Rausch: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:11 Uhr
Rausch : Was versteht man unter Rausch? In welchem Kontext gebraucht man dieses Wort? Wozu ist Rausch ein guter Begriff? Was sind Synonyme, was Gegenteile von Rausch? Hier eine kurze Zusammenfassung: Rausch ist ein Zustand großer Erregung. Rausch bedeutet, aus seinem Normalbewusstsein herausgerissen zu werden. Rausch kann durch Alkohol und Drogen verursacht werden.
Es gibt aber auch Arbeitsrausch und einen rauschartigen Zustand der Verliebtheit, der Freude, der Verbundenheit. Man kann sich in einen Rausch hinein steigern, man kann ein rauschartiges euphorisches Hochgefühl bekommen. Rausch kommt ursprünglich von Rauschen, vermutlich weil Rausch-Zustände auch mit inneren Klängen in Verbindung stehen können - oder weil der Rausch alles andere im Geist verdrängt wie ein rauschender Bach oder das Rauschen des Meeres.
Rausch als hilfreiche Tugend
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Rausch, - was hat das jetzt zu tun mit Yoga-Psychologie, vor allem mit Yoga? Ich bin ja Yogalehrer, spiritueller Lehrer in einer bestimmten Tradition und da gehört der Verzicht auf Alkohol, auf Tabak, auf psychodelische Drogen, und im Jahr 2015 können wir es uns einfach machen, der Verzicht auf alle illegalen Drogen zum Yoga dazu. Und so muss ich sogar gleich zugeben, ich war noch nie betrunken, ich hatte noch nie einen Alkoholrausch, noch nie einen Drogenrausch. Jetzt kannst du sagen:
"Was will der Sukadev mir dort erzählen, er hat doch gar keine Ahnung." Ich habe doch eine gewisse Ahnung, denn ich weiß, was ein spiritueller Rausch ist, ich weiß, wie intensive Pranayama-Praxis wirken kann, ich weiß, wie es ist, wenn man gemeinsam in einer Gruppe singt, das hat auch etwas Berauschendes. Und ich weiß wie es ist, in der Natur Spiritualität zu leben. Ich kenne auch das berauschende Gefühl des frischen Verliebtseins. So gibt es also durchaus Rauscherfahrungen, die ich auch kenne.
Meine Meinung ist ja, der Mensch hat die tiefe Intuition, das tiefe innere Wissen, dass die normale alltägliche Erfahrung nicht die wirkliche Erfahrung ist, es ist keine Erfahrung, die den Menschen langfristig zufrieden stellt. Der Mensch hat das Bedürfnis, aus dem Alltagsbewusstsein herauszukommen. Ein Leben, das gleichmäßig voranschreitet, macht den Menschen nicht zufrieden, er will mehr. Und meine Meinung ist, er will mehr, er will, man kann sagen, einen bestimmten Rausch, weil er weiß, eigentlich ist er göttlich, tief im Inneren ist der Mensch göttlich.
Und wenn der Mensch das Göttliche verwirklichen will, dann braucht es auch einen außergewöhnlichen Bewusstseinszustand, den kann man eben auch Rausch nennen. Spirituelle Erfahrungen haben etwas Berauschendes, sie holen einen aus dem Alltag raus. Übrigens, das Wort "Rausch" kommt ja auch irgendwo von "rauschen" und tatsächlich sind innere Klänge, im Yoga nennen wir sie Anahata-Klänge, etwas, was mit spirituellen Erfahrungen einhergehen kann, nicht muss, aber kann.
Auch in der Bibel wird z.B. im Neuen Testament beschrieben, dass die Jünger von Jesus beim Pfingsterlebnis ein Rauschen und ein Brausen gehört haben. Also, dieses Rauschhafte, das die Jünger Jesu im Pfingsterlebnis hatten, hatte etwas Berauschendes, etwas Rauschhaftes, etwas Brausendes. Und leider neigen Menschen dazu, diesen spirituellen Rausch, der der Sehnsucht der Seele entspricht, nachzuahmen mit anderen berauschenden Substanzen, wie z.B. alkoholische Getränke, mittels Pilzen, mittels Pflanzen, mittels Chemie usw. Sie vergessen aber, dass diese Art des Rausches sie nie zufriedenstellen wird und im Gegenteil Menschen in großes Unglück stürzt.
Ich muss da jetzt gerade denken, auch in unserer spirituellen Gemeinschaft gibt es immer wieder Menschen, die sich nicht an unsere Vorschriften halten, nämlich auf Drogen, Alkohol, Tabak, Marihuana und LSD und Pilze usw. zu verzichten. Also, ich meine jetzt bewusstseinsverändernde Pilze. Und es gibt immer wieder Momente, wo Menschen das nicht einhalten und sich nachher wundern, dass sie aus der Schwingung kommen, dass es ihnen schlecht geht und sie in Depressionen hineinrutschen.
Vorübergehend hat ein Rausch etwas Bewusstseinserweiterndes, aber langfristig, ein durch Drogen und Alkohol induzierter Rausch führt meistens entweder in die Antriebslosigkeit oder in den Verlust der Wirklichkeit oder auch in die Depression und in eine Art Antriebslosigkeit. Daher verzichte auf künstliche Räusche und lerne es, den spirituellen Rausch zu spüren. Man kann von Gott berauscht sein und da gibt es keine Kontraindikationen, von Gott berauscht zu sein und göttliche Gegenwart wahrzunehmen, das ist etwas Großartiges, das ist etwas, was die Sehnsucht des Menschen erfüllt.
Rausch - Antonyme, Synonyme undandere Persönlichkeitsmerkmale
Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Rausch in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Rausch - Synonyme
Ähnliche Eigenschaften wie Rausch, also Synonyme zu Rausch sind z.B. Taumel, Ekstase, Begeisterung, Feuer, Leidenschaft, Glut, Enthusiasmus.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Rausch übertrieben kann ausarten z.B. in Aufregung, Aufwallung, Exzess. Daher braucht Rausch als Gegenpol die Kultivierung von Besonnenheit, Klarheit, Zielorientiertheit.
Gegenteil von Rausch - Antonyme
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Rausch, Antonyme zu Rausch :
- Positive Gegenteile von Rausch, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Besonnenheit, Klarheit, Zielorientiertheit
- Negative Gegenteile von Rausch, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Alkoholisierung, Delirium, Trunkenheit
Rausch Antonyme auf einen Blick
Antonyme Rausch, also Gegenteile, sind Besonnenheit, Klarheit, Zielorientiertheit, Alkoholisierung, Delirium, Trunkenheit.
Rausch im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG
- Rausch gehört zur Tugendgruppe 1 Freude. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Freude und Genuss
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Rausch zum Persönlichkeitsfaktor O1 Offenheit hoch: neugierig, erfinderisch, experimentierfreudig, auch E1 Extraversion hoch: gesellig, außenorientiert, gesprächig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Rausch zur Grundverhaltenstendenz ‘‘‘I - Initiative, Extravertiertheit, Enthusiasmus’’’
- Im Ayurveda zählt man Rausch zum Vata Temperament bzw. Dosha.
Bewusste Kultivierung von Rausch
Rausch kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Rausch in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Rausch mehr zu leben, in dir stärker werden zu lassen.
- Du kannst dir vornehmen: "Während der nächsten Woche werde ich Rausch bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein rauschenderer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Rausch ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du normalerweise nicht tun würdest, was aber dieses Persönlichkeitsmerkmal in die Tat umsetzt.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Rausch."
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin rauschend."
Affirmationen zum Thema Rausch
Hier einige Affirmationen für mehr Rausch. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.
Klassische Autosuggestion für Rausch Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin rauschend.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin rauschend. Om Om Om.
- Ich bin ein Berauschter, eine Berauschte OM.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Rausch Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin rauschend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Rausch.
- Ich werde rauschend.
- Jeden Tag werde ich rauschender.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Rausch.
Dankesaffirmation für Rausch:
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag rauschender werde.
Wunderaffirmationen Rausch Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr rauschend. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Rausch entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr rauschend zu sein.
- Ich bin jemand, der rauschend ist.
Gebet für Rausch
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Rausch:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Rausch.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein rauschender Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Rausch mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Frage dich: Was müsste ich tun, um Rausch zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Rausch zu entwickeln?
- Wie könnte ich rauschend werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Rausch.
- Angenommen, ich will rauschend sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre rauschend, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Rausch kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als rauschender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
- Tugend
- Raja Yoga
- Yoga Psychologie
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
- Yogaschulen und Yoga Zentren
Eigenschaften im Alphabet vor Rausch
Eigenschaften im Alphabet nach Rausch
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
- Großes Yoga Portal
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