandbreite an Yoga Arten: Basierend auf dem Yoga Vidya Stil gibt es Sanftes Yoga (Entspannungsyoga), Fitnessyoga, Flowyoga, Klangyoga. Es gibt Kinderyoga,, Jugendlichenyoga,, Erwachsenenyoga, Hormonyoga, für Frauen in den Wechseljahren, Seniorenyoga, Yoga für Pflegefälle. Im Yoga Vidya Stil, gibt es Yogatherapie für (fast) alle Erkrankungen, Partneryoga, Yoga Bodywork, Yoga als Selbsterfahrung im Rahmen einer Psychotherapie. Populär sind auch die spirituellen Hatha Yoga Arten auf Basis des Yoga Vidya Stils: Kundalini Yoga mit langem Halten der Stellungen mit Chakra Konzentration, langes Halten der Stellungen mit Affirmationen, Hatha Yoga als Ganzkörperverehrung Gottes, Hatha Yoga als Hilfe zur philosophischen Selbstbefragung
- Bei allen Hatha Yoga Arten auf Basis des Yoga Vidya Stils bleibt charakteristisch:
- Aufbau auf Yoga Vidya Grundreihe für körperliche, energetische, emotionale, geistige und spirituelle Nutzen
- Betonung auf bewusster Atmung (meist Bauchatmung), innere Entspannung (kein Wettbewerb), Konzentration auf das Hier und Jetzt
- Starke Anpassung an die Zielgruppe (Alter, körperliche Fitness etc.) und die Zielsetzung
- Halten der Asanas (auch beim Yoga Vidya Flowyoga werden mindestens einige Asanas gehalten)
- Yogalehrer gibt Hilfestellungen, die aber nicht als Korrekturen sondern als Hilfe zum Erspüren gelten
- Schüler hat die Verantwortung und soll selbst befähigt werden, die für ihn optimale Art der Yoga Praxis zu erspüren
Iyengar Yoga
Iyengar Yoga wurde durch B.K.S. Iyengar, geb. 1918, begründet und leitet sich vom Ashtanga Yoga ab. Im Zentrum von Iyengar Yoga stehen die Yogahaltungen (Asanas). Diese werden in unterschiedlichen Sequenzen und anhand von verschiedenen Schwerpunkten geübt. Hinzu kommen Atemtechniken (Pranayama), die auf auf einer feinstofflicheren Ebene wirken. Es wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass die Übungen exakt ausgeführt werden und die Gelenke präzise ausgerichtet sind. Dazu benutzt man Hilfsmittel wie Gurte, Klötze, Stühle und andere Untensilien. Der Ansatz versucht jeden Körper in die Matrix der exakt festgeschriebenen Originale zu bringen. Durch die verwendeten Hilfsmittel ist Iyengar Yoga auch für Schüler mit körperlichen Einschränkungen, schlechter Konstitution oder im höheren Alter praktizierbar. Iyengar verzichtet weitgehend auf den spirituellen Touch. Der Yogastil bringt vor allem Kraft dank des langsamen und konzentrierten Übens.
BKS Iyengar ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten Yogameister unserer Zeit. Seit mehr als acht Jahrzehnten widmet er sich dem Studium und der Weiterbildung des Yoga und verfasste zahlreiche Bücher und Schriften, so „Der Baum des Yoga“ und „Licht auf Yoga“. Zudem war er einer der ersten, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts Yoga im Westen verbreitete.
Ashtanga (Vinyasa)
Ashtanga-Yoga nach dem Inder Sri K. Patthabhi Jois ist der Ursprung vieler verschiedener neuerer Yogastile und wird in Indien seit Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts gelehrt und fand in den 1970er Jahren seinen Weg in den Westen. Der achtgliedrige Yogaweg nach Patanjali, dessen Ziel die Ruhe der Gedanken im Geist ist, ist der Namenspatron des Ashtanga Yoga: ashta = Acht, anga = Glieder, Yoga = Ruhe des Geistes. Die philosophische Grundlage des Ashtanga Yoga findet sich in einem anderen Buch, dem „Yoga Sutra“.
Es gibt sechs festgelegte Übungsserien, die sich in der Schwierigkeit von Stufe zu Stufe steigern. Erst wenn man eine Übungsserie perfekt beherrscht darf man zum nächsten Level vorstoßen. Dies kann manchmal viele Jahre dauern. Die anspruchsvollen Serien bestehen aus fließenden Sequenzen, bei denen die Körperhaltungen (Asanas) durch Sprünge miteinander verknüpft werden. Ashtanga Yoga ist dabei sehr exakt. Jede Position wird mit ihrer eigenen Vinyasa- Abfolge unterrichtet. Jede Bewegung wird in der uralten und heiligen Sprache des Sanskrit gezählt. Im Mysore-Stil, einer Variation des Ashtanga-Yoga, übt jeder die Reihenfolge für sich alleine und in seinem eigenen Tempo – ohne Anleitung durch den Lehrer.
Wenn Atmung und Bewegung miteinander verschmelzen, dann entsteht Vinyasa. Daher wird auch häufig von Ashtanga-Vinyasa-Yoga (Hyperlink setzen) gesprochen.
Inspiriert vom Ashtanga Yoga entstanden viele neue Yoga-Wege im Westen. Bei einigen von ihnen ging die traditionelle Form des Ashtanga verloren, das Grundprinzip jedoch, Einheit aus Bewegung und Atmung, blieb erhalten. Dieses Prinzip heißt Vinyasa. Folgende Stile gehören zum Vinyasa Yoga - ihre Begründer haben alle bei Pattabhi Jois gelernt: Prana Flow Yoga nach Shiva Rea, Jivamukti Yoga nach Sharon Gannon und David Life, Power Yoga nach Bryan Kest, Dynamic Yoga nach Godfried Devereux, It’s Yoga nach Larry Schulz.
Poweryoga
Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan
Bikram Yoga
Hot Yoga
Jivamukti Yoga
Anusara Yoga
Hormonyoga nach Dinah Rodrigues
TriYoga
TriYoga ist eine von Kali Ray (geboren 1955 in Kentucky, USA) begründete Yoga Art, welche verschiedene Yoga Übungen miteinander verbindet. TriYoga ist eine Form von Flowyoga bzw. Flow Yoga: Fließende Bewegungen werden verbunden mit statisch gehaltenen Asanas (Yoga Stellungen), spezieller Atmung (Pranayama), Konzentrationstechniken und Mudras (im TriYoga als Handhaltung bzw. Fingergesten verstanden).
TriYoga ist eine Yoga Art in 7 Stufen: Die so genannten Yoga Flows (Prasara) gibt es von Level 1 (Basics) bis Level 7).
TriYoga gehört zu den Yoga Arten, bei denen besonderer Wert auf Prana, die Lebensenergie, Wert gelegt wird. TriYoga ist der Begründerin Kali Ray, auch Kaliji genannt, im Zuge einer Kundalini Erweckung enthüllt worden.
Yesudian Yoga
Yesudian Yoga wurde begründet von Selvarajan Yesudian (geb. 1916 in Tamil Nadu, Südindien; gest. 1998 in Zürich). Yesudian selbst nannte den von ihm gelehrten Yoga nicht Yesudian Yoga, sondern einfach Yoga. Yesudian lehrte die klassischen Yoga Arten Hatha Yoga, Jnana Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Karma Yoga. Bis heute ist für die von ihm gelehrte Yoga Art eher die Bezeichnun "Yoga nach Yesudian" in Gebrauch als "Yesudian Yoga". Sevarajan Yesudian spielt gerade im deutschen Sprachraum eine große Rolle. Selvarajan Yesudian kam 1937 nach Ungarn, eröffnete dort zusammen mit Elisabeth Haich eine Yogaschule, die sehr schnell populär wurde. Nach dem Krieg wanderten die beiden in die Schweiz aus. Besonders populär wurde die Yoga Sommerschule in Ponte Tresa, zu der Yoga Übende und Yogalehrer aus ganz Europa, besonders aber aus dem deutschsprachigen Raum kamen.
Yesudian Yoga ist eine sanftere Yoga Art, in welcher die Hatha Yoga Übungen (Asanas, Pranayama) besonders kontemplativ ausgeführt werden. Die Ausdrücke "Einfühlen", "Nachspüren" haben im Yesudian Yoga eine besondere Bedeutung.
Eine Yogastunde in der Yesudian Yoga Art besteht aus folgenden Elementen:
- Kurze Versenkung in aufrechter Sitzhaltung
- Kurzer Vortrag über Yoga
- Atemübungen mit vollständiger Yoga Atmung bzw. Yogi Atmung
- Pranayama
- Asanas
- umgekehrte Übung (Regeneration)
- Meditation
- Tiefenentspannung
Yoga Arten nach Lebensalter
Yoga kann von Menschen jeden Alters geübt werden. Für unterschiedliche Altersstufen gibt es eigene Yoga Arten:
Mutter-Kind-Yoga
Mutter-Kind-Yoga, auch "Yoga für Zwerge und Riesen" bezeichnet, ist Yoga, den Mütter zusammen mit ihren Kindern praktizieren können. Beim Mutter-Kind-Yoga übt die Mutter die Yoga Übungen und bezieht dabei das Baby bzw. Kleinkind mit ein. Im Klassischen Yoga ist die Übende auf sich selbst konzentriert. Als ideale Umgebung gilt ein störungsfreies Umfeld. Störungen in der Umgebung werden ignoriert. Pratyahara, Loslösen von allen Sinnesreizen, gilt für eine normale Yoga Praxis als ideal. Beim Mutter-Kind-Yoga konzentriert sich die Mutter auch auf die Bedürfnisse des Kindes und unterbricht ihre Yoga Praxis, um sich um das Kind zu kümmern. Mutter-Kind-Yoga verbindet Mutter mit Kind. Mutter-Kind-Yoga kann man auch in Gruppen üben: So können Mütter zusammen mit ihren Kindern Yoga lernen bzw. praktizieren. Mütter können mit ihren Säuglingen zwar auch in normalen Yogastunden dabei sein. Aber in normalen Yogastunden muss die Mutter immer hoffen, dass ihr Kind ruhig ist, und ansonsten den Raum verlassen. Anders beim Mutter-Kind-Yoga: Hier entsteht eine allgemeine Atmosphäre der Akzeptanz für alle Mütter mit Kindern, in welchem Baby-Geschrei und das Gebrabbel von Kleinkindern sich vermischen in eine Atmosphäre gegenseitiger Verbundenheit.
Kinderyoga
Kinderyoga, also Yoga mit Kindern, umfasst eine Gruppe von Yoga Arten für Kinder von 4-12 Jahren. Kinderyoga kann unterschieden werden in verschiedene Altersstufen - im Grunde genommen gibt es eigene Yoga Arten für jede Altersstufen:
- Yoga für Kinder im Vorschulalter (4-6 Jahre)
- Yoga für Kinder in der Grundschule (6-10 Jahre)
- Yoga für ältere Kinder (10-12 Jahre)
Kinderyoga ist typischerweise spielerischer als Erwachsenenyoga. Kinderyoga ist abwechslungsreicher, hat kürzere Entspannungsphasen, Kinderyoga ist belebter. Kinderyoga muss interessant für Kinder sein. Beim Kinderyoga wird typischerweise auf Disziplinarmaßnahmen verzichtet, die Yogastunde selbst muss für Kinder so interessant sein, dass die Kinder gerne üben und mitmachen. Es gibt wiederum verschiedene Kinderyoga Arten:
- "Reiner Yoga": In dieser Yoga Art üben die Kinder ausschließlich klassische Yoga Übungen. Die Übungen werden jedoch so gelehrt, dass Kinder davon begeistert sind. Dieser "reine Yoga" für Kinder enthält mehr Übungen als Erwachsenenyoga, mehr Abwechslung. Kinder werden häufiger gelobt. Es können auch mal Wettbewerbselemente integriert werden ("Wer kann am längsten ruhig sitzen"?).
- "Spielerischer Yoga": In dieser Art des Kinderyoga werden auch Yoga-fremde Elemente mit einbezogen. Das kann Laufen, Rennen, Spielen, Basteln, Kommunikatiosspiele etc. sein. Spielerischer Kinderyoga ist meist eine Kombination von Yoga Übungen mit allem Möglichen, was der Yogalehrer kennt oder in seiner/ihrer Kreativität entwickelt.
Auch Erwachsene können Kinderyoga üben. Das Aufgreifen von Kinderyoga Elementen kann das innere Kind aktivieren und daher von besonderer Leichtigkeit sein.
Jugendlichenyoga
Jugendlichenyoga bzw. Jugendlichen-Yoga ist ein Sammelname verschiedener Yoga Arten für Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren. Jugendliche können in dieser Altersstufe auch schon normales Yoga üben. Jugendliche ab 12/14 Jahren können, z.B. bei Yoga Vidya, auch schon an Yogalehrer Ausbildungen teilnehmen. Jugendliche üben natürlich gerne mit Gleichaltrigen. Jugendlichenyoga kann Jugendlichen helfen, sich selbst besser zu spüren und anzunehmen. Jugendlichenyoga hilft den Teenagern auch, sensibler für die Bedürfnisse anderer zu werden. Jugendlichenyoga verhilft dazu, die körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade weil in der heutigen Zeit Jugendliche oft viel Zeit im Sitzen verbringen, kann Yoga ein sehr guter Ausgleich sein: In kurzer Zeit, z.B. 20-30 Minuten, werden alle Arten von körperlichen Fertigkeiten trainiert: Kondition, Flexibilität, Koordination, Kraft. Yoga macht Spaß: Wenn Jugendliche ein Mal pro Woche an einer Yogastunde teilnehmen, üben sie gerne für sich täglich oder mehrmals pro Woche. Jugendlichenyoga hilft gegen Stress, z.B. Prüfungsstress, verbessert die Konzentration und das Selbstwertgefühl und aktiviert die Lebensenergie.
Erwachsenenyoga
Erwachsenenyoga ist "normaler" Yoga. Es gibt dabei die unterschiedlichsten Yoga Arten für Erwachsene...
Schwangerenyoga
Frau und Yoga
In der Frühzeit hatten Männer und Frauen Yoga geübt. Das steht in den alten Schriften wie die Veden und Puranas.
Im indischen Mittelalter kam Indien unter die Herrschaft verschiedener islamischer Herrscher. Die in der frühen indischen Kunst meist barbusig dargestellten Frauen wurden verschleiert und übten keine Yoga Übungen mehr, außer Bhakti Yoga. Im Zuge der Yoga Renaissance im 19./20. Jahrhundert lehrten die Yoga Meister auch Frauen.
Zunächst wurde jedoch das "Frauentypische" vom Yoga ausgenommen: Yoga Bücher aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts empfahlen oft, während der Menstruation und während der Schwangerschaft auf Yoga zu verzichten.
Extra Schwangerenyoga
Als jedoch immer mehr Frauen Yoga übten, erkannten Frauen, dass Yoga gerade in der Menstruation und in der Schwangerschaft hilft. Allerdings sind die Bedürfnisse der Schwangeren besonders. Schwangerenyoga ist eine Yoga Art, die sich seit 1950 entwickelt hat.
Einige Besonderheiten des Schwangerenyoga:
- Frauen werden in der Schwangerschaft meist ohne großes Bemühen flexibler. Zu intensives Dehnen könnte zur Destabilisierung führen. Daher werden die Dehnübungen sanfter geübt
- Stärkung der Muskeln ist zwar wichtig in der Schwangerschaft, sollte aber auch sanft erfolgen
- Insbesondere die Bauchmuskelübungen müssen abgewandelt werden
- Besondere Aufmerksamkeit bekommen Übungen für die Flexibilität der Hüften, der Ileosakralgelenke, der Schambeinfuge: Das erleichtert die Geburt. Allerdings darf frau das auch nicht übertreiben - denn Hypermobilität in diesem Bereich kann unangenehm sein.
- Bei den Atemübungen wird entweder auf das Luftanhalten ganz verzichtet, oder das Luftanhalten ist nur sehr kurz
Schwangerenyoga hilft der Frau, sich gut zu fühlen mit sich und ihrem Kind. Viele Schwangerschaftsbeschwerden verschwinden, wenn frau Yoga übt. Übelkeitsgefühle, Rückenschmerzen, emotionale Schwankungen, all das reduziert sich für diejenige, die Yoga übt. Schwangere Yoga Übende entwickeln eine besondere Beziehung zu ihrem Kind, lernen mehr auf ihre Bedürfnisse zu hören. Schwangere werden in besonderem Maße mit dem Wunder des Lebens konfrontiert: So haben Schwangere oft eine besondere spirituelle Offenheit. Auch diese wird im Yoga angesprochen und kultiviert.
Mehr zu Yoga für Schwangere
(Ohne Statistik hier erst einmal: Manche Frauen lernen in Schwangerschaften Hatha-Yoga kennen und üben sonst seltener oder kaum.)
Hormonyoga
Hormonyoga hat sich als Name für Yoga für Frauen in den Wechseljahren etabliert. Yoga wirkt auf den ganzen Menschen - und daher auch auf die Hormone. Die indischen Yoga Meister wie Swami Sivananda schreiben speziellen Yoga Übungen Wirkungen auf spezielle Hormondrüsen zu: Z.B. sollen Schulterstand und Fisch auf die Schilddrüse wirken, die Vorwärtsbeuge auf die Bauchspeicheldrüse. Die moderne wissenschaftliche Yogaforschung konnte das allerdings bisher nicht bestätigen.
Yoga hat sich in einigen Studien als hilfreich für die Wechseljahre erwiesen. Frauen in den Wechseljahren, die Yoga üben, haben weniger Hitzewallungen und emotionale Schwankungen. Sie fühlen sich besser und empfinden die hormonellen Umstellungen als angenehmer und sind offener für die Veränderungen in ihrem Leben.
In Deutschland sind Frauen zwischen 35-65 die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Anteil an Yoga Übenden. So kann man sagen, dass in einer typischen Yogastunde ein gar nicht geringer Anteil von Frauen in den Wechseljahren dabei sind. Yoga allgemein ist also gut für Frauen in den Wechseljahren. Daneben haben sich jedoch spezielle Yoga Arten für Frauen in den Wechseljahren herauskristallisiert.
Es gibt zwei verbreitete Yoga Arten von Hormonyoga:
- Hormonyoga nach Dinah Rodrigues
- Hormonyoga nach Yoga Vidya, eine Adaptation der Yoga Vidya Reihe an die von Dinah Rodrigues gelehrten Yoga Art
Seniorenyoga
Seniorenyoga ist Yoga für ältere Menschen, normalerweise ab 60. Seniorenyoga wird auch genannt Golden Yoga, Silver Yoga, Yoga for Best Agers, Yoga für Junggebliebene.
Man kann verschiedene Arten von Seniorenyoga unterscheiden, je nach Grad der körperlichen Fitness der Senioren. Man kann folgende Arten von Senioren unterscheiden:
- Fitte Senioren: Diese machen meist in normalen Yogakursen mit. Wer sein ganzes Leben körperlich aktiv gewesen ist, vielleicht sogar Yoga geübt hat, kann auch mit 70 oder 80 Jahren zur Gruppe der fitten Senioren gehören. Manchmal lieben es fitte Senioren aber auch, in ihrer eigenen Altersgruppe zu üben
- Senioren mit kleineren körperlichen Beschwerden: Die meisten Menschen erleben ab 60, manche früher, manche später, diverseste körperliche Einschränkungen. Für die Yoga Praxis von Relevanz sind insbesondere Rückenbeschwerden, Gelenkprobleme wie Arthrose, vermehrte Steifigkeit, Schmerzanfälligkeit. Viele Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga bei diversesten körperlichen Beschwerden hilfreich sein kann, von Rückenschmerzen über Arthrose, Bluthochdruck, Rückgang der Libido und Verdauungsbeschwerden bis zu Nachlassen der mentalen Leistungsfähigkeit und Energie. Yoga hilft gerade Senioren mit beginnenden körperlichen Beschwerden für bessere Gesundheit, Lebensfreude und Energie. Seniorenyoga für diese Gruppe von Menschen ist sanfter als normaler Yoga. Die Yoga Übungen werden allmählicher eingeführt. Es werden spezielle Übungen, wie z.B. Gelenkübungen, mit eingeführt. Senioren mit kleineren körperlichen Beschwerden können auch in normale Yogakurse gehen, insbesondere wenn es ein eher sanfter Yogastil ist. Allerdings können Yogalehrer in speziellen Seniorenyoga Kursen besser auf die Bedürfnisse der Senioren eingehen.
- Senioren mit stärkeren Einschränkungen: Das sind die Senioren, für die es nicht mehr so leicht ist, sich hinzulegen und wieder aufzustehen. Meist können Senioren mit stärkeren Einschränkungen auch nicht im kreuzbeinigen Sitz bzw. im Kniesitz sitzen. Eine Seniorenyogastunde für Senioren mit stärkeren Einschränkungen nimmt darauf Rücksicht, indem Übungen im Rahmen einer Yogastunde in drei Gruppen geübt werden:
- Übungen auf dem Stuhl: Dies ist der Anfang der Seniorenyogastunde und umfasst die Anfangsentspannung, Atemübungen, kleinere Dehn- und Lockerungsübungen
- Übungen im Stehen: Das umfasst Aufwärmübungen wie Gehen auf der Stelle, Yoga Vidya Gelenkübungen, Stärkungsübungen für die Beine, Gleichgewichtsübungen
- Übungen auf dem Boden wie Vorwärtsbeuge, Rückbeugen, Drehsitz
- Tiefenentspannung
Oft wird ein Seniorenyogakurs beginnen als Yoga für Senioren mit stärkeren Einschränkungen. Im Lauf der Monate wird es ein Kurs für Senioren mit kleineren Beschwerden werden und schließlich ein Yogakurs für fitte Senioren: Denn Yoga hat große Heilwirkung und hat stark verjüngende Effekte.
- Bettlägerige Senioren: Dies ist eine ganz eigene Yoga Art: Auch im Liegen und Sitzen können Yoga Atemübungen, sanfte Dehn- und Bewegungsübungen, Tiefenentspannung und Meditation geübt werden.
- Palliativyoga bzw. Yoga im Hospiz: Yoga kann helfen, Schmerzempfinden zu senken. Yoga kann auch helfen, sich auf den Tod vorzubereiten. Yoga ermöglicht spirituelle Erfahrungen, die den Sterbenden erkennen lassen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Yoga hilft loszulassen und einen guten Übergang zu haben in die nächste Welt.
Verschiedene Yoga Arten nach körperlicher Anforderung
Es gibt verschiedene Yoga Arten je nach Grad der körperlichen Beanspruchung:
Sanftes Yoga, auch Entspannungsyoga genannt
Sanftes Yoga, Entspannungsyoga, war gerade im Deutschland der 70er, 80er und 90er Jahre beliebt. Es wurde manchmal auch Hausfrauenyoga genannt. Beim sanften Yoga werden die Übungen sehr sanft ausgeführt. Die Übende soll nie über die Schmerzgrenze hinaus gehen. Nach jeder sanften Übung gibt es Zwischenentspannung mit Nachspüren. Sanftes Yoga verhilft zu Entspannung, einem besseren Körpergefühl und ist ein guter Ausgleich zum hektischen Alltag.
Dynamisches Yoga, Flow-Yoga
Dynamisches Yoga, auch Flow-Yoga genannt, ist körperlich fordernder: Beim größten Teil der Yogastunde bleibt der/die Übende in Bewegung. Je nach der Art des dynamischen Yoga wird entweder auf Asanas, also auf statisch gehaltene Übungen, ganz verzichtet, oder die Asanas werden verbunden mit Bewegungen, die sogenannten Vinyasas. Manchmal steht auch dynamisches Yoga am Anfang der Yogastunde, und kommen die Asanas danach. Das ist z.B. bei Yoga Vidya und beim Sivananda Yoga so.
Hanuman Fitness Yoga
Hanuman Fitness Yoga
Yoga Arten nach Zielsetzung
Yogatherapie: Yoga bei körperlichen Beschwerden
Fitnessyoga bzw. sportliches Yoga
Entspannungsyoga
Businessyoga
Klangyoga
Spirituelles Yoga
Acro Yoga
Yoga Wege als Yoga Arten
Im Deutschen werden die Ausdrücke Yoga Arten, Yoga Wege, Yoga Stile oft ähnlich verwandt. Yoga Stile sind dabei die verschiedenen Hatha Yoga Arten. Yoga Wege Yoga Wege sind Übungssysteme, die zum Ziel des Yoga, Erleuchtung, Selbstverwirklichung führen wollen. Yoga Wege sind sowohl in sich selbst ausreichend als auch miteinander kombinierbar. Yoga Wege sind, im Unterschied zu Yoga Stilen, mehrere Jahrhunderte alt. Swami Vivekananda hatte 4 Yoga Wege unterschieden: Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga. Bei Yoga Vidya wird von 6 Yoga Wegen gesprochen: Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga, Kundalini Yoga, Hatha Yoga.
Hier findest du mehr zum Thema Yoga Wege.
Hier die 6 Yoga Wege:
Jnana Yoga
Raja Yoga
Bhakti Yoga
Karma Yoga
Kundalini Yoga
Hatha Yoga
Yoga Arten als Teile der großen Yoga Wege
Jeder Yoga Weg hat verschiedene Yoga Übungen. Bestimmte Arten von Yoga Übungen werden wiederum in einem Begriff zusammengefasst der wiederum als Yoga Art bezeichnet werden kann. Folgende Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig, kann aber eine Ahnung geben von der Bandbreite des Yoga in seinen verschiedenen Yoga Arten:
Mantra Yoga
Tantra Yoga
Yantra Yoga
Laya Yoga
Nada Yoga
Kriya Yoga
Yoga Arten nach neuen spirituellen Yoga Richtungen
Es gibt viele Meister, die eigene Yoga Richtungen begründet haben, die verschiedene klassische Yoga Elemente miteinander verbinden, oft andere spirituelle Elemente aus verschiedenen Religionen aufgreifen, und auch Elemente aus moderner Psychotherapie und Psychologie. Dazu gehören zum Beispiel:
Sivananda Yoga
Sivananda Yoga ist nicht nur eine Bezeichnung für einen Hatha Yoga Stil, sondern für den ganzheitlichen Yoga ("Integral Yoga" bzw. "Integraler Yoga") nach Swami Sivananda. Swami Sivananda hatte verschiedene Schüler, sodass es innerhalb des Sivananda Yoga verschiedene Richtungen gibt.
Yoga Vidya
Yoga Vidya basiert auf Swami Sivanandas Lehren, hat aber eine eigene Yoga Richtung entwickelt. Sie ist charakterisiert durch das verbinden von traditionellem klassischem Yoga mit humanistischen Ideen, Erkenntnissen aus Psychologie, Medizin, und anderen spirituellen Systemen.
Satyananda Yoga
Sahaja Yoga
Surat Shabd Yoga
Die Yoga Arten der Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita als eine der 4 wichtigsten Yoga Schriften besteht aus 18 Kapiteln. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, die mit "Yoga" endet. So kann man sagen, dass die Bhagavad Gita 18 Yoga Arten lehrt. Im einzelnen sind dies:
Vishada Yoga - der Yoga der Verzweiflung
Das erste Kapitel der Bhagavad Gita wird als Vishada Yoga bezeichnet, als Yoga der Verzweiflung. Arjuna, der Yoga Schüler, weiß nicht weiter. Das innere Eingeständnis, dass man selbst nicht weiter weiß, ist auch eine Art Yoga - und oft Katalysator für spirituelles Wachstum.
Samkhya Yoga - der Yoga der Erkenntnis der Ewigkeit der Seele
Das zweite Kapitel der Bhagavad Gita heißt "Samkhya Yoga": Das ist eine Art des Jnana Yoga, des Yogas der Erkenntnis. Samkhya Yoga ist ein Yoga der Unterscheidung: Der Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen. In dieser Yoga Art lernt der Yoga Aspirant, einen höheren Standpunkt einzunehmen, und sich aus dem Morast der Verzweiflung zu erheben.
Karma Yoga - der Yoga der Tat
Das dritte Kapitel der Bhagavad Gita hat den Titel "Karma Yoga" - der Yoga der Tat. Krishna, der Lehrer, definiert Karma Yoga als Ausführen der eigenen Aufgaben und Pflichten ohne Verhaftung, ohne eigennützige Wünsche, ohne Erwartungen. Im Karma Yoga tust du das, was zu tun ist - und erlangst so Frieden.
Jnana Yoga - Yoga des Wissens
Im vierten Kapitel beschreibt Krishna den Weg der Erkenntnis, insbesondere der Gotteserkenntnis, Jnana Yoga.
Karma Vairagya Yoga - Der Yoga des Verzichts auf Karma
Karma Vairagya Yoga ist der fünfte Yoga in der Bhagavad Gita. Karma Vairagya Yoga heißt zweierlei:
- Handeln (Karma) ohne Verhaftung (Vairagya)
- Verzicht (Vairagya) auf Karma (künftige Belohnung)
Karma Vairagya Yoga verbindet Entsagung mit dem Alltag.
Dhyana Yoga - der Yoga der Meditation
Im sechsten Kapitel wird Dhyana Yoga, der Yoga der Meditation beschrieben: Setze dich jeden Tag hin zur Meditation. Stelle dir dabei vor, dass du ganz in der Einsamkeit, für dich bist. Löse dich vom Alltag - und erfahre deine Seele als verbunden, als eins mit dem Göttlichen. So gestärkt kannst du voller Inspiration immer wieder von Neuem deinen Alltag leben.
Jnana Vijnana Yoga - der Yoga der Erkenntnis und Weisheit
Jnana Vijnana Yoga, der Yoga des siebten Kapitels der Bhagavad Gita, beschreibt Jnana (höchstes Wissen) und Vijnana (Weisheit im Alltag) als Übungen für den Alltag.
Akshara Brahma Yoga - der Yoga der Vereinigung mit Brahman
Akshara Brahma Yoga ist der Yoga der Bewusstmachung der Einheit mit Brahman. Im Akshara Brahma Yoga gibt es verschiedene Bewusstseinsübungen, wie man sich immer wieder der Gegenwart des Göttlichen bewusst wird.
Rajavidya Rajaguhya Yoga
Das neunte Kapitel der Bhagavad Gita hat den Titel Rajavidya Rajaguhya Yoga, der Yoga des königlichen Wissens (Vidya) und des königlichen Geheimnisses (Guhya). Rajavidya Rajaguhya Yoga besteht zum einen aus Übungen der Bewusstmachung der Gegenwart Gottes im Alltag. Und Rajavidya Rajaguhya Yoga bedeutet eine Einstellung des Staunens, des Ergriffenwerdens gerade in alltäglichen Situationen: Das Mysterium Gottes offenbart sich immer wieder auf das Neue. Das Wunder des Lebens ist immer wieder eine Offenbarung Gottes.
Vibhuti Yoga - der Yoga der Göttlichen Manifestationen
Vibhuti Yoga wird im 10. Kapitel der Bhagavad Gita beschrieben. Vibhuti heißt göttliche Herrlichkeiten, Großartigkeit. Vibhuti Yoga ist die bewusste Praxis, im Großartigen das Göttliche zu sehen. Wie im 9. Kapitel, im Rajavidya Rajaguhya Yoga geht es darum, das Gefühl des Staunens, der Ehrerbietung zu entwickeln. Aus dem Gefühl des Staunens entsteht dann tiefe Bhakti, Gottesliebe. Krishna gibt viele praktische Tipps für Vibhuti Yoga: Sieh das Göttliche in der Großartigkeit der Berge, im Duft der Blumen, in der Schönheit von Flüssen, in allem was auch Menschen Großes und Außergewöhnliches tun. Vibhuti Yoga heißt, im Alltag immer wieder Momente des Staunens und der Gottesanbetung zu schaffen. Vibhuti Yoga ist gerade in der heutigen Zeit eine der Yoga Arten, die sehr praxisnah und lebensnah ist.
Vishvarupa Darshana Yoga - der Yoga der Vision der Kosmischen Gestalt
Vishvarupa Darshana Yoga ist der Yoga der Vision der Kosmischen Gestalt. Im 11. Kapitel der Bhagavad Gita gibt Krishna dem Arjuna die Vision der Kosmischen Gestalt, Vishvarupa. Krishna sieht Gott als die Seele des gesamten Universums, als Weltenseele. Die ganze physische Welt (Virat) ist wie der physische Körper Gottes (Sthula Sharira), die ganze geistige Welt (Hiranyagarbha) ist wie der Feinstoffkörper Gottes (Sukshma Sharira). Und die Kausalwelt ist wie der Kausalkörper Gottes (Karana Sharira). Vishvarupa Darshana Yoga ist der Yoga der bewussten Bemühung um geänderte Bewusstseinszustände, um erweiterte Bewusstseinszustände. Durch erweiterte Bewusstseinszustände bekommt der Mensch Zugang zum Höheren Wissen. Allerdings sagt Krishna, dass nur große Hingabe eine vollständige Vision der Kosmischen Gestalt ermöglichen. Auf diese Yoga Art des Vishvarupa Darshana Yoga beziehen sich eine Reihe von Yoga Techniken und Praktiken, denen es darum geht, das Normalbewusstsein zu überschreiten.
Bhakti Yoga - der Yoga der Hingabe
Das zwölfte Kapitel heißt einfach Bhakti Yoga, Yoga der Hingabe. Durch Verehrung Gottes, auch in konkreter Gestalt wie Krishna, Jesus etc., kann der spirituelle Aspirant Gottesliebe entwickeln.
Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga - der Yoga der Unterscheidung zwischen dem Feld und dem Kenner des Feldes
Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga ist eine Yoga Art, die auf dem Jnana Yoga aufbaut: Die Unterscheidung zwischen dem Feld (Kshetra) und dem Kenner des Feldes (Kshetrajna): Die Welt, in der wir leben, ist ein Feld, auf dem wir Erfahrungen machen und unser Karma erfüllen. Auch der Körper und sogar die Psyche ist Teil von Kshetra, von diesem Feld. Atman, das Bewusstsein, ist der Kenner des Feldes: Atman nimmt wahr. Und letztlich ist Gott der Kenner aller Felder - das Individuum ist eins mit der Weltenseele. Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga ist eine Yoga Art, eine Yoga Praxis: Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga ist die Übung, immer wieder sich zu lösen aus der Identifikation mit dem Wahrnehmbaren. Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga heißt, immer wieder die Beobachtungsrolle einzunehmen. Aus Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga hat sich im Buddhismus Vipassana entwickelt, die heutigen Formen der Achtsamkeitsmeditation und anderer Praktiken der Achtsamkeit. Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga gehört auch zu den Sakshi Bhav Techniken der Upanishaden.
Gunatraya Vibhaga Yoga - der Yoga der Unterscheidung der drei Gunas
Aus dem Kshetra Kshetrajna Vibhaga Yoga des 13. Kapitels entsteht des Gunatraya Vibhaga Yoga im 14. Kapitel: Der Yoga der Unterscheidung der drei Gunas. Nachdem der Aspirant gelernt hat, zu unterscheiden zwischen dem Feld und dem Kenner des Feldes, kann er auch lernen im Feld die drei Gunas zu erkennen. Die Gunas sind die Eigenschaften in der Natur. Die drei Gunas sind:
Die Unterscheidung der 3 Gunas hilft auf mehrere Weisen:
- Indem das Feld in die 3 Gunas eingeteilt wird, fällt es leichter, sich vom Feld zu lösen. Statt zu sagen "ich bin ärgerlich", kannst du sagen "die Psyche ist im Rajas". Statt zu sagen: "Ich bin total müde", kannst du sagen: "Körper und Geist sind im Tamas".
- Indem du die 3 Gunas in der Welt und in dir erkennst, kannst du geschickt in der Welt handeln: Wähle das sattvige, meide das tamassige, reduziere das rajassige. Ist Sattva stark, wird der Geist durchlässig, du kannst deine Wahre Natur, erkennen und erfahren. Notwendig dafür ist aber auch das Lösen aus der Identifikation sogar mit Sattva.
Purushottama Yoga, der Yoga des Höchsten Bewusstseins
Das 15. Kapitel beschreibt den Purushottama Yoga, den Yoga des Höchsten (Uttama) Bewusstseins (Purusha). Im 13. Kapitel kam die Unterscheidung zwischen dem Feld (Kshetra) und dem Kenner des Feldes (Kshetrajna). Im 14. Kapitel kam die Beschreibung des Feldes mit seinen Gunas. Durch das Lösen aus dem Feld und durch einen sattvigeren durchlässigeren Geist gelingt die Erfahrung und Erkenntnis der Weltenseele, des Höchsten Geistes, des Höchsten Bewusstseins, Purushottama. Wie das geht, wie diese Yoga Art funktioniert, beschreibt Krishna im 15. Kapitel der Bhagavad Gita.
Daiva Asura Vibhaga Yoga - Der Yoga des ethischen Lebens
Ethik im Alltag - das ist das Thema des 16. Yoga, den Krishna in der Bhagavad Gita erwähnt. Diese Yoga Art befasst sich mit dem Alltag. Im Alltag immer wieder unterscheiden zwischen dem Ethischen (Daiva) und dem Untethischen (Asura), ist eine wichtige spirituelle Praxis, also eine wichtige Yoga Art.
Shraddha Traya Vibhaga Yoga - der Yoga der Unterscheidung zwischen drei Arten von Spiritualität
Die 17. Yoga Art, die Krishna in der Bhagavad Gita vorstellt, ist eine Selbstreflexion für ernsthafte spirituelle Aspiranten: Sei dir bewusst: Wofür praktizierst du deine Spiritualität? Reflektiere im Alltag immer wieder - betreibe Introspektion: Ist deine Spiritualität darauf ausgerichtet, Gutes zu bewirken und Gott zu erwahren? Dann wäre deine Spiritualität von Sattva, Reinheit, durchdrungen. Oder erhöht dein spirituelles Leben dein Ego, das Gefühl deiner individuellen Wichtigkeit, stellst du dich mit deiner spirituellen Praxis über andere? Dann wäre deine Spiritualität von Rajas geprägt. Oder ist deine Spiritualität von Aberglauben erfüllt, von mangelndem Verständnis oder gar selbstzerstörerisch oder schädlich für andere? Dann wäre deine Spiritualität von Tamas geprägt. Der Shraddha Traya Vibhaga Yoga ist nicht unsonst am Ende der Bhagavad Gita, im 17. Kapitel. Der ernsthafte Yoga Schüler sollte diese Yoga Art immer wieder betreiben - selbstkritisch sein, und seine Praxis immer wieder neu auf Sattva ausrichten.
Moksha Sannyasa Yoga - der Yoga der Befreiung und des Loslassens
Die 18. von Krishna beschriebene Yoga Art ist Moksha Sannyasa Yoga - der Yoga der Befreiung und des Loslassens. Dieser Moksha Sannyasa Yoga hat mehrere Ebenen der Bedeutung:
- Sei dir gewiss: Es gibt Moksha, Befreiung, Erleuchtung, Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung. Dies ist das Ziel des Lebens. Sich das immer wieder bewusst machen, ist eine eigene Yoga Art. Nicht umsonst wird in vielen Yoga Schriften Mumukshutva, das intensive Verlangen nach Befreiung (Moksha) als wichtige Voraussetzung für spirituellen Fortschritt genannt. Moksha immer wieder als Ziel des Lebens bewusst machen - das ist ein Aspekte dieser Art des Yoga
- Im Relativen gibt es keine Sicherheit. Krishna tröstet seinen Schüler Arjuna: In dieser relativen Welt bist du dir häufig nicht bewusst, was wirklich richtig ist. Es ist auch eine Yoga Art, sich der relativen Welt bewusst zu werden, Gewissheit loszulassen, die eigene Begrenztheit und Unvollkommenheit zu akzeptieren - und alles Gott darzubringen. Aus der Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit kommt wahre Demut - und tiefe Hingabe an Gott. Das bewusst zu kultivieren, ist eine so wichtige spirituelle Praxis, dass Krishna das als eigene Yoga Art definiert, nämlich als Moksha Sannyas Yoga.
Alle Verse der Bhagavad Gita auf Sanskrit - Devanagari und Umschrift, Übersetzung, mehreren Kommentaren, Vortragsreihen als Audio und Video findest du auf dem Yoga Vidya Bhagavad Gita Portal.
Noch mehr Yoga Arten
Yoga entwickelt sich ständig weiter. Immer wieder kommen neue Strömungen aus Indien auch in den Westen. Und auch im Westen entstehen immer wieder neue Yoga Arten. Hier ein paar Beispiele: