Laufen
Laufen heißt, sich zu Fuß fortbewegen oder gehen. Kinder beginnen ab dem ersten Lebensjahr zu laufen. Sie lernen das Laufen von selbst.
Yoga nach dem Laufen
Welches Yoga sollte man nach dem Laufen machen? Welche Wirkung hat Yoga nach dem Laufen?
Ist es gut, nach dem Laufen Yoga zu machen?
Ja, selbstverständlich. Laufen ist etwas, was letztlich Ausdauertraining ist. Du kannst es auf dem Laufband machen. Besser ist es natürlich, in der Natur zu laufen. Selbst wenn du in einer Stadt lebst, gibt es Parks, wo du laufen kannst. So ist Laufen etwas Schönes, um die Natur zu erleben, frische Luft zu tanken und etwas, das deinen Blutkreislauf in Gang bringt. Laufen ist ein Ausdauertraining mit vielen positiven Wirkungen auf deinen Organismus.
Laufen ist kein vollständiges Training
Laufen ist Ausdauertraining. Du brauchst auch Dehntraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining und auch Krafttraining, eine Entspannung nach dem Laufen und eine Regeneration. All das kann dir Yoga bieten.
Wie du Yoga nach dem Laufen üben kannst
Wenn du gelaufen bist, dann könntest du nach dem Laufen ein paar Sonnengrüße machen, was zwar auch ein Ausdauertraining ist, aber auch hilft, dass alle Muskeln etwas angedehnt werden. Dann könntest du Asanas üben, die statisch gehalten werden, das ist das Flexibilitätstraining. Muskeln, die nach dem Lauftraining gedehnt werden, die werden sich schneller regenerieren, haben weniger Verletzungsgefahr und erlauben auch schneller wieder laufen zu können.
Auch gilt es nach den statisch gehaltenen Asanas die Tiefenentspannung zu machen. Die Tiefenentspannung verbessert die Regenerationsfähigkeit des Körpers und schaltet den Körper in den Regenerationsmodus. Wer nach dem Laufen Tiefenentspannung übt, wird deshalb auch am nächsten Tag nicht unter Müdigkeit leiden, sondern mehr Energie haben. Nach der Tiefenentspannung übe das Pranayama, z.B. Kapalabhati und Wechselatmung und danach bist du voller Energie und Elan, für den weiteren Alltag. So ist Yoga nach dem Laufen etwas sehr Gutes. Man kann auch sagen, dass Yoga nach dem Laufen eine gute Kombination ist. Wenn du Yoga und Laufen üben willst, dann herzlichen Glückwunsch! Auf den Yoga Vidya Seiten findest du übrigens auch noch längere Artikel über Yoga und Laufen.
Yoga und Laufen bei Yoga Vidya in Bad Meinberg
Bei Yoga Vidya Bad Meinberg haben wir auch regelmäßige Yoga und Laufen Wochenendseminare und auch Wochen, wo du Laufen mit Yoga verbinden kannst, aber du kannst natürlich auch, wenn du zu Yoga Vidya als Feriengast gehst, einfach in deiner Mittagspause laufen. Das geht in allen 4 Ashrams. Bei Yoga Vidya Nordsee kannst du am Strand laufen oder bei Yoga Vidya Allgäu in den Alpen. Unser Haus im Allgäu hat auch wunderschöne Laufstrecken. Da geht es etwas mehr hoch und runter, aber es ist ja noch das Alpenvorland. Yoga Vidya Allgäu ist eher auf einer Hochebene gelegen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass es da nur hoch und runter geht. Es gibt schöne Laufstrecken, wo es ein bisschen hoch und runter geht, aber nicht so viel.
Bei Yoga Vidya Bad Meinberg kannst du dir aussuchen, über die Felder oder auch durch Wälder zu laufen. Und bei Yoga Vidya Westerwald gibt es natürlich besonders schöne Laufstrecken, durch den Wald, am Bach entlang und durch Wiesen. Du kannst auch im Berg und Tal laufen oder lauf einfach entlang des Grenzbachtales, dann ist es relativ eben. In diesem Sinne ist Yoga und Laufen eine gute Kombination und du kannst Yoga gut nach dem Laufen machen oder auch vor dem Laufen. Beides geht.
Video: Meditieren beim Laufen
Hier findest du einen Videovortrag mit dem Thema "Meditieren beim Laufen":
Vortrag vom Yogalehrer Sukadev zum Sachverhalt Laufen. Vielleicht ist dieses Video von besonderem Interesse für dich, wenn du dich auch interessierst an Meditieren.
Yoga, Run, Enjoy
Vor fast 10 Jahren fuhr ich zum ersten Mal in einen Yoga Vidya Ashram. Zu dieser Zeit praktizierte ich selbst schon einige Jahre, denn es tat mir gut. Schnell war klar: Das ist mein Ort, mein Weg und ich absolvierte die Yogalehrer- und Yogatherapieausbildung und besuchte einige andere Seminare. Ich war vom Leben im Ashram so fasziniert war, dass es mich immer wieder dorthin zog.
Die ersten Laufschuhe
Ein Artikel von Ramashakti Sikora, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.35 - Herbst 2017
Vor gut einem Jahr bekam ich dann den Auftrag für einen mehrwöchigen Bürojob. Irgendwann sagte jemand zu mir: „Kauf dir ein paar Laufschuhe und geh mal raus. Du bist nicht auszuhalten.“ Am Ende der nächsten Tiefenentspannung sah ich mich leichtfüßig durch den Park joggen - mit meinen Hunden, gut gelaunt und kein bisschen angestrengt. Ich fuhr sofort los und kaufte ein paar Laufschuhe, zog sie an und...von Leichtfüßigkeit keine Spur.
Nach einem gefühlten Marathon von etwa 800 Metern war ich völlig außer Puste. Der Schweiß lief und unter meinen Füssen hatte ich mehrere mittelschwere Erdbeben ausgelöst. Wie war das möglich? 108 Sonnengrüße, Hanuman-Fitnesstraining waren problemlos für mich und versetzten mich geradezu in Hochstimmung. Wieso konnte ich so etwas Einfaches und Natürliches wie Laufen nicht?
Aus dem Yoga kannte ich das Gefühl der Anstrengung und immer hatte ich es genossen. Lernte Gewebe spüren, von denen ich vorher keine Ahnung hatte, dass sie da waren. Schmerzen, die mich in die Bewegungsarmut zwangen, kannte ich nicht. Egal. Ich trainierte für einen Lauf in Berlin und einen in Dresden. Meine Frage lautet, wie kann man beim Laufen entspannen und was kann ich aus meinem 45-jährigen Körper herausholen?
Was muss ich tun, damit laufen tatsächlich meditativ wird? Meine Form wurde besser. Meine km-Zeit hatte sich um 2 Minuten gesteigert. Aber noch immer erinnerte mein Laufstil eher an einen ungeschickten Elefanten, denn an eine Gazelle. Irgendwie kam ich trotzdem ins Ziel.
Der Halbmarathon
Im März wollte ich mich an einen Halbmarathon wagen. Irgendwann buchte ich den Tromsö-Polarnachtlauf. Die Reise war toll. Die 10 km samt Schneehagel und Glatteis schaffte ich in meiner alten Zeit. Die Laufgruppe harmonisierte wunderbar und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl zu wenig zu können oder zu langsam zu sein. Die Nachwirkungen Nachwirkungen des Laufes ließen leider nicht allzu lange auf sich warten. Die Schmerzen waren da und das Training funktionierte genauso schlecht wie vorher.
Malta und der Halbmarathon rückten immer näher. Freude am Laufen? Fehlanzeige. Stürze und Umknicken waren an der Tagesordnung - sogar ohne Lauftraining und ich tröstete mich mit der Hoffnung auf das Wetter in Malta. Und so kam der große Tag. Ohne Vorbereitung flogen wir los. Und endlich war es soweit. Der Bus brachte unsere Gruppe zum Start. Es wurde ein bisschen über die Strecke gefachsimpelt, Fotos geschossen und viel gelacht.
Mit getapten Knien, bandagierten Fußgelenken und Lampenfieber wie schon lange nicht mehr, wartete ich im hinteren Bereich des Läuferfeldes. Dann fiel der Startschuss. Mein Plan: Laufen und walken. Hauptsache ankommen. Mein Mann lief neben mir und ich spürte ein wenig das schlechte Gewissen, denn er ist viel schneller und ausdauernder als ich. Aus Angst vor einem neuen Sturz hatte ich ihn verpflichtet, neben mir zu bleiben. Und da wir beide ständig beruflich unterwegs sind, hatte ich auch eine zweite gute Begründung: Gemeinsam etwas erleben!
Nach 12 km zeigte die Laufuhr eine Stunde und 12 Minuten. Wow. Bestzeit. Und die Erkenntnis, dass der Halbmarathon unter 3 Stunden zu schaffen ist, auch wenn der schwierigere Teil der Strecke noch vor uns lag. Nils von Laufreisen.de überholte uns und machte ein Foto.
Kleine Gruppen, die Musik machten standen am Straßenrand. An Steigungen (die ich eigentlich walken wollte) standen Fotografen. Also weiter laufen. Schließlich hatte ich eine rote Startnummer vor dem Bauch und war so als Läufer unterwegs. Die Stimmung war toll. Die Aussicht vor uns einzigartig. Die Sonne strahlte vom Himmel, um uns anzufeuern. Und trotz meines bebenden Laufstils blieb Malta stehen - unglaublich.
3 km vor dem Ziel bekam ich Hunger. Die Überlegung, auf die Zeit unter drei Stunden zu verzichten und einen kurzen Abstecher ins Strassencafe zu unternehmen, wurde drängend. Aber mein Mann blieb an meiner Seite und munterte mich auf. Auf der Ziellinie ein letzter Fotograf. Wir posierten ein bisschen, bis wir feststellten, dass wir genau vor der Ziellinie standen und die Uhr noch lief. Also ein letzter Schritt und die Uhr blieb bei 2:59:50 stehen. Irgendwer hängte mir eine Medaille um den Hals, drückte mir eine Banane und ein Iso-Getränk in die Hand.
Das Gedränge hinter der Ziellinie war unglaublich. Alles zog vorüber, ohne dass ich es wahrnehmen konnte. Und plötzlich stand Elke mit der Fahne von Laufreisen.de vor uns und strahlte uns an. „Ihr habt´s geschafft“, sagte sie und richtete den Fotoapparat auf uns. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich gerade 21 km gelaufen war (und immer noch tierischen Hunger hatte). Jemand mit einem Tablett schlängelte sich durch die Reihen und verteilte Nudeln. Lecker. Nach und nach gesellten sich immer mehr Läufer unserer Gruppe zu der Fahne. Von allen Seiten kamen Glückwünsche, die wir genauso gern und herzlich zurückgaben.
Der Morgen danach
Am nächsten Morgen hatte ich keine Beine, sondern Baumstämme unter meinem Becken. Unbeweglich, steif und mit schmerzenden Gelenken. Egal. Ich war 21 km gelaufen und die anderen, wesentlich geübteren Läufer staksten auch ziemlich steif durch die Gegend. Okay, viele von Ihnen waren den vollen Marathon gelaufen. Aber irgendeinen Trick, warum meine Gelenke schmerzten und alle anderen einfach nur schwere Beine hatten, musste es geben.
Also recherchierte ich, kaum dass wir wieder in Deutschland waren, weiter und stieß nach einigen Tagen auf einen Artikel über Laufstile. Darin wurde beschrieben, dass Fersenläufer häufig mit Gelenkproblemen kämpften und auf langen Strecken das Vorfußlaufen besser wäre. Ich probierte es direkt aus. Bei weniger Anstrengung, gleicher Schrittfrequenz und schmerzfrei.
Verbindung von Yoga und Laufen
„Serve, Love, Give, Purify“, sang mir meine Tochter in die Ohren. „Om Bhur Bhurva Swaha“, ertönt meine eigene Stimme im Kanon dazu. Es ist ein Ausspruch von Swami Sivananda, dem Begründer der Tradition in der ich Yoga unterrichte: Diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere und erreiche die Selbstverwirklichung, ist die Aussage. Das zweite Mantra – das Gayatri Mantra, beschreibt die höheren geistigen Ebenen, die man auf dem Weg zur Selbstverwirklichung durchläuft.
Wenn ich allein laufe, begleitet mich dieses Mantra in Schlaufe aus dem mp3-Player. Das Mantra hat genau den Rhythmus meiner Schrittfrequenz, was das Training viel einfacher macht. Wenn ich nach dem Laufen wieder zu Hause bin und auf die Matte gehe, erlebe ich eine unglaubliche Yogapraxis. Tief und intensiv. Nach der Tiefenentspannung fühle ich jedes Mal, wie die Verbindung aus Yoga und Laufen zu Stille, tiefer innerer Freude und einem Auflösen jeglicher Begrenzungen führt.
Laufen aus yogischer Sicht
Laufen kann heißen, schneller zu gehen. Man kann daher sagen, wenn man schnell geht, läuft man. Im Sport spricht man von laufen, wenn keiner der beiden Füße den Boden berührt. Beim Gehen hingegen befindet sich immer ein Fuß auf der Erde. Laufen gibt es aber auch im übertragenen Sinne. Ein Film kann schon länger laufen oder es kann das Wasser über die Hände laufen. Man kann fragen, wie gut z.B. das Yogazentrum läuft, also wie viele Teilnehmer kommen.
Du kannst dich fragen, wie es in deinem Leben läuft. Wie läuft es in deiner Beziehung? Wie läuft es privat? Wie läuft es im Beruf? Wie läuft es mit deiner Yogapraxis? Wie läuft es mit deiner spirituellen Entwicklung? Manchmal läuft es von selbst und manchmal muss man etwas tun. Wenn es nicht so läuft, wie man es gerne hätte, kann man zum einen Beten und um Führung bitten, und manchmal muss man die Initiative ergreifen und etwas ändern.
Laufen Video
Vortragsvideo über Laufen:
Einige Informationen zum Thema Laufen in diesem Kurzvortrag. Der Yogalehrer Sukadev interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Laufen aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Laufen
Einige Begriffe, die indirekt zu tun haben mit Laufen, aber für dich vielleicht doch interssant sein können, sind z.B. Lauch, Langsamer, Landen, Laute, Lebensaufgabe, Lebenshilfe.
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Laufen - weitere Informationen
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Zusammenfassung
Das Verb Laufen ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Bewegung und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.