Philosophische Yogastunde

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Philosophische Yogastunden unterrichten: Willst du wissen, wie du Yogaphilosophie in den Yogaunterricht hereinbringen und wie du Menschen zu spirituellen Erfahrungen führen kannst? Oder wie kannst du bestimmte philosophische Konzepte, die du als Yogalehrer/-in deinen Yogaschülern/-innen nahebringen möchtest, in deine Yogastunde einfließen lassen?

Philosophische Yogastunden

Sich in den Asanas in philosophische Themen versenken

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Tipps für Yogalehrende

Willst du wissen wie du Yogaphilosophie in den Yogaunterricht hineinbringen kannst, wie du Menschen zu spirituellen Erfahrungen führen kannst. Wie du, wenn du Menschen bestimmte philosophische Konzepte nahe bringen willst, dass in die Yogastunde hinein bringen willst. Ja, dann ist das das richtige Video für dich. Kleiner Hinweis: Das ist keine Yogastunde, wir haben ja philosophische Yogastunden auf unseren Internetseiten. Dies ist ein Vortrag für Yogalehrende, Teil der Ausbildungsvideos von Yoga Vidya und Teil auch der Yoga Vidya Schulung.

Wir wollen beginnen, da es ja schon eine philosophisch, spirituelle Yoga Vortragsreihe ist mit dreimal Om und einem Mantra.

Om. Om. Om.
Om Namah Shivaya Gurave
Satchidananda-murtaye
Nish-prapanchaya Shantaya
Shri Shivanandaya Te Namah
Shri Vishnu-devanandaya Te Namah
Om Shanti, Shanti, Shanti.

Philosophisches Hatha Yoga für lebendige Erfahrungen

Om Namah Shivaya. Es ist das Jahr 2018. Menschen sind spirituell interessiert, aber weniger interessiert zu langen Vorträgen zu gehen, oder manchmal auch einfach spirituell philosophische Vortragsreihen zu besuchen. Und hier bietet Hatha Yoga etwas ganz großartiges. Hatha Yoga führt Menschen zu einer lebendigen Erfahrung. Hatha Yoga führt Menschen dazu, dass die Tiefen der Seele sich melden. Hatha Yoga, insbesondere im Yoga Vidya Stil ist ganz ausgezeichnet um philosophische Prinzipien in den Yoga Unterricht zu integrieren. Und wenn du Yogalehrender/ Yogalehrende bist, dann will ich dich nur ermutigen, das zu integrieren. Glaube nicht das Menschen langfristig wirklich so viel machen für die Gesundheit allein, glaube nicht das Menschen so viel machen um mit Stress besser umgehen zu können oder gegen Kopfschmerzen und Rückenschmerzen.

Menschen machen das vorübergehend. Aber Menschen haben tiefere Sehnsüchte. Menschen haben tieferes, was sie bewegt. Und das spirituell, philosophische gehört zu dem, was eigentlich die meisten Menschen bewegt, wenn es erfahrbar wird. Und es gibt zwei Weisen, wie du zu philosophischen Yogastunden kommen kannst. Oder wie du dir selbst Themen aussuchen kannst. Es gibt noch die dritte Weise, geh einfach auf unseren Internetkanal und schaue dir alle Yogastunden an, und dabei siehst du viele Yogastunden die auch philosophische Inhalte haben.

  • Aber ansonsten gibt es zum einen die Möglichkeit, du nimmst dir deinen klassischen Yogatext mit bestimmten Prinzipien und setzt die dann in der Yogastunde um.
  • Eine zweite Möglichkeit ist, du übst zunächst einmal selbst die Yogastunde und überlegst, welche [Spirituelle Erfahrungen|spirituellen Erfahrungen] du machen kannst und welche du dort umsetzen kannst. Ich gebe einfach mal ein paar Beispiele.

Das Konzept der Achtsamkeit

Eine Möglichkeit ist, du möchtest Menschen das Konzept der Achtsamkeit vermitteln. Achtsamkeit ist ein spirituelles, ein philosophisches und ein psychologisches Konzept. Achtsamkeit heißt beobachten, wahrnehmen, nicht beurteilen, nichts ändern und auch nicht reagieren. Achtsamkeit in der Yogastunde könnte zum Beispiel heißen, du sagst zu Anfang der Stunde, heute wird es eine Yogastunde sein, wo wir uns besonders mit Achtsamkeit beschäftigen werden. Du erklärst vielleicht ein paar Minuten lang das Konzept der Achtsamkeit und dann legen sich Menschen hin und beobachten den Körper, machen vielleicht ein Bodyscan.

Anschließend während sie zum Beispiel Kapalabhati üben, beobachten sie, wie es sich anfühlt wenn der Bauch vor- und zurückgeht. Wie es sich anfühlt, wenn die Luft angehalten wird. Oder sie können dann bei der Wechselatmung die Aufmerksamkeit auf den Fluss der Atmung durch die Nasendurchgänge richten.

Beim Sonnengruß genau spüren wie es sich anfühlt. Aber die Achtsamkeit wird besonders interessant bei den Asanas selbst. In den Asanas, Asanas halten und dann einfach beobachten was kommt. Vielleicht kommt zwischendurch der Wunsch sich zu bewegen. Teilnehmende bleiben einfach in der Stellung. Zwischendurch kommt irgendwo der Wunsch die Stellung zu ändern. Lass die Teilnehmenden die Stellungen halten. Vielleicht kommen bestimmte Schmerzen oder schöne Erfahrungen. Teilnehmende beobachten das und verändern nichts. Und am Ende der Stunde können Teilnehmende dort spüren. Ja, so ist es, einfach beobachten, nicht beurteilen, nicht analysieren, nicht reagieren und einfach annehmen, spüren, bewusst sein.

Patanjalis Yamas und Niyamas

Yamas und Niyamas im Alltag leben

Nächste Möglichkeit ist zum Beispiel Konzept Yamas und Niyamas. Das heißt du sprichst und setzt diese Prinzipien um in einer Yogastunde. Yamas können zum Beispiel sein, zum Beispiel jetzt bei Patanjali:

  • Ahimsa,
  • Satya,
  • Asteya,
  • Brahmacharya und
  • Aparigraha.

Du könntest sagen:

Ahimsa heißt du spürst wie weit du gehen kannst ohne dich selbst zu verletzen. Übe das Hatha Yoga ebenso, dass du es machst ohne dich zu verletzen mit Mitgefühl. Satya heißt: Mach die Stellungen korrekt. Versuche nicht zu schummeln, versuche nicht irgendwo fortgeschrittener zu sein als du scheinst. Übe die Stellung so, wie sie korrekt ist. Asteya, nicht stehlen, man würde hier sagen: Habe nicht die Augen auf und schaue nicht was die anderen machen. Brahmacharya, was ja auch Enthaltsamkeit ist, kann heißen: Übe auch das, was nicht nur angenehm ist. Und dann folgt noch Aparigraha, also oft übersetzt als Unbestechlichkeit, aber auch Abwesenheit von Gier, zufrieden sein mit dem was du jetzt machen kannst.

Und das kannst du, du musst nicht immer jeder dieser fünf Yamas, in jede Stellung hinein bringen, aber du könntest im Lauf der Yogastunde immer wieder auf die fünf Yamas hinweisen.

Oder du kannst eine Yogastunde mit den fünf Niyamas machen, also:

  • Shaucha,
  • Santosha,
  • Tapas,
  • Swadhyaya,
  • Ishwara Pranidhana.

Also Tapas könnte heißen auch das zu üben, was nicht nur angenehm ist. Santosha kann aber heißen, zufrieden zu sein, was du heute machen kannst. Tapas heißt bewusst, intensiv zu üben, Swadhyaya während der Stellung Selbstbeobachtung betreiben. Könnte wieder die Achtsamkeit sein. Letztendlich ist Swadhyaya, Achtsamkeit, ja das was eng zusammenhängt. Nicht umsonst heißt ja auch der buddhistische Ausdruck für Achtsamkeit Vipassana, was Einsicht heißt und so eine ähnliche Bedeutung hat wie Swadhyaya. Und natürlich Ishwara Pranidhana, Hingabe an Gott, auch Loslassen und Entspannung.

Die fünf Kleshas

Oder ein weitere Möglichkeit eines philosophischen Konzeptes aus der Yoga-Spiritualität sind die fünf Kleshas. Fünf Kleshas:

Du könntest als eine Yogastunde machen, wo es zum Einem darum geht über Asmita hinaus zu gehen. Asmita - Identifikation. Teilenehmende können schauen, „Womit identifiziere ich mich?“, denke ich, ich bin zu dick, zu dünn, zu … und so weiter. Dann Raga, „Was mag ich?“, Dvesha, „Was mag ich nicht?“. Und im Konzept der Kleshas heißt natürlich manchmal bewusst das zu tun was man nicht mag und manchmal bewusst auf das verzichten was man mag. Dann Abhinivesha ist zum einen auch Furcht, aber auch alle möglichen Emotionen. Du kannst auch Teilnehmende in Asanas hineingehen lassen und dann können sie selbst spüren, wo ist Identifikation, wo verlassen sie die reine Beobachtung, wo tauchen Wünsche auf – Raga, wo kommt irgendwelche Ablehnung auf – Dvesha. Du könntest auch manchmal bewusst Stellung ansagen, die nicht ganz so populär sind, so dass die Teilnehmenden irgendwo merken, ah da ist mein Dvesha. Oder was dann für Abhinivesha kommt, welche Ängste damit verbunden sind.

Und dann gibt es natürlich Avidya die Ur-Unwissenheit. Und dann könntest du die Teilnehmenden öfter dazu spüren lassen, das sie weder der Körper sind noch die Psyche, weder die Wünsche noch die Abneigungen, auch nicht die Ängste. Reines Bewusstsein beobachtet alles.

Die Frage: Wer bin ich?

Wer bin ich?

Das sind also einige Möglichkeiten, wie du philosophische Konzepte in den Unterricht hinein bringen kannst. Es gibt natürlich auch noch vom Vedanta her die Frage „Wer bin ich?“, Beobachtung, Nichtidentifikation. Aber das wird ein Thema eines separaten Videos/ Podcast sein, denn Vedanta im Yogaunterricht ist vielleicht die einfachste Weise Menschen Jnana Yoga, den Yoga des Wissens, nahe zu bringen.

Zusammenfassung

Jetzt kannst du vielleicht selbst überlegen insbesondere wenn du Yoga selbst unterrichtest wie kannst du philosophische Konzepte in den Yogaunterricht hinein bringen. Es gibt die Möglichkeit die ganze Yogastunde so zu gestalten. Es gibt aber auch die Möglichkeit einzelne Elemente in einzelne Stellungen mal hinein zu bringen. Selbstbeobachtung oder Konzepte aus dem Yoga Sutra oder aus der ganzen Yogaphilosophie oder Frage „Wer bin ich?, Wer bin ich nicht?“ und so weiter. All das eignet sich in den Hatha Yogaunterricht zu integrieren, in Entspannung, Pranayama, Asanas, Tiefenentspannung.

Letztlich ist Hatha Yoga ja eine Möglichkeit sich bewusst zu machen und der Vorteil ist auch, Menschen machen in jedem Fall etwas gutes für ihren Körper, sie machen etwas gutes für ihr Prana, sie machen etwas gutes für ihre Psyche und dann können sie dort noch philosophische Betrachtungen hineinbringen. Ich möchte dich ermutigen, dass zu tun. Ich selbst fand immer philosophische Konzepte, einschließlich auch Bhakti Yoga, Karma Yoga, Jnana Yoga, Raja Yoga in den Yogaunterricht zu bringen war mit das Befriedigenste und hat viele Menschen auf den spirituellen Weg gebracht.

Hinweise

Falls du Yogalehrender bist möchte ich dich auch darauf aufmerksam machen, dass wir einen Berufsverband haben, den Berufsverband der Yoga Vidya Lehrerinnen und Lehrer. Da gibt es auch eigene Internetseiten, wo du Stundenbilder, Tipps zum Unterrichten bekommen kannst. Und es gibt auch eine Geschäftsstelle, wo du auch per Telefon oder email weitere Hilfen bekommen kannst. Und natürlich auf den Yoga Vidya Internetseiten und noch mehr auf mein Yoga Vidya findest du viele Videostunden, Yogastunden. Darunter eine ganze Menge Yogastunden mit philosophischen Inhalten, in denen du selbst zum Yoga angeleitet werden kannst. Und wenn du mal bei Yoga Vidya an einer Yogalehrer Weiterbildung, zum Beispiel zum Thema Vedanta, Jnana Yoga, Upanishaden teilnimmst, wirst du es erfahren, wie es ist, Hatha Yoga mit philosophischer Betrachtung zu verbinden.

Video - Philosophische Yogastunden unterrichten Video

Gerade Hatha Yoga mit seinen Pranayama, Asanas, Sonnengruß eignet sich für erfahrbare Philosophie. Hier ein Vortrag zum Thema Philosophische Yogastunden unterrichten von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Philosophie Yogastunde gleich mitmachen

Probieren geht über studieren. Lass dich gleich zu Vedanta bzw. Jnana Yoga Philosophie in einer Yogastunde führen:

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