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===PD Ouspensky, Tertium Organum, über das Wesen der Zeit===
===PD Ouspensky, Tertium Organum, über das Wesen der Zeit===


[[Ouspensky]], der in seinem Buch die Zeit als das [[undefinierbar]]e des [[Raum]]es einer vierten [[Dimension]] [[betrachten|betrachtet]] und [[beschreiben|beschreibt]], sieht als [[Schlussfolgerung]] dieser Sachlage nachfolgende [[Zeilen]] als [[wesentlich]] an:
[[Ouspensky]], der in seinem Buch die [[Zeit]] als das [[undefinierbar]]e des [[Raum]]es einer vierten [[Dimension]] [[betrachten|betrachtet]] und [[beschreiben|beschreibt]], sieht als [[Schlussfolgerung]] dieser Sachlage nachfolgende [[Zeilen]] als [[wesentlich]] an:


''Neue Teile der Sprache sind [[notwendig]], eine unendliche Anzahl neuer Wörter. [[gegenwärtig|Gegenwärtig]] können wir in unserer [[menschlich]]en Sprache über die Zeit nur durch [[Hinweis]]e [[sprechen]]. Ihr[[ wahr]]es [[Wesen]] ist für uns unausdrückbar. Die Unausdrückbarkeit sollten wir niemals vergessen. Diese ist das [[Zeichen]] der [[Wahrheit]],das Zeichen der [[Wirklichkeit]]. Was man ausdrücken kann, kann nicht [[wahr]] sein.  
''Neue Teile der Sprache sind [[notwendig]], eine unendliche Anzahl neuer Wörter. [[gegenwärtig|Gegenwärtig]] können wir in unserer [[menschlich]]en Sprache über die Zeit nur durch [[Hinweis]]e [[sprechen]]. Ihr[[ wahr]]es [[Wesen]] ist für uns unausdrückbar. Die Unausdrückbarkeit sollten wir niemals vergessen. Diese ist das [[Zeichen]] der [[Wahrheit]],das Zeichen der [[Wirklichkeit]]. Was man ausdrücken kann, kann nicht [[wahr]] sein.  

Version vom 13. Januar 2013, 09:38 Uhr

Meditation und die Schwierigkeit der Übertragung von Literatur

Artikel von Hanspeter Sperzel, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 17


Das Problem der Übersetzung an sich

Viele Meditationsweisen, die heute im Westen modern und beliebt sind, entstammen einem östlichen Kulturkreis. Nur wenige Europäer haben aber das Glück, bei oder mit einem Meister zu üben. Die meisten sehen ihren oder einen Meister nur ein- oder zweimal im Jahr, und dann auch nur als Mitglied einer sehr großen Gruppe. Häufigstes Lehrmittel ist und bleibt daher die Schrift oder das Buch, und genau hier beginnen die Schwierigkeiten der Übertragung von einem Kulturkreis zum anderen. Weiterhin entstammen viele Schriften nicht nur diesem anderen Kulturkreis, sondern stammen zusätzlich noch aus einer anderen Epoche und sind meist mehrfach aus nicht mehr gesprochenen Sprachen übersetzt. So entstammt z.B. die Bhagavat Gita dem brahmanischen Kulturkreis Indiens aus einer Epoche vor dem Buddhismus, als also die Brahmanen noch nicht über die Machtfülle verfügten, die sie in späteren Jahrhunderten besaßen. Die Kriegerkaste herrschte in dieser Zeit, und der Brahmane war nur Priester und der Armut verpflichtet. Die Orginalsprache ist Sanskrit, und zwar das Sanskrit der damaligen Zeit. Jeder indische Philosoph oder Meister von Bedeutung hat diese Schrift in eine lebende Sprache übertragen und schreibt zu diesem Orginaltext Kommentare oder Interpretationen, die natürlich von seiner Persönlichkeit gefärbt sind. Für einen heute lebenden Deutschen ist diese Schrift dann in der Übersetzung aus dem englischen erhältlich. Als mögliche Hauptfehlerquellenschleichen sich ein:

  • Übersetzung aus Sanskrit ins Englische
  • Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche
  • Verständnis einer nicht gesprochenen, nicht lebenden Sprache
  • Verständnis einer längst vergangenen Epoche
  • Interpretationen jedes an der Übersetzung beteiligten Autors

Das Problem des kulturellen Hintergrundes

Doch damit nicht genug. Die Übertragung aus der indischen in die europäische Kultur bietet eine Fülle von weiterführenden Schwierigkeiten. Auch hier mögen ein paar Beispiele zur Verdeutlichung beitragen:

Das zweite Problem mit der Sprache

Alle Sprachen drücken sich aus auf dem Hintergrund der Kultur, die der Sprache zugrunde liegt. Wortwörtliche Übersetzungen (z.B. vom indischen ins deutsche) können niemals die enthaltenen Aussagen in ihrer vollkommenen Inhaltlichkeit wiedergeben. Dies ist die bereits beschriebene erste Problematik. Eine weitere stellt sich aus der beschränkten Sichtweise und Erkenntnis unseres Seins. Auch ein überbewusster Mensch (Meditationsmeister, Gurus oder Erleuchtete) stehen vor dem Problem,seinen Schülern Weisheit in einer ungeeigneten Sprache vermitteln zu müssen, in der für Erleuchtungserfahrungen weder Worte, Symbole noch Grammatik zur Verfügung steht.

PD Ouspensky, Tertium Organum, über das Wesen der Zeit

Ouspensky, der in seinem Buch die Zeit als das undefinierbare des Raumes einer vierten Dimension betrachtet und beschreibt, sieht als Schlussfolgerung dieser Sachlage nachfolgende Zeilen als wesentlich an:

Neue Teile der Sprache sind notwendig, eine unendliche Anzahl neuer Wörter. Gegenwärtig können wir in unserer menschlichen Sprache über die Zeit nur durch Hinweise sprechen. Ihrwahres Wesen ist für uns unausdrückbar. Die Unausdrückbarkeit sollten wir niemals vergessen. Diese ist das Zeichen der Wahrheit,das Zeichen der Wirklichkeit. Was man ausdrücken kann, kann nicht wahr sein.

Alle Systeme, die die Beziehung der menschlichen Seele zur Zeit behandeln – alle Ideen der Existenz nach dem Tode, die Theorie der Wiederverkörperung, jener der Seelenwanderung, des Karmas – sind Symbole, die Beziehungen vermitteln versuchen, die nicht direkt ausgedrückt werden können wegen der Armut und der Schwäche unserer Sprache. Man sollte sie genauso wenig wörtlich verstehen, wie es möglich ist, die Symbole und Allegorien der Kunst wörtlich zu verstehen. Es ist nötig, nach ihren verborgenen Bedeutungen zu suchen, nach dem, was nicht in Worten ausgedrückt werden kann. Das wörtliche Verständnis... entstellt den inneren Gehalt dieser Formen vollständig und beraubt sie ihres Wertes und ihrer Bedeutsamkeit.

Wenn bereits die Zeit, eine für uns doch relativ klare Erscheinung (?) eine solche Beurteilung]] notwendig erscheinen läßt, um wieviel schwieriger stellt sich dann die Beschreibung der Wahrheit dar, mit ihren FunktionenUnendlichkeit“ und „Zeitlosigkeit“ und anderen, die wir nicht kennen.

Was kann ein europäischer Leser tun?

Sich bewusst zu sein, daß es solche Schwierigkeiten gibt, bietet die eigentliche Lösung an. Der Leser muß sich mit Geschichte, Kultur und Zeitepochen der Entstehung intensiv beschäftigen, um Orginal - texte zu verstehen. Der Leser kann auch versuchen, auf Autoren zurückzugreifen, die speziell für den europäisch geprägten Kulturkreis ihre Werke verfassten. Radhakrishnan (Hinduismus) und Vivekananda (Yoga) sind solche Autoren aus Indien, Suzuki (Zen) ist ein solcher aus Japan. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Autoren europäischer Abstammung zu wählen, die diese fremden Kulturen studiert und gelebt haben wie Brunton, Sacharov (Yoga) oder Enomiyo Lassalle (Zen), und diese als Basis für weitere Studien zu verwenden. Dieser Ratschlag klingt aufwendig und er ist es auch. Aber wenn wir z.B. Yoga oder Zen praktizieren, damit die Grundlagen unseres Lebens und Denkens berühren und verändern, sollte uns auch dieser Aufwand nicht schrecken.