Pfingsten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pfingsten''' (von griech. ''{{Polytonisch|πεντηκοστή [ἡμέρα]}}'', ''pentekostē [hēmera]'', „der fünfzigste Tag“) ist ein [[Christentum|christliches]] Fest [[Judentum|jüdischen]] Ursprunges am ''fünfzigsten'' Tag nach [[Ostern]] bzw. [[Pessach]].
'''Pfingsten''' (von griech. πεντηκοστή [ἡμέρα], pentekostē [hēmera], „der fünfzigste Tag“) ist ein [[Christentum|christliches]] Fest, das 10 Tage nach [[Himmelfahrt]] begangen wird. Pfingsten feiert die Niederkunft des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] auf die Gemeinschaft der Jünger Jesu Christi. Pfingsten wird im [[Christentum]] auch als Gründungsdatum der [[Kirche]] verstanden.
Die [[Glaube|Gläubigen]] feiern die Entsendung des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]]. Der lat. Begriff dafür,  "Spiritus Sanctus"  - Spiritus heißt auch [[Atem]] - indogermanisch sprachlich besonders deutlich fast schon  [[Atman]]...


Atem; [[Taube]] (Asana)... durch [[Feuer]] und Luft im kath. ö.r. Haupt-Fernsehgottesdienst am Pfingstsonntag ((2004 (?))) war eine Atemübung für die Gemeinde drin...
[[Datei:El Greco-Ausgießung des Hl. Geistes (1604-1614).jpg|thumb|Die Ausgießung des Heiligen Geistes - El Greco um 1610]]


:„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
:(Apostelgeschichte 2,1-4)


==Pfingsten: Geschichte==
[[Datei:Reidersche Tafel-Frauen am Grabe Christi und Himmelfahrt des Herrn-um 400 n. Chr..jpg|thumb|Himmelfahrt des Herrn - Reidersche Tafel]]


Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] wird in der [[Apostelgeschichte des Lukas|Apostelgeschichte]] erzählt, dass der Heilige Geist auf die [[Apostel]] und [[Jünger]] herabkam, als sie zum Pfingstfest ''(Schawuot)'' in Jerusalem versammelt waren {{Bibel|Apg|2|1-41}}. Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der [[Ekklesiologie|Kirche]] verstanden. Als [[Kirchenjahr|christliches Fest]] wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt.
Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt. Ursprünglich wurden Christi [[Himmelfahrt]] und Pfingsten gemeinsam 50 Tage nach [[Ostern]] gefeiert, die damit die Osterzeit abschlossen. Erst ab dem späten 4. Jahrhundert wurde Himmelfahrt als eigenständiger Feiertag begangen. Die Trennung, die sich zwischen [[Jesus]] und seinen Jüngern an [[Himmelfahrt]] vollzog, bedeutet jedoch keine endgültige Trennung, denn schon 10 Tage danach, an Pfingsten, fährt der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]] auf die Jünger herab, durch den Jesus seinen Jüngern wieder nahe ist. Die neun Tage zwischen den beiden [[Fest]]en sind die Zeit der Pfingstnovene – eine Zeit der Unsicherheit. Seit an Christi Himmelfahrt die Osterkerze (das [[Symbol]] für die Anwesenheit des Auferstandenen auf [[Erde]]n) gelöscht wurde, warten die Jünger ängstlich und dem Kommenden bangend auf den ihnen verkündeten [[Geist]]. Während dieser neun Tage wird besonders um das Kommen und die [[Gabe]]n des Heiligen Geistes [[gebet]]et.


== Jüdischer Ursprung ==
Bereits im Buch Joel des Alten Testaments stehen die [[Wort]]e des [[Prophet]]en Joel – eine Ankündigung der Entsendung des Heiligen Geistes:
Das christliche Pfingstereignis fand nach {{B|Apg|2|1}} am jüdischen Fest ''Schawuot'' statt. Dieses Fest feiert die Offenbarung der [[Tora]] an das Volk [[Israeliten|Israel]] und gehört zu den Hauptfesten des Judentums. ''Schawuot'' bedeutet ''Wochen'' und weist mit diesem Namen auf die mit dem fünfzigsten Tag vollendeten sieben Wochen nach dem Pessachfest hin. Bereits aus dieser Tradition stammt der griechische Name ''pentekostē'', aus dem der deutsche Begriff „Pfingsten“ hervorgegangen ist. Schawuot ist gleichzeitig ein [[Erntedankfest]], da es den Abschluss der mit Pessach beginnenden Weizenernte markiert.


== Pfingsten im Neuen Testament ==
:„Und der [[Herr]] wird antworten und zu seinem [[Volk]] sagen: () Und nach diesem will ich meinen [[Geist]] ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen [[Gesicht]]e sehen. Auch will ich zur selben [[Zeit]] über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will [[Wunder]]zeichen geben am [[Himmel]] und auf [[Erde]]n: [[Blut]], [[Feuer]] und Rauchdampf.
Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte werden die Erfahrungen der Jünger Jesu beim Pfingstfest, dem jüdischen Schawuot-Fest, in Jerusalem geschildert:
:(Joel 2,19 und 3,1-3)
 
* Als der Pfingsttag gekommen war, geschah ein Brausen vom Himmel und sie wurden von dem heiligen Geist erfüllt {{Bibel|Apg|2|1-4}}:
{{Zitat|Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.}}
* Durch den Propheten Joel hatte Gott vorausgesagt, dass er in den letzten Tagen von seinem Geist auf alles Fleisch ausgießen werde, und wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden {{Bibel|Apg|2|15-18}}:
{{Zitat|das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist {{Bibel|Joel|3|1-5}}:, Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen … Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.‘}}
* Nach der Auferweckung Jesu wurde der heilige Geist ausgegossen und das ganze Haus Israel soll wissen, dass Gott diesen Jesus zum Herrn und Christus gemacht hat {{Bibel|Apg|2|32-36}}:
{{Zitat|Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört&nbsp;… So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.}}
* Als Petrus gefragt wurde, was getan werden solle, antwortete er: Buße zu tun und sich taufen zu lassen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, um den verheißenen heiligen Geist zu empfangen. Am Pfingsttag nahmen dreitausend Menschen sein Wort an {{Bibel|Apg|2|37-41}}:
{{Zitat|Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird&nbsp;… Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.}}


== Pfingsten als religiöses Fest ==
Mit der Niederkunft des Heiligen Geistes und der von den Jüngern getanen [[Wunder]] wird noch einmal bestätigt, dass [[Jesus]] der [[Christus]] ist. In seiner [[Predigt]] zu Pfingsten (Apostelgeschichte 2,14-36) spricht Petrus auch vom [[Prophet]]en David, der „von der Auferstehung des Christus gesagt“ habe:
Das Pfingstfest, auch bezeichnet als „Geburtstag der Kirche“, ist sowohl ein eigenes kirchliches Fest, an dem das&nbsp;– von [[Jesus von Nazaret|Jesus]] angekündigte&nbsp;– Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird, als auch zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit. Nach dem christlichen Glauben&nbsp;– wie Petrus ihn in seiner Pfingstpredigt zum Ausdruck gebracht hat&nbsp;– folgt auf die Buße {{Bibel|Apg|2|38}} die Taufe auf den Namen Jesu Christi. Das Empfangen des Heiligen Geistes kann durch Handauflegung, wie in {{B|Apg|8|15-17}}, oder auch während der Predigt, wie in {{B|Apg|10|44}}, geschehen. <!--Der Leib jedes Christen ist nach dem Neuen Testament ein „Tempel des Heiligen Geistes“.-->


Im Evangelium nach Lukas {{Bibel|Lk|24|49}} heißt es, dass der Gottesgeist als „Kraft aus der Höhe“ herabkommen wird.
:„Diesen Jesus hat [[Gott]] auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. Da er nun durch die rechte [[Hand]] Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom [[Vater]], hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört. (...) So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr ge[[kreuz]]igt habt, zum [[Herr]]n und Christus gemacht hat.
:(Apostelgeschichte 2,32-36)


Das Johannesevangelium {{Bibel|Joh|20|19-23}} beschreibt, dass der Auferstandene am Abend des Ostertages in die Mitte seiner Jünger kam, sie anhauchte und mit den Worten „Empfanget den Heiligen Geist!“ ihnen den Geist Gottes übertrug.
===Pfingsten: Jüdischer Ursprung===
Das christliche Pfingstwunder fand am jüdischen Pfingstfest, Schawuot, statt.
:"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander." (Apostelgeschichte 2,1)


{{Anker|Pfingstwunder}} Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen. Damit wurde aus christlicher Sicht die „[[Babylonische Sprachverwirrung]]“ aufgehoben, mit der Gott die Menschen für die [[Hybris]] des [[Turmbau zu Babel|Turmbaus]] zu [[Babylon|Babel]] bestraft hatte. Theologisch steht dies für die [[Mission (Christentum)|Mission]] der Kirche, alle Menschen unabhängig von ihrer [[Nationalität]] und [[Ethnizität]] anzusprechen.
Schawuot feiert die Offenbarung der [[Thora]] an das [[Volk]] Israel und ist gleichzeitig ein [[Erntedankfest]]. Schawuot bezeichnet die mit dem fünfzigsten Tag vollendeten sieben Wochen nach dem Passahfest.


Zur [[Liturgie]] der [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] gehört das Gebet um das Kommen des Heiligen Geistes in der [[Novene|Pfingstnovene]], den neun Tagen zwischen [[Himmelfahrt]] und Pfingsten. Das [[Hochfest]] selbst beginnt mit der [[Vesper (Liturgie)|Vesper]] am Vorabend und endet mit der zweiten Vesper des Pfingstsonntags. Zu den liturgischen Besonderheiten  gehört die [[Pfingstsequenz]] [[Veni Sancte Spiritus]] („Komm, Heiliger Geist“), einer von insgesamt fünf noch verbliebenen offiziellen [[Sequenz (Hymnus)|Sequenzen]] im [[Kirchenjahr]]. Der Pfingstmontag wurde in einigen Ländern als zweiter Feiertag und Oktavtag der früheren [[Oktav (Liturgie)|Pfingstoktav]] beibehalten, zählt aber liturgisch eigentlich nicht mehr zur Osterzeit, sondern bereits zum Jahreskreis. Nur noch in der außerordentlichen Form des römischen Ritus wird die Pfingstoktav weiter gefeiert.
===Pfingsten: Etymologie===
Der griechische [[Name]] pentekostē - "der fünfzigste Tag" -, von dem sich die deutsche Bezeichnung Pfingsten herleitet, stammt bereits aus der jüdischen [[Tradition]]. Das [[Wort]] Pfingsten entwickelte sich über das gotische "Paintekuste" und das mittelhochdeutsche "Pfingesten".


== Pfingsten als gesellschaftlicher Festtag ==
==Pfingsten: ein christliches Hochfest==
In vielen Regionen existieren [[Brauch|Pfingstbräuche]], so zum Beispiel das [[Pfingstbaumpflanzen]] in der [[Lüneburger Heide]], in [[Oelde]] der [[Oelder Pfingstenkranz|Pfingstenkranz]], in [[Mecklenburg]] das Schmücken des [[Pfingstochse]]n, in [[Frankfurt am Main]] der [[Wäldchestag]], in [[Halle (Saale)]] der [[Knoblauchsmittwoch]], die [[Geißbockversteigerung]] in [[Deidesheim]] oder die [[Heimensteiner Kirmes]] in [[Heilbad Heiligenstadt]]. Viele [[Jugendarbeit|Jugendgruppen]] führen Pfingstzeltlager durch.
[[Datei:Russische-Ikone-18.JhNiederkunft-heiliger-Geist-Pfingsten.jpg|thumb|Pfingsten - Russische Ikone aus dem 18. Jh.]]


In Österreich und Teilen von Deutschland ist in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag die [[Unruhnacht]] (Bosheitsnacht). Ursprünglich sollten in dieser Nacht böse Geister ausgetrieben werden, jetzt werden in der „Unruhnacht“ den Mitbürgern verschiedene Streiche gespielt, zum Beispiel wird die Gartenbank des Hauseigentümers versteckt, oder seine Haustür wird mit Blumenstöcken verstellt. Diese Aktivitäten werden auch als Pfingststehlen bezeichnet. Alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, darf mitgenommen und versteckt werden.
Pfingsten ist, wie auch [[Weihnachten]] und [[Ostern]], ein christliches Hoch[[fest]]. Es schließt den Osterfestkreis feierlich ab.


Ein weiterer Brauch zu Pfingsten, der in Deutschland praktiziert wird, ist das sogenannte „Birkenstecken“. In der Pfingstnacht machen sich Junggesellen auf, um ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand zu stellen. Dies symbolisiert seine Zuneigung zu ihr. Zudem ist es in einigen Landstrichen üblich, eine Kalkspur von der gesteckten Birke bis zum Haus des Junggesellen zu streuen, um die Herkunft der Birke aufzuklären.
:Jesus sprach zu ihnen: „Und siehe, ich will auf euch herab senden, was mein [[Vater]] verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt [Jerusalem] bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit [[Kraft]] aus der Höhe.
:(Lukas 24,49)


== Feiertag ==
Die Jünger Jesu empfangen an Pfingsten den - von ihm vor seiner [[Himmelfahrt]] angekündigten - Heiligen [[Geist]]. Mit dessen Hilfe sollen sie zunächst in Jerusalem predigen.
Der Pfingstmontag ist ein gesetzlicher Feiertag in [[Feiertage in Deutschland|Deutschland]], [[Feiertage in Österreich|Österreich]], [[Luxemburg]], in weiten Teilen der [[Feiertage in der Schweiz|Schweiz]] und auch in [[Ungarn]]. In Deutschland forderten Wirtschaftsverbände 2005 seine Abschaffung. Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] sprachen sich ebenso wie die Kirchen und Gewerkschaften gegen diesen Vorschlag aus.


In [[Frankreich]] ist 2005 der Versuch der Regierung [[Jean-Pierre Raffarin|Raffarin]], den Pfingstmontag zum unbezahlten Feiertag zu machen, am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Ein  für die Regierung erstellter Bericht kam allerdings zu dem Schluss, dass trotz der Abschaffung des Pfingstmontags zuletzt rund 52 Prozent der Erwerbstätigen an diesem Tag nicht gearbeitet hätten. Schulen und öffentliche Dienststellen blieben meist geschlossen. Der Pfingstmontag ist seit 2008 wieder Feiertag.
:Jesus sprach zu den Jüngern: „und dass gepredigt wird in seinem [[Name]]n [[Buße]] zur [[Vergebung]] der [[Sünde]]n unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem“
:(Lukas 24,47)


In [[Schweden]] wurde der Pfingstmontag als Feiertag im Jahre 2005 abgeschafft. Stattdessen ist ab demselben Jahr der schwedische [[Nationalfeiertag]], der 6.&nbsp;Juni, nunmehr auch ein gesetzlicher und damit arbeitsfreier Feiertag.
Auch im Johannes-[[Evangelium]] spricht Jesus von der Aussendung der Jünger:


In [[Italien]] (mit Ausnahme von [[Südtirol]]) wurde der Pfingstmontag als gesetzlicher Feiertag vor einigen Jahren abgeschafft. Es gibt Versuche, den christlichen Feiertag wieder einzuführen, zusammen mit anderen kirchlichen Feiertagen. Es liegt ein diesbezüglicher Gesetzentwurf im römischen Parlament auf (Senat: Nr.940; Kammer: Nr. 1647).
:„Da sprach Jesus abermals zu ihnen: [[Frieden|Friede]] sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]]! Welchen ihr die [[Sünde]]n erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
:(Johannes 20, 21-23)


== Pfingstdatum ==
Pfingsten wird deshalb auch als die [[Geburt]] der christlichen Gemeinde und [[Kirche]] angesehen.
{| width="190" class="wikitable float-right" style="text-align:center"
|+ Pfingstsonntage<small><br/>von 2009 bis 2017</small>
|- class="hintergrundfarbe6"
! Jahr
! Westliche<br/>Kirchen
|-
| 2009 || 31.&nbsp;Mai
|-
| '''2010''' || 23.&nbsp;Mai
|-
| 2011 || 12.&nbsp;Juni
|-
| 2012 || 27.&nbsp;Mai
|-
| 2013 || 19.&nbsp;Mai
|-
| 2014 || 8.&nbsp;Juni
|-
| 2015 || 24.&nbsp;Mai
|-
| 2016 || 15.&nbsp;Mai
|-
| 2017 || 4.&nbsp;Juni
|}


Auf welchen Tag Pfingsten fällt, hängt ganz vom [[Osterdatum]] ab. Gemäß antiker Praxis wird bei der Zählung der fünfzig Tage der Ostersonntag als erster Tag berücksichtigt. Damit fällt der Pfingstsonntag stets auf die Zeit zwischen dem 10.&nbsp;Mai und dem 13.&nbsp;Juni. Wenn Ostern beispielsweise auf den 23.&nbsp;März fällt (wie im Jahr 2008), dann wird Pfingsten am 11.&nbsp;Mai gefeiert. Seit der Einführung des [[Gregorianischer Kalender|Gregorianischen Kalenders]] fiel das Pfingstfest nur viermal auf den 12.&nbsp;Juni, und zwar in den Jahren 1639, 1707, 1791 und 1859 (nächstes Auftreten: 2011). Das gleiche gilt auch für den 10.&nbsp;Mai (frühester Termin) und 13.&nbsp;Juni (spätester Termin). Hier waren es für den 10.&nbsp;Mai die Jahre 1598, 1693, 1761 und 1818 (nächstes Auftreten: 2285). Die Jahreszahlen für den 13.&nbsp;Juni lauten: 1666, 1734, 1886, 1943 (nächstes Auftreten: 2038). Noch seltener, nämlich nur zweimal, fiel der Feiertag auf den 12.&nbsp;Mai. Das geschah 1799 und 1940, und erst im Jahre 2391 wird es wieder so weit sein.
{{#ev:youtube|6j3TkV9FvpE}}


== Siehe auch ==
Das „Pfingst[[wunder]]“, die [[Fähigkeit]] der Jünger, dank des [[Heilig]]en [[Geist]]es
* [[Feiertage in Deutschland#Bewegliche Feiertage|Termine der beweglichen Feiertage in Deutschland]]
in fremden [[Sprache]]n zu sprechen und [[Mensch]]en zu [[heil]]en, steht theologisch für die [[Mission]] der [[Kirche]], Menschen verschiedener Nationen anzusprechen. Am Pfingst[[fest]], dem jüdischen [[Erntedankfest]], waren gerade viele [[Pilger]] verschiedenster Völker in [[Jerusalem]] versammelt. Sie waren überrascht, die Jünger Jesu in ihrer eigenen [[Mutter]][[sprache]] reden zu hören.
* [[Pfingsthymnus]]
* [[Pfingstbewegung]]
* [[Enzyklika|Enzykliken]] ''[[Divinum illud munus]]'' und ''[[Dominum et Vivificantem]]'', über den Heiligen Geist und dessen Gaben.


== Literatur ==
Als Petrus an Pfingsten predigte, bildete sich die erste Gemeinde. 3000 [[Mensch]]en ließen sich an diesem Tag [[taufe]]n:  
* Christel Dhom: ''Unser Frühjahrs- und Osterbuch. Mit Kindern den Jahreslauf erleben von Fasching bis Pfingsten''; Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben, 2004, ISBN 3-7725-2025-1
* [[Jens Herzer]]: ''Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten. Was wissen wir über die Ursprünge des Christentums?''; Brennpunkt: Die Bibel, Bd. 4; Berlin: Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft und von Cansteinsche Bibelanstalt, 2000, ISBN 3-7461-0144-1 (allgemeinverständlich und wissenschaftlich fundiert)
* Katholisches Bibelwerk (Hrsg.): ''Gottes Volk. Bibel und Liturgie im Leben der Gemeinde''; Teil 4; Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2005, ISBN 3-460-26635-X
* [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]]: ''Komm, Heiliger Geist! – Pfingstpredigten'', ISBN 3879042993
* Maria Schwabe (Hrsg.): ''Pfingsten statt Babel. Zur [[Mystik]] und [[Spiritualität]] im [[Weltsozialforum]]''; Bonn: Missionszentrale der [[Franziskaner (OFM)|Franziskaner]], 2004
* Alfons Weiser, Karl-Heinrich Bieritz, Henning Schröer, Petra Sevrugian: Art. ''Pfingsten/Pfingstfest/Pfingstpredigt I. Neutestamentliche Grundlagen des Pfingstfestes II. Das Pfingstfest in der Kirchengeschichte III. Praktisch-theologische Aspekte IV. Pfingstpredigt V. Ikonographisch''; in: [[Theologische Realenzyklopädie]] 26 (1996), S. 379-398 (enzyklopädischer Überblick mit weiterer Literatur)


<!-- == Einzelnachweise ==
:„Petrus sprach zu ihnen: Tut [[Buße]] und jeder von euch lasse sich [[taufe]]n auf den [[Name]]n Jesu Christi zur [[Vergebung]] eurer [[Sünde]]n, so werdet ihr empfangen die [[Gabe]] des Heiligen Geistes. Denn euch und euren [[Kind]]ern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der [[Herr]], unser [[Gott]], herzurufen wird. Auch mit vielen andern [[Wort]]en bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend [[Mensch]]en. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der [[Gemeinschaft]] und im Brotbrechen und im [[Gebet]]. Es kam aber [[Furcht]] über alle [[Seele]]n und es geschahen auch viele [[Wunder]] und [[Zeichen]] durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“
<references/>
:(Apostelgeschichte 2, 38-44)
-->


== Weblinks ==
[[Datei:Pietro Perugino-Taufe Christi.jpg|thumb|Pietro Perugino - Taufe Christi]]
{{Wiktionary|Pfingsten}}
{{Commonscat|Pentecost|Pfingsten}}
{{Wikisource|Pfingsten}}
* [http://www.heiligenlexikon.de/Kalender/Pfingsten.html www.heiligenlexikon.de], Kalender: Pfingsten
* [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]]: [http://www.ekd.de/aktuell/442_34695.html Zu Pfingsten feiern die Kirchen Geburtstag]
* [http://www.pfingsten-info.de Pfingsten-Info: umfangreiche Darstellung rund ums Thema]


{{Vorlage:Navigationsleiste Liturgisches Jahr}}
{{#ev:youtube|4Hw1OUCjeXU}}
[[Kategorie:Pfingsten| ]]
[[Kategorie:Ostern]]
[[Kategorie:Herrenfest]]
[[Kategorie:Christliche Theologie]]
[[Kategorie:Biblisches Thema]]
[[Kategorie:Sonntag]]
[[Kategorie:Osterdatum]]
[[Kategorie:Religiöses Fest]]


{{Deutsche Wikipedia}}
Auch heute noch ist Pfingsten ein Anlass, im [[Gottesdienst]] die [[Gemeinschaft]], die durch den Heiligen Geist gewirkt wird, zu verdeutlichen. Der Gottesdienst gibt im [[Innehalten]] und in der [[Stille]] [[Raum]] für das Wirken des [[Geist]]es.
 
Dr. h.c. Nikolaus Schneider, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen [[Kirche]] in Deutschland, sagt: „Pfingsten ist das [[Fest]] der Erneuerung: Aus Zögern wird [[Begeisterung]], aus [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] wird [[Mut]], aus Rückzug wird Aufbruch. [[Gott]]es [[Geist]] schafft neue [[Weg]]e mitten in der [[Welt]] und macht tiefe Verständigung möglich – über innere und äußere [[Grenze]]n hinweg.“
 
==Pfingsten: Symbole==
[[Datei:Karlskirche-Wien-Fresco-Johann Michael Rottmayr.jpg|thumb|Symbol des Heiligen Geistes - Fresko in der Wiener Karlskirche von Johann Michael Rottmayr]]
 
:„Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine [[Sonne]], die [[Liebe]], geht nie unter.“
:(Theodor Fontane)
 
Die weiße [[Taube]] ist seit dem 6. Jahrhundert das [[Symbol]] des Heiligen Geistes. Sie verdeutlicht [[Reinheit]], [[Liebe]], [[Sanftmut]], Einfalt und Un[[schuld]]. Im Alten Testament sendet Noah eine Taube aus, die mit einem Palmzweig im Schnabel zurückkehrt, der den [[Mensch]]en nach der Sintflut trockenes Land verheißt: Die Taube ist also auch ein [[Symbol]] der [[Hoffnung]].
 
Schon im alten [[Indien]] war die Taube ein "[[Seele]]nvogel". In Babylon war die Taube ein Symbol der [[Göttin]] Ischtar. Die Evangelisten bezeugen übereinstimmend die Niederkunft des Heiligen Geistes in [[Form]] einer Taube bei der [[Taufe]] Jesu.
 
:„Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem [[Wasser]]. Und siehe, da tat sich ihm der [[Himmel]] auf, und er sah den [[Geist]] [[Gott]]es wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.“
:(Matthäus 3,16; vgl. auch Markus 1,10)
 
:„Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.“
:(Johannes 1,32)
 
[[Datei:Jan van Eyck-Genter Altar-Detail-Maria und Heilige Geist.jpg|thumb|Maria und der Heilige Geist - Jan van Eyck]]
Die christliche [[Kunst]] zeigt [[Maria]] und die Apostel häufig mit einer Taube über ihren Köpfen.
 
Neben der Taube als die häufigste Darstellungs[[form]] des [[Heilig]]en [[Geist]]es gibt es auch die [[Symbol]]e [[Feuer]] bzw. Feuerzungen und [[Wind]] bzw. [[Atem]], [[Vayu|Hauch]]. Von ihrem Auftreten wird in der biblischen Pfingsterzählung berichtet (vgl. Apostelgeschichte 2,2 und 2,3).
 
Das Sinn[[bild]] des [[Feuer]]s, der [[Flamme]]n bzw. Feuer[[zunge]]n für den Heiligen Geist zu gebrauchen, ist naheliegend. Das Feuer entzündet etwas, [[Transformation|transformiert]] und setzt dabei [[Energie]] frei.
 
Auch das [[Wasser]] ist ein [[Symbol]] des Heiligen Geistes. Mit Wasser wird in der christlichen [[Kirche]] getauft – wie Jesus von Johannes am Jordan getauft wurde. Deshalb ist Pfingsten neben [[Ostern]] eine [[Zeit]] für die [[Taufe]].
 
==Pfingsten: Brauchtum==
An Pfingsten finden Flurumritte, Pfingstwanderungen und Heiratsmärkte statt. Auch Pfingst[[feuer]] werden an Pfingsten entzündet. Die Flamme [[symbol]]isiert dabei den Heiligen [[Geist]] sowie die [[Reinigung]] der Gläubigen. Außerdem trägt die Pfingst[[kerze]] das Symbol des [[Feuer]]s. Neben dem Feuer stellt das [[Wasser]] den [[Segen]] des Heiligen Geistes dar. Deshalb ging man an Pfingsten – ähnlich wie in der Oster[[zeit]] – zu einem Bach oder [[Fluss]], um sich zu waschen. Auch ist Pfingsten aus diesem Grund ein beliebter Tauftermin.
 
Im Mittelalter wurde zu Pfingsten die Ausgießung des Heiligen Geistes durch das "Heilig-Geist-Schwingen" veranschaulicht. Eine hölzerne Taube wurde dafür von der [[Kirche]]ndecke herabgelassen. Die Taube kreiste über den Köpfen der Gemeinde, die sie mit Weihrauch und [[Gebet]] empfing. Auch [[leben]]dige Tauben wurden während des Pfingst[[gottesdienst]]es in den Räumen der Kirche freigelassen. In Deutschland gibt es außerdem den [[Brauch]], dass Kirchen zu Pfingsten mit jungen Birkenzweigen geschmückt werden.
 
In den [[Berg]]en fand an Pfingsten der Almauftrieb statt und auch in anderen ländlichen Gegenden wurde an Pfingsten das Vieh zum ersten Mal auf die Weide getrieben. An Pfingsten gibt es außerdem Brunnen[[fest]]e, zu denen die Dorfbrunnen festlich mit Birkenzweigen, [[Blume]]n und bunten Bändern geschmückt werden. Neben den Brunnen werden zu Pfingsten auch [[Kirche]]n, Häuser und Ställe festlich geschmückt.
 
==Pfingsten – Die Aussendung des Heiligen Geistes: Yogische Deutung==
[[Datei:Jean Restout-Pentecôte-1732-Heilig-Geist.jpg|thumb|Pfingsten - Jean II Restout 1732]]
 
An Pfingsten kann man sich besonders der Göttlichen [[Offenbarung]] und [[Inspiration]] bewusst sein. Durch den Heiligen [[Geist]] waren die Jünger plötzlich in der Lage, andere [[Sprache]]n zu sprechen, Kranke zu heilen und auch andere [[Wunder]] zu wirken. Auch das Lesen selbst der Heiligen [[Schrift]]en, ob nun der [[Bibel]], [[Thora]], [[Veden]], [[Bhagavad Gita]], des [[Dharma|Pali Kanon]]s der Buddhisten, des [[Koran]]s oder einer anderen Schrift, kann uns inspirieren und spirituelle [[Erfahrung]]en schenken.
 
[[Sukadev Volker Bretz]], der spirituelle Leiter des [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] [[Ashram]]s in [[Bad Meinberg]], betont dabei, „dass das Pfingsterlebnis der Jünger Jesu nicht nur den Aposteln vorbehalten war. Vielmehr kann jeder [[Aspirant]] tiefe spirituelle Erfahrungen machen. Und jede spirituelle Erfahrung ist ein Zusammenspiel aus zwei Faktoren, nämlich eigene Anstrengung und göttliche [[Gnade]].“ Eigene Anstrengung ([[Purushartha]]) meint dabei die regelmäßige spirituelle [[Praxis]]. Durch die Göttliche Gnade ([[Kripa]]) erfährst Du Momente göttlicher Präsenz, die – wie die Erfüllung der Jünger mit dem [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]] – unerwartet eintreten.
 
Auch [[Swami Yogaswarupananda]] aus dem [[Sivananda Ashram]] in [[Rishikesh]] sagt: „Vor Pfingsten waren die Jünger eher schüchtern, hatten wenig [[Selbst]][[bewusstsein]]. (…) Er [Jesus] musste seine Jünger immer wieder ermahnen, ob ihrer Kleingläubigkeit schimpfen; die Jünger schliefen beim [[Gebet]] ein, sie verleugneten [[Jesus]], und sogar als Jesus auferstanden war, waren sie weiterhin ungläubig. So sind es viele [[Aspirant]]en auf dem [[Yoga]] [[Weg]]. Wir lesen in den Heiligen [[Schrift]]en und in den Werken großer [[Meister]], dass wir eins mit dem Unendlichen sind, [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kinder] [[Gott]]es. Wir werden aufgefordert, über die kleinlichen Identifikationen hinauszuwachsen, Gott und die Mit[[mensch]]en zu [[liebe]]n. Wir probieren es immer wieder, und gehen dann wieder in alte [[Gewohnheit]]en zurück.
 
An Pfingsten jedoch kam der Heilige Geist in die Jünger. Ab da war ihre Schüchternheit weggeweht. Sie konnten in Zungen sprechen, Kranke [[heil]]en, [[Wunder]] wirken und waren bereit, für ihren [[Glaube]]n ihr [[Leben]] zu riskieren. So kann es geschehen, dass nach langem und intensivem Streben (und manchmal sogar ohne…) eine starke [[Inspiration]] uns ganz durchdringt.“
 
==Pfingsten feiern==
[[Datei:Pierre Reymond-Pentecost- circa 1550-Heilig-Geist.jpg|thumb|Pfingsten - Pierre Reymond ca. 1550]]
 
Johann Sebastian Bach schrieb für die Ausgestaltung der [[Gottesdienst]]e des Kirchenjahres rund 300 Kantaten, von denen etwa 200 erhalten sind - so auch für die Gottesdienste an Pfingsten. Am Pfingstsonntag erklingt auch heute noch seine Kantate "O ewiges [[Feuer]], o [[Ursprung]] der [[Liebe]]".
 
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Für den [[Gottesdienst]] am Pfingstmontag entstand die Kantate "Also hat [[Gott]] die [[Welt]] geliebt".
 
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==Pfingsten: Datum==
[[Datei:Giotto di Bondone Pentecost (ca. 1305)-heilig-Geist.jpg|thumb|Pfingstdarstellung - Giotto di Bondone ca. 1305]]
 
Pfingsten ist, wie Christi [[Himmelfahrt]], ein bewegliches [[Fest]]. Das Datum von Pfingsten hängt davon ab, wann in dem jeweiligen Jahr [[Ostern]] gefeiert wird. Aus der jüdischen [[Tradition]] übernahm das [[Christentum]] die [[Zeit]]spanne von 50 Tagen. Im [[Judentum]] liegen zwischen Passahfest und Schawuot 50 Tage – im Christentum zwischen [[Ostern]] und Pfingsten.
 
==Pfingsten: Bauernregeln==
*"Wenn es zu Pfingsten regnet, regnet es sieben Sonntage hintereinander."
*"Nasse Pfingsten, fette [[Weihnachten]]."
*"Pfingstregen gibt Wein[[segen]]."
*"Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr."
*"Zu Pfingsten gilt das Korn am mindsten."
 
==Siehe auch==
*[[Jesus Christus]]
*[[Heiliger Geist]]
*[[Ostern]]
*[[Weihnachten]]
*[[Himmelfahrt]]
*[[Freude]]
 
==Literatur==
*Steffi Baltes, Denn so hat Gott die Welt geliebt. Impulse zu Passion, Ostern und Himmelfahrt (2010)
*Benedikt XVI., Komm, Heiliger Geist! Pfingstpredigten (2005)
*Friedrich Benesch, Pfingsten heute. Gemeinschaft im Zeichen des Individualismus (2001)
*Friedrich Benesch, Christliche Feste, Weihnachten, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten (1993)
*Deepak Chopra, Der dritte Jesus. Auf der Suche nach dem kosmischen Christus (2010)
*Konrad Dietzfelbinger, Die Geburt des wahren Selbst im Menschen. Die Botschaft Jesu für unsere Zeit im Lukasevangelium (2003)
*Eugen Drewermann, Dass alle eins seien. Predigten zwischen Himmelfahrt und Dreifaltigkeitsfest (1993)
*Anselm Grün, Michael Reepen u. a., Erwacht zu neuem Leben: Ein österliches Lesebuch aus dem Kloster (2007)
*Anselm Grün, Die Osterfreude auskosten: 50 Impulse (2002)
*Anselm Grün, Maria-Magdalena Robben, Die Quelle, die strömt, auch wenn es Nacht ist (1998)
*Kenneth Hagin, Das Zweifache Wirken des Heiligen Geistes: der Geist auf uns und der Geist in uns (2012)
*Jens Herzer, Die Ursprünge der kirchlichen Feste: Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten und ihre biblischen Grundlagen (2006)
*Hermann Kirchhoff, Christi Himmelfahrt bis Sankt Martin im christlichen Brauchtum (1986)
*Bernhard Krautter, Franz-Josef Ortkemper (Hrsg.), Christi Himmelfahrt bis Geburt des Hl. Johannes des Täufers (2012)
*Raimon Panikkar, Christophanie. Erfahrung des Heiligen als Erscheinung Christi (2006)
*Paul-Werner Scheele, Friede und Freude im Heiligen Geist: Meditationen über den, der ganz Gabe und Liebe ist (2009)
*Andrea Schwarz, Windhauch, Feueratem: Eigentlich ist Pfingsten ganz anders (2014)
*Rudolf Steiner, Pfingsten, das Fest der freien Individualität: Das Pfingstfest des seelischen Zusammenstrebens und des Arbeitens an der Vergeistigung der Welt (1998)
*Martin Weber, Der Heilige Geist: Wer er ist, was er tut und wie wir ihn erfahren können (2013)
*Eckard Wolz-Gottwald, Meister Eckhart. Oder Der Weg zur Gottesgeburt im Menschen (2010)
*Jörg Zink, Auferstehung. Und am Ende ein Gehen ins Licht (2011)
 
==Weblinks==
*[https://blog.yoga-vidya.de/2010/05/23/pfingsten-aussendung-des-heiligen-geistes-2/ Pfingsten - die Aussendung des Heiligen Geistes]
*[http://www.ekd.de/aktuell/442_34695.html Evangelische Kirche: Zu Pfingsten feiern die Kirchen Geburtstag]
*[http://www.pfingsten-info.de Pfingsten: umfangreiche Darstellung rund ums Thema]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_jesus.html Jesus - aus: Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis]
*[https://www.yoga-vidya.de/service/presse/aktuelle-artikel/detailansicht/article/jesus-und-yoga/ Jesus und Yoga]
*[http://ekd.de/glauben/feste/pfingsten/index.html Pfingsten - Evangelische Kirche]
*[http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pfingsten Pfingsten - Kathpedia]
*[http://www.festjahr.de/festtage/pfingsten.html Pfingsten - Kirchliches Festjahr]
*[http://www.heiligenlexikon.de/Kalender/Pfingsten.html Pfingsten - Heiligenlexikon]
*[http://www.religioeses-brauchtum.de/sommer/pfingsten.html Pfingsten - Brauchtum]
*[http://www.geo.de/GEOlino/mensch/religion-weltveraenderer-jesus-von-nazareth-76785.html Jesus von Nazareth - GEOlino]
*[http://www.geo.de/GEOlino/mensch/die-weltreligionen-teil-1-das-christentum-53546.html Christentum - GEOlino]
*[http://www.geo.de/GEOlino/mensch/buddha-und-jesus-53895.html Buddha und Jesus - GEOlino]
*[http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/13689/index.html Pfingsten - ZDF-Logo!]
*[http://www.kidsweb.de/religionen_spezial/christentum/pfingsten.html Pfingsten - Kidsweb]
 
==Seminare==
===Christentum===
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===Indische und andere Festtage===
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==Multimedia==
===Pfingsten===
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[[Kategorie:Christlicher Feiertag]]
[[Kategorie:Yoga Vidya Feiertag]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:07 Uhr

Pfingsten (von griech. πεντηκοστή [ἡμέρα], pentekostē [hēmera], „der fünfzigste Tag“) ist ein christliches Fest, das 10 Tage nach Himmelfahrt begangen wird. Pfingsten feiert die Niederkunft des Heiligen Geistes auf die Gemeinschaft der Jünger Jesu Christi. Pfingsten wird im Christentum auch als Gründungsdatum der Kirche verstanden.

Die Ausgießung des Heiligen Geistes - El Greco um 1610
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
(Apostelgeschichte 2,1-4)

Pfingsten: Geschichte

Himmelfahrt des Herrn - Reidersche Tafel

Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt. Ursprünglich wurden Christi Himmelfahrt und Pfingsten gemeinsam 50 Tage nach Ostern gefeiert, die damit die Osterzeit abschlossen. Erst ab dem späten 4. Jahrhundert wurde Himmelfahrt als eigenständiger Feiertag begangen. Die Trennung, die sich zwischen Jesus und seinen Jüngern an Himmelfahrt vollzog, bedeutet jedoch keine endgültige Trennung, denn schon 10 Tage danach, an Pfingsten, fährt der Heilige Geist auf die Jünger herab, durch den Jesus seinen Jüngern wieder nahe ist. Die neun Tage zwischen den beiden Festen sind die Zeit der Pfingstnovene – eine Zeit der Unsicherheit. Seit an Christi Himmelfahrt die Osterkerze (das Symbol für die Anwesenheit des Auferstandenen auf Erden) gelöscht wurde, warten die Jünger ängstlich und dem Kommenden bangend auf den ihnen verkündeten Geist. Während dieser neun Tage wird besonders um das Kommen und die Gaben des Heiligen Geistes gebetet.

Bereits im Buch Joel des Alten Testaments stehen die Worte des Propheten Joel – eine Ankündigung der Entsendung des Heiligen Geistes:

„Und der Herr wird antworten und zu seinem Volk sagen: (…) Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf.
(Joel 2,19 und 3,1-3)

Mit der Niederkunft des Heiligen Geistes und der von den Jüngern getanen Wunder wird noch einmal bestätigt, dass Jesus der Christus ist. In seiner Predigt zu Pfingsten (Apostelgeschichte 2,14-36) spricht Petrus auch vom Propheten David, der „von der Auferstehung des Christus gesagt“ habe:

„Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört. (...) So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“
(Apostelgeschichte 2,32-36)

Pfingsten: Jüdischer Ursprung

Das christliche Pfingstwunder fand am jüdischen Pfingstfest, Schawuot, statt.

"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander." (Apostelgeschichte 2,1)

Schawuot feiert die Offenbarung der Thora an das Volk Israel und ist gleichzeitig ein Erntedankfest. Schawuot bezeichnet die mit dem fünfzigsten Tag vollendeten sieben Wochen nach dem Passahfest.

Pfingsten: Etymologie

Der griechische Name pentekostē - "der fünfzigste Tag" -, von dem sich die deutsche Bezeichnung Pfingsten herleitet, stammt bereits aus der jüdischen Tradition. Das Wort Pfingsten entwickelte sich über das gotische "Paintekuste" und das mittelhochdeutsche "Pfingesten".

Pfingsten: ein christliches Hochfest

Pfingsten - Russische Ikone aus dem 18. Jh.

Pfingsten ist, wie auch Weihnachten und Ostern, ein christliches Hochfest. Es schließt den Osterfestkreis feierlich ab.

Jesus sprach zu ihnen: „Und siehe, ich will auf euch herab senden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt [Jerusalem] bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.“
(Lukas 24,49)

Die Jünger Jesu empfangen an Pfingsten den - von ihm vor seiner Himmelfahrt angekündigten - Heiligen Geist. Mit dessen Hilfe sollen sie zunächst in Jerusalem predigen.

Jesus sprach zu den Jüngern: „und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem“
(Lukas 24,47)

Auch im Johannes-Evangelium spricht Jesus von der Aussendung der Jünger:

„Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“
(Johannes 20, 21-23)

Pfingsten wird deshalb auch als die Geburt der christlichen Gemeinde und Kirche angesehen.

Das „Pfingstwunder“, die Fähigkeit der Jünger, dank des Heiligen Geistes in fremden Sprachen zu sprechen und Menschen zu heilen, steht theologisch für die Mission der Kirche, Menschen verschiedener Nationen anzusprechen. Am Pfingstfest, dem jüdischen Erntedankfest, waren gerade viele Pilger verschiedenster Völker in Jerusalem versammelt. Sie waren überrascht, die Jünger Jesu in ihrer eigenen Muttersprache reden zu hören.

Als Petrus an Pfingsten predigte, bildete sich die erste Gemeinde. 3000 Menschen ließen sich an diesem Tag taufen:

„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“
(Apostelgeschichte 2, 38-44)
Pietro Perugino - Taufe Christi

Auch heute noch ist Pfingsten ein Anlass, im Gottesdienst die Gemeinschaft, die durch den Heiligen Geist gewirkt wird, zu verdeutlichen. Der Gottesdienst gibt im Innehalten und in der Stille Raum für das Wirken des Geistes.

Dr. h.c. Nikolaus Schneider, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, sagt: „Pfingsten ist das Fest der Erneuerung: Aus Zögern wird Begeisterung, aus Angst wird Mut, aus Rückzug wird Aufbruch. Gottes Geist schafft neue Wege mitten in der Welt und macht tiefe Verständigung möglich – über innere und äußere Grenzen hinweg.“

Pfingsten: Symbole

Symbol des Heiligen Geistes - Fresko in der Wiener Karlskirche von Johann Michael Rottmayr
„Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe, geht nie unter.“
(Theodor Fontane)

Die weiße Taube ist seit dem 6. Jahrhundert das Symbol des Heiligen Geistes. Sie verdeutlicht Reinheit, Liebe, Sanftmut, Einfalt und Unschuld. Im Alten Testament sendet Noah eine Taube aus, die mit einem Palmzweig im Schnabel zurückkehrt, der den Menschen nach der Sintflut trockenes Land verheißt: Die Taube ist also auch ein Symbol der Hoffnung.

Schon im alten Indien war die Taube ein "Seelenvogel". In Babylon war die Taube ein Symbol der Göttin Ischtar. Die Evangelisten bezeugen übereinstimmend die Niederkunft des Heiligen Geistes in Form einer Taube bei der Taufe Jesu.

„Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.“
(Matthäus 3,16; vgl. auch Markus 1,10)
„Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.“
(Johannes 1,32)
Maria und der Heilige Geist - Jan van Eyck

Die christliche Kunst zeigt Maria und die Apostel häufig mit einer Taube über ihren Köpfen.

Neben der Taube als die häufigste Darstellungsform des Heiligen Geistes gibt es auch die Symbole Feuer bzw. Feuerzungen und Wind bzw. Atem, Hauch. Von ihrem Auftreten wird in der biblischen Pfingsterzählung berichtet (vgl. Apostelgeschichte 2,2 und 2,3).

Das Sinnbild des Feuers, der Flammen bzw. Feuerzungen für den Heiligen Geist zu gebrauchen, ist naheliegend. Das Feuer entzündet etwas, transformiert und setzt dabei Energie frei.

Auch das Wasser ist ein Symbol des Heiligen Geistes. Mit Wasser wird in der christlichen Kirche getauft – wie Jesus von Johannes am Jordan getauft wurde. Deshalb ist Pfingsten neben Ostern eine Zeit für die Taufe.

Pfingsten: Brauchtum

An Pfingsten finden Flurumritte, Pfingstwanderungen und Heiratsmärkte statt. Auch Pfingstfeuer werden an Pfingsten entzündet. Die Flamme symbolisiert dabei den Heiligen Geist sowie die Reinigung der Gläubigen. Außerdem trägt die Pfingstkerze das Symbol des Feuers. Neben dem Feuer stellt das Wasser den Segen des Heiligen Geistes dar. Deshalb ging man an Pfingsten – ähnlich wie in der Osterzeit – zu einem Bach oder Fluss, um sich zu waschen. Auch ist Pfingsten aus diesem Grund ein beliebter Tauftermin.

Im Mittelalter wurde zu Pfingsten die Ausgießung des Heiligen Geistes durch das "Heilig-Geist-Schwingen" veranschaulicht. Eine hölzerne Taube wurde dafür von der Kirchendecke herabgelassen. Die Taube kreiste über den Köpfen der Gemeinde, die sie mit Weihrauch und Gebet empfing. Auch lebendige Tauben wurden während des Pfingstgottesdienstes in den Räumen der Kirche freigelassen. In Deutschland gibt es außerdem den Brauch, dass Kirchen zu Pfingsten mit jungen Birkenzweigen geschmückt werden.

In den Bergen fand an Pfingsten der Almauftrieb statt und auch in anderen ländlichen Gegenden wurde an Pfingsten das Vieh zum ersten Mal auf die Weide getrieben. An Pfingsten gibt es außerdem Brunnenfeste, zu denen die Dorfbrunnen festlich mit Birkenzweigen, Blumen und bunten Bändern geschmückt werden. Neben den Brunnen werden zu Pfingsten auch Kirchen, Häuser und Ställe festlich geschmückt.

Pfingsten – Die Aussendung des Heiligen Geistes: Yogische Deutung

Pfingsten - Jean II Restout 1732

An Pfingsten kann man sich besonders der Göttlichen Offenbarung und Inspiration bewusst sein. Durch den Heiligen Geist waren die Jünger plötzlich in der Lage, andere Sprachen zu sprechen, Kranke zu heilen und auch andere Wunder zu wirken. Auch das Lesen selbst der Heiligen Schriften, ob nun der Bibel, Thora, Veden, Bhagavad Gita, des Pali Kanons der Buddhisten, des Korans oder einer anderen Schrift, kann uns inspirieren und spirituelle Erfahrungen schenken.

Sukadev Volker Bretz, der spirituelle Leiter des Yoga Vidya Ashrams in Bad Meinberg, betont dabei, „dass das Pfingsterlebnis der Jünger Jesu nicht nur den Aposteln vorbehalten war. Vielmehr kann jeder Aspirant tiefe spirituelle Erfahrungen machen. Und jede spirituelle Erfahrung ist ein Zusammenspiel aus zwei Faktoren, nämlich eigene Anstrengung und göttliche Gnade.“ Eigene Anstrengung (Purushartha) meint dabei die regelmäßige spirituelle Praxis. Durch die Göttliche Gnade (Kripa) erfährst Du Momente göttlicher Präsenz, die – wie die Erfüllung der Jünger mit dem Heiligen Geist – unerwartet eintreten.

Auch Swami Yogaswarupananda aus dem Sivananda Ashram in Rishikesh sagt: „Vor Pfingsten waren die Jünger eher schüchtern, hatten wenig Selbstbewusstsein. (…) Er [Jesus] musste seine Jünger immer wieder ermahnen, ob ihrer Kleingläubigkeit schimpfen; die Jünger schliefen beim Gebet ein, sie verleugneten Jesus, und sogar als Jesus auferstanden war, waren sie weiterhin ungläubig. So sind es viele Aspiranten auf dem Yoga Weg. Wir lesen in den Heiligen Schriften und in den Werken großer Meister, dass wir eins mit dem Unendlichen sind, Kinder Gottes. Wir werden aufgefordert, über die kleinlichen Identifikationen hinauszuwachsen, Gott und die Mitmenschen zu lieben. Wir probieren es immer wieder, und gehen dann wieder in alte Gewohnheiten zurück.

An Pfingsten jedoch kam der Heilige Geist in die Jünger. Ab da war ihre Schüchternheit weggeweht. Sie konnten in Zungen sprechen, Kranke heilen, Wunder wirken und waren bereit, für ihren Glauben ihr Leben zu riskieren. So kann es geschehen, dass nach langem und intensivem Streben (und manchmal sogar ohne…) eine starke Inspiration uns ganz durchdringt.“

Pfingsten feiern

Pfingsten - Pierre Reymond ca. 1550

Johann Sebastian Bach schrieb für die Ausgestaltung der Gottesdienste des Kirchenjahres rund 300 Kantaten, von denen etwa 200 erhalten sind - so auch für die Gottesdienste an Pfingsten. Am Pfingstsonntag erklingt auch heute noch seine Kantate "O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe".

Für den Gottesdienst am Pfingstmontag entstand die Kantate "Also hat Gott die Welt geliebt".

Pfingsten: Datum

Pfingstdarstellung - Giotto di Bondone ca. 1305

Pfingsten ist, wie Christi Himmelfahrt, ein bewegliches Fest. Das Datum von Pfingsten hängt davon ab, wann in dem jeweiligen Jahr Ostern gefeiert wird. Aus der jüdischen Tradition übernahm das Christentum die Zeitspanne von 50 Tagen. Im Judentum liegen zwischen Passahfest und Schawuot 50 Tage – im Christentum zwischen Ostern und Pfingsten.

Pfingsten: Bauernregeln

  • "Wenn es zu Pfingsten regnet, regnet es sieben Sonntage hintereinander."
  • "Nasse Pfingsten, fette Weihnachten."
  • "Pfingstregen gibt Weinsegen."
  • "Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr."
  • "Zu Pfingsten gilt das Korn am mindsten."

Siehe auch

Literatur

  • Steffi Baltes, Denn so hat Gott die Welt geliebt. Impulse zu Passion, Ostern und Himmelfahrt (2010)
  • Benedikt XVI., Komm, Heiliger Geist! Pfingstpredigten (2005)
  • Friedrich Benesch, Pfingsten heute. Gemeinschaft im Zeichen des Individualismus (2001)
  • Friedrich Benesch, Christliche Feste, Weihnachten, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten (1993)
  • Deepak Chopra, Der dritte Jesus. Auf der Suche nach dem kosmischen Christus (2010)
  • Konrad Dietzfelbinger, Die Geburt des wahren Selbst im Menschen. Die Botschaft Jesu für unsere Zeit im Lukasevangelium (2003)
  • Eugen Drewermann, Dass alle eins seien. Predigten zwischen Himmelfahrt und Dreifaltigkeitsfest (1993)
  • Anselm Grün, Michael Reepen u. a., Erwacht zu neuem Leben: Ein österliches Lesebuch aus dem Kloster (2007)
  • Anselm Grün, Die Osterfreude auskosten: 50 Impulse (2002)
  • Anselm Grün, Maria-Magdalena Robben, Die Quelle, die strömt, auch wenn es Nacht ist (1998)
  • Kenneth Hagin, Das Zweifache Wirken des Heiligen Geistes: der Geist auf uns und der Geist in uns (2012)
  • Jens Herzer, Die Ursprünge der kirchlichen Feste: Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten und ihre biblischen Grundlagen (2006)
  • Hermann Kirchhoff, Christi Himmelfahrt bis Sankt Martin im christlichen Brauchtum (1986)
  • Bernhard Krautter, Franz-Josef Ortkemper (Hrsg.), Christi Himmelfahrt bis Geburt des Hl. Johannes des Täufers (2012)
  • Raimon Panikkar, Christophanie. Erfahrung des Heiligen als Erscheinung Christi (2006)
  • Paul-Werner Scheele, Friede und Freude im Heiligen Geist: Meditationen über den, der ganz Gabe und Liebe ist (2009)
  • Andrea Schwarz, Windhauch, Feueratem: Eigentlich ist Pfingsten ganz anders (2014)
  • Rudolf Steiner, Pfingsten, das Fest der freien Individualität: Das Pfingstfest des seelischen Zusammenstrebens und des Arbeitens an der Vergeistigung der Welt (1998)
  • Martin Weber, Der Heilige Geist: Wer er ist, was er tut und wie wir ihn erfahren können (2013)
  • Eckard Wolz-Gottwald, Meister Eckhart. Oder Der Weg zur Gottesgeburt im Menschen (2010)
  • Jörg Zink, Auferstehung. Und am Ende ein Gehen ins Licht (2011)

Weblinks

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