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Version vom 15. Juni 2022, 20:09 Uhr
Sensibilität Was ist Sensibilität? Woher stammt das Wort? Wozu ist Sensibilität gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Sensibilität? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. Sensibilität bedeutet Einfühlungsvermögen. Sensibilität ist auch die Fähigkeit, etwas wahrzunehmen. Im engeren Sinn ist Sensibilität die Fähigkeit zu fühlen, zu tasten. Sensibilität ist in diesem Sinn der Tastsinn.
Die vier Sinne
Im Gegensatz zu den anderen vier Sinnen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken ist Sensibilität nicht die Funktion eines einzigen Sinnesorgans. Vielmehr ist die Sensibilität auf den ganzen Körper verteilt. Im Psychologischen Sinn ist Sensibilität die Fähigkeit, eine Situation zu erfühlen, die Reaktion eines anderen Menschen vorherzuahnen und die Emotion eines anderen Menschen zu erspüren. Man spricht in der Psychologie allerdings häufiger von Empathie als von Sensibilität. Die Sensibilität kann auch sehr stark ausgeprägt sein, dann spricht man von Hypersensibilität.
Sensibilität aus yogischer Sicht
Sensibilität ist erst einmal grundsätzlich die Fähigkeit Reize wahr zu nehmen. Sensibilität bedeutet also die Fähigkeit die Welt wahr zu nehmen über Reize. Oft wird Sensibilität auf die Haut bezogen, auf den Tastsinn. Aber auch die anderen Sinne können sensibler sein oder weniger sensibel sein.
Sensibilität in der Psychologie ist Empfindsamkeit und Feinfühligkeit. Es gibt sensiblere Menschen und es gibt geerdetere Menschen. Sensibilität ist also eine der verschiedenen Charaktereigenschaften, die man haben kann oder auch Temperament Eigenschaften.
Psychopathie und Hypersensibilität
Man könnte auch eine Skala machen. Dann ist auf der einen Seite die Hypersensibilität und auf der anderen Seite ist das was man heute als Psychopathie bezeichnet. Psychopathie in dem heutigen Verständnis bedeutet mangelnde Sensibilität für andere Menschen, weniger Einfühlungsvermögen zu haben. Es gibt Menschen, die sind hypersensibel. Hypersensibel kann heißen das sie das Gras wachsen hören. Menschen, die hypersensibel sind sind oft auch solche, die Geräusche sehr stark empfinden, denen starke Geräusche unangenehm sind, denen starke Gerüche unangenehm sind. Manche sagen auch Migräne ist ein Zeichen von hoher Sensibilität und bei Reizüberflutung kommt dann eben Migräne und Kopfweh.
Menschen, die hypersensibel sind brauchen immer wieder Perioden der Ruhe. Wenn du also z. Bsp. in der Kindheit und Jugend jemand warst, der nicht auf Partys gegangen ist, weil das Rauchen und der Lärm und die Gerüche gestört haben, bist du vielleicht ein Mensch der hypersensibel gewesen ist. Gerade unter spirituellen Aspiranten ist Hypersensibilität etwas was häufig ist.
Niedrige Sensibilität macht Einsam
Aber manche sind auch spirituelle Aspiranten geworden weil sie zu wenig Sensibilität hatten. „Zu“ ist natürlich immer eine Wertung, aber wenig Sensibilität hatten. Sie haben nicht gespürt was andere spüren. Sie konnten sich in andere nicht hinein versetzen. Und eine niedrige Sensibilität kann dann auch zur Einsamkeit führen, die dann auch irgendwie sagt, ich bin anders als andere. Und das Anderssein der Anderen Menschen lässt es uns manchmal auch fragen, Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Und was soll das ganze? Bin ich auf einem falschen Planeten geboren? Wie kommt es, das ich andere nicht spüre?
Sensibilität findet sich also auf einem Spektrum. Wiederum hat jeder Mensch eine Fähigkeit, seine Sensibilität an zu schalten oder ab zu schalten. Die meisten Menschen fühlen z. Bsp. mit ihrem Haustier. Und wenn dem Haustier etwas geschieht, dann betrifft es sie sehr. Wenn sie aber in einen Supermarkt gehen und sich eine Bratwurst kaufen oder einfach ein Glas Milch trinken haben sie ihre Sensibilität abgeschaltet. Denn sie wissen, das Milch nicht ohne Tierleid zu haben ist. Und das natürlich die Bratwurst nicht an Bäumen wächst, sondern das dafür jemand gequält wurde. Ein denkendes fühlendes Lebewesen, das viel Schmerzen erleiden musste.
Sensibilität ist wichtig
Der Mensch schaltet also Sensibilität instinktiv an oder auch ab. Aber diese Fähigkeit hat zum einen etwas Gutes. Aber wir müssen uns bewusst machen, die Aufgabe des Menschen ist auch Mitgefühl und Einfühlungsvermögen für alle Wesen zu entwickeln. Wenn du mehr wissen willst über Hypersensibilität, dann gehe auf die Yoga Vidya Seiten und suche dort nach Hypersensibilität. Und dann wirst du einiges dazu finden. Wenn du mehr wissen willst über Psychopathie dann findest du auch das auf unseren Seiten.
Videovortrag zu Sensibilität
Hier findest du ein Vortragsvideo über Sensibilität:
Sensibilität - was und warum? Einige Informationen zum Thema Sensibilität in dieser kurzen Abhandlung. Sukadev denkt laut nach über das Wort bzw. den Ausdruck Sensibilität vom spirituellen Gesichtspunkt her.
Sensibilität aus yogischer Sicht
Sensibilität Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Sensibilität:
Wie überwindest Du Dünnhäutigkeit?
Im Shankaras Vivekachudamani gibt es interessante Empfehlungen. Das sind die sogenannten Shatsampat - die sechs edlen Tugenden zur Gelassenheit. Er sagt als erstes: Übe Sama, bleibe ruhig. Also angenommen jemand kränkt dich oder jemand sagt etwas was dich ärgert. Bleibe ruhig. Sage deinem Geist: Ruhe und Gelassenheit. Wenn das geht – toll! Wenn das nicht geht, probiere das zweite: Dharma
Dharma
Dharma heißt, Sinnesbeherrschung. Wenigstens beherrsche deine Sinne d. h. angenommen du ärgerst dich, dann schimpfe nicht gleich und gestikuliere nicht gleich wild, sondern wahre die Haltung, wahre Contenance, bleibe ruhig sitzen. Wenn du bemerkst, das gelingt dir vermutlich nicht, dann übe Uparati. Uparati heißt: Meiden d. h. wenn du merkst, du explodierst gleich, dann finde einen klugen Abgang. Nicht gleich wegrennen, das ist Mangel an Dharma – Sinnesbeherrschung, sondern einen Moment überlegen. Wie kann ich hier jetzt rausgehen? Du könntest sagen: „Ich muss kurz raus“ oder du könntest sagen: „Können wir darüber in Ruhe nochmal sprechen“ oder „Momentan können wir das Gespräch leider nicht fortsetzen“. Uparati – das meiden von nichtbeherrschbaren Situationen.
Versuche etwas auszuhalten
Als nächstes spricht Shankaracharya von Titiksha. Titiksha, heißt etwas aushalten können. Was auch heißen kann, mal die eigene Niederlage aushalten können. Angenommen du warst doch zu dünnhäutig, hast doch die Fassung verloren oder du bist doch einfach abgehauen und hast die Türe hinter dir zu geschlagen, gut, dann weißt du, ich habe mich nicht richtig verhalten es war halt ein Fehler. Evtl. musst du das nachher zugeben und sagen: „Tut mir leid, was ich gestern gemacht habe, das war nicht gut“. Auch das ist Titiksha – das aushalten können, dass du dich nicht richtig verhalten hast und um Entschuldigung bittest. Also wenn du dünnhäutig warst und am nächsten Tag feststellst, ja, ich war dünnhäutig, es war nicht richtig, dann gib es zu. Titiksha – etwas aushalten können.
Vertrauen
Das nächste ist Shraddha und heißt vertrauen und glauben. Du kannst dir immer wieder bewusst machen, langfristig wird es dir gelingen. Shraddha heißt auch spirituelles Vertrauen. Es wird dir, wenn du dich bemühst, gelingen deine Dünnhäutigkeit zu überwinden. Aber du musst es immer wieder probieren. Nicht einfach gleich schreiend weglaufen oder einfach so abhauen. Uparati heißt eben nicht einfach so abhauen, sondern du sollst einen klugen Abgang finden. Und Titikha kann dann eben heißen, es auszuhalten wenn du es nicht richtig gemacht hast und um Entschuldigung zu bitten. Shraddha heißt darauf zu vertrauen, auch wenn ich es bisher noch nicht gut gemacht habe, langfristig wird es mir gelingen. Und dann folgt natürlich der letzte der sechs Shatsampat, der sechs edlen Tugenden, der sechs Schätze, das ist dann Samadhana. Und Samadhana heißt dann Gelassenheit und Ruhe.
Kultiviere Gelassenheit
Also aus Sama, Dharma, Uparati, Titiksha, Shraddha kommt irgendwann Samadhana - Ein Zustand der Gelassenheit. Es ist also möglich langfristig Dünnhäutigkeit zu überwinden. Du kriegst das auch hin. Du kannst das hinkriegen. Aber es ist eine Frage der Übung und der Praxis und es dauert auch eine Weile. Aber es ist möglich und es ist es Wert es tatsächlich zu probieren.
Mehr Informationen über Dünnhäutigkeit überwinden auf unseren Internetseiten und am besten suchst du dort nach dem Begriff Gelassenheit, denn Gelassenheit ist das Gegenteil von Dünnhäutigkeit. Es gibt mehrere wunderschöne Artikel über Gelassenheit. Und ich habe auch ein ganzes Buch darüber geschrieben „Der Königsweg zur Gelassenheit“ und es gibt auch eine Hörsendung mit 235 Folgen, 235 Tipps wie du Gelassenheit entwickeln kannst.
Sensibilität in Beziehung zu anderen Eigenschaften
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Sensibilität in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Sensibilität
Ähnliche Eigenschaften wie Sensibilität, also Synonyme zu Sensibilität sind z.B. Zartgefühl, Feingefühl, Einfühlungsgabe, Behutsamkeit, Fingerspitzengefühl.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Sensibilität übertrieben kann ausarten z.B. in Empfindlichkeit, Überempfindlichkeit. Daher braucht Sensibilität als Gegenpol die Kultivierung von Mut, Selbstvertrauen, Bodenständigkeit, Erdung, Rationalität.
Gegenteil von Sensibilität
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Sensibilität, Antonyme zu Sensibilität :
- Positive Gegenteile von Sensibilität, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Mut, Selbstvertrauen, Bodenständigkeit, Erdung, Rationalität
- Negative Gegenteile von Sensibilität, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Kaltherzigkeit, Kompromisslosigkeit, Schonungslosigkeit, Erbarmungslosigkeit, Härte, Kälte
Sensibilität im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Sensibilität gehört zur Tugendgruppe 10 Klugheit, Bildung, geistige Fähigkeiten. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Klugheit und Bildung
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Sensibilität zum Persönlichkeitsfaktor N1 Neurotizismus/Labilität hoch: emotional, verletzlich, ängstlich, auch O1 Offenheit hoch: neugierig, erfinderisch, experimentierfreudig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Sensibilität zur Grundverhaltenstendenz S - Stetigkeit, Mitgefühl, Teamfähigkeit
- Im Ayurveda zählt man Sensibilität zum Vata Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Sensibilität
Sensibilität kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Sensibilität in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Sensibilität zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Sensibilität kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein sensibelerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Sensibilität ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Sensibilität ".
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin sensibel ".
Affirmationen zum Thema Sensibilität
Hier einige Affirmationen für mehr Sensibilität. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.
Klassische Autosuggestion für Sensibilität
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin sensibel
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin sensibel. Om Om Om.
- Ich bin ein Sensibler, eine Sensible Om.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Sensibilität
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin sensibel " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Sensibilität
- Ich werde sensibel
- Jeden Tag werde ich sensibeler
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Sensibilität
Dankesaffirmation für Sensibilität :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag sensibler werde.
Wunderaffirmationen Sensibilität
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr sensibel. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Sensibilität entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr sensibel zu sein.
- Ich bin jemand, der sensibel ist.
Gebet für Sensibilität
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Sensibilität :
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Sensibilität
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein sensibeler Mensch werde
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Sensibilität mehr und mehr zum Ausdruck bringe
Was müsste ich tun, um Sensibilität zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Sensibilität zu entwickeln?
- Wie könnte ich sensibel werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Sensibilität
- Angenommen, ich will sensibel sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre sensibel, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Sensibilität kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als sensibler Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Sensibilität
Eigenschaften im Alphabet nach Sensibilität
Seminare
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