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'''Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von [[Swami]] [[Sivananda]], Buch II - Nada Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 118f. [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society]''' | |||
Der [[Geist]], welcher von dem [[Anahata]]-Klang angezogen wird, wird ganz bestimmt den [[Zustand]] von [[Samadhi]] erlangen. So wie eine [[Biene]], die den süßen [[Nektar]] schmeckt, nicht vom [[Geruch]] der [[Blume]] angelockt wird, genauso wird auch der Geist nicht mehr hinter den alten [[Vasana]]s (Wunschbegehren) herlaufen, wenn er erst einmal den feinen Anahata-Klang vernommen hat. Die [[Gedanke]]n-[[Kobra]], unser denkender Geist, der den Anahata-Klang hört, erstarrt wie verzaubert und schüttelt alle Vasanas und die ganze wankende Natur ab. Hat er erst einmal die äußere Sinneswelt vergessen, wird er sich nur noch das Eine als [[Ziel]] suchen und danach nicht mehr rastlos umher wandern. | |||
Der [[Klang]], der die Natur von [[Om]] ist, von [[Pranava]], der [[Brahman]] selbst ist, besitzt große strahlende Herrlichkeit. Dies ist die erste Wohnstätte von [[Vishnu]]. In diesem Geist wird [[Laya]] erreicht. Dies bedeutet [[Moksha]]. | |||
Solange die Klänge (Anahata) gehört werden, solange wird auch [[Akasa Tattva]] im Geist existieren. Solange der Anahata-Klang gehört wird, existiert der Geist. Erst wenn der Anahata-Klang unhörbarer klangloser Klang geworden ist, herrscht [[Brahmanubhuti]] oder [[Atmanubhuti]]. | |||
Der [[Nada]] mit Klang löst sich in [[Akshara Brahman]] auf. Dieser klanglose Klang allein wird die Höchste Wohnstätte genannt. Wenn der Geist den subtilen Klang hinter sich lässt und zum klanglosen Klang geht, treten Geist und [[Prana]] in einen [[Zustand]] von Laya in [[Nirakara Brahman]] ein. | |||
Der Geist, der mit Nada eins geworden ist, so wie sich Wasser mit [[Milch]] vermengt, tritt gemeinsam mit dem Nada in [[Chidakasa]] ein. Dort herrscht in dem Moment für eine Weile der zehnte Klang vor, der [[Donner]]; dann offenbart die Höchste Strahlende Herrlichkeit wie ein [[Blitz]] ihr Wesen und im selben Moment wird der donnerähnliche Klang zu klanglosem Klang; dann beginnt [[Brahma Jnana]] oder [[Atma Jnana]]. | |||
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* Swami Sivananda: ''Stories from Yoga Vasishtha'', [http://www.sivanandaonline.org The Divine Life Society Publication], 9. Auflage, Uttarakhand, 2009. | * Swami Sivananda: ''Stories from Yoga Vasishtha'', [http://www.sivanandaonline.org The Divine Life Society Publication], 9. Auflage, Uttarakhand, 2009. | ||
* Joachim Ernst Berendt: „Nada Brahma“ in: ''Die Welt ist Klang'', Frankfurt, 1983. | |||
* Ders. „Ich höre - also bin ich“ in ''Hör-Übungen - Hör-Gedanken'', München, 1993. | |||
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Version vom 7. Oktober 2014, 15:30 Uhr
Befreiung: Aufgrund von Unwissenheit nehmen wir Verschiedenheit und nicht Einheit wahr. Der scheinbare Unterschied zwischen dem Individuum, der Welt und dem Selbst ist eine Illusion. Diese Illusion arbeitet mit hoher Geschwindigkeit durch die ständigen Veränderungen und Vorstellungen des Geistes. Wie real uns Zeit und Raum auch vorkommen, sie sind nur geistige Gebilde, so unwirklich wie Träume. Das zeitlose, raumlose Selbst ist die einzige Wirklichkeit.
Von der Befreiung
Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 90/91.
Vasishtha sprach zu Rama: „Oh Rama! Ein Gegenstand, der zunächst Freude bereitet, verursacht im nächsten Moment Schmerzen. Milch bereitet solange man gesund ist Freude, aber sie verursacht Schmerzen und Erbrechen bei Fieber, Verstopfung und Durchfall. Diese Erfahrung machen alle Menschen. Nur wenn du den Wunsch hegst, einen Gegenstand zu besitzen, bereitet er dir Freude. Deshalb ist der Wunsch Ursache der Freude. Der Genuss befriedigt die Wünsche vorübergehend. Bist du gesättigt, dann bereitet dir der Gegenstand keine Freude mehr.
Es ist schiere Dummheit, in vorübergehenden Freuden Wonne zu finden. Oh Rama! Lösche alle Wünsche und Gedanken aus. Bringe den Geist nicht mit Gegenständen in Berührung. Wer nichts über Atman weiß, ist verhaftet, wer aber Brahma Jnana besitzt, ist von der Verhaftung befreit. Deshalb, oh Rama, meditiere ständig und intensiv auf Brahman und erlange Brahma Jnana.
Dieser Geist ist ein boshafter Schelm. Er verursacht Verhaftung und Befreiung. Immer wandert er. Er springt in Sekundenschnelle von Patala zum Firmament. Es steht in seiner Macht, die ganze Welt in einem Moment zu erschaffen oder aufzulösen. Die Schwankungen des Geistes erzeugen die Illusion. Der Geist ist die Wirkung von Avidya oder Unwissen. Oh Rama! Lösche diesen Geist durch die Zerstörung der Vasanas oder die Kontrolle von Prana aus. Der Geist ist nichts weiter als ein Bündel Vasanas. Wenn die Vasanas zerstört sind, kann der Geist nicht länger bestehen.
Die Ausdehnung und Zusammenziehung des Geistes verursacht die Zurschaustellung und Auflösung der Welt. Deshalb beende die Taten des Geistes, indem du die Vrittis oder Sankalpas oder die Gedankenwellen kontrollierst. Die Kontrolle von Prana führt zur geistigen Kontrolle. Bewegt sich Prana, so bewegt sich der Geist. Der Atem des Lebens leitet die weltlichen Geschäfte genauso wie er sie auch zum Stillstand bringt. Halte über die Praxis des Pranayamas oder der Atemregulierung den Atem zurück. Wenn der Geist zerstört ist, wirst du dich unendlicher Wonne erfreuen. Wenn die sichtbaren Dinge und die Sicht im Seher ineinanderfließen, wenn der Wissende, das zu Wissende und das Wissen (Jnata, Jneya und Jnana) verbunden werden, d.h. wenn sich die Triade (Triputilaya) auflöst, wirst du den höchsten Frieden Atmans verwirklichen.
Wunschverzicht, Atemkontrolle und die richtige Erforschung ziehen das Handeln von Herz und Geist zusammen und prüfen folglich das Entstehen von Leidenschaft und Illusion. Das richtige Verständnis schwächt den sinnenfreudigen Geist. Falsches Verständnis verfestigt und nährt die fleischlichen Begierden. Der Geist eines Weisen ist kein Geist. Er ist Brahman selbst. Er ist selbst die Essenz der Reinheit. Genauso wie durch alchemistische Prozesse Kupfer zu Gold verwandelt wird, so wird auch das Sinnliche durch den Meditationsprozess zu reinem Geist. Unterscheidung und Verschiedenartigkeit entstehen nur im Geist. Sie bestehen nicht wirklich.
Der niedere oder unreine Geist spielt mit den Gegenständen dieser Welt. Der höhere oder reine Geist ruht friedlich in Brahman oder dem Höchsten Selbst. Brahman ist Eins. Er wird durch den Geist, der teilt, unterscheidet, spaltet und trennt, zur Vielheit. Die trennende Wand oder die Aufteilung zwischen Mensch und Brahman (Gott) ist der Geist. Eine gewöhnliche Wand wird aus Ziegeln, Stein und Zement gefertigt. Aber diese geheimnisvolle Wand besteht aus Vasanas, Gedanken, Egoismus und Vorlieben und Abneigungen.
Wenn diese geheimnisvolle Wand durch Erforschung und Meditation niedergerissen wird, erfährst du nur Gleichwertigkeit, Einheit oder Einssein. Nur das „Eins“ ist wirklich. Nur Brahman ist wirklich. Das „Viele“ ist so trügerisch wie eine Schlange als Seil oder Wasser in einer Fata Morgana oder ein Dieb als Pfosten.
Die Befreiung ruht bereits in dir
Von Sri Swami Chidananda
Ein Heiliger ermahnte versammelte Sucher und Anhänger im Swarg Ashram. Er erzählte ihnen, dass alle individuelle Seelen, die danach streben, ein gutes Leben zu führen, auch die Selbstverwirklichung anstreben. Das ist die Bedeutung der Geburt eines Menschen. Jeder Mensch also, der die Selbstverwirklichung erreichen möchte, sollte eine Wahrheit sehr sehr klar kennen: "Keiner kann das Individuum erlösen, außer dem Individuum selbst".
Er sagte: "Du musst für die Befreiung von Leid und die Erreichung der Glückseligkeit arbeiten; keiner kann sie dir geben; nur durch deine eigene Anstrengung erreichst du sie. Trotz allem, was über die Gnade des Gurus und die göttlichen Kripas und Wunder gesagt wurde, ist es dennoch die Wahrheit, dass du dir selbst die höchste Glückseligkeit geben kannst, kein anderer kann es dir geben."
Er führte näher aus: "Was ist daran besonders, dass die suchende Seele letztendlich sich selbst gewähren muss, Wünsche zu erreichen? Die reichliche Gottesgnade des Allmächtigen ist immer verfügbar; sie wird niemals verwehrt, sie ist immer verfügbar. Wenn du dich dafür öffnest, dann wird das in dein Bewusstsein eintreten und dich transformieren. Wenn du dich nicht öffnest, dann gibt es keinen anderen Weg, durch den die Gnade dich zwingen kann; versuche etwas gegen deine Wünsche, dein Willen zu tun."
Übergehend zum praktischen Aspekt eines spirituell Suchenden führte er weiter aus: "Was ist es, das dem Suchenden ermöglicht, Gnade zu erreichen, und was hält ihn davon ab? Du wirst Gnade erreichen, wenn du dich immer vor dem Herrn öffnest. Wenn du Gnade willst, dann musst du dem Göttlichen gegenüberstehen. Du musst dich in Gegenwart vom Göttlichen aufstellen und dein Gesicht und deinen Blick auf das Göttliche erheben. So lange deine Aufmerksamkeit durch andere Dingen abgelenkt wird, dann bist du es selbst, der sich seiner Gnade entzieht. Seine Gnade ist zu jeder Zeit allen Wesen gegeben"
Dann gab er zwei Beispiele. Das Erste: Mehrere indische Tontöpfe werden draußen während der regnerischen Jahreszeit stehen gelassen, einige sind nach oben hin offen, andere mit der Öffnung auf dem Boden gestellt. Wenn der Regen fällt, werden nur jene Töpfe, die aufrecht, für den Himmel offen sind, völlig gefüllt. Auf eben derselben Freifläche und dem Regen werden die auf der Seite liegenden Tontöpfe ein wenig gefüllt und diejenigen, die umgedreht stehen, nichts erhalten.
Er gab noch eine andere Analogie: "An einem Tag, wenn die Sonne hell scheint, und wenn du alle Türen und Fensterläden öffnest, wird dein Haus hervorragend durchleuchtet, erhellt. Wenn du aber die Türen und Jalousien schließt, dann kann überall sonst Sonnenlicht sein, aber das Innere deines Hauses wird in der Dunkelheit sein."
"Auf diese Weise" erklärte er, "kannst nur du dir die Befreiung selbst geben, nicht irgendjemand anderes, weil es davon abhängt, ob du die Wahrheit erkennst. Wenn wir uns Gott öffnen, dann strömt Gott in uns, und segnet uns und macht unser Leben göttlich. Wenn wir uns nicht nach dem Göttlichen ausrichten, dann wird natürlich in unserem Leben, in vergleichbarem Ausmaß, Gottheit, Frieden, Seligkeit und Licht bestritten."
Er sagte: "Die Pflicht, die Hauptverantwortung liegt bei der suchenden Seele und nicht bei Gott. Gott will nicht die Verantwortung sich selbst überlassen. Deshalb musst du die Tatsache anerkennen, dass du dir selbst die Befreiung durch Gottes Gnade schenken kannst, die Befreiung wird immer gestattet, sie ist immer verfügbar, sie wird nie bestritten, nie vorenthalten."
Das ist die Wahrheit. Es wird dir ans Herz gelegt, aufrichtig darüber nachzudenken.
Befreiung oder Moksha - Erläuterungen von Swami Sivananda
Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch II - Nada Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 118f. Divine Life Society
Der Geist, welcher von dem Anahata-Klang angezogen wird, wird ganz bestimmt den Zustand von Samadhi erlangen. So wie eine Biene, die den süßen Nektar schmeckt, nicht vom Geruch der Blume angelockt wird, genauso wird auch der Geist nicht mehr hinter den alten Vasanas (Wunschbegehren) herlaufen, wenn er erst einmal den feinen Anahata-Klang vernommen hat. Die Gedanken-Kobra, unser denkender Geist, der den Anahata-Klang hört, erstarrt wie verzaubert und schüttelt alle Vasanas und die ganze wankende Natur ab. Hat er erst einmal die äußere Sinneswelt vergessen, wird er sich nur noch das Eine als Ziel suchen und danach nicht mehr rastlos umher wandern.
Der Klang, der die Natur von Om ist, von Pranava, der Brahman selbst ist, besitzt große strahlende Herrlichkeit. Dies ist die erste Wohnstätte von Vishnu. In diesem Geist wird Laya erreicht. Dies bedeutet Moksha.
Solange die Klänge (Anahata) gehört werden, solange wird auch Akasa Tattva im Geist existieren. Solange der Anahata-Klang gehört wird, existiert der Geist. Erst wenn der Anahata-Klang unhörbarer klangloser Klang geworden ist, herrscht Brahmanubhuti oder Atmanubhuti.
Der Nada mit Klang löst sich in Akshara Brahman auf. Dieser klanglose Klang allein wird die Höchste Wohnstätte genannt. Wenn der Geist den subtilen Klang hinter sich lässt und zum klanglosen Klang geht, treten Geist und Prana in einen Zustand von Laya in Nirakara Brahman ein.
Der Geist, der mit Nada eins geworden ist, so wie sich Wasser mit Milch vermengt, tritt gemeinsam mit dem Nada in Chidakasa ein. Dort herrscht in dem Moment für eine Weile der zehnte Klang vor, der Donner; dann offenbart die Höchste Strahlende Herrlichkeit wie ein Blitz ihr Wesen und im selben Moment wird der donnerähnliche Klang zu klanglosem Klang; dann beginnt Brahma Jnana oder Atma Jnana.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Stories from Yoga Vasishtha, The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009.
- Joachim Ernst Berendt: „Nada Brahma“ in: Die Welt ist Klang, Frankfurt, 1983.
- Ders. „Ich höre - also bin ich“ in Hör-Übungen - Hör-Gedanken, München, 1993.
Seminare
Jnana Yoga Philosophie
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Klang, Nada Yoga
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