Beharrungsvermögen: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Beharrungsvermögen''' ist die Fähigkeit, bei etwas zu bleiben, auch wenn es schwierig wird, wenn man Gegenwind bekommt, wenn Situationen schwer werden. Beharrungsvermögen ist wichtig, um Dinge voranzubringen und nicht gleich einzuknicken bei Widerständen. | '''Beharrungsvermögen''' ist die [[Fähigkeit]], bei etwas zu bleiben, auch wenn es schwierig wird, wenn man [[Gegenwind]] bekommt, wenn Situationen schwer werden. Beharrungsvermögen ist wichtig, um Dinge voranzubringen und nicht gleich einzuknicken bei Widerständen. | ||
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Um etwas Großartiges auf den Weg zu bringen, braucht es | Um etwas Großartiges auf den Weg zu bringen, braucht es [[Idee]]n, [[Energie]], [[Pioniergeist]], [[Durchsetzungsvermögen]] – und eben auch Beharrungsvermögen. Allerdings kann Beharrungsvermögen auch negative [[Konsequenz]]en haben: Wer zu lange auf seinem eigenen [[Wille]]n beharrt, zu lange auf eingefahrenen Wegen besteht, kann auch in große [[Problem]]e kommen. Beharrungsvermögen in Bezug auf [[Ziel]]e und wichtige [[Anliegen]] ist wichtig. In Bezug auf die Mittel ist oft große [[Offenheit]], [[Flexibilität]] und auch [[Anpassungsvermögen]] wichtig. | ||
Beharrungsvermögen - eine Tugend. Was ist Beharrungsvermögen? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beharrungsvermögen gut? Was sind | Beharrungsvermögen - eine [[Tugend]]. Was ist Beharrungsvermögen? Woher stammt das [[Wort]]? Wozu ist Beharrungsvermögen gut? Was sind [[Synonym]]e, was das Gegenteil von Beharrungsvermögen ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. | ||
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'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz''' | '''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz''' | ||
Beharrungsvermögen, Sattva, Rajas und Tamas. Beharrungsvermögen ist das Vermögen, auf etwas zu beharren, bei etwas zu bleiben. Und da gibt es sattviges, rajasiges und tamasiges Beharrungsvermögen. Ich weiß, ich spreche öfters über Sattva, Rajas und Tamas, aber es ist eines der Grundkonzepte im Yoga. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: | Beharrungsvermögen, [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]]. Beharrungsvermögen ist das [[Vermögen]], auf etwas zu beharren, bei etwas zu bleiben. Und da gibt es sattviges, rajasiges und tamasiges Beharrungsvermögen. Ich weiß, ich [[spreche]] öfters über [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]], aber es ist eines der Grundkonzepte im [[Yoga]]. | ||
[[Krishna]] sagt in der [[Bhagavad Gita]]: "Mache dein [[Leben]] immer sattviger. Reduziere [[Tamas]], reduziere [[Rajas]], erhöhe [[Sattva]], aber hänge noch nicht mal am Sattva, denn [[spirituell]]e [[Verwirklichung]] ist sogar jenseits des Sattva." Und ein großer Teil der [[Yoga]]-[[Spiritualität]], insbesondere in der [[Bhagavad Gita]] [[Tradition]], beruht darauf, alles sattvig zu machen. | |||
Und so ist es wichtig, immer wieder Dinge im [[Leben]] vor dem Kontext zu bringen, von [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]]. Und das möchte ich [[jetzt]] mit der [[Fähigkeit]] vom Beharrungsvermögen machen. Beharrungsvermögen gibt es tamasig, tamasiges Beharrungsvermögen ist eines, das einen in der [[Täuschung]] hält, eines, das einen in der [[Trägheit]] hält, in der [[Faulheit]] hält, so dass es einem irgendwie schwerfällt, in die Gänge zu kommen. | |||
Rajasiges Beharrungsvermögen ist ein ego-geprägtes Beharrungsvermögen. Und sattviges Beharrungsvermögen ist ein [[Vermögen]], bei guten Vorsätzen zu bleiben und Dinge umzusetzen, auch wenn es schwierig wird. Also, tamasiges Beharrungsvermögen. Ein tamasiges Beharrungsvermögen ist die [[Weigerung]], etwas zu ändern in seinem [[Leben]], etwas in die Wege zu leiten, was eigentlich getan werden muss. | |||
Der [[Geist]] hat grundsätzlich ein solches tamasiges Beharrungsvermögen. Wenn du z.B. bestimmte Ernährungsweisen hattest, dann will dein [[Geist]] das irgendwie weiter machen. Wenn du feststellst, es ist [[jetzt]] angemessen, kein [[Fleisch]] mehr zu [[essen]], es ist angemessen, keinen [[Alkohol]] mehr zu trinken, dann kann es sein, dass dein [[Geist]] trotzdem [[Fleisch]] [[essen]] will und [[Alkohol]] trinken will, Zigaretten rauchen will usw. | |||
Nicht immer ist es so, gar nicht mal selten kommen [[Mensch]]en ganz von sich aus in eine sattvige [[Ernährung]], sowie sie mit [[Yoga]] beginnen. Aber manche werden mit diesem tamasigen Beharrungsvermögen ihres [[Geist]]es konfrontiert. Oder du willst jeden Tag [[Yoga]] üben, [[Meditation]] üben und dein [[Geist]] sagt: "Nein, will ich nicht." | |||
Der Geist hat ein Beharrungsvermögen auf dem Bisherigen. Wenn du das siehst, dass dein [[Geist]] diese Art von tamasigen Beharrungsvermögen hat, dann kannst du überlegen: "Wie gehe ich damit um?" Und dann kannst du dir [[Strategie]]n überlegen, wie du aus diesem tamasigen Beharrungsvermögen herauskommst. | |||
Aber es ist eine [[Hilfe]], wenn du dir eben sagst: "Ah, da werde ich konfrontiert mit dem tamasigen Beharrungsvermögen meines [[Geist]]es. Wie kann ich [[jetzt]] damit umgehen?" Und wenn du das siehst: "Das ist ganz natürlich, der [[Geist]] hat diese Fähigkeit zum tamasigen Beharrungsvermögen, das bin nicht nur ich, sondern es ist eine allgemein menschliche [[Eigenschaft]], das tamasige Beharrungsvermögen zu haben. Wie kann ich das [[jetzt]] überwinden?" | |||
Zweite Sache ist das rajasige Beharrungsvermögen, man kann sagen, das rechthaberische, das egoistische Beharrungsvermögen. Du hast irgendetwas gemacht, eigentlich weißt du, es war nicht richtig, aber weil andere das [[wissen]], dass du es gemacht hast, deshalb machst du einfach weiter, weil du denkst, du lässt dir [[jetzt]] von niemandem etwas sagen. Angenommen auch, du hast dich irgendwo in etwas verrannt, jemand sagt dir: "Könntest du es bitte anders machen?" Du sagst, "ich mache das weiter", das ist ein rajasiges Beharrungsvermögen, auch ein, man könnte sagen, etwas regrediertes [[Verhalten]], Trotzphase des Kleinkindes. | |||
Gar nicht mal wenige [[Mensch]]en haben dieses rajasige Beharrungsvermögen, einfach weil sie sich von niemand etwas sagen lassen wollen, einfach aus Prinzip oder einfach aus dem [[Ego]] heraus, ändern sie nichts, obgleich sie eigentlich [[wissen]] oder wissen könnten, dass es [[Zeit]] wäre, etwas zu ändern. | |||
Dann gibt es das sattvige Beharrungsvermögen. Das sattvige Beharrungsvermögen bleibt bei dem, was es sich vorgenommen hat. Zunächst mal gibt es tiefes [[Nachdenken]] oder auch eine göttliche [[Inspiration]], dann gibt es den [[Entschluss]], das irgendwie umzusetzen oder einfach so diese [[Beflügelung]], es umzusetzen. Und dann setzt du es um. | |||
Dann gibt es Widerstände, dann gibt es den einen oder anderen [[Mensch]]en, der das nicht mag, dann wird dein [[Körper]] dir was sagen, dann wird deine [[Psyche]] dir etwas sagen usw. Hier ist [[jetzt]] Beharrungsvermögen, du bleibst bei dem sattvigen [[Entschluss]], du machst weiter. Aber nicht mit dem [[Kopf]] durch die Wand und Scheuklappen, das wäre dann auch wieder tamasig oder rajasig, sondern mit [[Offenheit]]. | |||
Du beharrst auf deinem [[Ziel]] und dann bist du offen für das Mittel und den Weg. Du greifst auch öfters [[Anregung]]en von anderen auf, du schaust: "Was will sich manifestieren?" Du betest um [[Führung]], du bittest [[Gott]], dir zu helfen. Du hast ein Beharrungsvermögen gegenüber dem [[Ziel]] und ein Beharrungsvermögen gegenüber den Grundsätzen und dann passt du an, je nachdem, was anliegt. | |||
Natürlich, manchmal gibt es auch eine andere Art von Beharrungsvermögen. Ich meine z.B., für die [[spirituell]]en Praktiken braucht es auch eine gewisse [[Sturheit]]. Ich bin z.B. jemand, ich [[meditiere]] jeden [[Tag]], ich übe jeden Morgen [[Asana]]s, jeden Morgen [[Pranayama]] und das seit 1980, [[jetzt]] ist das Jahr 2015. Da habe ich ein Beharrungsvermögen. | |||
Und es gibt schon auch mal Morgen, wo ich keine [[Lust]] dazu habe und es gibt Morgen, wo ich vielleicht am Vorabend bis nachts 24:00 / 01:00 Uhr aus irgendwelchen Gründen wach geblieben bin und der Tag fängt vielleicht schon um 07.00 Uhr an, ich stehe halt auf und mache trotzdem meine [[Asana]]s und [[Pranayama]]. Eine gewisse [[Sturheit]] ist dort hilfreich. | |||
Und dann gibt es vielleicht auch mal Phasen, wo der [[Körper]] mal flexibler ist, mal weniger flexibel usw. Das kann er ja sein, ich habe das Beharrungsvermögen, ich mache es trotzdem. Und manchmal gibt es kleine Widerstände, aber eigentlich größtenteils nicht, denn wenn du etwas über einen längeren Zeitraum gemacht hast, dann machst du es halt. Du überlegst ja auch nicht, ob du dir die Zähne putzen sollst oder nicht, wenn du es eine ausreichend lange [[Zeit]] gemacht hast, putzt du dir halt die Zähne. Du überlegst auch nicht, "soll ich heute mal [[essen]] oder nicht", der [[Appetit]] kommt schon. | |||
In diesem [[Sinne]], wenn du eine Weile dich so verhalten hast, dass du ein sattviges Beharrungsvermögen entwickelst, dann ist es leicht. Man sagt, es braucht mindestens vier Wochen, um eine gute [[Gewohnheit]] zu schaffen und danach muss man sie nur ab und zu mal neu beleben. Dann hast du ein sattviges Beharrungsvermögen, auf das du bauen kannst. | |||
[[Jetzt]] überlege [[selbst]], in welcher [[Hinsicht]] hast du vielleicht ein tamasiges Beharrungsvermögen, [[Trägheit]], [[Faulheit]], und wie könntest du es überwinden? Wo hast du ein ego-gesteuertes Beharrungsvermögen, ein rajasiges Beharrungsvermögen, aus [[Rechthaberei]] oder [[Gekränktheit]]? Und wo hast du ein sattviges Beharrungsvermögen oder wo müsstest du ein sattviges Beharrungsvermögen weiter ausbauen? | |||
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Version vom 2. Mai 2016, 14:09 Uhr
Beharrungsvermögen ist die Fähigkeit, bei etwas zu bleiben, auch wenn es schwierig wird, wenn man Gegenwind bekommt, wenn Situationen schwer werden. Beharrungsvermögen ist wichtig, um Dinge voranzubringen und nicht gleich einzuknicken bei Widerständen.
Um etwas Großartiges auf den Weg zu bringen, braucht es Ideen, Energie, Pioniergeist, Durchsetzungsvermögen – und eben auch Beharrungsvermögen. Allerdings kann Beharrungsvermögen auch negative Konsequenzen haben: Wer zu lange auf seinem eigenen Willen beharrt, zu lange auf eingefahrenen Wegen besteht, kann auch in große Probleme kommen. Beharrungsvermögen in Bezug auf Ziele und wichtige Anliegen ist wichtig. In Bezug auf die Mittel ist oft große Offenheit, Flexibilität und auch Anpassungsvermögen wichtig.
Beharrungsvermögen - eine Tugend. Was ist Beharrungsvermögen? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beharrungsvermögen gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Beharrungsvermögen ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.
Beharrungsvermögen als hilfreiche Tugend
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Beharrungsvermögen, Sattva, Rajas und Tamas. Beharrungsvermögen ist das Vermögen, auf etwas zu beharren, bei etwas zu bleiben. Und da gibt es sattviges, rajasiges und tamasiges Beharrungsvermögen. Ich weiß, ich spreche öfters über Sattva, Rajas und Tamas, aber es ist eines der Grundkonzepte im Yoga.
Krishna sagt in der Bhagavad Gita: "Mache dein Leben immer sattviger. Reduziere Tamas, reduziere Rajas, erhöhe Sattva, aber hänge noch nicht mal am Sattva, denn spirituelle Verwirklichung ist sogar jenseits des Sattva." Und ein großer Teil der Yoga-Spiritualität, insbesondere in der Bhagavad Gita Tradition, beruht darauf, alles sattvig zu machen.
Und so ist es wichtig, immer wieder Dinge im Leben vor dem Kontext zu bringen, von Sattva, Rajas und Tamas. Und das möchte ich jetzt mit der Fähigkeit vom Beharrungsvermögen machen. Beharrungsvermögen gibt es tamasig, tamasiges Beharrungsvermögen ist eines, das einen in der Täuschung hält, eines, das einen in der Trägheit hält, in der Faulheit hält, so dass es einem irgendwie schwerfällt, in die Gänge zu kommen.
Rajasiges Beharrungsvermögen ist ein ego-geprägtes Beharrungsvermögen. Und sattviges Beharrungsvermögen ist ein Vermögen, bei guten Vorsätzen zu bleiben und Dinge umzusetzen, auch wenn es schwierig wird. Also, tamasiges Beharrungsvermögen. Ein tamasiges Beharrungsvermögen ist die Weigerung, etwas zu ändern in seinem Leben, etwas in die Wege zu leiten, was eigentlich getan werden muss.
Der Geist hat grundsätzlich ein solches tamasiges Beharrungsvermögen. Wenn du z.B. bestimmte Ernährungsweisen hattest, dann will dein Geist das irgendwie weiter machen. Wenn du feststellst, es ist jetzt angemessen, kein Fleisch mehr zu essen, es ist angemessen, keinen Alkohol mehr zu trinken, dann kann es sein, dass dein Geist trotzdem Fleisch essen will und Alkohol trinken will, Zigaretten rauchen will usw.
Nicht immer ist es so, gar nicht mal selten kommen Menschen ganz von sich aus in eine sattvige Ernährung, sowie sie mit Yoga beginnen. Aber manche werden mit diesem tamasigen Beharrungsvermögen ihres Geistes konfrontiert. Oder du willst jeden Tag Yoga üben, Meditation üben und dein Geist sagt: "Nein, will ich nicht."
Der Geist hat ein Beharrungsvermögen auf dem Bisherigen. Wenn du das siehst, dass dein Geist diese Art von tamasigen Beharrungsvermögen hat, dann kannst du überlegen: "Wie gehe ich damit um?" Und dann kannst du dir Strategien überlegen, wie du aus diesem tamasigen Beharrungsvermögen herauskommst.
Aber es ist eine Hilfe, wenn du dir eben sagst: "Ah, da werde ich konfrontiert mit dem tamasigen Beharrungsvermögen meines Geistes. Wie kann ich jetzt damit umgehen?" Und wenn du das siehst: "Das ist ganz natürlich, der Geist hat diese Fähigkeit zum tamasigen Beharrungsvermögen, das bin nicht nur ich, sondern es ist eine allgemein menschliche Eigenschaft, das tamasige Beharrungsvermögen zu haben. Wie kann ich das jetzt überwinden?"
Zweite Sache ist das rajasige Beharrungsvermögen, man kann sagen, das rechthaberische, das egoistische Beharrungsvermögen. Du hast irgendetwas gemacht, eigentlich weißt du, es war nicht richtig, aber weil andere das wissen, dass du es gemacht hast, deshalb machst du einfach weiter, weil du denkst, du lässt dir jetzt von niemandem etwas sagen. Angenommen auch, du hast dich irgendwo in etwas verrannt, jemand sagt dir: "Könntest du es bitte anders machen?" Du sagst, "ich mache das weiter", das ist ein rajasiges Beharrungsvermögen, auch ein, man könnte sagen, etwas regrediertes Verhalten, Trotzphase des Kleinkindes.
Gar nicht mal wenige Menschen haben dieses rajasige Beharrungsvermögen, einfach weil sie sich von niemand etwas sagen lassen wollen, einfach aus Prinzip oder einfach aus dem Ego heraus, ändern sie nichts, obgleich sie eigentlich wissen oder wissen könnten, dass es Zeit wäre, etwas zu ändern.
Dann gibt es das sattvige Beharrungsvermögen. Das sattvige Beharrungsvermögen bleibt bei dem, was es sich vorgenommen hat. Zunächst mal gibt es tiefes Nachdenken oder auch eine göttliche Inspiration, dann gibt es den Entschluss, das irgendwie umzusetzen oder einfach so diese Beflügelung, es umzusetzen. Und dann setzt du es um.
Dann gibt es Widerstände, dann gibt es den einen oder anderen Menschen, der das nicht mag, dann wird dein Körper dir was sagen, dann wird deine Psyche dir etwas sagen usw. Hier ist jetzt Beharrungsvermögen, du bleibst bei dem sattvigen Entschluss, du machst weiter. Aber nicht mit dem Kopf durch die Wand und Scheuklappen, das wäre dann auch wieder tamasig oder rajasig, sondern mit Offenheit.
Du beharrst auf deinem Ziel und dann bist du offen für das Mittel und den Weg. Du greifst auch öfters Anregungen von anderen auf, du schaust: "Was will sich manifestieren?" Du betest um Führung, du bittest Gott, dir zu helfen. Du hast ein Beharrungsvermögen gegenüber dem Ziel und ein Beharrungsvermögen gegenüber den Grundsätzen und dann passt du an, je nachdem, was anliegt.
Natürlich, manchmal gibt es auch eine andere Art von Beharrungsvermögen. Ich meine z.B., für die spirituellen Praktiken braucht es auch eine gewisse Sturheit. Ich bin z.B. jemand, ich meditiere jeden Tag, ich übe jeden Morgen Asanas, jeden Morgen Pranayama und das seit 1980, jetzt ist das Jahr 2015. Da habe ich ein Beharrungsvermögen.
Und es gibt schon auch mal Morgen, wo ich keine Lust dazu habe und es gibt Morgen, wo ich vielleicht am Vorabend bis nachts 24:00 / 01:00 Uhr aus irgendwelchen Gründen wach geblieben bin und der Tag fängt vielleicht schon um 07.00 Uhr an, ich stehe halt auf und mache trotzdem meine Asanas und Pranayama. Eine gewisse Sturheit ist dort hilfreich.
Und dann gibt es vielleicht auch mal Phasen, wo der Körper mal flexibler ist, mal weniger flexibel usw. Das kann er ja sein, ich habe das Beharrungsvermögen, ich mache es trotzdem. Und manchmal gibt es kleine Widerstände, aber eigentlich größtenteils nicht, denn wenn du etwas über einen längeren Zeitraum gemacht hast, dann machst du es halt. Du überlegst ja auch nicht, ob du dir die Zähne putzen sollst oder nicht, wenn du es eine ausreichend lange Zeit gemacht hast, putzt du dir halt die Zähne. Du überlegst auch nicht, "soll ich heute mal essen oder nicht", der Appetit kommt schon.
In diesem Sinne, wenn du eine Weile dich so verhalten hast, dass du ein sattviges Beharrungsvermögen entwickelst, dann ist es leicht. Man sagt, es braucht mindestens vier Wochen, um eine gute Gewohnheit zu schaffen und danach muss man sie nur ab und zu mal neu beleben. Dann hast du ein sattviges Beharrungsvermögen, auf das du bauen kannst.
Jetzt überlege selbst, in welcher Hinsicht hast du vielleicht ein tamasiges Beharrungsvermögen, Trägheit, Faulheit, und wie könntest du es überwinden? Wo hast du ein ego-gesteuertes Beharrungsvermögen, ein rajasiges Beharrungsvermögen, aus Rechthaberei oder Gekränktheit? Und wo hast du ein sattviges Beharrungsvermögen oder wo müsstest du ein sattviges Beharrungsvermögen weiter ausbauen?
Beharrungsvermögen in Beziehung zu anderen Eigenschaften
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Beharrungsvermögen in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Beharrungsvermögen
Ähnliche Eigenschaften wie Beharrungsvermögen, also Synonyme zu Beharrungsvermögen sind z.B. Beharrlichkeit, Beständigkeit, Durchhaltevermögen, Stehvermögen, Festigkeit, Entschlossenheit, Geduld.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Beharrungsvermögen übertrieben kann ausarten z.B. in Sturheit, Blindheit, Dickköpfigkeit, Verbohrtheit. Daher braucht Beharrungsvermögen als Gegenpol die Kultivierung von Weichheit, Verständnis, Mitgefühl, Hingabe.
Gegenteil von Beharrungsvermögen
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Beharrungsvermögen, Antonyme zu Beharrungsvermögen :
- Positive Gegenteile von Beharrungsvermögen, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Weichheit, Verständnis, Mitgefühl, Hingabe
- Negative Gegenteile von Beharrungsvermögen, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Unbeständigkeit, Labilität, Ungeduld, Laschheit
Beharrungsvermögen im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Beharrungsvermögen gehört zur Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Zuverlässigkeit, Verantwortung und Ehrlichkeit
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Beharrungsvermögen zum Persönlichkeitsfaktor C1 Gewissenhaftigkeit hoch: effektiv, [[organisiert, verlässlich
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Beharrungsvermögen zur Grundverhaltenstendenz G - Gewissenhaftigkeit
- Im Ayurveda zählt man Beharrungsvermögen zum Kapha Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Beharrungsvermögen
Beharrungsvermögen kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Beharrungsvermögen in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Beharrungsvermögen zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Beharrungsvermögen kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein beharrenderer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Beharrungsvermögen ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Beharrungsvermögen."
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin beharrend."
Affirmationen zum Thema Beharrungsvermögen
Hier einige Affirmationen für mehr Beharrungsvermögen. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.
Klassische Autosuggestion für Beharrungsvermögen
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin beharrend.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin beharrend. Om Om Om.
- Ich bin ein Beharrender, eine Beharrende OM.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Beharrungsvermögen
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin beharrend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Beharrungsvermögen.
- Ich werde beharrend.
- Jeden Tag werde ich beharrender.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Beharrungsvermögen.
Dankesaffirmation für Beharrungsvermögen
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag beharrender werde.
Wunderaffirmationen Beharrungsvermögen
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr beharrend. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Beharrungsvermögen entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr beharrend zu sein.
- Ich bin jemand, der beharrend ist.
Gebet für Beharrungsvermögen
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Beharrungsvermögen:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Beharrungsvermögen.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein beharrender Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Beharrungsvermögen mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Was müsste ich tun, um Beharrungsvermögen zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Beharrungsvermögen zu entwickeln?
- Wie könnte ich beharrend werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Beharrungsvermögen.
- Angenommen, ich will beharrend sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre beharrend, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Beharrungsvermögen kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als beharrender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Beharrungsvermögen
Eigenschaften im Alphabet nach Beharrungsvermögen
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
- Großes Yoga Portal
- Yoga Community mit Videos, Forum, Fotos und mehr
- Viele Infos über die therapeutischen Wirkungen des Yoga
- Neuigkeiten rund ums Yoga, mit Mantras Übungsanleitungen und Vorträgen als Podcast
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