Sadhana
Sadhana (Sanskrit: साधन sādhana n. und साधना sādhanā f.) spirituelle Praktiken; geistige Übungen. Der männliche bzw. weibliche Übende von Sadhana heißt Sadhaka bzw. Sadhika.
Swami Sivananda über Sadhana
"Sadhana-Kursus", Auszug aus dem Buch Die Botschaft
- Du musst imstande sein, drei Stunden hintereinander mit erhobenem Haupt in einer Asana zu verharren.
- Übe täglich eine halbe Stunde Pranayama (Atemkontrolle).
- Du musst um 4 Uhr morgens aufstehen und zuerst meditieren. Dann kannst du Asana und Pranayama üben. Das Wichtigste ist die Meditation.
- Beginne mit einer bestimmten Meditation in irgendeiner Form, die dir am besten liegt. Fühle die innere Gegenwart in dieser Form und denke an die Eigenschaften der Reinheit, Vollkommenheit, alldurchdringenden Intelligenz, Glückseligkeit, Allmacht usw. Wenn die Gedanken davonlaufen, bringe sie immer wieder zu diesem Punkt zurück. Meditiere noch einmal am Abend und halte die Übungen regelmäßig ein.
- Entwickle richtiges Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen.
- Rotte die Laster aus, wie Zorn, Sinnenlust, Gram, Selbstsucht, Hass usw.
- Halte die Indriyas (Sinnesorgane) im Zaum. Beachte das Gelübde des täglichen zweistündigen Schweigens.
- Entwickle Tugenden: Vergebung, Dankbarkeit, Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Beständigkeit, Mut, Wahrhaftigkeit usw.
- Führe regelmäßig ein geistiges Tagebuch und halte an der Praxis deiner geistigen Übungen fest, koste es , was es wolle.
- Schreibe dein Ischta-Mantra „Hari Om“ Shri Rama“ usw. täglich eine Stunde lang in dein Notizbuch und sende es mir am Ende jedes Monats zusammen mit dem geistigen Tagebuch.
- Werde ein reiner Vegetarier.
"Zwanzig geistige Belehrungen", Auszug aus dem Buch Die Botschaft
- Stehe täglich um 4 Uhr morgens auf. Mache Japa und meditiere.
- Nimm sattwischen Ahara,reine Nahrung, zu dir. Überlade nicht deinen Magen.
- Sitze im Padma oder Siddha Asana für Japa und Dhyana (Wiederholung eines Namens Gottes oder Mantras und tiefe Meditation).
- Habe einen besonderen verschließbaren Raum für die Meditation.
- Übe Barmherzigkeit. Gib ein Zehntel deines Einkommens den Armen.
- Studiere systematisch ein Kapitel der Bhagavad Gita oder der Bibel.
- Erhalte dir Virya (die sexuelle Energie oder Lebenskraft). Schlafe getrennt von anderen.
- Gib das Rauchen, den Genuss berauschender und rajasischer Nahrung auf.
- An Ekadashi Tagen (jeweils der 11. Tag des Halbmonats) faste oder lebe nur von Milch und Früchten.
- Übe Mauna (Schweigen), täglich zwei Stunden lang und außerdem während den Mahlzeiten.
- Sprich um jeden Preis die Wahrheit. Sprich wenig.
- Schränke deine Wünsche ein. Führe ein glückliches und zufriedenes Leben.
- Verletze niemals die Gefühle anderer. Sei freundlich zu allen.
- Denke über die Fehler nach, die du selbst gemacht hast. (Selbstanalyse) Mache dich nicht abhängig von Dienstboten. Verlasse dich auf dich selbst.
- Denke an Gott, sobald du erwachst und bevor du einschläfst.
- Habe immer eine Japa Mala (Rosenkranz) unter dem Kopfkissen oder in deiner Tasche.
- Nimm dir als Motto: „Einfach leben und edel denken.“
- Diene Sadhus, Sannyasins sowie den Armen und Kranken.
- Schreibe täglich in dein geistiges Tagebuch. Halte dich an diese deine Gewohnheit.
"Empfehlungen für die Praxis", Auszug aus dem Buch Die Botschaft
- Diene, liebe, gib, läutere dich, meditiere, verwirkliche.
- Passe dich an. Harmonisiere dich.
- Sei gut, tue Gutes. Sei freundlich und mitfühlend. Sei ehrlich und aufrichtig. Sei wahrhaftig.
Die Struktur der Yoga-Sadhana
Für eine erfolgreiche Yogapraxis ist ethische Disziplin unentbehrlich. Ethische Disziplin bedeutet Führung eines guten Lebens. Die beiden moralischen Dreh- und Angelpunkte, die jeder Yoga-Übende in sein tägliches Leben einbinden sollte, sind Yama und Niyama. Sie sind etwa vergleichbar mit den zehn Geboten des Christentums oder dem achtfachen Pfad Buddhas. Die Tugenden des Yama sind Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Nichtstehlen (Asteya), Mäßigkeit (Brahmacharya) und Begierdelosigkeit (Aparigraha). Innere und äußere Reinheit (Saucha), Zufriedenheit (Santosha), Askese (Tapas), Studium religiöser und philosophischer Literatur (Swadhyaya) und Hingabe an Gott (Ishwarapranidhana) sind die Gebote des Niyama. Yama und Niyama bilden die Grundpfeiler der Yoga-Philosophie.
Gegenüber allen anderen Tugenden hat die Gewaltlosigkeit absoluten Vorrang. Es gilt, diese Regel gegenüber allen lebenden Kreaturen gedanklich, sprachlich und hinsichtlich deiner Handlungen (Ahisma) einzuhalten. Die Tugend der Gewaltlosigkeit besitzt oberste Priorität, auch, weil sie eine Grundlage der folgenden Regeln darstellt. Die Ausübung von universeller Liebe und Brüderlichkeit ist ein essentieller Teil der Gewaltlosigkeit. Ebenfalls forsche Worte und unfreundliche Blicke gilt es zu unterbinden. Der Praktizierende muss guten Willen und Freundlichkeit zeigen, wie auch Respekt gegenüber allem Leben. Er sollte immer daran denken, dass den Herzen aller Wesen ein universelles Selbst entspringt.
Die Tugend der Wahrhaftigkeit (Satya) ist direkt an Ahimsa angegliedert. Auch hier ist wichtig, dass sich Gedanken, Worte und Taten auf einer Ebene befinden. Nur Menschen, die frei von egoistischen Eigenschaften sind, können die Tugend der Wahrhaftigkeit umsetzen. Die Wahrheit kann nur schwer ans Licht treten, wenn die Tat nicht von einem reinen Motiv begleitet wird. Das Wort eines Yogis sollte ein Segen für andere sein.
Weiterhin spielt das Gebot des Nicht-Stehlens eine Rolle im Yama. Es fordert den Praktizierenden auf, aus tiefstem Herzen mit dem zufrieden zu sein, was er besitzt. Das Gesetz des Karmas ist unerbittlich. Jeder muss für seine unrichtigen Handlungen einstehen. Aktionen und Reaktionen sind gleichrangig und bedingen sich gegenseitig. Ebenfalls zum Stehlen zählt die Anhäufung von Reichtum. Der gesamte Reichtum aller drei Welten ist Eigentum Gottes. Du selbst bist nur ein kleiner Bestandteil dieses Wohlstandes. Teile mit allen, was Dir gehört und gib voller Nächstenliebe.
Die vierte Tugend ist die Mäßigkeit (oder auch Enthaltsamkeit). Brahmacharya ist der Grundbaustein für das Leben im Atman. Die Enthaltsamkeit ist eine geladene Waffe im unerbitterlichen Kampf gegen innere Monster. Hierzu zählt unter anderem Leidenschaft, Gier, Zorn, Geiz, Heuchelei. Ein gemäßigtes Leben führt dich zu andauernder Freude und Glückseligkeit. Du wirst Energie, einen klaren Kopf, Willensstärke, klaren Verstand, ein gutes Gedächtnis und Forschergeist haben (Vichara Shakti) .
Ziel ist ein tiefes und bewusstes Dasein und ein ruhiger, entspannter Geist. Dies beinhaltet, dich selbst für eine höhere Spiritualität zu öffnen. Die göttliche Gegenwart und Führung zu spüren. "Fix your mind at the lotus-feet of the Lord." Vernakere deinen Geist an den Lotus-Füßen Gottes. Sei wie ein Kind. Spreche frei und unbefangen zu Krishna und sei absolut aufrichtig. Verstecke deine Gedanken nicht. Es wird dir nicht gelingen, denn Gott ist der innere Herrscher. Er beobachtet all deine Gedanken. Bete um Gnade, Licht, Reinheit, Stärke, Frieden und Erkenntnis. Du wirst sie ganz sicher erlangen.
Ein Yoga-Übender sollte nicht geizig sein. Er sollte von niemanden luxuriöse Geschenke annehmen. Geschenke beeinträchtigen den Geist des Empfängers. Der Yogi sollte diese fünf Gebote in seinem Herzen tragen und in Gedanken, Worten und Taten umsetzen. Sie sind nicht nur Gebote, sie beeinflussen auch den Charakter des Übenden, indem sie ihm innere Stärke und Reinheit verleihen.
Zwei Dinge sind notwendig, um eine erfolgreiche Kontrolle über den Geistes zu erlangen, die Yogapraxis (Abhyasa) und Leidenschaftslosigkeit (Vairagya). Versuche dein Bestes, dich von jeglichem Verlangen und Vergnügen, sichtbar oder unsichtbar, zu befreien. Dies kannst du erreichen, indem du dir das schlechte in diesen Dingen ständig vor Augen führst. Leidenschaftslosigkeit bedeutet die Entsagung dessen, was es zu erreichen gilt. Es ist die Entsagung sinnlicher Genüsse im Dies- und Jenseits.
Es gibt zwei Arten von Leidenschaftslosigkeit oder Ablösung – die Niedrige und die Höhere. Vijnana Bhikshu unterscheidet zwischen unter- und übergeordneten Typen der Vairagya: Der erstere ist ein Widerstehen der schönen Dinge im Leben, hier und im Jenseits, denn diese können nicht ohne Probleme erlangt und erhalten werden. Ihr Verlust kann Schmerz verursachen und das Streben nach ihnen ist nie frei von egoistischen Gefühlen. Der zweite Typ jedoch, basiert auf der klaren Erkenntnis des Unterschiedes zwischen der Intelligenz und den Gegenständen die in ihrem Licht erscheinen.
Es gibt verschiedene Stadien der Entsagung. Der Entschluss, sich von allen Arten sinnlicher Objekte zu distanzieren ist das erste Stadium. Im zweiten Schritt verlieren bestimmte dingliche Objekte ihren Charme in den Augen des Praktizierenden. Derjenige strebt außerdem danach, dass anderen Menschen eine gleiche Leidenschaftslosigkeit gegenüber der dinglichen Welt erfahren. Im Dritten Stadium unterliegen die Sinne des Yogis seiner Kontrolle. Allerdings verspürt der Praktizierende nach wie vor eine leichte Sehnsucht nach sinnlichen Freuden. Im vierten Stadium verliert der Yogi komplett sein Interesse an allen externen Objekten. Das finale Stadium ist jenes mit dem höchsten Maß an Leidenschaftslosigkeit. Es ist diese Art der Entsagung, die dem Yogi einen Zustand der absoluten Unabhängigkeit versetzt. Auf diesem Level verzichtet der Praktizierende auf alle Arten psychischer Kräfte. Hierin ist sogar die Allwissenheit eingeschlossen.
Ob man in der Lage ist, in geistige Distanz von externen Objekten zu treten, hängt stark von der Fähigkeit zur Entsagung jedes einzelnen ab. Bloße Gleichgültigkeit wird diesem Zweck nicht dienen. Weiterhin ist es notwendig zu üben. Hierzu zählt auch, dass man Gott stets in seine Gedanken einschließt. Krishna sagt zu Arjuna (er bezieht sich auf die Praxis der Kontrolle des Geistes): "Verbanne ohne zu zögern all deine Wünsche, die dir die Vorstellungskraft deines Geistes zeigt und die überall von deinen Sinnen wahrgenommen werden. Lass den Geist nach und nach ruhiger werden, kontrtolliere deinen Verstand immer wieder. Lasse deinen Geist im Selbst verweilen. Lass ihn über nichts nachdenken. Immer wenn dein bewegter und unruhiger Geist sich von dir wegbewegt, fange ihn wieder ein, lasse das Selbst ihn kontrollieren."(Bhagavad Gita, Ch. VI-24, 25, 26) Man kann einen in sich ruhenden Geist erlangen, indem man das gesamte Verlangen nach materiellen Objekten einstellt und mittels Vernunft und Stetigkeit den Zustand des Geistes mehrseitig schult und ihn nicht in Gedanken verfallen lässt. Der ruhelose Geist sollte so häufig gereinigt werden, wie er in Unruhe verfällt, nur so kann Selbstbeherrschung stattfinden.
Der Geist wird geleitet durch das Verlangen nach externen Objekten. Wenn man sich selbst von der Illusion sinnlicher Objekte überzeugt, indem man ihre Natur genauer erforscht und eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber weltlichen Dingen entwickelt, kann der Geist gebändigt werden um schließlich beim Selbst zu verweilen. Der Wert dieser Yogapraxis liegt darin, dass die Seele des Übenden Frieden im Selbst findet. Die Yogapraxis wird ausgeübt indem man ein und denselben Gedanken immer wieder rezitiert. Durch konstante gedankliche Wiederholung wird die Willenskraft gestärkt. Die rezitierten Worte werden an das Unterbewusstsein weitergeleitet. Damit suggeriert man dem Unterbewussten nicht nach Vergnügungen im Außen zu suchen, sondern sich auf das Unveränderliche im Inneren einzustimmen.
Übe dich in Wachsamkeit. Wenn du merkst, dass dein Geist sich sinnlichen Objekten hingibt, finde neue Möglichkeiten der Bedeutungsfindung und Interpretation. Verhilf deinem Geist dazu, seine Einstellung gegenüber diesen Dingen zu ändern, so dass er sich diesen schließlich vollständig entziehen kann. Dies bezeichnet man als Praxis.
Die Haupteigenschaft des Geistes in der erwachenden Phase ist, ein Objekt verinnerlicht zu haben, mit dessen Hilfe er erwachen kann. Er kann nie ganz leer bleiben. Er kann sich stattdessen auf eine bestimmte Sache zu einem Zeitpunkt konzentrieren. Die Gedanken, die ihm innewohnen ändern sich stets, dies macht den Geist rastlos. Sein Charakter ist ungestüm, stark und kann nur schwer gezügelt werden. Aus diesem Grund sagt Patanjali Maharshi, die Praxis müsse unbeirrt und ständig vollzogen werden, begleitet von unerschütterlichem Glaube and ihre regenerierende und belebende Wirkung. Daher solltest du in keiner Phase deiner Praxis Nachlässigkeit zeigen.
Der Prozess der Entsagung wird nicht an einem Tag vollzogen. Es bedarf einer andauernden und kontinuierlichen Praxis, die von Eifer und Enthusiasmus begleitet wird. Der Fortschritt im Yoga geht nur graduell vonstatten. Viele Menschen unterbrechen nach einer gewissen Zeit ihre Praxis, weil sie keine Fortschritte ihrer psychischen Kräfte bemerken. Sie werden ungeduldig. Sie tun wenig und erwarten viel. Das ist nicht gut. Wird die Praxis nur unregelmäßig vollzogen, trägt sie am Ende nicht die gewünschten Früchte. Direkte Erfahrung ist das zentrale Ziel im Leben. Auch wenn die Yogapraxis zu Anfang sehr beschwerlich sein kann, bringt sie schließlich höchste Freude. Krishna sagt zu Arjuna: „Höchste Freude wird derjenige Yogi erlangen, dessen Geist friedlich, dessen leidenschaftliche Natur unter Kontrolle ist, welcher frei von Sünde ist, und derjenige, dessen Natur dem Ewigen entspringt!“ (Bhagavad Gita, Ch. VI-27)
“Einzig der Geist des Menschen ist Ursache für Unfreiheit oder Befreiung, verloren im Genuss, führt es zur Gefangenschaft; frei von Leidenschaften, führt er zur Befreiung. Ist der Geist einmal befreit von der materiellen Welt, muss der Praktizierende stets darauf bedacht sein, materielle Gedanken aus zu verbannen, um nicht in die alten Zwänge zurückzufallen. Wenn sich der Geist nicht in Verbindung mit materiellen Objekten befindet, sondern mit dem Herzen, ist er in einem Zustand der Ekstase. Dann, so heißt es, habe er seinen Höhepunkt erreicht. Man sollte den Verstand davon abhalten zu funktionieren, bis er vollkommen im Herzen aufgegangen ist, das ist Gnosis, der Rest ist reine Konzentration.
Das Verlangen kann beschrieben werden als Sehnsucht nach Dingen, die eine große Herrschaft über den Geist erlangt und, die sogar die Suche nach Ursache und Wirkungen von Dingen zu unterbinden vermag. Der Mensch ist das, womit er sich selbst identifiziert, durch den Zwang einer starken und tiefen Bindung und den Verlust der Erinnerung an alles andere. Da der Mensch, der durch sein Verlangen angetrieben wird, sein Auge auf alles Materielle wirft, beginnt er, dieses Objekt für das einzig Wahre zu halten. Der Mensch verliert die Kontrolle und sieht alles hinter einem täuschenden Schleier, vergleichbar mit einem starken Rauschmittel.
Verlangen entsteht aus Unwissenheit (Avidya). Bindung, Sehnsucht und Vorliebe sind Bestandteile des Verlangens. Bemühe dich nicht, deinem Verlangen nachzugehen. Versuche stattdessen, es so weit wie möglich zu reduzieren. Die Sehnsucht nach Befriedigung der materiellen Sehnsüchte ist der Treibstoff des Verlangens, der entzogen werden sollte. Das Feuer des Verlangens wird so von selbst erlöschen. Wie eine Lampe, die kein Öl mehr hat, erlischt, so erlischt ein Feuer ohne Brennstoff. Wenn die Sehnsucht nach Objekten unterbunden wurde, wird das Verlangen von selbst vergehen.
Wenn ein Mensch versucht, etwas zu bekommen, begeht er Sünden und verletzt seine Mitmenschen. Als Folge muss er die Früchte seiner Handlungen ernten und wird wieder und wieder Bestandteil des Kreislaufes von Leben und Tod sein. Erhöht sich die Anzahl der begehrten Objekte um nur eins, so wächst das Verlangen nach ihnen um das zehnfache. Je mehr weltliche Objekte du besitzt, desto größer ist die Distanz zu Gott. Der Geist wird immer unruhig sein und sich damit beschäftigen, wie er mehr Sachen bekommen und behalten kann, beispielsweise, wie er eine große Menge an Geld anhäufen und sparen kann. Wenn die erwobenen Objekte verlorengehen, ist deine Seele aufgebracht. Sorgen, Ängste und andere Arten seelischer Probleme wachsen mit der Anzahl von Objekten, mit denen man sich umgibt.
Befreie dich von der Tyrannei des Geistes, die dich so lange gnadenlos unterdrückt hat. Du hast deinem Geist erlaubt, sich auf sinnliche Freuden zu berufen und seine eigenen Wege zu gehen. Nun ist die Zeit gekommen, ihn zu zügeln wie ein wildes Pferd. Halte durch und sei geduldig. Übe täglich Meditation und die Zurückhaltung deiner Gedanken. Am Anfang könnte diese Aufgabe schwierig sein, ja sogar widerwärtig und ermüdend erscheinen, am Ende jedoch steht ein riesiger Erfolg. Du wirst Unsterblichkeit, höchste Freude, ewigen Frieden und unendliche Glückseligkeit erlangen. Es ist ein lohnender Schritt. Aber sei auf der Hut. Wenn dir dein Wunsch ernst ist, und du gehst deinen Weg mit starkem Geist, dann wird nichts auf der Welt unmöglich sein. Nichts wird dich aufhalten können.
Anhand deines geistigen Zustandes, deiner Gefühle und deines Verhaltens kannst du die Natur deiner Handlungen in deinen früheren Leben sehr gut verstehen. Du kannst den Folgen schlechter Handlungen durch gute Taten, also Tapas, Disziplin und Meditation, entgegenstehen. Versuche, ein Leben ohne Verhaftungen zu führen. Diszipliniere deinen Geist mit Sorgfalt. Es gibt niemanden, der frei von Schmerzen, Krankheiten, Problemen und Schwierigkeiten ist. Gib deiner unruhigen Seele Rast. Dann wirst nur du die Stärke finden, den Problemen des Lebens ins Antlitz zu schauen. Dann wirst nur du ein ausgeglichenes Leben führen. Nur du wirst nicht beeinträchtigt sein durch morbide äußere Einflüsse und ungleichförmige Vibrationen. Regelmäßige Meditation am Morgen wird dir Freude, Glückseligkeit und innere Stärke verleihen. Übe Meditation. Erfahre, auch wenn die äußeren Umstände ungünstig sind, Glückseligkeit und Freude. Du wirst Stück für Stück spirituell wachsen und deine Selbstverwirklichung erreichen.
Literatur
Weblinks
Multimedia
Sadhana, der spirituelle Weg
Paradoxien auf dem spirituellen Weg, Spirituelle Entwicklung
Paradoxien auf dem spirituellen Weg: Einerseits: Du bist schon verwirklicht, eins mit Gott, du kannst entspannen, du brauchst nichts zu tun. Andererseits: Es gilt intensiv sich zu bemühen, Patanjali sagt: Dem intensiv Strebenden ist die Verwirklichung nahe. Alle Menschen streben bewusst oder unbewusst nach höchster Verwirklichung. Jeder Wunsch, nach Liebe, nach Freiheit, nach Glück, nach Wachstum, ist letztlich Ausdruck des Strebens der Verwirklichung. Das Streben nach Erleuchtung ist das wichtigste Streben des Menschen. Sadhana Chatushthaya - die 4 Eigenschaften des Schülers: Wie kannst du erkennen, ob du spirituell wächst? Tipps zur Entwicklung von spiritueller Unterscheidungskraft, Nichtidentifikation, Verhaftungslosigkeit. Sukadev erzählt Geschichten über Janaka und Ashtavakra, die zeigen, wie man verhaftungslos und spirituell seinen Alltag leben kann. 16. Teil der Vortragsreihe über Spiritualität, mitgeschnitten bei einem spirituellen Retreat im Ashram Yoga Vidya in Bad Meinberg. Diese ganze Vortragsreihe ist weniger für den Yoga Anfänger geeignet, dafür um so mehr für den spirituell wirklich Interessierten. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/16_Spirituelles_Retreat_Fr_8h_Paradoxien_Vairagya.mp3</mp3player>