Tattva: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tattva''' ([[Sanskrit]]: तत्त्व tattva ''n.'') wörtl.: 'So-Sein'; [[Wahrheit]], wahres [[Wesen]], Grundprinzip; "[[Tat]]" bezeichnet das Wesentliche in allen Dingen und "Tattva" die "Istheit" oder das wirkliche Sein.
'''Tattva''' ([[Sanskrit]]: तत्त्व tattva ''n.'') wörtl.: "So-Sein"; [[Wahrheit]], wahres [[Wesen]], die wahre Natur; Grundprinzip; das geistige Prinzip, der Geist ([[Chitta]]); das Selbst ([[Atman]]); wahrer Zustand (u.a. der Seele, der Welt), Tatsache, (höchstes) Wesen; eine Bezeichnung für den höchsten Zustand im [[Hatha Yoga]].
 
"[[Tad]]" bezeichnet das Wesentliche in allen Dingen und "Tattva" die "Istheit" oder das wirkliche Sein.


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Im kaschmirischen [[Shivaismus]], zu dem das System des [[Trika]] zählt, kommen zu den 25 Tattvas des [[Sankhya]] noch 11 weitere hinzu, sodass dort von insgesamt 36 Grundprinzipien ausgegangen wird.
Im kaschmirischen [[Shivaismus]], zu dem das System des [[Trika]] zählt, kommen zu den 25 Tattvas des [[Sankhya]] noch 11 weitere hinzu, sodass dort von insgesamt 36 Grundprinzipien ausgegangen wird.


==Swami Sivananda über Tattva==
'''Auszüge aus dem Buch ''"Lord Krishna, His Lilas and Teachings"'' von Swami Sivananda, [http://www.sivanandaonline.org The Divine Life Society Publication]. Nacherzählung der Geschichte "Tattvas"'''
[[Uddhava]] fragte: „O Herrscher des Universums! Wieviele Grundprinzipien (Tattvas) beschreiben die [[Rishi]]s? Manche sprechen von 28, andere von 11, 9, 5 und 3.  Andere erwähnen 26, 25, 9, 7, 6 oder 4,11, 17, 16 und manche 13. Bitte sage mir, o Unsterblicher, wieso und von welchem Standpunkt die Rishis jeweils von einer anderen Aufzählung ausgehen.“
[https://www.yoga-vidya.de/goetter-und-meister/hinduistische-goetter/krishna/ Shri Krishna] sprach: „Alle sind richtig je nach Auslegung und Standpunkt des jeweiligen Lehrers, der sie je nach seiner Auslegung festlegt. Gäbe es irgendeine Theorie, die nicht möglich wäre, wenn man von [[Maya]], der göttlichen Macht der Illusion, ausgeht? Die Diskussion über die Anzahl ist sinnlos. Die Prinzipien durchdringen sich gegenseitig. Daher ist ihre Anzahl und Ordnung verschieden interpretierbar. Das ganze [[Universum]], wie wir es normalerweise wahrnehmen, ist eine [[Illusion]]. Daher kann man jede beliebige Ansicht bezüglich des Entstehens und Aufbaus des Universums haben. Eine Fata Morgana ist nicht echt. Spekulationen darüber anzustellen, wie tief das Wasser der Fata Morgana ist, wie nass die Erde davon wird, macht keinen Sinn. Die unterschiedlichen Kategorisierungen sind in Ordnung, solange der Lehrer die Standpunkte anderer versteht und akzeptiert. Wenn der Lehrer jedoch ein großes [https://wiki.yoga-vidya.de/YVS606_Einf%C3%BChlungsverm%C3%B6gen_Ego_%C3%9Cberwindung_-_Yogasutra_III_39 Ego] hat und sein Geist durch die Kraft der Maya nicht klar ist, entstehen unvermeidlich Diskussionen: „Was du behauptest, stimmt nicht. Was ich sage, ist richtig.“ Solche Streitgespräche darüber kommen aufgrund meiner verhüllenden Kräfte von [[Sattva]], [[Rajas]] und [[Tamas]] zustande, welche sehr schwer zu durchschauen und zu überwinden sind. Die verschiedenen Theorien entstehen aufgrund der verschiedenartigen Kombinationen dieser Grundprinzipien. Sobald man über Ruhe des Geistes ([[Shama]]) und Selbstbeherrschung ([[Dama]]) verfügt, hört man auf, sie als verschieden anzusehen und damit verschwinden auch die Meinungsverschiedenheiten. Die Tattvas durchdringen sich gegenseitig. Ihre Aufzählung/Anzahl variiert gemäß der Ursache-Wirkung-Relation in der Auslegung des jeweiligen Exponenten. In jedem einzelnen Tattva sind alle anderen potenziell enthalten. Sei es nun die Ursache oder Wirkung des anderen - alle sind in allen enthalten. Eine Analogie zur Veranschaulichung: Die Wirkung wie zum Beispiel ein Tongefäß, ein Tuch oder ein Schmuckstück ist in potenzieller Form in ihrer jeweiligen Ursache – Ton, Faden oder Gold – enthalten. Jede der bestehenden Theorien enthält sicherlich zwei oder mehr elementare Wahrheiten, wie sie auch in anderen Schulen gelehrt werden. Wenn dann nach der [[Samkhya]]-Methode schrittweise die Wrkung in ihre Ursache zurückgeführt wird, verändert sich die Zahl der Prinzipien, je nach Scharfsinn und Logik sowie Sprachgewandtheit des Lehrenden. Jede solche Position sollte man als korrekt akzeptieren, weil jede logisch erklärbar ist."
==Sukadev über Tattva==
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von [[Sukadev]] über Tattva'''
[[Tat]] heißt Das, Tat ist die Das-Haftigkeit, daher das "So Sein". Tattwa kann sein, [[Wirklichkeit]]. Also, Tattwa ist das, was ist. Tattwa kann auch sein, die höchste Wirklichkeit. Tattwa wird aber auch oft als [[Element]] bezeichnet. Letztlich, die Tattwas sind die Elemente.
Und so gibt es fünf Tattwas, fünf Elemente. Die fünf Elemente werden manchmal auch als [[Tanmatra]]s bezeichnet, manchmal auch als die [[Mahabhuta]]s, je nach philosophischem System. Also, Tattwa, ist wichtig zu verstehen, in welchem Kontext es verwendet wird. Manchmal wenn dort steht, Tattwa, dann ist die höchste Wirklichkeit gemeint. Manchmal ist es ein "So Sein" oder "diese Wirklichkeit", Tattwa. Und Tattwa kann sein, Element. Die fünf Elemente sind die fünf Tattwas. Also, Tattwa – das So Sein. Tattwa – die Sein-Haftigkeit. Tattwa – Element, Wirklichkeit, auch höchste Wirklichkeit.
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==Sadhana Tattva==
==Sadhana Tattva==
'''Artikel aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda, [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society], 2009.'''
'''Artikel aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda, [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society], 2009.'''


Ein Quäntchen Gramm von Paxis ist besser als Tonnen von Theorie.
Ein bisschen [[Praxis]] ist besser als Tonnen von [[Theorie]]. Praktiziere [[Yoga]], [[Religion]] und [[Philosophie]] im täglichen [[Leben]] und  
Praktiziere Yoga, Religion und Philosophie im täglichen Leben und  
erlange [[Selbstverwirklichung]]. Diese 32 Anleitungen geben die [[Essenz]] der unendlichen Religion ([[Sanatana]] [[Dhama]]) in seiner reinsten [[Form]] wieder. Sie sind für moderne geschäftige Haushälter mit festen Arbeitszeiten geeignet. Verändere sie, um sie dir nach Belieben passend zu gestalten und steigere die Dauer schrittweise.
erlange Selbstverwirklichung.
 
Diese zweiunddreißig Anleitungen geben die Essenz der  
Unendlichen Religion (Sanatana Dhama) in seiner reinsten Form wieder.
Sie sind für moderne geschäftige Haushälter mit festen Arbeitszeiten
geeignet. Verändere sie, um sie dir nach Belieben passend zu gestalten
und steigere die Dauer schrittweise.


Fasse am Anfang nur einige wenige praktische Vorsätze,  
Fasse am Anfang nur einige wenige praktische Vorsätze, welche eine kleine, aber entschiedene Verbesserung in deinen gegenwärtigen [[Gewohnheit]]en und deinem [[Charakter]] herbeiführen werden. Wenn du krank bis, bei der [[Arbeit]] unter Druck stehst oder unvermeidbare Verpflichtungen hast, ersetze dein [[Sadhana]], indem du deine [[Gedanke]]n häufig Richtung Gott lenkst.
welche eine kleine, aber entschiedene Verbesserung in deinen
gegenwärtigen Gewohnheiten und deinem Charakter herbeiführen
werden. Ersetze im Falle von Krankheit, Leistungsdruck in der Arbeit  
oder unvermeidbarer Verlobungen deine tätige Sadhana, um dich
wieder an Gott zu erinnern.


===Gesundheitsbildung===
===Gesundheitsbildung===
1 Esse zurückhaltend. Nehme leichtes und einfaches  
1. Esse zurückhaltend. Nehme leichtes und einfaches Essen zu dir. Biete es [[Gott]] an, bevor du davon isst. Pflege eine ausgeglichene Diät.  
Essen zu dir. Biete es Gott an, bevor du isst. Pflege eine
ausgeglichene Diät.  


2. Vermeide, soweit es möglich ist, unter anderem Chili,  
2. Vermeide, soweit es möglich ist, unter anderem Chili, Knoblauch, Zwiebel und Tamarinde, Gewöhne dir Tee, Kaffee, Rauchen, Betelnüsse, Fleisch und Wein gänzlich ab.
Knoblauch, Zwiebel und Tamarinde, Gewöhne dir Tee,  
Kaffee, Rauchen, Betelnüsse, Fleisch und Wein gänzlich
ab.


3. Faste an den Ekadasi Tagen. Nehme nur Milch, Früchte
3. Faste an den Ekadasi Tagen. Nehme nur [[Milch]], Früchte oder Wurzeln zu dir.  
oder Wurzeln zu dir.  


4. Praktiziere Yogasanas oder körperliche Übungen für  
4. Praktiziere [[Yoga]] [[Asana]]s oder körperliche Übungen für fünfzehn oder dreißig Minuten jeden [[Tag]]. Mache täglich einen langen
fünfzehn oder dreißig Minuten jeden Tag. Nimm täglich ein langen
Spaziergang oder spiele energische Spiele.  
Spaziergang oder spiele energische Spiele.  


Energieschulung
===Energieschulung===
5. Beobachte die Stille (Mouna) für zwei Stunden täglich
5. Beobachte die Stille ([[Mouna]]) für zwei Stunden täglich und für vier bis acht Stunden an Sonntagen.
und für vier bis acht Stunden an Sonntagen.


6. Befolge das Zölibat gemäß deines Alters und deinen
6. Befolge das Zölibat gemäß deines Alters und deinen Umständen. Beschränke den Genuss auf einmal pro Monat. Reduziere ihn allmählich auf einmal im Jahr. Lege zum Schluss das Keuschheitsgelübde für dein ganzes [[Leben]] ab.
Umständen. Beschränke den Genuss auf einmal pro Monat.  
Reduziere ihn allmählich auf einmal im Jahr. Lege zum  
Schluss das Keuschheitsgelübde für dein ganzes Leben  
ab.


===Ethik/II-Kultur===
===Ethik - Kultur===
7. Spreche die WAHRHEIT. Spreche wenig. Spreche freundlich.
7. Spreche die [[Wahrheit]]. Spreche wenig. Spreche freundlich. Spreche herzhaft.  
Spreche herzhaft.  


8. Verletze niemanden in Gedanken, Worten oder Taten.  
8. Verletze niemanden in [[Gedanke]]n, [[Wort]]en oder [[Tat]]en. Sei zu jedem nett.
Sei zu jedem nett.


9. Sei in deinen Gesprächen und in dem Umgang mit anderen  
9. Sei in deinen Gesprächen und im Umgang mit anderen aufrichtig, direkt und herzlich.
aufrichtig, direkt und herzlich.


10. Sei ehrlich. Verdiene beim Schweiß deiner Stirn.  
10. Sei ehrlich. Verdiene dein Geld mit ehrlicher Arbeit. Akzeptiere kein Geld, keinen Besitz oder Gefallen, außer auf gesetzliche Weise. Entwickle [[Würde]] und [[Rechtschaffenheit]].
Akzeptiere kein Geld, keinen Besitz oder Gefallen, außer
auf gesetzliche Weise. Entwickele Würde und Rechtschaffenheit.


11. Beherrsche Wutausbrüche und lasse Gleichmut, Geduld,  
11. Beherrsche [[Wut]]ausbrüche und lasse [[Gleichmut]], [[Geduld]], [[Liebe]], [[Mitgefühl]] und [[Toleranz]] in dir wachsen. Vergesse und
Liebe, Mitgefühl und Toleranz anwachsen. Vergesse und
Vergebe. Passe dich an Menschen und Ereignisse an.
Vergebe. Passe dich an Menschen und Ereignisse an.


===Willensbildung===
===Willensbildung===
12. Lebe für eine Woche oder einen Monat ohne Zucker.  
12. Lebe für eine Woche oder einen Monat ohne Zucker. Gebe an Sonntagen das Salz auf.  
Gebe an Sonntagen das Salz auf.  


13. Gebe Karten, Romane, Kinos und Klubs auf. Entfliehe
13. Gebe Karten, Romane, Kinos und Klubs auf. Entfliehe schlechter [[Gesellschaft]]. Vermeide Diskussionen mit Materialisten. Gebe dich nicht mit Leuten ab, die kein [[Vertrauen]] zu [[Gott]] haben oder dein [[Sadhana]] kritisieren.  
von schlechter Gesellschaft. Vermeide Diskussionen mit
Materialisten. Gebe dich nicht mit Leuten ab, die kein
Vertrauen zu Gott haben oder deine Sadhana kritisieren.  


14. Beschränke deine Bedürfnisse. Verringere deinen  
14. Beschränke deine Bedürfnisse. Verringere deinen Besitz. Lebe schlicht und denke erhaben.  
Besitztum. Lebe schlicht und denke erhaben.  


Herzensbildung.
===Herzensbildung===
15. Anderen etwas Gutes zu tun, ist die höchste Religion.
15. Anderen etwas Gutes zu tun, ist die höchste [[Religion]]. Verrichte jede Woche für ein paar Stunden selbstlosen [[Dienst]], ohne [[Selbstsucht]] oder die Erwartung einer Belohnung. Meistere deine weltlichen [[Aufgabe]]n mit derselben [[Motivation]]. [[Arbeit]] ist wie Gottesdienst. Widme sie Gott.
Verrichte jede Woche für ein paar Stunden selbstlosen Dienst,  
ohne Selbstsucht oder die Erwartung einer Belohnung. Meistere  
deine weltlichen Aufgaben mit der selben Motivation.  
Arbeit ist wie Gottesdienst. Widme sie Gott.


16. Gebe jeden Monat zwei bis zehn Prozent deines Einkommens  
16. Gebe jeden Monat zwei bis zehn Prozent deines Einkommens für einen wohltätigen Zweck aus. Teile das, was du hast, mit anderen. Lass die [[Welt]] deine [[Familie]] sein. Beseitige Eigennützigkeit.
in Wohltätigkeiten. Teile das, was du hast, mit anderen. Lass  
die Welt deine Familie sein. Beseitige Eigennützigkeit.


17. Sei demütig und werfe dich vor allen Wesen geistig nieder.
17. Sei demütig und werfe dich vor allen [[Wesen]] geistig nieder. Fühle die göttliche [[Gegenwart]] überall. Gebe Eitelkeit, [[Stolz]] und [[Scheinheiligkeit]] auf.
Fühle die Göttliche Gegenwart überall. Gebe Eitelkeit, Stolz
und Scheinheiligkeit auf.


18. Habe standhaftes Vertrauen in Gott, die Gita und zu deinem Guru.
18. Habe standhaftes [[Vertrauen]] in Gott, die Gita und zu deinem [[Guru]]. Liefere dich Gott ganz aus und bete: „Dein [[Wille]] geschehe; ich  
Liefere dich Gott ganz aus und bete: „Dein Wille geschehe; ich  
verlange nichts.“ Unterwerfe dich dem Göttlichen Willen in allen [[Erscheinung]]en und Ereignissen mit [[Gelassenheit]].  
verlange nichts.“ Unterwerfe dich dem Göttlichen Willen in allen  
Erscheinungen und Ereignissen mit Gelassenheit.  


19. Sehe Gott in allen Wesen und liebe sie wie dein eigenes Selbst.  
19. Sehe Gott in allen [[Wesen]] und liebe sie wie dein eigenes [[Selbst]]. Hasse niemanden.  
Hasse niemanden.  


20. Erinnere dich allzeit an Gott oder zumindest, beim Aufstehen
20. Erinnere dich allzeit an Gott oder zumindest, morgens beim Aufstehen, während der Pause von der Arbeit und vor dem Schlafengehen. Behalte eine [[Mala]] in deiner Tasche.
aus dem Bett, während der Pause von der Arbeit und vor dem  
Schlafengehen. Behalte eine Mala in deiner Tasche.  


===Übersinnliche Bildung===
===Übersinnliche Bildung===
21. Studiere täglich ein Kapitel oder zwei bis fünfundzwanzig
21. Studiere täglich ein Kapitel oder zwei bis fünfundzwanzig Verse der Gita und sinne darüber nach. Lerne [[Sanskrit]], so dass du die Gita wenigstens in ihrer Urschrift ausreichend verstehen kannst.  
Verse der Gita und sinne darüber nach. Lerne Sanskrit, so dass du  
die Gita wenigstens in ihrer Urschrift ausreichend verstehen
kannst.  


22. Bringe dir allmählich die ganze Govinda ins Gedächtnis.  
22. Bringe dir allmählich die ganze [[Govinda]] ins Gedächtnis. Behalte sie immer in deiner Tasche.  
Behalte sie immer in deiner Tasche.  


23. Lese täglich oder in deiner Freizeit die Ramayana,  
23. Lese täglich oder in deiner Freizeit die [[Ramayana]], die [[Bhagavata]], die [[Upanishaden]], die [[Yoga Vasishtha]] oder andere
die Bhagavata, die Upanishaden, die Yoga Vasishtha oder andere
religiöse Werke.  
religiöse Werke.  


24. Besuche religiöse Versammlungen, Kirtans und Satsangs
24. Besuche religiöse Versammlungen, [[Kirtan]]s und [[Satsang]]s von Heiligen zu jeder [[Möglichkeit]]. Organisiere solche Veranstaltungen
von Heiligen zu jeder Möglichkeit. Organisiere solche Veranstaltungen
an Sonntagen oder in den Ferien.
an Sonntagen oder in den Ferien.


25. Besuche den Tempel oder Gottesdienst mindestens  
25. Besuche den [[Tempel]] oder Gottesdienst mindestens einmal die Woche und plane dort, Kirtans zu singen oder Reden zu halten.  
einmal die Woche und plane dort, Kirtans zu singen oder Reden
zu halten.  


26. Verbringe Freizeit und Urlaubstage, soweit wie möglich, in der
26. Verbringe Freizeit und Urlaubstage, soweit wie möglich, in der [[Gesellschaft]] von Heiligen oder praktiziere [[Sadhana]] an heiligen
Gesellschaft von Heiligen oder praktiziere Sadhana an heiligen
Stätten in Abgeschiedenheit.
Stätten der Abgeschiedenheit.


Spirituelle Bildung
===Spirituelle Bildung===
27. Gehe vorzeitig ins Bett. Stehe um vier Uhr morgens auf.
27. Gehe früh ins Bett. Stehe um vier Uhr morgens auf. Antworte dem Ruf der [[Natur]]. Wasche deinen [[Mund]] und nehme ein Bad.  
Antworte den Rufen der Natur. Wasche deinen Mund und  
nehme ein Bad.  


28. Rezitiere ein paar Gebete und Kirtan Dhvanis. Praktiziere
28. Rezitiere ein paar [[Gebet]]e und Kirtan Dhvanis. Praktiziere [[Pranayama]], [[Japa]] und [[Meditation]] von fünf bis sechs Uhr. Sitze bei der [[Padma]], [[Siddha]] oder [[Sukhasana]] mit fortgeschrittener Praxis durchgehend ohne dich zu bewegen.
Pranayama, Japa und Meditation von fünf bis sechs Uhr.  
Sitze bei der Padma, Siddha oder Sukha Asana mit fortgeschrittener
Praxis durchgehend ohne dich zu bewegen.


29. Führe dein tägliches Sandhya, Gyatri Japa, Nityakarma  
29. Führe dein tägliches [[Sandhya]], [[Gayatri]] [[Japa]], [[Nityakarma]] und halte wenn überhaupt einen Gottesdienst ab.
und halte wenn überhaupt einen Gottesdienst ab.


30. Schreibe für zehn bis dreißig Minuten täglich  
30. Schreibe für zehn bis dreißig Minuten täglich dein Lieblingsmantra oder den [[Name]]n Gottes in ein Notizheft.
dein Lieblingsmantra oder den Namen Gottes in  
ein Notizheft  


31. Singe die Namen Gottes (Kirtan), Gebete, Stotras
31. Singe die [[Name]]n Gottes (Kirtan), Gebete, [[Stotra]]s und [[Bhajan]]s für eine halbe bis eine Stunde am Abend mit deiner [[Familie]] und mit deinen Freunden.
und Bhajans für eine halbe bis eine Stunde am Abend
mit deiner Familie und mit deinen Freunden.


32.Mache jährliche Entschlüsse über dem Schnitt. Regelmäßigkeit,
32. Mache jährlich ein Resumée über die oberen Zeilen. Regelmäßigkeit, [[Zuverlässigkeit]] und Beständigkeit sind unerlässlich. Protokolliere  
Zuverlässigkeit und Beständigkeit sind unerlässlich. Protokolliere  
dein tägliches Sadhana in ein spirituelles Tagebuch. Überdenke es jeden Monat und berichtige deine Fehler.
deine tägliche Sadhana in ein spirituelles Tagebuch.  
Überdenke sie jeden Monat und berichtige deine Fehler.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Guru]]
*[[Tattva Bodha]]
* [[Heilige]]
*[[Tattva Vaisharadi]]
* [[Sadhana]]
*[[Tattvajna]]
*[[Tattvajnana]]
*[[Tattvatas]]
*[[Tattvavid]]
*[[Tattvika]]
*[[Tad]]
*[[-tva]]
*[[Satattva]]
*[[Gurutva]]
*[[Guru]]
*[[Mahatattva]]
*[[Svabhava]]
*[[Goraksha Shataka]]
*[[Heilige]]
*[[Sadhana]]
*[[HYP Jahresgruppe]] 
*[[Sanskrit Kurs Lektion 25]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 60]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 66]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 108]]
*[[Goraksha Paddhati|Goraksha Paddhati Vers 2.16]]
*[[Goraksha Paddhati|Goraksha Paddhati Vers 2.55]]
*[[Goraksha Paddhati|Goraksha Paddhati Vers 2.76]]
*[[Yogachudamani Upanishad|Yogachudamani Upanishad Vers 114]]


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Swami Sivananda: ''Autobiographie von Swami Sivananda'';  Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8
* Swami Sivananda: ''Autobiographie von Swami Sivananda'';  Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8


==Weblinks==  
==Weblinks==
[[Datei:Pranayama.jpg|thumb|Pranayama]]
*[https://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/1-kapitel-vers-16/ Hatha Yoga Pradipika 1.16]
* [http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
* [http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-tradition/swami-vishnu-devananda/ Swami Vishnu-devananda]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-tradition/swami-vishnu-devananda/ Swami Vishnu-devananda]
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* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Amma.html Mata Amritananda Mayi]
* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Amma.html Mata Amritananda Mayi]
* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Amma.html Sathya Sai Baba]
* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Amma.html Sathya Sai Baba]
*[http://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/4-kapitel-vers-3/ Hatha Yoga Pradipika 4.3]


==Seminare==
==Seminare==
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister/ Seminare zum Thema "Indische Meister"]
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/dr-phil-oliver-hahn/ Sanskrit Grammatik Teil 1 - Online Kurs Reihe]===
 
'''<strong>[https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/sanskrit-grammatik-teil-1-online-kurs-reihe-l250116-1/ 16.01.2025 - 20.03.2025 - Sanskrit Grammatik Teil 1 - Online Kurs Reihe]</strong>'''
 
:Der Sanskrit Grammatik Online Kurs vertieft und ergänzt dein Wissen um die Grundlagen der Sanskrit Grammatik in vielfältiger Weise. In jeder Lektion wird …
 
:Dr phil Oliver Hahn
 
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/dr-phil-oliver-hahn/ Jahresgruppe Sanskrit - Lektüre Hatha Yoga Pradipika (Teil 2)]===
 
'''<strong>[https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/jahresgruppe-sanskrit-lektuere-der-hatha-yoga-pradipika-online-l250115-1/ 15.01.2025 - 03.12.2025 - Lektüre Hatha Yoga Pradipika - online Kursreihe]</strong>'''
 
:Die HATHA YOGA PRADIPIKA ist wohl der bekannteste und beliebteste Text zur Praxis und Philosophie des Hatha Yoga. In vier Kapiteln …
 
:Dr phil Oliver Hahn


[[Kategorie: Sivananda Lives of Saints]]
[[Kategorie:Sivananda Lives of Saints]]
[[Kategorie:Glossar]]
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[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2024, 16:07 Uhr

Tattva (Sanskrit: तत्त्व tattva n.) wörtl.: "So-Sein"; Wahrheit, wahres Wesen, die wahre Natur; Grundprinzip; das geistige Prinzip, der Geist (Chitta); das Selbst (Atman); wahrer Zustand (u.a. der Seele, der Welt), Tatsache, (höchstes) Wesen; eine Bezeichnung für den höchsten Zustand im Hatha Yoga.

"Tad" bezeichnet das Wesentliche in allen Dingen und "Tattva" die "Istheit" oder das wirkliche Sein.

MP900227554.JPG

Viele philosophische Systeme betrachten eine bestimmte Anzahl von Tattvas (Grundprinzipien) als Fundament ihres Denksystems. So gibt es in der Sankhya-Philosophie 25 fundamentale Prinzipien (Tattva): Purusha, Prakriti und die aus der letzteren sich entfaltenden Tattvas Buddhi, Ahamkara, Manas, die fünf Erkenntnis- und die fünf Tatsinne (Indriya), sowie die fünf fein- und fünf grobstofflichen Elemente (Tanmatra und Mahabhuta).

Im kaschmirischen Shivaismus, zu dem das System des Trika zählt, kommen zu den 25 Tattvas des Sankhya noch 11 weitere hinzu, sodass dort von insgesamt 36 Grundprinzipien ausgegangen wird.

Swami Sivananda über Tattva

Auszüge aus dem Buch "Lord Krishna, His Lilas and Teachings" von Swami Sivananda, The Divine Life Society Publication. Nacherzählung der Geschichte "Tattvas"

Uddhava fragte: „O Herrscher des Universums! Wieviele Grundprinzipien (Tattvas) beschreiben die Rishis? Manche sprechen von 28, andere von 11, 9, 5 und 3. Andere erwähnen 26, 25, 9, 7, 6 oder 4,11, 17, 16 und manche 13. Bitte sage mir, o Unsterblicher, wieso und von welchem Standpunkt die Rishis jeweils von einer anderen Aufzählung ausgehen.“

Shri Krishna sprach: „Alle sind richtig je nach Auslegung und Standpunkt des jeweiligen Lehrers, der sie je nach seiner Auslegung festlegt. Gäbe es irgendeine Theorie, die nicht möglich wäre, wenn man von Maya, der göttlichen Macht der Illusion, ausgeht? Die Diskussion über die Anzahl ist sinnlos. Die Prinzipien durchdringen sich gegenseitig. Daher ist ihre Anzahl und Ordnung verschieden interpretierbar. Das ganze Universum, wie wir es normalerweise wahrnehmen, ist eine Illusion. Daher kann man jede beliebige Ansicht bezüglich des Entstehens und Aufbaus des Universums haben. Eine Fata Morgana ist nicht echt. Spekulationen darüber anzustellen, wie tief das Wasser der Fata Morgana ist, wie nass die Erde davon wird, macht keinen Sinn. Die unterschiedlichen Kategorisierungen sind in Ordnung, solange der Lehrer die Standpunkte anderer versteht und akzeptiert. Wenn der Lehrer jedoch ein großes Ego hat und sein Geist durch die Kraft der Maya nicht klar ist, entstehen unvermeidlich Diskussionen: „Was du behauptest, stimmt nicht. Was ich sage, ist richtig.“ Solche Streitgespräche darüber kommen aufgrund meiner verhüllenden Kräfte von Sattva, Rajas und Tamas zustande, welche sehr schwer zu durchschauen und zu überwinden sind. Die verschiedenen Theorien entstehen aufgrund der verschiedenartigen Kombinationen dieser Grundprinzipien. Sobald man über Ruhe des Geistes (Shama) und Selbstbeherrschung (Dama) verfügt, hört man auf, sie als verschieden anzusehen und damit verschwinden auch die Meinungsverschiedenheiten. Die Tattvas durchdringen sich gegenseitig. Ihre Aufzählung/Anzahl variiert gemäß der Ursache-Wirkung-Relation in der Auslegung des jeweiligen Exponenten. In jedem einzelnen Tattva sind alle anderen potenziell enthalten. Sei es nun die Ursache oder Wirkung des anderen - alle sind in allen enthalten. Eine Analogie zur Veranschaulichung: Die Wirkung wie zum Beispiel ein Tongefäß, ein Tuch oder ein Schmuckstück ist in potenzieller Form in ihrer jeweiligen Ursache – Ton, Faden oder Gold – enthalten. Jede der bestehenden Theorien enthält sicherlich zwei oder mehr elementare Wahrheiten, wie sie auch in anderen Schulen gelehrt werden. Wenn dann nach der Samkhya-Methode schrittweise die Wrkung in ihre Ursache zurückgeführt wird, verändert sich die Zahl der Prinzipien, je nach Scharfsinn und Logik sowie Sprachgewandtheit des Lehrenden. Jede solche Position sollte man als korrekt akzeptieren, weil jede logisch erklärbar ist."

Sukadev über Tattva

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tattva

Tat heißt Das, Tat ist die Das-Haftigkeit, daher das "So Sein". Tattwa kann sein, Wirklichkeit. Also, Tattwa ist das, was ist. Tattwa kann auch sein, die höchste Wirklichkeit. Tattwa wird aber auch oft als Element bezeichnet. Letztlich, die Tattwas sind die Elemente.

Und so gibt es fünf Tattwas, fünf Elemente. Die fünf Elemente werden manchmal auch als Tanmatras bezeichnet, manchmal auch als die Mahabhutas, je nach philosophischem System. Also, Tattwa, ist wichtig zu verstehen, in welchem Kontext es verwendet wird. Manchmal wenn dort steht, Tattwa, dann ist die höchste Wirklichkeit gemeint. Manchmal ist es ein "So Sein" oder "diese Wirklichkeit", Tattwa. Und Tattwa kann sein, Element. Die fünf Elemente sind die fünf Tattwas. Also, Tattwa – das So Sein. Tattwa – die Sein-Haftigkeit. Tattwa – Element, Wirklichkeit, auch höchste Wirklichkeit.

Sadhana Tattva

Artikel aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda, Divine Life Society, 2009.

Ein bisschen Praxis ist besser als Tonnen von Theorie. Praktiziere Yoga, Religion und Philosophie im täglichen Leben und erlange Selbstverwirklichung. Diese 32 Anleitungen geben die Essenz der unendlichen Religion (Sanatana Dhama) in seiner reinsten Form wieder. Sie sind für moderne geschäftige Haushälter mit festen Arbeitszeiten geeignet. Verändere sie, um sie dir nach Belieben passend zu gestalten und steigere die Dauer schrittweise.

Fasse am Anfang nur einige wenige praktische Vorsätze, welche eine kleine, aber entschiedene Verbesserung in deinen gegenwärtigen Gewohnheiten und deinem Charakter herbeiführen werden. Wenn du krank bis, bei der Arbeit unter Druck stehst oder unvermeidbare Verpflichtungen hast, ersetze dein Sadhana, indem du deine Gedanken häufig Richtung Gott lenkst.

Gesundheitsbildung

1. Esse zurückhaltend. Nehme leichtes und einfaches Essen zu dir. Biete es Gott an, bevor du davon isst. Pflege eine ausgeglichene Diät.

2. Vermeide, soweit es möglich ist, unter anderem Chili, Knoblauch, Zwiebel und Tamarinde, Gewöhne dir Tee, Kaffee, Rauchen, Betelnüsse, Fleisch und Wein gänzlich ab.

3. Faste an den Ekadasi Tagen. Nehme nur Milch, Früchte oder Wurzeln zu dir.

4. Praktiziere Yoga Asanas oder körperliche Übungen für fünfzehn oder dreißig Minuten jeden Tag. Mache täglich einen langen Spaziergang oder spiele energische Spiele.

Energieschulung

5. Beobachte die Stille (Mouna) für zwei Stunden täglich und für vier bis acht Stunden an Sonntagen.

6. Befolge das Zölibat gemäß deines Alters und deinen Umständen. Beschränke den Genuss auf einmal pro Monat. Reduziere ihn allmählich auf einmal im Jahr. Lege zum Schluss das Keuschheitsgelübde für dein ganzes Leben ab.

Ethik - Kultur

7. Spreche die Wahrheit. Spreche wenig. Spreche freundlich. Spreche herzhaft.

8. Verletze niemanden in Gedanken, Worten oder Taten. Sei zu jedem nett.

9. Sei in deinen Gesprächen und im Umgang mit anderen aufrichtig, direkt und herzlich.

10. Sei ehrlich. Verdiene dein Geld mit ehrlicher Arbeit. Akzeptiere kein Geld, keinen Besitz oder Gefallen, außer auf gesetzliche Weise. Entwickle Würde und Rechtschaffenheit.

11. Beherrsche Wutausbrüche und lasse Gleichmut, Geduld, Liebe, Mitgefühl und Toleranz in dir wachsen. Vergesse und Vergebe. Passe dich an Menschen und Ereignisse an.

Willensbildung

12. Lebe für eine Woche oder einen Monat ohne Zucker. Gebe an Sonntagen das Salz auf.

13. Gebe Karten, Romane, Kinos und Klubs auf. Entfliehe schlechter Gesellschaft. Vermeide Diskussionen mit Materialisten. Gebe dich nicht mit Leuten ab, die kein Vertrauen zu Gott haben oder dein Sadhana kritisieren.

14. Beschränke deine Bedürfnisse. Verringere deinen Besitz. Lebe schlicht und denke erhaben.

Herzensbildung

15. Anderen etwas Gutes zu tun, ist die höchste Religion. Verrichte jede Woche für ein paar Stunden selbstlosen Dienst, ohne Selbstsucht oder die Erwartung einer Belohnung. Meistere deine weltlichen Aufgaben mit derselben Motivation. Arbeit ist wie Gottesdienst. Widme sie Gott.

16. Gebe jeden Monat zwei bis zehn Prozent deines Einkommens für einen wohltätigen Zweck aus. Teile das, was du hast, mit anderen. Lass die Welt deine Familie sein. Beseitige Eigennützigkeit.

17. Sei demütig und werfe dich vor allen Wesen geistig nieder. Fühle die göttliche Gegenwart überall. Gebe Eitelkeit, Stolz und Scheinheiligkeit auf.

18. Habe standhaftes Vertrauen in Gott, die Gita und zu deinem Guru. Liefere dich Gott ganz aus und bete: „Dein Wille geschehe; ich verlange nichts.“ Unterwerfe dich dem Göttlichen Willen in allen Erscheinungen und Ereignissen mit Gelassenheit.

19. Sehe Gott in allen Wesen und liebe sie wie dein eigenes Selbst. Hasse niemanden.

20. Erinnere dich allzeit an Gott oder zumindest, morgens beim Aufstehen, während der Pause von der Arbeit und vor dem Schlafengehen. Behalte eine Mala in deiner Tasche.

Übersinnliche Bildung

21. Studiere täglich ein Kapitel oder zwei bis fünfundzwanzig Verse der Gita und sinne darüber nach. Lerne Sanskrit, so dass du die Gita wenigstens in ihrer Urschrift ausreichend verstehen kannst.

22. Bringe dir allmählich die ganze Govinda ins Gedächtnis. Behalte sie immer in deiner Tasche.

23. Lese täglich oder in deiner Freizeit die Ramayana, die Bhagavata, die Upanishaden, die Yoga Vasishtha oder andere religiöse Werke.

24. Besuche religiöse Versammlungen, Kirtans und Satsangs von Heiligen zu jeder Möglichkeit. Organisiere solche Veranstaltungen an Sonntagen oder in den Ferien.

25. Besuche den Tempel oder Gottesdienst mindestens einmal die Woche und plane dort, Kirtans zu singen oder Reden zu halten.

26. Verbringe Freizeit und Urlaubstage, soweit wie möglich, in der Gesellschaft von Heiligen oder praktiziere Sadhana an heiligen Stätten in Abgeschiedenheit.

Spirituelle Bildung

27. Gehe früh ins Bett. Stehe um vier Uhr morgens auf. Antworte dem Ruf der Natur. Wasche deinen Mund und nehme ein Bad.

28. Rezitiere ein paar Gebete und Kirtan Dhvanis. Praktiziere Pranayama, Japa und Meditation von fünf bis sechs Uhr. Sitze bei der Padma, Siddha oder Sukhasana mit fortgeschrittener Praxis durchgehend ohne dich zu bewegen.

29. Führe dein tägliches Sandhya, Gayatri Japa, Nityakarma und halte wenn überhaupt einen Gottesdienst ab.

30. Schreibe für zehn bis dreißig Minuten täglich dein Lieblingsmantra oder den Namen Gottes in ein Notizheft.

31. Singe die Namen Gottes (Kirtan), Gebete, Stotras und Bhajans für eine halbe bis eine Stunde am Abend mit deiner Familie und mit deinen Freunden.

32. Mache jährlich ein Resumée über die oberen Zeilen. Regelmäßigkeit, Zuverlässigkeit und Beständigkeit sind unerlässlich. Protokolliere dein tägliches Sadhana in ein spirituelles Tagebuch. Überdenke es jeden Monat und berichtige deine Fehler.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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