Kurma Purana

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Das Kurma Purana ist eines von 18 Mahapuranas, einem religiösen Hindu-Text. Es besteht aus den Lehren, die Vishnu während seiner Inkarnation als Kurma Avatara vermittelte. Als erstem übermittelte Vishnu diese Lehren an Narada. Narada wiederum gab sie weiter an Suta, der dieses Purana später an eine Versammlung von Weisen weitergab. Lomaharshana rezitierte das Kurma Purana im Wald von Naimisharanya vor versammelten Weisen. Die Erzählart dieses Purana ist das Gespräch zwischen Krishna, dem Sonnengott und Dhanvantari.

Kurma Avatara

Man glaubt, dass es glückverheißend ist, wenn man dieses Purana zusammen mit dem goldenen Bildnis einer Schildkröte verschenkt. Ursprünglich bestand das Kurma-Purana aus vier Abschnitten (Samhitas):

  • Brahmi Samhita, der einzig erhaltene Text mit 6000 Slokas
  • Bhagavati Samhita, bestehend aus 4000 Slokas (Versen), wurde aufgeteilt in 5 Padas (Abschnitte). Es wurde daher mit dem Beinamen "Pancapadi" betitelt. Es beschreibt die Pflichten von Brahmanen, Kshatriyas, Vaishyas, Shudras und den gemischten Kasten.
  • Sauri Samhita mit seinen 2000 Slokas wurde in 6 Padas (Abschnitte) unterteilt. Diese Abschnitte beschrieben die sechs magischen Handlungen: Shanti, Vashikarana, Stambhana, Vidveshana, Ucchatana und Marana.
  • Vaishnavi Samhita mit 5000 Slokas wurde in vier Padas unterteilt, die sich mit Moksha Dharma befassen.

Brahmi Samhita besteht aus zwei Teilen: Purva und Uttar.

Der Purva Teil enthält die Geschichte von Indradyumna, Beschreibung des Kurma Purana, Beschreibung von Varnashram, Beschreibung der Reihenfolge der Ashramas, Ursprung der Geosphäre, Beschreibung der verschiedenen Inkarnationen Vishnus, Lehren der Götter, Beschreibung des Urmenschen (Manu), der Zerstörung von Dakshas Yaga, wie Hiranyakashipu getötet wurde, Vamana Avatar (Zwergen-Inkarnation), Beschreibung des Ikshvaku und Pururava Clans, Beschreibung der Inkarnation als Rama und Krishna und der Weltenalter (Satya, Treta, Dvapara und Kali Yuga), der Großartigkeit von Varanasi, von Lingas, Prayag, Yamuna und anderen Pilgerorten.

Die zehn Avatare von Vishnu auf einem indischen Gemälde des 19. Jahrhunderts
Vishnu

Der Uttar Teil beschäftigt sich mit der Ausführung von Opferhandlungen während einer sterblichen Existenz. Der Uttara Teil beschreibt weltliche Dinge und Pflichten, die von Sterblichen ausgeführt werden sollen und auch den richtigen Yoga der reinen Erkenntnis. Außerdem das Auftauchen Devadidev (Rudra) während Tandava, das metaphysische Wissen über Gott, eine Beschreibung des Ashtanga Yoga und den Pflichten des Zölibats, außerdem was essbar und nicht essbar ist, Rituale, die regelmäßig ausgeführt werden sollen, Rituale des Essens, Pflichten eines Vanaprasthi und Sannyasin, Sühnehandlungen für Wein-Trinken ebenso wie die Großartikeit von Pilgerorten.

Inhalt

Das Kurma Purana gibt eine Beschreibung der sieben Inseln und sieben Ozeane und dem Quirlen des Nektars der Unsterblichkeit (Amrita). Das Land Bharata (entspricht Indien) befindet sich im Zentrum dieser Inseln und Ozeane und wird "Jambudvipa" genannt. Die Geschichte handelt davon, wie die Devas (Götter, Himmelswesen) von den Asuras (Dämonen) besiegt wurden. Durch das Quirlen des Milchozeans wollten sie den Nektar der Unsterblichkeit (Amrita) herstellen. Durch einen Trick gelang es ihnen, die Asuras zur Mithilfe bei dieser schweren Aufgabe zu überreden, indem sie ihnen versprachen, ihnen einen Anteil von diesem Nektar der Unsterblichkeit abzugeben. Sie benutzten den Berg Mandara, um den Milchozean zu quirlen.

Lakshmi mit Vishnu

Während der Ozean gequirlt wurde, sank der Berg immer tiefer in die Erde hinein. Vishnu bemerkte die heankommende Katastrophe und nahm die Gestalt einer riesigen Schildkröte (Kurma) an, trug den Berg auf seinem Rücken, so dass das Quirlen weitergehen konnte. Während dieser Zeit rezitierte er das Kurma Purana. Später verwandelte sich Vishnu von der Schildkröte in eine wunderschöne Jungfrau namens Mohini, welche die Dämonen davon abhielt, ihren Anteil am Nektar der Unsterblichkeit zu trinken.

Wie alle anderen Puranas auch handelt das Kurma Purana von der Allgegenwärtigkeit Gottes in allen Zeitaltern und gibt auch eine Einführung in die verschiedenen Yoga Arten, die die Menschen ausüben sollten.

Das Kurma Purana fasst die Heldentaten Vishnus während seiner Zeit als Kurma Avatar zusammen. Es beginnt mit einer Hymne auf die Kurma-Inkarnation Vishnus, als der Berg Mandara auf ihm ruhte, während der Milchozean gequirlt wurde. Zu dieser Zeit entstieg die Göttin Lakshmi den Fluten und wurde Vishnus Gefährtin. Als die Rishis fragten, wer diese Göttin wäre, antwortete Vishnu, dass sie die höchste Shakti sei.

In der Einführung wird auch von Indradyumna erzählt, der in einer früheren Inkarnation ein König war, aber aufgrund seiner Hingabe zu Vishnu als Brahmane wiedergeboren wurde, um auch noch alles über die Größe Shivas zu erfahren. Lakshmi verweist ihn an Vishnu, den er als universellen Gott verehrt, als Schöpfer und Erhalter des Universums, aber auch als „Mahadeva“, „Shiva“ und „Vater und Mutter aller Wesen“. In seiner Inkarnation als Schildkröte gibt Vishnu dieses Purana an ihn weiter.

Shiva

Wie in der Einführung, wird Shiva im gesamten Werk als „Höchstes Wesen“ genannt, aber es wird wieder und wieder betont, dass in Wirklichkeit Brahma, Vishnu und Shiva eins sind. Die Verehrung von Shakti, d. h. „Energie“ oder „schöpferische Kraft“ in Form einer weiblichen Gottheit wird auch betont. So wie eigentlich Vishnu kein anderer ist als Shiva, so sind Lakshmi und Shakti die gleiche Gottheit.

Wenn man nun entscheiden müsste, welche Gottheit man mehr verehren sollte – Vishnu oder Shiva – da haben die Rishis Klarheit geschaffen, indem sie erklärten, dass die Gottheit, die ein Mensch verehrt, nun „seine“ Gottheit ist. Und dass alle Götter es verdienen, von wenigstens einigen Menschen verehrt zu werden. Nichtsdestotrotz ist Shiva der Gott über allen, denn es war so, dass Krishna, der ja ein Vishnu-Avatar war, nur ein Kind zusammen mit seiner Frau Jambavati (Tochter von Jambavan, des Bärenkönigs) haben konnte durch strenge Askese und die Gnade Shivas.

Die 5 Themen der Puranas:

  1. Schöpfung,
  2. Zerstörung und Erneuerung der Welt,
  3. Geschlechterfolge der Götter und Helden,
  4. Herrschaft der verschiedenen Manus in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Menschen,
  5. Leben und Wirken der Nachkommen der Manus.

Diese Themen werden auch im Kurma Purana behandelt. Einige von Vishnus Avataren werden erwähnt. Es ist jedoch auch ein ganzes Kapitel den Inkarnationen Shivas gewidmet. Ein beachtlicher Abschnitt im ersten Teil besteht aus einer Beschreibung und Verherrlichung der heiligen Orte wie Varanasi (Kasi Mahatmya) und Allahabad (Prayaga Mahatmya).

Der zweite Teil beginnt mit der Ishvara Gita welche lehrt, wie man Gott (Shiva) durch Meditation erfahren kann. Darauf folgt die Vyasa Gita, einem großen Abschnitt, in dem Vyasa erklärt, wie man durch fromme Taten und Zeremonien höchste Erkenntnis erlangen kann. Er beschreibt die Pflichten eines Haus- und Familienvaters (Garhasthya), des zurückgezogenen Wald-Einsiedlers (Vanaprasthya) und des Asketen (Sannyasin). Einige Abschnitte behandeln die Zeremonien für Sühne-Opfer für alle möglichen Vergehen, und Keuschheit wird auch erwähnt. Daraufhin wird die Geschichte von Sita erzählt (und diese Geschichte ist nicht Teil des Ramayama), wie sie durch den Feuergott aus den Händen von Havana gerettet wird.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Seminare

Indische Schriften

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