Gelehrsamkeit

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Gelehrsamkeit hat jemand, der viel gelernt hat, Bücher studiert hat, vieles intellektuell verstanden hat. Mit Gelehrsamkeit lernt man das vorhandene Wissen zu verstehen. Gelehrsamkeit verhilft dazu, Aberglaube und Fanatismus zu überwinden.

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Gelehrsamkeit kann eine Grundlage sein, Mensch, Gott und die Welt zu verstehen. Gelehrsamkeit kann aber auch beschränken auf den Intellekt oder auch auf das Bekannte. Ein anderer Ausdruck für Gelehrsamkeit ist Gelehrtheit, auf Englisch Learning. Früher wurde der Ausdruckt Erudition verwendet. Gelehrsamkeit bzw. Gelehrtheit ist das Charakteristikum eines Gelehrten, eines Pandits, oft die Grundlage für einen Wissenschaftler. Gelehrsamkeit kann auch bedeuten die intellektuelle Neugier, der Wunsch, die Bereitschaft und die Fähigkeit, etwas in seiner Tiefe zu begreifen und alles Wissen über ein Thema, ein Fach, eine Disziplin zu bekommen.

Gelehrsamkeit - eine Tugend. Was bedeutet das Wort Gelehrsamkeit? Was will man mit diesem Begriff sagen? Wozu ist Gelehrsamkeit eine gute Bezeichnung? Was sind Synonyme und Antonyme von Gelehrsamkeit? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Gelehrsamkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Gelehrsamkeit ist eine der Formen auch von Spiritualität. Gelehrsamkeit heißt, dass man viel wissen will über etwas. Gelehrsamkeit drückt aus, dass man viel über ein Thema herauskriegen will. Es heißt, Brahman, das Absolute, ist erfahrbar als Sat, Chid und Ananda. Sat heißt Sein, Chid heißt Bewusstsein und Wissen, Ananda heißt Freude.

Und im Lernen an sich ist auch eine spirituelle Tugend. Nicht umsonst galten im alten Indien Philosophen auch als spirituelle Menschen. Selbst Menschen, die sich hauptsächlich um praktische Philosophie gekümmert haben, wurden hoch geachtet, denn in jedem Lernen und in jedem Lehren ist etwa Göttliches. Und so heißt es auch, siehe in jedem Lehrer eine Manifestation des Göttlichen.

Ich habe mal Swami Vishnudevananda eine Computerlektion erteilt, also ihm gezeigt, wie man mit Computern umgeht, das war irgendwie 1988. Da waren Computer noch nicht so verbreitet und ich habe in den Yogazentren von Swami Vishnu Computer kennengelernt, habe mich damit beschäftigt und wurde so derjenige, der andere darin geschult hat. Und der Swami Vishnu wollte jetzt selbst wissen: "Wie geht das mit den Computern?" Und er hat mich gebeten, ihm das beizubringen.

Ich habe dann also den Computer vorbereitet, habe irgendwo alles programmiert für den Computer und die Programme richtig eingerichtet, ein Menü gemacht, das war ja alles noch bevor Windows populär wurde, es war so eine eigene Benutzeroberfläche. Das Handbuch, das ich selbst erstellt hatte, so überarbeitet, dass es auf das passte für Swami Vishnudevananda. Ich habe das dann alles in sein Büro gebracht und dann kam der Swami Vishnu rein und was hat er gemacht? Er ist zu mir gegangen, hat sich vor mir verneigt, seine Hände auf meine Füße gelegt und den Kopf drauf gelegt. Ich war erstmal ganz verwirrt: "Was ist das?" Der Hintergrund ist natürlich, der Swami Vishnudevananda hat es uns immer verboten, sich vor ihm zu verneigen, aber jetzt hat er es vor mir gemacht und dann hat er noch zum Ausdruck gebracht:

"Jetzt ist der Lehrer Schüler geworden und der Schüler ist Lehrer." Dann hat er noch gesagt: "Jetzt lehre mich, der ich dich um Lehren bitte." Und er war ausgesprochen demütig, das war auch interessant. Dieser Swami Vishnudevananda, der diese große Power hatte und diese Kraft und Ausstrahlung, Autorität und so großartig unterrichtet hatte, wo es mir ganz einfach fiel, Respekt vor ihm zu haben und wo ich große Ehrerbietung hatte, jetzt war er ganz demütig. Und ich hatte noch nie jemanden gehabt, bei dem es so leicht war, dies beizubringen, er hat das sehr schnell verstanden. Gut, er hat auch eine hohe Intelligenz gehabt, aber er wollte es auch so begreifen, wie ich das ihm gesagt habe.

Ich habe es so oft erlebt, ich fange an, jemandem etwas zu erklären und der sagt mir sofort, dass ich es ihm anders erklären soll und fragt dann irgendetwas, was nicht zum Thema gehört. Swami Vishnudevananda hat höchstens nachgefragt, wenn er was nicht verstanden hat, aber er hatte diese hohe Ehrerbietung. Und dort konnte ich dann merken, und das war vielleicht die Lektion, denn Swami Vishnudevananda hat es nachher noch ein bisschen ausprobiert, er hat es verstanden, dann aber festgestellt, seine Assistentin das alles machen zu lassen, ist trotzdem einfacher. Und ich vermute, der Grund, weshalb er es so gemacht hatte, war ein doppelter. Zum einen wusste er jetzt, was heißt Computerarbeit, und zum zweiten hat er mir beigebracht, wie ist es, ein Schüler zu sein und welche Einstellung sollte man haben gegenüber einem Menschen, der etwas weiß.

Wissen ist etwas Göttliches und zwar nicht nur das kosmische, spirituelle Wissen, sondern jedes Wissen ist irgendwo ein Ausdruck einer Göttlichkeit. Und daher, wann immer irgendjemand etwas weiß, wann immer jemand Gelehrsamkeit hat, ist es wichtig oder hilfreich und spirituell etwas, was dich voranbringt, wenn du dort Ehrerbietung hast, wenn du Respekt hast. Wann immer du jemanden siehst, der eine Gelehrsamkeit auf seinem Gebiet hat, zeige ihm den notwendigen Respekt und spüre, dass in jeder Gelehrsamkeit ein Göttliches aufblitzt.

Und auch du selbst, sei neugierig, sei wissbegierig und lerne eine ganze Menge auf einem Gebiet. Das soll dich nicht unpraktisch machen, es gibt Menschen, die sind mehr die Praktiker und das sind mehr solche, die mehr Hingabe habe. Es gibt die Karma Yogis, die wollen hauptsächlich helfen, es gibt die Bhaktas, die wollen einfach nur Gott vom Herzen her spüren. Trotzdem, etwas zu wissen und etwas zu lernen, ist immer etwas Gutes. In jedem Lernen ist etwas Göttliches. Zum Abschluss noch einmal der kurze Tipp, überlege, wen es in deiner Umgebung gibt, der dir etwas beibringt, erweise ihm Ehrerbietung und spüre in dieser Gelehrsamkeit das Aufblitzen eines Göttlichen. Und überlege, wo du einiges weißt und erkenne auch in dieser Gelehrsamkeit ein Aufblitzen eines Göttlichen. Und überlege, wo willst du mehr lernen und auch darin blitzt das Göttliche auf.

Gelehrsamkeit - Antonyme und Synonyme

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Gelehrsamkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Gelehrsamkeit - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Gelehrsamkeit, also Synonyme zu Gelehrsamkeit sind z.B. Gelehrigkeit, Gebildetsein, Bildung, Kenntnis, Horizont, Wissen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Gelehrsamkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Engstirnigkeit, Begriffsstutzigkeit, Beschränktheit. Daher braucht Gelehrsamkeit als Gegenpol die Kultivierung von Intuition, Weisheit, intuitives Wissen, Spürsinn.

Gegenteil von Gelehrsamkeit - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Gelehrsamkeit, Antonyme zu Gelehrsamkeit :

Gelehrsamkeit Antonyme auf einen Blick

Direktheit Antonyme (Gegenteile) auf einen Blick:

  • Gelehrsamkeit sind Intuition, Weisheit, intuitives Wissen, Spürsinn, Unkenntnis, Mangel an Wissen, Primitivität, Bildungslücke, Unwissen,.

Gelehrsamkeit als Teil von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Entwicklung von Gelehrsamkeit

Gelehrsamkeit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das man stärken kann, sofern man es will. Vielleicht willst du ja Gelehrsamkeit in deinem Charakter, in deiner Persönlichkeit, stärker zum Vorschein zu bringen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Gelehrsamkeit zu kultivieren.
  • Fasse den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Eigenschaft, Gelehrsamkeit bewusst kultivieren. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein gelehrsamerer Mensch zu sein."
  • Tu wirklich jeden Tag etwas, was Gelehrsamkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du normalerweise nicht tun würdest, was aber dieses Persönlichkeitsmerkmal in die Tat umsetzt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Gelehrsamkeit."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin gelehrsam."

Affirmationen zum Thema Gelehrsamkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Gelehrsamkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Gelehrsamkeit Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin gelehrsam.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin gelehrsam. Om Om Om.
  • Ich bin ein Gelehrter, eine Gelehrte OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Gelehrsamkeit Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin gelehrsam " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Gelehrsamkeit.
  • Ich werde gelehrsam.
  • Jeden Tag werde ich gelehrsamer.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Gelehrsamkeit.

Dankesaffirmation für Gelehrsamkeit :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag gelehrsamer werde.

Wunderaffirmationen Gelehrsamkeit Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr gelehrsam. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Gelehrsamkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr gelehrsam zu sein.
  • Ich bin jemand, der gelehrsam ist.

Gebet für Gelehrsamkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Gelehrsamkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Gelehrsamkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein gelehrsamer Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Gelehrsamkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Gelehrsamkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Gelehrsamkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich gelehrsam werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Gelehrsamkeit.
  • Angenommen, ich will gelehrsam sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre gelehrsam, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Gelehrsamkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als gelehrsamer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Gelehrsamkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Gelehrsamkeit

Literatur

Weblinks

Seminare

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