Parabrahman
Parabrahman (Sanskrit: parabrahman n.) bedeutet höchstes Brahman, das Absolute. Parabrahman ist das hinter aller Form, hinter allen Namen Seiende. Parabrahman ist jenseits von Isvara. Parabrahman ist der stille Zeuge, reines Bewusstsein.
Parabrahman - Der innere Führer
Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 79-83
Gruß sei Parabrahman, das die Essenz der inneren Führung darstellt, das der Höchste Herr der inneren Führung sowie der höchste Purusha in der göttlichen Hierarchie ist. Parabrahman ist die Verkörperung von Erkenntnis und Glückseligkeit.
Parabrahman, das in dieser Welt weilt, das die Welt nicht kennt, dessen Körper diese Welt ist, das die Welt von Innen heraus lenkt, ist dein innerstes Selbst, dein innerer unsterblicher Führer. Es ist der höchste Herr der inneren Führung.
Parabrahman, das im Körper weilt, das der Körper nicht kennt, dessen Körper dieser Körper ist, das den Körper von Innen heraus lenkt, ist dein innerstes Selbst, dein innerer Führer.
Parabrahman, das in den Augen weilt, das die Augen nicht kennen, dessen Körper diese Augen sind, das die Augen von Innen heraus lenkt, - wisse, dass Es der höchste Herr der inneren Führung ist.
Parabrahman, das in den Ohren weilt, das die Ohren nicht kennen, dessen Körper diese Ohren sind, das die Ohren von Innen heraus lenkt, - wisse, dass Es der höchste Herr der inneren Führung ist.
Parabrahman, das im Geiste weilt, das der Geist nicht kennt, dessen Körper dieser Geist ist, das den Geist von Innen heraus lenkt, - wisse, dass Es der höchste Herr der inneren Führung ist.
Parabrahman, das im Prana weilt, das der Prana nicht kennt, dessen Körper dieser Prana ist, das den Prana von Innen heraus lenkt, - wisse, dass Es der höchste Herr der inneren Führung ist.
Parabrahman, das in der Buddhi weilt, das die Buddhi nicht kennt, dessen Körper diese Buddhi ist, das die Buddhi von Innen heraus lenkt, - wisse, dass Es der höchste Herr der inneren Führung ist.
So wie jedes Land eine Regierung besitzt, um die Nation zu führen und Gesetz und Ordnung zu erhalten, so gibt es auch eine Innere Führung, die Gesetz und Ordnung des Universums erhält. Diese wunderbare innere Führung hat Satyam als Banner, Dharma als Siegel, Omkara als Binde, Unterscheidungskraft als Wappen und Leidenschaftslosigkeit als Schild.
Es ist eine ewige Führung. Sie hat ein unveränderliches Ziel, nämlich, die Aspiranten zur Erkenntnis des Selbst zu leiten. Sie dürstet nicht nach Gewalt. Ihr Schatz ist unerschöpflich. Ihre Herrschaft ist unendlich und grenzenlos. Ihr Wohlstand besteht aus höchstem Frieden, ewiger Glückseligkeit, immerwährender Freude, ewiger Zufriedenheit und dem heiligen Wissen der Upanishaden.
Der Herr dieser Führung ist kein Präsident, kein Diktator, kein König. Der Herr der inneren Führung ist Isvara, der Höchste Herr. Drei Gestalten nimmt Er an, Brahma, um die Welt zu erschaffen, Vishnu, um die Welt zu erhalten und Rudra, um die Welt aufzulösen. Er ist der Antaryamin, der innere Führer, der spirituelle Herr.
Über Isvara steht Parabrahman, der stille Zeuge und Höchste Herr. Durch Sein Gebot trennten sich Himmel und Erde. Durch Sein Gebot strahlen Sonne und Mond. Durch Sein Gebot laufen Seen und Flüsse nicht über. Durch Sein Gebot gelingen die Jahreszeiten, die Sonnenwenden und das Jahr. Durch Sein Gebot erfüllen sich Karma und die Früchte daraus. Durch Sein Gebot stehen Sonne und Mond am richtigen Platz am Himmel.
Das gesamte Universum entströmte Brahman und geht in das Höchste Brahman ein. Dieses Brahman ist Schrecken, ein erhobener Donnerkeil. Die Es erkennen werden unsterblich. Aus Ehrfurcht vor Brahman brennt das Feuer. Aus Ehrfurcht vor Brahman scheint die Sonne. Aus Ehrfurcht vor Brahman wirken Indra, Vayu und der Tod. Es gibt vollkommene Gerechtigkeit bei der inneren Führung. Die Devatas erhalten ihren Stand entsprechend ihrer Leistung und ihrer gerechten Taten.
Gott wird von acht Lokapalas, den Wächtern der Himmelsrichtungen, unterstützt. Ihre Namen sind Indra, Varuna, Agni, Yama, Nirriti, Marut, Kubera und Isana. Yama, Varuna, Indra, Brihaspati und Surya sind die Minister des inneren Führers. Sie haben einen feinstofflichen Körper und können jede beliebige Gestalt annehmen. Sie sind mit großer Macht ausgestattet. Die acht Vasus, die elf Rudras und die zwölf Adityas erfüllen ebenso ihre Aufgaben in der Verwaltung der inneren Führung. Indra ist der Herr über die Devas. Jeder, der dazu befähigt ist, kann ein Indra werden. Indra ist ein Status innerhalb der Hierarchie der Devas.
Das Wehen des Windes, das Aufgehen der Sonne, der Wechsel der Jahreszeiten, Regen, alles wird von den Devas verwaltet. Die Devas sind hierarchisch organisiert. Angenommen, hier ist ein junger Mann, ein guter junger Mann, belesen in den Schriften, diszipliniert, mutig und stark. Angenommen die Erde, mit all ihrem Wohlstand, ist sein. Das entspricht der Glückseligkeit eines Menschen. Das Hundertfache der Glückseligkeit eines Menschen ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für einen menschlichen Gandharven. Das Hundertfache der Glückseligkeit eines menschlichen Gandharven ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für einen himmlischen Gandharven. Das Hundertfache der Glückseligkeit eines himmlischen Gandharven ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für einen Deva. Das Hundertfache der Glückseligkeit eines Devas ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für einen Karma Deva. Das Hundertfache der Glückseligkeit eines Karma Devas ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für Indra. Das Hundertfache der Glückseligkeit Indras ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für Brihaspati. Das Hundertfache der Glückseligkeit Brihaspatis ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für Prajapati. Das Hundertfache der Glückseligkeit Prajapatis ist die Maßeinheit der Glückseligkeit für Brahma. Die Glückseligkeit Brahmas ist nur ein Atom, verglichen zur Glückseligkeit des Höchsten Herrn, des inneren Führers.
Der Wechsel bei den Ministern des inneren Führers erfolgt zu Beginn eines Mahakalpas. Gott ist allmächtig. Alles geschieht durch Sankalpa. Gott braucht keine Werkzeuge wie Hände usw. Auch die Devas nicht.
Das Christentum sagt, dass es einen kollektiven Körper der Engel gibt, der in drei Gruppen und neun Ordnungen verschiedener Macht und Herrlichkeit unterteilt ist: 1. die Seraphim und Cherubim, 2. Herrschaft, Tugend, Macht und 3. Mächtige, Erzengel, Engel. Der Engel ist ein göttlicher Bote, ein Sohn Gottes. Er entspricht den Devas des Hinduismus. Der Erzengel ist ein Engel höchster Ordnung.
Körper, Geist und Sinne werden von einem bestimmten Deva gelenkt. Auch hier wirkt der innere Führer. Varuna lenkt die Zunge, Indra die Hände, Vishnu die Füße, die Sonne die Augen, Vayu die Haut, Dik die Ohren, die Ashvin die Nase, Agni die Sprache, Yama den Anus, Prajapati die Zeugungsorgane, Soma den Geist, Brahma den Intellekt, Vishnu das Chitta, Rudra den Ahamkara. Ebenso lenkt ein Deva die fünf Elemente. Diese Devas lenken uns und reichen uns die Hand auf unserem Weg zur höchsten Herrlichkeit, wenn wir uns Ihnen mit Hingabe nähern. Sie nehmen die Hindernisse und leuchten uns auf dem spirituellen Weg. Sie erhalten die Harmonie der Welt. Sie werden gepriesen durch Darbringung von Ghee und Wasser sowie durch die Rezitation von Gebeten und Mantras. Anrufungen Agnis und Suryas finden wir in der Isavasya Upanishade.
Wer das harmonische Wirken der inneren Führung versteht, wer mit der inneren Führung in Harmonie schwingt und wer den höchsten Herrn der inneren Führung kennt, der erlangt Wohlstand, nie endenden Ruhm, Herrlichkeit, ewige Glückseligkeit und Unsterblichkeit.
Siehe auch
- Jnana
- Brahman
- Jnana Yoga
- Vedanta
- Vedanta Schulen
- Guru
- Meister
- Wer bin ich
- Brahma Jnanavali Mala
- Erkenntnis
- Satchidananda
- Glückseligkeit
- Selbstverwirklichung
- Erfahrung
- Mumukshu
- Moksha
- Samadhi
- Swami Sivananda
- Shankaracharya
- Ramana Maharshi
Literatur
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
- Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
- Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
- Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
- Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
- Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
- Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
- Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
- Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
- Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
Weblinks
- Swami Sivananda
- Artikel von Swami Sivananda
- Swami Sivanandas Integraler Yoga
- Der ganzheitliche Yoga in der Tradition von Swami Sivananda
- Die sechs Yoga-Wege
- Meditation & Yoga
- Einführung in Vedanta
- Swami Sivananda: Was ist Jnana Yoga?
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Vedanta
- Swami Sivananda, Sadhana: Vedanta Sadhana
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Jnana Yoga und Vedanta - Einführung
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Wer bin ich? Was ist die Welt?
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Shankaracharya – Leben und Werk des großen Vedanta Meisters
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Vedanta Meditation – Alles ist Brahman
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