Mahameru

Aus Yogawiki

Mahameru (Sanskrit: महामेरु mahāmeru m.) mythologischer Berg, welcher im Hinduismus als Mittelpunkt der Welt betrachtet wird. "Maha" heißt groß, großartig. "Meru" heißt der mythologische Berg, der der Mittelpunkt der Welt ist. Mahameru, auch der Berg, an dem die Engelswesen, die Götter leben. Mahameru, also der großartige Berg.

Mahameru, Malerei auf einem Manuskript von Samghayanarayana, Indien, ca. 17. Jh.

Mahameru महामेरु Mahā-meru Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Mahameru, महामेरु, Mahā-meru ausgesprochen wird:

Mahameru - Leben aus der Mitte

Ein Artikel von Sukadev, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.35 - Herbst 2017

Gehe in die Mitte. Gehe in die Tiefe deines Wesen. Ziehe Kraft, Inspiration und Lebensfreude aus dem Inneren. Das ist die Symbolik von Mahameru, dem mystischen Berg der Mitte der indischen Mythologie.

Das ist auch die Botschaft des Winters: Bäume ziehen im Herbst ihre Säfte von den Blättern ab und werfen die Blätter ab. Sie ruhen im Winter und ziehen ihre Energie nach innen. Im Frühjahr treiben sie dann von neuem mit großer Kraft aus.

Mahameru ist in den Mythen der Mittelpunkt der Welt, der Berg, an dem die Götter leben. Mahameru ist der Ort von dem alles aus geht. Mahameru ist der Ort, an dem sich die Rishis jährlich versammeln und von dort wieder in die Welt gehen. Mahameru ist der Berg in der Mitte des Ozeans, von dem aus alle Wünsche in Erfüllung gehen. Mahameru symbolisiert die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, an der die wichtigen 7 Chakras (Energiezentren) sich befinden, von denen alle Lebensenergie ausgeht.

Es heißt, wer zu Mahameru geht, der kann alles erreichen. Mahameru symbolisiert deine Mitte. Viele Menschen heutzutage haben diesen Zugang zur inneren Mitte verloren. Wer sein Leben nur auf das Außen ausrichtet, kann unruhig, ängstlich werden. Wer mit Feuer, Engagement und Verantwortungsbewusstsein äußere Ziele verfolgt ohne sich im Inneren zu verankern, kann ausbrennen. Wer hofft, in der äußeren Welt Sicherheit und Halt zu finden, mag depressiv werden.

Gehe mit Yoga und Meditation jeden Tag in deinen Mahameru, in deine Mitte. Vielleicht spürst du deine Mitte bei der Atmung im Bauch. Vielleicht spürst du bei den Atemübungen deine Mitte im Punkt zwischen den Augenbrauen. Vielleicht spürst du in der Meditation deine Mitte im Herzen. Vielleicht wird in den Asanas die Wirbelsäule als deine Mittellinie aktiv.

Die innere Mitte ist nicht statisch. Bei deiner nächsten Yoga Praxis - oder jetzt in diesem Moment - spüre: Wo ist meine Mitte jetzt? Denke niemals, dass du ausgelaugt bist, dass deine Batterien leer sind, dass du jede Inspiration Freude verloren hast. In dir ist ein Riesenspeicher an Energie, in dir ist die Quelle der Freude, der Inspiration.

Gehe jeden Tag in deine innere Mitte. Von deiner Mitte aus gestalte deinen deinen Alltag, dein Leben: Engagiere dich. Bewirke Gutes. Berühre die Herzen anderer. Nutze deine Talente. Genieße die Freude des Lebens. Dann gehe wieder nach innen, finde Ruhe, die innere Wonne, die Weisheit des Selbst. Leben aus der Mitte, in die Mitte gehen und aus der Mitte heraus wirken, das ist das Geheimnis eines erfüllten Lebens.

Mahameru Bedeutung

(Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Mahameru) Mahameru der großartige Weltenberg, Maha heißt groß, großartig. Meru heißt der mythologische Berg, der Mittelpunkt der Welt ist. Mahameru auch der Berg an dem die Engelswesen, die Götter leben. Mahameru also der großartige Berg. Was heißt jetzt großartiger Berg? Der Berg verbindet Erde und Himmel, der Berg verbindet alle verschiedenen Ebenen der Schöpfung. Mahameru ist wie die Weise, wie du in der Meditation verschiedene Bewusstseinsebenen durchwandern kannst. Es gilt, auf der physischen Ebene zu wirken, auf der physischen Ebene geschickt zu sein. Es gilt aber auch, auf der Prana-Ebene zuhause zu sein. Es gilt, auch in der Astralebene, dich zu verbinden und zu öffnen für verschiedenste Engelswesen.

Und es gilt, letztlich auch dich zum Kanal zu machen, dass Gott durch dich hindurchströmen kann. So gilt Meru auch als Symbol für die feinstoffliche Wirbelsäule, Sushumna, und in Meru sind alle Chakras. Der Ausdruck „Mahameru“ ist also ein ehrerbietiger Ausdruck für Meru, so wie es Lakshmi gibt und Maha Lakshmi, so wie es auch Kali gibt und Maha Kali, es gibt Devi und Maha Devi, so ähnlich gibt es auch Meru und Mahameru.

Mahameru ist aber auch ein Ausdruck für das so genannte Shri Yantra, wenn es dreidimensional ist, meistens aus Kristall. So ist also Shri Yantra ein Symbol von Shri und damit von Lakshmi und von Tripura Sundari, ein Symbol der göttlichen Mutter. Und dieses ist dreidimensional und gilt als sehr machtvolles dreidimensionales Mantra, um großartige Energie von dem Himmlischen in die Erde hineinzubringen. Ein starkes Energiesymbol, ein. Mahameru, großartiger Meru. Mahameru ein starkes Energiesymbol, eine starke Energiedarstellung.

Eröffnung von Mahameru

Sukadev vor dem Haupteingang Mahameru vor der Eröffnung

Auszüge aus einem Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 38, I/2019 von Pranavi Maike Czieschowitz

Nach nur anderthalb Jahren Sanierungsdauer eröffnete Yoga Vidya e.V. am 7. April 2019 mit einem großen Tag der offenen Tür seinen mittleren Gebäudekomplex. Der Hauptsitz des größten Yoga-Anbieters außerhalb Indiens erweitert sich damit auf insgesamt drei aktiv genutzte Gebäudekomplexe.

“Mahameru”, Sanskrit für “Die große Mitte”, steht seitdem Gästen, Seminarteilnehmer*innen und Vereinsmitgliedern mit der größten europäischen vegan-vegetarischen Bio-Küche, 228 neuen Zimmern und rund 10.000 qm hinzugewonnener Fläche für erweiterte Angebote rund um Yoga, Meditation, Ayurveda und ganzheitliches Wohlbefinden zur Verfügung.

Die offizielle Eröffnung fand am 7.April 2019 statt. Ab 10.00 Uhr zogen Yoga-Vorführungen, Festansprachen der Ehrengäste und ein Vortrag von Yoga Vidya Gründer Sukadev Bretz die Gäste in ihren Bann. Besonders spektakulär: die Abseilaktion des Mahameru-Teams! In Raum- und Arbeitsanzügen seilten sich Teammitglieder aus luftigen Höhen auf die Erde ab. Führungen durch das neue Gebäude, ein außergewöhnlich breites Spektrum an Themen-, Klang- und Yin- Yogastunden, besondere Meditationen, Fantasiereisen, Konzerte, Atemübungen, Tänze, Vorträge sowie Eröffnungsspecials lockten mehrere hundert Gäste zu uns. Parallel zum Programm der Erwachsenen fand ein gesondertes Kinderprogramm mit Trommelworkshops, Kinderschminken und vielem anderem statt. Nach der feierlichen Puja konnten alle Gäste Sukadev - einer Prozession gleich - in die neuen Räume folgen und die besondere Energie der “großen Mitte” auf sich wirken lassen. Und das Beste: Alle Veranstaltungspunkte waren kostenlos, nur die Übernachtung musste getragen werden.

Die Inbetriebnahme von Mahameru

“Mich erfüllt es mit tiefer Freude, dass wir nach 26 Jahren Yoga Vidya nun wirklich in der Lage sind, einen Ort für über 1000 Menschen zu schaffen, die sich um Integration und Verständigung im Sinne des Yoga bemühen”, erzählt Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya. “Denn was unsere Gäste hier lernen, ist ja mehr als nur bewusste Atmung und achtsame Körperbewegung. Sie tragen den Gedanken des Friedens, der Einheit und der Harmonie in ihren Alltag, unabhängig davon, welcher Religion, politischen Ausrichtung oder welchem Berufsstand sie angehören.”

Kostenrahmen wurde eingehalten

Eröffnung des Speisesaals von Ashramleiter Narendra

Erst im Dezember 2017 hatte Yoga Vidya nach umfassender architektonischer und baubiologischer Begutachtung beschlossen, den mittleren Gebäudekomplex, die ehemalige Klinik Lippe, instandzusetzen. Das Vorhaben konnte durch einen Kredit der sozial-ökologischen GLS Gemeinschaftsbank, den Verkauf von Wohnrechten auf Lebenszeit sowie Spenden durch die Mitglieder verwirklicht werden. Der für die Sanierung und Inbetriebnahme veranschlagte Kostenrahmen wurde eingehalten. “Die Voraussetzungen waren günstig”, berichtet Narendra Godehard Hübner, Leiter des Bad Meinberger Seminarzentrums.

Küche zieht als erstes um

Als einer der ersten Bereiche zog die Küche aus der Chakrapyramide ins Erdgeschoss von Mahameru um. Die frei werdenden Räumlichkeiten werden dann zu Yogaräumen und Räumen für Abendveranstaltungen und Kongresse umgebaut. „Insgesamt haben wir rund 50 % mehr Yoga- und Veranstaltungsräume dazugewonnen und rund 20 % mehr Gästezimmer“, berichtet Sukadev Bretz über die neuen Dimensionen. Auch lange Schlangen im Speisesaal gehören nun der Vergangenheit an.

Mehr Raum für Küche und Speisesäle war auch eines der größten Anliegen von Küchen- und Betriebsleiterin Jasmin Iranpour. Sie leitet mit 32 Jahren Europas größte Bio-zertifizierte, vegan-vegetarische Küche. Die staatlich geprüfte Betriebswirtin für Verpflegungssysteme und Catering plant seit langem den Umbau der Lagerkapazitäten, der Speisesäle und Küchenräumlichkeiten. Von der ersten Präsentation 2015 bis zum heutigen Tage trifft sie in enger Zusammenarbeit mit den Seminarhaus- und Projektleitern die planerischen Entscheidungen rund um das Herzstück Yoga Vidyas. Ihr liegt besonders viel an veganer, durchweg bio-zertifizierter Ernährung. Dennoch hält sie es für wesentlich sinnvoller, die Gäste selber entscheiden zu lassen, ob sie sich lieber vegetarisch oder vegan ernähren möchten. „Wir zeigen mit zahlreichen frischen und besonders leckeren veganen Speisen unseren Gästen Alternativen zu einer vegetarischen Ernährung auf“, erzählt Jasmin Iranpour. „Es ist uns aber wichtig, ihnen die Freiheit der Wahl zu lassen. Für viele ist der Schritt zu fleisch- und fischfreiem Essen schon eine enorm große Umstellung. Und wenn unsere Besucher dann aus freien Stücken sogar die vegetarische Variante beiseite lassen und stattdessen zum Beispiel zu unseren köstlichen veganen Aufstrichen greifen, dann ist das doch viel mehr wert, als wenn wir unsere Gäste förmlich durch ein rein veganes Angebot dazu ‚zwingen‘ würden.“

Das Küchenteam vor der neuen Küche

Um den Umbau für ein Seminarzentrum zu organisieren, das in Festivalzeiten bis zu 2000 Menschen an einem Tag in Schichten verpflegen kann, bedarf es viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl. Statt zweien wird es in Mahameru nun neun Speisesäale, statt zweien vier Kühlhäuser und natürlich wesentlich mehr hochmodernes Equipment geben – von Öfen, Herden, eingelassenen Kesseln, gusseisernen Bratpfannen bis hin zu vitaminschonend herunterkühlenden Freezern und einer Fließbandspülmaschine. Sogar das Element Feuer hat über einen Gasherd wieder Einzug gehalten - eine für moderne Großküchen untypische Maßnahme, die Jasmin aber sehr wichtig war. „Mit den höheren Bestellmengen werden wir wohl auch den Verpackungsmüll noch stärker reduzieren können als jetzt schon“, freut sich die Halbiranerin. So viele Produkte wie möglich bezieht das 19-köpfige Küchen-Kernteam von guten, regional ansässigen Biobauern. Die zehn bis fünfzehn, täglich in der Küche aktiven Mithelfer/innen freuen sich besonders, wenn sie gelegentlich selbst die Waren auf dem Biohof Kuhlmann oder in Kiels Sonnengarten in Empfang nehmen können. Der Rest wird von Großhändlern wie Landlinie, Engemann, Naturkost Bode oder Gut Rosenkrantz eingekauft. Damit in der modernen Großküche zukünftig mit genauso viel Liebe wie bisher und mit noch mehr Gelassenheit in angenehmer Dienstatmosphäre gekocht werden kann, hat die Küchenchefin nicht nur auf mehr Platz in den Speisesälen (1000 qm) und großzügigere Lagerflächen geachtet, sondern auch auf mehr Bewegungsspielraum in der Küche selbst (Küche und Lagerräume: 500 qm).

„Unsere Küchenmitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisten täglich eine Mammutaufgabe“, weiß Jasmin Iranpour. „Meine Vision ist, dass die Aufgaben so effizient und so entspannt wie möglich von statten gehen kann. Denn es ist nicht zu unterschätzen, welchen Stressoren die Psyche in einer Großküche ausgesetzt ist. Da ist es immens wichtig, genügend Platz für die eigenen Tätigkeiten zu haben, auch wenn es hektisch wird, nicht angerempelt zu werden und einem geringeren Lärmpegel ausgesetzt zu sein. Die neue Küche wird diesen Anforderungen mit eigenen Küchenräumen für das Frühstück, das Salatbuffet und für die warmen Speisen, entsprechen.“

Neuplanung der Raumnutzung für das gesamte Gelände

Maha Meru Team und Bauleiter Keshava bei der Eröffnungs-Puja

„Mit der Inbetriebnahme von Mahameru, der großen Mitte, entstehen ganz neue Möglichkeiten“, berichtet Narendra Hübner, Leiter des Seminarhauses in Bad Meinberg. „Es gilt, die hinzukommenden Kapazitäten möglichst sinnvoll zu nutzen. Dabei beziehen wir natürlich auch Ideen von Mitarbeitern und Gästen mit ein.“ Neben Küche und Speisesälen sind auch das Planungsbüro, das Online-, Event- und das Wiki-Team sowie andere Bereiche in Mahameru umgezogen. Gäste und Mitarbeiter/innen pendeln durch einen bisher nicht zugänglichen Gang zwischen Chakrapyramide und Mahameru hin und her. In den darüber liegenden Etagen wurden neue Gästezimmer, Büroräume und Unterkünfte für Vereinsmitglieder bis hoch in die 7. Etage eingerichtet. „Unser Shop zieht dagegen ins Haus Shanti um, schräg gegenüber von unserem Café Maya“, berichtet Narendra Hübner über den derzeitigen Stand der Planungen. Neben der im Haus Shanti bereits ansässigen Yogatherapie werden sich besondere „Centers of Excellence“ ansiedeln, wie zum Beispiel ein Experten-Center für Sanskrit und ein Center of Creative Arts. Ein ehemaliges Lager wird derzeit in einen großen, dreiteiligen Yogaraum umgebaut. Auch über eine Bibliothek für yogisch-philosophische Literatur, einen Bereich für Klangtherapie und vielem anderen wird nachgedacht.

Projektleiter Keshava Schütz ist besonders stolz auf sein großes Team. „Nur durch das persönliche Engagement jedes Einzelnen konnten wir diese Aufgabe überhaupt stemmen. Es ist faszinierend zu sehen, was möglich ist, wenn alle von einer Sache überzeugt sind.“

„Wenn Mahameru die Strahlkraft und die heilsamen Energien, die von Yoga Vidya ausgehen, noch befördert und sich über 1000 Menschen von uns angezogen fühlen, erfüllt sich meine ursprüngliche Eingebung“, berichtet Sukadev Bretz, der schon früh an einen Ort diesen Umfangs dachte und beständig nach Realisierungsmöglichkeiten suchte. „Aber letztlich geschieht alles nach einem höheren Plan. Da gilt es immer wieder loszulassen, zu vertrauen und den eigenen kleinen Beitrag zu leisten, den wir in unserem täglichen Dienen dazutun können.“

Verschiedene Schreibweisen für Mahameru

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Mahameru auf Devanagari wird geschrieben " महामेरु ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " mahāmeru ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " mahAmeru ", in der Velthuis Transkription " mahaameru ", in der modernen Internet Itrans Transkription " mahAmeru ".

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