Lachen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Yogalachen==
von Madhavi (Marion Fritscher)
Yoga Vidya Journal Nr. 8, Herbst 2004
Yoga übte ich zum ersten Mal als Jugendliche mithilfe eines Buches. Später besuchte ich immer wieder Yogakurse, z.B. in der Volkshochschule oder im Sportstudio. Im Jahre 2000 las ich zum ersten Mal etwas über Yogalachen. Ich fand die Idee interessant und ließ mir Informationsmaterial von der „Lachzentrale“ in Wiesbaden zuschicken. Ich hatte gerade mein drittes Kind geboren und lachte nur noch selten so richtig „zwerchfellerschütternd“. Auch der Gedanke, dass ich früher viel mehr gelacht hatte, ließ mich nicht mehr los.
Übrigens hat die Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, festgestellt, dass Kinder 300-400-mal am Tag lachen, Erwachsene 30-40-mal. Frauen lachen mehr als Männer, Südeuropäer mehr als Nordeuropäer und Erstgeborene mehr als ihre Geschwister.
Nachdem besagtes Informationsmaterial erst einmal knapp zwei Jahre bei mir herumlag, aber nie vergessen wurde, sah ich im Fernsehen eine Dokumentation über Yogalachen. Dies war für mich der Impuls, aktiv zu werden. Ich wusste zwar immer noch nicht so genau, was Yogalachen eigentlich ist, organisierte aber trotzdem ein Lachseminar in Erlangen und lud dazu Gudula Steiner-Junker aus Wiesbaden ein.
In dem Seminar erfuhren etwa zwanzig Mitlacher, dass der indische Wissenschaftler Dr. Madan Kataria 1995 eine Synthese des alten Yogawissens mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Lachen entwickelt hatte. Er lachte in den frühen Morgenstunden bei den üblichen Morgenspaziergängen mit seinen Begleitern. Nachdem ihnen die Witze ausgegangen waren, entwickelte er einige Lachübungen. So entstand der erste Lach-Club.
Die Lach-Clubs auf Yogabasis sind inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet. Gudula Steiner-Junker hat wesentlich dazu beigetragen, dass es nun auch in Deutschland über 40 Gruppen gibt, die sich regelmäßig treffen. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, mit viel Liebe und spirituellem Wissen das Lachen zu verbreiten. Die Lach-Clubs, die mit ihrer Hilfe gegründet wurden, sind Teil der so genannten „Lachbewegung“.
Lachen bewegt uns: Unser Lachseminar im Frühjahr 2002 hatte uns so gut getan, dass wir beschlossen, einen eigenen Lach-Club zu gründen. Gudula kam im Mai noch einmal nach Erlangen und führte uns an einem Wochenende in die Grundlagen eines Yoga-Lach-Clubs ein. Im Juni 2002 lachten wir zum ersten Mal in der Freien Waldorfschule in Erlangen, die uns noch immer einen wunderbaren, orangefarbenen Raum zur Verfügung stellt - der perfekte Lachraum. Seitdem kommen jede Woche zwischen sieben und 25 Lachinteressierte.
Inzwischen habe ich bei Yoga Vidya die Yogalehrerausbildung abgeschlossen, sodass ich die Menschen noch besser begleiten kann. Ich achte verstärkt auf Atmung und Körperhaltung und baue einfache Yogaübungen in die Lachstunden ein.
Die meisten Menschen, die zum Yogalachen kommen, praktizieren keine Asanas. Es sind ganz unterschiedliche Menschen zwischen 17 und 76 Jahren. Auch eine Rollstuhlfahrerin ist dabei. Es sind zum Beispiel Menschen, die an Schmerzen leiden, depressiv sind, oder einen Pflegefall in der Familie haben. Die meisten wollen sich einfach eine Stunde Auszeit vom Alltag nehmen und Entspannung finden.
Nach dem aktiven Lachteil, der sehr anstrengend sein kann, lege ich viel Wert auf Tiefenentspannung und Meditation. Oft wird die Stunde mit einer Weisheitsgeschichte beendet. Ziel der regelmäßigen Treffen ist es auch, den Humor zu schulen und dem Alltag mit mehr Gelassenheit zu begegnen.
Dank meiner Yogalehrerausbildung kann ich einen Teil des traditionellen Yoga mit Lachübungen verbinden und ihn so auf einem etwas anderen Weg den Menschen näher bringen. Neben der Lachstunde gebe ich regelmäßig Yogakurse auf Grundlage der Rishikeshreihe.
Madhavi (Marion Fritscher) ist Yogalehrerin (BYV), Gründerin und Leiterin des Erlanger Yogalachclubs. Anschrift: Eifelweg 9, 91056 Erlangen, Tel. 09131/31924, www.yoga-erlangen.de


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 30. Januar 2023, 01:26 Uhr

Lachen : Was ist die Bedeutung des Begriffs Lachen? In welchem Kontext gebraucht man dieses Wort? Wozu ist Lachen gut, wozu nicht? Was sind Synonyme, was Antonyme, also ähnliche und entgegengesetzte Begriffe, von Lachen? Hier eine kurze Zusammenfassung: Lachen ist eine typisch menschliche Eigenschaft des Kontaktaufbaus, des Spannungsabbaus. Lachen hilft, Aggressionen und Ängste zu überwinden. Gemeinsames Lachen verbindet. Lachen ist die beste Medizin. Lachyoga ist grundloses Lachen, das den ganzen Körper zum Vibrieren bringt und schnell gute Laune schafft.

"Der Soldat und das lachende Mädchen", Jan Vermeer, 1657

Lachen ist gesund, lachen verbindet, lachen hilft aus dem Ernst des Alltags herauszukommen. Lachen ist ein Ausdrucksverhalten des Menschen, mit dem Spannungen aufgelöst werden können. Der Yoga des spontanen, grundlosen Lachens wird Lachyoga genannt. Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des Lachens beschäftigt, ist die Gelotologie, auch Lachkunde bzw. Lachwissenschaft genannt. In Lachyoga Seminaren kann man Lachyoga, den Yoga des grundlosen spontanen Lachens, üben.

Die Indianer sagen: "Wer viel lacht, ist gesund!" Das Lachen ist Ausdruck eines angenehmen, wohligen Bewusstseins und trägt dazu bei, dass man das Wichtigste im Leben, nämlich Freude am eigenen Leben empfangen kann. In Lachyoga Ausbildungen kann man lernen, andere zum Lachen anzuleiten.

Funktion des Lachens

Lachen ist hilfreich individuell, zwischenmenschlich und kollektiv:

  • Lachen reduziert die Stress-Hormone, aktiviert die Immunabwehr, ist gesund für Körper und Geist
  • Die Evolutionsbiologen behaupten, dass die ursprüngliche Funktion des Lachens war, zwischenmenschliche Spannungen abzubauen: Früher war eine gefährliche Welt. Sowie Menschen miteinander lachen, verstehen sie sich. Anthropologen wie andere Forscher, die Steinzeit-Kulturen besuchen, beschreiben häufig: Sowie die Menschen des von ihnen besuchten Stammes anfangen zu lachen, ist der Damm gebrochen. Das gilt bis heute: Menschen, die miteinander lachen, verstehen sich besser.

Wann lacht man

Lachen entsteht in verschiedenen Situationen. Wikipedia sagt (Oktober 2014): Lachen ist ein angeborenes Ausdrucksverhalten des Menschen, das nicht nur, aber vor allem in der Gemeinschaft mit anderen seine Wirkung entfaltet. Lachen ist

  • die natürliche Reaktion eines gesunden Menschen auf komische oder erheiternde Situationen,
  • erscheint aber auch als Entlastungsreaktion nach überwundenen Gefahren oder
  • zur Abwendung drohender sozialer Konflikte
  • sowie als Abwehrmechanismus gegen spontane Angstzustände.

Lachen als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Lachen-lachyoga.JPG

Lachen, ein Mittel gegen Depressivität und auch ein Mittel, um aus Depressivität herauszukommen. "Lachen ist die beste Medizin", so sagt es der Volksmund. Angenommen, dir geht es nicht gut, dann kann es hilfreich sein, zu lachen. Man hat sogar festgestellt, dass es hilfreich sein kann, einfach sogar lustige Videos sich anzuschauen. Es gibt auch im Yoga eine Form des Yoga, das ist der so genannte Lachyoga. Lach-Yoga heißt lachen, ohne irgendeinen Grund, einfach anzufangen, zu lachen. Im Lach-Yoga gibt es solche Übungen, da fängt man erstmal an: "Hu Hu, Ha Ha Ha, Hu Hu, Ha Ha Ha, Hu Hu, Ha Ha Ha." Und alle möglichen Sachen, die man höchstens als Kind macht, das wirkt dann so lächerlich, dass alle anfangen, zu lachen, gerade wenn man es in der Gruppe macht. Und wenn man das eine Stunde lang gemacht hat oder auch nur eine halbe Stunde, nachher geht es einem gut, man freut sich.

Lachen ist die beste Medizin, man kann sagen, evolutionsbiologisch, Lachen war eine Weise, Spannungen abzubauen und Aggressivität abzubauen. Also angenommen, es drohte eine gewisse Gefahr und man wusste nicht, was passiert, und wenn die Gefahr vorbei war, dann fingen alle an zu lachen. Oder angenommen, man trifft einen Mensch von einem anderen Stamm und ist erstmal gespannt: "Will der andere mich umbringen?" Wenn der eine anfängt, zu lächeln oder gar zu lachen, dann lacht der andere auch und dann weiß man, "wir kommen gut miteinander zurecht" und sofort ist gute Laune da.

Körper und Psyche hängen zusammen, wenn du gut gelaunt bist, dann lächelst du, und wenn etwas lustig ist, dann lachst du. Und wenn du irgendwo mit jemandem gut zurechtkommst, fängst du an, mit dem zu lächeln. So ist die Wirkung von Psyche zu Körper, aber umgekehrt funktioniert es auch. Wenn du den Körper veränderst, verändert sich die Psyche, wenn du lange genug z.B. eingesunken dasitzt, das hat eine Neigung dazu, dich etwas depressiv zu machen. Wenn du aufgerichtet bist, Brustkorb weit, Schultern nach hinten und vielleicht sogar nach oben zum Himmel schaust, hat das eine Neigung, dich irgendwo zu erheben und deinen Geist mit etwas Höherem zu verbinden.

Wenn du anfängst, zu lachen, dann wird dein Körper irgendwo das spüren, dein Geist wird denken, "Huch, habe ich was verpasst, irgendwo ist was Lustiges" und der Geist wird auch anfangen innerlich, dass es ihm gut geht. So gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst also dir lustige Bücher anschauen, du kannst vielleicht diese alten spirituellen Meistergeschichten dort lesen, Meister und Schüler, es gibt dort so viele humorvolle Geschichten. Es gibt spirituellen Humor, auch auf den Yoga Vidya Seiten, es gibt spirituelle Witze, auch da kannst du darüber lachen, es gibt viele Cartoons, die auch durchaus höherer Humor sind und es gibt auch einfach banale, lustige Videos und lustige Bilder, die irgendwo dir helfen können, zu lachen.

Oder du kannst Lachyoga üben oder du kannst dich umgeben mit Menschen, die lachen, du kannst auch ins Kabarett gehen und du kannst einfach fragen: "Wer in meiner Umgebung ist jemand, der gerne lacht? Da gehe ich doch mal zu ihm. Wer bringt mich zum Lächeln und zum Lachen?" Besuche ihn oder sie. Lasse dich so zum Lachen bringen und zum Lächeln bringen. Zum Abschluss erzähle ich jetzt noch einen kleinen psychologischen Witz, vielleicht lässt er dich mindestens lächeln oder lachen, es ist ein Witz, den Swami Vishnudevananda gerne erzählt hat.

Die Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen einem Neurotiker, einem Psychotiker und einem Psychiater? Der Neurotiker baut Luftschlösser, der Psychotiker wohnt darin und der Psychiater kassiert die Miete. Es gibt noch viele weitere Witze und du kannst gerne einige dir anhören und ansonsten kannst du auch öfters mal das Leben von der lustigen Seite aus sehen. Du kannst auch einfach mal zwischendurch üben, die Mundwinkel nach außen und oben zu geben. Wenn du das eine Weile machst, insbesondere wenn du es nicht machst aus Angst, dass andere alles andere schlecht finden, sondern einfach für dich, Mundwinkel nach außen und nach oben, dann führt das zum Lächeln, manchmal musst du lachen über dich selbst und dann ist die Laune wieder besser.

Vera F. Birkenbihl - Humor in unserem Leben

Lachen - Antonyme, Synonyme und andere Persönlichkeitsmerkmale

Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Lachen in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Lachen - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Lachen, also Synonyme zu Lachen sind z.B. Lebensfreude, Frohsinn, Heiterkeit, Fröhlichkeit, Frohsinn.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Lachen übertrieben kann ausarten z.B. in verlachen, verspotten, triumphieren, jemanden lächerlich machen, auslachen, schadenfroh sein. Daher braucht Lachen als Gegenpol die Kultivierung von Ernsthaftigkeit, Würde, Seriosität.

Gegenteil von Lachen - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Lachen, Antonyme zu Lachen:

Lachen Antonyme auf einen Blick

Antonyme Lachen sind z.B. Ernsthaftigkeit, Würde, Seriosität, heulen, jammern, wüten, keifen, schreien, toben.

Lachen im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Entwicklung von Lachen

Lachen kann man sehen als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Lachen stärker werden lassen in dir. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Lachen mehr zum Ausdruck zu bringen.
  • Du kannst z.B. den Entschluss fassen: "Während der nächsten Woche will ich Lachen kultivieren. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein lachenderer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Lachen ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Lachen."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin lachend."

Affirmationen zum Thema Lachen

Hier einige Affirmationen für mehr Lachen. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Lachen Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin lachend.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin lachend. Om Om Om.
  • Ich bin ein Lachender, eine Lachende OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Lachen Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin lachend " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Lachen.
  • Ich werde lachend.
  • Jeden Tag werde ich lachender.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Lachen.

Dankesaffirmation für Lachen :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag lachender werde.

Wunderaffirmationen Lachen Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr lachend. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Lachen entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr lachend zu sein.
  • Ich bin jemand, der lachend ist.

Gebet für Lachen

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Lachen:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Lachen.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein lachender Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Lachen mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Lachen zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Lachen zu entwickeln?
  • Wie könnte ich lachend werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Lachen.
  • Angenommen, ich will lachend sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre lachend, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Lachen kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als lachender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

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Yogalachen

von Madhavi (Marion Fritscher)

Yoga Vidya Journal Nr. 8, Herbst 2004

Yoga übte ich zum ersten Mal als Jugendliche mithilfe eines Buches. Später besuchte ich immer wieder Yogakurse, z.B. in der Volkshochschule oder im Sportstudio. Im Jahre 2000 las ich zum ersten Mal etwas über Yogalachen. Ich fand die Idee interessant und ließ mir Informationsmaterial von der „Lachzentrale“ in Wiesbaden zuschicken. Ich hatte gerade mein drittes Kind geboren und lachte nur noch selten so richtig „zwerchfellerschütternd“. Auch der Gedanke, dass ich früher viel mehr gelacht hatte, ließ mich nicht mehr los.

Übrigens hat die Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, festgestellt, dass Kinder 300-400-mal am Tag lachen, Erwachsene 30-40-mal. Frauen lachen mehr als Männer, Südeuropäer mehr als Nordeuropäer und Erstgeborene mehr als ihre Geschwister.

Nachdem besagtes Informationsmaterial erst einmal knapp zwei Jahre bei mir herumlag, aber nie vergessen wurde, sah ich im Fernsehen eine Dokumentation über Yogalachen. Dies war für mich der Impuls, aktiv zu werden. Ich wusste zwar immer noch nicht so genau, was Yogalachen eigentlich ist, organisierte aber trotzdem ein Lachseminar in Erlangen und lud dazu Gudula Steiner-Junker aus Wiesbaden ein.

In dem Seminar erfuhren etwa zwanzig Mitlacher, dass der indische Wissenschaftler Dr. Madan Kataria 1995 eine Synthese des alten Yogawissens mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Lachen entwickelt hatte. Er lachte in den frühen Morgenstunden bei den üblichen Morgenspaziergängen mit seinen Begleitern. Nachdem ihnen die Witze ausgegangen waren, entwickelte er einige Lachübungen. So entstand der erste Lach-Club.

Die Lach-Clubs auf Yogabasis sind inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet. Gudula Steiner-Junker hat wesentlich dazu beigetragen, dass es nun auch in Deutschland über 40 Gruppen gibt, die sich regelmäßig treffen. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, mit viel Liebe und spirituellem Wissen das Lachen zu verbreiten. Die Lach-Clubs, die mit ihrer Hilfe gegründet wurden, sind Teil der so genannten „Lachbewegung“.

Lachen bewegt uns: Unser Lachseminar im Frühjahr 2002 hatte uns so gut getan, dass wir beschlossen, einen eigenen Lach-Club zu gründen. Gudula kam im Mai noch einmal nach Erlangen und führte uns an einem Wochenende in die Grundlagen eines Yoga-Lach-Clubs ein. Im Juni 2002 lachten wir zum ersten Mal in der Freien Waldorfschule in Erlangen, die uns noch immer einen wunderbaren, orangefarbenen Raum zur Verfügung stellt - der perfekte Lachraum. Seitdem kommen jede Woche zwischen sieben und 25 Lachinteressierte. Inzwischen habe ich bei Yoga Vidya die Yogalehrerausbildung abgeschlossen, sodass ich die Menschen noch besser begleiten kann. Ich achte verstärkt auf Atmung und Körperhaltung und baue einfache Yogaübungen in die Lachstunden ein.

Die meisten Menschen, die zum Yogalachen kommen, praktizieren keine Asanas. Es sind ganz unterschiedliche Menschen zwischen 17 und 76 Jahren. Auch eine Rollstuhlfahrerin ist dabei. Es sind zum Beispiel Menschen, die an Schmerzen leiden, depressiv sind, oder einen Pflegefall in der Familie haben. Die meisten wollen sich einfach eine Stunde Auszeit vom Alltag nehmen und Entspannung finden.

Nach dem aktiven Lachteil, der sehr anstrengend sein kann, lege ich viel Wert auf Tiefenentspannung und Meditation. Oft wird die Stunde mit einer Weisheitsgeschichte beendet. Ziel der regelmäßigen Treffen ist es auch, den Humor zu schulen und dem Alltag mit mehr Gelassenheit zu begegnen.

Dank meiner Yogalehrerausbildung kann ich einen Teil des traditionellen Yoga mit Lachübungen verbinden und ihn so auf einem etwas anderen Weg den Menschen näher bringen. Neben der Lachstunde gebe ich regelmäßig Yogakurse auf Grundlage der Rishikeshreihe.

Madhavi (Marion Fritscher) ist Yogalehrerin (BYV), Gründerin und Leiterin des Erlanger Yogalachclubs. Anschrift: Eifelweg 9, 91056 Erlangen, Tel. 09131/31924, www.yoga-erlangen.de

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Lachyoga

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Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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