Shaktismus

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Shaktismus (Sanskrit शाक्तिस्मुस् śāktismus) ist eine der Richtungen des Hinduismus. Im Shaktismus wird insbesondere Shakti, die Kosmische Energie, die göttliche Mutter, in ihren Gestalten als Durga, Kali, Lakshmi, Saraswati verehrt. Shaktismus wird manchmal auch als Tantra bzw. Tantrismus bezeichnet. Die anderen beiden wichtigen Strömungen des Hinduismus sind Shaivismus und Vaishnavismus, auch genannt Shivaismus und Vishnuismus.

Shakti nach der Verehrung

Sukadev über Shaktismus

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Shaktismus

Shaktismus ist eine Richtung im Hinduismus, in der Shakti, die göttliche Mutter, die Göttin als höchste Wahrheit verehrt wird. Shaktismus ist jetzt kein Sanskrit-Wort, auch kein Hindi-Wort, sondern Shaktismus ist die Eindeutschung des englischen Begriffs "Shaktism". Und "Shaktism" kommt von "Shakta". Shakta ist ein Sanskrit-Wort und Shakta ist einer, der Shakti verehrt. Ein Shakti Bhakta wird als "Shakta" bezeichnet, einer, der Shakti verehrt. Die spirituelle Tradition der Shaktas wird als "Shaktism" bezeichnet oder im Deutschen als Shaktismus.

Shaktismus ist also die spirituelle Richtung im Hinduismus, in der Shakti besonders verehrt wird. Es gibt in diesem Sinne drei Hauptrichtungen: Es gibt Shaktismus, in der Shakti besonders verehrt wird. Vaishnavismus, in der Vishnu besonders verehrt wird. Und Shaivismus, in der Shiva besonders verehrt wird, manchmal auch als Shivaismus bezeichnet. Shaktismus ist also eine der interessanten und faszinierenden Strömungen, in der eben die göttliche Mutter verehrt wird.

Im Westen kennen wir mehr die Traditionen, in denen Gott als männliches Attribut verehrt wird: Gott-Vater, bei den Christen beginnt das wichtigste Gebet: "Vater unser im Himmel." Und selbst in der Dreieinigkeit der Christen ist Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-Heiliger-Geist - alles männlich. Zwar war ursprünglich der Heilige Geist weiblich und ursprünglich hieß die Dreifaltigkeit, so wie in Ägypten, Vater, Mutter und Sohn.

In diesem Sinne, Vater, und Mutter ist der Heilige Geist, und der Sohn ist dann das, was daraus kommt. Aber so wie die christliche Theologie ist, ist es Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-Heiliger-Geist, alles männlich. Bei den Katholiken ist dann Maria hineingekommen und die Mutter-Göttin wurde eben als Maria verehrt. Nicht umsonst, Maria, Maja, Miriam – oder Ma ist die göttliche Mutter.

Im alten Indien wurde die Shakti verehrt neben Shiva und Vishnu. Und auch heute ist eine der drei großen Richtungen der Shaktismus. Shaktismus wird manchmal auch als Tantra bezeichnet. In verschiedenen Regionen wird die göttliche Mutter verehrt. In Bengalen gibt viele Shakti-Verehrer.

Vielleicht hast du von Ramakrishna gehört, Ramakrishna Paramahamsa, dem großen indischen Meister, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelehrt hat, Swami Vivekananda und ein Swami Brahmananda in Samadhi geführt hat, der eine große Vedanta-Richtung begründet hat - eine Vedanta-Richtung, die verbunden ist mit Shaktismus, mit der Verehrung von Shakti.

In Wahrheit hat er es nicht wirklich begründet, denn selbst Shankaracharya war auch ein Shaiva, der Shiva verehrt hat, war auch ein Vaishnava, der Vishnu verehrt hat, er war auch ein Shakta, der Shakti verehrt hat.

In diesem Sinne ist Shaktismus sehr gut auch mit Vedanta zu verbinden. Die Yoga Vidya Tradition ist ja eine Tradition, die Vaishnavismus, Shaktismus und Shaivismus verbindet mit Vedanta und offen ist für jede andere spirituelle und religiöse Tradition, mit dem Ziel, das Höchste zu erfahren.

Shaktismus, also die spirituelle Richtung, in der Shakti, die göttliche Mutter, die Göttin und damit das Absolute und das Göttliche in weiblicher Gestalt, besonders verehrt wird. Die wichtigsten Göttinnen im Shaktismus sind Durga, Kali, Lakshmi und Saraswati.

Wenn du mehr darüber wissen willst, gehe einfach auf unsere Internetseiten, Yoga Vidya , dort kannst du eingeben, "Shakti" oder auch "Shaktismus" oder auch die Namen der Göttin, du kannst auch einfach "Göttin" eingeben oder "Göttinnen" oder eben "Durga", "Lakshmi", "Kali", "Saraswati". Du findest viele Bilder dazu, du findest viele Kirtans dazu, Texte, Pujas und sehr viel mehr.

Geschichte und Charakterisierung

Shaktismus wurde auf dem Glauben gegründet, dass die göttliche Mutter oder Shakti personifiziert werden kann als Muttergottheit. Das Konzept des Shaktismus hat während der Zeit der Puranas um 300 n. Chr. einen großen Wandel durchlaufen. Diese bemerkenswerte Entwicklung im Shaktismus bewirkte die Einführung der tantrischen Literatur.

Die Tantras bestehen aus ritualistischen Inhalten. Die destruktive und die wohlwollende Seite der göttlichen Kraft wurden bereits diskutiert. Gott wurde figürlich als ewige Mutter dargestellt und es ist darauf hingewiesen worden, wie man durch Rituale zur Erlösung kommen kann. Shaktismus ist ein Sanskrit-Ausdruck und bedeutet "Doktrin der Macht“ oder "Doktrin der Göttin“.

Shaktismus ist ein Resultat der Arisierung von nichtarischen Kulten und Glaubenssätzen früherer Äras. Shaktismus hatte einen unschätzbaren Einfluss auf Hindu Rituale und Praktiken. Selbst auf den Buddhismus hat sie eingen Einfluss ausgeübt. Shaktismus hat die religiösen Ritualen von allen Sekten beeinflusst.

Allerdings wurde das Konzept des Shaktismus seinerseits wiederum von den Samkhva und Vedanta Philosophien beeinflusst. Die Tantras lehren, dass Gläubige, welche die Devi verehren, schließlich selbst zur Devi werden. Zum Beispiel wird das weibliche Prinzip verehrt, die weiblichen Geschlechtsteile oder die Göttin Shakti, welche als Frau von Shiva angesehen wird. Shakti oder Energie wird als Zusammenfluss der Energie der männlichen Götter gesehen, und steht jeder Person potentiell zur Verfügung.

Die Verehrung der höchsten Göttin Shakti wird Shaktismus genannt. Es ist eine der großen Strömungen des Hinduismus. Verehrer der Göttin werden Shaktas geannt: die Anbeter der Shakti, ein Name für die Göttin oder weibliche Macht oder Energie im Universum. Shaktismus ist jedoch weniger klar definiert, als der Shivaismus oder Vaishnavismus. Mit Shakta Texten ist diese feminisierte Religion auch in puranischen und tantrischen Texten zu finden.

Die Göttin ist eine widersprüchliche und ambivalente Figur im Hinduismus. Einerseits ist sie die Quelle des Lebens, die wohlwollende Mutter, die Spenden verteilt und Wonne ausstrahlt, andererseits ist sie eine schrecklich böswillige Kraft, welche Blutopfer, Fleisch und Alkohol verlangt, um sie zu besänftigen.

Durga, eine Manifestation der Devi

Die wichtigste Manifestation der Devi ist die Göttin Durga, die Kriegergöttin, welche den Büffeldämon Mahisa tötete. Man kann sich ihr annähern und sie anbeten auf vielfältige Weise, in natürlichen Phänomenen, in menschlicher Form als Mutter, Ehefrau, alte Frau oder junges Mädchen.

Die Repräsentation der Shakti, die in den Puranas oder der Tantra Philosophie zu finden sind, ist Durga, Bekämpferin des Büffeldämons (Mahishasura), sitzend auf- oder begleitet von einem Löwen oder Tiger (wenn sie Ambika genannt wird). Die Göttin Kali ist umgeben von anderen schrecklichen Manifestationen, so wie Chamunda. Diese sind abgemagerte, bluttrinkende und aggressive Formen, die auf Friedhöfen herumspuken.

Shaktismus ist eine Demonstration der ewigen Kraft der unbelebten und belebten Welt und der Ursprung aller Schöpfung. Shakti oder die Verehrung der Shakti beinhaltet das Erwachen und die Stärkung von drei Schichten der menschlichen Existenz: körperlich, subtil und kausal; die fünf "Koshas“ (Hüllen) – Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Viyamaya und Anandamaya offenbaren verschiedene Strömungen der Shakti.

Shaktismus beinhaltet eine fast unendliche Varietät von Übungen, vom primitive Animismus bis hin zur komplexen philosophischen Spekulation. Zwei große Schulen folgen den Prinzipien des Shaktismus: Srikula (Familie des Sri) aus Südindien und die Kalkula (Familie der kalia), die im nördlichen und östlichen Indien zu finden ist. Die Hauptgottheiten des Shaktismus sind die hinduistischen Männergötter Vishnu und Shiva. Shaktismus ist auch mit dem weiblichen Gegenstücken von Vishnu und Shiva verbunden, den Göttinnen Lakshmi und Parvati.

Shiva und Parvati

Eine weitere tantrische Gottheit, die im Fokus einer Gruppe von Tantras der westlichen Kaula Übertragungslinie steht, ist, Kabujika, die Gekrümmte. Diese Schule ist im westlichen Himalaya entstanden, möglicherweies in Kashmir und ihr wird nachgesagt, dass sie im Nepal des 12 Jahrhunderts bereits existierte.

Ein weiterer Shakti Kult der Shri Vidya ist der Kult der Lalita Tripura sundari, oder einfach Tripura Sundari (“Schöne Göttin der drei Städte”), eine tantrische Form von Shri Lakshmi, die verehrt wird in der Form eines heiligen Yantras, mit neun sich überschneidenden Dreiecken. Der Tripura Sundari Kult kann eingestuft werden als Mantramarga, ein "Pfad des Mantra“.

Der Ursprung des Shaktismus war ein prähistorisches Indien. Einige Volkstraditionen des Shaktismus assoziieren die Göttin mit der Natur und übernatürlichen Kräften.

Der Ursprung des Shaktismus kann auf die Literatur des vedischen Zeitalters zurückverfolgt warden. In den prägenden Jahren der indischen Klassiker hat sie sich weiter entwickelt. Ihren Höhepunkt erreichte der Shaktismus während des Gupta Zeitalters (300-700 n. Chr.) und entwickelte sich weiter.

Der Ursprung des Shaktismus in Indien kann zurückverfolgt werden zu der Zeit zwischen dem 4. Und 7. Jahrhundert. In den alten "Tantras“ können Quellen gefunden werden, welche dem Shaktismus geweiht sind.

Die Ankunft der Arier und Nichtarier hat auch zum Ursprung des Shaktismus in Indien beigetragen. Der polytheistische, animistische Glauben der nichtarischen Stämme half dem Shaktismus bei seinem Wachstum. Die populären Kulte des Shivaismus, Shaktismus und Tantrismus sind assoziert mit indigenen Formen der Verehrung und anderen indigenen Glaubensrichtungen, die weiter gediehen.

Der wichtigste Text des Shaktismus ist der Devi Mahatmya, welcher vor ungefähr 1600 Jahren verfasst wurde. Andere wichtige Texte sind zum Beispiel das Lalita Sahasranama, die Devi Gita, Adi Shankara’s Saundarayalahari und die Tantras. Die frühste Muttergottheit, die in Indien gefunden wurde, stammt aus Allahabad und ist datiert im oberen paläolithischen Zeitaltern, vor 20,000-23,000 Jahren.

Shaktismus ist die Anbetung der Muttergöttin in all ihren Formen, die Göttin repräsentiert eine milde und eine strenge Variante. Es wird angenommen, dass sie einen Gläubigen zur Erlösung führen kann. Außerdem wird sie als treibende Kraft hinter allen Kräften des Kosmos postuliert. Mystik ist die Identifikation mit Shiva und Shakti oder die Identifikation des Gläubigen mit der Göttin als Erzeugerin des Universums.

Im Shakta Bhakti verwaltet die Göttin das Universum und kontrolliert Schöpfung und Zerstörung. Der Ursprung des Shaktismus in Indien wird in der vedischen Zeit verortet. Den indischen Klassikern zufolge entwickelte sich der Shaktismus weiter während der Zeit der großen Klassiker. Während der Zeit des Gupta entwickelte sich der Shaktismus weiter und expandierte.

Die Philosophien und Rituale haben sich auf dem gesamten nördlichen Subkontinent weiter verbreitet und entwickelt. Eine auf die Göttin zentrierte Tradition hat sich sogar von der dravidischen Zivilisation in Südindien ausgebreitet. Der Kultus der weiblichen Verehrung war ein großer Aspekt der dravidischen Religion. Schließlich wurden weibliche Gottheiten mit den Göttinnen Parvati, Durga und Kali identifiziert.

Die Gläubigen des Shaktismus werden Shakta genannt und nutzen Chanting, Magie, Yantra, Yoga Asanas und andere Rituale, um die kosmischen Kräfte anzulocken und die Kundalini Kraft zu erwecken, welche als psycho-spirituelle Kraft im männlichen Rückgrat zu finden ist.

Mutterherrschaft (Matrilatry) - Erläuterungen von Dr. T.M.P. Mahadevan

Auszug aus dem Buch "Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga" von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 53 - 55f. Divine Life Society

Es wurden ein ganzes System von Philosophien und eine Reihe von okkulten Praktiken um die Mutterherrschaft und die Mutter-Verehrung in Indien gewoben. Der Shaktismus war einer der starken und treibenden Kräfte bei der spirituellen Erneuerung des Hinduismus, obwohl es in Zeiten von Korruption und durch untaugliche Ausübung der Praxis auch zu gewissen Missbräuchen gekommen ist.

Die Shaktas akzeptieren die Veden als die grundlegenden Schriften und die Shakta Tantras als Texte, welche die Mittel und Wege aufzeigen, mit welchen die Ziele, die in den Veden dargelegt werden, auch erreicht werden. Kamika Agama stellt es so dar, dass das Tantra aus dem Grunde so benannt ist, weil es bis ins kleinste Detail genau das Wissen über Tattva (Wahrheit) und Mantra (mystische Silben) erklärt (Tanoti) und weil es errettend ist (Tranat).

Tantra ist das heilbringende Wissen, das Gefährt, das die Seele sicher in den Hafen der Freiheit trägt. Es ist vollkommen falsch, Tantras als Bücher über Geisterbeschwörung, über Zaubersprüche und geheimnisvolle Formeln zu betrachten. Es sind frei zugängliche Schriften, aus welchen Menschen aller Rassen und Hautfarben ohne Einschränkungen oder Unterschiede zwischen Kasten ihre Inspiration ziehen können. Sie sind in erster Linie Sadhana Shastras, d.h. Lehren über den Pfad der Vollkommenheit.

[...]

Die metaphysische Stellung von Advaita oder Non-Dualismus wird von einem Shakta als grundlegendes Thema übernommen. Realität ist eins, und zwar Satchidananda, wahres Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit.

Sir John Woodroffe macht deutlich: "Die Shakta-Lehre ist eine besondere Darstellung des sogenannten Monismus (wörtlich bedeutet Advaita: "nicht zwei") und das Shakti Ritual, selbst in jenen zu verurteilenden Formen, unter welchen die Schrift am häufigsten im Allgemeinen bekannt ist, ist eine praktische Anleitung für ihn.

Der Shakta schließt sich vorbehaltslos dem Standpunkt an, dass die ultimative Realität "eins" ist, vom Ursprung her "Reines Bewusstsein" oder "Reine Erfahrung" per se und dass es Boden und Grundlage des manifestierten Universums ist, welches als Maya darin in Erscheinung tritt.

Während ein Anhänger von Shankara diese Erscheinung aber als Illusion betrachtet, fasst der Shakta von Advaita sie als vollkommen real auf. Im Shaktismus ist Maya nicht irgend etwas von unbestimmbarem Nichtwissen, welches die Welt irgendwie illusorisch manifestiert, sondern wahrhaftige Kraft oder Shakti, gleichzusetzen mit der ultimativen Realität, welche die Entstehung, die Erhaltung und die Zerstörung des Universums auslöst und vornimmt. Shiva ist reines Bewusstsein als unberührtes Substrat oder als gelassener Trägerwerkstoff (Nirguna Brahman). Die "Erschaffende Macht" oder der "Elan Vital" ist dieselbe Realität."

Das Sammohana Tantra sagt: "Ohne Prakriti oder Shakti kann die "durchreisende" Welt nicht bestehen. Ohne Purusha oder Shiva kann kein wahres Wissen erlangt werden. Deshalb sollte beidem große Ehrerbietung dargebracht werden - Mahakali wie auch Mahakala."

Das Absolute ist ein Wort, ist Shiva-Shakti, Mann-Frau oder die Allmacht Gottes. Es entwickelt sich in dieser Welt zu begrenztem Dasein und hört doch nicht auf, das zu sein, was es ist, nämlich reines Bewusstsein, wahres Sein und Glückseligkeit.

Die individuelle Seele oder der Pasu Jiva ist nichts anderes als Shiva selbst. Durch Begrenzungen fühlt sie sich entfremdet oder getrennt von ihrem Ankerplatz. Doch durch Vergeistigung verschmilzt sie zusammen mit dem Universum mit dem unitären Bewusstsein, welches vollkommene Glückseligkeit ist.

[...]

Es wird oft kritisiert, dass "der Shaktismus eine Glaubenslehre" sei, "welche die Vorrangstellung des Weiblichen lehrt", daher "nur für monistische Frauenrechtlerinnen passend" und "eine bloße Feminisierung des orthodoxen Vedanta" sei. Wenn man jedoch die Auswirkungen der Shakti-Doktrin versteht, wird augenscheinlich, dass diese Kritik gegenstandslos ist.

Es ist weder mehr noch weniger falsch, wenn man Gott Mutter oder Vater nennt. Erfahrungsgemäß werden beide Prinzipien, das statische wie auch das dynamische, das männliche wie auch das weibliche, gebraucht, um die Weltenschöpfung zu erklären.

Ein Shakta legt aus dem Grund mehr Betonung auf das Weibliche, weil der männliche Anteil bei der Zeugung nur flüchtig und kurzzeitig ist, während der weibliche Anteil inniger und beständiger ist. Die Allerhöchste Mutter opfert sich selbst auf, um zur Welt zu werden. Und aus diesem Blickwinkel betrachtet ist daher die Konzeption der Mutterschaft Gottes wichtiger als die der Vaterschaft.

Gleichzeitig weiß ein Shakta natürlich gut, dass eine geschlechtliche Unterscheidung in Bezug auf das Absolute vom transzendentalen Standpunkt aus nicht greift. Das Sanskrit Wort Matri (Mutter) ist beides, feminin und maskulin. Deshalb richtet die Mahakala Samhita folgendes Loblied an die Mutter:

"Ihr seid weder Mädchen, noch Frau, noch Großmutter. Tatsächlich seid Ihr nicht weiblich, männlich oder sächlich. Ihr seid die unfassbare, unermessliche Kraft, das Wesen von Allem, was existiert, frei von aller Dualität, das Allerhöchste Brahman, welches nur durch Erleuchtung oder Weisheit erfahren und erreicht werden kann."

Om Shaktimayam Jagat

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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