Ishavasya Upanishad

Aus Yogawiki

Ishavasya Upanishad (Sanskrit: īśāव्āस्योपनिṣअद् īśāvāsyopaniṣad f. < īśā vāsya + upaniṣad; īśopaniṣad f. < īśā + upaniṣad)

Die Ishavasya Upanishad (auch Isha Upanishad) ist eine der kürzeren klassischen Upanishaden, sie besteht aus 18 Versen bzw. Mantren und wird dem weißen Yajurveda zugeordnet. Sie erhielt ihren Namen von den Sanskritwörtern īśā vāsya ("vom Herrn umhüllt") bzw. īśā ("vom Herrn"), mit denen sie beginnt.

Die Ishavasya Upanishad gehört zu den Vedanta Upanishaden. Sie gilt aus Shruti (Śruti), also offenbarte Schrift. Die Ishavasya Upanishad ist das letzte Kapitel des Shukla Yajurveda.

"Vom Herrn ist dieses alles umhüllt, was auch immer sich bewegt in der Welt. In der Loslösung (von der Welt) magst du Freude finden. Begehre wahrlich nicht irgendjemandes Besitz." Zitat: Ishavasya Upanishad

Inhalt der Ishavasya Upanishad

In der Ishavasya Upanishad werden Philosophie, Religion, Rituale und Metaphysik behandelt.

Essenz der Ishavasya Upanishad von Swami Sivananda

Swami Sivananda

Swami Sivananda hat die Ishavasya Upanishad zusammengefasst. Er hat einige Verse ins Englische übersetzt, und andere Teile in eigene Worte in Versform gefasst. So bekommst du einen guten Überblick und Verständnis darüber, worum es in der Ishavasya Upanishad geht:

Shanti Mantra

Das folgende Mantra ist dieser Upanishad vorangestellt:

ॐ पूर्णमदः पूर्णमिदं पूर्णात्पुर्णमुदच्यते |

पूर्णश्य पूर्णमादाय पूर्णमेवावशिष्यते ||

ॐ शान्तिः शान्तिः शान्तिः ||

oṃ pūrṇam adaḥ pūrṇam idaṃ pūrṇāt pūrṇam udacyate |

pūrṇasya pūrṇam ādāya pūrṇam evāvaśiṣyate||

oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ||

Die Gesamtheit (wörtl.: Fülle) ist all Jenes. Die Gesamtheit ist all Dieses. Die Gesamtheit wurde aus der Gesamtheit geboren. Wenn man von der Gesamtheit die Gesamtheit wegnimmt, verbleibt die Gesamtheit.

Om Friede! Friede!! Friede!!!

Ishavasya Upanishad

Das erste Mantra dieser Upanishad lautet wie folgt:


ईशा वास्यमिदं सर्वं यत्किञ्च जगत्यां जगत् |

तेन त्यक्तेन भुञ्जीथा मा गृधः कस्य स्विद्धनम् || 1 ||

īśā vāsyam idaṃ sarvaṃ yat kiñ ca jagatyāṃ jagat |

tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasya svid dhanam || 1 ||

Vom Herrn ist dieses alles umhüllt, was auch immer sich bewegt in der Welt.

In der Loslösung (von der Welt) magst du Freude finden. Begehre wahrlich nicht irgendjemandes Besitz.

Ehrerbietung den Upanishaden

1. Grüße an alle Brahma Vidya Gurus oder diejenigen, die das Wissen über Brahman empfangen.

2. Ehrbezeugungen an Satchidananda Para Brahman, der die Stütze, Basis und Quelle aller Dinge ist.

3. Der Höhepunkt der Weisheit der Weisen wird in den Upanishaden gefunden.

4. Die Upanishaden lehren die Philosophie der absoluten Einheit.

5. Das Wissen der Upanishaden zerstört Unwissenheit, die Saat von Samsara.

6. Hinter den Namen und Formen, dort verweilt das Ewige, unendliche Satchidananda Brahman.

7. Diese Welt wird bewohnt vom Para Brahman oder dem Absoluten.

8. Entsage allen Begierden. Entsage Egoismus, Selbstsucht und der Identifikation des Selbst mit dem Körper (Deha Adhyasa). Nur dann wirst du Moksha oder Befreiung erlangen.

9. Das Verlangen nach Befreiung wird alle weltlichen Begierden zerstören.

10. Vollziehe religiöse Rituale und tägliche Pflichten ohne Erwartungen an Ergebnisse.

11. Tue beständig selbstlose Dienste an der Menschheit mit Atma Bhava, dein Herz wird sich dadurch reinigen. Einzig dann wird Atmajnana in deinem Herzen erwachen.

12. Handlungen werden dich nicht binden, wenn du sie ohne Egoismus und der Erwartung an Ergebnisse vollführst.

Natur des Atman

13. Dieser Atman ist bewegungslos, aber schneller als der Geist; weil er allesdurchdringend und alles-erfüllend ist.

14. Bevor der Geist eine Ebene erreicht, ist der Atman bereits dort, da er allesdurchdringend und unendlich ist.

15. Der Atman ist weit und er ist nah. Er ist inmitten von all dem und außerhalb von all dem.

16. Er ist fern für die Unwissenden. Er ist sehr fern für jene, die in Weltlichkeit eingetaucht sind. Er ist sehr nah für den Nachforschenden, für jenen, der mit einem reinen Geist und den vier Hilfsmitteln der Erlösung ausgestattet ist.

17. Der Atman ist sehr subtil. Er ist Antaratma, das innere Selbst aller Wesen. Er erfüllt und bedeckt alle Dinge. Er ist voll. Aus diesem Grund ist er inmitten und außerhalb.

18. Der Atman ist das Substrat oder die Unterstützung (Adhishthana) aller Wesen.

19. Der Weise sieht alle Wesen im Atman und den Atman in allen Wesen.

20. Er, der den Atman als alles durchdringend sieht, und Alles im Atman, hat nicht den Wunsch, sich zu beschützen, da er vor niemandem Angst hat.

21. Ein Weiser, der den Atman erkannt hat, erblickt dass alle Objekte und alle Wesen von seinem eigenen Selbst nicht fern sind und dass sein Atman der Atman aller ist.

22. Der Atman ist das gemeinsame Bewusstsein in allen Wesen.

23. Der Atman ist der Selbe im König und im Bauern, dem Heiligen und dem Sünder, dem Schuster und dem Friseur, der Ameise und dem Elefanten, dem Baum und dem Stein.

24. Wie kann diese befreite Seele, die in ihrem eigenen Atman verweilt und die ein erhabenes, kosmisches Bewusstsein besitzt von irgendeinem Wesen oder Objekt mit einem Gefühl der Abstoßung zurückweichen? Wie kann er etwas nicht mögen? Wie kann er etwas hassen?

25. Ausschließlich Intellektuelle stimmen zu, dass das eine Selbst in allen Wesen verweilt, dass dies nicht ausreicht. Wirkliche Selbsterkenntnis oder direkte Wahrnehmung, Aparoksha Anubhava ist unbedingt erforderlich.

26. Der Kenner des Brahman wird furchtlos. Der Kenner des Brahman transzendiert Verwirrung und Sorge.

27. Die drei Knoten des Herzens (Hridaya Granthi), Avidya (Unwissenheit), Kama (Verlangen) und Karma (Handlung) werden durch das Wissen um Brahman entzwei gerissen. Der Wissende wird absolut frei.

28. Ein Wissender frohlockt beständig in der Glückseligkeit des Atman. Sogar die schwersten Sorgen können ihn nicht erschüttern.

29. Dieser Atman ist alles durchdringend, hell, körperlos, rein, unberührt durch böse oder sündige Handlungen, allwissend, transzendent, aus sich selbst entstammend oder selbst-existent. Er ist ohne Nerven und ohne Muskeln.

30. Dieser Atman ist ohne physikalischen Körper, Astralkörper und Kausalkörper.

31. Der Atman ist unabhängig. Er benötigt nie einen Anderen.

32. Der Atman ist jenseits der Sinne und des Geistes.

33. Der Atman ist der Geist des Geistes, Ohr der Ohren.

34. Hinter dem Atem, den Sinnen, dort ist der höchste Brahman oder das Absolute.

35. Durch das Licht des Brahman allein funktionieren der Geist, das Prana und die Sinne.

Grundlagen von Brahma Jnana

36. Wenn Karma ohne die Erwartung an Früchte vollzogen wird, reinigt es den Geist und generiert im Aspiranten ein starkes Verlangen nach der letztlichen Emanzipation.

37. Das Verlangen, Brahman zu kennen und Freiheit von Geburten und Tod zu erlangen kann nur in der Person erwachen, die mit einem reinen und ruhigen Geist ausgestattet ist, die begierdenlos und von den Sinnesobjekten der illusionären Welt angewidert ist.

38. Nur durch logische Diskussion kann Brahman nicht erlangt werden.

39. Die Srutis sagen: Um Brahman zu erkennen, lasst den Aspiranten sich mit Opferungsstäben (Samit) in der Hand, einen vorbildlichen Menschen, der in den Veden versiert ist und der in Brahman ruht, nähern.

40. Die Srutis sagen: Derjenige weiß, der unter einem Vorbild studiert hat.

41. Nur jenes Wissen, welches durch das Studium bei einem Vorbild erlangt wurde, ist gut.

42. Wenn man Wissen über Brahman erlangt, dann wird Avidya oder Unwissenheit, die der Sitz der Bindung und die Ursache für Karma, welches um der Erlangung von Objekten der Begierde willen ausgeführt wird, vollständig zerstört.

43. Die Srutis sagen: Es gibt weder Sorge noch Verwirrung für den Kennenden des Selbst, der den einen Atman überall sieht. Er, der den Atman kennt, geht jenseits der Sorge.

44. Moksha kann nicht durch Karma oder Wissen kombiniert mit Karma erlangt werden. Jnana alleine kann Moksha gewähren. Karma reinigt den Geist und hilft.

Aus Swami Sivananda: Essence of Principle Upanishads, Divine Life Society Sivananda Ashram Rishikesh

Die Ishavasya Upanishad des weißen Yajurveda - Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 334f.

Diese kostbare kleine Upanishad, welche nach ihrer Stellung im Veda Vajasaneyi-Samhita-Upanishad, oder gewöhnlicher, nach den Anfangsworten, Isa oder Isavasya Upanishad benannt wird, pflegt meistens in indischen Sammlungen die Reihe der Upanishaden als erste zu eröffnen, - historisch betrachtet, trotz ihrer Stellung in einer Samhita, sehr mit Unrecht, da sie einer ziemlich späten Entwicklungsstufe angehört, sachlich aber nicht unpassend, sofern sie einen vortrefflichen Blick auf die Grundlehren der Vedantaphilosophie bietet. Ihrer Zeit nach berührt sie sich mit den spätesten Teilen von Brihadaranyaka, knüpft Vers 9-11 allem Anschein nach an Kena 3b an, erinnert in Vers 3 an Chand. 8,8,5, erscheint in vielen Punkten entwickelter als die Kathaka Upanishad, mit der sie in Vers 8 in einem wichtigen Gedanken (vgl. Kath. 5,13) zusammentrifft, dürfte aber wiederum älter als Svetasvatara Upanishad sein, zu der sie nach der ethischen Seite hin eine wertvolle Ergänzung liefert, ohne an deren häretischen Neigungen teilzunehmen. Die Gründe hierfür werden sich weiterhin ergeben. - Der Grundgedanke besteht in einer Schilderung dessen, der sich als den Atman weiß (Vers 1-2. 6-7. 11. 14), im Gegensatz zu denen, welche auf dem Standpunkt der individuellen Erkenntnis verharren (Vers 3. 9-10. 12-13). Diese Gegenüberstellung wird wiederholt (Vers 4-5. 8) durchbrochen von einer Schilderung der widerspruchsvollen Natur des Atman und beschlossen (Vers 15-18) mit einem Ausblick ins Eschatologische.

1-2. Ethisches Verhalten des Atmanwissers.
3. Verblendung des Nichtwissenden.
4-5. Schilderung des Atman.
6-7. Seligkeit des Atmanwissers.
8. Nochmals der Atman.
9-11. Verwerfung der Avidya und Vidya.
12-14. Bekämpfung des Werdens (Entstehens und Vergehens).
15-18. (s. Brih. 5,15). Ausblick ins Jenseits.

Vers 1-2: Ethisches Verhalten des Atmanwissers. Nachdem die Annahme der Vielheit schon Brih. 4,4,19 (Kath. 4,10-11) aufs schärfste verurteilt war, fordert unsere Upanishad, hierauf fußend, in den Anfangsworten auf, die ganze vielheitliche Welt in dem Abgrund der göttlichen Einheit zu versenken (wörtlich: mit Gott zu umkleiden oder zu überdecken). In diesem Verzichten auf die vielheitliche Welt liegt der wahre Genuß (wie schon Brih. 5,12 an dem Worte Vi-ram entwickelt wurde), nicht in dem Urachten nach fremdem Gut. Wer so steht (Evam Tvayi), der mag immerhin sein Werk treiben und sich volle Lebensdauer wünschen: ihm klebt kein Werk an. Dieser Gedanke ist ein großer Schritt über die Brih. 3,5. 4,4,22 herrschenden Anschauungen hinaus. Dort wird eine praktische Durchführung der Weltentsagung verlangt; unsere Stelle gestattet den Lebensgenuß, wenn nur die Gesinnung eine entsagende ist. Es ist dies derselbe Schritt, der über Johannes den Täufer hinaus von Jesu (Ev. Matth. 11,18-19), und, in anderer Hinsicht, über die Kyniker hinaus von den Stoikern vollzogen wurde.

Ishavasya Upanishad Sanskrit Text

Ishopanishad auf Devanagari

ईशोपनिषत्

ॐ पूर्णमदः पूर्णमिदं पूर्णात् पूर्णमुदच्यते ।
पूर्णस्य पूर्णमादाय पूर्णमेवावशिष्यते ॥
ॐ शांतिः शांतिः शांतिः ॥
॥ अथ ईशोपनिषत् ॥
ॐ ईशा वास्यमिदꣳ सर्वं यत्किञ्च जगत्यां जगत् ।
तेन त्यक्तेन भुञ्जीथा मा गृधः कस्यस्विद्धनम् ॥ १॥
कुर्वन्नेवेह कर्माणि जिजीविषेच्छतꣳ समाः ।
एवं त्वयि नान्यथेतोऽस्ति न कर्म लिप्यते नरे ॥ २॥
असुर्या नाम ते लोका अन्धेन तमसाऽऽवृताः ।
ताꣳस्ते प्रेत्याभिगच्छन्ति ये के चात्महनो जनाः ॥ ३॥
अनेजदेकं मनसो जवीयो नैनद्देवा आप्नुवन्पूर्वमर्षत् ।
तद्धावतोऽन्यानत्येति तिष्ठत्तस्मिन्नपो मातरिश्वा दधाति ॥ ४॥
तदेजति तन्नैजति तद्दूरे तद्वन्तिके ।
तदन्तरस्य सर्वस्य तदु सर्वस्यास्य बाह्यतः ॥ ५॥
यस्तु सर्वाणि भूतान्यात्मन्येवानुपश्यति ।
सर्वभूतेषु चात्मानं ततो न विजुगुप्सते ॥ ६॥
यस्मिन्सर्वाणि भूतान्यात्मैवाभूद्विजानतः ।
तत्र को मोहः कः शोक एकत्वमनुपश्यतः ॥ ७॥
स पर्यगाच्छुक्रमकायमव्रण-
मस्नाविरꣳ शुद्धमपापविद्धम् ।
कविर्मनीषी परिभूः स्वयम्भू-
र्याथातथ्यतोऽर्थान् व्यदधाच्छाश्वतीभ्यः समाभ्यः ॥ ८॥
अन्धं तमः प्रविशन्ति येऽविद्यामुपासते ।
ततो भूय इव ते तमो य उ विद्यायाꣳ रताः ॥ ९॥
अन्यदेवाहुर्विद्ययाऽन्यदाहुरविद्यया ।
इति शुश्रुम धीराणां ये नस्तद्विचचक्षिरे ॥ १०॥
विद्यां चाविद्यां च यस्तद्वेदोभयꣳ सह ।
अविद्यया मृत्युं तीर्त्वा विद्ययाऽमृतमश्नुते ॥ ११॥
अन्धं तमः प्रविशन्ति येऽसम्भूतिमुपासते ।
ततो भूय इव ते तमो य उ सम्भूत्याꣳ रताः ॥ १२॥
अन्यदेवाहुः सम्भवादन्यदाहुरसम्भवात् ।
इति शुश्रुम धीराणां ये नस्तद्विचचक्षिरे ॥ १३॥
सम्भूतिं च विनाशं च यस्तद्वेदोभयꣳ सह ।
विनाशेन मृत्युं तीर्त्वा सम्भूत्याऽमृतमश्नुते ॥ १४॥
हिरण्मयेन पात्रेण सत्यस्यापिहितं मुखम् ।
तत्त्वं पूषन्नपावृणु सत्यधर्माय दृष्टये ॥ १५॥
पूषन्नेकर्षे यम सूर्य प्राजापत्य
व्यूह रश्मीन् समूह तेजः ।
यत्ते रूपं कल्याणतमं तत्ते पश्यामि
योऽसावसौ पुरुषः सोऽहमस्मि ॥ १६॥
वायुरनिलममृतमथेदं भस्मांतꣳ शरीरम् ।
ॐ क्रतो स्मर कृतꣳ स्मर क्रतो स्मर कृतꣳ स्मर ॥ १७॥
अग्ने नय सुपथा राये अस्मान्
विश्वानि देव वयुनानि विद्वान् ।
युयोध्यस्मज्जुहुराणमेनो
भूयिष्ठां ते नमौक्तिं विधेम ॥ १८॥
॥ इति ईशोपनिषत् ॥

Isha Upanishad in römischer Schrift (IAST Transliteration):

īśopaniṣat

oṃ pūrṇamadaḥ pūrṇamidaṃ pūrṇāt pūrṇamudacyate ।
pūrṇasya pūrṇamādāya pūrṇamevāvaśiṣyate ॥
oṃ śāṃtiḥ śāṃtiḥ śāṃtiḥ ॥
॥ atha īśopaniṣat ॥
oṃ īśā vāsyamidaꣳ sarvaṃ yatkiñca jagatyāṃ jagat ।
tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasyasviddhanam ॥ 1॥
kurvanneveha karmāṇi jijīviṣecchataꣳ samāḥ ।
evaṃ tvayi nānyatheto'sti na karma lipyate nare ॥ 2॥
asuryā nāma te lokā andhena tamasāvṛtāḥ ।
tāꣳste pretyābhigacchanti ye ke cātmahano janāḥ ॥ 3॥
anejadekaṃ manaso javīyo nainaddevā āpnuvanpūrvamarṣat ।
taddhāvato'nyānatyeti tiṣṭhattasminnapo mātariśvā dadhāti ॥ 4॥
tadejati tannaijati taddūre tadvantike ।
tadantarasya sarvasya tadu sarvasyāsya bāhyataḥ ॥ 5॥
yastu sarvāṇi bhūtānyātmanyevānupaśyati ।
sarvabhūteṣu cātmānaṃ tato na vijugupsate ॥ 6॥
yasminsarvāṇi bhūtānyātmaivābhūdvijānataḥ ।
tatra ko mohaḥ kaḥ śoka ekatvamanupaśyataḥ ॥ 7॥
sa paryagācchukramakāyamavraṇa-
masnāviraꣳ śuddhamapāpaviddham ।
kavirmanīṣī paribhūḥ svayambhū-
ryāthātathyato'rthān vyadadhācchāśvatībhyaḥ samābhyaḥ ॥ 8॥
andhaṃ tamaḥ praviśanti ye'vidyāmupāsate ।
tato bhūya iva te tamo ya u vidyāyāꣳ ratāḥ ॥ 9॥
anyadevāhurvidyayā'nyadāhuravidyayā ।
iti śuśruma dhīrāṇāṃ ye nastadvicacakṣire ॥ 10॥
vidyāṃ cāvidyāṃ ca yastadvedobhayaꣳ saha ।
avidyayā mṛtyuṃ tīrtvā vidyayā'mṛtamaśnute ॥ 11॥
andhaṃ tamaḥ praviśanti ye'sambhūtimupāsate ।
tato bhūya iva te tamo ya u sambhūtyāꣳ ratāḥ ॥ 12॥
anyadevāhuḥ sambhavādanyadāhurasambhavāt ।
iti śuśruma dhīrāṇāṃ ye nastadvicacakṣire ॥ 13॥
sambhūtiṃ ca vināśaṃ ca yastadvedobhayaꣳ saha ।
vināśena mṛtyuṃ tīrtvā sambhūtyā'mṛtamaśnute ॥ 14॥
hiraṇmayena pātreṇa satyasyāpihitaṃ mukham ।
tattvaṃ pūṣannapāvṛṇu satyadharmāya dṛṣṭaye ॥ 15॥
pūṣannekarṣe yama sūrya prājāpatya
vyūha raśmīn samūha tejaḥ ।
yatte rūpaṃ kalyāṇatamaṃ tatte paśyāmi
yo'sāvasau puruṣaḥ so'hamasmi ॥ 16॥
vāyuranilamamṛtamathedaṃ bhasmāṃtaꣳ śarīram ।
oṃ krato smara kṛtaꣳ smara krato smara kṛtaꣳ smara ॥ 17॥
agne naya supathā rāye asmān
viśvāni deva vayunāni vidvān ।
yuyodhyasmajjuhurāṇameno
bhūyiṣṭhāṃ te namauktiṃ vidhema ॥ 18॥
॥ iti īśopaniṣat ॥

Ishavasya Upanishad - Wort-für Wort-Übersetzung

Hier die Ishavasya Upanishad in vollständiger Wort-für-Wort-Übersetzung:

Shanti Mantra

oṃ pūrṇamadaḥ pūrṇamidaṃ pūrṇāt pūrṇamudacyate ।
pūrṇasya pūrṇamādāya pūrṇamevāvaśiṣyate ॥
oṃ śāṃtiḥ śāṃtiḥ śāṃtiḥ ॥

pūrṇa gefüllt, voll, ganz, n. Volles, Fülle

adas n. jenes, hier im Sinne des Jenseitigen

idam n. dieses, hier im Sinne dieser Welt

ud-acyate (ac/añc) es erhebt sich, kommt hervor

ā-dāya (dā) genommen habend

eva betont das vorhergehende Wort

ava-śiṣyate (śiṣ) wird übrig gelassen.

1

īśāvāsyamidaṃ sarvaṃ yatkin͂ca jagatyāṃ jagat

tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasyasviddhanam


Vom Herrn bewohnt ist dies alles, in allem, was sich bewegt, das Bewegte.

Du solltest mit den Entsagten genießen; begehre nicht den Reichtum anderer.


īśā (m. inst. sing. īś): durch den Herrscher, Meister, Herrn.

āvāsyam (n. nom. sing. āvāsya): bewohnt von; voll von.

idam (n. nom. sing. pron. idam): dies.

sarvam (n. nom. sing. pronominales Adj. sarva): ganz, vollständig, alles, jedes.

yat kim ca (Ausdruck): was auch immer.

jagatyām (f. loc. sing. jagatī; von √gam): in der Bewegung, beweglich, lebendig.

jagat (mn. nom. sing. jagat; von √gam): in Bewegung, beweglich, lebendig; die Menschheit; die Welt.

tena (mn. ins. sing. pron. tad): mit/bei diesem.

tyaktena (mn. ins. sing. tyakta; pass. p. √tyaj): mit/durch das Verlassene, Überlassene, Verzichtete.

bhun͂jīthāḥ (2. Sing. opt. Ᾱ. √bhuj): man sollte/könnte/darf genießen.

mā (ind.): nicht; nicht; nein.

gṛdhaḥ (2. Sing. Inj. P. √gṛdh): du begehrst, bemühst dich zu gewinnen.

kasya-svid: von jemandem, von jemandem.

kasya (mn. gen. sing. kim/ka): wessen?

svid (ind.): ein Fragepartikel; ein Wort, das den vorangehenden Fragesatz unbestimmt macht.

dhanam (n. acc. sing. dhana): Preis, Beute, Reichtum, Reichtümer, Schatz, Eigentum.


2

kurvanneveha karmāṇi jijīviṣet śataṃ samāḥ

evaṃ tvayi nānyatheto'sti na karma lipyate nare


Selbst wenn man hier Handlungen ausführt, sollte man sich wünschen, hundert Jahre zu leben.

Auf diese Weise - es ist nicht anders in dieser Welt - wurde die Handlung nicht befleckt.


kurvan (pres. act. p. P. √kṛ): tun, handeln, ausführen.

eva (ind.): so, in der Tat, wirklich, nur, sogar.

iha (ind.): hier.

karmāṇi (n. acc. pl. karman; von √kṛ): Handlungen.

jijīviṣet (3. Sing. opt. Desiderativ √jīv): sollte/könnte/könnte leben wollen.

śatam (n. acc. sing. śata): einhundert.

samāḥ (f. acc. pl. samā): Jahre, lit. "derselbe".

evam (ind.): so, auf diese Weise, auf eine solche Weise, so.

tvayi (loc. sing. pron. yuṣmad): in dir, an dir.

na (ind.): nicht.

anyatha (ind.): sonst.

itas (ind.): daher; in dieser Welt; jetzt; deshalb.

asti (3. Sing. Präs. Indik. P. √as): ist.

na (ind.): nicht.

karma (n. nom. sing. karman; von √kṛ): Handlung.

lipyate (3. sing. pass. √lip): war beschmiert, befleckt, befleckt, verunreinigt; wurde angehängt.

nare (mn. loc. sing. nara): in/an einem Menschen, einer Person.


3

asuryā nāma te lokā andhena tamasā vṛtāḥ.

tāṃste pretyābhigacchanti ye ke cātmahano janāḥ.


Dämonisch werden jene Welten genannt, die von Blindheit, von Dunkelheit bedeckt sind.

Ihnen nähern sich die Selbsttöter, nachdem sie sich entfernt haben.


asuryā (f. nom. sing. asurya): unkörperlich, geistig, göttlich; dämonisch, zu den Asuras (Geister oder Dämonen, die manchmal als Gegner der Götter angesehen werden) gehörend oder sich auf sie beziehend.

nāma (n. acc. sing. nāman): benannt, gerufen.

te (m. nom. pl. pron. tad): sie, jene.

lokāḥ (m. nom. pl. loka): Welten.

andhena (mn. ins. sing. andha): mit/bei Blindheit.

tamasā (mn. ins. sing. tamas): mit/bei Dunkelheit, Düsternis; mit/bei Unwissenheit, Illusion, Irrtum.

vṛtāḥ (m. nom. pl. vṛta; pass. p. √vṛ): verborgen, abgeschirmt, versteckt, umhüllt.

tān (m. acc. pl. pron. tad): sie.

te (m. nom. pl. pron. tad): sie, jene.

pretya (ger. √pre): gestorben sein; wörtl. fortgefahren/gegangen/abgereist sein, hervorgekommen/erschienen sein.

abhigacchanti (3. Pl. Präs. abhi √gam): (sie) gehen heran, nähern sich.

ye ke ca (Ausdruck): eine beliebige Person, was auch immer.

ye (m. nom. pl. Relativpronomen yad): wer, welcher, was.

ke (m. loc. sing. ka): in wen? in was?

ca (ind.): und; macht ka unbestimmt.

ātma-hanaḥ (m. nom. pl. ātma-han, TP. comp.): Selbsttöter.

ātma (Grammatik nicht spezifiziert; von √an, √at, oder √vā): vom Selbst, im Selbst, für das Selbst, etc.

hanaḥ (m. nom. pl. han): Mörder, Töter.

janāḥ (mf. nom. pl. jana): Geschöpfe, Menschen, Leute.



4

anejadekaṃ manaso javīyo nainaddevā āpnuvanpūrvamarṣat

taddhāvato'nyānnatyeti tiṣṭhat tasminnāpo mātariśvā dadhāti


Unbeweglich, ein, schneller als der Geist - dies haben die Gottheiten nicht erreicht, (es) fließt vorwärts.

Still stehend, geht er an den fließenden anderen vorbei; in ihn legt Matarishvan Handlung.


anejat (n. nom. sing anejat; das Präs. act. p. an √ej): unbewegt, unbeweglich.

ekam (n. nom. sing. pronominales Adj. eka): ein.

manasaḥ (n. abl./gen. sing. manas): aus dem Geist, als der Geist; vom Geist.

javīyaḥ (n. nom. sing. javīyas): schneller.

na (ind.): nicht.

enat (n. acc. sing. pron. idam): dies.

devāḥ (m. nom. pl. deva): Gottheiten, Götter.

āpnuvan (3. Pl. impf. P. √āp): (er/sie/es) erreichte, überholte, traf; erhielt, gewann.

pūrvam (ind): vorne; früher, vorangehend; zuerst.

arṣat (n. acc. sing. arṣat; pres. act. p. √ṛṣ): fließend, gleitend, sich schnell bewegend.

tat (n. nom./acc. sing. pron. tad): es, das.

dhāvataḥ (m. acc. pl. dhāvat; pres. act. p. √dhāv): laufen, fließen, strömen.

anyān (m. acc. pl. pronominal adj. anya): andere.

atyeti (3. Sing. pres. indic. P. √atī): (er/sie/es) geht vorbei, geht über, geht durch, vergeht, überläuft.

tiṣṭhat (n. nom sing. tiṣṭhat; pres. act. p. P. √sthā): stehen, fest stehen, bleiben, verbleiben, stillstehen; anwesend sein.

tasmin (n. loc. sing. pron. tad): in dem.

apaḥ (n. acc. sing. apas): Arbeit, Tätigkeit. Apaḥ ist auch der weibliche Ablativ und Genitiv Singular von √ap, was Wasser oder Wassergottheiten bedeutet.

mātariśvā (m. nom. sing. mātariśvan; von mātari-śvan): Luft, Wind; der Feuerstab von Agni; ein Epitheton von Vāyu (Wind); lit. prob. "in der Mutter wachsend".

mātari (m. loc. sing. mātr): in der Mutter, in der Messerin.

svan (prob. von √svi): anschwellen, wachsen, zunehmen.

dadhāti (3. Sing. pres. indic. P. √dhā): (er/sie/es) stellt, legt; hält, besitzt.



5


tadejati tannaijati taddūre tadvantike

tadantarasya sarvasya tadu sarvasyāsya bāhyataḥ


Es bewegt sich, es bewegt sich nicht; es ist fern, es ist nah!

Es ist innerhalb von all dem; es ist, von all dem, außerhalb!


tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

ejati (3. sing. pres. indic. P. √ej): bewegt sich, zittert, bebt.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

na (ind.): nicht.

ejati (3. Sing. Präs. Ind. P. √ej): bewegt sich, zittert, schüttelt sich.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

dūre (n. loc. sing. dūra): in der Ferne. (ind.) weit.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

u (ind.): ein Ausdruck der Betonung; ein Ausrufezeichen.

antike (ind.): nahe.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

antar (ind.): innerhalb, zwischen, unter, in.

asya (mn. gen. sing. pron idam): von diesem.

sarvasya (mn. gen. sing. pronominal adj. sarva): von allem.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

u (ind.): ein Ausdruck der Betonung; ein Ausrufezeichen.

sarvasya (mn. gen. sing. pronominal adj. sarva): von allem.

asya (mn. gen. sing. pron. idam): von diesem.

bāhyatas (ind.): außerhalb, äußerlich.


6


yastu sarvāṇi bhūtānyātmanyevānupaśyati.

sarvabhūteṣu cātmānaṃ tato na vijugupsate


Der aber, in allen Wesen, das Selbst wahrhaftig erblickt,

Und in allen Wesen das Selbst - vor ihm will es sich nicht verbergen.


yaḥ (m. Nom. sing. Relativpron. yad): der.

tu (ind.): aber.

sarvāṇi (n. nom. pl. pronominales Adj. sarva): ganz, vollständig, alle, jedes.

bhūtāni (n. nom. pl. bhūta; pass. p. √bhū): Wesen.

ātmani (m. loc. sing. ātman; von √an, √at, oder √vā): im Selbst.

eva (ind.): so, tatsächlich, wahrhaftig, nur, eben.

anupaśyati (3. Sing. pres. indic. P. anu √dṛś): (er/sie/es) sieht; sieht voraus.

sarva-bhūteṣu (mn. pl. loc. sarva-bhūta, KD. comp.):

sarva (Grammatik nicht spezifiziert; pronominales Adj.): ganz, vollständig, alle, jedes, alles.

bhūteṣu (mn. pl. loc. bhūta; past pass. p. √bhū): in den Wesen; lit. "in den Gewesenen/im Gewordenen".

ca (ind.): und.

ātmānam (m. acc. sing ātman; von √an, √at, oder √vā): das Selbst.

tataḥ (m. abl./gen. sing. tat): von ihm; von ihm.

na (ind.): nicht.

vijugupsate (3. Sing. pres. desiderative Ᾱ. vi √gup): (er/sie/es) möchte sich zurückziehen, verstecken, verbergen (sich).


7


yasminsarvāṇi bhūtānanyātmaivābhūdvijānataḥ.

tatra ko mohaḥ kaḥ śoka ekatvamanupaśyataḥ


In dem alle Wesen vom Unterscheidungsvermögen zum Selbst geworden sind,

Darin, was ist die Täuschung, was ist der Kummer des Einheitssehenden?


yasmin (mn. loc. sing. Relativpron. yad): in dem, in der.

sarvāṇi (n. nom. pl. pronominal adj. sarva):

ganz, vollständig, alle, jedes, alles.

bhūtāni (n. nom./acc. pl. bhūta; pass. p. √bhū): Wesen.

ātmā (m. nom. sing. ātman; von √an, √at, oder √vā): das Selbst.

eva (ind.): so, tatsächlich, wahrhaftig, nur, sogar.

abhūt (3. Sing. aor. P. √bhū): wurde, war.

vijānataḥ (mn. abl./gen. vijānat; pres. act. p. vi √jn͂ā): vom/vom Verstehen, Wissen, Unterscheiden, Unterscheiden; vom/vom Wissenden, dem Unterscheidenden, dem Weisen.

tatra (ind.): dort; darin.

kaḥ (m. nom. sing. interrogativ pron. kim): wer? welcher?

mohaḥ (m. nom. sing. moha; Substantiv von √muh): Bewusstseinsverlust, Verwirrung, Täuschung.

kaḥ (m. nom. sing. interrogativ pron. kim): wer? was?

śokaḥ (m. nom. sing. śoka; von √śuc): brennen, heiß; Flamme, Glut, Hitze; Kummer, Bedrängnis, Trauer.

ekatvam (n. acc. sing. eka -tva): Einssein.

anupaśyataḥ (mn. abl./gen. sing. anupaśyat; von anu √dṛś): vom Sehenden (ein); des Sehenden (ein).


8

sa paryagācchukramakāyamavraṇam-asnāviraṃ śuddhamapāpaviddham

kavirmanīṣī paribhūḥ svayambhūryāthātathyato'rthān vyadadhācchāśvatībhyaḥ samābhyaḥ


Er ging umher, er ist hell, körperlos, unbefleckt, ohne Sehnen, geläutert, nicht von Übel befallen.

Er ist der Prophet, der Nachdenkliche, das umgebende Wesen, selbstexistierend - wahrhaftig, Objekte, die er für ewige Jahre beiseite stellte.


saḥ (m. nom. sing. pron. tad): er, es.

paryagāt (3. Sing. impf. P. pari √gā): umging, durchging; umrundete, durchdrang; betrat; kam heran, näherte sich.

śukram (m. acc. sing. śukra; von √śuc): hell, strahlend.

akāyam (m. acc. sing. a kaya; von a √ci): körperlos (einer).

avraṇam (m. acc. sing. a vraṇa): unversehrt, unverletzt; makellos, unbefleckt.

asnāviram (m. acc. sing. a snāvira; vgl. asnāvaka): ohne Sehnen.

śuddham (m. acc. sing. śuddha; pass. p. √śudh): hell; wörtl. gereinigt, geklärt, geläutert.

apāpaviddham (m. acc. sing. apāpaviddha; pass. p. a papa √vyadh): nicht vom Bösen durchdrungen, nicht vom Bösen behaftet.

kaviḥ (m. nom. sing. kavi; von √kū): intelligent, wissend, weise, schlau; Denker, intelligenter Mann; Weiser, Seher, Prophet.

manīṣī (m. nom. sing. manīṣin): nachdenklich, intelligent, weise, weise.

paribhūḥ (mf. nom. sing. pari bhū): das umgebende Wesen, das durchdringende Wesen.

svayambhūḥ (mf. nom. sing svayam bhū): unabhängig, selbst existierend, aus eigenem Antrieb seiend/entstehend.

yathātathyatas (ind.): aus der Wahrheit, wirklich, wahrhaftig.

arthān (m. acc. pl. artha): Ziele, Zwecke; Ursachen, Motive; Dinge, Objekte; Nutzen.

vyadadhāt (3. Sing. impf. P. vi √dhā): verteilt, lit. "auseinander gesetzt".

śāśvatībhyaḥ (f. dat./abl. pl. śāśvatī): für/von ewig, alles.

samābhyaḥ (f. dat./abl. pl. sama/samā): für/von Jahren, gerade (ein), gleich (ein).



9


andhaṃ tamaḥ praviśanti ye'vidyāmupāsate

tato bhūya iva te tamo ya u vidyāyāṃ ratāḥ.


Blinde Finsternis betreten jene, die Unweisheit verehren.

Mehr als das tun gleichsam die Finsternis, die an Weisheit erfreut sind!


andham (n. acc. sing. andha): blind.

tamaḥ (n. acc. sing. tamas): Dunkelheit, Finsternis.

praviśanti (3. Pl. pres. indic. pra √viś): eintreten, erreichen.

ye (m. pl. Relativpronomen yad): wer, was, was, das.

avidyām (f. acc. sing. avidyā; von a √vid -ya): Unwissenheit, Unweisheit; lit. "nicht-aus-dem-Wissen-kommen", "nicht-aus-der-Wahrnehmung-kommen".

upāsate (3. Pl. Präs. Indik. Ᾱ. upa √ās): (sie) verehren; lit. (sie) sitzen nahe, liegen nahe.

tataḥ (n. abl. sing. pron. tat): von dem; als das.

bhūyaḥ (n. abl. sing. bhūyas): werden; in größerem Maße werden, mehr; im Überfluss vorhanden sein.

iva (ind.): wie, in diesem Sinne; als ob; als wäre es.

te (m. nom. pl. pron. tad): sie, jene.

tamaḥ (n. acc. sing.): Dunkelheit, Finsternis.

ye (m. pl. Relativpronomen yad): wer, welche, was, das.

u (ind.): ein Ausdruck der Betonung; ein Ausrufezeichen.

vidyāyām (f. sing. loc. vidyā; von √vid -ya): im Lernen, Gelehrsamkeit, Philosophie; Wissen, Weisheit, Erkenntnis; lit. "im Vom-Wissen-kommen", "im Vom-Wahrnehmen-kommen".

ratāḥ (mf. nom. pl. rata): erfreut, amüsiert, befriedigt, erfreut.


10


anyadevāhurvidyayā anyadāhuravidyayā

iti śuśruma dhīrāṇāṃ yenastadvicacakṣire


Anderes, sagten sie, als Weisheit;

anderes, sagten sie, als Unweisheit.

So hörten wir von den Stetigen, die es uns zeigten.


anyat (n. nom. sing. pronominales Adj. anya): anders, anderes, anderes, anders als, entgegengesetzt.

eva (ind.): so, tatsächlich, wahrhaftig, nur, sogar.

āhuḥ (3. Pl. pf. P. √ah): sie sagten, sprachen.

vidyayāḥ (f. abl. sing. vidyā; von √vid -ya): als Lernen, Gelehrsamkeit, Philosophie; Wissen, Weisheit, Erkenntnis; lit. "als das vom-Wissen-kommen", "als das vom-Wahrnehmen-kommen".

anyat (n. nom. sing. pronominal adj. anya): anders, anders als, ein anderer.

āhuḥ (3. Pl. pf. P. √ah): sie sagten, sprachen.

avidyayāḥ (f. abl. sing. vidyā; von √vid -ya): als Unwissenheit, Unweisheit; lit. "als das Nicht-Wissen", "als das Nicht-Wahrnehmen".

iti (ind.): so; ein Hinweis darauf, dass die vorherigen Worte gesagt oder gedacht wurden.

śuśruma (1. Pl. pf. P. √śru): (wir) hörten.

dhīrāṇām (mfn. gen. pl. dhīra; prob. von √dhṛ oder √dhā): des Weisen, Geschickten, Klugen; des Beständigen, Beständigen.

ye (m. pl. Relativpronomen yad): wer, was, was, das.

naḥ (acc./dat./gen. pl. Kurzpron. asmad): (an) uns, für uns, von uns, unser.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

vicacakṣire (3. Pl. pf. Ᾱ. vi √cakṣ): erschien, leuchtete; sah deutlich, nahm wahr; machte offenbar, zeigte; verkündete, erzählte.


11


vidyāṃ cāvidyāṃ ca yastadvedobhayam saha

avidyayā mṛtyuṃ tīrtvā vidyayāmṛtamaśnute


Und Weisheit und Unweisheit - wer diese beiden zusammen wahrnimmt,

Hat mit Unweisheit den Tod überquert, Erreicht mit Weisheit das Unsterbliche.


vidyām (f. sing. acc. vidyā; von √vid -ya): Lernen, Gelehrsamkeit, Philosophie; Wissen, Weisheit, Wahrnehmung; lit. "aus-dem-Wissen-kommen", "aus-dem-Wahrnehmen-kommen".

ca (ind.): und.

avidyām (f. acc. sing. avidyā; von einem √vid -ya): Unwissenheit, Unweisheit; lit. "nicht-aus-dem-Wissen-kommen", "nicht-aus-dem-Wahrnehmen-kommen".

ca (ind.): und.

yaḥ (m. nom. sing. Relativpron. yad): wer.

tat (n. nom. sing. Pron. tad): es, das.

veda (3. sing. pres. indic. P. √vid): weiß, wahrnimmt.

ubhayam (mn. acc. sing. ubhaya): beide.

saha (ind.): zusammen, zusammen mit, mit.

avidyayā (f. ins. sing. avidyā; von einem √vid -ya): mit/durch Unwissenheit, Unweisheit; lit. "mit/durch das Nicht-Wissen", "mit/durch das Nicht-Wahrnehmen".

mṛtyum (mf. acc. sing. mṛtyu; von √mṛ): Tod.

tīrtvā (ger. √tṝ): hinübergegangen sein, hinübergegangen sein.

vidyayā (f. ins. sing. vidyā von √vid -ya): mit/durch Lernen, Gelehrsamkeit, Philosophie; Wissen, Weisheit, Erkenntnis; lit. "im aus-dem-Wissen-kommen", "im aus-dem-Wahrnehmen-kommen".

amṛtam (n. acc. sing. amṛta; past pass. p. a √mṛ): der Unsterbliche.

aśnute (3. Sing. pres. indic. Ᾱ. √aś): erreicht, ankommt, bekommt, erlangt.


12


andhaṃ tamaḥ praviśanti ye'sambhūtimupāsate

tato bhūya iva te tamo ya u sambhūtyām ratāḥ.


Blinde Finsternis betreten jene, die den Nicht-Ursprung verehren.

Mehr als das, gleichsam, tun die die Dunkelheit, die am Ursprung entzückt sind!


andham (n. acc. sing. andha): blind.

tamaḥ (n. acc. sing. tamas): Dunkelheit, Finsternis.

praviśanti (3. Pl. pres. indic. P. pra √viś): eintreten, erreichen.

ye (m. Nom. pl. Relativpronomen yad): wer, was, was, das.

asambhūtim (f. acc. sing. asambhūti; von a sam √bhū): Nicht-Existenz, Zerstörung, Nicht-Ursprung, Nicht-Erzeugung; lit. "Nicht-zusammen-sein".

upāsate (3. Pl. pres. indic. Ᾱ. upa √ās): (sie) verehren; lit. "(sie) sitzen nahe", "(sie) liegen nahe".

tataḥ (n. abl. sing. pron. tat): von dem; als das.

bhūyaḥ (n. abl. sing. bhūyas; von √bhū): werden; in größerem Maße, mehr werden; im Überfluss vorhanden.

iva (ind.): wie, in diesem Sinne; als ob; als wäre es.

te (m. nom. pl. pron. tad): sie, jene.

tamaḥ (n. nom. sing. tamas): Dunkelheit, Finsternis.

ye (m. nom. pl. Relativpron. yad): wer, was, was, das.

u (ind.): ein Ausdruck der Betonung; ein Ausrufezeichen.

sambhūtyām (f. loc. sing. sambhūti; von sam √bhū): in der Geburt, Herkunft; lit. "im Zusammen-Sein".

ratāḥ (mf. nom. pl. rata; past pass. p. √ram): erfreut, amüsiert, befriedigt, erfreut.


13


anyadevāhuḥ sambhavādanyadāhurasambhavāt

iti śuśruma dhīrāṇāṃ yenastadvicacakṣire


Anders, wahrlich, sagten sie, als der Ursprung; anders, sagten sie, als der Nicht-Ursprung.

So hörten wir es von den Stetigen, die es uns zeigten.


anyat (n. nom. sing. pronominales Adj. anya): anders, anderes, anderes, anders als, entgegengesetzt.

eva (ind.): so, tatsächlich, wahrhaftig, nur, sogar.

āhuḥ (3. Pl. pf. P. √ah): sie sagten, sprachen.

sambhavāt (mn. abl. sing. sam bhava; von √bhụ̄): als der Ursprung, als die Quelle; lit. "als das Beisammensein".

anyat (n. nom. sing. pronominal adj. anya): anders, anderes, anderes, anders als, entgegengesetzt.

āhuḥ (3. Pl. pf. P. √ah): sie sagten, sprachen.

asambhavāt (mn. abl. sing. sambhava; von sam √bhū): als der Nicht-Ursprung, von der Quelle; lit. "als das Zusammen-Sein".

iti (ind.): so; ein Hinweis darauf, dass die vorherigen Worte gesagt oder gedacht wurden.

śuśruma (1. Pl. pf. P. √śru): (wir) hörten.

dhīrāṇām (mfn. gen. pl. dhīra; prob. von √dhṛ oder √dhā): des Weisen, Geschickten, Klugen; des Beständigen, Beständigen.

ye (m. pl. Relativpronomen yad): wer, was, was, das.

naḥ (acc./dat./gen. pl. Kurzpron. asmad): (an) uns, für uns, von uns, unser.

tat (n. nom. sing. pron. tad): es, das.

vicacakṣire (3. Pl. pf. Ᾱ. vi √cakṣ): erschien, leuchtete; sah deutlich, nahm wahr; machte offenbar, zeigte; verkündete, erzählte.


14


sambhūtiñca vināśañca yastadvedobhayaṃ saha

vināśena mṛtyuṃ tīrtvā sambhūtyā'mṛtamaśnute


Der Ursprung und die Zerstörung - einer, der beides zusammen wahrnimmt,

Der mit der Zerstörung den Tod überwunden hat, erreicht mit dem Ursprung das Unsterbliche.


saṃbhūtim (f. acc. sing. sambhūti; von sam √bhū): Geburt, Ursprung, Erzeugung; lit. "Zusammen-Sein".

ca (ind.): und.

vināśam (m. acc. vināza; von vi √naś): völliger Verlust, Vernichtung, Zerstörung, Entfernung.

ca (ind.): und.

yaḥ (m. nom. sing. Relativpron. yad): der.

tat (n. nom. sing. Pron. tad): es, das.

veda (3. sing. pres. indic. P. √vid): weiß, wahrnimmt.

ubhayam (mn. acc. sing. ubhaya): beide.

saha (ind.): zusammen, zusammen mit, mit.

vināśena (m. ins. sing. vināśa; von vi √naś): mit/bei völligem Verlust, Vernichtung, Zerstörung, Entfernung.

mṛtyum (mf. acc. sing. mṛtyu; von √mṛ): Tod.

tīrtvā (ger. √tṝ): hinübergegangen sein, hinübergegangen sein.

sambhūtyā (f. ins. sing. sambhūti; von sam √bhū): mit/durch Geburt, Herkunft; lit. "mit/durch Zusammensein".

amṛtam (n. acc. sing. amṛta; past pass. p. a √mṛ): unsterblich.

aśnute (3. Sing. pres. indic. Ᾱ. √aś): erreicht, ankommt, bekommt, erhält.


15


hiraṇmayena pātreṇa satyasyāpihitaṃ mukham

tattvaṃ pūṣannapāvṛṇu satyadharmāya dṛṣṭaye


Durch den goldenen Kelch ist das Gesicht des Wirklichen bedeckt;

Jenes, o Pushan, enthülle für das Wirkliche-dharma, für das Sehen.


hiraṇmayena (mn. ins. sing. hiraṇmaya): mit/durch den goldenen.

pātreṇa (mn. ins. sing. pātra): mit/bei dem Kelch, Schale, Becher, Teller, Gefäß.

satyasya (mn. gen. sing. satya; pres. act. p. √as -ya): des Wahren, des Wirklichen; lit. "des aus-dem-Sein-kommens".

apihitam (n. nom. sing. apihita; präs. pass. p. api √dhā): aufgesetzt; bedeckt, verborgen.

mukham (n. nom. sing. mukha): der Mund, das Gesicht.

tattvam (n. acc. sing. tattva; von tat -tva): Wahrheit, Wirklichkeit; lit. "das-sein".

pūṣan (m. voc. sing. pūṣan): O Pushan (eine vedische Gottheit; der Hüter des Viehs, manchmal auch die Sonne oder derjenige, der sie antreibt).

apāvṛṇu (2. Sing. impv. apāvṛ; von apa ā √vṛ): enthüllen! enthüllen! enthüllen!

satya-dharmāya (comp.): für Real-Dharma; In seiner Übersetzung der Dreizehn Haupt-Upanishaden deutet Robert Ernest Hume an, dass der Dichter sich auf sich selbst als satya-dharma bezog; für das Dharma des Realen, für das Dharma aus dem Realen, etc.

satya (Grammatik nicht angegeben; präs. act. p. √as -ya): von/für/aus/etc. dem Realen, dem Wahren; lit. "von/für/aus/etc. dem Kommenden, dem Wahren".

dharmāya (mn. dat. sing. dharma; von √dhṛ): für moralisches oder religiöses Gesetz, Tugend; für Dharma, den Gott des Gesetzes und der Gerechtigkeit.

dṛṣṭaye (f. dat. sing. dṛṣṭi; von √dṛś): für Sehen, Betrachten.


16


pūṣannekarṣe yama sūrya prājāpatya vyūha raśmīn samūha tejaḥ.

yatte rūpaṃ kalyāṇatamaṃ tatte paśyāmi yo'sāvasau puruṣaḥ so'hamasmi


O Pushan, o einsamer Weiser, o Yama, o Surya, o Nachkomme von Prajapati, breite den Lichtstrahl aus, bringe den Glanz zusammen!

Das, was deine Form am erlauchtesten ist, das von dir betrachte ich. Derjenige, der das ist, der Purusha, der bin ich.


pūṣan (m. voc. sing. pūṣan): O Pushan (eine vedische Gottheit; der Beschützer des Viehs, der Sonne oder derjenige, der sie antreibt).

ekarṣe (m. voc. sing. eka-ṛṣi, KD. comp.): O Einsamer-Weiser.

eka (Grammatik nicht angegeben; pronominales Adj.): einer, einsam, einzeln.

ṛṣe (m. voc. sing. ṛṣi; von √ṛṣ): O Dichter, o Weiser.

yama (mn. voc. sing. yama): O Yama (der Gott des Todes), O Wagenlenker.

sūrya (m. voc. sing. sūrya): O Surya (die Sonne oder ihre Gottheit).

prājāpatya (mn. voc. sing. prājāpatya): O Nachkomme von Prajapati (der Schöpfergott, der Gott der Fortpflanzung).

vyūha (2. Sing. impv. P. vi √ūh (mit saṃdhi, vyūh)): auseinander bewegen, auseinander schieben.

raśmīn (m. acc. pl. raśmi): Schnur, Seil; Lichtstrahl, Strahl.

samūha (2. Sing. impv. P. sam √ūh): zusammenrücken.

tejaḥ (n. acc. sing. tejas): scharfe Kante, Spitze der Flamme oder des Strahls; Glut, Glanz, Brillanz; feurige Energie, Glut.

yat (n. nom. sing. Relativpron. yad): wer, was, was.

te (dat./gen. sing. Kurzpron. yuṣmad): für dich, von dir.

rūpam (mn. acc. sing. rūpa): Form, Gestalt, Gestalt.

kalyāṇatamam (n. acc. sing. kalyāṇa-tama): das Schönste, das Angenehmste, das Erhabenste, das Edelste, das Ausgezeichnetste.

tat (n. nomacc. sing. tad): das, es.

te (dat./gen. sing. yuṣmad): für dich, von dir.

paśyāmi (1. Sing. pres. indic. P. √dṛś): Ich sehe, betrachte, betrachte.

yaḥ (m. nom. sing. Relativpron. yad): der.

asau (mf. nom. sing. Pron. adas): das.

asau (mf. nom. sing. pron. adas): das.

puruṣaḥ (m. nom. sing. puruṣa): Mensch, Person; Purusha, das Urwesen, das der Ursprung des Universums ist.

saḥ (m. nom. sing. pron. tad): er.

aham (nom. sing. pron. asmad): I.

asmi (1. Sing. Präs. Indik. √as): bin.


17


vāyuranilamamṛtamathedaṃ bhasmāntaṃ śarīram

oṃ krato smara kṛtaṃ smara krato smara kṛtaṃ smara


Wir sollten die unsterbliche Luft blasen,

Diese endet in Asche - der Körper.

Om-

Kratu erinnere dich an das Geschehene erinnere dich,

Kratu erinnere dich an das Geschehene erinnere dich!


vāyuḥ (3. Pl. opt. P. √vā): wir sollten blasen. Alternativ: vāyuḥ (m. nom. sing. vāyu; von √vā): Luft, Wind; Vayu (der Gott des Windes); Atem".

anilam (m. acc. sing. anila; von √an): Luft, Wind; Anila (der Gott des Windes, manchmal mit Vayu gleichgesetzt).

amṛtam (m. acc. sing. amṛta; vergangenes pass. p. a √mṛ): der Unsterbliche.

atha (ind.): jetzt, dann, außerdem.

idam (n. nom. sing. pron. idam): dies.

bhasmāntam (n. nom. sing. bhasmānta): in Asche endend, endgültig verbrannt.

śarīram (n. nom. sing. śarīra; von √śri oder √śṝ): der Körper.

om (ind.): Om; die heilige Silbe, eine glückverheißende Begrüßung.

krato (mf. voc. sing. kratu; von √kṛ): O Kratu (Intelligenz, ein Sohn von Brahmā).

smara (2. Sing. impv. P. √smṛ): erinnere dich! erinnere dich! rufe dir in Erinnerung!

kṛtam (mn. acc. sing. kṛta; von √kṛ): getan, gemacht, ausgeführt.

smara (2. Sing. impv. P. √smṛ): erinnern! erinnern! in Erinnerung rufen!

krato (mf. voc. sing. kratu; von √kṛ): O Kratu (Intelligenz, ein Sohn von Brahmā).

smara (2. Sing. impv. P. √smṛ): erinnere dich! erinnere dich! rufe dir in Erinnerung!

kṛtam (mn. acc. sing. kṛta; von √kṛ): getan, gemacht, ausgeführt.

smara (2. Sing. impv. P. √smṛ): erinnern! erinnern! in Erinnerung rufen!


18

agne naya supathā rāye asmān viśvāni deva vayunāni vidvān

yuyodhyasmajjuhurāṇameno bhūyiṣṭhāṃ te namauktim vidhema


O Agni, führe uns auf einem guten Pfad zum Reichtum, o Gottheit, die du alle Wege kennst.

Wehre von uns krumm gegangenes Unheil ab; mögen wir dir reichlichste Huldigung darbringen!


agne (m. voc. sing. agni): O Agni.

naya (2. Sing. impv. √nī): führe! Alternativ: "naya (2. sing. impv. √nay): gehen!"

supathā (m. ins. sing. supathin): mit/auf einem guten Weg. Alternativ: "supathā (f. nom. sing. supatha): eine gute Straße habend, schöne Wege habend"; "supathāḥ (m. nom. pl. supatha): gute Straßen, tugendhafte Wege"; oder "supathāḥ (mf. nom./acc. pl. supathā" (diejenigen), die eine gute Straße haben, (diejenigen), die schöne Wege haben."

rāye (m. dat. sing. rai): Besitz, Besitztum, Reichtum.

asmān (acc. pl. pron. asmad): uns.

viśvāni (n. nom./acc./voc. pl. viśva): alles, jedes; ganz, vollständig; alles durchdringend, allgegenwärtig.

deva (mn. voc. sing. deva): O Gottheit!

vayunāni (n. nom./acc./voc. pl. vayuna): wogend, aufgewühlt, unruhig (sein); Pfade, Wege.

vidvān (m. nom. sing. vidvas; das pf. act. p. √vid): wissend, verstehend, weise; gewusst haben, verstanden haben, gewusst haben.

yuyudhi (2. Impv. sing. P. √yu): trennen, vertreiben, abwehren.

asmat (abl. pl. pron. asmad): von uns.

juhurāṇam (n. acc. sing. juhurāṇa; das pf. act. p. Ᾱ. √hvar, vgl. √hvṛ): in die Irre gegangen, gestolpert, krumm gegangen.

enaḥ (n. acc. sing. enas): Unheil, Verbrechen, Sünde, Fehler; Übel, Unglück, Unglück, Kalamität; Tadel, Tadel.

bhūyiṣṭhām (f. acc. sing. bhūyiṣṭha; von √bhū iyas; ein Komparativsuffix.): das Reichlichste, das Wichtigste; viel.

te (dat./gen. sing. pron. yuṣmad): für/von dir.

namauktim (f. acc. sing. namaukti; von namas ukti): Huldigung, Verehrung.

vidhema (1. Pl. opt. P. √vidh): wir sollen/müssen/dürfen/können verehren, darbringen.




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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Jnana Yoga, Philosophie

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Indische Meister

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Meditation

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Sanskrit und Devanagari

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Spirituelles Retreat

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