Yogatherapieausbildung

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Yogatherapieausbildung

Heilen kann man lernen

Ein Artikel von Ganapati Klaus Nathaus, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.33 - Winter 2016

Ein Teilnehmer schildert seine Erfahrungen bei einer 4-wöchigen Yogatherapie-Ausbildung, mit der er nun als Therapeut wirken kann.

Die 4-wöchige Yogatherapie Intensivausbildung bei Harilalji

Es ist Sonntagabend und der Start in die 4-wöchige Yogatherapie Intensivausbildung bei Harilalji, Archarya (Yogameister) der Sivananda-Tradition und Yogatherapeut (SVYASA – Yoga-Universität Bangalore/Indien) steht bevor. Da ich durch die Yogalehrerausbildung wusste, welche Tiefe eine vierwöchige Ausbildung im Block hat, war ich darauf vorbereitet, dass während der Ausbildung vieles passieren und sich verändern kann. Ich nahm also die Herausforderung an und es war gleich am Anfang klar, dass es eine sehr gute Entscheidung war. Aufgrund meiner Ausbildungen in Klangmassage, Klangmassage-Therapie aber auch Massagen wie ayurvedische Abhyanga und die aus Hawaii stammende Lomi Lomi Nui war mir klar, dass viele körperliche Probleme im Geist entstehen. Sie zeigten mir, dass „nur“ eine Entspannung auf den Menschen eine enorme Wirkung haben kann, etwas in Bewegung geraten kann.

Die Yogatherapie-Ausbildung von Archarya Harilalji knüpft für mich hier an und vermittelt die Yogaweisheit als ganzheitliches System. Gleich am Anfang war zu spüren, dass Harilalji seinen Schwerpunkt auf die Erfahrung der Weisheit des Yoga legt und nicht nur auf die Vermittlung von Wissen. Die Ausbildung gründet auf Weisheit und nicht nur auf informatives Wissen. Weisheit, die nicht durch Theorien vermittelt werden kann, die richtige Handlung im richtigen Moment, die richtige Einstellung.

Der erste ganze Tag am Montag begann dann nach dem Satsang mit der Vorstellrunde und dem spirituellen Segen. So war es dann ein sanftes Hineingleiten in die intensive, tiefe Ausbildung. Die weiteren Tage starteten nach freiwilligem Pranayama (Atemübungen) um 6 Uhr und dem anschließenden Satsang. Dann ging es weiter abwechselnd mit Pranayama, Meditation und Kriyas (Reingungstechniken). Das Pranayama stand hier wieder ganz am Anfang. So gab es z. B. die Wechselatmung ohne Anhaltephase und langsamen, bewussten Ein und Ausatmen und die Anweisung, das auch in den Yogastunden so zu praktizieren. Diese Wechselatmung praktizierten wir dann über einen Zeitraum von drei Wochen, da ja die eigene Erfahrung damit im Vordergrund stand. ...und die Wirkung ist enorm... Kriyas gab es zweimal pro Woche und das in jeder Woche... Harilalji legt ja Wert auf das Erfahren ;-). So gab es die Möglichkeit jedes Kriya nochmal zu wiederholen, es nochmal zu probieren. ...und so war zu spüren, dass die Kriyas nicht nur den physischen Körper reinigen... es war schön zu sehen, was alles möglich ist, wenn man es schafft, den Geist dabei auszuschalten, nicht darüber nachzudenken, was man da gerade macht... es einfach nur macht...

4 Wochen voller Theorie und Praxis

Theoretisches gab es überwiegend in den Vorträgen am Nachmittag. Sie waren gespickt mit Geschichten, was bei Indern ja wohl so üblich ist ;-), und auch mal mit Bildern oder Videos. Aber gerade das machte es einfach, das Vermittelte zu verstehen, zu erfahren und zu integrieren. Ein großes Thema der Ausbildung war Pancha Kosha Tattwa, die fünf Hüllen der menschlichen Existenz.

Nach dem Vortrag folgte dann der Praxisteil. Er bestand aus der Vermittlung, Anwendung und gegenseitigem Unterrichten von einer Vielzahl von Übungen. So wurden uns zuerst die Übungen gezeigt, uns anschließend angeleitet und danach folgte das gegenseitige Unterrichten. Abends gab es nach dem Satsang Entspannungstechniken.

Täglich wurden verschiedene Mantras rezitiert. Auch wenn man die Mantras schon kennt, kann man dennoch dabei neue Erfahrungen machen, denn viele der Mantras erfolgten in vedischer Rezitation. Laute, die wir produzieren erzeugen eine Resonanz in unserem Körper und im Prana-Bereich (Energiekörper), an Orten, an denen die gleiche Frequenz herrscht. Die richtige Aussprache der Mantras erzeugt so eine positive Schwingung, die sich dann auch auf den Körper auswirkt. So wirken die Schwingungen z.B. auf die Annamaya Kosha, die physische Hülle. Die Organe, die hier tonisiert werden, wirken sich auf die Pranamaya Kosha, die Energiehülle aus und dann auch auf die Manomaya Kosha, die emotionale Hülle. Allein schon die Konzentration auf die korrekte Aussprache führt zu geistiger Ruhe.

So wie auch in der 4-wöchigen Yogalehrerausbildung gab es freitags den freien Tag. Da die Gruppe vier Wochen zusammenblieb, gab es nur kurze Feedbackrunden und die Zeit wurde eher für Fragen genutzt. Der freie Tag fand dann seinen Ausklang mit einem eigenen Satsang und anschließender Entspannung.

„Ich kann Yogatherapie-Ausbildungen nur empfehlen!“

Diese Yogatherapie-Ausbildung kann ich wärmstens empfehlen, wenn man sich für einen therapeutischen Ansatz auf spiritueller Ebene, für einen ganzheitlichen Ansatz interessiert, der den Menschen nicht nur auf seine Erkrankung reduziert. Es werden alle Ebenen der menschlichen Existenz berücksichtigt und diese yogische Herangehensweise wirkt gegen Stress, Leid, psychosomatische Krankheiten, als Rehabilitation, Nebentherapie sowie teilweise auch bei physischen Krankheiten.

Dieser Ansatz der Yogatherapie wirkt durch Änderung des Lebensstils, der Ernährungsumstellung, klassischen Yogatechniken und Stärkung der yogischen Weisheit. So gibt es verschiedene Praktiken wie z. B. die Yamas und NiyamasRegeln für den Umgang mit anderen und mit sich selbst, Asanas – die Körperstellungen, PranayamaAtemübungen, Mudras und Bandhas - Energieübungen, Kriyas, Hitahara – die richtige Ernährung, DhyanaMeditation, VisrantiEntspannung, Mantras und noch einiges mehr.

Und so vergingen vier wundervolle und tief gehende Wochen wie im Fluge. Vier Wochen Yogatherapie mit Harilalji, vier Wochen, die ich als Kommunikation auf Herzensebene empfunden habe, vier Wochen, in denen ich erleben durfte, was es heißt, informatives Wissen zu erfahren.

Über den Autor

Ganapati Klaus Nathaus - Yogalehrer (BYV), Yogatherapeut (BYAT), ausgebildet in Klangmassage (Peter Hess), Klangmassage-Therapie (Peter Hess), Ayurvedische Abhyanga, Lomi Lomi Nui, Reiki-Lehrer. Achtsamkeit, Ruhe, Ausgeglichenheit, der Weg zur inneren Mitte liegen ihm am Herzen.

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