Wehmut
Wehmut - Überlegungen und Anregungen zu einer schwierigen Persönlichkeitseigenschaft. Wehmut ist ein sanftes Gefühl von Trauer, von Melancholie. Wehmut ist ein leichter Schmerz, wenn man an etwas denkt, was zurückliegt. Man kann mit Wehmut an seine Jugendzeit denken. Man kann von Wehmut ergriffen werden, wenn man an seine erste Liebe denkt. Wehmut ist ein Ausdruck aus der gehobenen Sprache: Kaum jemand wird sagen: "Oh, ich werde gerade von einem Gefühl der Wehmut ergriffen."
Wehmut kann auch Heimweh mit einschließen, auch ein sanftes Bedauern, manchmal eine Sehnsucht. Eine gewisse Wehmut kann zeigen, dass man schöne Erinnerungen an früher hat. Eine übertriebene Wehmut kann dazu führen, dass man sein gegenwärtiges Leben nicht richtig lebt. Was vergangen ist, das ist vergangen. Was in der Zukunft ist, ist noch in der Zukunft. Die Gegenwart ist das was zählt. Aber die Gegenwart baut auf der Vergangenheit auf - daher kann man auch mal mit Wehmut in die Vergangenheit blicken. Und die Zukunft kann auch gestaltet werden - und so kann man auch mal überlegen, was man für die Zukunft vorhat. Aber der Schwerpunkt des Bewusstseins sollte in der Gegenwart liegen.
Wehmut als Sehnsucht nach Gott
Hast du Wehmut oder bist du wehmütig, dann überlege: "ist das vielleicht Sehnsucht nach Gott?" Mut heißt Gestimmtheit. Es gibt den Hochmut, Sanftmut, Großmut, Edelmut, Missmut, Unmut und eben auch Wehmut. Als Wehmut bezeichnet man oft ein bestimmtes Heimweh, es wird einem wehmütig ums Herz, wenn man sich daran erinnert was früher gewesen war und das früher vielleicht so vieles besser war als heute, es wird einem wehmütig. Oder man erinnert sich an die gute alte Zeit und dann wird man wehmütig. Aber man weiß, so gut war die alte Zeit letztlich nicht.
Ich meine, Wehmut ist Ausdruck der Sehnsucht nach Gott. Der Mensch weiß, er war mal eins mit Gott. Er war mal in dieser grenzlosen Glückseligkeit, in der grenzenlosen Freude. Letztlich wird der Mensch nie zufrieden sein, egal wieviel Glück oder Freude er jetzt empfindet. Es ist immer eine Spur Wehmut dabei. Denn du weißt, eigentlich ist deine Bestimmung mit dem Göttlichen zu verschmelzen. Eigentlich ist deine Heimat das Göttliche. Und dieser Wehmut kann dich immer wieder greifen. Du kannst dich dieser Wehmut stellen. Du kannst diese Wehmut nehmen als Anlass noch intensiver spirituelle Praktiken zu üben, deine Meditation zu vertiefen, zu Gott zu beten und immer wieder zu überlegen: "wie kann ich mein Leben so leben, das ich Gott erfahre?"
Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:
Umgang mit Wehmut
Manchmal sprechen Menschen mit Wehmut über das, was früher war. Früher war es schöner. Früher waren die Menschen netter. Früher war es in der Firma besser. An ihrem letzten Arbeitsplatz war es so gut. Es mag dich manchmal nerven, dass Menschen mit Wehmut über die Vergangenheit sprechen. Aber die Psyche braucht das manchmal. Es ist sogar Teil des Trauerprozesses, das man mit Wehmut über die Vergangenheit spricht.
Der Mensch hat die wunderbare Fähigkeit die Vergangenheit positiver zu sehen als sie war. Man findet schon in Aufzeichnungen von 1750 v.Chr., dass es früher besser war. Es gibt Dokumente auf Steintafeln geschrieben von Hammu Rabbi, wo der Verfall der Sitten beklagt wird. Man kann sagen schon vor 1728 v.Chr. geht es bergab. Die Inder gehen noch weiter zurück. Sie sagen 3327 v.Chr. beginnt das Kali Yuga, das dunkle Zeitalter. Man könnte auch sagen der Beginn der menschlichen heute bekannten Zivilisation, der mit der Erfindung größerer Städte in der Hochkultur im 4. Jahrtausend beginnt, das war der Beginn des dunklen Zeitalters. Da kann man schon wehmütig werden.
Aber es gehört zum Menschen dazu die Vergangenheit gut zu finden. Das ist eine gute menschliche Eigenschaft. Wenn man mit seiner Vergangenheit im Reinen ist und das ist man oft, wenn man die Vergangenheit verherrlicht. Und so kann es sicherlich hilfreich sein mit Wehmut an die Vergangenheit zu denken. Es ist vielleicht ein Bedürfnis des Menschen. Höre ihm zu, wenn er in der Vergangenheit schwelgt. Aber wenn du nicht mehr magst, dann wechselt das Thema. Aber du musst ihm nicht die rosa-rote Brille für die Vergangenheit ausreden. Es hilft Menschen, wenn sie die Vorstellung haben, dass es früher gut war. Du kannst ihnen auch vermitteln, dass es heute auch gut ist. Mindestens die Herausforderungen, vor denen man jetzt steht, helfen einem zu wachsen. Und dieses Wachstumspotential wird langfristig wieder gut sein.
Wehmut in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Wehmut gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Wehmut - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Wehmut sind zum Beispiel Geheul, Gejammere, Geschrei, Gestöhn, Gewimmer, Gezeter, Klagegesang, Klagelied, Lamento, Seufzer, Stöhnen, Wehklage, Wehklagen, Wimmern, Klage, Schwermut, Trauer, Melancholie,, Beschwerde, Meinungsfreiheit .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Geheul, Gejammere, Geschrei, Gestöhn, Gewimmer, Gezeter, Klagegesang, Klagelied, Lamento, Seufzer, Stöhnen, Wehklage, Wehklagen, Wimmern, Klage, Schwermut, Trauer, Melancholie.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Wehmut - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Wehmut sind zum Beispiel Geräuschlosigkeit, Grabesstille, Ruhe, Schweigen, Stummheit, Totenstille, Stillschweigen, Lautlosigkeit, Geräuschlosigkeit, Grabesstille, Ruhe, Schweigen, Stummheit, Totenstille, Stillschweigen, Lautlosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Wehmut, die eine positive Konnotation haben:
- Geräuschlosigkeit, Grabesstille, Ruhe, Schweigen, Stummheit, Totenstille, Stillschweigen, Lautlosigkeit
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Wehmut, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
- Geräuschlosigkeit, Grabesstille, Ruhe, Schweigen, Stummheit, Totenstille, Stillschweigen, Lautlosigkeit
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Wehmut stehen:
Eigenschaftsgruppe
Wehmut kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Leiden
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Wehmut sind zum Beispiel das Adjektiv wehmütig, das Verb wehklagen, sowie das Substantiv Wehmutiger.
Wer Wehmut hat, der ist wehmütig beziehungsweise ein Wehmutiger.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Energiearbeit Ausbildungen
- Anandoham Mantra
Gottvertrauen entwickeln Yoga Vidya Seminare
Seminare zum Thema Gottvertrauen entwickeln: Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/bhakti-yoga/?type=2365 max=2
Weitere Informationen zu Yoga und Meditation
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
- Yogaschulen und Yoga Zentren