Individualität: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Zeile 8: Zeile 8:
[[Datei:Sannyasin.Indien.Mönch.jpg|thumb|]]
[[Datei:Sannyasin.Indien.Mönch.jpg|thumb|]]


Individualität ist die [[Einmaligkeit]] eines Wesens oder auch die Einzigartigkeit eines Wesens. Individualität bezieht sich darauf, dass man etwas Einzigartiges ist. Man kann sagen, es gibt Individualität und es gibt Kollektivismus. Der Mensch ist zum einen jemand, der sehr an sich selbst interessiert ist, etwas Außergewöhnliches und Besonderes ist. Der Mensch ist aber auch ein Zoon Politikon, wie es Aristoteles gesagt hat, ein geselliges Wesen. Der Mensch möchte einzigartig sein und der Mensch möchte dazugehören. Und es gibt jetzt Kulturen, die mehr Wert auf Individualität legen und es gibt Kulturen, die legen mehr auf Gemeinschaft Wert. Z.B. sagt man, dass die modernen weltlichen Kulturen sehr viel Wert auf Individualität legen und dass z.B. die chinesische Kultur mehr auf Gemeinschaft und Kollektivismus Wert legt und vielleicht auch manche der indigenen Stämme auch mehr Wert auf die Gruppe legt. In früheren Zeiten haben sich Menschen mehr über die Gruppen definiert, zu denen sie dazugehört haben. Da hat z.B. jemand klar gesagt: „Ich bin ein Kaufmann.Darüber hat er sich definiert und er war vielleicht Mitglied der Kaufmannsgilde, so war so viel damit erklärt. Heutzutage, wenn man sich beschreiben will, wer bin ich, ist es etwas schwieriger. Vielleicht ist man auf der einen Seite Mitarbeiter bei BMW, auf der anderen Seite ist man der Vater eines Kindes auf der Walldorfschule, zusätzlich ist man vielleicht Veganer, außerdem ist man Parteianhänger der Grünen oder vielleicht sogar Parteimitglied, außerdem ist man Franke und zusätzlich Anhänger vom Nürnberger Fußballverein usw. Also, man hat viele Gemeinschaften, zu denen man irgendwie dazugehört, vielleicht ist man dann noch dazu Mitglied einer Facebook-Gruppe und außerdem irgendwo Mitglied irgendeiner WhatsApp-Gruppe und so hat man viele Kontexte. Gerade indem man zu verschiedenen Gemeinschaften gehört, ist man sehr individuell. Also, die moderne westliche Kultur ist sehr stark individualistisch. Und so gibt es auch eine gewisse Neigung heutzutage, auch in der Spiritualität individualistischen zu sein als man das früher vielleicht war. Man spricht ja auch manchmal von so genannter Patchwork-Religion oder Patchwork-Spiritualität, man verbindet Verschiedenes miteinander. Man sagt z.B., die Zen-Buddhistische-Meditation ist besonders schön. Tibetanischer Klang und Gong ist etwas, was einen in die Meditation besonders reinführt. Die Yoga Asanas, das ist etwas, was einen besonders liegt. Und dann vielleicht noch die Mantras auch aus dem Yoga, ist auch nochmal gut, und die Meditation, ab und zu mal braucht man auch etwas anderes, oder man sagt, „wir machen ein paar Sufi-Tänze, dann habe ich dieses dynamische Element“. Und dann sagt man: „Die Reinkarnationslehre ist irgendwo gut, aber jetzt dieser vollkommene Vedanta vielleicht nicht, da liegt mir mehr dieser Hinayana-Buddhismus, wo man sagt, die höchste Wirklichkeit kennt man nicht so ganz, man leugnet einfach alles Begrenzte, später wird man herausfinden, was man so braucht, aber irgendwie persönlicher Gott muss doch sein und zu Jesus habe ich halt am meisten Kontakt, weil ich schon in den Kindergottesdienst gegangen bin und irgendwo gehört es ja auch zu meiner Kultur.Jetzt hat man eine sehr individualistische Form der Spiritualität. Ist das gut? Ich behaupte, ja, es ist gut. Religion, Spiritualität ist nun mal etwas sehr Individualistisches. Aber wenn ich sage, es ist grundsätzlich gut, gibt es natürlich auch Einschränkungen. Zu viel Individualismus, ohne dass man irgendwo bereit ist, zu lernen von anderen, vielleicht auch, ohne sich mal schulen zu lassen, kann heißen, dass man egoistisch wird, es kann auch heißen, dass man irgendwo auf einem Holzweg ist und es gar nicht merkt. Und es kann sein, dass man in großer Selbstverliebtheit ist und nicht daran arbeitet, wirklich über seine Grenzen hinauszugehen. Eine individualistische Spiritualität sich aufzubauen, ist etwas Gutes, aber es sollte nicht heißen, dass man sich in etwas verrennt und nur selbstverliebt ist. Und es sollte auch nicht heißen, dass man sich nur um sich selbst kümmert. Spiritualität heißt immer auch, für andere da zu sein. Spiritualität heißt immer auch, mit anderen zurechtzukommen. Spiritualität heißt auch, die eigenen Anliegen auch mal hintenanzustellen zum Wohl anderer. Letztlich geht es ja in der Spiritualität darum, das Individuum zu transzendieren und zu erkennen: „Aham Brahmasmi. Ich bin das höchste Selbst, ich bin eins mit dem Unendlichen und dem Ewigen.Man könnte sagen, die tiefste Individualität ist die Wahrnehmung des eigenen Selbst. Und wenn man im tiefsten Selbst ist, löst sich das Individuum auf, denn das ist die Erfahrung aller großen Mystiker. Wenn man ganz bei sich ist, dann ist man über sich selbst hinaus, denn das wahre Selbst ist eben nicht individuell, das wahre Selbst ist eins mit der Weltenseele. Und so kannst du entweder ganz tief zu dir selbst kommen oder du kannst dich weit ausdehnen und dienen, uneigennütziges Dienen, dich auf andere einstimmen, überall das Göttliche wahrnehmen. Beides führt zum gleichen Ziel. Meine persönliche Meinung ist, es gilt, beides parallel zu machen. Lerne dich mehr kennen auch in deiner Individualität, lerne, dich zu entfalten, auch in deiner Individualität, arbeite aber auch an dir und kultiviere die positiven Eigenschaften, lerne dich in all deinen relativen Aspekten auch kennen, aber lasse dich nicht davon beherrschen. Dehne deine Bewusstheit aus, gehe auf die Anliegen anderer ein, diene und helfe, fühle dich als Teil des Ganzen, bitte darum, dass du spürst, dass göttliche Führung durch dich hindurch geht, dich inspiriert und durch dich wirkt. Und gehe tief nach innen und erfahre, dass die Tiefe deines Selbst letztlich eins mit der Weltenseele ist.  
Individualität ist die [[Einmaligkeit]] eines Wesens oder auch die [[Einzigartigkeit]] eines Wesens. Individualität bezieht sich darauf, dass man etwas Einzigartiges ist. Man kann sagen, es gibt Individualität und es gibt [[Kollektivismus]]. Der [[Mensch]] ist zum einen jemand, der sehr an sich [[selbst]] interessiert ist, etwas Außergewöhnliches und Besonderes ist. Der [[Mensch]] ist aber auch ein [[Zoon Politikon]], wie es [[Aristoteles]] gesagt hat, ein geselliges Wesen. Der [[Mensch]] möchte einzigartig sein und der [[Mensch]] möchte dazugehören. Und es gibt jetzt [[Kultur]]en, die mehr [[Wert]] auf Individualität legen und es gibt [[Kultur]]en, die legen mehr auf [[Gemeinschaft]] Wert.
 
Z.B. sagt man, dass die modernen weltlichen Kulturen sehr viel Wert auf Individualität legen und dass z.B. die chinesische [[Kultur]] mehr auf [[Gemeinschaft]] und [[Kollektivismus]] Wert legt und vielleicht auch manche der indigenen Stämme auch mehr Wert auf die Gruppe legt. In früheren [[Zeit]]en haben sich [[Mensch]]en mehr über die Gruppen definiert, zu denen sie dazugehört haben. Da hat z.B. jemand klar gesagt: "Ich bin ein Kaufmann." Darüber hat er sich definiert und er war vielleicht [[Mitglied]] der Kaufmannsgilde, so war so viel damit erklärt.
 
Heutzutage, wenn man sich beschreiben will, wer bin ich, ist es etwas schwieriger. Vielleicht ist man auf der einen Seite Mitarbeiter bei BMW, auf der anderen Seite ist man der [[Vater]] eines [[Kind]]es auf der Walldorfschule, zusätzlich ist man vielleicht [[Vegan]]er, außerdem ist man Parteianhänger der Grünen oder vielleicht sogar Parteimitglied, außerdem ist man Franke und zusätzlich Anhänger vom Nürnberger Fußballverein usw. Also, man hat viele [[Gemeinschaft]]en, zu denen man irgendwie dazugehört, vielleicht ist man dann noch dazu Mitglied einer Facebook-Gruppe und außerdem irgendwo Mitglied irgendeiner WhatsApp-Gruppe und so hat man viele Kontexte.
 
Gerade indem man zu verschiedenen [[Gemeinschaft]]en gehört, ist man sehr individuell. Also, die moderne westliche [[Kultur]] ist sehr stark individualistisch. Und so gibt es auch eine gewisse [[Neigung]] heutzutage, auch in der [[Spiritualität]] individualistischer zu sein als man das früher vielleicht war. Man spricht ja auch manchmal von so genannter Patchwork-[[Religion]] oder Patchwork-[[Spiritualität]], man verbindet Verschiedenes miteinander. Man sagt z.B., die [[Zen]]-Buddhistische-[[Meditation]] ist besonders schön. Tibetanischer Klang und [[Gong]] ist etwas, was einen in die [[Meditation]] besonders reinführt. Die [[Yoga]] [[Asana]]s, das ist etwas, was einen besonders liegt. Und dann vielleicht noch die [[Mantras]] auch aus dem [[Yoga]], ist auch nochmal gut, und die [[Meditation]], ab und zu mal braucht man auch etwas anderes, oder man sagt, "wir machen ein paar [[Sufi]]-Tänze, dann habe ich dieses dynamische Element".
 
Und dann sagt man: "Die [[Reinkarnationslehre]] ist irgendwo gut, aber [[jetzt]] dieser vollkommene [[Vedanta]] vielleicht nicht, da liegt mir mehr dieser [[Hinayana]]-[[Buddhismus]], wo man sagt, die höchste [[Wirklichkeit]] kennt man nicht so ganz, man leugnet einfach alles Begrenzte, später wird man herausfinden, was man so braucht, aber irgendwie persönlicher [[Gott]] muss doch sein und zu [[Jesus]] habe ich halt am meisten [[Kontakt]], weil ich schon in den Kindergottesdienst gegangen bin und irgendwo gehört es ja auch zu meiner [[Kultur]]."
 
[[Jetzt]] hat man eine sehr individualistische [[Form]] der [[Spiritualität]]. Ist das gut? Ich behaupte, ja, es ist gut. [[Religion]], [[Spiritualität]] ist nun mal etwas sehr Individualistisches. Aber wenn ich sage, es ist grundsätzlich gut, gibt es natürlich auch [[Einschränkung]]en. Zu viel [[Individualismus]], ohne dass man irgendwo bereit ist, zu [[lernen]] von anderen, vielleicht auch, ohne sich mal schulen zu lassen, kann heißen, dass man egoistisch wird, es kann auch heißen, dass man irgendwo auf einem Holzweg ist und es gar nicht merkt. Und es kann sein, dass man in großer [[Selbstverliebtheit]] ist und nicht daran arbeitet, wirklich über seine Grenzen hinauszugehen.
 
Eine individualistische [[Spiritualität]] sich aufzubauen, ist etwas [[Gutes]], aber es sollte nicht heißen, dass man sich in etwas verrennt und nur selbstverliebt ist. Und es sollte auch nicht heißen, dass man sich nur um sich [[selbst]] kümmert. [[Spiritualität]] heißt immer auch, für andere da zu sein. [[Spiritualität]] heißt immer auch, mit anderen zurechtzukommen. [[Spiritualität]] heißt auch, die eigenen [[Anliegen]] auch mal hintenanzustellen zum [[Wohl]] anderer. Letztlich geht es ja in der [[Spiritualität]] darum, das [[Individuum]] zu transzendieren und zu erkennen: "[[Aham Brahmasmi]]. Ich bin das höchste [[Selbst]], ich bin eins mit dem Unendlichen und dem Ewigen."
 
Man könnte sagen, die tiefste [[Individualität]] ist die [[Wahrnehmung]] des eigenen [[Selbst]]. Und wenn man im tiefsten [[Selbst]] ist, löst sich das [[Individuum]] auf, denn das ist die [[Erfahrung]] aller großen [[Mystik]]er. Wenn man ganz bei sich ist, dann ist man über sich [[selbst]] hinaus, denn das wahre [[Selbst]] ist eben nicht individuell, das wahre [[Selbst]] ist eins mit der [[Weltenseele]]. Und so kannst du entweder ganz tief zu dir [[selbst]] kommen oder du kannst dich weit ausdehnen und dienen, uneigennütziges [[Dienen]], dich auf andere einstimmen, überall das Göttliche wahrnehmen. Beides führt zum gleichen [[Ziel]].
 
Meine persönliche [[Meinung]] ist, es gilt, beides parallel zu machen. Lerne dich mehr kennen auch in deiner Individualität, lerne, dich zu entfalten, auch in deiner Individualität, arbeite aber auch an dir und kultiviere die positiven [[Eigenschaft]]en, lerne dich in all deinen relativen Aspekten auch kennen, aber lasse dich nicht davon beherrschen. Dehne deine [[Bewusstheit]] aus, gehe auf die [[Anliegen]] anderer ein, diene und helfe, fühle dich als Teil des Ganzen, bitte darum, dass du spürst, dass göttliche [[Führung]] durch dich hindurch geht, dich inspiriert und durch dich wirkt. Und gehe tief nach innen und erfahre, dass die [[Tiefe]] deines [[Selbst]] letztlich eins mit der [[Brahman|Weltenseele]] ist.  


{{#ev:youtube|xxx}}
{{#ev:youtube|xxx}}

Version vom 20. Juni 2016, 08:52 Uhr

Individualität : Was versteht man unter Individualität? In welchem Kontext gebraucht man dieses Wort? Wozu ist Individualität gut? Welche anderen Substantive, welche Adjektive und Verben stehen im Zusammenhang mit dem Wort Individualität? Hier gleich eine Kurzdefinition: Individualität bezeichnet die Einzigartigkeit eines Wesens. Individualität ist das, was einen einzelnen Menschen besonders ausmacht. In der heutigen Zeit legt der einzelne großen Wert auf seine Individualität und will so leben, wie es seiner Individualität entsprecht. Wenn man aber zu sehr sich auf seine Individualität besinnt, verliert man die Fähigkeit mit anderen dauerhafte Beziehungen aufbauen zu können.

Rasta mit Gitarre.jpg

Individualität als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Sannyasin.Indien.Mönch.jpg

Individualität ist die Einmaligkeit eines Wesens oder auch die Einzigartigkeit eines Wesens. Individualität bezieht sich darauf, dass man etwas Einzigartiges ist. Man kann sagen, es gibt Individualität und es gibt Kollektivismus. Der Mensch ist zum einen jemand, der sehr an sich selbst interessiert ist, etwas Außergewöhnliches und Besonderes ist. Der Mensch ist aber auch ein Zoon Politikon, wie es Aristoteles gesagt hat, ein geselliges Wesen. Der Mensch möchte einzigartig sein und der Mensch möchte dazugehören. Und es gibt jetzt Kulturen, die mehr Wert auf Individualität legen und es gibt Kulturen, die legen mehr auf Gemeinschaft Wert.

Z.B. sagt man, dass die modernen weltlichen Kulturen sehr viel Wert auf Individualität legen und dass z.B. die chinesische Kultur mehr auf Gemeinschaft und Kollektivismus Wert legt und vielleicht auch manche der indigenen Stämme auch mehr Wert auf die Gruppe legt. In früheren Zeiten haben sich Menschen mehr über die Gruppen definiert, zu denen sie dazugehört haben. Da hat z.B. jemand klar gesagt: "Ich bin ein Kaufmann." Darüber hat er sich definiert und er war vielleicht Mitglied der Kaufmannsgilde, so war so viel damit erklärt.

Heutzutage, wenn man sich beschreiben will, wer bin ich, ist es etwas schwieriger. Vielleicht ist man auf der einen Seite Mitarbeiter bei BMW, auf der anderen Seite ist man der Vater eines Kindes auf der Walldorfschule, zusätzlich ist man vielleicht Veganer, außerdem ist man Parteianhänger der Grünen oder vielleicht sogar Parteimitglied, außerdem ist man Franke und zusätzlich Anhänger vom Nürnberger Fußballverein usw. Also, man hat viele Gemeinschaften, zu denen man irgendwie dazugehört, vielleicht ist man dann noch dazu Mitglied einer Facebook-Gruppe und außerdem irgendwo Mitglied irgendeiner WhatsApp-Gruppe und so hat man viele Kontexte.

Gerade indem man zu verschiedenen Gemeinschaften gehört, ist man sehr individuell. Also, die moderne westliche Kultur ist sehr stark individualistisch. Und so gibt es auch eine gewisse Neigung heutzutage, auch in der Spiritualität individualistischer zu sein als man das früher vielleicht war. Man spricht ja auch manchmal von so genannter Patchwork-Religion oder Patchwork-Spiritualität, man verbindet Verschiedenes miteinander. Man sagt z.B., die Zen-Buddhistische-Meditation ist besonders schön. Tibetanischer Klang und Gong ist etwas, was einen in die Meditation besonders reinführt. Die Yoga Asanas, das ist etwas, was einen besonders liegt. Und dann vielleicht noch die Mantras auch aus dem Yoga, ist auch nochmal gut, und die Meditation, ab und zu mal braucht man auch etwas anderes, oder man sagt, "wir machen ein paar Sufi-Tänze, dann habe ich dieses dynamische Element".

Und dann sagt man: "Die Reinkarnationslehre ist irgendwo gut, aber jetzt dieser vollkommene Vedanta vielleicht nicht, da liegt mir mehr dieser Hinayana-Buddhismus, wo man sagt, die höchste Wirklichkeit kennt man nicht so ganz, man leugnet einfach alles Begrenzte, später wird man herausfinden, was man so braucht, aber irgendwie persönlicher Gott muss doch sein und zu Jesus habe ich halt am meisten Kontakt, weil ich schon in den Kindergottesdienst gegangen bin und irgendwo gehört es ja auch zu meiner Kultur."

Jetzt hat man eine sehr individualistische Form der Spiritualität. Ist das gut? Ich behaupte, ja, es ist gut. Religion, Spiritualität ist nun mal etwas sehr Individualistisches. Aber wenn ich sage, es ist grundsätzlich gut, gibt es natürlich auch Einschränkungen. Zu viel Individualismus, ohne dass man irgendwo bereit ist, zu lernen von anderen, vielleicht auch, ohne sich mal schulen zu lassen, kann heißen, dass man egoistisch wird, es kann auch heißen, dass man irgendwo auf einem Holzweg ist und es gar nicht merkt. Und es kann sein, dass man in großer Selbstverliebtheit ist und nicht daran arbeitet, wirklich über seine Grenzen hinauszugehen.

Eine individualistische Spiritualität sich aufzubauen, ist etwas Gutes, aber es sollte nicht heißen, dass man sich in etwas verrennt und nur selbstverliebt ist. Und es sollte auch nicht heißen, dass man sich nur um sich selbst kümmert. Spiritualität heißt immer auch, für andere da zu sein. Spiritualität heißt immer auch, mit anderen zurechtzukommen. Spiritualität heißt auch, die eigenen Anliegen auch mal hintenanzustellen zum Wohl anderer. Letztlich geht es ja in der Spiritualität darum, das Individuum zu transzendieren und zu erkennen: "Aham Brahmasmi. Ich bin das höchste Selbst, ich bin eins mit dem Unendlichen und dem Ewigen."

Man könnte sagen, die tiefste Individualität ist die Wahrnehmung des eigenen Selbst. Und wenn man im tiefsten Selbst ist, löst sich das Individuum auf, denn das ist die Erfahrung aller großen Mystiker. Wenn man ganz bei sich ist, dann ist man über sich selbst hinaus, denn das wahre Selbst ist eben nicht individuell, das wahre Selbst ist eins mit der Weltenseele. Und so kannst du entweder ganz tief zu dir selbst kommen oder du kannst dich weit ausdehnen und dienen, uneigennütziges Dienen, dich auf andere einstimmen, überall das Göttliche wahrnehmen. Beides führt zum gleichen Ziel.

Meine persönliche Meinung ist, es gilt, beides parallel zu machen. Lerne dich mehr kennen auch in deiner Individualität, lerne, dich zu entfalten, auch in deiner Individualität, arbeite aber auch an dir und kultiviere die positiven Eigenschaften, lerne dich in all deinen relativen Aspekten auch kennen, aber lasse dich nicht davon beherrschen. Dehne deine Bewusstheit aus, gehe auf die Anliegen anderer ein, diene und helfe, fühle dich als Teil des Ganzen, bitte darum, dass du spürst, dass göttliche Führung durch dich hindurch geht, dich inspiriert und durch dich wirkt. Und gehe tief nach innen und erfahre, dass die Tiefe deines Selbst letztlich eins mit der Weltenseele ist.

Individualität - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Individualität in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Individualität - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Individualität, also Synonyme zu Individualität sind z.B. Persönlichkeit, Einmaligkeit, Charaktergestalt, Eigenart, Wesen, Naturell, Typ.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Individualität übertrieben kann ausarten z.B. in Marotte, Allüren, Extravaganz, Fimmel, [[]]. Daher braucht Individualität als Gegenpol die Kultivierung von das große Wesen hinter allem, Einheit, Verbundenheit.

Gegenteil von Individualität - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Individualität, Antonyme zu Individualität :

Individualität Antonyme auf einen Blick

Antonyme Individualität, also Gegenteile, sind das große Wesen hinter allem, Einheit, Verbundenheit, ohne eigene Persönlichkeit, es jedem recht machen wollen.

Individualität im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Individualität

Individualität kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Individualität mehr zu leben, mehr im Alltag anzuwenden. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Individualität zu stärken.
  • Du kannst dir z.B. vornehmen: "Während der nächsten Woche will ich die Fähigkeit Individualität wirklich leben, kultivieren, entwickeln. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein individuellerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Individualität ausdrückt. Tue jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Individualität."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin individuell."

Affirmationen zum Thema Individualität

Hier einige Affirmationen für mehr Individualität. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Individualität Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin individuell.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin individuell. Om Om Om.
  • Ich bin ein Individuum, eine Individuum OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Individualität Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin individuell " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Individualität.
  • Ich werde individuell.
  • Jeden Tag werde ich individueller.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Individualität.

Dankesaffirmation für Individualität

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag individueller werde.

Wunderaffirmationen Individualität Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr individuell. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Individualität entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr individuell zu sein.
  • Ich bin jemand, der individuell ist.

Gebet für Individualität

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Individualität:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Individualität.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein individueller Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Individualität mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Individualität zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Individualität zu entwickeln?
  • Wie könnte ich individuell werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Individualität.
  • Angenommen, ich will individuell sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre individuell, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Individualität kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als individueller Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Individualität

Eigenschaften im Alphabet nach Individualität

Literatur

Weblinks

Seminare

Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Yogalehrer Ausbildung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS