Laster: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „/?type=1655882548</rss>“ durch „/rssfeed.xml</rss>“)
 
(49 dazwischenliegende Versionen von 11 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Laster''' ist ein [[Verhalten]] oder eine [[Gewohnheit]], die als unmoralisch, verdorben, oder ethisch erniedrigend in der zugehörigen Gesellschaft betrachtet wird.  
'''Laster''' ist ein [[Verhalten]] oder eine [[Gewohnheit]], die als [[unmoralisch]], [[verdorben]] oder menschenunwürdig in der jeweiligen [[Gesellschaft]] und als [[Ursache]] der [[Tod]][[sünde]]n betrachtet wird. Das Laster schadet sowohl dem [[Individuum]] wie auch der [[Gemeinschaft]]. Im engeren [[Sinn]] kann sich Laster auch auf einen [[Fehler]], einen [[negativ]]en [[Charakter]]zug, eine [[Schwäche]] oder eine schlechte [[Angewohnheit]] beziehen. Synonym: Untugend; ähnliche Bedeutungen: [[Verderbtheit]], [[Schwäche]], [[Fehler]].
Im Kleineren kann es sich auch auf eine [[Störung]] beziehen, einen negativen Charakterzug, einen Defekt, eine Krankheit oder nur auf eine schlechte Angewohnheit. Bedeutungsgleiche Wörter für Laster wären Fehler, Verderbtheit, Sünde, Ungerechtigkeit, Bosheit und Korruption.
Ableitung, Ursprung


Die ursprüngliche Bedeutung von Sünde ist das Wort bösartig, was bedeutet, "voller Laster". vom althochdeutschen ''lastar'' für „Schmach“, „Tadel“ oder „Fehler“ „Sünde“. Laster ist das Gegenteil von Tugend. 2
[[Datei:Brahma Varuna Kubera Yama Indra..jpg|thumb|Im [[Hinduismus]] wachen die [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]] zur Vermeidung von Laster]]
==Religion==
 
==Etymologie==
Das Wort "Laster" leitet sich vom Althochdeutschen "Lastar" („[[Schmach]]“, „[[Tadel]]“,„[[Fehler]]“) ab. Es bezeichnet das Gegenteil von [[Tugend]].  
 
==Das Laster in der Darstellung der Weltreligionen==
===Buddhismus===
===Buddhismus===
In der Sarvastivadinischen Tradition des Buddhismus gibt es 108 Befleckungen, oder Laster, die verboten sind: 6
[[Datei:Buddha Blumen Meditation.jpg|thumb|Das ethische Fundament muss ein gutes sein, damit der [[Aspirant]] auf seinem spirituellen weg Fortschritte machen kann]]
* Fehlen von Scham
 
* Fehlen von Tugend
In der Sarvastivada-Tradition des [[Buddhismus]] gibt es 108 Befleckungen oder Laster, die verboten sind. Sie sind in zehn Hauptlaster und 98 Neigungen unterteilt. Bei den zehn Hauptlastern handelt es sich um:
 
* [[Schamlosigkeit]]
* [[Dreistigkeit]]
* [[Eifersucht]]
* [[Eifersucht]]
* [[Geiz]]
* [[Geiz]]
* [[Reuelosigkeit]]
* [[Reuelosigkeit]]
* [[Schläfrigkeit]]
* [[Schläfrigkeit]]
* Ablenkung
* [[Zerstreutheit]]
* Erstarrung, Unbeweglichkeit
* [[Erstarrung]], [[Unbeweglichkeit]]
* Wut
* [[Zorn]]
* Verbergen von Fehlverhalten
* [[Asatya|Verbergen]] von Fehlverhalten
 
===Islam===
===Islam===
Der Koran und viele andere islamische Schriften kennen Verbote gegen Handlungen, die als unmoralisch angesehen werden.
[[Datei:Islam-Symbol.jpg|thumb|Islam bedeutet [[Frieden]]]]
Ibn abi Dunya, dem 9. Jahrhundert Gelehrte und Erzieher der Kalifen, beschrieb sieben Zensuren (Verbote gegen Laster) in seinen Schriften: 7
 
* Weltlichkeit
Der [[Koran]] und viele andere religiöse islamische Schriften nennen Verbote von Handlungen, die als unmoralisch angesehen werden. Ibn abi Dunya, ein Gelehrter und Lehrer der Kalifen im 9. Jh., beschrieb in seinen Schriften sieben verbotene Laster:  
 
* [[Weltlichkeit]]
* Zorn
* Zorn
* Neid
* [[Neid]]
* Verleumdung
* [[Verleumdung]]
* Unzüchtigkeit
* [[Unzucht]]
* Drogen
* Rauschmittel
* Instrumente des Vergnügens
* Instrumente des [[Vergnügen]]s
 
===Christentum===
===Christentum===
Christen glauben, dass es zwei Arten von Sünden gibt:
[[Datei:Jesus Christus.jpg|thumb|[[Jesus Christus]]]]
* Laster, die, wie die [[Instinkt]]e, vom [[Körper]] hervorgerufen werden und die pervers werden können (wie [[Wollust]]);
* Laster, die im spirituellen Bereich durch falschen [[Götzendienst]] hervorgerufen werden.
Die erste Art des Lasters wird, obgleich sie als sündhaft betrachtet wird, als weniger schwerwiegend angesehen als die zweite. Die von Christen als spirituell angesehenen Laster sind [[Blasphemie]] (verratene [[Heiligkeit]]), [[Abtrünnigkeit]] (verratener [[Glaube]]), [[Verzweiflung]] (verratene [[Hoffnung]]), [[Hass]] (verratene [[Liebe]]) und [[Gleichgültigkeit]] (in der [[Bibel]] "[[Hartherzigkeit]]").
Christliche Theologen haben auch gefolgert, dass die zerstörerischste Sünde einer bestimmten Art von [[Hochmut]] und der götzenhaften [[Anbetung]] des eigenen getrennten [[Selbst]] ( [[Ego]]) entspricht. Es wird behauptet, dass durch dieses Laster, das seiner [[Essenz]] nach das Wetteifern und Vergleichen nach sich zieht, die schlimmsten Übel entstehen.
Im jüdisch-christlichen Glaubenskontext führte dieses Laster ursprünglich zum [[Sündenfall]], und als rein diabolische spirituelle Sünde wiegt sie schwerer als alles, was sonst von der [[Kirche]] verurteilt wird.
====Römischer Katholizismus====
[[Datei:Habgier.jpg|thumb|Hieronymus Bosch: Der Heuwagen, zwischen 1510 und 1520, San Lorenzo de El Escorial]]
Die römisch-katholische Kirche unterscheidet zwischen dem Laster, bei dem es sich um eine Gewohnheit handelt, die zur Sünde führen kann, und der Sünde selbst, die eine individuelle, moralisch falsche Handlung darstellt. Hierbei ist zu beachten, dass sich im römischen [[Katholizismus]] das Wort "Sünde" auch auf den Zustand bezieht, in den man bei Begehen einer moralisch falschen Handlung fällt. In diesem Textabschnitt wird das Wort stets mit der Bedeutung ‚sündige [[Tat]]’ gebraucht.
Es ist die Sünde und nicht das Laster, die uns der reinigenden [[Gnade]] Gottes beraubt und die bewirkt, dass uns die [[Strafe]] Gottes verdientermaßen ereilen kann. Thomas von Aquin lehrte, dass, "absolut gesprochen, die Sünde das Laster an Schlechtigkeit übertrifft." Andererseits kann, auch wenn einer Person die Sünden vergeben wurden, die zugrunde liegende Gewohnheit (das Laster) bestehen bleiben. So wie das Laster zunächst dadurch entstand, dass man wiederholt der [[Versuchung]] zu sündigen nachgab, so kann das Laster nur dadurch beseitigt werden, wiederholt der Versuchung zu widerstehen und tugendhaft zu handeln. Je stärker die Verwurzelung des Lasters, desto mehr Zeit und Mühe wird es kosten, es aufzugeben. Thomas von Aquin sagt, dass nach der Wiederherstellung und dem Erlangen von Tugenden, das Laster keine Gewohnheit mehr ist, sondern nur noch eine bloße Veranlagung, und zwar eine, die im Begriff ist, gänzlich aufgegeben zu werden.
Im Mittelalter waren Handschriften mit farbenprächtigen Darstellungen zur Unterstützung der [[Entwicklung]] guter Eigenschaften in Umlauf, mit biblischen Anspielungen, die der Natur nachempfunden waren: der Baum der Tugenden in voller Blüte oder ein [[Baum]] der Laster, der sterile Früchte trägt. Der Renaissanceliterat und Gelehrte Pietro Bembo hat immer wieder die christliche Perfektion eines klassischen Humanismus herausgestellt und gefördert. Seine Darstellungen leiten sich alle von der Liebe (oder von deren Fehlen) ab und wurden dank des gerade erfundenen Buchdrucks durch Aldo Manuzio als Anhang an seine Ausgaben von Dantes Göttlicher Komödie vom frühen 16. Jahrhunderts angefügt.
====Dantes "Göttliche Komödie"====
Der Dichter Dante Alighieri führt die folgenden sieben tödlichen Laster (genannt Todsünden) an und betrachtet sie als Fehler der der [[Seele]] innewohnenden Fähigkeit zum Guten, wie sie im Bild Gottes vorgegeben ist, jedoch durch den Sündenfall pervertiert wurde:
* 1. Stolz oder Eitelkeit - die übermäßige Liebe zum eigenen Selbst bzw. Ego (Dantes Definition war "Liebe zu sich selbst, verzerrt zu Hass und Verachtung für den Nächsten"). In den lateinischen Aufzählungen der sieben Todsünden wird der Stolz als ''Superbia'', [[Hochmut]], bezeichnet.
* 2. Neid oder Eifersucht – Missgunst gegenüber anderen wegen ihrer Besitztümer (Dante: "Die Liebe zum eigenen Wohlergehen wird verzerrt durch den Wunsch, anderen Menschen ihr Wohl nicht zu gönnen"). Im Lateinischen: ''Invidia'', Neid.
* 3. Zorn oder Wut - Gefühle von Hass, [[Rache]] oder Ablehnung, sowie der Wunsch nach Strafhandlungen außerhalb der Justiz (Dantes Beschreibung war "Liebe zur Gerechtigkeit, verzerrt zu Rache und Boshaftigkeit"). Im Lateinischen: ''ira'', Zorn.
* 4. Faulheit - [[Müßiggang]] und Verschwendung von Zeit oder anderen zugeteilten Ressourcen. Faulheit wird verurteilt, weil sie dazu führt, dass andere härter arbeiten müssen; außerdem wird nützliche Arbeit nicht getan. Im Lateinischen: ''Accidie'' oder ''Acedia'', ein Laster, das eine Seele dazu führt, zu leicht zufrieden gestellt zu sein und auf die Bedürfnisse anderer keine Rücksicht zu nehmen.
* 5. [[Geiz]] ([[Habgier]], Habsucht) - der Wunsch, mehr zu besitzen als man hat oder benötigt (oder nach Dante, "exzessive Liebe zu Geld und Macht"). Im Lateinischen: ''Avaritia'', Geiz.
* 6. Völlerei – übermäßiger Genuss von Nahrungsmitteln, Getränken oder Rauschmitteln, oder ein fehlgeleiteter Wunsch nach Essen um des sinnlichen Vergnügens willen ("übermäßige Liebe zum Vergnügen" nach Dantes Erklärung). Im Lateinischen: ''Gula'', Völlerei.
* 7. [[Wollust]] - übermäßiges sexuelles Verlangen. Dantes Bemerkung dazu ist, dass "Wollust von der echten Liebe ablenkt". Im Lateinischen: ''Luxuria'', Wollust. Dieses Laster beeinträchtigt nach Dante durch seinen Exzess die Fähigkeit von Menschen, den eigentlichen Zweck barmherziger Liebe auf gute Dinge oder Handlungen zu richten.
Auf den ersten drei Stufen des [[Fegefeuer]]s werden die Sünden gesühnt, die aus verzerrter Liebe entstehen, d.h. die Sünden, die dadurch entstehen, das das [[Herz]] des Sünders auf etwas gerichtet ist, das aus der Sicht Gottes falsch ist. Die Liebe derer, die hier geläutert werden, muss auf den richtigen Pfad gelenkt werden. Auf der vierten Stufe des Fegefeuers werden die Sünden gesühnt, die aus mangelnder Liebe entstehen, d.h. aus Liebe, die, auch wenn sie auf das richtige Subjekt gerichtet ist, zu schwach ist, den Sünder zu den Handlungen zu bewegen, die er vollbringen sollte.
Die Liebe derjenigen, die hier geläutert werden, muss gestärkt werden, damit sie richtig geführt werden. Auf der fünften, sechsten und siebten Stufe des Fegefeuers werden die Sünden gesühnt, die aus übermäßiger Liebe entstehen, d.h. aus Liebe, die, obwohl sie auf Ziele gerichtet ist, die aus Gottes Sicht gut sind, so stark auf die Ziele gerichtet ist, dass der Sünder keine Glückseligkeit daraus ziehen kann, und auch derart, dass der Sünder von anderen Dingen, die Gott gutheißt, abgelenkt ist. Ihre Liebe muss beruhigt und gemäßigt werden.
==Umgang mit eigenen Lastern==
'''Sukadev Bretz in einem Kurzvortrag 2016'''
[[Datei:SukadevBretz.jpg|thumb|[[Sukadev]] - Gründer von [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya]]
===Laster die leicht zu vermeiden sind===
Laster ist das Gegenteil von einer [[Tugend]] und es gibt verschiedene Laster die du haben kannst. Man kann sagen, es gibt Laster im Verhalten und es gibt Laster in den [[Emotionen]] und in den Persönlichkeitseigenschaften.
Man kann unter den Lastern und dem Verhalten auch von äußeren und größeren Lastern sprechen und auch Laster im Umgang mit anderen Menschen. Man kann sagen, man spricht heute von Laster wenn man Schokolade isst oder wenn man ungesundes isst.
Im [[Yoga]] würden wir das noch etwas weiter fassen. Yoga empfiehlt kein [[Fleisch]], kein [[Fisch]], keine [[Eier]], ich empfehle auch [[vegan]], keine [[Milchprodukte]] und insgesamt nicht zu viel [[Zucker]], nicht zu viel [[Fett]], viel [[Rohkost]], viel [[Gemüse]], viel [[Salat]]e, viel [[Obst]], [[Vollkorngetreide]] und [[Hülsenfrüchte]] usw. Wenn du jetzt dagegen verstößt, dann wäre das ein Laster in meinen Augen und da wäre mein Tipp, lerne es, dich gesund zu ernähren. Es rentiert sich, es ist es wert. Mach dir einen Vorsatz.
Natürlich, zum [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] gehört auch kein [[Alkohol]] und keine Zigaretten. Auch hier wäre der Vorsatz, lerne davon los zukommen. Aber der [[Mensch]] hat auch das Bedürfnis kleine Laster zu haben. Der Mensch will auch manchmal ein gewisses über die Strenge schlagen und so empfehle ich immer, es ist gut zu sagen, das unter keinen Umständen und beim anderen bin ich etwas flexibel. So könntest du sagen, ich bin Veganer und gesund. Vollkorn, kein Zucker und ab und zu mal ein veganes Eis, ab und zu mal eine vegane [[Süßigkeit]], ab und zu mal vielleicht auch mal eine Pommes ist ganz okay. In diesem Sinne sind kleine Laster okay, der Mensch braucht auch so etwas. Letztlich hält es ihn auch etwas [[Demut|demütig]]. Aber andererseits sei [[konsequent]].
===Empfehlungen bei schwierigeren Lastern===
Gut, dann gibt es natürlich noch ganz andere Laster die man haben kann. Hier ist durchaus meine Empfehlung, habe hohe ethische Standards und halte dich daran. Hier gilt wieder, bestimmte Dinge solltest du so fassen, daran hältst du dich was auch immer kommt. Und bei anderen Dingen weißt du, das sind die hohen Ideale aber manchmal werde ich denen nicht gerecht werden können. Du kannst z.B. sagen, ich werde niemals einen Menschen physisches [[Leid]] zukommen lassen. Vielleicht mit der einen Ausnahme, [[Selbstverteidigung]] und physische oder jemand anderes zu verteidigen der physisch angegriffen wird.  Aber, und ich bemühe mich nicht ärgerlich zu sein, keine bösen Worte zu sprechen. Du weißt, ab und zu mal gelingt es mir vielleicht nicht. Also, du kannst so mit Lastern umgehen dass du sagst, bestimmte Dinge unter keinen Umständen aber um andere wirst du dich bemühen und du weißt, nicht immer wird es dir gelingen.
Wie kannst du aber damit umgehen, wenn du selbst die großen und gewichtigen Dinge nicht schaffen kannst. Dann würde man sagen, erst mal bewusst machen, hier habe ich einen Fehler gemacht, hier bin ich den Ansprüchen nicht gerecht geworden. Evtl. falls es jemand anderen getroffen hat bitte um [[Entschuldigung]]. Ansonsten bete zu [[Gott]], sprich zu Gott, sprich dein Bedauern aus und bitte Gott um Hilfe und sage, oh Gott ich versuche seid so und so viel Jahren von diesem Laster los zukommen, ich bekomme es allein nicht hin. Bitte hilf mir.


Die Christen glauben, dass es zwei Arten von Sünde gibt:
Bei manchen Lastern ist es auch Notwendig, das du mal jemanden fragst der etwas mehr weißt als du. Spirituelle Menschen können dir spirituelle Kraft geben. Das hilft manchmal. Bei manchen hilft eine Therapie. Und in jedem Fall hilft es, Yoga zu üben und zu [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ meditieren]. Wenn du [[Yoga]] übst und meditierst bekommst du Kraft, spirituelle Kraft, [[Lichtenergie]]. Es wird dir leichter fallen, Lastern nicht zum Opfer zu fallen, an deinen negativen Eigenschaften zu arbeiten. Positive [[Gewohnheit]]en zu entwickeln.
Man weiß auch, wer Yoga und [[Meditation]] übt, der mag mehr das was gut ist.


* Laster, die aus dem Körper kommen, als Instinkte, wie Wollust
Fast jeder Mensch der mit [[Hatha Yoga]] beginnt, insbesondere mit klassischem Hatha Yoga mit [[Entspannung]], [[Atmung]], Bewusstheit, [[Tiefenentspannung]] und statisch gehaltenen [[Asanas]] wird auch sonst etwas gesünder leben. Daher, Yoga üben kann helfen von vielen Lastern los zukommen.
* Laster, die vom falschen [[Götzendienst]] kommen


Die erste Art des Lasters, wenn auch sündhaft, wird als weniger gravierend als die zweite angenommen. Als von Christen bezeichnete Sünden sind Blasphemie (die Heiligkeit verraten), Ungläubigkeit (den Glauben verraten), Verzweiflung (die Hoffnung verraten), Hass (die Liebe verraten) und Gleichgültigkeit (biblisch, ein "hartes Herz").
Das waren jetzt nur ein paar Anregungen zum Thema Laster und Yoga oder Umgang mit eigenen Lastern. Yogaübung, also erst mal hohe [[Ideale]] zu haben, zwei Grenzlinien zu haben, eine wo du dich zu 100 Prozent daran halten wirst und die andere wo du auch mal über die Strenge schlagen wirst und zweitens Gott darbringen und drittens Hilfe von anderen erbitten und viertens natürlich selbst überlegen, wie kannst du deine eigene Laster überwinden.
Christliche Theologen bedeuten auch, dass es sich bei der zerstörerischten Sünde überhaupt, um eine bestimmte Art von Hochmut und die Anbetung des eigenen Getrennten Selbst ( Ego) handelt. Es wird argumentiert, dass durch dieses Laster, alle schlimmen Übel ins Leben gerufen werden.
Im jüdisch-christlichen Glaubenskontext, führte diese ursprünglich zum Sündenfall, und als rein teuflische Sünde, wird sie von der Kirche verurteilt.


==Römischer Katholizismus ==
{{#ev:youtube|31AqEsbVQmM}}
Die römisch-katholische Kirche unterscheidet zwischen Laster, als eine Gewohnheit und Neigung zur Sünde und der Sünde selbst, als ein vom Individuum begangener falscher moralischer Akt. Beachten Sie, dass im römischen Katholizismus sich das Wort "Sünde" sich auch auf den Zustand bezieht, der uns auf Begehung einer moralisch falschen Handlung widerfährt. In diesem Abschnitt bedeutet das Wort immer die sündige Tat.
Es ist die Sünde, und nicht das Laster, das uns der heilig machenden Gnade Gottes beraubt. Thomas von Aquin lehrte: "absolut gesprochen, übertrifft die Sünde das Laster an Schlechtigkeit". 8
Wenn einer Person die Sünden vergeben wurden, kann trotzdem die zugrunde liegende Gewohnheit zum Laster bleiben. So wie umgekehrt in erster Linie durch wiederholtes Nachgeben der Versuchung die Sünde begangen wurde, so kann Sie auch dadurch verschwinden, indem man der Versuchung widersteht und sich tugendhaft verhält. Je stärker das Laster verankert ist, desto mehr Zeit und Mühe wird benötigt, um es zu entfernen.


[[Thomas von Aquin]] sagt, dass nach der Rehabilitation und durch dem Erwerb von Tugenden, das Laster als eine Gewohnheit eliminiert wird, und nur noch als eine Möglichkeit bestehen bleibt.
==Umgang mit Lastern anderer==
Im Mittelalter wurden bebilderte Handschriften mit bunten Zeichnungen für die Entwicklung der richtigen Einstellung verbreitet: der Baum der Tugenden mit blühenden Blumen oder die Laster tragen steriles Obst. In der neu erfundenen Druckerkunst von Aldus Manutius in seinen Ausgaben von Dantes Göttlicher Komödie aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
'''Sukadev Bretz in einem Kurzvortrag 2015'''
Dantes sieben tödlichen Laster
== Dantes 7 Todsünden==
Der Dichter [[Dante Alighieri]] führt die folgenden sieben tödliche Laster an:


1. [[Stolz]] oder [[Eitelkeit]] - die übermäßige Liebe zum eigenen Selbst (Egoismus, Halten des Selbsts außerhalb seiner richtigen Position in Bezug auf Gott oder Gefährten; Dantes Definition war "Liebe zu sich selbst verzerrt zu Hass und Verachtung für den Nächsten"). In den lateinischen Listen der 7 Todsünden ist Stolz als Hochmut bezeichnet.
Vielleicht bist du jemand, der sehr [[konsequent]] ist und kein Laster hat. Gleichzeitig siehst du andere [[Mensch]]en, die ihre Vorsätze nicht umsetzen. Menschen, die zu viel [[Zucker]], zu viel essen, zu lange schlafen usw. Wie gehst du damit um?


2. [[Neid]] oder [[Eifersucht]] - Groll auf andere wegen ihrer Besitztümer (Dante: "Die Liebe zum eigenen Wohl wird verzerrt durch den Wunsch das Wohl anderen Menschen nicht zu gönnen"). In den lateinischen Listen der 7 Todsünden, ist Neid als invidia bezeichnet.
Wichtig ist, dass du dich nicht zum [[Richter]] über andere aufschwingst. [[Urteil]]e nicht vorschnell, ob die anderen Menschen Laster haben oder nicht. [[Jesus]] sagte: „Was rührt dich der Splitter im Auge eines anderen? Schaue lieber auf den Balken vor deinem Kopf.


3. [[Datei:Zorn]] oder [[Wut]] - Gefühle von Hass, Rache oder Ablehnung sowie Strafmaßnahmen außerhalb der Justiz (Dantes Beschreibung war "Liebe zur Gerechtigkeit verzerrt zu Rache und Trotz"). In den lateinischen Listen der 7 Todsünden, wird Zorn als ira, als ein primitives Laster das in die Irre führt bezeichnet.  
Vielleicht denkst du einfach, dass du keine Laster hast, aber du hast dicke [[Balken]] dort. [[Fehler]] in anderen zu finden ist auch ein Laster. Über andere vorschnell zu urteilen ist auch ein Laster. Kümmere dich um deine Sachen und die Laster der anderen sollten dich nur insofern kümmern, als sie dich angehen oder [[Grund]] für [[Leid]] für andere sind.
4. Faulheit - Müßiggang und Verschwendung von Zeit oder anderen zugeteilten Ressourcen. Faulheit wird verurteilt, weil es bei anderen dazu führt, dass diese härter arbeiten müssen.
Ansonsten respektiere Menschen. Schenke ihnen [[Mitgefühl]] und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/liebe/ Liebe] und lerne von ihnen. Zeige ihnen [[Wertschätzung]] und noch wichtiger: Empfinde Wertschätzung vor anderen.


5. [[Geiz]] (Habgier, Habsucht) - der Wunsch mehr zu besitzen als jemand hat, oder benötigt wird (oder nach Dante, "exzessive Liebe zum Geld und Macht"). In den lateinischen Listen der 7 Todsünden, wird es als Geiz bezeichnet.
{{#ev:youtube|0sQU5A5kbvo}}


6. Völlerei - mit Nahrungsmitteln, Getränken oder Rauschmitteln, oder Vergnügen nach Sinnlichkeit ("übermäßige Liebe zum Vergnügen" war Dantes Erklärung). In den lateinischen Listen der 7 Todsünden wird Völlerei als gula bezeichnet.
==Spenden==
[[Datei:Spenden-Logo_Yoga-Wiki.jpg|link=https://www.yoga-vidya.de/service/spenden/]]


7. [[Lust]] - übermäßiges sexuelles Verlangen. Dantes Kriterium war, dass "Lust von der wahren Liebe ablenkt". In den lateinischen Listen der 7 Todsünden wird Lust als luxuria, bezeichnet.
==Siehe auch==
In den ersten drei Stufen des [[Fegefeuer]]s werden die Sünden gesühnt, die von verzerrter Liebe kommen. Das sind Sünden, die aus dem Herzen des Sünders entstehen und was in den Augen Gottes als falsch angesehen wird. Diejenigen, die hier gereinigt werden, werden auf den richtigen Weg gebracht.
* [[Tugend]]
Die vierte Stufe des Fegefeuers sühnt die Sünden, die als von zu schwacher Liebe kommen, das die Liebe, die zwar auf die richtigen Themen gerichtet ist, aber zu schwach, um den Sünder so zu motivieren, wie er handeln sollte. Diejenigen, die hier gereinigt werden, bekommen hier ihre Liebe gestärkt, damit sie künftig richtig handeln.
* [[Sünde]]
* [[Last]]
* [[Lasterhaftigkeit]]
* [[Yoga]]
* [[Raja Yoga]]
* [[Bhakti Yoga]]
* [[Hatha Yoga]]
* [[Ahimsa]]
* [[Vedanta]]
* [[Anahata Klänge]]
* [[Brahmacharya]]
* [[Satsang]]
* [[Sadhana]]


Die fünfte, sechste und siebte Stufe des Fegefeuers büsst hier die Sünden, die aus übertriebener Liebe entstehen, hier ist die Liebe wohl, auf von Gott als richtig angesehene Ziele gerichtet, aber sie ist zuviel, sodass der Sünder keinen Nutzen daraus ziehen kann. Auch wird der Sünder dadurch von der Liebe zu anderen von Gott gewünschten Dingen  abgelenkt. Die Liebe des Sünders muss hier zu einem vernünftigen Niveau gemässigt werden.
==Literatur==
* [https://www.yoga-vidya.de/shop/advanced_search_result.php?XTCsid=ce4f6f7b52c64bd46f306f296c650e41&keywords=yoga+sadhana Swami Sivananda: Yoga Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit]
* Hildegard von Bingen - Mit Seele, Leib & Sinnen: Tugenden und Laster
* ZDF Nachtstudio - Tugenden und Laster: Gradmesser der Menschlichkeit (suhrkamp taschenbuch)
* Martin Seel - 111 Tugenden, 111 Laster: Eine philosophische Revue
* Eugen Drewermann - Der Mensch braucht mehr als nur Moral: Über Tugenden und Laster


==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/faq_bhakti.html Swami Sivananda - Fragen zu Bhakti Yoga]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/bhakti_ueberblick.html Swami Sivananda: Überblick über Bhakti Yoga Sadhana]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/wie-entwickle-ich-gleichmut Sukadev - Wie entwickle ich Gleichmut?]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/sadhana_einfuehrung.html Swami Sivananda: Yoga Sadhana: Einführung]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/DieMachtderGedanke/Kapitel8.html Swami Sivananda: "Die Muster einer Gedankenkultur" in: ''Macht der Gedanken''.]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_karma.html Swami Sivananda: "Karma" aus ''Göttliche Erkenntnis''.]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/bezwingung_kontrolle.html Swami Sivananda: "Methoden zur Kontrolle des Geistes".]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/siddhi_ragadwesha.html Swami Sivananda: "Sadhana zur Überwindung von Raga Dwesha".]


===Gefühle als Laster===
==Seminare==
Marc Jackson erklärt in seinem neuen Buch ''Gefühle und Psyche'' was Laster sind:
===Bhakti Yoga===
Er bezeichnet Laster als schlechte oder bösartige Gefühle. „ Die vierte Gruppe besteht aus Hass, Gier, Eitelkeit, Neid und Grausamkeit.
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/rssfeed.xml</rss>
Diese Laster unterscheiden sich von den herkömmlichen Sünden dadurch dass sie keine Charakterzüge die zu Taten führen sind, sondern Gefühle die gefühlt werden.
===Karma Yoga===
Derartige Laster können nicht durch Unterdrückung überwunden werden, sondern dadurch, dass die gegenteiligen Gefühle kultiviert werden. Jackson schreibt: „Das wird die Menge des Bösen reduzieren und dadurch dass das Gute vermehrt wird, wird es aktiver werden und so wird das Böse nicht soviel Raum haben und verschwinden.
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/karma-yoga/rssfeed.xml</rss>


===Notes===
[[Kategorie:Religion]]
1. ^ "Vice". Online Etymology Dictionary. Retrieved 2012-30-06.
[[Kategorie:Buddhismus]]
2. ^ "Vice". Thesaurus.com. Retrieved 2012-30-06.
[[Kategorie:Islam]]
3. ^ http://www.met.police.uk/co/clubs_and_vice/index.h
[[Kategorie:Christentum]]
4. ^ Hess (2008), p. 209.
5. ^ "Vice squad". The Free Dictionary By Farlex. Retrieved 2012-31-05.
6. ^ a b Hirakawa (1998), p. 202.
7. ^ Goodman (2005), p. 37.
8. ^ Entry for vice at NewAdvent.org online Catholic Encyclopedia.
9. ^ Flow diagram leading to the deeper-seated vices in purgatory http://www.italnet.nd.edu/Dante/images/tp1515/1515.wc3.150dpi.j
10. ^ Aldus' second edition printing of Dante's Divine Comedy, Venice 1502. http://www.italnet.nd.edu/Dante/text/1515.venice.html
11. ^ http://www.wolfram.demon.co.uk/purgatory4.g
12. ^ Jackson, Marc (2010). Emotion and Psyche. Ropley: O-books. pp. 12. ISBN 978-1-84694-378-2.
13. ^ Jackson, Marc (2010). Emotion and Psyche. Ropley: O-books. pp. 60. ISBN 978-1-84694-378-2.
• All etymologies are according to the Oxford English Dictionary.
References
• Aristotle, trans. H. Rackman. Virtues and Vices, Loeb Classical Library, Harvard University Press, Cambridge, MA, 1992. vol. 285.
• Goodman, Lenn E. (2005). Islamic Humanism. Oxford University Press. ISBN 978-0-19-518914-8.
• Hess, Kären M.; Orthmann, Christine Hess (2008). Introduction to Law Enforcement and Criminal Justice. Belmont, CA: Wadsworth. ISBN 978-0-495-39090-9.
• Hirakawa, Akira; Groner, Paul (1998). A history of Indian Buddhism: from Śākyamuni to early Mahāyāna. Motilal Banarsidass. ISBN 978-81-208-0955-0.
• Newhauser, Richard, ed. In the Garden of Evil: The Vices and Culture in the Middle Ages. Pontifical Institute of Mediaeval Studies, Toronto 2005. ISBN 0-88844-818-X
External links
• A bilingual Magazine dedicated to Vices and Addictions

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:58 Uhr

Laster ist ein Verhalten oder eine Gewohnheit, die als unmoralisch, verdorben oder menschenunwürdig in der jeweiligen Gesellschaft und als Ursache der Todsünden betrachtet wird. Das Laster schadet sowohl dem Individuum wie auch der Gemeinschaft. Im engeren Sinn kann sich Laster auch auf einen Fehler, einen negativen Charakterzug, eine Schwäche oder eine schlechte Angewohnheit beziehen. Synonym: Untugend; ähnliche Bedeutungen: Verderbtheit, Schwäche, Fehler.

Im Hinduismus wachen die Götter zur Vermeidung von Laster

Etymologie

Das Wort "Laster" leitet sich vom Althochdeutschen "Lastar" („Schmach“, „Tadel“,„Fehler“) ab. Es bezeichnet das Gegenteil von Tugend.

Das Laster in der Darstellung der Weltreligionen

Buddhismus

Das ethische Fundament muss ein gutes sein, damit der Aspirant auf seinem spirituellen weg Fortschritte machen kann

In der Sarvastivada-Tradition des Buddhismus gibt es 108 Befleckungen oder Laster, die verboten sind. Sie sind in zehn Hauptlaster und 98 Neigungen unterteilt. Bei den zehn Hauptlastern handelt es sich um:

Islam

Islam bedeutet Frieden

Der Koran und viele andere religiöse islamische Schriften nennen Verbote von Handlungen, die als unmoralisch angesehen werden. Ibn abi Dunya, ein Gelehrter und Lehrer der Kalifen im 9. Jh., beschrieb in seinen Schriften sieben verbotene Laster:

Christentum

Christen glauben, dass es zwei Arten von Sünden gibt:

  • Laster, die, wie die Instinkte, vom Körper hervorgerufen werden und die pervers werden können (wie Wollust);
  • Laster, die im spirituellen Bereich durch falschen Götzendienst hervorgerufen werden.

Die erste Art des Lasters wird, obgleich sie als sündhaft betrachtet wird, als weniger schwerwiegend angesehen als die zweite. Die von Christen als spirituell angesehenen Laster sind Blasphemie (verratene Heiligkeit), Abtrünnigkeit (verratener Glaube), Verzweiflung (verratene Hoffnung), Hass (verratene Liebe) und Gleichgültigkeit (in der Bibel "Hartherzigkeit").

Christliche Theologen haben auch gefolgert, dass die zerstörerischste Sünde einer bestimmten Art von Hochmut und der götzenhaften Anbetung des eigenen getrennten Selbst ( Ego) entspricht. Es wird behauptet, dass durch dieses Laster, das seiner Essenz nach das Wetteifern und Vergleichen nach sich zieht, die schlimmsten Übel entstehen.

Im jüdisch-christlichen Glaubenskontext führte dieses Laster ursprünglich zum Sündenfall, und als rein diabolische spirituelle Sünde wiegt sie schwerer als alles, was sonst von der Kirche verurteilt wird.

Römischer Katholizismus

Hieronymus Bosch: Der Heuwagen, zwischen 1510 und 1520, San Lorenzo de El Escorial

Die römisch-katholische Kirche unterscheidet zwischen dem Laster, bei dem es sich um eine Gewohnheit handelt, die zur Sünde führen kann, und der Sünde selbst, die eine individuelle, moralisch falsche Handlung darstellt. Hierbei ist zu beachten, dass sich im römischen Katholizismus das Wort "Sünde" auch auf den Zustand bezieht, in den man bei Begehen einer moralisch falschen Handlung fällt. In diesem Textabschnitt wird das Wort stets mit der Bedeutung ‚sündige Tat’ gebraucht.

Es ist die Sünde und nicht das Laster, die uns der reinigenden Gnade Gottes beraubt und die bewirkt, dass uns die Strafe Gottes verdientermaßen ereilen kann. Thomas von Aquin lehrte, dass, "absolut gesprochen, die Sünde das Laster an Schlechtigkeit übertrifft." Andererseits kann, auch wenn einer Person die Sünden vergeben wurden, die zugrunde liegende Gewohnheit (das Laster) bestehen bleiben. So wie das Laster zunächst dadurch entstand, dass man wiederholt der Versuchung zu sündigen nachgab, so kann das Laster nur dadurch beseitigt werden, wiederholt der Versuchung zu widerstehen und tugendhaft zu handeln. Je stärker die Verwurzelung des Lasters, desto mehr Zeit und Mühe wird es kosten, es aufzugeben. Thomas von Aquin sagt, dass nach der Wiederherstellung und dem Erlangen von Tugenden, das Laster keine Gewohnheit mehr ist, sondern nur noch eine bloße Veranlagung, und zwar eine, die im Begriff ist, gänzlich aufgegeben zu werden.

Im Mittelalter waren Handschriften mit farbenprächtigen Darstellungen zur Unterstützung der Entwicklung guter Eigenschaften in Umlauf, mit biblischen Anspielungen, die der Natur nachempfunden waren: der Baum der Tugenden in voller Blüte oder ein Baum der Laster, der sterile Früchte trägt. Der Renaissanceliterat und Gelehrte Pietro Bembo hat immer wieder die christliche Perfektion eines klassischen Humanismus herausgestellt und gefördert. Seine Darstellungen leiten sich alle von der Liebe (oder von deren Fehlen) ab und wurden dank des gerade erfundenen Buchdrucks durch Aldo Manuzio als Anhang an seine Ausgaben von Dantes Göttlicher Komödie vom frühen 16. Jahrhunderts angefügt.

Dantes "Göttliche Komödie"

Der Dichter Dante Alighieri führt die folgenden sieben tödlichen Laster (genannt Todsünden) an und betrachtet sie als Fehler der der Seele innewohnenden Fähigkeit zum Guten, wie sie im Bild Gottes vorgegeben ist, jedoch durch den Sündenfall pervertiert wurde:

  • 1. Stolz oder Eitelkeit - die übermäßige Liebe zum eigenen Selbst bzw. Ego (Dantes Definition war "Liebe zu sich selbst, verzerrt zu Hass und Verachtung für den Nächsten"). In den lateinischen Aufzählungen der sieben Todsünden wird der Stolz als Superbia, Hochmut, bezeichnet.
  • 2. Neid oder Eifersucht – Missgunst gegenüber anderen wegen ihrer Besitztümer (Dante: "Die Liebe zum eigenen Wohlergehen wird verzerrt durch den Wunsch, anderen Menschen ihr Wohl nicht zu gönnen"). Im Lateinischen: Invidia, Neid.
  • 3. Zorn oder Wut - Gefühle von Hass, Rache oder Ablehnung, sowie der Wunsch nach Strafhandlungen außerhalb der Justiz (Dantes Beschreibung war "Liebe zur Gerechtigkeit, verzerrt zu Rache und Boshaftigkeit"). Im Lateinischen: ira, Zorn.
  • 4. Faulheit - Müßiggang und Verschwendung von Zeit oder anderen zugeteilten Ressourcen. Faulheit wird verurteilt, weil sie dazu führt, dass andere härter arbeiten müssen; außerdem wird nützliche Arbeit nicht getan. Im Lateinischen: Accidie oder Acedia, ein Laster, das eine Seele dazu führt, zu leicht zufrieden gestellt zu sein und auf die Bedürfnisse anderer keine Rücksicht zu nehmen.
  • 5. Geiz (Habgier, Habsucht) - der Wunsch, mehr zu besitzen als man hat oder benötigt (oder nach Dante, "exzessive Liebe zu Geld und Macht"). Im Lateinischen: Avaritia, Geiz.
  • 6. Völlerei – übermäßiger Genuss von Nahrungsmitteln, Getränken oder Rauschmitteln, oder ein fehlgeleiteter Wunsch nach Essen um des sinnlichen Vergnügens willen ("übermäßige Liebe zum Vergnügen" nach Dantes Erklärung). Im Lateinischen: Gula, Völlerei.
  • 7. Wollust - übermäßiges sexuelles Verlangen. Dantes Bemerkung dazu ist, dass "Wollust von der echten Liebe ablenkt". Im Lateinischen: Luxuria, Wollust. Dieses Laster beeinträchtigt nach Dante durch seinen Exzess die Fähigkeit von Menschen, den eigentlichen Zweck barmherziger Liebe auf gute Dinge oder Handlungen zu richten.

Auf den ersten drei Stufen des Fegefeuers werden die Sünden gesühnt, die aus verzerrter Liebe entstehen, d.h. die Sünden, die dadurch entstehen, das das Herz des Sünders auf etwas gerichtet ist, das aus der Sicht Gottes falsch ist. Die Liebe derer, die hier geläutert werden, muss auf den richtigen Pfad gelenkt werden. Auf der vierten Stufe des Fegefeuers werden die Sünden gesühnt, die aus mangelnder Liebe entstehen, d.h. aus Liebe, die, auch wenn sie auf das richtige Subjekt gerichtet ist, zu schwach ist, den Sünder zu den Handlungen zu bewegen, die er vollbringen sollte.

Die Liebe derjenigen, die hier geläutert werden, muss gestärkt werden, damit sie richtig geführt werden. Auf der fünften, sechsten und siebten Stufe des Fegefeuers werden die Sünden gesühnt, die aus übermäßiger Liebe entstehen, d.h. aus Liebe, die, obwohl sie auf Ziele gerichtet ist, die aus Gottes Sicht gut sind, so stark auf die Ziele gerichtet ist, dass der Sünder keine Glückseligkeit daraus ziehen kann, und auch derart, dass der Sünder von anderen Dingen, die Gott gutheißt, abgelenkt ist. Ihre Liebe muss beruhigt und gemäßigt werden.

Umgang mit eigenen Lastern

Sukadev Bretz in einem Kurzvortrag 2016

Laster die leicht zu vermeiden sind

Laster ist das Gegenteil von einer Tugend und es gibt verschiedene Laster die du haben kannst. Man kann sagen, es gibt Laster im Verhalten und es gibt Laster in den Emotionen und in den Persönlichkeitseigenschaften.

Man kann unter den Lastern und dem Verhalten auch von äußeren und größeren Lastern sprechen und auch Laster im Umgang mit anderen Menschen. Man kann sagen, man spricht heute von Laster wenn man Schokolade isst oder wenn man ungesundes isst. Im Yoga würden wir das noch etwas weiter fassen. Yoga empfiehlt kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, ich empfehle auch vegan, keine Milchprodukte und insgesamt nicht zu viel Zucker, nicht zu viel Fett, viel Rohkost, viel Gemüse, viel Salate, viel Obst, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte usw. Wenn du jetzt dagegen verstößt, dann wäre das ein Laster in meinen Augen und da wäre mein Tipp, lerne es, dich gesund zu ernähren. Es rentiert sich, es ist es wert. Mach dir einen Vorsatz.

Natürlich, zum Yoga gehört auch kein Alkohol und keine Zigaretten. Auch hier wäre der Vorsatz, lerne davon los zukommen. Aber der Mensch hat auch das Bedürfnis kleine Laster zu haben. Der Mensch will auch manchmal ein gewisses über die Strenge schlagen und so empfehle ich immer, es ist gut zu sagen, das unter keinen Umständen und beim anderen bin ich etwas flexibel. So könntest du sagen, ich bin Veganer und gesund. Vollkorn, kein Zucker und ab und zu mal ein veganes Eis, ab und zu mal eine vegane Süßigkeit, ab und zu mal vielleicht auch mal eine Pommes ist ganz okay. In diesem Sinne sind kleine Laster okay, der Mensch braucht auch so etwas. Letztlich hält es ihn auch etwas demütig. Aber andererseits sei konsequent.

Empfehlungen bei schwierigeren Lastern

Gut, dann gibt es natürlich noch ganz andere Laster die man haben kann. Hier ist durchaus meine Empfehlung, habe hohe ethische Standards und halte dich daran. Hier gilt wieder, bestimmte Dinge solltest du so fassen, daran hältst du dich was auch immer kommt. Und bei anderen Dingen weißt du, das sind die hohen Ideale aber manchmal werde ich denen nicht gerecht werden können. Du kannst z.B. sagen, ich werde niemals einen Menschen physisches Leid zukommen lassen. Vielleicht mit der einen Ausnahme, Selbstverteidigung und physische oder jemand anderes zu verteidigen der physisch angegriffen wird. Aber, und ich bemühe mich nicht ärgerlich zu sein, keine bösen Worte zu sprechen. Du weißt, ab und zu mal gelingt es mir vielleicht nicht. Also, du kannst so mit Lastern umgehen dass du sagst, bestimmte Dinge unter keinen Umständen aber um andere wirst du dich bemühen und du weißt, nicht immer wird es dir gelingen.

Wie kannst du aber damit umgehen, wenn du selbst die großen und gewichtigen Dinge nicht schaffen kannst. Dann würde man sagen, erst mal bewusst machen, hier habe ich einen Fehler gemacht, hier bin ich den Ansprüchen nicht gerecht geworden. Evtl. falls es jemand anderen getroffen hat bitte um Entschuldigung. Ansonsten bete zu Gott, sprich zu Gott, sprich dein Bedauern aus und bitte Gott um Hilfe und sage, oh Gott ich versuche seid so und so viel Jahren von diesem Laster los zukommen, ich bekomme es allein nicht hin. Bitte hilf mir.

Bei manchen Lastern ist es auch Notwendig, das du mal jemanden fragst der etwas mehr weißt als du. Spirituelle Menschen können dir spirituelle Kraft geben. Das hilft manchmal. Bei manchen hilft eine Therapie. Und in jedem Fall hilft es, Yoga zu üben und zu meditieren. Wenn du Yoga übst und meditierst bekommst du Kraft, spirituelle Kraft, Lichtenergie. Es wird dir leichter fallen, Lastern nicht zum Opfer zu fallen, an deinen negativen Eigenschaften zu arbeiten. Positive Gewohnheiten zu entwickeln. Man weiß auch, wer Yoga und Meditation übt, der mag mehr das was gut ist.

Fast jeder Mensch der mit Hatha Yoga beginnt, insbesondere mit klassischem Hatha Yoga mit Entspannung, Atmung, Bewusstheit, Tiefenentspannung und statisch gehaltenen Asanas wird auch sonst etwas gesünder leben. Daher, Yoga üben kann helfen von vielen Lastern los zukommen.

Das waren jetzt nur ein paar Anregungen zum Thema Laster und Yoga oder Umgang mit eigenen Lastern. Yogaübung, also erst mal hohe Ideale zu haben, zwei Grenzlinien zu haben, eine wo du dich zu 100 Prozent daran halten wirst und die andere wo du auch mal über die Strenge schlagen wirst und zweitens Gott darbringen und drittens Hilfe von anderen erbitten und viertens natürlich selbst überlegen, wie kannst du deine eigene Laster überwinden.

Umgang mit Lastern anderer

Sukadev Bretz in einem Kurzvortrag 2015

Vielleicht bist du jemand, der sehr konsequent ist und kein Laster hat. Gleichzeitig siehst du andere Menschen, die ihre Vorsätze nicht umsetzen. Menschen, die zu viel Zucker, zu viel essen, zu lange schlafen usw. Wie gehst du damit um?

Wichtig ist, dass du dich nicht zum Richter über andere aufschwingst. Urteile nicht vorschnell, ob die anderen Menschen Laster haben oder nicht. Jesus sagte: „Was rührt dich der Splitter im Auge eines anderen? Schaue lieber auf den Balken vor deinem Kopf.“

Vielleicht denkst du einfach, dass du keine Laster hast, aber du hast dicke Balken dort. Fehler in anderen zu finden ist auch ein Laster. Über andere vorschnell zu urteilen ist auch ein Laster. Kümmere dich um deine Sachen und die Laster der anderen sollten dich nur insofern kümmern, als sie dich angehen oder Grund für Leid für andere sind.

Ansonsten respektiere Menschen. Schenke ihnen Mitgefühl und Liebe und lerne von ihnen. Zeige ihnen Wertschätzung und noch wichtiger: Empfinde Wertschätzung vor anderen.

Spenden

Spenden-Logo Yoga-Wiki.jpg

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

07.06.2024 - 09.06.2024 Yin Yoga und Bhakti zur Herzensöffnung
Mit Yin Yoga tauchst du ein in absolute Entspannung, mit Bhakti Yoga öffnest du dein Herz und kommst bei deinem wahren Sein, deiner ursprünglichen Natur als spirituelle Seele an. Verstehe was du bist…
Divya Nama Devi Dasi , Rama Gopala Dasa
08.06.2024 - 08.06.2024 Mantra-Konzert mit Shankari
18:45 - 19:45 Uhr
Shankari Susanne Hill

Karma Yoga

04.09.2024 - 09.09.2024 Yoga zum halben Preis
Raus aus dem Alltag, rein in die indische Ashram-Atmosphäre! Yoga Urlaub zum kleinen Preis – hier kannst du dein Budget schonen und gleichzeitig ganzheitlichen Yoga kennen lernen und praktizieren - j…
Mahavira Wittig
15.09.2024 - 20.09.2024 Yoga zum halben Preis
Raus aus dem Alltag, rein in die indische Ashram-Atmosphäre! Yoga Urlaub zum kleinen Preis – hier kannst du dein Budget schonen und gleichzeitig ganzheitlichen Yoga kennen lernen und praktizieren - j…
Mahavira Wittig