Kosmisches Bewusstsein

Aus Yogawiki
Version vom 20. Juni 2022, 11:18 Uhr von Shankara (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „<rss([^>]*)>https:\/\/www.yoga-vidya.de\/seminare\/([^<]*)<\/rss>“ durch „Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=${2}${1}“)

Im kosmischen Bewusstein wird das niedere Bewusstsein von der äußeren objektiven Welt zurückgezogen, und die Sinne werden von ihm vollständig aufgesogen. Die erhabene und seligmachende Erfahrung des kosmischen Bewusstsein erwirbt der Schüler durch die Intuition in Samadhi.

wenn alles das Ganze wird

Kosmisches Bewusstsein – die höchste Erfahrung

Alles ist Schwingung. durchdrungen von Liebe

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Kosmisches, universelles Bewusstsein kommt durch die Intuition, durch Samadhi.

Der Prozess der Bewusstseinsentwicklung

  • Der niedere Geist wird von der äußeren objektiven Welt zurückgezogen
  • Die Sinne werden in den Geist absorbiert
  • Der individuelle Geist wird eins mit dem kosmischen Geist, Hiranyagarbha, der Überseele, der Weltenseele, der einen alldurchdringenden Seele
  • Die Tätigkeit von Intellekt, Denken und Sinnen hört auf
  • Man wird zu Seele (statt Körper) und nimmt die Essenz der Dinge durch das göttliche Auge der Intuition, der Weisheit, wahr.

Der kosmische Bewusstseinszustand

Der kosmische Bewusstseinszustand ist großartig und erhaben und lässt sich nicht beschreiben. Geist und Sprache hören dort perplex auf, denn sie können diesen Zustand nicht erfassen und beschreiben. Sprache und Worte sind unzulänglich.

Dieser Zustand ruft Ehrfurcht, höchste Freude, unvergleichliche Glückseligkeit hervor, frei von Leid, Kummer und Furcht. Es ist eine göttliche Erfahrung, eine Offenbarung der kausalen Welt (karana jagat), in der die Archetypen, die Urbilder, unmittelbar erfasst werden.

In diesem kosmischen Bewusstsein kommt man in den Besitz aller göttlichen Kräfte (aishvarya) und Siddhis, wie sie im Srimad Bhagavata Purana und im Yoga Sutra des Patanjali beschrieben sind.

Arjuna, Sanjaya und Yashoda erfuhren diese kosmische Vision:

Yashoda sah eines Tages das ganze Universum im Mund von Krishna als Kind.

Arjuna beschreibt die Vision der kosmischen Gestalt in der Bhagavad Gita unter anderem wie folgt:

„Nach dem Anblick Deiner unermesslichen Form mit vielen Mündern und Augen, mit zahlreichen Armen, Schenkeln und Füßen, vielen Mägen und Zähnen sind die Welten erschüttert und ich ein es ebenfalls. Wenn ich sehe, wie Du (Deine kosmische Form) den Himmel berührst, in vielen Farben strahlst, mit weit geöffneten Mündern und großen feurigen Augen, bin ich bis ins Herz erschrocken.“ (BhG 11.23-24) 

Intuition übersteigt den Verstand, widerspricht ihm aber nicht. Diese neue Erfahrung vermittelt eine Erleuchtung, die auf eine neue Daseinsebene erhebt. Es ist ein unaussprechliches Gefühl der Freude und Seligkeit, die Erfahrung von Einheit, Universalität und ein Bewusstsein ewigen Lebens. Das ist nicht mehr nur eine intellektuelle Überzeugung, sondern man weiß, man erfährt es und sieht und erfährt die Dinge durch das Auge Ishvaras.

Die Individualität ist jetzt verschwunden. Das kleine Ich ist geschmolzen. Der differenzierende dualistische Geist ist aufgelöst. Alle Grenzen, Vorstellung von Dualität, Unterschiede, Getrenntheit, Vorurteile von sozialer Schicht, Glauben und Hautfarbe sind verschwunden, ebenso die Vorstellung von Zeit und Raum. Es gibt nur noch Ewigkeit, vollkommene Bewusstheit der überbewussten Ebene von Wissen und Intuition. Man weiß: Es bleibt nichts mehr zu erkennen, alles ist erreicht (aptakama). Man kennt das ganze Geheimnis der Schöpfung.

Kennzeichen von jemandem, der diesen überbewussten Zustand erreicht hat:

  • Frei von Furcht
  • frei von Wünschen
  • frei von konkreten Gedanken
  • frei von „Ich“ oder „Mein“
  • frei von Ärger
  • leuchtende Aura
  • frei von Emotionen wie Freudigkeit oder Schmerz (harsha und shoka)
  • nie gibt es Anzeichen von Ärger, Niedergeschlagenheit, Pessimismus oder Sorgen bei ihm/ihr
  • In seiner/ihrer Gegenwart fühlst du dich erhaben, voller Freude und Frieden.

Kosmisches Bewusstsein ist vollkommenes Gewahrsein der Einheit allen Lebens. Man fühlt, dass das Universum von einer lebendigen Kraft erfüllt ist, dass es so etwas wie eine blinde Kraft und tote Materie nicht gibt, sondern dass alles Schwingung und Bewusstheit ist.

In diesem universellen Bewusstsein weiß man, dass das ganze Weltall sein ist. Man ist eins mit Gott, eins mit universellem Wissen und Leben. Seine Freude, seine Seligkeit übersteigen jede Beschreibung, jedes Verständnis. Im Moment der Erleuchtung, großer spiritueller Erhebung, hat man eine kosmische Schau Gottes. Man ist sich der Allgegenwart Gottes bewusst und ist jenseits des Normalbewusstseins. Durch diese universelle Sicht wird die menschliche Seele vollkommen transformiert.

Nun kümmern ihn weder Tod noch Zukunft noch das, was nach dem Aufhören dieses Körpers kommen mag. Er ist eins mit Ewigkeit, Unendlichkeit, Unsterblichkeit.

Während der Erleuchtung öffnen sich die Schleusen der Freude. Eine unbeschreibliche Ekstase erfasst den Yogi. Seligkeit, Unsterblichkeit, Ewigkeit, Wahrheit und göttliche Liebe sind zum Kern seines Wesens geworden, zur Essenz seines Lebens, zur einzigen Wirklichkeit. Er erkennt, dass diese tiefe, unerschöpfliche Quelle der Freude in jedem Herzen existiert, dass unsterbliche Existenz allen Wesen inne wohnt, dass diese ewige, allumfassende, alles einschließende Liebe jedes Teilchen, jedes Atom der Schöpfung umhüllt, stützt und führt. Sünde, Sorge, Tod sind nur noch leere Worte ohne Bedeutung für ihn. Das Elixir des Lebens, der Nektar der Unsterblichkeit, fließt in seinen Adern.

Er empfindet kein Bedürfnis mehr nach Essen oder Schlaf und ist ohne jeglichen Wunsch. In seinem Aussehen und in seiner Haltung vollzieht sich eine große Veränderung. Eine strahlende Aura umgibt ihn, seine Augen leuchten. Die ganze Welt ist für ihn in einem Ozean von Liebe und unendlicher Wonne gebadet als dem Wesenskern des Lebens selbst.

Die ganze Welt wird ihm zur Heimat. Nirgends fühlt er sich als Fremder. Ferne Berge und Länder wären ihm ebenso nah wie sein Vaterhaus. Die ganze Welt wird ihm zum eigenen Körper. Alle Füße und Hände sind die seinen. Müdigkeit kennt er nicht. Er tut alles spielerisch, glücklich und sorglos wie ein Kind. Er sieht Gott überall. Jeder Stuhl, Tisch und Baum hat eine kosmische Bedeutung. Manchmal hört sein Atem ganz auf. Er erfährt absoluten Frieden, jenseits von Zeit und Raum.

Universelles Bewusstsein ist in allen Menschen als natürliche Fähigkeit vorhanden. Doch sind Schulung und Disziplin notwendig, um es zu erwecken. Es ist im Menschen angelegt, aber bei der Mehrheit der Menschen inaktiv aufgrund von Avidya.

Möget ihr alle den Zustand universellen Bewusstseins erreichen, euer Geburtsrecht, eure Mitte, euer Ideal und Ziel, durch Verbindung mit Weisen, durch Reinheit, Liebe, Hingabe und Erkenntnis!

Erfahrung des Kosmischen Bewusstseins durch Yoga

Kosmisches Bewusstsein erfahren, das ist eines der Ziele im Yoga. Kosmisches Bewusstsein zu erfahren, das ist die tiefe Sehnsucht des Menschen. Der Mensch will sich nicht begrenzt fühlen. Er hat die Sehnsucht nach Einheit und Weite. Der Mensch will nicht begrenzte Freude spüren, er will unendliche Freude fühlen. Der Mensch will sich nicht isoliert fühlen, er will Einheit erfahren. Und das geht im kosmischen Bewusstsein. Yoga ist darauf ausgerichtet, dich zum kosmischen Bewusstsein zu führen. Letztlich alles, was wir im Yoga tun, wollen wir tun, um zum kosmischen Bewusstsein zu gelangen.

Beschreibung des Gefühls

Kosmisches Bewusstsein ist nicht mit Worten zu beschreiben. Man kann es nur umschreiben. Kosmisches Bewusstsein bedeutet keine Worte innerlich zu formulieren, keine Bilder zu haben, aber volle Bewusstheit zu haben, eine Intensivierung des Bewusstseins bis zum Unendlichen. Kosmisches Bewusstsein ist unendliche Freude, unendliche Liebe. Kosmisches Bewusstsein ist eine Erfahrung, dass, wenn du sie hast, sie dich auf Dauer verändert oder mindestens für die nächsten Tage und Wochen, und dich in eine andere Energieerfahrung, Liebeserfahrung, Freudeerfahrung hineinkatapultiert.

Video Kosmisches Bewusstsein

Hier findest du ein Vortragsvideo über Kosmisches Bewusstsein :

Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.

Kosmisches Bewusstsein Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Kosmisches Bewusstsein :

Wenn Jiva zu Brahma wird

Artikel von Swami Sivananda, Copyright by Divine Life Society

Das individuelle Bewußtsein wird eins mit dem kosmischen Geist, mit Brahma, "dem aus dem goldenen Ei Geborenen" (Hiranyagarbha), mit der Überseele, der Weltseele, der allen gemeinsamen Seele, dem Seelenfaden(sutratma). Intellektuelle Fähigkeiten, das niedere Bewußtsein und die Sinne haben ihre Tätigkeit eingestellt. Der Yogi wird zur lebendigen Seele und durchdringt das Leben der Dinge mit Hilfe des göttlichen Auges, seiner Intuition und Weisheit.

Der kosmische Bewußtseinszustand ist weit und erhaben und läßt sich nicht beschreiben. Gedanken und Worte kehren besiegt zurück und sind nicht fähig zu fassen und auszudrücken. Dieser Zustand erregt heilige Ehrfurcht, höchste Freude, erhabenste und reinste Glückseligkeit, Freiheit von Schmerzen, Kummer und Sorgen. Es ist eine göttliche Erfahrung, die Offenbarung der kausalen Welt (karanajagat), in der die Archetypen unmittelbare Wirklichkeit sind.

Der Yogi, der dieses kosmische Bewußtsein besitzt, empfangt göttliche Überlegenheit (aishvarya) und übernatürliche Kräfte (siddhis) verschiedener Art, die in der Bhagavad Gita Purana und dem Raja Yoga des Patanjali beschrieben werden. Arjuna, Sanjaya und Devaki erlangten diesen Zustand. Devaki betrachtete das ganze Weltall im Mund des Kindes Krishna.

Kosmisches Bewusstsein - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Die Bhagavad Gita beschreibt durch den Mund Arjunas das kosmische Bewußtsein mit folgenden Worten:

»Dein Riesenleib mit vielen Mündern, Augen, mit vielen Armen,
vielen Schenkeln, Füßen, mit vielen Bäuchen, Rachen voller
Zähne - es bebt die Welt, ihn schauend - auch ich bebe. Den
Himmel rührend, strahlend, mannigfarbig, mit offnem
Munde, großen Flammenaugen - schau ich dich so, dann
zittert meine Seele.« (11, 23/24).

Der Franzose Bergson lehrte, daß die Intuition die Vernunft übersteigt, ohne ihr zu widersprechen. Diese neue Erfahrung vermittelt eine Erleuchtung, die auf eine neue Daseinsebene erhebt. Es ist ein unaussprechliches Gefühl der Freude und Seligkeit, es ist das Gefühl der Welteinheit, das Bewußtsein des Ewigen Lebens. Es ist nicht mehr eine einfache Überzeugung, sondern man erwirbt an diesem Punkt das »göttliche Auge«. Der Zustand der verkörperten Seele (jiva) hat nun sein Ende gefunden. Das kleine »Ich« ist aufgelöst. Das unterscheidende Bewußtsein, das die Dinge teilt, ist ausgelöscht. Alle Grenzen, Begriffe der Dualität, des Unterschiedes, der Trennung sind verschwunden. Es gibt weder Raum noch Zeit, nur noch Ewigkeit. Vorurteile der Kaste, des Glaubens und der Hautfarbe sind abgeschafft. Wer diese Ebene erreicht hat, empfindet die Verwirklichung all seiner Wünsche. Nichts bleibt mehr zu erkennen. Er besitzt das vollkommene Bewußtsein der höheren Ebene der Erkenntnis und Intuition. Er kennt das Geheimnis der Schöpfung. Keine Furcht mehr, keine Wünsche, keine Gedanken, kein Begriff des »Ich« und des. »Mein«. Das Antlitz ist umstrahlt von dem Lichte Brahmas, befreit von Freude und Schmerz (harsha und shoka). Das sind einige der Zeichen, die den Aufstieg zum Zustand des Überbewußtseins anzeigen. Der sadhu schwebt in vollkommener Glückseligkeit. Es gibt für ihn keine Unruhe, keine Depression, keinen Pessimismus, keinen Kummer mehr. Seine Nähe vermittelt dem Schüler Erhebung, Freude und Frieden.

Das kosmische Bewußtsein gibt die volle Empfindung vom Einssein des Lebens. Der Yogi fühlt, daß das Weltall von diesem einen Leben erfüllt ist. Er erkennt, daß es tatsächlich keine blinde Kraft oder tote Materie gibt, sondern daß alles Schwingung, Erkenntnis und Leben ist. Dies ist die gleiche Erfahrung, die der Wissenschaftler Jagadish Bose durch seine Experimente bewiesen hat.

Wer dieses kosmische Bewußtsein besitzt, weiß, daß das Weltall »mein« ist. Er ist eins mit dem höchsten Gott, mit der Erkenntnis des Weltalls, mit dem Leben. Seine Freude, seine Seligkeit überschreiten jede Beschreibung, jedes Verständnis. Im Augenblick der Erleuchtung oder geistigen Weihe besitzt er die göttliche und kosmische Schau. Er ist sich bewußt der Allgegenwart Gottes und erblickt das leuchtende Antlitz des Herrn. Er erhebt sich über die bisherige Bewußtseinsebene und erreicht die höhere Ebene. Er empfängt den kosmischen universellen Geist, und seine menschliche Seele wird umgestaltet. Nun kümmern ihn nicht mehr Tod oder Zukunft noch das, was jenseits des Lebens in diesem Körper liegt. Er ist eins mit der Ewigkeit, Unendlichkeit und ]]Unsterblichkeit]].

Erleuchtung

Während der Erleuchtung öffnen sich die Schleusen der Freude. Eine unbeschreibliche Ekstase erfaßt den Yogi. Seligkeit, Unsterblichkeit, Ewigkeit, Wahrheit und göttliche Liebe sind zum Zentrum seines Lebens geworden, zum innersten Kern seines Lebens, zur einzig wahrnehmbaren Wirklichkeit. Er begreift, daß aus jedem Herzen eine tiefe, unerschöpfliche Quelle der Freude entspringt, daß das ewige Leben in allen Menschen wohnt, daß die ewige, allesumarmende, allesumschließende Liebe jedes Teil, jedes Atom der Schöpfung trägt und ihm Richtung gibt. Sünde, Kummer und Tod sind für ihn nur noch leere Worte. Er fühlt, daß das Elixier des Lebens, der Nektar der Unsterblichkeit in seinen Adern fließt. Er empfindet kein Bedürfnis mehr nach Essen oder Schlaf. Er ist völlig frei von jeder Begierde. In seinem Aussehen und in seiner Haltung vollzieht sich eine große Veränderung. Seine Gestalt scheint gebadet in strahlendem Licht. Seine Augen glänzen wie Seen der Freude und Glückseligkeit.

Er hat die Empfindung, daß die ganze Welt im Meer vollkommener Liebe versinkt, in der unsterblichen Seligkeit, die der Wesenskern des Lebens selbst ist. Die ganze Welt wird ihm zur Heimat. Nirgends fühlt er sich als Fremder. Ferne Berge und Länder scheinen ihm ebenso nah wie das väterliche Haus. Die ganze Welt wird ihm zum eigenen Körper. Alle Füße und Hände sind die seinen. Müdigkeit kennt er nicht. Seine Arbeit ist dem Spiel des Kindes gleich, glücklich und sorglos. Gott ist für ihn überall. Stuhl, Tisch und Baum empfangen kosmische Bedeutung. Manchmal hält sein Atem vollständig an, und er erfährt vollkommenen Frieden. Zeit und Raum vergehen.

Das kosmische Bewußtsein ist allen Menschen als natürliche Fähigkeit eingeboren. Doch Schulung und Disziplin sind notwendig, um es zu erwecken. In dieser Richtung aber sind die meisten untätig, weil die Macht der Unwissenheit(avidya) stärker ist.

Möge der Schüler durch seine Reinheit, seine Liebe, seine Hingabe und seine Weisheit diesen Zustand des kosmischen Bewußtseins erreichen, der sein ihm zustehendes Erbteil ist, seine Mitte, sein Ideal und Ziel.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Seminare

Indische Schriften

Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/indische-schriften/?type=2365 max=2

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/?type=2365 max=2