Bhakti Yoga: Unterschied zwischen den Versionen

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*'''Vatsalya Bhava''' In [[Vatsalya Bhava]] sieht der Gläubige Gott als sein Kind. Er füttert und umsorgt ihn, wie eine Mutter es bei ihrem Kind tut.
*'''Vatsalya Bhava''' In [[Vatsalya Bhava]] sieht der Gläubige Gott als sein Kind. Er füttert und umsorgt ihn, wie eine Mutter es bei ihrem Kind tut.
*'''[[Madhurya Bhava]]''' ist die höchste Form von Bhakti. Es bezeichnet die Beziehung zu Gott als seinem Geliebten. Der gläubige Mensch und Gott fühlen sich als eins, halten aber trotzdem die Getrenntheit aufrecht, um die Wonne des Liebesspiels miteinander zu erfahren. Dies ist Einheit in Getrenntheit und Getrenntheit in Einheit.
*'''[[Madhurya Bhava]]''' ist die höchste Form von Bhakti. Es bezeichnet die Beziehung zu Gott als seinem Geliebten. Der gläubige Mensch und Gott fühlen sich als eins, halten aber trotzdem die Getrenntheit aufrecht, um die Wonne des Liebesspiels miteinander zu erfahren. Dies ist Einheit in Getrenntheit und Getrenntheit in Einheit.


== Die Praktiken des Bhakti ==  
== Die Praktiken des Bhakti ==  
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*'''[[Sakhya]]''': Gott als Freund
*'''[[Sakhya]]''': Gott als Freund
*'''[[Atmanivedana]]''': völlige Hingabe
*'''[[Atmanivedana]]''': völlige Hingabe


==Swami Sivananda über Bhakti Yoga==
==Swami Sivananda über Bhakti Yoga==
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Sie alle waren Gottesverehrer und waren große [[Heilig]]e: [[Kannappa]], ein Analphabet und Barbar, der Wasser aus seinem Munde auf den [[Linga]] fließen ließ und Schweinefleisch anbot, wurde der beste unter den Bhaktas. Die [[Vaishnava]] [[Alvar]]s und die [[Shaiva]] [[Nayanar]]s aus Südindien kamen aus verschiedenen Schichten der [[Gesellschaft]].
Sie alle waren Gottesverehrer und waren große [[Heilig]]e: [[Kannappa]], ein Analphabet und Barbar, der Wasser aus seinem Munde auf den [[Linga]] fließen ließ und Schweinefleisch anbot, wurde der beste unter den Bhaktas. Die [[Vaishnava]] [[Alvar]]s und die [[Shaiva]] [[Nayanar]]s aus Südindien kamen aus verschiedenen Schichten der [[Gesellschaft]].


=Aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben"==
Bhakti Yoga (Yoga der Gottergebenheit)
[[Bhava]] ist die Hauptgrundlage von [[Rasa]]. Der Genuss ewiger [[Seligkeit]], welche der Fromme während seines ekstatischen Zustandes (Bhava Samadhi) empfindet, heißt Rasa.
Rasa ist Wesenheit [[Krishna]]s des Herrn. Rasa ist Nektar transzendentaler Seligkeit. Krishna der Herr ist die Brunnenstube oder Quelle Rasas.
Schmecke Krishna-Bhakti-Rasa durch [[Rati]] oder [[Prema]] und du wirst [[Unsterblichkeit]] erlangen.
Bhakti bedeutet innigste [[Hingabe]] an Gott. Es ist Prem (Liebe) zu [[Prabhu]] (Gott). [[Shraddha]] (Glaube) und [[Viswas]] (Trauen) sind die Anfangsstufen der Gott[[verehrung]]. Sie entfalten sich weiter zu Bhakti. Später ist Glauben auf dem Pfad der Hingabe das Wichtigste.
Um Bhakti zu erreichen, sind erforderlich: ein reines Herz voll [[Liebe]], [[Glaube]], [[Unschuld]], [[Schlichtheit]], Wahrhaftigkeit, Arjava (Einfachheit), [[Vairagya]] (Leidenschaftslosigkeit) und [[Brahmacharya]] (Enthaltsamkeit).
Vor Gott sind alle Menschen gleich. Wir alle wissen, dass Sri [[Ramachandra]] die Früchte aß, welche Bhilini Sabari bereits gekostet hatte. Sudamas wenige Getreidekörner sind Krishna dem Herrn willkommener, als das üppigste Festmahl, das ein Mächtiger dieser Erde bereiten kann. Gott will dein liebendes [[Herz]]. Er erwartet weder einen großen Tempel noch reiche Gaben von dir.
Man kann Bhakti lernen und üben. Dauernden Umgang mit Frommen und [[Bhagavata]]s ([[Satsang]]), Wiederholen seines [[Name]]ns, Sri Ram, Sita Ram, Hari Om und so weiter, beständiges Gedenken des Herrn, [[Gebet]], Studium religiöser Bücher wie [[Ramayana]], [[Bhagavatam]], Hari [[Kirtan]], Dienst der [[Bhakta]]s und so weiter kann deinem Herzen Bhakti einflößen. Begehrlichkeit, [[Zorn]], [[Habsucht]], [[Moha]] (Verblendung), [[Stolz]], [[Eifersucht]], [[Hass]], [[Selbstsucht]], Machtgier, Schielen nach Ehre und Ruhm, [[Heuchelei]] sind allerhand [[Hindernis]]se auf dem Wege eines Bhakti [[Yogi]]s.
Lösche Begehrlichkeit aus durch reine [[Gedanke]]n, Zorn durch Liebe, [[Kshama]] (Vergebung) und so weiter, Habgier durch Wohltätigkeit, Anständigkeit, Selbstlosigkeit, Moha durch [[Viveka]] (Unterscheidung), Stolz durch [[Demut]] (Nimvita, Vinaya), Eifersucht durch Großmut, Vornehmheit und Mudita (Freude), Hass durch Liebe und Selbstsucht durch bedingungslose und rückhaltlose willige Selbsthingabe an den Herrn, Armanivedan oder Saranagati. Bete inbrünstig wie Prahlad. Singe seinen Namen wie Radha. Weine in Abgeschiedenheit wie Mira über Viraha Agni (die Trennung von Gott). Pflege Kirtan (Lobsang) wie Gauranga der Herr, singe Bhajan (Gottes Lob) wie Ram Prasad von Bengalen. Tanze in göttlicher Ekstase wie Chaitanya Naha Prabhu und gehe in Bhava Samadhi ein. Wiederhole immer wieder Seinen Namen wie Valmiki, Tukaram oder Ram Das.
Seid immer wach und tätig, meine Freunde, in geistigem Sadhana, Bhajan und so weiter. Verschwendet nie auch nur eine einzige Minute. Zeitverschwendung ist die größte Sünde. Rama der Herr wird eure Bemühungen sicher mit Erfolg krönen.
Vereinigt alle Liebe, die ihr weltlichen Werten schenkt: Weib, Sohn, Reichtum, Besitz, Verwandte, Freunde, - und schenkt dann alle diese Liebe Gott. Ihr werdet Ihn in diesem Augenblick verwirklichen. Wiederholt Seinen Namen täglich 200 Malas, also 200 mal 108, d.i. 21 600 mal. Singt Ihm zu Ehren. Pflegt Hari Kirtan. Wiederholt Seine Hymnen (Stotras).
Lebt einige Monate lang in Ayodhya, Brindaban, Pandharpur, Mathura. Beherrscht die Indriyas (Sinnesorgane). Nährt euch einfach. Tragt schlichte Kleidung, führt ein natürliches, anspruchsloses Leben. Dann werdet ihr bald Bhakti in euch entwickeln. Pflegt Enthaltsamkeit gegenüber dem Materiellen. Seid kritisch (Mithya) und scharfsichtig (Dosha Drishti) gegenüber den Dingen. Alle Dinge sind unwirklich, täuschend. Sie bereiten uns allerlei Nöte und Leiden. Vairagya kommt dann ganz von selbst. Raga (Blinde Liebe) zum Irdischen ist ein Feind für Bhaktis.
Widerhole wieder den Satz: Ich bin Dein. Alles ist Dein. Dein Wille geschehe. – Gib dich völlig an Gott hin. Nur dann wirst du Gott schauen (Darshan). Hege keine Begierden in deinem Herzen. Vernichte die Selbstsucht restlos. Ein Bhakta erlangt Salokhya (Sein in der Welt Gottes), Samespya (Gottnähe), Saroopya (Gottes Gestalt) und Sayujya Mukti (Einheit mit Gott). Er lebt in Gottes Nähe. Er dient Gott. Er genießt allen seinen Aishwarya (Reichtum). Er erlangt Krama Mukti (fortschreitende Befreiung). Am Ende erreicht er Jnana (Erkenntnis).


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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*[[Atmasamarpana]]
*[[Atmasamarpana]]
*[[Bhava]]
*[[Bhava]]


==Weblinks==
==Weblinks==
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*[http://yoga-christ.de/index.php/Bhakti-Yoga Yoga Christ.de]
*[http://yoga-christ.de/index.php/Bhakti-Yoga Yoga Christ.de]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Sivananda-Yoga/10-Bhakti-Yoga.htm ''Bhakti Yoga''] von Swami Venkateshananda.
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Sivananda-Yoga/10-Bhakti-Yoga.htm ''Bhakti Yoga''] von Swami Venkateshananda.


==Seminare und Ausbildungen==
==Seminare und Ausbildungen==
*[https://www.yoga-vidya.de/nc/seminar-uebersicht/ Seminare zum Thema Bhakti Yoga] bei Yoga Vidya
*[https://www.yoga-vidya.de/nc/seminar-uebersicht/ Seminare zum Thema Bhakti Yoga] bei Yoga Vidya


== Videos==
== Videos==

Version vom 30. August 2013, 21:37 Uhr

Swami Sivananda

Bhakti Yoga (Sanskrit: भक्तियोग, bhaktiyoga m.) Yoga der Liebe und Hingabe. Einer der vier Pfade, der spirituellen Hauptpfade zur Selbstverwirklichung. Bhakti ist Liebe um der Liebe willen, Liebe und Gottes willen. Der Gläubige will Gott und nur Gott - ohne selbstsüchtige Erwartung. Bhakti ist nicht Emotionalität, sondern das Einstimmen des Willens und des Denkvermögens auf das Göttliche. Bhakti ist höchste Liebe zu Gott. Ohne Bhakti sind Erkennen und Handeln leer. Ohne Bhakti ist Yoga leer. Das 12. Kapitel der Bhagavad Gita ist dem Bhakti Yoga gewidmet. Es beschreibt den Anbeter, der sein Denken vollkommen auf Krishna richtet. Das Bhagavata Purana 3.29.14 beschreibt den fortgeschrittenen Bhakti-Yogi, der sogar den Wunsch aufgibt, mit Gott zu verschmelzen, und es vorzieht als seine Werkzeug und nach seinem Willen zu dienen. Im Alltag sind Bhajan und Kirtan hilfreiche Mittel, um Bhakti Yoga in sein Leben zu integrieren, und alles Tun davon lenken zu lassen.

Arten von Bhakti

Apara Bhakti bezeichnet den gläubigen Menschen als Anfänger, der Rituale und Zeremonien ausführt, Anhänger einer Religionsgemeinschaft ist, und auf Anhänger anderer Religionsgemeinschaften herabsieht.

Para Bhakti Ein Para Bhakti Yogi umfasst alles und schliesst alles mit ein. Er besitzt kosmische Liebe oder Vishwaprem. Die ganze Welt ist für ihn Vrindavan (Garten Gottes). Er besucht keine Tempel zum Gottesdienst. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation Gottes ist und alle Bewegungen und Aktivitäten seine Lila (Spiel). Er empfindet keinen Ekel vor Fäkalien und Schmutz, dem Obdachlosen, Kastenlosen, dem Straßenkehrer, dem Bettler, der Prostituierten oder dem Dieb. Er sagt: „Ich sehe meinen Gott überall. Hari (Gott) spielt seine Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Schurken!“ Seine erhabene innere Einstellung ist allumfassend und alles einschließend.

Bhavas

  • Dasya Bhava Im Dasya Bhava findet der Gläubige Freude und Glück im Dienst an Gott als seinem Meister. Er ist stets bestrebt, ihn in jeder erdenklichen Weise zu erfreuen.
  • Sakhya BhavaIm Sakhya Bhava sieht der Gläubige Gott als seinen Freund an, mit dem er sich auf gleicher Ebene bewegt.
  • Shanta Bhava bezeichnet die friedvolle Beziehung des Gläubigen zu Gott. Er sieht das Göttliche in allem gleichermaßen, und lässt sich nicht hochgradig von seinen Emotionen leiten. Sein Herz ist voller Liebe und Freude.
  • Vatsalya Bhava In Vatsalya Bhava sieht der Gläubige Gott als sein Kind. Er füttert und umsorgt ihn, wie eine Mutter es bei ihrem Kind tut.
  • Madhurya Bhava ist die höchste Form von Bhakti. Es bezeichnet die Beziehung zu Gott als seinem Geliebten. Der gläubige Mensch und Gott fühlen sich als eins, halten aber trotzdem die Getrenntheit aufrecht, um die Wonne des Liebesspiels miteinander zu erfahren. Dies ist Einheit in Getrenntheit und Getrenntheit in Einheit.

Die Praktiken des Bhakti

  • Sravana: Hören von Gott
  • Kirtana:Seinen Namen singen. ([[Kirtan])
  • Smarana: ständiges Denken, Wiederholen Seines Namens
  • Padasevana: Dienst zu Seinen Füßen: Altar-/Tempeldienst
  • Archana: Darbringen (von Blumen), Gottesdienst
  • Vandana: Sich verneigen
  • Dasya: Dienst für Ihn. Als Instrument.
  • Sakhya: Gott als Freund
  • Atmanivedana: völlige Hingabe

Swami Sivananda über Bhakti Yoga

Bhakti ist innige Liebe zu Gott. Bhakti Yoga ist der Pfad der Hingabe. Er spricht die Mehrheit der Menschheit an. "Liebe um der Liebe Willen" ist das Motto oder Schema eines Bhakti-Yogis, eines Bhaktas. Gott ist die Verkörperung von Liebe. Um ihn zu erreichen kommst du nicht umhin, ihn zu lieben. Gott kann nur durch eine Liebe erfasst werden, die begeistert und absolut intensiv ist, wie die eheliche Leidenschaft. Die Liebe zu Gott muss Schritt für Schritt wachsen. Wer Gott liebt, hat weder Wünsche noch Leid. Er hasst kein Lebewesen oder Objekt. Er findet nicht Gefallen an sinnlichen Objekten. Er schließt jeden in der warmen Umarmung seiner Liebe ein.

Kama (weltliche Sehnsüchte) und Trishna (Gelüste) stehen der Hingabe entgegen. Solange es eine Spur von Gelüsten nach sinnlichen Objekten in deinen Gedanken gibt, kannst du keine ernsthafte Sehnsucht nach Gott haben. Atma-Nivedana ist die gesamte, willige, völlige Selbstaufgabe an Gott. Atma Nivedana ist der höchste Rang auf der Leiter des Nava Vidha Bhakti oder den neun Formen der Hingabe. Atma-Nivedana ist die absolute Hingabe Prapatti bzw. Sharanagati. Der Anhänger wird eins mit Gott durch Prapatti. Er erlangt göttliche Anmut bzw. Prasada.

Die Liebe Gottes und die verzückte Ekstase, der man sich durch die Gesellschaft mit Gott erfreut, kann nicht angemessen in Worten beschrieben werden. Es ist, als ob ein Stummer, der schmackhaftes Essen gekostet hat, nicht darüber sprechen kann. Es könnte nur einigen Auserwählten enthüllt werden. Derjenige, der einmal die Liebe erfahren hat, wird nur das sehen, nur das hören und nur davon allein sprechen, denn er denkt permanent nur an das allein.

Bhakti ist eine der spirituellen Haupt-Wissenschaften. Derjenige, der Liebe für Gott hat, ist in der Tat reich. Es gibt kein anderes Leid als den Mangel an Liebe zu Gott. Es gibt keinen anderen rechten Weg, außer der hingebungsvollen Liebe zu Gott. Der Name, die Eigenschaften und Lehren Gottes sind das wichtigste, das in Erinnerung bleiben soll. Die Lotusfüße Gottes sind die wichtigsten Objekte der Meditation. Der Fromme trinkt den Nektar von Prema, von göttlicher Liebe.

Unter den Gottesverehrern, den Bhaktas, gibt es keine Unterschiede zwischen Kaste, Glaubensbekenntnis, Familie, Farbe oder Rasse. Gott kümmert sich nicht um diese Dinge. Er schaut auf die Reinheit der Herzen seiner Verehrer.

Gott offenbart sich seinen Kindern auf verschiedene Art. Er nimmt jene Form an, die der Fromme für seine Verehrung gewählt hat. Wenn du Ihn als Gott Hari verehrst, der vier Hände hat, so wird Er sich dir als Shiva zeigen. Wenn du Ihn als Mutter Durga (die Mutter Sivas) oder Kali (Gemahlin Sivas) verehrst, wird Er als die göttliche Mutter zu dir kommen. Wenn du Ihn als Rama, Krishna, Dattatreya verehrst, wird Er als Rama, Krishna oder Dattatreya zu dir kommen. Wenn du Ihn als Christus oder Allah verehrst, wird Er als Christus oder Allah zu dir kommen.

Jeder kann ein Bhakta werden. Bekannte Bhaktas waren z.B.

Sie alle waren Gottesverehrer und waren große Heilige: Kannappa, ein Analphabet und Barbar, der Wasser aus seinem Munde auf den Linga fließen ließ und Schweinefleisch anbot, wurde der beste unter den Bhaktas. Die Vaishnava Alvars und die Shaiva Nayanars aus Südindien kamen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft.

Aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben"=

Bhakti Yoga (Yoga der Gottergebenheit)

Bhava ist die Hauptgrundlage von Rasa. Der Genuss ewiger Seligkeit, welche der Fromme während seines ekstatischen Zustandes (Bhava Samadhi) empfindet, heißt Rasa.

Rasa ist Wesenheit Krishnas des Herrn. Rasa ist Nektar transzendentaler Seligkeit. Krishna der Herr ist die Brunnenstube oder Quelle Rasas.

Schmecke Krishna-Bhakti-Rasa durch Rati oder Prema und du wirst Unsterblichkeit erlangen.

Bhakti bedeutet innigste Hingabe an Gott. Es ist Prem (Liebe) zu Prabhu (Gott). Shraddha (Glaube) und Viswas (Trauen) sind die Anfangsstufen der Gottverehrung. Sie entfalten sich weiter zu Bhakti. Später ist Glauben auf dem Pfad der Hingabe das Wichtigste.

Um Bhakti zu erreichen, sind erforderlich: ein reines Herz voll Liebe, Glaube, Unschuld, Schlichtheit, Wahrhaftigkeit, Arjava (Einfachheit), Vairagya (Leidenschaftslosigkeit) und Brahmacharya (Enthaltsamkeit).

Vor Gott sind alle Menschen gleich. Wir alle wissen, dass Sri Ramachandra die Früchte aß, welche Bhilini Sabari bereits gekostet hatte. Sudamas wenige Getreidekörner sind Krishna dem Herrn willkommener, als das üppigste Festmahl, das ein Mächtiger dieser Erde bereiten kann. Gott will dein liebendes Herz. Er erwartet weder einen großen Tempel noch reiche Gaben von dir.

Man kann Bhakti lernen und üben. Dauernden Umgang mit Frommen und Bhagavatas (Satsang), Wiederholen seines Namens, Sri Ram, Sita Ram, Hari Om und so weiter, beständiges Gedenken des Herrn, Gebet, Studium religiöser Bücher wie Ramayana, Bhagavatam, Hari Kirtan, Dienst der Bhaktas und so weiter kann deinem Herzen Bhakti einflößen. Begehrlichkeit, Zorn, Habsucht, Moha (Verblendung), Stolz, Eifersucht, Hass, Selbstsucht, Machtgier, Schielen nach Ehre und Ruhm, Heuchelei sind allerhand Hindernisse auf dem Wege eines Bhakti Yogis.

Lösche Begehrlichkeit aus durch reine Gedanken, Zorn durch Liebe, Kshama (Vergebung) und so weiter, Habgier durch Wohltätigkeit, Anständigkeit, Selbstlosigkeit, Moha durch Viveka (Unterscheidung), Stolz durch Demut (Nimvita, Vinaya), Eifersucht durch Großmut, Vornehmheit und Mudita (Freude), Hass durch Liebe und Selbstsucht durch bedingungslose und rückhaltlose willige Selbsthingabe an den Herrn, Armanivedan oder Saranagati. Bete inbrünstig wie Prahlad. Singe seinen Namen wie Radha. Weine in Abgeschiedenheit wie Mira über Viraha Agni (die Trennung von Gott). Pflege Kirtan (Lobsang) wie Gauranga der Herr, singe Bhajan (Gottes Lob) wie Ram Prasad von Bengalen. Tanze in göttlicher Ekstase wie Chaitanya Naha Prabhu und gehe in Bhava Samadhi ein. Wiederhole immer wieder Seinen Namen wie Valmiki, Tukaram oder Ram Das.

Seid immer wach und tätig, meine Freunde, in geistigem Sadhana, Bhajan und so weiter. Verschwendet nie auch nur eine einzige Minute. Zeitverschwendung ist die größte Sünde. Rama der Herr wird eure Bemühungen sicher mit Erfolg krönen.

Vereinigt alle Liebe, die ihr weltlichen Werten schenkt: Weib, Sohn, Reichtum, Besitz, Verwandte, Freunde, - und schenkt dann alle diese Liebe Gott. Ihr werdet Ihn in diesem Augenblick verwirklichen. Wiederholt Seinen Namen täglich 200 Malas, also 200 mal 108, d.i. 21 600 mal. Singt Ihm zu Ehren. Pflegt Hari Kirtan. Wiederholt Seine Hymnen (Stotras). Lebt einige Monate lang in Ayodhya, Brindaban, Pandharpur, Mathura. Beherrscht die Indriyas (Sinnesorgane). Nährt euch einfach. Tragt schlichte Kleidung, führt ein natürliches, anspruchsloses Leben. Dann werdet ihr bald Bhakti in euch entwickeln. Pflegt Enthaltsamkeit gegenüber dem Materiellen. Seid kritisch (Mithya) und scharfsichtig (Dosha Drishti) gegenüber den Dingen. Alle Dinge sind unwirklich, täuschend. Sie bereiten uns allerlei Nöte und Leiden. Vairagya kommt dann ganz von selbst. Raga (Blinde Liebe) zum Irdischen ist ein Feind für Bhaktis. Widerhole wieder den Satz: Ich bin Dein. Alles ist Dein. Dein Wille geschehe. – Gib dich völlig an Gott hin. Nur dann wirst du Gott schauen (Darshan). Hege keine Begierden in deinem Herzen. Vernichte die Selbstsucht restlos. Ein Bhakta erlangt Salokhya (Sein in der Welt Gottes), Samespya (Gottnähe), Saroopya (Gottes Gestalt) und Sayujya Mukti (Einheit mit Gott). Er lebt in Gottes Nähe. Er dient Gott. Er genießt allen seinen Aishwarya (Reichtum). Er erlangt Krama Mukti (fortschreitende Befreiung). Am Ende erreicht er Jnana (Erkenntnis).

Siehe auch

Weblinks

Seminare und Ausbildungen

Videos


Multimedia

Bhakti Yogastunde: Yoga als Hingabe an Gott

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Vortrag über Bhakti – die Hingabe zu Gott

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Yoga Stunde Bhakti Yoga mp3

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Bhakti Yoga – Leben im Ashram

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Bhakti Yoga mit Sukadev

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