Zukunft

Aus Yogawiki

Die Zukunft ist eine unendlich andauernde Zeitperiode, die nach der Gegenwart beginnt. Durch die Existenz der Zeit und die Gesetzte der Physik, ist der Beginn der Zukunft unvermeidlich. Bedingt durch die scheinbare Natur der Realität und der Unvermeidbarkeit der Zukunft ist alles, das existiert, entweder ewig – wird für immer existieren - oder vergänglich – wird ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft aufhören zu existieren. Die Zukunft ist das Gegenteil der Vergangenheit.

Mache Yoga für eine bessere Zukunft

Sukadev über die Zukunft

Plane die Zukunft. Bereite dich für die Zukunft vor und lasse los.

Zukunft ist das, was kommen wird. Man könnte manchmal sagen, dass nur die Gegenwart zählt. Ich bin ja ein spiritueller Lehrer und ich sage auch gerne: „Sei im Hier und Jetzt. Vergiss die Vergangenheit und Zukunft. Die Vergangenheit ist längst vergangen. Die Zukunft liegt in Gottes Hand. Jetzt leben wir“. Trotzdem muss man sich manchmal auch um die Zukunft bemühen.

In diesem Sinne kannst du auch überlegen: „Angenommen ich würde im Alter von 100 Jahren auf mein jetziges Leben zurückschauen. Wie wäre es gut, wenn ich das lebe? Was wäre jetzt wichtig?“. In diesem Sinne kannst du auch überlegen: „Was will ich in Zukunft erreichen? Was will ich entwickeln? Was gibt es vielleicht, was ich noch erleben will?“.

Es ist durchaus gut zu fragen: „Wo will ich hinkommen? Was will ich noch erreichen?“. Das Leben von der Zukunft aus zu betrachten. Mein Lehrer Swami Vishnu-devananda hat mal gesagt: „Lebe das Leben so, dass du das Leben ohne bedauern heute beenden kannst. Lebe das Leben so, dass du im Alter von 120 Jahren auf den heutigen Tag zurückblicken kannst und sagen kannst: ‚Ich habe ihn gut gelebt.‘“.

So lebe in der Gegenwart, aber betrachte auch die Perspektive der Zukunft.

Iss daher gesund, das wird dir die Zukunft danken. Gehe mit deinen Mitmenschen freundlich um, das wird dir in der Zukunft helfen bessere Beziehungen zu haben. Meditiere jeden Tag, so wirst du in der Zukunft zum Gottesbewusstsein kommen. Lebe ein ethisches Leben, du wirst in der Zukunft Freude und Liebe erfahren. Entwickle Liebe zu Gott, du wirst schon jetzt aber noch mehr in der Zukunft die Gegenwart Gottes erfahren. Übe spirituelle Praktiken, du wirst in Zukunft mehr Energie, mehr spirituelle Freude und mehr Kraft haben.

Lebe dein Leben in diesem Sinne jetzt so, dass es auch für die Zukunft und Gegenwart gut ist. Sei dir aber auch bewusst, dass die Zukunft nicht wirklich planbar ist. Du kannst etwas für die Zukunft tun, was dabei aber herauskommt liegt in den Händen des Schicksals und in den Händen Gottes.

So wie es im Koran heißt: „Vertraue Gott. Aber binde dein Kamel an“. Mache was du kannst, so gut wie du kannst und dann lasse los. So wie der Bauer pflügen und säen kann. Aber wie nachher das Wetter ist, liegt nicht in seinen Händen. Trotzdem kümmere dich um die Zukunft und lasse los.

Religionen über Zukunft

Die Bezeichnung „Leben nach dem Tod“, deutet darauf hin, dass die Seele oder der Geist nach dem physischen Tod weiter existiert. Viele Traditionen gehen von einem spirituellen oder geisterhaften Jenseits aus, in das die Seele eintritt. Oft ist dies mit der Vorstellung von verschiedenen Ebenen oder Welten verbunden in die man, je nach dem wie tugendhaft man sich auf Erden verhalten hat, hinein kommt. Im Christentum hat sich die Vorstellung von Himmel und Hölle durchgesetzt. In anderen spirituellen und religiösen Traditionen, wie zum Beispiel dem Hinduismus, ist der Glaube vertreten, dass die Seele im Jenseits auf den Übergang in einen anderen Körper vorbereitet wird, um erneut auf der Erde geboren zu werden (Reinkarnationstheorie).

Zukunft aus yogischer Sicht

Der Aspekt der Zukunft ist im Yoga eng mit dem auferlegten Karma verbunden. Das was uns in der Zukunft geschehen wird steht in direktem Zusammenhang mit unseren vergangenen und gegenwärtigen Taten. Wir selbst sind verantwortlich für das was geschieht. An unseren Erfahrungen sollen wir wachsen und uns entwickeln. Nichts geschieht ohne einen höheren Sinn. Yogis gehen in der Regel davon aus, dass nach dem physischen Tod feinere Körperhüllen, wie die Pranamaya Kosha (Energiehülle), die Manomaya Kosha (Geist- und Emotionshülle), die Vijnamaya Kosha (intellektuelle Hülle) und die Anandamaya Kosha (Wonnehülle) weiter existieren und nur die Anamaya Kosha (Nahrungshülle) abgelegt wird, da sie ihren Zweck für diese Inkarnation erfüllt hat und die Seele sich so einen neuen Körper suchen kann um zu wiedergeboren zu werden. Teilweise werden Eigenschaften der feineren Hüllen in den neuen Körper mitgenommen.

Vorhersehen der Zukunft

Durch intensive regelmäßige Yogapraxis, durch bestimmte Kräuter oder manchmal auch als angeborene Fähigkeit kann es vorkommen, dass Menschen übernatürliche Fähigkeiten wie zum Beispiel das Hellsehen entwickeln. Diese Fähigkeiten sind im Yoga als Siddhis bekannt und sollten mit Vorsicht betrachtet werden, da sie oft Hindernisse auf dem spirituellen Weg darstellen und den Menschen zu Verhaftung verleiten. [5]

"Durch Samyama auf die drei Arten der Veränderung, Form, Zeit und Zustand, kommt Wissen um Vergangenheit und Zukunft." (Yoga Sutra, 3. Kapitel, 16. Vers, Patanjali)

Swami Sivananda über Zukunft

  • "In den Upanishaden heißt es: All das ist wahrlich der Atman. Das Eine, glückselige Selbst wohnt in allen Wesen. Die geistige Einheit der ganzen Menschheit ist eine wichtige Lektion für den Menschen von heute. Was auch immer war und in Zukunft sein wird, alles ist wahrlich das eine, ewige Wesen allein."
  • "Grübele nicht über eine vergangenen Fehler und Fehlschläge, da dies deinen Geist nur mit Leid, Bedauern und Depression füllen wird. Wiederhole sie nicht in der Zukunft."
  • "Auf Gedeih und Verderb, unsere Zukunft wird zu einem großen Anteil durch unsere Träume und unsere Anstrengung diese zu verwirklichen bestimmt."

Viveka Chudamani - Umgang mit Zukunftsangst aus Vedanta Sicht

Mach dir keine Sorgen - du bist das unsterbliche Selbst

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 349 von Sukadev Bretz -

Du bist jenseits aller Sorgen

  • Machst du dir über die Zukunft Gedanken?
  • Überlegst du dir, wie es weiter gehen soll?
  • Hast du vielleicht ein Yogacentrum, aber weißt nicht, ob es noch lange laufen wird?
  • Hast du schon ein gewisses Alter und überlegst, was in der Rente passiert?
  • Hast du Kinder, die vielleicht demnächst aus dem Haus gehen?
  • Ist vielleicht eure Beziehung nicht so gut?
  • Oder die Beziehung zu deinem Partner, deiner Partnerin nicht so gut?
  • Oder geht es deinen Eltern oder einem Elternteil nicht so gut und du denkst, dass du demnächst etwas für die Pflege musst?

Du machst dir Sorgen und das ist verständlich. Wie gehst du damit um?

Lasst uns hören, was Shankara als Anregung dazu gibt im 349. Vers des Viveka Chudamani:

Seher, Gesehenes und das Sehen – diese drei – werden erkannt, wenn man die wahre Natur des Seils richtig sieht. Deshalb muss der Weise, um sich von Bindungen zu befreien, die Dinge in ihrer wahren Natur erkennen.

Die Zukunft ist nur eine gedankliche Vorstellung

Sei dir bewusst, dass du das unsterbliche Selbst bist. Sei dir bewusst, da ist die Zukunft und diese ist ein Objekt. Du malst dir die Zukunft aus. Sie ist in Wahrheit noch nicht mal ein äußeres Objekt, sondern die Zukunft, um die du dir Sorgen machst, sind letztlich Gedanken. Du bist das unsterbliche Selbst und du nimmst Gedanken wahr. Es gibt den Prozess der Wahrnehmung der Gedanken und der Projektion von Gedanken.

Schritte zur Überwindung von Zukunftsängsten

Du bist das unsterbliche Selbst und Gedanken und Sorgen sind das, was wahrgenommen werden kann, das Wahrnehmbare. Du selbst verbindest dich mit diesem Wahrnehmbaren und so gibt es drei Dinge:

  • Es gibt den Drishta, das ist das, was beobachtet wird.
  • Dann gibt es als zweites den Seher Drish
  • und es gibt den Prozess des Sehens, Dri.

Diese drei sind drei verschiedene. Das gilt es zu erkennen. Wenn du dir Sorgen machst, dann nimm einen Moment die Sorgen wahr und dann sei dir bewusst, dass du die Sorgen wahrnimmst. Dann sei dir des Wahrnehmungs-Prozesses bewusst und dann erkenne, dass du das unsterbliche Selbst bist. Da sind Sorgen und die mögen ihre Berechtigung haben, aber da bin ich und ich bin jenseits aller Sorgen und Nöte. Ich bin das unsterbliche Selbst. Und das heißt, dass das Wahrnehmbare für den Wahrnehmenden da ist, dann kannst du auch das Wahrnehmbare beeinflussen. Du kannst sagen:

„Danke lieber Geist, dass du Sorgen produzierst, die ich wahrnehme. Ich nehme sie wahr und ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin das unsterbliche Selbst und weil ich das unsterbliche Selbst bin kann mir nichts passieren und deshalb will ich mich verbinden mit dem Unendlichen und dem Ewigen. Ich weiß, dass ich das Unendliche und das Ewige bin und daraus kommt Vertrauen.“

Erkenne, das du nicht die Sorgen bist

Das sind die Schritte. Unterscheidung zwischen Wahrnehmenden, Wahrnehmbaren und dem Prozess der Wahrnehmung, vielleicht auch der Prozess des Erzeugens des Wahrnehmens. Das sind ja zwei Sachen. Dann löse dich von dem Wahrnehmbaren und Zukunftsängsten. Nimm dich wahr als unsterbliches Selbst und wenn du willst ändere von innen heraus das Wahrnehmbare. Verwandle Ängste in Hoffnung und Zuversicht. Du musst es aber nicht. Du kannst dir auch weiterhin Sorgen machen, aber erkenne, dass du nicht die Sorgen bist.

Literatur

[1] Hegeler, E. C., & Carus, P. (1890). The Monist. La Salle, Ill. Open Court for the Hegeler Institute.

[2] Hastings, J., Selbie, J. A., & Gray, L. H. (1908). Encyclopædia of Religion and Ethics. Edinburgh: T. & T. Clark.

[3] Moore, C.-L., & Yamamoto, K. (1988). Beyond Words: Movement, Observation and Analysis. New York: Gordon and Breach.

[4] Eddington, A. S. (1921). Space, Time and Gravitation: An Outline of the General Relativity Theory. Cambridge: University Press.

[5] Swami Vishnudevananda (1987). Meditation und Mantras. Sivananda-Yoga-Vedanta-Zentrum.

Seminare zum Thema Zukunft bei Yoga Vidya

Astrologie

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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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