Yoga Einführung

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Yoga Einführung - Was ist Yoga? Wozu sollte man Yoga praktizieren? Wer kann Yoga üben?

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Yoga Einführung

Jeder kann Yoga praktizieren. Sie benötigen weder eine besondere Ausrüstung noch spezielle Kleidung – nur ein bisschen Platz und den starken Wunsch nach einem gesunden, erfüllten Leben. Yoga-Stellungen oder Asanas trainieren jeden Körperteil, strecken und kräftigen Muskeln und Gelenke, die Wirbelsäule und das gesamte Knochengerüst. Sie wirken jedoch nicht nur auf die äußere Gestalt des Körpers, sondern ebenso auf die inneren Organe, Drüsen und Nerven, indem sie das ganze System gesund erhalten. Körperliche und geistige Spannungen lösend, wecken sie erstaunliche Energiereserven.

Die Yoga-Atmung – auch als Pranayama bekannt – belebt den Körper und hilft, den Geist und Verstand zu kontrollieren: Sie fühlen sich ruhig und erfrischt. Die Praxis positiven Denkens und Meditierens schenkt wachsende Klarheit, Geisteskraft und Konzentration.

Yoga ist eine vollständige Wissenschaft vom Leben, die vor Tausenden von Jahren ihren Ursprung in Indien hatte. Es ist der Welt ältestes System zur persönlichen Entwicklung, das Körper, Geist und Seele vereint. Die alten Yogis besaßen ein tiefes Verständnis der menschlichen Natur und wussten genau, was der Mensch braucht, um mit sich und seiner Umwelt in Einklang zu leben. Sie betrachteten den physischen Körper als Gefährt, den Geist als dessen Lenker und die Seele als des Menschen wahre Identität.

Handlung, Gefühl und Intelligenz sind demnach die drei Kräfte, die das Körpergefährt ziehen. Um eine einheitliche Entwicklung dieser drei Kräfte zu erreichen, müssen sie im Gleichgewicht gehalten werden. Unter Berücksichtigung der Beziehung zwischen Körper und Geist schufen die Yogis eine einzigartige Methode, die alle Bewegungen, die man braucht, um die physische Gesundheit zu erhalten, mit Atem- und Meditationstechniken vereint, die für Frieden im Geist sorgen.

Yoga Einführung Video Vortrag

Hier ein Vortrag zum Thema Was ist Yoga als Yoga Einführung von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Einführung ins Hatha Yoga. Aus: "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda

Die Ausbildung im Yoga ist in acht Angas, Glieder oder Stufen, unterteilt, nämlich Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Die ersten beiden Teile des Yoga sind Yama und Niyama. Asana ist das dritte Anga im Ashtanga Yoga und Pranayama das vierte.

Wenn das Fundament eines Hauses nicht sachgerecht angelegt ist, wird der Überbau innerhalb kürzester Zeit einstürzen. Genauso, wenn Du den vollen spirituellen Nutzen von Asanas haben willst, musst Du zuerst die ersten beiden Stufen, Yama und Niyama, gut üben.

Genauso, wenn ein Yogaschüler die Asanas nicht beherrscht, kann er nicht erfolgreich seine höheren Kurse der Yogapraxis fortsetzen. Nur wenn Du in der Asana fest bist, wirst Du den Nutzen von Pranayama erfahren.


Arten von Asanas

Es gibt so viele Asanas oder Stellungen wie es Arten von Lebewesen in diesem Universum gibt. Es gibt 8400000 Asanas, entsprechend zu den 84 Lakhs von Körpern. Die Asanas entsprechen den verschiedenen Sitzstellungen, die man bei den verschiedenen Arten in der Schöpfung finden kann.

Von den 84 Lakhs von Asanas sind 84 die besten; und von diesen 84 wurden 32 als nützlich für den Menschen befunden.

Asanas können in zwei große Gruppen unterteilt werden, nämlich Meditationsstellungen und Stellungen für Gesundheit und Kraft. Die Yoga Shastras sagen, es gibt es vier hervorragende Meditationsstellungen: Padmasana, Siddhasana, Swastikasana und Sukhasana.


Die Meditationsstellungen

Die Meditationsstellungen sind besonders geeignet für Japa und für kontemplative Zwecke. Sie lösen den Geist vom Kummer und den Sorgen des Alls. Sie beruhigen die Nerven, entspannen den Körper, stärken den Geist und schenken Ausgeglichenheit. Die Meditationsstellungen steigern das Verdauungsfeuer und geben guten Appetit, Gesundheit und Glück. Sie beseitigen Rheumatismus. Sie halten Gase, Galle und Schleim im Gleichgewicht. Sie reinigen und stärken die Nerven in den Beinen. Sie sind dazu geeignet, Brahmacharya aufrechtzuhalten.

‘Sthira Sukham Asanam’ - ‘Asana ist fest und angenehm’ (Patanjali). Sie darf kein Schmerzempfinden oder Unbehagen verursachen. Wenn die Asanas nicht fest sind, wird der Geist schnell durcheinandergebracht. Man hat dann keine Konzentration des Geistes. Der Körper muss fest sein wie ein Fels. Der Körper darf nicht im mindesten zittern. Du musst zu einer lebendigen Statue werden, wenn Du Dich zu Dhyana hinsetzt. Wenn der Sitz fest wird, macht man Fortschritte in der Meditation. Man hat dann kein Körperbewusstsein.

Wenn Du in der Stellung sitzt, denke: ‘Ich bin so fest wie ein Fels. Nichts kann mich erschüttern’. Suggeriere das ein Dutzend Mal Deinem Geist. Dann wird die Asana bald fest werden.

Du musst in einer der vier Stellungen drei Stunden lang ohne Unterbrechung verharren können, ohne Dich zu bewegen. Nur dann kannst Du Asana Jaya, Beherrschung der Asana, erlangen. Wenn Du auch nur eine Stunde lang in der Stellung verharren kannst, wirst Du Einpünktigkeit des Geistes erlangen und dadurch den unendlichen Frieden und Atma Ananda im Inneren erfahren.

Wenn Du ein Jahr lang regelmäßig übst, wirst Du Erfolg haben; und Du wirst drei Stunden lang ohne Unterbrechung sitzen können. Beginne mit einer halben Stunde und steigere allmählich die Dauer.

Wenn Du nach einiger Zeit starke Schmerzen in den Beinen verspürst, löse die Beine, massieren sie fünf Minuten lang und setze Dich dann wieder in die Asana. Wenn Du fortgeschrittener bist, wirst Du keine Schmerzen mehr spüren. Du wirst dagegen ungeheure Freude erfahren. Übe die Asana morgens und abends.

Bleibe bei einer Asana, entweder Padma, Siddha, Swastika oder Sukha; und mache sie durch wiederholtes Üben fest und vollkommen.

Wechsle nie die Asana. Halte hartnäckig an einer fest. Klammere Dich daran wie ein Blutegel. Erfahre den vollen Nutzen einer einzigen Asana für die Meditation.


Stellungen zur Übung des Körpers

Unter den Körperübungsstellungen gibt es einige Asanas, die im Stehen geübt werden können. Das sind Tadasana, Trikonasana, Garudasana, usw. Einige können im Sitzen geübt werden. Das sind Paschimottasana, Janushirshasana, Padmasana, Lolasana, usw. Einige werden im Liegen geübt. Das sind Uttanapadasana oder Pavanamuktasana. Schwache oder zarte Menschen können Asanas im Liegen machen. Manche Asanas wie Shirshasana, Vrikshasana, Sarvangasana, Viparitakarani Mudra, usw. werden mit dem Kopf nach unten und den Beinen nach oben ausgeführt.


Yoga Asanas und Körperübungen

Normale Körperübungen entwickeln nur die oberflächlichen Muskeln des Körpers. Man kann ein Sandow mit einem wunderschönen Körperbau werden. Asanas hingegen sind für die gründliche Übung der inneren Organe gedacht, wie Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Darm, Herz, Lunge, Gehirn und die wichtigen Hormondrüsen des Körpers. Asanas harmonisieren die inneren Organe und beleben die Schilddrüse und andere endokrine Drüsen, die eine sehr wichtige Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit spielen.

Körperübungen treiben das Prana nach außen. Asanas schicken das Prana nach innen und verteilen es ganz gleichmäßig über den ganzen Körper und seine verschiedenen Systeme.

Asanas sind nicht nur Körperübungen. Sie sind mehr als das. Sie schenken seelisches Gleichgewicht. Sie helfen bei der Beherrschung der Emotionen. Sie bringen spirituellen Nutzen.

Asanas erwecken die Schlangenkraft oder Kundalini, die im Muladhara Chakra schläft. Sie schenkt dem Aspiranten Wonne, Macht und Yoga Samadhi. Wenn Du 500 Mal täglich Dand und Bhaitaks machst oder fünf Jahre lang täglich fünfzig Klimmzüge am Barren, wird das in keiner Weise zum Erwecken dieser geheimnisvollen Kraft, der Kundalini, beitragen. Siehst Du jetzt den Unterschied?

Das Üben von Asanas verursacht keine Kosten. Du brauchst keine Hanteln, Federn, Gewichte oder Barren, um den Yoga-Raum einzurichten. Im Höchstfall benötigt man eine einfache weiche Decke, um darauf Asanas zu machen.


Wer kann Asanas machen?

Grundsätzlich kann man diese Asanas ab einem Alter von zehn, zwölf Jahren praktizieren. Zwanzig- bis Dreißigjährige können alle Asanas gut ausführen.

Ein zwei Monate Praxis machen die steifen Sehnen, Muskeln und Knochen sehr geschmeidig. Selbst alte Menschen können alle Asanas machen.

Sie können auf Shirshasana verzichten, wenn sie körperlich nicht dazu in der Lage sind. Es gibt aber Menschen fortgeschrittenen Alters, die auch Shirshasana machen.

Auch Frauen sollten Asanas machen. Wenn Frauen den Asana-Zyklus systematisch und mit Interesse und Aufmerksamkeit praktizieren, werden sie wundervolle Gesundheit und Lebenskraft haben. Wenn Mütter gesund und stark sind, werden auch die Kinder gesund und stark sein. Eine Revitalisierung der jungen Frauen ist eine Revitalisierung für die ganze Welt.


Heilwirkung von Yogaübungen

Asanas halten die Muskeln geschmeidig und die Wirbelsäule elastisch, verbessern geistige Fähigkeiten und entwickeln die Lungenkapazität, sie stärken die inneren Organe und schenken Langlebigkeit. Durch die Übung von Yoga Asanas wird das Blut mit viel Sauerstoff angereichert und die Anhäufung von venösem Blut wird gestoppt. Der Körper wird mit einem großen Maß an Energie erfüllt. Die Gehirnzentren und das Rückenmark werden gestärkt und belebt. Das Gedächtnis wird verbessert und der Verstand geschärft. Intuition wird entwickelt.

Die Praxis von Asanas festigt das Gleichgewicht im Körper und garantiert auch geistige Ausgeglichenheit. Yogaübungen tragen zur Entspannung des Körpers bei, so daß nervliche Anspannungen aufgelöst werden können.

Die Übung von Asanas beseitigt Krankheiten und macht den Körper leicht, fest und stabil. Eine bestimmte Asana dient zur Beseitigung einer bestimmten Krankheit. Beachte diese wundervolle Kraft der Asana.

Shirshasana ist nützlich für ein trübes Gehirn. Er schenkt Gehirnkraft und entwickelt Verstand und Gedächtnis. Er trägt zur Speicherung von Ojas Shakti im Gehirn bei. Er nützt bei der Bewahrung von Brahmacharya. Er heilt viele Krankheiten. Er verbessert Seh- und Hörvermögen durch einen zusätzlichen Blutzufluß zum Gehirn.

Sarvangasana entwickelt die Schilddrüse, stärkt Lungen und Herz und macht die Wirbelsäule elastisch.

Shirshasana und Sarvangasana steigern die Vitalität und beugen dem Altern vor. Sie machen die Wirbelsäule elastisch. Sie erneuern und verjüngen das gesamte System. Die Schilddrüsen werden stimuliert und mit neuer Energie versorgt.

Matsyasana ist gut für die Entwicklung der Lungen, des Gehirns und der Augen; er stärkt auch den oberen Teil der Wirbelsäule.

Paschimotthan und Mayura Asanas kräftigen das Verdauungsfeuer und verbessern die Verdauung. Paschimottanasana vermindert Fett im Bauch.

Bhujangasana, Shalabhasana und Dhanurasana verbessern die Darmperistaltik, wirken gegen Verstopfung und heilen Unterleibserkrankungen. Das Rollen in Dhanurasana gibt eine sehr gute Bauchmassage.

Agni Sara Kriya, Uddiyana Bandha und Mayurasana sind ebenfalls verdauungs- und appetitförderlich. Ardha Matsyendrasana ist gut für Leber und Galle.

Tadasana, Trikonasana und Garudasana machen größer.

Shavasana entspannt Körper und Geist und schenkt vollkommene Ausgeglichenheit und Ruhe.

Man praktiziert Asanas und Pranayama nicht, um starke Muskeln zu bekommen. Muskeln bedeuten nicht Gesundheit. Die gesunde und harmonische Funktion der endokrinen Drüsen und inneren Organe und dergleichen mehr, des Nervensystems und des Geistes - das ist es, was man braucht und was das regelmäßige Üben von Yoga Asanas und Pranayama schenkt.


(Swami Sivananda)

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