Langsamkeit

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Langsamkeit : Was bedeutet Langsamkeit? Woher kommt das Wort? Wozu ist Langsamkeit eine gute Bezeichnung? Was sind Synonyme und Antonyme von Langsamkeit? Wäre es wünschenswert, diese Eigenschaft zu kultivieren, stärker werden zu lassen? Dieser Yoga Wiki Artikel will dich auch zum Nachdenken anregen. Jetzt aber zunächst eine Kurzdefinition:

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Langsamkeit ist das Gegenteil von Schnelligkeit. Langsamkeit kann ein Lebewesen bezeichnen, ein Auto. Auch ein Sturm kann sich langsam zusammen brauen. In der Fast Speed Zeit ist Langsamkeit ein Luxus geworden. Die Langsamkeit bei Tai Chi Bewegungen wie auch bei Yoga Übungen wirken sehr entspannend. Allerdings macht sich auch beim Yoga der Trend zum Schnellen bemerkbar, z.B. beim Poweryoga und Ashtanga Vinyasa, wo Sprünge die klassischen ruhigen Bewegungn und das lange Verhalten in einer Asana ersetzen...

Langsamkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Langsamkeit hat viele wunderbare Bedeutungen, viele wunderbare Eigenschaften. Wer mich kennt, weiß, ich bin kein langsamer Mensch, ich bin eher jemand, der Dinge schnell tun will und ich empfinde große Freude daran, wenn ich Dinge ganz besonders schnell machen kann. Und was auch immer ich mache, ich versuche, es effektiv zu machen, ich versuche, es auch schnell zu machen. Und bevor ich bei Yoga Vidya die Zentren und Ashrams aufgebaut habe, war ich auch in einer anderen spirituellen Gemeinschaft und dort war es immer eine meiner besonderen Aufgaben, die ich so gespürt habe, zu schauen, dass Dinge zügig erledigt werden. Aber bei allem zügigen Erledigen habe ich auch wertschätzen gelernt, Dinge auch mal langsam zu machen.

Langsamkeit hat seine eigene Tugend, Langsamkeit entspannt auch, manchmal ist es gut, bewusst etwas langsam zu machen. Manchmal ist es gut, langsam zu gehen, manchmal ist es gut, langsam zu essen, manchmal ist es gut, auch eine Arbeit langsamer zu erledigen, manchmal ist es auch gut, langsam zu sprechen. Angenommen, du machst Yoga, dann wirst du feststellen, insbesondere wenn es Yoga im Yoga Vidya Stil ist, dass die Übungen langsam gemacht werden. Du gehst langsam in die Stellung hinein, du hältst die Stellung ruhig, du gehst langsam aus der Stellung heraus. Wenn du Pranayama, Atemübungen, machst, du atmest langsam ein und langsam aus. Es gibt auch Kapalabhati, die Schnellatmung, aber sehr viel im Hatha Yoga im Yoga Vidya Stil ist langsam. Es gibt zwar auch den schnellen Sonnengruß und wir haben auch dynamische Übungen, aber die Langsamkeit ist besonders wichtig, gerade in der heutigen Zeit als Gegenpol zur Schnelligkeit, die da ist.

Es gibt ja im Ayurveda die Aussage, dass Pitta-Menschen auch Langsamkeit brauchen. Pitta sind die feurigen Typen, Pitta sind die leistungsbewussten Menschen, diejenigen, die hohen Leistungsanspruch haben, an sich selbst vor allen und dieses Leistungsprinzip umsetzen. Und die haben dann auch eine gewisse Neigung zu Pitta-Übersteuerung, was dann zu Reizbarkeit, Ärger, Zorn führen kann und das kann dann ins Burnout führen. Gegenmittel dazu wäre, entweder mehr Vata, also Spontanität, Kreativität, Leichtigkeit, oder mehr Kapha, was eben Gemütlichkeit und eben Langsamkeit ist.

Vom Bildmäßigen her oder Archetypischen her oder auch vom Astrologischen her würde man sagen, Burnout zwingt den Menschen zur Langsamkeit. Jemand, der im echten Burnout ist, der kann nichts mehr schnell machen, der ist froh, wenn er langsam aus dem Bett rauskommt, der ist froh, wenn er überhaupt irgendetwas zustande kriegt. Das ist ja auch ein Kennzeichen der Depression. Man könnte also sagen, wer nicht freiwillig in die Langsamkeit geht, der wird irgendwann vielleicht dazu gezwungen und lebt dann seine langsame Seite. Es gibt ja gerade Dahlke, früher Döbereiner und Dethlefsen, die das so gesagt haben, es gilt, seine verschiedenen Fähigkeiten zu leben und wenn man es nicht freiwillig macht, wird man dazu gezwungen.

Und eine der Fähigkeiten des Menschen ist Langsamkeit. Und daher, lebe auch deine Langsamkeit. Natürlich, angenommen, du bist jetzt ein langsamer Mensch, dann solltest du auch lernen, mal etwas flotter zu machen, nicht alles so perfekt und nicht alles hyperkorrekt, sondern mache es ruhig auch mal flotter, mache es schneller. Es gibt auch Menschen, die ins Burnout kommen, weil sie zu pedantisch sind und deshalb nie in die Pötte kommen. Die sollten mal lernen, Geschwindigkeit, Pfiffigkeit, flott zu sein, also das Vata-Element erhöhen. Aber wenn du jemand bist, der dieses Pitta-Geschwindigkeitssyndrom hat, dann erlaube dir Langsamkeit. Und wenn du ein solcher Mensch bist, der immer unter Höchstgeschwindigkeit aktiv ist, dann überlege, wo könntest du Langsamkeit in dein Leben einbauen? Wo kannst du langsam sein? Wo wäre es vielleicht gut, langsam zu sein? Wenn du jemand bist, der wegen Pedanterie immer langsam ist oder die anderen sagen, "du bist zu langsam", dann mache das Gegenteil, überlege: "Wo könnte ich etwas schneller sein? Wo könnte ich durch Geschwindigkeit etwas Pfiff in mein Leben hineinbringen?"

Langsamkeit - Antonyme und Synonyme

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Langsamkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Langsamkeit - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Langsamkeit, also Synonyme zu Langsamkeit sind z.B. Gemächlichkeit, Beharrungsvermögen, Ausdauer.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Langsamkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Schneckentempo, Faulheit, Bummelei, Trägheit. Daher braucht Langsamkeit als Gegenpol die Kultivierung von Schnelligkeit, Zügigkeit, Geschwindigkeit.

Gegenteil von Langsamkeit - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Langsamkeit, Antonyme zu Langsamkeit:

Langsamkeit Antonyme auf einen Blick

Antonyme Langsamkeit sind, kurz zusammengefasst, Schnelligkeit, Zügigkeit, Geschwindigkeit, Raserei, Hetze, Überstürzung,.

Langsamkeit und die großen Temperamentgruppen

Entwicklung von Langsamkeit

Langsamkeit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das man in sich stärker werden lassen kann. Vielleicht willst du ja Langsamkeit in dir kultivieren. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Langsamkeit zu entwickeln, stärker zum Ausdruck zu bringen.
  • Fasse den Vorsatz: "Während der nächsten Woche will ich Langsamkeit wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein langsamerer Mensch zu sein."
  • Tu wirklich jeden Tag etwas, was Langsamkeit ausdrückt. Tue jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Langsamkeit."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin langsam."

Affirmationen zum Thema Langsamkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Langsamkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Langsamkeit Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin langsam.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin langsam. Om Om Om.
  • Ich bin ein Langsamer, eine Langsame OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Langsamkeit Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin langsam " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Langsamkeit.
  • Ich werde langsam.
  • Jeden Tag werde ich langsamer.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Langsamkeit.

Dankesaffirmation für Langsamkeit

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag langsamer werde.

Wunderaffirmationen Langsamkeit Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr langsam. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Langsamkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr langsam zu sein.
  • Ich bin jemand, der langsam ist.

Gebet für Langsamkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Langsamkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Langsamkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein langsamer Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Langsamkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Langsamkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Langsamkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich langsam werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Langsamkeit.
  • Angenommen, ich will langsam sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre langsam, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Langsamkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als langsamer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Langsamkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Langsamkeit

Literatur

Weblinks

Seminare

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