Offene Yogastunde Anfänger: Unterschied zwischen den Versionen

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Tipps und Anregungen für Yogalehrende insbesondere der Yogalehrenden im Yoga Vidya Stil
Tipps und Anregungen für Yogalehrende insbesondere der Yogalehrenden im Yoga Vidya Stil


Wie unterrichtet man eine Yogastunde für Anfänger? Wie kann man eine offene Yogastunde für Anfänger gestalten? Was gilt es besonders zu beachten? Darüber möchte ich heute sprechen. Mein Name Sukadev von www.yoga-vidya.de. Dies ist insbesondere ein Video für Ausbildungsteilnehmer / teilnehmerinnen oder auch Absolventen der Yoga Vidya Yogalehrerausbildung. Und wenn du unser Yoga Vidya Handbuch hast kannst du auch gleich die Nummer 11.3. aufschlagen. Dort findest du auch einiges dazu. Zunächst ein paar Worte dazu.
* Wie unterrichtet man eine Yogastunde für Anfänger?  
* Wie kann man eine offene Yogastunde für Anfänger gestalten?  
* Was gilt es besonders zu beachten?  


Wie sollte eine Yogastunde für Anfänger beschaffen sein, was macht eine offene Yogastunde aus?
Darüber möchte ich heute sprechen.
Eine offene Yogastunde Anfänger heißt, Menschen können dazukommen ohne sich vorher anzumelden. Sie verpflichten sich nicht regelmäßig zu kommen, sondern sie kommen, wann immer sie Zeit und Lust haben. Sie wird auch als Drop-In Yoga Class bezeichnet oder Drop-In Yogastunden. Diese werden in Deutschland immer populärer, gerade in Fitnessstudios ist es geradezu üblich, dass die Yogastunden Drop-In Classes sind. Und auch sehr viele Yogazentren, auch Yoga Vidya Zentren haben auch offene Yogastunden Anfänger. Bei Yoga Vidya empfehlen wir normalerweise, dass Anfänger einen 10-wöchigen Yogakurs für Anfänger mitmachen, feste Gruppe, 10 Wochen lang oder wir können es erst mal unterteilen, 5 Wochen-das ist dann der Anfängerkurs und nochmal 5 Wochen-das ist dann der Aufbaukurs. Und das ist auch sehr sinnvoll.


Aber es gibt einige Kontexte, wo das nicht so angeboten wird und es gibt auch manche insbesondere Regionen in Deutschland, wo irgendwo Menschen Hemmungen haben, sich für 5 Wochen oder 10 Wochen zu verpflichten und lieber in Drop-In Classes kommen. Es gibt natürlich auch Menschen, die Reisen und die können dann auch nicht mehr als zu ein oder zwei Yogastunden kommen und es gibt auch Menschen mit Schichtdienst z.B., wo es auch nicht möglich ist regelmäßig zu kommen. Oder auch Menschen, die pflegebedürftige Eltern haben oder jüngere Kinder, wo es irgendwo schwerfällt regelmäßig dann zu kommen. Und was wir auch bei Yoga Vidya gerne haben ist, dass die Drop-In Classes für Anfänger auch Probestunden sind für Anfänger, dass Neulinge es mal ausprobieren können.  
Dies ist insbesondere ein Video für Ausbildungsteilnehmer / Teilnehmerinnen oder auch Absolventen der [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yoga Vidya Yogalehrerausbildung]. Und wenn du unser Yoga Vidya Handbuch hast kannst du auch gleich die Nummer 11.3. aufschlagen. Dort findest du auch einiges dazu. Zunächst ein paar Worte dazu.
 
== Wie unterrichtet man eine Yogastunde für Anfänger? ==
 
Wie sollte eine [[Yogastunde]] für Anfänger beschaffen sein, was macht eine offene Yogastunde aus? Eine offene Yogastunde Anfänger heißt, [[Menschen]] können dazukommen ohne sich vorher anzumelden. Sie verpflichten sich nicht regelmäßig zu kommen, sondern sie kommen, wann immer sie [[Zeit]] und [[Lust]] haben. Sie wird auch als Drop-In Yoga Class bezeichnet oder Drop-In Yogastunden. Diese werden in Deutschland immer populärer, gerade in Fitnessstudios ist es geradezu üblich, dass die Yogastunden Drop-In Classes sind. Und auch sehr viele Yogazentren, auch [https://www.yoga-vidya.de/center/ Yoga Vidya Zentren] haben auch offene Yogastunden Anfänger. Bei Yoga Vidya empfehlen wir normalerweise, dass Anfänger einen 10-wöchigen Yogakurs für Anfänger mitmachen, feste Gruppe, zehn Wochen lang oder wir können es erst mal unterteilen, fünf Wochen - das ist dann der Anfängerkurs und nochmal fünf Wochen - das ist dann der Aufbaukurs. Und das ist auch sehr [[sinnvoll]].
 
Aber es gibt einige Kontexte, wo das nicht so angeboten wird und es gibt auch manche, insbesondere Regionen in Deutschland, wo irgendwo Menschen Hemmungen haben, sich für fünf Wochen oder zehn Wochen zu verpflichten und lieber in Drop-In Classes kommen. Es gibt natürlich auch Menschen, die [[Reisen]] und die können dann auch nicht mehr als zu ein oder zwei Yogastunden kommen und es gibt auch Menschen mit Schichtdienst zum Beispiel wo es auch nicht möglich ist regelmäßig zu kommen. Oder auch Menschen, die pflegebedürftige [[Eltern]] haben oder jüngere [[Kinder]], wo es dann irgendwo schwerfällt regelmäßig zu kommen. Und was wir auch bei Yoga Vidya gerne haben ist, dass die Drop-In Classes für Anfänger auch Probestunden sind für Anfänger, dass Neulinge es mal ausprobieren können.  


=== Vollständige Yoga Vidya Grundreihe ===
=== Vollständige Yoga Vidya Grundreihe ===


Was gilt jetzt im besonderen Maße für die offene Stunde Anfänger, die ich auch nenne als „Yoga Vidya Reihe sanft“ oder „Sanfte Yogareihe“. Zunächst einmal die Yogareihe sollte vollständig sein. Das heißt es braucht Anfangsentspannung, es braucht Atemübungen, es sollte Aufwärmübungen, dynamische Übungen geben, statisch gehaltene Asanas und dann die Tiefenentspannung. Also denke immer daran, wann immer du Yoga unterrichtest: die wichtigsten Elemente sind enthalten. Da es eine offene Yogastunde ist, werden immer wieder Neulinge dabei sein, es werden aber auch Menschen dabei sein, die schon einige Wochen vielleicht sogar Monate bei dir sind. Und es gibt auch Menschen, die in die offene Yogastunde Anfänger gehen, obgleich sie schon jahrelange Yogaerfahrung haben, weil sie es lieben sanft zu üben. Ich lebe ja auch bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Dort haben wir zum Beispiel Anfängerstunden und manchmal schau ich mal rein und ich finde es immer dann interessant, dass ich dort Teilnehmer finde, die schon seit zehn, fünfzehn Jahren zu Yoga Vidya kommen. Zum Teil sind es Yogalehrende, die selbst Anregungen suchen, wie sie vielleicht zusätzliches machen können um in ihren eigenen Yogastunden etwas zu integrieren und zum Teil, weil sie einfach lieben sich mal nicht anzustrengen, sondern einfach ganz entspannt in einer Yogastunde zu gehen.
Was gilt jetzt im besonderen Maße für die offene Stunde Anfänger, die ich auch nenne als „Yoga Vidya Reihe sanft“ oder „Sanfte Yogareihe“. Zunächst einmal die Yogareihe sollte vollständig sein. Das heißt:
 
* es braucht [[Anfangsentspannung]],  
* es braucht [[Atemübungen]],  
* es sollte Aufwärmübungen,  
* dynamische Übungen geben,  
* statisch gehaltene [[Asanas]]
* und dann die [[Tiefenentspannung]].  
 
Also denke immer daran, wann immer du [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] unterrichtest: die wichtigsten Elemente sind enthalten. Da es eine offene Yogastunde ist, werden immer wieder Neulinge dabei sein, es werden aber auch Menschen dabei sein, die schon einige Wochen vielleicht sogar Monate bei dir sind. Und es gibt auch Menschen, die in die offene Yogastunde Anfänger gehen, obgleich sie schon jahrelange Yogaerfahrung haben, weil sie es [[lieben]] [[sanft]] zu üben. Ich lebe ja auch bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Dort haben wir zum Beispiel Anfängerstunden und manchmal schau ich mal rein und ich finde es immer dann interessant, dass ich dort Teilnehmer finde, die schon seit zehn, fünfzehn Jahren zu Yoga Vidya kommen. Zum Teil sind es Yogalehrende, die selbst [[Anregung]]en suchen, wie sie vielleicht zusätzliches machen können, um in ihren eigenen Yogastunden etwas zu integrieren und zum Teil, weil sie einfach lieben sich mal nicht anzustrengen, sondern einfach ganz [[entspannt]] in einer Yogastunde zu gehen.


=== Der Ablauf einer Anfängerstunde ===
=== Der Ablauf einer Anfängerstunde ===


Das Wichtigste bei einer Anfängerstunde ist der Ablauf sollte ruhig und entspannend sein. Man sollte besser wenige Stellungen machen als zu viele. Wenn du zum Beispiel die 11.3 aufschlagen würdest in unserem Yogalehrer Handbuch dann stellst du fest, dort sind sehr viele Übungen drin. Du solltest natürlich nicht all diese Übungen machen, sondern du siehst nur wie du die Yoga Vidya Grundreihe abwandeln kannst für Menschen, die eben noch nicht so viel üben können. Da siehst du eben wie du statt dem Fisch den Hinterkopf auf den Boden gibst statt der normalen Vorwärtsbeuge ein Band um die Füße geben kannst. Wie du statt der normalen Kobra den Nabel am Boden halten kannst und wie du die Katze machen kannst statt dem Bogen. Wie du den Drehsitz mit gestrecktem Bein anleiten kannst und so weiter. Und da gibt es natürlich noch sanftere Variationen. Aber mache nicht all diese Yogastellungen sondern besser weniger Stellungen als zu viele.
Das Wichtigste bei einer Anfängerstunde ist der Ablauf sollte [[ruhig]] und [[entspannend]] sein. Man sollte besser wenige Stellungen machen als zu viele. Wenn du zum Beispiel die 11.3 aufschlagen würdest in unserem Yogalehrer Handbuch dann stellst du fest, dort sind sehr viele Übungen drin. Du solltest natürlich nicht all diese Übungen machen, sondern du siehst nur wie du die [[Yoga Vidya Grundreihe]] abwandeln kannst für Menschen, die eben noch nicht so viel üben können. Da siehst du eben wie du statt dem [[Fisch]] den Hinterkopf auf den Boden gibst, statt der normalen [[Vorwärtsbeuge]] ein Band um die Füße geben kannst. Wie du statt der normalen [[Kobra]] den Nabel am Boden halten kannst und wie du die [[Katze]] machen kannst statt dem [[Bogen]]. Wie du den [[Drehsitz]] mit gestrecktem Bein anleiten kannst und so weiter. Und da gibt es natürlich noch sanftere Variationen. Aber mache nicht all diese Yogastellungen sondern besser weniger Stellungen als zu viele.


=== Entspannung und richtige Atmung ===
=== Entspannung und richtige Atmung ===


Ganz besonders wichtig ist, dass du darauf achtest, dass Teilnehmende richtig atmen, entspannt und konzentriert sind. Die tiefe, bewusste Bauchatmung ist mit das A und O, grade bei Anfängern, damit Menschen zu sich kommen können, in sich ruhen, Kraft bekommen für alles andere. Dabei ist wichtig, dass sie sich immer wieder entspannen, loslassen und ein Gefühl des Loslassens haben. Und ganz besonders wichtig, dass die Konzentration da ist, indem die Teilnehmenden ganz im Hier und Jetzt sind, voll dabei sind, entsteht tiefe Erfahrung.
Ganz besonders wichtig ist, dass du darauf achtest, dass Teilnehmende richtig [[atmen]], entspannt und [[konzentriert]] sind. Die tiefe, bewusste [[Bauchatmung]] ist mit das A und O, grade bei Anfängern, damit Menschen zu sich kommen können, in sich ruhen, [[Kraft]] bekommen für alles andere. Dabei ist wichtig, dass sie sich immer wieder entspannen, [[loslassen]] und ein [[Gefühl]] des Loslassens haben. Und ganz besonders wichtig, dass die [[Konzentration]] da ist, indem die Teilnehmenden ganz im [[Hier und Jetzt]] sind, voll dabei sind, entsteht tiefe [[Erfahrung]].


=== Entwicklung des Körpergefühls durch sanfte Ausführung ===
=== Entwicklung des Körpergefühls durch sanfte Ausführung ===


Was eine Anfängerstunde oder sanfte Stunde ausmacht ist, dass es nicht überanstrengend sein soll. Grad in der Anfängerstunde, egal ob offene Anfängerstunde oder Anfängerkurs, musst du immer wieder betonen Yoga ist kein Wettbewerb. Sei zwar ermutigend aber sage zum Beispiel „jetzt übe langsam, später kannst du Fortschritte machen.“ So kommt es auch bei Anfängern nicht darauf an, dass sie die Stellungen gut oder vollkommen machen. Sondern, versuche auch nicht in den Anfängerstunden, die Teilnehmenden zu sehr in die Stellungen hineinzuschieben. Wichtig ist viel mehr, dass Teilnehmende ein gutes Körpergefühl bekommen. Dass sie sich selbst spüren und annehmen, so wie sie sich selbst erleben. Sie sollten dem urteilenden, analysierenden Geist eine Pause gönnen. Mehr spüren, mehr geschehen lassen, mehr empfinden. Die Teilnehmenden sollten die Freude des bewussten Atmens genießen, kennen lernen. Auch das Wahrnehmen von Energien im Körper und außergewöhnlichen Körpererfahrungen ist sehr hilfreich.
Was eine Anfängerstunde oder sanfte Stunde ausmacht ist, dass es nicht überanstrengend sein soll. Grad in der Anfängerstunde, egal ob offene Anfängerstunde oder Anfängerkurs, musst du immer wieder betonen Yoga ist kein [[Wettbewerb]]. Sei zwar [[ermutigend]] aber sage zum Beispiel „jetzt übe langsam, später kannst du [[Fortschritt]]e machen.“ So kommt es auch bei Anfängern nicht darauf an, dass sie die Stellungen gut oder vollkommen machen.  


Zum Beispiel wenn du die Krokodilsübung anleitest, wo du das Knie zur Brust hin ziehen lässt und anschließend das Bein austrecken lässt, spüren Teilnehmende, wie das rechte Bein sich länger anfühlt, weil eben Entspannung ein Gefühl der Ausdehnung erzeugt. Oder auch das seitliche Krokodil führt anschließend dazu, dass die Seite, die gedehnt wurde, sich tiefer anfühlt. Gerade diese außergewöhnlichen Körpererfahrungen, außergewöhnliche Wahrnehmungen führen Menschen dazu, dass sie besonders ins Hier und Jetzt kommen und irgendwie fasziniert sind vom Yoga. Also Entspannungsenergieerfahrungen, Weite-Erfahrungen, Wärme, Schwere, Leichtigkeit, Kribbeln usw. Und wir wollen Teilnehmenden verhelfen ein Gefühl der Entspannung, Leichtigkeit, Wohlbefinden, Energie zu haben und inneren Frieden insbesondere nach der Yogastunde. Also das sind die Ziele davon.  
Versuche auch nicht in den Anfängerstunden, die Teilnehmenden zu sehr in die Stellungen hineinzuschieben. Wichtig ist viel mehr, dass Teilnehmende ein gutes [[Körpergefühl]] bekommen. Dass sie sich selbst [[spüren]] und [[annehmen]], so wie sie sich selbst erleben. Sie sollten dem urteilenden, analysierenden [[Geist]] eine Pause gönnen. Mehr spüren, mehr geschehen lassen, mehr [[empfinden]]. Die Teilnehmenden sollten die [[Freude]] des bewussten Atmens genießen, kennen lernen. Auch das Wahrnehmen von [[Energie]]n im [[Körper]] und außergewöhnlichen Körpererfahrungen ist sehr hilfreich.
[[Datei:Krokodilsuebung Beindehnung.jpg|thumb|Krokodilsübung - Entspannung erzeugt ein Gefühl der Ausdehnung]]
Zum Beispiel wenn du die [[Krokodilsübung]] anleitest, wo du das Knie zur Brust hin ziehen lässt und anschließend das Bein austrecken lässt, spüren Teilnehmende, wie das rechte Bein sich länger anfühlt, weil eben [https://www.yoga-vidya.de/entspannung Entspannung] ein Gefühl der [[Ausdehnung]] erzeugt. Oder auch das seitliche Krokodil führt anschließend dazu, dass die Seite, die gedehnt wurde, sich tiefer anfühlt. Gerade diese außergewöhnlichen Körpererfahrungen, [[außergewöhnlich]]e [[Wahrnehmungen]] führen Menschen dazu, dass sie besonders ins Hier und Jetzt kommen und irgendwie fasziniert sind vom [[Yoga]]. Also Entspannungs-Energieerfahrungen, Weite-Erfahrungen, Wärme, Schwere, [[Leichtigkeit]], Kribbeln usw. Und wir wollen Teilnehmenden verhelfen ein Gefühl der [[Entspannung]], Leichtigkeit, [[Wohlbefinden]], Energie zu haben und [[inneren Frieden]] insbesondere nach der Yogastunde. Also das sind die Ziele davon.  


=== Die Stimme des Yogalehrers ===
=== Die Stimme des Yogalehrers ===


Wichtig ist natürlich auch, dass du zwar ruhig sprichst, aber auch laut genug und deutlich. Leider erlebe ich es immer wieder, dass Yogalehrende grade bei Anfängern und sanften Yogastunden zu leise sind. Und leider erfahre ich es immer wieder, dass Menschen mir sagen, sie können nicht zum Yogaunterricht gehen, weil sie den Yogalehrenden nicht verstehen. Die Yogalehrende flüstert:„Einatmen – Bauch hinaus, ausatmen – Bauch hinein“ Menschen ab einem gewissen Alter hören nicht mehr so gut. Wenn du zu leise sprichst, wird es ein Teil der Menschen geben, die dich nicht verstehen. Manchmal siehst du, dass Menschen dich nicht verstehen, weil sie immer wieder die Augen aufmachen und in deine Richtung schauen. Selten geben sie die Hand ans Ohr. Das machen sie nur dann, wenn du vorher ausmachst: „wenn ich zu leise spreche, wäre ich dankbar, wenn jemand seine Hand ans Ohr hält.“ Wäre übrigens etwas, das du ausmachen kannst. Also sorge dafür, laut genug zu sprechen aber trotzdem sanft und entspannend. Auch Menschen haben Angst, etwas zu verpassen, wenn du zu leise sprichst. Also, grade bei sanften Yogastunden ausreichend laut sprechen, ausreichend betont sprechen, Lippen stärker bewegen, vielleicht sogar mula bandha üben während du sprichst.
Wichtig ist natürlich auch, dass du zwar ruhig sprichst, aber auch laut genug und [[deutlich]]. Leider erlebe ich es immer wieder, dass Yogalehrende grade bei Anfängern und sanften Yogastunden zu leise sind. Und leider erfahre ich es immer wieder, dass Menschen mir sagen, sie können nicht zum Yogaunterricht gehen, weil sie den Yogalehrenden nicht verstehen. Die Yogalehrende flüstert:„[[Einatmen]] – Bauch hinaus, [[ausatmen]] – Bauch hinein“ Menschen ab einem gewissen [[Alter]] hören nicht mehr so gut. Wenn du zu [[leise]] sprichst, wird es ein Teil der Menschen geben, die dich nicht verstehen. Manchmal siehst du, dass Menschen dich nicht verstehen, weil sie immer wieder die [[Augen]] aufmachen und in deine Richtung schauen. Selten geben sie die Hand ans Ohr. Das machen sie nur dann, wenn du vorher ausmachst: „wenn ich zu leise spreche, wäre ich [[dankbar]], wenn jemand seine Hand ans Ohr hält.“ Wäre übrigens etwas, das du ausmachen kannst. Also sorge dafür, laut genug zu sprechen aber trotzdem sanft und entspannend. Auch haben Menschen [[Angst]], etwas zu verpassen, wenn du zu leise sprichst. Also, grade bei sanften Yogastunden ausreichend laut sprechen, ausreichend betont sprechen, Lippen stärker bewegen, vielleicht sogar [[Mulabandha]] üben während du sprichst.


=== Erklärungen des Yogalehrers ===
=== Erklärungen des Yogalehrers ===


Nächster Punkt ist ausreichend aber nicht zu viel erklären. Die Schüler sind für eine praktische Yogastunde da nicht für einen Vortrag. Was das Ziel einer offenen Yogastunde Anfänger, dass wenn Teilnehmende fünf bis zehn Mal kommen, dass sie die Yogaübungen gut können, dass auch Anfänger wissen, wie es geht damit sie auch zu Hause üben können. Aber es ist eben nicht das Bemühen, dass jeder Neue alle Yogaübungen gleich richtig versteht. Natürlich sorge dafür, dass keiner etwas macht, was ihn oder sie verletzt. Aber sorge dafür, dass ein guter Rhythmus in der Stunde ist.  
Nächster Punkt ist ausreichend aber nicht zu viel erklären. Die Schüler sind für eine praktische Yogastunde da nicht für einen Vortrag. Was das Ziel einer offenen Yogastunde Anfänger ist, dass wenn Teilnehmende fünf bis zehn Mal kommen, dass sie die Yogaübungen gut können, dass auch Anfänger wissen, wie es geht, damit sie auch zu Hause üben können. Aber es ist eben nicht das [[Bemühen]], dass jeder Neue alle Yogaübungen gleich richtig versteht. Natürlich sorge dafür, dass keiner etwas macht, was ihn oder sie [[verletzt]]. Aber sorge dafür, dass ein guter [[Rhythmus]] in der Stunde ist.
 
Du kannst ja so für dich ein Programm machen: du kannst sagen: so in 10 Wochen lernen alle die wichtigsten Stellungen.
 
* Und einmal sprichst du etwas über die Entspannung und achtest auf die [[Entspannungslage]] und gibst verschiedene Variationen der Entspannungslage.
* Beim nächsten Mal betonst du etwas mehr die Atemübungen und die [[Wechselatmung]] vielleicht sogar [[Kapalabhati]].
* Beim nächsten Mal zeigst du den [[Sonnengruß]] genauer.
* Beim nächsten Mal zeigst du etwas mehr die [[Umkehrstellungen]],
* beim nächsten Mal die [[Vorwärtsbeuge]]n,
* beim nächsten Mal die [[Rückwärtsbeuge]]n,
* beim nächsten Mal Drehungen,
* [[Gleichgewicht]] und stehende Stellungen.
 
Und dann hast du in dieser Zeit bist du alle Stellungen durch, oder alle Elemente des [[Yogaunterricht]]s durch. Und diejenigen, die die 10 Wochen da geblieben sind, haben alles gut erklärt bekommen. Aber du erzählst eben nicht in jeder Stunde alles.
 
Es macht nichts, wenn Anfänger die eine oder andere Stellung nicht ganz [[korrekt]] machen. Die, die zum ersten Mal da sind, das eine oder andere nicht korrekt machen. Wenn du nämlich den Anfänger zu viel korrigierst, dann denkt er: ich mach es nicht gut genug, Yoga ist [[kompliziert]], krieg ich nie hin. Sorge natürlich dafür, dass der Anfänger sich nicht verletzt und keine [[Dehnung]]en macht, die [[gefährlich]] sind. Aber ansonsten achte mehr darauf, dass alle gut mit dem [[Bauch]] atmen. Achte mehr darauf, dass alle ein Gefühl der Entspannung haben und im Hier und Jetzt sind. Und hilf mit deinen [[Hilfestellungen]], dass Menschen sich entspannen und mit deiner [[Stimme]], dass eine schöne [[Atmosphäre]] entsteht. Grade bei Schülern mit Nacken- oder Rücken- [[Beschwerden]] achte darauf, dass sie nichts Gefährliches oder Schädliches machen für [[Nacken]] und [[Rücken]]. Weshalb wir typischerweise bei den Yogastunden darauf verzichten, übermäßige Rückbeugen und übermäßige Vorwärtsbeugen zu machen.
 
Manchmal verirren sich auch [[Fortgeschrittene]]re in die offene Yogastunde Anfänger. Vielleicht einfach deshalb, weil sie [[Partner]] / Partnerin begleiten oder [[Freund]] / Freundin begleiten, vielleicht, weil sie nur zu diesem Zeitpunkt Zeit haben. Dort könntest du, nachdem du die Anfänger angeleitet hast, zu ihrer Variation sagen „und die Fortgeschritteneren können jetzt die oder die Variation machen“. Du kannst zum Beispiel erstmal sagen: jetzt komme langsam in die Kobra, halte den Nabel am Boden, zieh die Schulterblätter zusammen. Die Fortgeschrittenen können jetzt weiter nach oben kommen, die [[Knie]] beugen und die Füße auf den [[Kopf]] setzen.  


Du kannst ja so für dich ein Programm machen: du kannst sagen: so in 10 Wochen lernen alle die wichtigsten Stellungen. Und einmal sprichst du etwas über die Entspannung und achtest auf die Entspannungslage und gibst verschiedene Variationen der Entspannungslage. Beim nächsten Mal betonst du etwas mehr die Atemübungen und die Wechselatmung vielleicht sogar Kaphalabhati. Beim nächsten Mal zeigst du den Sonnengruß genauer. Beim nächsten Mal zeigst du etwas mehr die Umkehrstellungen, beim nächsten Mal die Vorwärtsbeugen, beim nächsten Mal die Rückwärtsbeugen, beim nächsten Mal Drehungen, Gleichgewicht und stehende Stellungen. Und dann hast du in dieser Zeit bist du alle Stellungen durch, oder alle Elemente des Yogaunterrichts durch. Und diejenigen, die die 10 Wochen da geblieben sind, haben alles gut erklärt bekommen. Aber du erzählst eben nicht in jeder Stunde alles.  
Oder du könntest die Teilnehmenden anleiten zum gestützten Schulterstand, also ein, zwei Kissen unter das [[Kreuzbein]], Beine in die Luft und dann könntest du sagen: und die Fortgeschrittenen können jetzt in den normalen [[Schulterstand]] gehen, die Arme heben, die Hände neben die Knie. Also lass die Fortgeschrittenen mindestens eine oder zwei Yogastellungen so machen, dass es sie fordert. Und hilf den Fortgeschritteneren auch in die fortgeschrittenen Stellungen hinein. In einer Gruppe, die Anfänger ist, wo Fortgeschrittene drin sind, vermeide es die Anfänger in die Stellungen hinein zu schieben. Anfänger Korrekturen sind sanft. Aber grad die Fortgeschrittenen sind dankbar, wenn du ihnen hilfst, noch weiter in die Stellungen hinein zu kommen.  


Es macht nichts, wenn Anfänger die eine oder andere Stellung nicht ganz korrekt machen. Die, die zum ersten Mal da sind, das eine oder andere nicht korrekt machen. Wenn du nämlich zu viel den Anfänger korrigierst, dann denkt er: ich mach’s nicht gut genug, Yoga ist kompliziert, krieg ich nie hin. Sorge natürlich dafür, dass der Anfänger sich nicht verletzt und keine Dehnungen macht, die gefährlich sind. Aber ansonsten achte mehr darauf, dass alle gut mit dem Bauch atmen. Achte mehr darauf, dass alle ein Gefühl der Entspannung haben und im Hier und Jetzt sind. Und hilf mit deinen Hilfestellungen, dass Menschen sich entspannen und mit deiner Stimme, dass eine schöne Atmosphäre entsteht. Grade bei Schülern mit Nacken- oder Rückenbeschwerden achte darauf, dass sie nichts Gefährliches macjem oder Schädliches machen für Nacken und Rücken. Weshalb wir typischerweise bei den Yogastunden darauf verzichten, übermäßige Rückbeugen und übermäßige Vorwärtsbeugen zu machen.
Auch wichtig ist, dass du selbst [[Selbstvertrauen]] ausstrahlst. Anfänger mögen es nicht, wenn der Yogalehrende irgendwo unruhig ist, nervös ist. Habe [[Vertrauen]], sei [[einfühlsam]], [[sensibel]], fühle ich immer wieder als [[Instrument Gottes]], lächle, [[atme]] selbst und bitte um [[Führung]].


Manchmal verirren sich auch Fortgeschrittenere in die offene Yogastunde Anfänger. Vielleicht einfach deshalb, weil sie Partner / Partnerin begleiten oder Freund / Freundin begleiten, vielleicht, weil sie nur zu diesem Zeitpunkt Zeit haben. Dort könntest du, nachdem du die Anfänger angeleitet hast, zu ihrer Variation sagen „und die Fortgeschritteneren können jetzt die oder die Variation machen“. Du kannst z.B. erstmal sagen: jetzt komme langsam in die Kobra, halte den Nabel am Boden, zieh die Schulterblätter zusammen. Die Fortgeschrittenen können jetzt weiter nach oben kommen, die Knie beugen und die Füße auf den Kopf setzen.  
Grade bei Anfängern gilt, kleine Fehler sind nicht gravierend. Sowohl wenn die Anfänger selbst kleine Fehler machen oder du selbst beim Ansagen kleine Fehler machst. Lass dich davon nicht beirren, entschuldige dich nicht dafür. Die Anfänger wissen ja gar nicht, was eigentlich in der Yogastunde zu machen ist. Wenn du sagst: „oh, ich hab jetzt was falsches angesagt.“ Das [[beunruhigt]] die Teilnehmenden nur. Sage mit Vertrauen und [[Ruhe]] alles an.


Oder du könntest die Teilnehmenden anleiten zum gestützten Schulterstand, also ein, zwei Kissen unter das Kreuzbein, Beine in die Luft und dann könntest du sagen: und die Fortgeschrittenen können jetzt in den normalen Schulterstand gehen, die Arme heben, die Hände neben die Knie. Also lass die Fortgeschrittenen mindestens eine oder zwei Yogastellungen so machen, dass es sie fordert. Und hilf den Fortgeschritteneren auch in die fortgeschrittenen Stellungen hinein. In einer Gruppe, die Anfänger ist, wo Fortgeschrittene drin sind, vermeide es die Anfänger in die Stellungen hinein zu schieben. Anfängerkorrekturen sind sanft. Aber grad die Fortgeschrittenen sind, sind dankbar, wenn du ihnen hilfst, noch weiter in die Stellungen hinein zu kommen. Auch wichtig ist, dass du selbst Selbstvertrauen ausstrahlst. Anfänger mögen es nicht, wenn der Yogalehrende irgendwo unruhig ist, nervös ist. Habe Vertrauen, sei einfühlsam, sensibel, fühle ich immer wieder als Instrument Gottes, lächle, atme selbst und bitte um Führung.
Und eine letzte Anmerkung für offene Yogastunden Anfänger ist, geh auf den einzelnen ein aber verliere nicht den Fluss der Yogastunde aus dem Auge. Oberste Priorität hat, dass alle, die in der offenen Yogastunde Anfänger sind, wissen, was zu tun ist und dass sie selbst im Hier und Jetzt sind, selbst [[bewusst]] sind. Dann während alle in der Stellung sind, atmen, sich [[konzentrieren]], auch eventuell in der Entspannung, kannst du dem Einzelnen noch zusätzliche Tipps geben.


Grade bei Anfängern gilt, kleine Fehler sind nicht gravierend. Sowohl wenn die Anfänger selbst kleine Fehler machen oder du selbst beim Ansagen kleine Fehler machst. Lass dich davon nicht beirren, entschuldige dich nicht dafür. Die Anfänger wissen ja gar nicht, was eigentlich in der Yogastunde zu machen ist. Wenn du sagst: „oh, ich hab jetzt was falsches angesagt.“ Das beunruhigt die Teilnehmenden nur. Sage mit Vertrauen und Ruhe alles an.
Ja, soweit einige Erläuterungen zu dem, was du ja auch im Yogalehrer Handbuch findest,wenn du die Yoga Vidya Ausbildung machst oder gemacht hast, im Kapitel 11.3 oder auch ich bin ja die Bemerkungen durchgegangen unter 11.3.2 – da kannst du es auch noch nachlesen. So wünsche ich dir viele inspirierende Anfänger-Teilnehmende und ich wünsche dir auch, dass du Anfänger gut anleitest zu einer Erfahrung der Entspannung, der [[Bewusstheit]], der [https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/yoga-der-energie/ Energie], des Wohlbefindens. Soweit für heute.  


Und eine letzte Anmerkung für offene Yogastunden Anfänger ist, geh auf den einzelnen ein aber verliere nicht den Fluss der Yogastunde aus dem Auge. Oberste Priorität hat, dass alle, die in der offenen Yogastunde Anfänger sind, wissen, was zu tun ist und dass sie selbst im Hier und Jetzt sind, selbst bewusst sind. Dann während alle in der Stellung sind, atmen, sich konzentrieren, auch eventuell in der Entspannung, kannst du dem Einzelnen noch zusätzliche Tipps geben.
=== Hinweise ===


Ja, soweit einige Erläuterungen zu dem, was du ja auch im Yogalehrer Handbuch findest,wenn du die Yoga Vidya Ausbildung machst oder gemacht hast, im Kapitel 11.3 oder auch ich bin ja die Bemerkungen durchgegangen unter 11.3.2 – da kannst du’s auch noch nachlesen. So wünsche ich dir viele inspirierende Anfänger-Teilnehmenden und ich wünsche dir auch, dass du Anfänger gut anleitest zu einer Erfahrung der Entspannung, der Bewusstheit, der Energie, des Wohlbefindens. Soweit für heute. Vielleicht wenn du noch kein Yogalehrer bist, dann möchte ich darauf hinweisen, es gibt bei Yoga Vidya verschiedene Ausbildungsmodule auch Ausbildungskonzepte. Es gibt zum einen die 2-jährige Yogalehrerausbildung, die jetzt im Jahr 2018 an 60 verschiedenen Stätten im Januar anfängt, es gibt die 4-wöchige Yogalehrerausbildung. Jeden Monat findet eine 4-wöchige Yogalehrerausbildung statt an einem der 4 Ashrams. Es gibt auch die 3-jährige Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya Westerwald und Yoga Vidya Bad Meinberg. Alle Informationen auf www.yoga-vidya.de  
Vielleicht wenn du noch kein [[Yogalehrer]] bist, dann möchte ich darauf hinweisen, es gibt bei Yoga Vidya verschiedene Ausbildungsmodule auch Ausbildungskonzepte.  
 
* Es gibt zum einen die [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/2-jahre-stadtcentern/ 2-jährige Yogalehrerausbildung], die jetzt im Jahr 2018 an 60 verschiedenen Stätten im Januar anfängt,  
* es gibt die [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/4-wochen-intensiv/ 4-wöchige Yogalehrerausbildung]. Jeden Monat findet eine 4-wöchige Yogalehrerausbildung statt an einem der [[Yoga Vidya Ashrams|vier Ashrams]].  
* Es gibt auch die [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/3-jahre/ 3-jährige Yogalehrerausbildung] bei Yoga Vidya Westerwald und Yoga Vidya Bad Meinberg.  
 
Alle Informationen auf den [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya Internetseiten].


=== Video - Offene Yogastunde Anfänger unterrichten ===
=== Video - Offene Yogastunde Anfänger unterrichten ===
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* [[Yoga Präventionskurse unterrichten]]
* [[Yoga Präventionskurse unterrichten]]
* [[Yoga für Fortgeschrittene unterrichten]]
* [[Yoga für Fortgeschrittene unterrichten]]
== Literatur ==
* Yoga Vidya: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/das-grosse-yoga-vidya-hatha-yoga-buch Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch]
* Sukadev Bretz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/meditieren-lernen-10-wochen-sukadev-bretz Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD]


== Seminare ==
== Seminare ==

Version vom 25. März 2020, 18:25 Uhr

Offene Yogastunde Anfänger: In den Yoga Vidya Zentren gibt es offene Stunden für verschiedene Level. In den offenen Yogastunden Anfänger sind meist kostenlose Probestunden möglich. Hier findest du Video Anleitungen zu Offene Yogastunde Anfänger sowie Infos darüber, wie offene Yogastunden Anfänger unterrichtet werden können.

Video Anleitungen Offene Yogastunden Anfänger

Offene Yogastunde Anfänger unterrichten

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Tipps und Anregungen für Yogalehrende insbesondere der Yogalehrenden im Yoga Vidya Stil

  • Wie unterrichtet man eine Yogastunde für Anfänger?
  • Wie kann man eine offene Yogastunde für Anfänger gestalten?
  • Was gilt es besonders zu beachten?

Darüber möchte ich heute sprechen.

Dies ist insbesondere ein Video für Ausbildungsteilnehmer / Teilnehmerinnen oder auch Absolventen der Yoga Vidya Yogalehrerausbildung. Und wenn du unser Yoga Vidya Handbuch hast kannst du auch gleich die Nummer 11.3. aufschlagen. Dort findest du auch einiges dazu. Zunächst ein paar Worte dazu.

Wie unterrichtet man eine Yogastunde für Anfänger?

Wie sollte eine Yogastunde für Anfänger beschaffen sein, was macht eine offene Yogastunde aus? Eine offene Yogastunde Anfänger heißt, Menschen können dazukommen ohne sich vorher anzumelden. Sie verpflichten sich nicht regelmäßig zu kommen, sondern sie kommen, wann immer sie Zeit und Lust haben. Sie wird auch als Drop-In Yoga Class bezeichnet oder Drop-In Yogastunden. Diese werden in Deutschland immer populärer, gerade in Fitnessstudios ist es geradezu üblich, dass die Yogastunden Drop-In Classes sind. Und auch sehr viele Yogazentren, auch Yoga Vidya Zentren haben auch offene Yogastunden Anfänger. Bei Yoga Vidya empfehlen wir normalerweise, dass Anfänger einen 10-wöchigen Yogakurs für Anfänger mitmachen, feste Gruppe, zehn Wochen lang oder wir können es erst mal unterteilen, fünf Wochen - das ist dann der Anfängerkurs und nochmal fünf Wochen - das ist dann der Aufbaukurs. Und das ist auch sehr sinnvoll.

Aber es gibt einige Kontexte, wo das nicht so angeboten wird und es gibt auch manche, insbesondere Regionen in Deutschland, wo irgendwo Menschen Hemmungen haben, sich für fünf Wochen oder zehn Wochen zu verpflichten und lieber in Drop-In Classes kommen. Es gibt natürlich auch Menschen, die Reisen und die können dann auch nicht mehr als zu ein oder zwei Yogastunden kommen und es gibt auch Menschen mit Schichtdienst zum Beispiel wo es auch nicht möglich ist regelmäßig zu kommen. Oder auch Menschen, die pflegebedürftige Eltern haben oder jüngere Kinder, wo es dann irgendwo schwerfällt regelmäßig zu kommen. Und was wir auch bei Yoga Vidya gerne haben ist, dass die Drop-In Classes für Anfänger auch Probestunden sind für Anfänger, dass Neulinge es mal ausprobieren können.

Vollständige Yoga Vidya Grundreihe

Was gilt jetzt im besonderen Maße für die offene Stunde Anfänger, die ich auch nenne als „Yoga Vidya Reihe sanft“ oder „Sanfte Yogareihe“. Zunächst einmal die Yogareihe sollte vollständig sein. Das heißt:

Also denke immer daran, wann immer du Yoga unterrichtest: die wichtigsten Elemente sind enthalten. Da es eine offene Yogastunde ist, werden immer wieder Neulinge dabei sein, es werden aber auch Menschen dabei sein, die schon einige Wochen vielleicht sogar Monate bei dir sind. Und es gibt auch Menschen, die in die offene Yogastunde Anfänger gehen, obgleich sie schon jahrelange Yogaerfahrung haben, weil sie es lieben sanft zu üben. Ich lebe ja auch bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Dort haben wir zum Beispiel Anfängerstunden und manchmal schau ich mal rein und ich finde es immer dann interessant, dass ich dort Teilnehmer finde, die schon seit zehn, fünfzehn Jahren zu Yoga Vidya kommen. Zum Teil sind es Yogalehrende, die selbst Anregungen suchen, wie sie vielleicht zusätzliches machen können, um in ihren eigenen Yogastunden etwas zu integrieren und zum Teil, weil sie einfach lieben sich mal nicht anzustrengen, sondern einfach ganz entspannt in einer Yogastunde zu gehen.

Der Ablauf einer Anfängerstunde

Das Wichtigste bei einer Anfängerstunde ist der Ablauf sollte ruhig und entspannend sein. Man sollte besser wenige Stellungen machen als zu viele. Wenn du zum Beispiel die 11.3 aufschlagen würdest in unserem Yogalehrer Handbuch dann stellst du fest, dort sind sehr viele Übungen drin. Du solltest natürlich nicht all diese Übungen machen, sondern du siehst nur wie du die Yoga Vidya Grundreihe abwandeln kannst für Menschen, die eben noch nicht so viel üben können. Da siehst du eben wie du statt dem Fisch den Hinterkopf auf den Boden gibst, statt der normalen Vorwärtsbeuge ein Band um die Füße geben kannst. Wie du statt der normalen Kobra den Nabel am Boden halten kannst und wie du die Katze machen kannst statt dem Bogen. Wie du den Drehsitz mit gestrecktem Bein anleiten kannst und so weiter. Und da gibt es natürlich noch sanftere Variationen. Aber mache nicht all diese Yogastellungen sondern besser weniger Stellungen als zu viele.

Entspannung und richtige Atmung

Ganz besonders wichtig ist, dass du darauf achtest, dass Teilnehmende richtig atmen, entspannt und konzentriert sind. Die tiefe, bewusste Bauchatmung ist mit das A und O, grade bei Anfängern, damit Menschen zu sich kommen können, in sich ruhen, Kraft bekommen für alles andere. Dabei ist wichtig, dass sie sich immer wieder entspannen, loslassen und ein Gefühl des Loslassens haben. Und ganz besonders wichtig, dass die Konzentration da ist, indem die Teilnehmenden ganz im Hier und Jetzt sind, voll dabei sind, entsteht tiefe Erfahrung.

Entwicklung des Körpergefühls durch sanfte Ausführung

Was eine Anfängerstunde oder sanfte Stunde ausmacht ist, dass es nicht überanstrengend sein soll. Grad in der Anfängerstunde, egal ob offene Anfängerstunde oder Anfängerkurs, musst du immer wieder betonen Yoga ist kein Wettbewerb. Sei zwar ermutigend aber sage zum Beispiel „jetzt übe langsam, später kannst du Fortschritte machen.“ So kommt es auch bei Anfängern nicht darauf an, dass sie die Stellungen gut oder vollkommen machen.

Versuche auch nicht in den Anfängerstunden, die Teilnehmenden zu sehr in die Stellungen hineinzuschieben. Wichtig ist viel mehr, dass Teilnehmende ein gutes Körpergefühl bekommen. Dass sie sich selbst spüren und annehmen, so wie sie sich selbst erleben. Sie sollten dem urteilenden, analysierenden Geist eine Pause gönnen. Mehr spüren, mehr geschehen lassen, mehr empfinden. Die Teilnehmenden sollten die Freude des bewussten Atmens genießen, kennen lernen. Auch das Wahrnehmen von Energien im Körper und außergewöhnlichen Körpererfahrungen ist sehr hilfreich.

Krokodilsübung - Entspannung erzeugt ein Gefühl der Ausdehnung

Zum Beispiel wenn du die Krokodilsübung anleitest, wo du das Knie zur Brust hin ziehen lässt und anschließend das Bein austrecken lässt, spüren Teilnehmende, wie das rechte Bein sich länger anfühlt, weil eben Entspannung ein Gefühl der Ausdehnung erzeugt. Oder auch das seitliche Krokodil führt anschließend dazu, dass die Seite, die gedehnt wurde, sich tiefer anfühlt. Gerade diese außergewöhnlichen Körpererfahrungen, außergewöhnliche Wahrnehmungen führen Menschen dazu, dass sie besonders ins Hier und Jetzt kommen und irgendwie fasziniert sind vom Yoga. Also Entspannungs-Energieerfahrungen, Weite-Erfahrungen, Wärme, Schwere, Leichtigkeit, Kribbeln usw. Und wir wollen Teilnehmenden verhelfen ein Gefühl der Entspannung, Leichtigkeit, Wohlbefinden, Energie zu haben und inneren Frieden insbesondere nach der Yogastunde. Also das sind die Ziele davon.

Die Stimme des Yogalehrers

Wichtig ist natürlich auch, dass du zwar ruhig sprichst, aber auch laut genug und deutlich. Leider erlebe ich es immer wieder, dass Yogalehrende grade bei Anfängern und sanften Yogastunden zu leise sind. Und leider erfahre ich es immer wieder, dass Menschen mir sagen, sie können nicht zum Yogaunterricht gehen, weil sie den Yogalehrenden nicht verstehen. Die Yogalehrende flüstert:„Einatmen – Bauch hinaus, ausatmen – Bauch hinein“ Menschen ab einem gewissen Alter hören nicht mehr so gut. Wenn du zu leise sprichst, wird es ein Teil der Menschen geben, die dich nicht verstehen. Manchmal siehst du, dass Menschen dich nicht verstehen, weil sie immer wieder die Augen aufmachen und in deine Richtung schauen. Selten geben sie die Hand ans Ohr. Das machen sie nur dann, wenn du vorher ausmachst: „wenn ich zu leise spreche, wäre ich dankbar, wenn jemand seine Hand ans Ohr hält.“ Wäre übrigens etwas, das du ausmachen kannst. Also sorge dafür, laut genug zu sprechen aber trotzdem sanft und entspannend. Auch haben Menschen Angst, etwas zu verpassen, wenn du zu leise sprichst. Also, grade bei sanften Yogastunden ausreichend laut sprechen, ausreichend betont sprechen, Lippen stärker bewegen, vielleicht sogar Mulabandha üben während du sprichst.

Erklärungen des Yogalehrers

Nächster Punkt ist ausreichend aber nicht zu viel erklären. Die Schüler sind für eine praktische Yogastunde da nicht für einen Vortrag. Was das Ziel einer offenen Yogastunde Anfänger ist, dass wenn Teilnehmende fünf bis zehn Mal kommen, dass sie die Yogaübungen gut können, dass auch Anfänger wissen, wie es geht, damit sie auch zu Hause üben können. Aber es ist eben nicht das Bemühen, dass jeder Neue alle Yogaübungen gleich richtig versteht. Natürlich sorge dafür, dass keiner etwas macht, was ihn oder sie verletzt. Aber sorge dafür, dass ein guter Rhythmus in der Stunde ist.

Du kannst ja so für dich ein Programm machen: du kannst sagen: so in 10 Wochen lernen alle die wichtigsten Stellungen.

Und dann hast du in dieser Zeit bist du alle Stellungen durch, oder alle Elemente des Yogaunterrichts durch. Und diejenigen, die die 10 Wochen da geblieben sind, haben alles gut erklärt bekommen. Aber du erzählst eben nicht in jeder Stunde alles.

Es macht nichts, wenn Anfänger die eine oder andere Stellung nicht ganz korrekt machen. Die, die zum ersten Mal da sind, das eine oder andere nicht korrekt machen. Wenn du nämlich den Anfänger zu viel korrigierst, dann denkt er: ich mach es nicht gut genug, Yoga ist kompliziert, krieg ich nie hin. Sorge natürlich dafür, dass der Anfänger sich nicht verletzt und keine Dehnungen macht, die gefährlich sind. Aber ansonsten achte mehr darauf, dass alle gut mit dem Bauch atmen. Achte mehr darauf, dass alle ein Gefühl der Entspannung haben und im Hier und Jetzt sind. Und hilf mit deinen Hilfestellungen, dass Menschen sich entspannen und mit deiner Stimme, dass eine schöne Atmosphäre entsteht. Grade bei Schülern mit Nacken- oder Rücken- Beschwerden achte darauf, dass sie nichts Gefährliches oder Schädliches machen für Nacken und Rücken. Weshalb wir typischerweise bei den Yogastunden darauf verzichten, übermäßige Rückbeugen und übermäßige Vorwärtsbeugen zu machen.

Manchmal verirren sich auch Fortgeschrittenere in die offene Yogastunde Anfänger. Vielleicht einfach deshalb, weil sie Partner / Partnerin begleiten oder Freund / Freundin begleiten, vielleicht, weil sie nur zu diesem Zeitpunkt Zeit haben. Dort könntest du, nachdem du die Anfänger angeleitet hast, zu ihrer Variation sagen „und die Fortgeschritteneren können jetzt die oder die Variation machen“. Du kannst zum Beispiel erstmal sagen: jetzt komme langsam in die Kobra, halte den Nabel am Boden, zieh die Schulterblätter zusammen. Die Fortgeschrittenen können jetzt weiter nach oben kommen, die Knie beugen und die Füße auf den Kopf setzen.

Oder du könntest die Teilnehmenden anleiten zum gestützten Schulterstand, also ein, zwei Kissen unter das Kreuzbein, Beine in die Luft und dann könntest du sagen: und die Fortgeschrittenen können jetzt in den normalen Schulterstand gehen, die Arme heben, die Hände neben die Knie. Also lass die Fortgeschrittenen mindestens eine oder zwei Yogastellungen so machen, dass es sie fordert. Und hilf den Fortgeschritteneren auch in die fortgeschrittenen Stellungen hinein. In einer Gruppe, die Anfänger ist, wo Fortgeschrittene drin sind, vermeide es die Anfänger in die Stellungen hinein zu schieben. Anfänger Korrekturen sind sanft. Aber grad die Fortgeschrittenen sind dankbar, wenn du ihnen hilfst, noch weiter in die Stellungen hinein zu kommen.

Auch wichtig ist, dass du selbst Selbstvertrauen ausstrahlst. Anfänger mögen es nicht, wenn der Yogalehrende irgendwo unruhig ist, nervös ist. Habe Vertrauen, sei einfühlsam, sensibel, fühle ich immer wieder als Instrument Gottes, lächle, atme selbst und bitte um Führung.

Grade bei Anfängern gilt, kleine Fehler sind nicht gravierend. Sowohl wenn die Anfänger selbst kleine Fehler machen oder du selbst beim Ansagen kleine Fehler machst. Lass dich davon nicht beirren, entschuldige dich nicht dafür. Die Anfänger wissen ja gar nicht, was eigentlich in der Yogastunde zu machen ist. Wenn du sagst: „oh, ich hab jetzt was falsches angesagt.“ Das beunruhigt die Teilnehmenden nur. Sage mit Vertrauen und Ruhe alles an.

Und eine letzte Anmerkung für offene Yogastunden Anfänger ist, geh auf den einzelnen ein aber verliere nicht den Fluss der Yogastunde aus dem Auge. Oberste Priorität hat, dass alle, die in der offenen Yogastunde Anfänger sind, wissen, was zu tun ist und dass sie selbst im Hier und Jetzt sind, selbst bewusst sind. Dann während alle in der Stellung sind, atmen, sich konzentrieren, auch eventuell in der Entspannung, kannst du dem Einzelnen noch zusätzliche Tipps geben.

Ja, soweit einige Erläuterungen zu dem, was du ja auch im Yogalehrer Handbuch findest,wenn du die Yoga Vidya Ausbildung machst oder gemacht hast, im Kapitel 11.3 oder auch ich bin ja die Bemerkungen durchgegangen unter 11.3.2 – da kannst du es auch noch nachlesen. So wünsche ich dir viele inspirierende Anfänger-Teilnehmende und ich wünsche dir auch, dass du Anfänger gut anleitest zu einer Erfahrung der Entspannung, der Bewusstheit, der Energie, des Wohlbefindens. Soweit für heute.

Hinweise

Vielleicht wenn du noch kein Yogalehrer bist, dann möchte ich darauf hinweisen, es gibt bei Yoga Vidya verschiedene Ausbildungsmodule auch Ausbildungskonzepte.

Alle Informationen auf den Yoga Vidya Internetseiten.

Video - Offene Yogastunde Anfänger unterrichten

Hier ein Vortrag zum Thema Offene Yogastunde Anfänger unterrichten von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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