Nagmahasaya
Nagmahasaya (1846-1899) Saint Durgacharan Nag wurde am 21. August 1846 in einem kleinen Dorf geboren. Sein Leben gibt uns ein gutes Beispiel dafür, wie ein Leben mit Sannyasa, in Entsagung, und höchster Spiritualität geführt werden kann, auch wenn man Haushälter mit diversen weltlichen Verpflichtungen ist. Swami Vivekananda sagte über ihn: "Ich bin weit gereist, aber nirgendwo traf ich eine so große Seele wie Nagmahasaya.”
Eine Grundaussage seiner Weisheit lautet: "Im Königreich Gottes gibt es keine Unterscheidung zwischen Kaste oder Glaubensrichtung. In Seinen Augen sind alle gleich. Wer sich vor den Füßen Gottes verbeugt, welchen Namen er Ihm auch geben möge, in welcher Form er über Ihn meditieren möge - wenn er das aufrichtigen und ergebenen Herzens tut, wird er sicherlich die Gnade Gottes erfahren."
Weltliche Anfänge
Geschichtlicher Hintergrund
Das spirituelle Leben in Indien erfuhr im 19. Jahrhundert eine beispiellose Hochphase. Zu dieser Zeit lebten dort einige göttlicher Männer der höchsten Größenordnung, deren Leben und Lehren einen bleibenden Sieg für die Spiritualität im Kampf gegen den aufkommenden Materialismus bedeuteten. Als einer dieser Koryphäen gilt Sri Ramakrishna Paramahamsa, der eine neue Epoche des traditionellen Lebens in Indien begründete. Er war der Lehrer von Nagmahasaya.
Kindheit
Saint Durgacharan Nag wurde am 21. August 1846 in einem kleinen Dorf, Deobhog, in der Nähe Narayangunj im östlichen Bengalen (heute Bangladesh) geboren. Er war der Sohn von Dindayal und Tripurasundari. Tripurasundari starb, kurz nachdem sie ihren jüngsten Sohn gebar. Seine Tante, Bhagavati, zog deswegen den Jungen auf. Sein Vater war ein frommer, orthodoxer Hindu. Er war in einer Firma von Rajkumar und Hari Charan Pal Choudhuri von Kumartuli in Kalkutta angestellt, verdiente nur sehr wenig dort und lebte in einer Hütte. Die Firma exportierte Salz.
Das meiste über Durgachans Leben, vor allem über seine Kindheit, ist unbekannt. Seine Tante erzählte ihm viele reizvolle Geschichten aus den Puranas. Sie wiegte den Jungen in den Schlaf, indem sie Geschichten aus der Ramayana und der Mahabharata erzählte. Sehr oft träumte er von diesen Geschichten. Manchmal sah er die Gestalten der Götter und Göttinnen in seinen Träumen, wachte aus Angst auf und blieb gemeinsam mit der Tante wach.
Wie der berühmte Prahlada hatte Nagmahasaya nicht einmal in seiner Kindheit ein verspieltes Naturell. Er liebte immer das Wahrhaftige und log einer seiner Freunde, so sah er ihn nicht mehr als einen Freund an. Gab es einen Streit zwischen seinen Freunden, nahm er die Rolle des Streitschlichters an und löste den Fall mit seiner Urteilsfähigkeit. Jedermann war angezogen von seinem liebenswürdigen Wesen.
Schulzeit
Als er aufwuchs, wurde er in einer ländlichen Schule in Narayangunj angenommen und blieb dort bis zur dritten Klasse. Er ging seinem großen Wunsch weiter zu lernen nach, suchte sich selbstständig eine bengalische Schule in Decca und wurde dort zugelassen. Er verbrachte 15 Monate dort und war während dieser Zeit der täglichen Tortur ausgesetzt, sehr weit reisen zu müssen. Die große Erschöpfung und kontinuierliche Belastung ließen ihn gesundheitlich zusammenbrechen. In der Schulzeit bewährte er sich als intelligenter Schüler.
Hochzeit und Studium
Durgachan heiratete Prasanna Kumari. Nach seiner Hochzeit begann er in der Campbell Medizin-Schule zu studieren, er musste diese jedoch nach anderthalb Jahren verlassen. Danach studierte er Homöopathie bei Dr. Behari Lal Bhaduri. Seine Frau starb an Diarrhö.
Durgachan widmete sich dem Studium homöopathischer Medizin und begann die Armen in den benachbarten Ortschaften zu behandeln. Er verteilte dort kostenlos Medikamente. Während er noch selbst Student war, war der junge Arzt eine Anlaufstelle für Arme. Patienten begannen in großen Scharen in sein Haus zu strömen. Er zögerte nie, auch niedere Dienste für andere zu tun.
Die Spiritualität kehrt in das Leben von Nagmahasaya ein
Religiöses Studium
Mit großer Intensität befasste er sich mit Chaitanya Charit, Rupsanatan und dem Leben der mohammedanischen heiligen Schriften, die von der Brahmio Samaj publiziert wurden. Diese Bücher hatten großen Einfluss auf ihn. Er verlor zunehmend das Interesse an der medizinischen Wissenschaft und begann stattdessen sein Studium religiöser Schriften. Er konnte kein Sanskrit. Deswegen las er die bengalischen Übersetzungen der Puranas und der Tantras.
Er badetete täglich im Ganges und beobachtete regelmäßig die Riten des Ekadashi (der elfte lunare Tag, ein Fastentag). Jeden Tag bei Sonnenuntergang ging er auf dem örtlichen Friedhof spazieren (Kashi Mitra Burning Ghat). Er saß dort alleine bis tief in die Nacht in Gedanken versunken. Er stellte Fakiren, Sannyasins und Sadhakas Fragen und fand heraus, dass die meisten von ihnen nach übernatürlichen Fähigkeiten, Siddhis, strebten. Er erfuhr, dass ihr Ziel nicht das Erlangen der reinen Gottesliebe war. Nachdem er solche Menschen kennenlernte, bekam er diesbezüglich einige Zweifel.
Beginn der Sadhana
Den Ratschlag eines Brahmanen befolgend, begann Durgacharan Sadhana nach den Prinzipien von Tantra zu praktizieren. Dann und wann tat er Japa und meditierte in der Stille der Nacht auf dem Friedhof. Als sein Vater das erfuhr, wollte er, dass Nagmahasaya erneut heiratete, doch dieser widersetzte sich. Die Wünsche seines Vaters wurden eindringlicher und widerwillig stimmte er schließlich zu. Nach der zweiten Hochzeit führte er seine Meditationspraxis ernsthaft fort.
Er begann nun Gebühren, die ihm Patienten für die Behandlung zahlen wollten, anzunehmen. Somit führte er sieben Jahre lang ein komfortables Leben. Seine Tante verstarb. Sie war alt, gebrechlich und litt unter Diarrhöe. Da er sehr tief mit ihr verbunden war, drohte er durch den Verlust, wahnsinnig zu werden. Er musste oft gezwungen werden, zu baden und zu essen. Die Zeit nahm seinem Kummer die Intensität, aber sein Geist wurde fortan Tag und Nacht von Gedanken gejagt wie: "Warum wird ein Mensch geboren und warum stirbt er?"
Tätigkeit als Mediziner
Eines Tages besuchte Durgacharan einen alten Patienten, der unter starken Schmerzen litt. Sogleich behandelte er ihn und wachte an seiner Seite, um ihn mit beruhigenden Worten zu trösten und anfallende Bedürfnisse zu stillen. Durgacharan trug einen dicken Wollschal. Er deckte den Patienten damit zu und verließ ihn. Der Patient rief ihn wiederholt, aber er kam nicht wieder. Am nächsten Morgen, als er wiederkam, teilte der Patient ihm seine Dankbarkeit mit. Durgachan bemerkte flüchtig, dass daran nichts Besonderes gewesen sei.
Bei einer anderen Gelegenheit, als er einen armen Mann behandeln wollte, lag dieser auf dem kalten Boden seines Zimmers. Dieser Anblick war unerträglich für ihn. Durgacharan hatte ein Bettgestell übrig, welches er dem Patienten brachte und ihn zunächst bettete, bevor er mit seiner Behandlung begann. Durgacharan Nags Praxis blühte zunehmend auf. Er wurde als der Familienarzt der Messrs Pals benannt. Er verlangte von niemandem Gebühren und nahm dankbar an, was ihm angeboten wurde. Listige Zeitgenossen versuchten oft, ihn hereinzulegen. Manche stohlen sich nach der Behandlung davon, andere verschuldeten sich bei ihm, ohne es jemals zurückzuzahlen. Er sparte niemals etwas für sich an. Wenn er überschüssiges Geld hatte, gab er dies an seinen Vater ab.
Eines Tages kam ein Bettler, begleitet von einem jungen Mann, beide dem Vishnuismus zugehörig, und baten ihn um Almosen. Durgacharan Nag war tief in Meditation versunken. Er kam sofort aus seinem Haus, nachdem er jemanden von draußen "Radha! Radha!" rufen hörte. Als er die beiden in ihren falschen Vaishnava- Gewändern sah, schrie er entrüstet: "Ihr werdet nichts bekommen, wenn ihr 'Radha, Radha' auf diese Art und Weise sagt, in einem hohlen, unaufrichtigem Ton. Wenn ihr es aus tiefstem Herzen sprechen könnt, dann sollt ihr etwas bekommen." Die zwei Gestalten entfernten sich ohne ein weiteres Wort.
Er dachte sich dabei: "Der Mensch neigt schnell in solch eine bedauerliche Lage hinabzusinken, wenn er keinen guten Lehrer hat." Er berief sich oft auf diese religiösen Scharlatane und bemerkte dazu: "Dir wird verziehen, wenn du einen Fehler unwissentlich begehst. Aber es gibt keine Erlösung, nicht einmal am Ende des Zyklus, für diese Scheinheiligen, die denken, sie seien unsterblich, und dies unter dem Deckmantel der Religion."
Durgacharan Nag verdiente mittlerweile genügend Geld. Als er seine Karriere als Arzt begann, erhoffte er sich, dies würde das Leiden der Armen lindern. Mit unermüdlicher Geduld pflegte er die Verwundeten und Kranken, und er spendete seinen Lohn ohne den geringsten Zweifel. Gelegentlich gab er seine Mahlzeit an die Hungernden ab und verzichtete damit selbst auf die Mahlzeit. Doch er konnte nicht alle Leiden aus der Welt verbannen, und dies ließ ihn nicht los. "Nein, ich muss Gott sehen, oder was ist sonst der Zweck des Lebens? Aber wie kann ich Ihn erkennen?", dachte er.
Initiierung durch Kailash Chand Bhattacharya
Zu dieser Zeit schloss sich Durgacharan Nag einer Gruppe vom Menschen an, die sich am Ufer des Ganges versammelten, um zu meditieren. Ein Sadhu lehrte ihn: "Wie stark dein Glaube und deine Liebe zu Gott auch sein mag, ohne dass du Sadhana praktizierst und über Ihn meditierst, nachdem du gründlich von einem Guru belehrt wurdest, kannst du keine Gottesvision erfahren". Als er dies hörte, war Durgacharan Nag erpicht darauf, initiiert zu werden.
Er kam in Kontakt mit Kailash Chand Bhattacharya und Nag begann seine Sadhana unter seiner Leitung. Er verbrachte nun die meiste Zeit damit zu meditieren und widmete seiner medizinischen Tätigkeit weniger Zeit. Er bat seine Frau sogar darum, keine Anhaftung an ihn als einen jämmerlichen Käfig aus Knochen und Fleisch zu haben. Er riet ihr, Schutz zu den Füßen der heiligen Mutter zu suchen und an Sie und ausschließlich an Sie zu denken. Er hatte den Wunsch, dass sie eine Tapasvini, eine weibliche Asketin, wird.
Begegung mit Shri Ramakrishna
Durgacharan Nag kam in Dakshineswar an, wo er Ramakrishna traf, der ihn anwies, zu Panchavati zu gehen, um dort ein wenig zu meditieren. Nag kehrte zum Meister zurück, nachdem er eine halbe Stunde meditiert hatte. Sein Zusammentreffen mit dem Meister fachte die Leidenschaft in seinem aufgeregten Geist an. Er wurde von einem brennenden Wunsch nach Gottesverwirklichung erfasst. Er wurde beinahe wahnsinnig deswegen. Essen und Schlafen ließen ihn kalt, und er hörte auf, mit anderen zu sprechen, und huldigte seinem Meister aufrichtig.
Er war überzeugt davon, dass Ramakrishna eine Inkarnation Gottes war, ein personifizierter Narayana. Bei einer Gelegenheit fragte Sri Ramakrishna seinen Schüler, was dieser von ihm halte. Er antwortete mit den Worten: "Durch Deine Gnade weiß ich, Du bist Gott." Als er dies hörte, erlangte Sri Ramakrishna Samadhi und platzierte seinen rechten Fuß auf Durgacharans Brust. Sofort fühlte der Schüler eine besondere Veränderung in ihm selbst. Er sah ein göttliches Licht, welches die belebten und unbelebten Objekte, Himmel und Erde überschüttete. Nun war er Nagmahasaya von Durgacharan Nag.
In Dakshineswar machte Nagmahasaya die Bekanntschaft mit Swami Vivekananda, der damals "Noren" genannt wurde. Er bekam mit, dass Sri Ramakrishna Noren göttliche Kräfte zusprach. Also beugte sich Nagmahasaya herunter zu Noren. Von nun an glaubte er, dass Noren kein menschliches Wesen war, sondern Shiva höchstpersönlich, inkarniert für das Lila von Sri Ramakrishna. Er hörte den Meister sprechen: "Wenn der Geist an den winzigen Tropfen der Medizin hängt, wie kann man dann das große Sein empfangen?"
Zu dieser Zeit begann er, sich durch Bilder von Patienten, die in seinem Geist herumschwirrten, gestört zu fühlen. Deswegen kam er zu dem Schluss, dass dieser Ratschlag an ihn gerichtet sein müsse. Er entschloss sich deswegen, dass er keinen Auftrag mehr annehmen könne, der ein Hindernis in der Verwirklichung Gottes darstellte. An diesem Tag kehrte er heim und warf seinen Arztkoffer und seine medizinischen Bücher in den Ganges.
Strenge spirituelle Praxis
Nagmahasaya tauchte in strengere religiöse Praktiken ein. Oft ging er am Ufer des Ganges spazieren. Er hörte auf, Schuhe und Hemden zu tragen und bedeckte seinen Körper mit einfachen Tüchern. Täglich kamen Bettler zu ihm und keiner verließ sein Haus mit leeren Händen. Er aß nie unnötig und lehnte Süßigkeiten ab, die nicht Gott dargebracht wurden.
Um seine Leidenschaften zu besiegen, entsagte er dem Essen, manchmal fastete er fünf oder sechs Tage lang und verzichtete dabei sogar darauf zu trinken. Weil er chronische Kopfschmerzen hatte, musste er das Baden aufgeben und die letzten zwanzig Jahre seines Lebens blieb er bei dieser Gewohnheit. Das gab ihm ein trockenes, zerlumptes Äußeres. Er sah aus wie der Inbegriff von Demut und Bescheidenheit. So wie er Buße tat, so riet er auch anderen es ihm gleich zu tun.
Nagmahasayas als Gastgeber
Nachdem Sri Ramakrishna starb, lebte Nagmahasaya wieder bei sich zu Hause und begann seinen alten Vater mit Fürsorge und Zuneigung zu betreuen. Jedes Jahr organisierte er Feste: Durga Pujas, Kali Pujas, Jagaddhatri Pujas und alle Feste zu Ehren der Göttlichen Mutter zu dem Zweck Ihren Vater zufrieden zu stellen. Wer auch immer kam um ihn zu sehen, keiner verließ sein Haus ohne eine kleine Erfrischung.
Eines Tages litt Nagmahasaya unter akuten Koliken. Es war unerträglich und teilweise verlor er sein Bewusstsein. Auf einmal kamen, ganz ohne Vorankündigung, an die zehn Gäste in sein Haus. Er hatte kein einziges Reiskorn anzubieten. Selbst in diesem Zustand ging er zum Markt. Während er einen Sack Reis auf seiner Schulter trug, wurden die Schmerzen stärker, und er stürzte auf der Straße. Nach einer Weile, nachdem der Schmerz nachließ, ging er mit dem Sack weiter. Als er zuhause ankam, kniete er vor seinen Gästen nieder und bat demütig um Entschuldigung, dass er so lange gebraucht hatte, um ihnen etwas zu essen anzubieten.
Den Respekt, den Nagmahasaya bei den Geschäftsinhabern genoss, war nicht gesunken. Immer, wenn er nach Kalkutta reiste, war das erste, was er tat, die Mutter in Kalighat zu besuchen. Die heilige Mutter schenkte Nagmahasaya eine Kopfbedeckung, die er immer trug, wenn er seine Einkäufe für die Puja tätigte. Er tätigte diese Einkäufe vom Geld, welches er jedes Jahr als Kommission vom Salzvertrag von den Messrs Pals erhielt. Nach den Einkäufen kehrte er in sein Dorf zurück und musste erfahren, dass sein Vater gestorben war.
Lehren
Nagmahasaya und Ahimsa
Nagmahasaya war ein lebendes Beispiel für die Qualität von Ahimsa. "Nicht-Verletzen ist das höchste Gut." Er befolgte dies in seinem Leben auf das genaueste. Er konnte es nicht ertragen, das Leiden eines Lebewesens mitanzusehen. Er befolgte das Ahimsa Dharma sehr genau und ließ nicht einmal zu, dass eine Giftschlange getötet wurde. Er nahm deutlich wahr, dass im Herz jeder Kreatur Gott allein wohnhaft war.
Seine besondere Verehrung galt den Kühen, zu denen er seit Kindheitstagen eine starke Verbindung hatte. Er sah in ihnen eine Manifestation der Göttlichen Mutter. Als ein Anbeter von Shakti glaubte er daran, dass "verschiedene Wege zum gleichen Ziel führen. Überzeugungen und Wege sind unwesentlich. Wenn jemand aufrichtig und andächtig einen der Wege folgt, wird die Gnade Gottes ihn erreichen". Er neigte nie zu Fanatismus oder religiösem Dogmatismus und zollte allen Glaubensrichtungen und Sekten Respekt, seien es die Shaivas oder Vaishnavas, Bauls oder Kartabhajas.
Spirituelle Konstanten
Über die spirituelle Praxis pflegte er zu sagen: "Das einzige, was nötig ist, ist seine Seele mittels Sadhana konstant offen zu halten. Wie der Mann, der die ganze Zeit aufmerksam unter einem Obstbaum wacht. Die Reife, die Erfüllung liegt bei Ihm. Der Jiva kann nur die Frucht seines Sadhanas genießen, wenn Er es in Seiner grenzenlosen Gnade erlaubt.." Er muss zu Gott beten, um ihm unbeirrbare Hingabe zu Seinen geheiligten Füßen und eine wahre Kenntnis Seiner zu garantieren. Nur dann kann er sich von den Fesseln der irdischen Welt lösen und Freiheit durch Seine Gnade erlangen.
Nagmahasaya nahm niemals die Rolle eines Gurus an noch initiierte er Schüler. Er handelte niemals gegen die Vorschriften der Shastras, und da er glaubte, von Geburt an ein Shudra zu sein, hatte er nach Vorschrift der Shastras nicht das Recht, Schüler zu initiieren.
Er handelte ein Leben lang konsequent nach seinem Glauben. Er hatte viele Anhänger und hinterließ bei vielen Jungen solch einen bleibenden Eindruck, dass es bei vielen einen kompletten Lebenswandel auslöste. Durch seine Gnade erreichten sie große Reinheit und Segnung, und viele mögen ebenso das "Summum Bonum" ihres Lebens realisiert haben. Swami Vivekananda pflegte zu sagen, dass fünf Minuten in Gegenwart eines solch göttlichen Mannes das ganze Leben verändern können. Religion werde schließlich durch einen richtigen Guru an einen Schüler vermittelt.
Tod
Im Jahre 1899 wurde Nagmahasaya ernsthaft krank. Er litt an unerträglichen Schmerzen. Eines Tages fiel er in Samadhi. Einige Lieder von Sri Ramakrishna wurden für ihn rezitiert, ein Bild der Göttin gebracht. Sobald er das Bild der Mutter sag, die er wünschte anzubeten, verlor er seine Sinne und das Bewusstsein und ging in einen tiefen Samadhi über, die Worte "Mutter! Mutter!" murmelnd. Nach zwei Stunden kam er wieder zu Bewusstsein und weinte wie ein Kind: "Glückselige Mutter!" Die Puja war beendet.
Nach einiger Zeit wurde er unruhig im Bett, und eines Tages fiel er ins Koma. Mit den Worten der Mutter auf seinen Lippen fiel er ins Samadhi und murmelte: "Sei gegrüßt, Shiva! Ehre dem Herrn des Universums..." Er hatte Abschied genommen vom irdischen Leben. Selbst sein Gesicht strahlte voller Glanz.
Artikel aus dem Buch "Indian Spiritual Gurus. Nineteenth Century" von M.L. Ahuja.
Siehe auch
Weblinks
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
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