Yoga Unterricht
Im Yoga Unterricht lernst du Yoga kennen, damit du die Yoga Übungen gut selbst ausführen kannst. Viele Menschen gehen auch gerne in den Yoga Unterricht, weil es in der Gruppe einfach am schönsten ist.
Prinzipien des Yoga Unterrichts für Yogalehrende
Hier einige Prinzipien und Tipps zum Yoga Unterricht, insbesondere interessant für Yoga Vidya Yogalehrende, also Yogalehrer und Yogalehrerinnen, die im Yoga Vidya Stil unterrichten oder an einer Yoga Ausbildung] teilnehmen:
Hatha Yoga Unterrichtstechniken
Hier ein Vortrag zum Thema Hatha Yoga Unterrichtstechniken von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.
Grundlagen des Yoga Unterrichts:
Mikrofon im Yoga Unterricht
Liebe und soziale Beziehungen durch Yoga Unterricht
Vedanta im Yoga Unterricht
Karma Yoga Prinzipien in der Yogastunde
Pranayama Variationen im Yoga Unterricht
{{#ev:youtube|jbN9uCqM8sQ}
Tiefenentspannungstechniken und Yoga Nidra im Yoga Unterricht
Meditation im Yoga Unterricht
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Tipps für Yogalehrende
Bist du Yogalehrer, Yogalehrerin? Würdest du gerne deine Teilnehmende in die Meditation führen, auch im Hatha Yoga Unterricht, hast aber vielleicht etwas Bedenken, ob das angemessen ist? Ja, dann möchte ich dir dazu ein paar Tipps geben. Ich will dir auch sagen, welche Meditationstechniken im Hatha Yoga vielleicht besonders geeignet sind.
Meditation in den Hatha Yoga Unterricht einfügen
Zunächst einmal, ich möchte dich ermutigen Meditationen in den Hatha Yoga Unterricht einzufügen. Du brauchst dort keine Hemmungen zu haben. Manche Menschen machen die Schwelle zwischen Asana, Pranayama, Tiefenentspannung und etwas spirituelleren Teilen wie Meditation, Mantrasingen und Philosophie etwas zu groß. Eigentlich kann das eine in das andere übergehen. Wenn du Teilnehmende in den Asanas länger verweilen lässt und dabei im Hier und Jetzt bist, dann ist das an sich schon Meditation. Und Tiefenentspannung ist auch eine Art Meditation. Die Anfangsentspannung ist es manchmal. Es ist eine Art liegende Meditation. Und wenn du Teilnehmende am Ende einer Asana vielleicht einen Moment im Sitzen lässt dann entsteht dort ein meditativer Gemütszustand von selbst. Und Menschen sind auch durchaus offen für Meditation. Es ist das Jahr 2018.
Studien über die gute Wirkung von Meditation
Es kommt eigentlich jede Woche eine neue Studie heraus die zeigt das Meditation gut ist. Meditation wird heutzutage von vielen Psychologen, Psychotherapeuten, Medizinern sehr geschätzt und es ist nicht mehr etwas Eigenartiges, was nur komische Menschen machen. Und gerade durch Hatha Yoga kannst du auch die Schwelle zur Spiritualität niedrig setzen. Und ich habe früher als ich viele Hatha Yoga Stunden, gerade in Yogazentren unterrichtet habe, sehr gerne Meditation in die Yogastunde integriert.
Wo und wie Meditation integrieren?
Zum Ankommen kurz meditieren
An welcher Stelle kann man Meditation integrieren und wie lange kann sie dauern? Es gibt verschiedene Möglichkeiten Meditation in den Yogaunterricht zu integrieren. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel nach den Anfangsmantras, zum Beispiel dreimal Om und Mantra und dann ein bis drei Minuten einfach in die Stille gehen. Es beginnt also mit der Anfangsentspannung, Aufsetzen, dreimal Om, Mantra und dann kommt sofort eine schöne Ruhe und in dieser Stille können die Teilnehmenden einfach ein bis drei Minuten verharren und prompt ist da ein meditativer Gemütszustand. Wenn du willst kannst du sie ja auch dazu ermutigen beim Om sich auf das dritte Auge zu konzentrieren und dann vielleicht das Om drei oder fünf, sieben oder neunmal wiederholen lassen und dann danach das Om geistig wiederholen oder das Pulsieren in der Stirn zu spüren. Oder beim Om konzentrieren auf das Herzchakra und danach einfach das Herzchakra spüren. Also ein bis drei Minuten Kurzmeditation am Anfang kann schon schön sein.
Beim Pranayama einbeziehen
Nächste Möglichkeit ist, nach Kapalabhati. Kapalabhati heißt ja scheinender Schädel, strahlender Kopf. Am Ende vom Kapalabhati können Teilnehmende so eine wunderbare Weite und Leichtigkeit spüren und viele wollen einfach weiter ruhig sitzen bleiben und manchmal bedauern sie es, wenn dann gleich danach die Wechselatmung kommt. Wenn du irgendwann mal das Gefühl hast, das die Teilnehmenden beim Luft anhalten in der dritten Runde tiefe Erfahrungen haben, dann lass sie doch einfach ein paar Minuten ruhig sitzen. Mir ist es schon so gegangen, dass ich nach Kapalabhati 5-10 Minuten Meditation angeleitet habe, beziehungsweise eigentlich nicht angeleitet habe, sondern die Teilnehmenden in der Meditation gelassen habe und dann die Wechselatmung weggelassen habe. Ja normalerweise habe ich immer Kapalabhati, Wechselatmung unterrichtet, aber manchmal wenn Teilnehmende schon in meditativen Gemütszustand sind dann freut man sich einfach. Weitere Möglichkeit ist auch nach der Wechselatmung kurz in die Stille zu gehen oder vielleicht zwei- bis fünfmal tief durchatmen lassen und dann in die Stille gehen lassen. Natürlich nach Kapalabhati und Wechselatmung gibt es eine kleine Schwierigkeit, da sind ja schon 20 Minuten typischerweise vergangen, viele können dann nicht mehr ruhig sitzen und so ist nach der Wechselatmung manchmal schwierig länger als eine Minute sitzen zu bleiben, aber eine Minute geht.
Meditation beim Sonnengruß und den Asanas
Gut danach kommt natürlich Sonnengruß und dann folgen die verschiedenen Asanas und es gibt noch zwei Momente, wo die Meditation auch schön möglich ist. Zum Beispiel nach einem längeren Verharren in der Vorwärtsbeuge. Danach langsam Aufsetzen. Vielleicht einfach nur so leicht Brustkorb wölben lassen, also nicht die volle schiefe Ebene und dann entweder in den Langsitz mit gestreckten Beinen oder Kniehaltung oder kreuzbeinige Sitzhaltung und dann zwei bis vier Minuten verharren lassen und Meditation entstehen lassen.
Ich hatte es auch schon gehabt, dass dann die Teilnehmenden so in die Meditation gefallen sind, keiner wollte sich bewegen, dass sie dann 20 Minuten ruhig waren. Ja es braucht noch die Rückbeuge, die kürzt man dann eben ab und ja es wäre noch gut einen Drehsitz zu haben, den kann man ja auch nochmal verkürzen. Und die Tiefenentspannung kann man auch noch machen. Die kann ja dann auch kürzer sein. Und normalerweise macht man eben nicht die 20minütige Meditation nach der Vorwärtsbeuge, aber wenn sie mal entsteht, lass sie doch entstehen. Lass dich führen. Teilnehmende werden dir dankbar sein. Also normalerweise nach der Vorwärtsbeuge geht man gleich in die schiefe Ebene oder verharrt eine Minute im Langsitz bei getreckten Beinen, Hände hinter dem Gesäß auf dem Boden oder Hände auf den Oberschenkeln je nachdem wie flexibel jemand ist. Schon das ist meditativ. Aber du könntest auch ein bis drei Minuten kreuzbeinig oder kniend die Teilnehmer in die Meditation kommen lassen.
Sehr schön ist die Meditation oft nach dem Drehsitz. Drehsitz führt Menschen in einen tiefen Bewusstseinszustand. Und Drehsitz ist ja auch nicht so schwer. Menschen machen den Drehsitz gerne und der Drehsitz aktiviert auch die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, hilft den Energien nach oben zu kommen, macht den Geist wach und viele merken am Ende des Drehsitzes das dritte Auge oder auch Sahasrara Chakra. Du könntest also nach dem Drehsitz, nach dem Drehen nach jeder Seite ein bis drei Minuten in der knienden Stellung wie Vajrasana oder auch in einer kreuzbeinigen Stellung sitzen lassen und dabei in die Ruhe gehen. Ich würde dabei jetzt nicht viel ansagen, sondern entweder sagen „Spüre dein drittes Auge.“ oder „Spüre deinen Scheitel.“ oder „Spüre den Raum oberhalb des Kopfes.“ oder eben einfach sagen „Spüre die Stille und spüre die Verbindung mit Allem.“ Nach dem Drehsitz geht Meditation oft ganz von selbst.
Nach der Tiefenentspannung
Die nächste Möglichkeit und das ist auch die beste Möglichkeit um eine längere Meditation anzuleiten, dass ist nach der Tiefenentspannung. Durch Pranayama, Sonnengruß, Asanas sind ja die ganzen Chakras geöffnet, Prana aktiviert, die Nadis geöffnet. Durch die Tiefenentspannung hat sich das Energiefeld geweitet. Eventuell ist eine Müdigkeit durch die längere Konzentration in der Tiefenentspannung abgebaut worden, vielleicht der ein oder andere sogar eingenickt und jetzt bei nach dem Aufstehen, Aufsetzen vielmehr nach der Tiefenentspannung ist der Geist klar.
Und manchmal kannst du die Teilnehmenden einfach bitten, nach dem Aufsetzen einfach in die Stille zu gehen. Oder erst dreimal Om sagen. Und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, entweder einfach nur sagen „Spüre die Stille.“ oder „Spüre in dein Herz.“ oder „Spüre in der Stirn.“ oder „Spüre den Raum oberhalb des Kopfes.“ oder „Fühle dich verbunden mit Allem.“ oder „Schicke Gedanken des Wohlwollens in alle Richtungen.“ also eine Form von Maitri Bhava oder „Öffne dich für Licht und stelle dir ein Licht oberhalb des Kopfes vor.“ oder „Wiederhole Om. Einatmen Om. Ausatmen Om.“
Tratak als Tiefenentspannung
Eine besondere Tiefenentspannung, eine besonders schöne ist ja auch Trataka, also Tratak. Teilnehmende setzen sich in einen Kreis und du stellst eine Kerze in die Mitte des Raumes auf und dann sollen die Teilnehmer 30 Sekunden in die Kerze schauen danach 30-40 Sekunden in der Stille, in der sie das Nachbild sehen oder die gleiche Flamme sich visualisieren. Das kannst du dreimal wiederholen lassen. Dauert also etwa 5-8 Minuten. Viele machen dort schöne und tiefe Erfahrungen.
Zum Abschluss eine längere Meditation einbauen
Und manchmal kannst du sogar die Meditation länger werden lassen. Das ist dann gut, wenn du das vorher ansagst und das die Teilnehmenden auch wissen, dass die Stunde dann um die und die Zeit zu Ende ist. Nicht das Menschen dann gucken, ob sie vielleicht ihren Zug verpassen, U-Bahn verpassen, den Babysitter nicht rechtzeitig ablösen können und so weiter. Damit die Meditation am Ende gut verläuft ist es eben wichtig, dass du trotz längerer Meditation pünktlich abschließt, gerade wenn du außerhalb eines Ashrams dort unterrichtest. In einem Yoga Vidya Ashram leben ja die Menschen auch die Zeit, machen ein Seminar und dort kann eine Yogastunde auch mal länger werden. So hast du manchmal etwas mehr Zeit. Typischerweise in einer Volkshochschule, Fitnessstudio oder Yogazentrum dauert ja die Yogastunde 1,5 Stunden oder auch nur 60 Minuten und dort wird die Meditation nicht ganz so lange sein können. Aber eventuell willst du ja auch mal einen Workshop machen. Du kannst sagen drei Stunden Workshop Pranayama, Asana, Yoga Nidra und Meditation. Oder einfach Yoga- und Meditationsworkshop drei Stunden. Dann hast du auch 20 Minuten Zeit für die Meditation am Ende und auch genügend Zeit für alles andere. Das sind also einige Möglichkeiten für Meditation im Yogaunterricht.
Arten von Meditationen
Ich hatte jetzt so mehr gesagt, dass es normalerweise gut ist einfachere Meditationen anzusagen, aber du könntest auch andere ansagen. Neben Mantra-Meditation, der einfachen Beobachtungsmeditation gibt es die kombinierte Mantra-Meditation, die Ausdehnungsmeditation, auch eine vereinfachte Form der Eigenschaftsmediation eignet sich, Tratak eignet sich sowieso, aber auch Vedanta-Meditationstechniken, wie die Neti-Neti Meditationstechnik oder Sakshi Bhava oder auch Satchidananda Swarupoham Technik sind Möglichkeiten unter vielen anderen auch. Nutze es, oder gibt den Menschen die Möglichkeit in Meditation zu fallen auch im Hatha Yoga.
Und so kannst du viele Menschen, die eigentlich von innen heraus ein Talent zur Meditation haben oder die Sehnsucht nach innerem Frieden haben es ermöglichen, dass diese Sehnsucht Ausdruck finden kann. Letztlich ist meine feste Überzeugung Menschen wollen die Erleuchtung, bewusst oder unbewusst und Meditation kann mindestens manches davon erahnen lassen und sie kann der tiefen Sehnsucht der Seele Ausdruck verleihen.
Hinweise
Übrigens, wenn du mehr wissen willst wie du auch komplexere Meditationen anleiten kannst oder auch einen Mediationskurs geben kannst, dann schau auf unsere Internetseite. Dort findest du auch alle Informationen über die Meditationskursleiter Ausbildung.
Video - Meditation im Yogaunterricht
<html5media>https://sukadev.podspot.de/files/yvs375-meditation-im-yoga-unterricht-yvs375-tipps-fuer-yogalehrer.mp3</html5media>
Yoga unterrichten als spirituelles Sadhana
Yoga unterrichten, Yoga lehren, ist an sich schon spirituelle Praxis, Sadhana. Krishna sagt am Ende des 18. Kapitels der Bhagavadgita, dass wer Yoga unterrichtet, selbst gut auf dem spirituellen Weg voranschreiten kann. Hier ein Vortrag, warum und wie Yoga unterricht spirituelles Sadhana werden kann: