Atharvaveda: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Upanischaden/Mundaka10.htm "Die Mundaka-Upanishad des Atharvaveda" aus den Klassischen Upanishaden]
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===Indische Schriften===
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Version vom 18. Juni 2014, 20:27 Uhr

Atharvaveda (Sanskrit: अथर्ववेद atharvaveda m.) einer der vier Veden. Er ist hauptsächlich eine Ansammlung von Liedern und magischen Sprüchen für Heilrituale und somit die älteste Textsammlung zur altindischen Heilkunst. Weitere Anwendungsgebiete für die Lieder des Atharvaveda sind bspw. die Abwendung schwarzer Magie und Liebeszauber. Der Hauptpriester des Atharvaveda ist der Atharvan. Die älteste Bezeichnung für die gesammelten Hymnen des Atharvaveda ist Atharvangirasa, d.h. "die Hymnen, deren Verfasser aus den Geschlechtern der Atharvan und Angiras stammen".

Vyasa bei der Verfassung der Veden

Atharva Veda ist der vierte Veda. Veda heißt Wissen. Es gibt verschiedene Schriften, die als Veda bezeichnet werden. Es gab einen großen indischen Yogi namens Vyasa, er wird auch Veda Vyasa genannt. Vyasa war Sammler, Vyasa heißt auch Sammler. Veda Vyasa hat die verschiedenen Weisheiten seiner Zeit gesammelt und zu schriftlichen Vedas zusammengefasst. Also bedeutet Veda in diesem Sinne auch niedergeschriebenes Wissen. Vyasa hat diese in vier Vedas geteilt. Es gibt den Rig Veda, Sama Veda, Yajur Veda und Atharva Veda. Atharva Veda ist der letzte Veda und wird auch manchmal als der dunkle Veda bezeichnet. In diesem sind viele Zeremonien beschrieben, in dem sind auch verschiedene magische Mittel beschrieben, weshalb in Indien auch manchmal nur von drei Vedas ausgegangen wird. Atharva Veda wird nicht immer zu den klassischen Vedas gezählt, obgleich die Mehrheit der Pandits heutzutage Atharva Veda mit dazu zählt. Atharva Veda ist also der vierte Veda, einer der vier großen Vedas.

Die Upanishaden des Atharvaveda - Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 643 - XXX.

Einleitung

1. Allgemeines

Während die Upanishaden der drei ersten Veden, von einigen Ausnahmen abgesehen, die, mit den Brahmanas zusammenhängenden und ihnen als Ergänzung dienenden, dogmatischen Textbücher wirklicher Vedaschulen sind, nach deren Namen sie daher auch benannt werden, so hat es mit den zahlreichen zum Atharvaveda gerechneten Upanishaden eine wesentlich andere Bewandtnis. Zwar sollen nach den Angaben Colebrookes, misc ess. I, 93, die ersten fünfzehn der zweiundfünfzig von ihm aufgezählten Atharva Upanishaden in den besten Handschriften der Sakha der Saunakiyas, die übrigen der der Paippaladis und anderer zugeschrieben werden, und auch Narayana erwähnt in seinem Kommentar zu den Atharva Upanishaden gelegentlich, daß eine Upanishad "Ekadasi Saunakiye" (p. 260,5 der Ausgabe der Bibl. Ind.), "Ashtadasi Saunaka Grantha Vistare" (p. 78,10) "Ashtavinsi Grantasanghe, Sakha Saunaka Vartita" (p. 299,5), "Ashtami Paippalada Abhidha" (p. 60,6), "die siebenunddreißigste Taittiriyake" (p. 394,13), "die sechsundvierzigste Atharva-Paippale" sei (ed. Pun. p. 183,5), aber schon der Widerspruch dieser Angaben mit denen Colebrookes weist darauf hin, daß wir in ihnen schwerlich etwas mehr zu erkennen haben werden als späte Zusammenfassungen von Upanishadgruppen unter berühmten Namen der Vorzeit; zumal sich die Atharva Upanishaden (mit wenigen und verdächtigen Ausnahmen wie Mandukya, Jabala) nicht mehr, wie die früheren, nach vedischen Cakhas, sondern mit Namen benennen, welche dem Inhalt oder irgendeinem sonstigen Umstande entnommen sind. Allem Anschein nach sind die Atharva Upanishaden, so weit sie nicht ganz individuelle Produkte sind, der Ausdruck der Anschauungen mannigfacher neuvedantischer, mystischer, asketischer und sektarischer Gemeinschaften, welche ihren Gegensatz gegen die altvedischen Sakhas dadurch bekundeten, daß sie die von denselben überkommene Upanishadform benutzten, um auch ihrerseits eine "Upanishad" gleichsam als ihr symbolisches Buch, aufzustellen; und wenn alle diese Upanishaden dem Atharvaveda angeschlossen wurden, so hat dies seinen Grund zumeist nicht in einem inneren Zusammenhang mit demselben, sondern nur darin, daß dieser vierte Veda, von Haus aus halb apokryph, nicht so wie die drei anderen durch eine zünftige Überwachung von seiten der Sakhas vor fremden Eindringlingen geschützt war. Die meisten dieser neuentstandenen Upanishaden sind überhaupt wohl erst dadurch zu Atharva Upanishaden geworden, daß man später, und nachdem ihre ursprünglichen Träger vielfach schon verschollen waren, anfing, dieselben zu sammeln und diese Sammlungen dann einem schon vorhandenen, mit Mundaka und Prasna beginnenden Grundstock wirklicher und relativ alter Upanishaden des Atharvaveda angliederte. Bei der großen und zur Zeit des Entstehens der Sammlungen wohl immer noch zunehmenden Anzahl der Upanishaden (Weber zählte 1876 alles in allem 235 Namen), und bei der Einschmuggelung ganz apokrypher Produkte unter diesem Namen (sogar eine islamische Allopanishad ist vorhanden), konnte das Streben der Sammler niemals auf Vollständigkeit gerichtet sein, sondern immer nur auf eine Auswahl derjenigen Upanishaden, welche durch ihren Inhalt oder ihre Verbreitung der Aufnahme in den Veda, und zwar den allein hierfür offenstehenden Atharvaveda, für würdig befunden wurden. Diese Sammlungen sind somit ein wichtiges Kriterium, wenn nicht um den Wert, so doch um die mehr oder weniger allgemeine Wertschätzung der verschiedenen Upanishaden zu bestimmen; und eine Upanishad wird um so mehr (zunächst historische) Beachtung verdienen, je allgemeiner sie in den Sammlungen vorkommt, und in dem Maße weniger, als sie nur in der einen oder anderen derselben Aufnahme gefunden hat.

Wir wollen die vier uns näher bekannten Sammlungen, sei es aller Upanishaden, sei es nur der des Atharvaveda, kurz überblicken:

Die Sammlung der Muktika Upanishad
Die Sammlung des Oupnekhat
Die Colebrooke'sche Sammlung
Die Sammlung des Narayana

2. Die Sammlung der Muktika Upanishad

In dieser, wie der Name besagt, die Frage nach der Erlösung (Mukti) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als Inkarnation des Visnu auftretende Rama dem ihn befragenden Hanuman als Mittel der Erlösung Vers 26-28 (ed. Jivananda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upanishaden:

26. Mandukya schon allein hinreicht

Für den Erlösung Wünschenden. -
Wem dann das Wissen noch mangelt,
Der liest die zehn Upanishaden.

27. Dann wird er, alsobald wissend,

Zu meiner Stätte gehen ein. -
Wer danach noch bedarf Stärkung
Des Wissens, Sohn der Anjana,

28. Der kommt zum Ziel, wenn er liest die

Zweiunddreißig Upanishaden. -
Doch die hundertundacht lese,
Wer gleich beim Tod Erlösung wünscht.

Diese 108 Upanishaden werden sodann von Rama dem Hanuman, und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt:

1. Isa, 2. Kena, 3. Kathaka, 4. Prasna, 5. Mundaka, 6. Mandukya, 7. Taittiriya, 8. Aitareya, 9. Chandogya, 10. Brihadaranyaka, 11. Brahma, 12. Kaivalya, 13. Jabala, 14. Svetasvatara, 15. Hamsa, 16. Arunika, 17. Garbha, 18. Narayana, 19. Paramahamsa, 20. Amritabindu, 21. Amritanada, 22. Atharvasiras, 23. Atharvasikha, 24. Maitrayani[1], 25. Kaushitaki, 26. Brihajjabala, 27. Nrisinhatapaniya, 28. Kalagnirudra, 29. Maitreya[2], 30. Subala, 31. Kshurika, 32. Mantrika[3], 33. Sarvasara[4], 34. Niralamba, 35. Suka Rahasya, 36. Vajrasuci, 37. Tejobindu, 38. Nadabindu, 39. Dhyanabindu, 40. Brahmavidya, 41. Yogatattva, 42. Atmabodha, 43. Naradaparivrajaka, 44. Trisikhibrahmana, 45. Sita, 46. Yogacudamani, 47. Nirvana, 48. Mandalabrahmana, 49. Daksinamurti, 50. Sarabha, 51. Skanda, 52. Tripadvibhutimahanarayana, 53. Advayataraka, 54. Ramarahasya[5] 55. Ramatapaniya, 56. Vasudeva, 57. Mudgala, 58. Sandilya, 59. Paingala, 60. Bhikshuka[6], 61. Maha, 62. Sariraka, 63. Yoyasikha, 64. Turiyatitavadhuta[7] 65. Sannyasa , 66. Paramahamsaparivrajaka, 67. Akshamalika, 68. Avyakta, 69. Ekakshara, 70. Annapurana, 71. Surya, 72. Akshi, 73. Adhyatma, 74. Kundika[8], 75. Savitri, 76. Atma, 77. Pasupatabrahma, 78. Parabrahma[9], 79. Avadhuta, 80. Tripuratapini, 81. Devi, 82. Tripura, 83. Katha(-rudra)[10] 84. Bhavana, 85. Rudrahridaya, 86. Yogakundali, 87. Bhasmajabala, 88. Rudrakshajabala, 89. Ganapati, 90. Darsana, 91. Tarasara, 92. Mahavakya, 93. Pancabrahma, 94. Pranagnihotra, 95. Gopalatapini, 96. Krishna, 97. Yajnavalkya[11], 98. Varaha, 99. Satyayana, 100. Hayagriva, 101. Dattatreya, 102. Garuda, 103. Kalisamtarana, 104. Jabali, 105. Saubhagyalakshmi, 106. Sarasvatirahasya, 107. Bahvrica, 108. Muktika.

Daß die Muktika von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Mandukya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene Karika des Gaudapada darunter mitverstehen, von dogmatischem Standpunkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der Vedantalehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten) Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren Veden nebst den drei wichtigsten Atharva Upanishaden (Mundaka, Prasna, Mandukya); auffallend ist nur die Ausschließung von Svetasvatara, Maitrayani und namentlich Kaushitaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktika sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in Indien gedruckt worden und dort in aller Hände. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikastelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanishaden bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abgesehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich.

Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in Telugu-Charakteren gedruckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider vielfach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in Bombay abzuwarten ist.[12] Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teilweise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens weisende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwürdigkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem Rigveda, 19 dem weißen, 32 dem schwarzen Yajurveda, 16 dem Samaveda und 31 dem Atharvaveda zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: Sarvopanishadam Madhye Saram Ashtottaram Satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allgemeinere Anerkennung gefunden haben.

Fußnoten

  1. Ist =Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyaya 5 wird als Schluß zu Adhyaya 4 gerechnet.
  2. Der Eingang ist aus Maitrayana Up., das Weitere eigentümlich.
  3. Ist eine andere Rezension von Culika.
  4. Ist im wesentlichen = Sarvopanishatsara.
  5. Der erste Adhyaya ist = Hanumaduktaramopanishad.
  6. Ist der Hauptsache nach = Asrama, Cap. 4.
  7. Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa.
  8. Ist Sannyasa 2-5 in anderer Rezension.
  9. Ist eine andere Rezension von Brahma Up. mit starken Abweichungen.
  10. Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen.
  11. Ist nochmals Tabala Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.
  12. Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetasvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jabala versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktika. Mandukya erscheint leider ohne Gaudapadas Karika, und hinter Narayana ist Mahanarayana eingeschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.

Siehe auch

Literatur

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